FI_15 mg _Injektionslsg 014369.qxd 29.03.2000 10:48 Seite 1 Fachinformation 1. Bezeichnung des Arzneimittels Bleomycin Hexal® Wirkstoff: Bleomycinsulfat fordern eine besonders strenge NutzenRisiko-Abwägung, ebenso stellen Leberfunktionsstörungen und/oder ein schlechter Allgemeinzustand eine relative Kontraindikation dar. 2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht Verschreibungspflichtig Bei eingeschränkter Nierenfunktion darf Bleomycin nur mit besonderer Vorsicht und reduzierter Dosis angewendet werden. 3. Zusammensetzung des Arzneimittels 3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe Zytostatikum aus der Gruppe der Antibiotika Bleomycin kann mutagen wirken. Männern, die mit Bleomycin behandelt werden, wird daher empfohlen, während der Behandlung und bis zu 6 Monaten danach kein Kind zu zeugen. 3.2 Arzneilich wirksamer Bestandteil 1 Injektionsflasche mit 7,5-10 mg Trockensubstanz enthält: Bleomycinsulfat (lyophilisiert) 15 000 I. E. entsprechend 15 mg Bleomycin Bleomycin Hexal ist eine lyophilisierte Trockensubstanz zur Injektion nach Lösung. Die Aktivität ist standardisiert, wobei das Absolutgewicht des Inhalts chargenabhängig Schwankungen aufweisen kann. ® 3.3 Sonstige Bestandteile (Schutzgas: Stickstoff) 1 Injektionsflasche mit 5 ml Lösungsmittel zum Auflösen enthält 45 mg Natriumchlorid und Wasser für Injektionszwecke. 4. Anwendungsgebiete Bleomycin ist in Kombination mit anderen antineoplastisch wirksamen Arzneimitteln zur kurativen Therapie angezeigt bei - Hodentumoren (Seminom und Nicht-Seminom) - Hodgkin-Lymphomen - Non-Hodgkin-Lymphomen (von intermediärem und hohem Malignitätsgrad im Erwachsenenalter) Stand: März 2000 ® Bleomycin Hexal Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit Bleomycin kann mutagen wirken und die Entwicklung des Embryos beeinträchtigen. Bleomycin sollte nicht während der Schwangerschaft angewendet werden. Bei vitaler Indikation zur Behandlung einer schwangeren Patientin sollte eine medizinische Beratung über das mit der Behandlung verbundene Risiko von schädigenden Wirkungen für das Kind erfolgen. Tritt während der Behandlung eine Schwangerschaft ein, so ist die Möglichkeit einer genetischen Beratung zu nutzen. Unter der Behandlung mit Bleomycin darf nicht gestillt werden. 6. Nebenwirkungen Blut und blutbildendes System Bleomycin hat eine geringe Myelotoxizität. Eine bisweilen auftretende, meist geringgradige und nach Therapieende rasch reversible, passagere Thrombozytopenie ist durch einen erhöhten Thrombozytenverbrauch bedingt und nicht auf eine Einschränkung der Thrombozytenneubildung zurückzuführen. Weiterhin ist Bleomycin allein oder in Kombination mit anderen antineoplastisch wirksamen Arzneimitteln zur palliativen intrapleuralen Therapie maligner Pleuraergüsse angezeigt. Fieber, Schüttelfrost Hohes Fieber (bis 41 °C) und Schüttelfrost tritt häufig auf und werden meist 4-6 Stunden nach der Anwendung beobachtet. In Einzelfällen wurde bei Lymphompatienten über verzögert auftretende und fulminant verlaufende Hyperpyrexien mit Todesfolge berichtet. 5. Gegenanzeigen Bleomycin Hexal® darf nicht angewendet werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Bleomycin oder einen der sonstigen Bestandteile. Gefäße Schwerwiegende vaskuläre Insuffizienz (z. B. Myokardinfarkt, koronare Herzkrankheit, zerebrovaskuläre Insuffizienz, hämolytisch-urämisches Syndrom, zerebrale Arteriitis, Raynaud Phänomen) wurden selten beobachtet. Bei Vorschädigung der Lunge durch Bleomycin (sogenannte Bleomycin-Pneumopathie) darf Bleomycin nicht angewendet werden. Bestrahlung der Lunge oder des Mediastinums sowie obstruktive und restriktive Lungenerkrankungen in der Vorgeschichte er- Haut und Schleimhäute Die häufigsten Nebenwirkungen von Bleomycin betreffen Haut und Schleimhäute und werden bei etwa der Hälfte aller Patienten beobachtet, gelegentlich sind sie dosisbegrenzend. Es handelt sich um Erytheme und Exantheme vorwiegend im Bereich der Trockensubstanz Hände und Füße, Striae, Blasenbildungen, Hyperpigmentierung (besonders in vorbestrahlten Regionen), Ödeme, Nagelveränderungen, Alopezie, Pruritus, Stomatitis, Empfindlichkeit der Haut sowie selten Sklerodermie und Nekrosen. Die Häufigkeit mukokutaner Nebenwirkungen korreliert in der Regel mit der kumulativen Dosis. Sie treten meist in der zweiten bis dritten Behandlungswoche auf und sind in der Regel reversibel. Magen-Darm-Trakt Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und Schleimhautentzündung wurden in Abhängigkeit von der Dosis häufig beobachtet. Muskeln und Skelett Häufig treten Gelenk- und Muskelschmerzen auf. Pulmonale Toxizität Die bedeutendste Nebenwirkung von Bleomycin ist eine gelegentlich auftretende subakut oder chronisch verlaufende interstitielle plasmazelluläre Pneumonie mit potentiellem Übergang in eine interstitielle Fibrose, die im Einzelfall zum Tode führen kann. Ein erhöhtes Risiko besteht bei Patienten älter als 70 Jahre bei vorbestehender Lungenschädigung und bei vorausgegangener Strahlenbelastung der Lunge. Als weitere Risikofaktoren werden eine Sauerstoffapplikation diskutiert, z. B. im Rahmen einer Anästhesie oder in Kombination mit anderen Zytostatika. Bei kumulativen Dosen über 450 mg ist mit pulmonaler Toxizität bei über 10 % der Patienten zu rechnen. In Einzelfällen wurde auch bei jungen Patienten eine toxische interstitielle Pneumonitis beobachtet, die eine Gesamtdosis unter 100 mg erhielten. Im Falle einer durch Bleomycin bedingten Lungenschädigung ist von einer weiteren Gabe strikt abzusehen. Eine sorgfältige Überwachung der Patienten zur Erfassung frühzeitiger pulmonaler Symptome, einschließlich physikalische Untersuchungen und Röntgenaufnahmen der Lunge, gegebenenfalls ergänzt durch eine Computertomographie, sollte während der gesamten Behandlungsdauer und bis etwa 6 Wochen nach Therapieende erfolgen. Überempfindlichkeitsreaktionen Insbesondere bei Lymphompatienten wurden selten (ca. 1 %) schwere idiosynkratische Reaktionen beobachtet. Diese schweren, 014369 HEXAL AG 1 FI_15 mg _Injektionslsg 014369.qxd 29.03.2000 10:48 Seite 2 Fachinformation HEXAL AG z. T. verzögert auftretenden Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxien) können mit sehr heftig verlaufenden Fieberanfällen mit Todesfolge einhergehen, weshalb bei Lymphompatienten besondere Vorsicht angezeigt ist. Es wird daher bei erstmaliger Anwendung von Bleomycin eine intravenöse Testdosis von 1 mg Bleomycin, gefolgt von einer vierstündigen Beobachtungszeit, empfohlen. Verkehrs- und Reaktionshinweis Bleomycin kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch, durch Erzeugung von Übelkeit und Erbrechen, indirekt zu einer Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit oder der Bedienbarkeit von Maschinen führen. 7. Wechselwirkungen Bei vorausgegangener oder gleichzeitig durchgeführter Strahlentherapie der Lunge, obstruktiven und restriktiven Lungenerkrankungen und bei Kombination mit anderen lungentoxischen Zytostatika (z. B. Mitomycin C) muß mit einer verstärkten pulmonalen Toxizität gerechnet werden. Bei gleichzeitiger Anwendung von nephrotoxischen Mitteln (u. a. auch Zytostatika wie z. B. Cisplatin) kann es zu einer Verstärkung der Nebenwirkungen von Bleomycin infolge einer Ausscheidungsverzögerung kommen. Über eine verminderte orale Bioverfügbarkeit von Digoxin und Verringerung der PhenytoinBlutspiegel bei Kombination mit Bleomycin wurde berichtet. Unter zytostatischer Therapie ist nach Impfung mit Lebendimpfstoffen das Risiko einer schweren generalisierten Infektion erhöht. Impfungen mit Lebendvakzinen sollten daher nicht im Zusammenhang mit der Bleomycin-Behandlung erfolgen. Zytostatika können die Antikörperbildung nach Influenzaimpfung mindern. 8. Warnhinweise Im Falle einer Bleomycin-bedingten Lungenschädigung ist von einer weiteren Bleomycin-Gabe strikt abzusehen. Nach vorausgegangener Bestrahlung des Mediastinums oder einzelner Lungenabschnitte ist das Risiko der pulmonalen Toxizität erhöht. Eine sorgfältige Überwachung der Patienten bezüglich der Entwicklung pathologischer pulmonaler Symptome sollte während der gesamten Behandlungsdauer und 6 Wochen nach Therapieende erfolgen. Eine besonders strenge Überwachung des Patienten ist bei obstruktiven und restriktiven Lungenerkrankungen, Leberfunktions- 2 ® Bleomycin Hexal störungen, reduziertem Allgemeinzustand sowie hohem Alter geboten. Bleomycin kann erbgutschädigend wirken. Männern, die mit Bleomycin behandelt werden, wird daher empfohlen, während der Behandlung und bis zu 6 Monaten danach kein Kind zu zeugen und sich vor Therapiebeginn wegen der Möglichkeit einer irreversiblen Infertilität durch die Therapie mit Bleomycin über eine Spermakonservierung beraten zu lassen. Frauen sollten während der Behandlung mit Bleomycin nicht schwanger werden. 9. Wichtigste Inkompatibilitäten Bleomycinlösung ist grundsätzlich getrennt von anderen Infusionen zu applizieren. Bleomycin ist inkompatibel mit Ascorbinsäure, essentiellen Aminosäuren, Benzylpenicillin, Carbenicillin, Cefazolin, Furosemid, Hydrocortison, Methotrexat, Mitomycin, Nafcillin, Riboflavin, Terbutalin, Theophyllin (Aminophyllin) und muß deshalb getrennt von diesen infundiert werden. Da Bleomycin mit 2- und 3-wertigen Kationen Chelat-Komplexe bildet, darf es nicht mit entsprechenden Lösungen (insbesondere Kupferionen) gemischt werden. Substanzen mit einer Sulfhydryl-Gruppe (z. B. Glutathion) inaktivieren Bleomycin. 10.Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben Eine intravenöse Testdosis von 1 mg Bleomycin, gefolgt von einer vierstündigen Beobachtungszeit, sollte vor jeder Erstapplikation erfolgen. Die Dosis ist dem Anwendungsgebiet, dem verwendeten Polychemotherapieplan und dem Zustand des Patienten individuell anzupassen. Es gelten folgende Dosierungsanleitungen: Hodentumore Bleomycin wird im Rahmen des PEB oder PVB Protokolls (PEB-Kombinationstherapie mit Cisplatin und Etoposid oder PVB-Kombinationstherapie mit Cisplatin und Vinblastin) in Einzeldosen von 30 mg 1mal wöchentlich oder 15 mg/m2 Körperoberfläche (KOF) 2mal wöchentlich angewendet. Hodgkin-Lymphome Bleomycin wird im Rahmen des ABVD und MOPP/ABVD Protokolls (Kombinationstherapie mit Doxorubicin, Vinblastin und Dacarbazin) in Einzeldosen von 10 mg/m2 KOF angewendet. Trockensubstanz Non-Hodgkin-Lymphome (von intermediärem und hohem Malignitätsgrad im Erwachsenenalter) Bleomycin wird im Rahmen des ProMACECytaBOM-Protokolls (Kombinationstherapie mit Prednison, Doxorubicin, Cyclophosphamid, Etoposid, Cytarabin, Vincristin, Methotrexat, Calciumfolinat) in Einzeldosen von 5 mg/m2 KOF angewendet. Maligne Pleuraergüsse (zur palliativen intrapleuralen Therapie) Bleomycin wird üblicherweise in Einzeldosen bis zu 60 mg gegeben. Weitere Einzelheiten sind der Fachliteratur bzw. den entsprechenden Therapieprotokollen zu entnehmen. Die Dosierungsangaben erfolgen in Internationalen Einheiten (I.E.) oder Milligramm aktivem Bleomycinsulfat. 1000 I.E. entsprechen 1 mg Bleomycin. Dosierung bei Kindern Die angegebenen Einzeldosen bezogen auf die KOF können auch im Kindesalter entsprechend angewendet werden. Dosierung bei älteren Patienten Bei älteren Patienten kann keine Empfehlung zur Dosisanpassung gegeben werden (zur kumulativen Gesamtdosis von Bleomycin siehe Ziffer 6. „Nebenwirkungen“). Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, insbesondere bei einer KreatininClearance < 35 ml/min, ist die Ausscheidung von Bleomycin verzögert. Gegenwärtig können keine gesicherten Empfehlungen zur Dosisreduktion bei dieser Patientengruppe gegeben werden. Dosierung bei eingeschränkter Leberfunktion Die Unbedenklichkeit bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion wurde nicht untersucht. 11.Art und Dauer der Anwendung Vor der Anwendung wird die Trockensubstanz in 5 ml isotonischer Natriumchloridlösung aufgelöst. Zur weiteren Verdünnung ist isotonische Natriumchloridlösung zu verwenden. Zur Rekonstitution und Entnahme sollten Kanülen mit einem Durchmesser von maximal 0,8 mm verwendet werden. Bleomycin kann als intravenöse, intramuskuläre und intrapleurale Injektion nach Auflösen sowie als intravenöse Infusion nach Auflösen und Verdünnen angewendet werden. Die Art der Anwendung sowie die zwischen den einzelnen Behandlungszyklen einzuhaltenden Intervalle ergeben sich aus den jeweiligen Therapieprotokollen. FI_15 mg _Injektionslsg 014369.qxd 29.03.2000 10:48 Seite 3 Fachinformation HEXAL AG Die Dauer der Anwendung bestimmt der behandelnde Arzt unter Berücksichtigung des Therapieprotokolls und der individuellen Therapiesituation. Eine kumulative Gesamtdosis von über 450 mg sollte jedoch vermieden werden. Eine intravenöse Testdosis von 1 mg Bleomycin, gefolgt von einer vierstündigen Beobachtungszeit, sollte vor jeder Erstapplikation erfolgen. Besonderer Hinweis Bleomycin ist eine mutagene, potentiell karzinogene Substanz. Haut- und Schleimhautkontakte sind zu vermeiden. Bei Zubereitung und Applikation sind die Sicherheitsmaßnahmen für gefährliche Stoffe einzuhalten. Die Zubereitung muß mit Schutzhandschuhen, Mundschutz und Schutzkleidung durch hierfür ausgebildetes Personal erfolgen. 12.Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel Ein spezifisches Gegenmittel für Bleomycin ist nicht bekannt. Bei Überdosierung muß mit verstärkten kutanen und pulmonalen Nebenwirkungen gerechnet werden. Die Therapie muß sofort abgebrochen werden. Spezifische Maßnahmen sind nicht gesichert. Eine sorgfältige Überwachung der Lungenfunktion sowie hämatologischer Parameter sollte erfolgen. Die Behandlung der Überdosierung schließt allgemeine unterstützende Maßnahmen zur Vermeidung bzw. Überbrückung einer möglicherweise toxischen Phase ein. Bleomycin ist nicht dialysierbar. 13.Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind 13.1 Pharmakologische Eigenschaften Bleomycin ist ein gelblich-weißes, in Wasser gut lösliches Pulver. Es handelt sich um ein Gemisch aus Glykopeptiden, das aus dem Aktinomyceten Streptomyces verticillus gewonnen wird. Die Derivate Bleomycin A2 und Bleomycin B2 sind mit 55-70 % bzw. 25-32 % am Bleomycin-Gesamtgehalt beteiligt. Bleomycin vermag die Replikation von Säugerzellen, aber auch von Viren und Bakterien zu hemmen. Es entfaltet seine zytotoxische Wirkung durch eine spezifische Bindung an DNA, wobei es zu Einzelstrangbrüchen, in höheren ® Bleomycin Hexal Konzentrationen auch zu Doppelstrangbrüchen führt. Hierbei wirkt Bleomycin als Endonuklease. Die Hemmung der DNA-Synthese ist deutlich stärker als die der RNA-Synthese. Die höchste Empfindlichkeit haben Zellen in der G2und M-Phase des Zellzyklus. Eine Inaktivierung von Bleomycin kann durch Hydrolasen, aber auch durch verschiedene niedrigmolekulare Eiweißfraktionen erfolgen. Eine selektive Organtoxizität von Bleomycin korreliert möglicherweise mit dem betreffenden Gehalt an Bleomycin-Hydrolase in entsprechenden Geweben. 13.2 Toxikologische Eigenschaften Mutagenes und tumorerzeugendes Potential Bleomycin besitzt aufgrund seiner pharmakologischen Eigenschaften mutagene und karzinogene Wirkungen, die in entsprechenden experimentellen Systemen nachweisbar sind. Reproduktionstoxikologie Bleomycin besitzt aufgrund seiner pharmakologischen Eigenschaften teratogene Wirkungen, die in entsprechenden experimentellen Systemen nachweisbar sind. 13.3 Pharmakokinetik Tierexperimentelle Untersuchungen zeigten, daß unverändertes Bleomycin vermehrt in der Haut, Lunge, Niere, Peritoneum und dem lymphatischen Gewebe angereichert wird. Im Knochenmark finden sich hingegen nur geringe Konzentrationen. Die Plasmaspitzenkonzentration erreicht 1-10 µg/ml nach i.v.-Bolusinjektion von 15 mg/m (KOF). 2 Die maximale Plasmakonzentration nach intramuskulärer Applikation beträgt etwa ein Zehntel derjenigen nach intravenöser Anwendung. Bei intrapleuraler Applikation werden ca. 45 % der Dosis in den Kreislauf resorbiert. Nach einer i.v.-Bolusinjektion ist eine rasche Plasmaelimination zu beobachten, wobei der renalen Elimination besondere Bedeutung zukommt. Beim Menschen werden 60-70 % des verabreichten Bleomycins unveränert im Urin ausgeschieden. Die Plasmaelimination verläuft biphasisch mit einer initialen Halbwertzeit (t1/2 α) von 24 Minuten und einer terminalen Halbwertszeit (t1/2 β) von 2-4 Stunden. Die mittlere Halbwertzeit nach intramuskulärer Anwendung beträgt ca. 2,5 Stunden. Trockensubstanz Bei Patienten mit Einschränkung der renalen Funktion ist die Halbwertszeit erheblich verlängert, insbesondere wenn die Kreatinin-Clearance auf weniger als 35 ml/min verringert ist. Eine selektive Organtoxizität korreliert möglicherweise mit dem betreffenden Gehalt an Bleomycin-Hydrolase im entsprechenden Gewebe. 14.Sonstige Hinweise Die Anwendung darf nur bei strenger Indikationsstellung und laufender Kontrolle der Lungen- und Nierenfunktion und nur von Ärzten erfolgen, die mit dieser Therapie nachweislich Erfahrung haben. Bei Bleomycin Hexal handelt es sich um eine mutagene, potentiell karzinogene Substanz. Haut- und Schleimhautkontakte sind zu vermeiden. Bei Zubereitungen und Applikation sind die Sicherheitsmaßnahmen für gefährliche Stoffe einzuhalten. Die Zubereitung muß mit Schutzhandschuhen, Mundschutz und Schutzkleidung durch hierfür ausgebildetes Personal erfolgen. ® Das Merkblatt „Sichere Handhabung von Zytostatika“ der Berufsgenossenschaft ist zu beachten. 15.Dauer der Haltbarkeit Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 2 Jahre. Bleomycin Hexal® ist bei 2-8 °C aufzubewahren. Das Arzneimittel soll nach Ablauf des auf der Packung angegebenen Verfalldatums nicht mehr angewendet werden 16.Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise Die Rekonstitution des Lyophilisats sollte immer erst unmittelbar vor der Anwendung erfolgen. Das rekonstituierte Lyophilisat ist zum sofortigen Gebrauch bestimmt. 17.Darreichungsformen und Packungsgrößen Originalpackung mit 1 (N1) Injektionsflasche mit Trockensubstanz und 1 Injektionsflasche mit 5 ml Lösungsmittel 18.Stand der Information März 2000 19.Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers OncoHexal Arzneimittel Vertriebs GmbH/ HEXAL AG Industriestraße 25 83607 Holzkirchen Tel.: (08024) 908-0 Fax: (08024) 908-290 E-Mail: [email protected] 3