Der 2. Versuch

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Der 2. Versuch
Die Wand der Blutgefäße besteht grundsätzlich aus drei Schichten: Intima, Media,
Adventitia.
Sie sind am deutlichsten ausgeprägt und sichtbar voneinander getrennt.
Die Intima dienst hauptsächlich dem Gas-, Flüssigkeits- und Stoffaustausch durch
die Gefäßwand. Sie besteht hauptsächlich aus einer Lage Endothelzellen, die von
wenig Bindegewebe umgeben werden. In den Arterien tritt eine gefensterte,
elastische Membran, membrana elastica interna, hinzu.
Die Media dient überwiegend der Hämodynamik und hat zirkulär und spiralförmig
angeordnete glatte Muskelzellen und elastische Netze.
Die Adventitia verbindet das Gefäß mit der Umgebung und wird durch die Vasa
vasorum ernährt.
Bei Arterien befindet sich zwischen Media und Adventitia die membrana elastica
externa.
Herznahe Arterien
Die Herznahen Arterien sind Arterien des elastischen Typs mit deutlichem
Dreischichtenbau und einer starken membrana elastica interna. In der Media
überwiegen dichte, elastische Fasernetze.
Sie werden unmittelbar vom diskontinuierlichen Schlagvolumen des Herzens
betroffen. Ein Teil des Schlagvolumens wird während der Systole zunächst in der
Aorta gespeichert, die elastischen Fasernetze der Aorta werden dadurch gedehnt. In
der Diastole geben sie die gespeicherte Energie an das Blut ab, das sie hierdurch
fortbewegen; es fließt zur Peripherie ab. Der Blutdruck schwankt dabei zwischen 80
ind 120 torr.
Pulswelle: Das Herz stößt in der Systole Blut mit einer Geschwindigkeit aus, die
höher ist als die Strömungsgeschwindigkeit in der Aorta, das Blut staut sich. Wegen
der Massenträgheit beult diese sich aus. Die so gedehnten elastischen Fasern der
Aorta üben einen Druck auf das Blut aus, deswegen sinkt der Blutdruck während der
Diastole auch nicht unter 80 torr. Das Blut wird so weitertransportiert und verursacht
dort, wo es ankommt erneut eine Ausbeulung. Die Pulswellengeschwindigkeit kann
bis zu 10 m/s betragen und ist nicht gleich der Strömungsgeschwindigkeit.
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Arteriosklerose: Die Fasern der Intima verlieren im Alter zunehmend an Elastizität.
Dadurch steigt hauptsächlich der systolische Blutdruck. Je stabiler die Gefäßwände
sind, desto höher ist auch der intramurale Druck.
Herzferne Arterien vom muskulären Typ
Mit zunehmender Entfernung vom Herzen nehmen die elastischen Fasernetze in der
Media ab und die glatten Muskelzellen zu. Herzferne Arterien und Arteriolen können
durch Änderung des Lumens auf periphere Durchblutung und Blutdruck Einfluss
nehmen (Widerstandsregelung).
Arteriolien
Arteriolen sind präkapillare Arterien mit 20-40 µm Durchmesser, ihre Media wird von
ein oder wie regelmäßigen, ringförmigen Lagen glatter Muskelzellen gebildet. Von
den kleinen Arterien bis zum Ende der Arteriolen sinkt der mittlere Blutdruck von
etwa 80 auf 30 torr, die Strömungsgeschwindigkeit von 10 cm/s auf ca. 0,2 cm/s.
Kapillaren dienen dem Gas- und Stoffaustausch zwischen Blut und Gewebe. Sie
gehen durch erneute Aufteilung aus den Arteriolen hervor, bilden Netze und haben
im durchströmten Zustand einen Durchmesser von 5 bis 15 µm. Der
Gesamtquerschnitt der Gefäße nimmt im Kapillarbereich zu. Der Blutdruck sinkt auf
20-12 torr, die Strömungsgeschwindgkeit auf 0,03 cm/s.
Der Gas- und Stoffaustausch zwischen Blut und Gewebe wird durch den großen
Gesamtquerschnitt aller Kapillaren und die Strömungsverlangsamung begünstigt.
Aufgrund der Überschneidung von Kapillargebieten kann der Ausfall einer kleinen
Arterie ohne Folgen für das Organ bleiben. Wird dagegen eine Endarterie ohne
ausreichende Querverbindung verstopft führt das zum Untergang des
entsprechenden Gewebes (Infarkt).
Die Kapillarwand besteht aus der Endothelzellschicht
Arteriovenöse Anastomosen liegen als Kurzschlusswege in der präkapilaren Strecke.
Eine Arteriovenöse Brücke wird durch ein Gefäß zwischen Arterie und Vene gebildet
und hat Sperreinrichtungen zur Drosselung der Versorgung z.B. des Kapillarsystems
der Haut.
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Venolen sind postkapillare Venen. Sie besitzen unregelmäßig angeordnete
Muskelzellen, mit deren Hilfe das Gefäßlumen enger oder weiter gestellt wird.
Die Gefäßwand kleiner herzferner Venen wird von Endothel und einer dünnen Lage
spiralförmig verlaufender, glatter Muskelzellen gebildet. Eine deutliche
Dreischichtung fehlt aber der Wand der meisten Venen.
Die Venenwand ist meist dünner als die Wand der Arterien und kann schon bei
niedrigem Innendruck gedehnt werden, wobei der Druck des umgebenden Gewebes,
extramural, eine Rolle spielt. Venen sind Kapazitätsgefäße. Die
Strömungswiderstände und das Druckgefälle zum Herzen sind klein.
Kleine und mittelgroße Venen haben zahlreiche Ventile in Form von einer oder zwei
einander gegenüberliegender, herzwärts geöffneter, taschenförmiger Intimafalten
(Venenklappen). Sie verhindern den Rückfluß des Blutes.
Der wichtigste Motor der Blutbewegung in den Venen ist die Muskelpumpe, hinzu
kommen die arteriovenöse Kopplung (-> Pulswelle) und die Atmung.
Muskelpumpe: Die Wand der Venen, die in den Lücken und Spalten des
Bewegungsapparates verlaufen, wird bei Kontraktion der Muskulatur des
Bewegunsapparates eingedrückt; der Veneninhalt durch Taschenklappen gelenkt,
herzwärts bewegt.
Der Unterdruck im Brustkorb teilt sich den Hohlvenen mit und begünstigt den
Blutstrom zum Herzen.
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