STECKBRIEF HALALI ! Unser Käfer stammt aus der sagenhaften Familie der Sie haben auf Ihrer Pirsch an einem warmen Abend Hirschkäfer gefunden?! Schröter, der »Holzverarbeiter« und ist der größte Käfer Europas! Bitte teilen Sie uns mit: Die Männchen tragen als Oberkiefer mächtige Zangen, Mandibeln genannt. Mit bis zu 7 cm werden die Käfer etwa kleinfingerlang. Die Weibchen sind deutlich kleiner und ohne Zangen. Das ist auch gut so, denn mit den befruchteten Eiern sorgen sie für das Weiterleben der Art. Buntspecht und Eichelhäher, Eulen, Krähen und Turmfalken stürzen sich nämlich lieber auf die dicken Brummer, also die Männchen. Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ansbach Die große Hirschkäferpirsch wann? wo? welchen Geschlechts & wie viele? Über Fotos von Käfern und ihrem Lebensraum würden uns freuen! KONTAKT UND WEITERE INFORMATIONEN: Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ansbach Dienstsitz Dinkelsbühl Luitpoldstraße 7, 91550 Dinkelsbühl Tel: 09851 / 5777 - 0 E-Mail: [email protected] Gemeinde Weihenzell Ansbacher Str. 15 91629 Weihenzell Telefon: 09802 - 95010 Hirschkäferlarve (Foto: H. Bussler) E-Mail: [email protected] Die Larven erreichen mit bis über 10 cm eine beachtli- Naturpark Frankenhöhe e.V. che Größe. Ihnen stellen im Boden Dachs und Wildschwein nach. Am Kirchberg 4 91598 Colmberg Telefon: 09803 - 93 26 202 E-Mail: [email protected] IMPRESSUM Amt für Ernährung, Landwirtschaft und ForstenAnsbach, Bereich Forsten Dinkelsbühl, Luitpoldstraße 7, 91550 Dinkelsbühl; Tel. 09851/5777 - 0 [email protected] www.forst.bayern.de STAND 10/2015 findet »Lucanus cervus« zu deutsch: den kleinen Waldbewohner mit dem großen Hirschgeweih LEBENSRAUM LEBENSWEISE SAGENHAFTES Amulette vom Scarabaeus cornutus, dem gehörnten Käfer, wurden einst zum Schutz vor Zauberei und vor dem bösen Blick getragen. Eichenveteran (Foto: H.Kolb) Männchen und Weibchen am Saftmal (Foto: G.Brehm) In Europa können wir den Käfer von Spanien bis Von Mai bis August treffen sich Weibchen und Männ- Rumänien, von Schweden bis Italien finden. Da seine Larven warme Böden brauchen, lebt er in lichten Eichenwäldern, an südseitigen Waldrändern mit dicken alten Eichen, in Parks und Obstgärten mit altem Baumbestand. chen an verletzten Eichen, aus deren Rinde Saft austritt, an den Saftmalen, um Kraft zu tanken. Anfangs herrscht ein deutlicher Männerüberschuss. Durch ihr Gerangel um die Weibchen werden sie aber oft unaufmerksam. Gerade wenn der Saft zu gären beginnt, tut der Alkohol ein Übriges. Auffällig durch Verhalten und Größe werden so viele leicht die Beute von Vögeln. Die Weibchen können sich und ihre befruchteten Eier dann meist in Sicherheit bringen. Dort zeigt im Juni die Blüte der Heckenrose die Hochzeit der Hirschkäferbalz an. Blüte der Heckenrose (Foto: H.Kolb) Der Cervo volante, der fliegende Hirsch, wie er in Italien heißt, ist eines der Wappentiere des europaweiten Verbundsystems »Fauna-Flora-Habitat«, also für unsere Tierwelt, Pflanzenwelt und deren Lebensraum. Die Eier werden an Wurzelstöcken oder starkem, liegenden Holz mit gutem Erdkontakt abgelegt. Die Larven leben dort im Schnitt 6 Jahre an totem Holz, das ihnen die Pilze vorverdaut haben. Nach der Verpuppung beginnt dann an einem warmen Maitag ein neuer Lebenszyklus. Ein schönes Beispiel dafür, wie aus abgestorbenem Holz im Wald neues Leben entsteht. Bei den Germanen war er dem Blitze schleudernden Gott Donar zugeordnet und als Donnergugi bekannt. Trug man ihn ins Haus, schlug dort unfehlbar der Blitz ein, so die Sage. Zu seinem Namen Feuerschröter mag beigetragen haben, dass die hohlen Zangen der Männchen im Feuerschein wie Kohlen glühen sollen. Wir verstehen das heute als Mahnung, Hirschkäfer unversehrt in ihren Lebensräumen zu belassen. Es sind die letzten ihrer Art!