Probleme mit dem Palmruessler ? Hier Info.

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Rettung für die Kanarische Dattelpalme
Erfahrungen von Werner und Riitta Geiser, Velez –Malaga, Andalusien
Die Anzeichen
Der Schreck ist gross. Plötzlich hängen die Palmwedel der geliebten Phoenix canariensis, der
kanarischen Dattelpalme kraftlos nach unten. Einige Wedel sind abgeknickt, andere weiss gefärbt
und viele kann man einfach ohne grossen Aufwand auszupfen.
Falls man überhaupt zum Zentrum (Herzen) der Palme vorkommt, ist dort schon alles angefressen
und zerstört.
Eindeutige Anzeichen vom Befall des Palmrüesslers (Rhynchophorus ferrugineus)
Der Käfer
Hier ein typischer Vertreter aus unseren Palmen:
Von der Grösse und Flugeigenschaften her ähnelt er dem Maikäfer.
Das Insektizid
Wir selber haben mehrere von diesen Palmen, die zwei ältesten wurden im März 09 befallen.
Da ich weder bei der Behörde (Malaga, Andalusien) noch von diversen Gärtnern oder gar vom
Internet irgendwelchen Rat zur Bekämpfung des Schädlings fand, griff ich zur Selbsthilfe. Am
liebsten wäre mir eine Falle mit Pheromon gewesen. Da sich die Viecher aber bereits vermehrt
hatten und es den Lockstoff bis heute nicht gibt, wandte ich mich an den lokalen LandwirtschaftZubehör Händler der mir gerne ein entsprechendes Insektizid verkaufte. Da unsere Palmen keine
Früchte produzieren und die Mangos, Feigen etc. weit entfernt wachsen, hab ich die Flüssigkeit
nicht nur gekauft sondern auch eingesetzt. Siehe unten. Die Alternative wäre der Totalverlust der
wunderschönen Pflanzen gewesen, wie wir das schon hundertfach in der Umgebung gesehen haben.
Die Empfehlung des Händlers unseres Vertrauens.
Die Methode
Wie des öftern im Internet beschrieben, frisst sich der Käfer von oben nach unten und legt dort die
Eier, mitten im Stamm. Dort haben die Larven dann auch genügend zu fressen, dass sie nach kurzer
Zeit ausfliegen und sich vermehren können. Doch wie kommt man mit dem Insektizid dorthin? Wir
Schweizer haben eine lange Tradition im bohren von Tunnels, also her mit dem 50cm langen Teil
(in meinem Fall o 10mm) und mehrere Löcher seitwärts von oben nach unten im Abstand von ca.
15 cm gebohrt. (Ähnlich wie bei einer Blockflöte) Aber nur bis zum Zentrum des Stammes. Am
wichtigsten ist das oberste Drittel. Dort hocken die Viecher.
Die Einspritzung
Sind die vier, fünf Löcher gebohrt, wir das Insektizid, gut dosiert, gemischt und mit einer
Druckpumpe in die Löcher injiziert. Dazu sollte die Lanze und der Bohrdurchmesser idealerweise
dieselbe Grösse haben.(Bei mir eben 10mm) So verteilt sich die Flüssigkeit mit Druck besser im
innern des Stammes. Ich musste meine Lanze ein bisschen absägen, da zuvorderst ein Gewinde mit
Rändelmutter sass.
Wichtig! Löcher nach Behandlung mit einem Kunststoff Pfropfen wieder verschliessen. Sonst
nimmt der Käfer ab dann die Abkürzung!
Zeit bis zur Gesundung
Ich hab die beschriebene Behandlung wöchentlich wiederholt. Zudem hab ich die Palme auch von
oben besprüht. Ziemlich viele tote Käfer lagen alsbald rundherum. Nach 5 Monaten kam im
Zentrum wieder Grün zum Vorschein und weitere 2 Monate später haben die Palmen wieder
geblüht und haben sich erholt.
Bitte vorsichtig sprühen in der Blütezeit. Wir wollen die Bienen nicht auch noch töten.
Prävention
Falls in der Gegend (und das ist unterdessen der gesamte Mittelmeerraum) Palmen sterben, sprüht
sie einmal pro Woche mit Insektizid. Die Löcher braucht`s erst bei einem akuten Befall.
Schneidet gesunde Palmen keinesfalls zwischen Mai und Oktober die alten Blätter ab! Dann ist
Käferflugzeit! Hat man das früher nicht vor Palmsonntag gemacht? Das ist ideal und die Wedel
können gleich verbrannt werden. Nachher wird’s zu trocken zum feuern.
Erfahrungen
Seit einem Jahr haben wir keine Probleme mehr.
Alle unsere Nachbarn, die so vorgingen konnten ihre Palmen retten oder wurden gar nicht erst
befallen. Tote Käfer hatten alle im Garten.
Alles klar? Viel Erfolg!
Werner
[email protected]
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