Autor: Michael Freissmuth Zytostatische Chemotherapie: Beginn mit Mechlorethamin (Stickstoff-LOST= Senfgas= Nitrogen-mustard): 1942: Gilman, Goodman, & Dougherty - Nachweis Induktion von Remissionen bei “Lymphosarkomen“ (=maligne Lymphome) [gleichzeitig eine der ersten gut kontrollierten klinischen Studien] 1963: Methotrexat – Nachweis der Wirkung beim metastasierenden Choriokarzinom (= Nachweis der Wirkung bei einem soliden Tumor) Das Problem bei der Tumortherapie ist nicht der Umstand, dass es nicht ausreichend viele zytostatisch wirksame Substanzen gibt: Die Natur (Pflanzen- und Pilzgifte) ist voll davon. Das Problem ist, wie die Prioritäten in klinischen Studien gereiht werden muss (der Umstand, dass eine Substanz in der Zellkultur wirkt, heißt noch lange nicht, dass sie auch tatsächlich beim Patienten überzeugen wird). Es bedarf daher kontinuierlich, klinischer Studien, um ständig den therapeutischen Standard zu verbessern: 1970 lebten <20% der Frauen mit Mammacarcinom 10 Jahre; 1998 ~ 80%. In diesen klinischen Studien werden standardisierte Schemata eingesetzt: z.B. 6 Zyklen CMF (Cyclophosphamid 100 mg/m2, Methotrexat 40 mg/m2 & 5-Fluoruracil 600 mg/m2 i.v. am Tag 1 + 8) in der adjuvanten Chemotherapie des Mammakarzinoms Der Vorteil dieser Vorgangsweise liegt darin, dass eindeutig statistisch abgesicherte Daten erhoben werden, die beweisen, dass man den Kranken wirklich hilft (und sie nicht nur einer sehr belastenden Therapie unterwirft, von der man nicht weiß, ob sie nur das Leben verkürzt). Der Nachteil an dieser Vorgangsweise liegt darin, dass wenig Rücksicht auf die molekularen Veränderungen im Tumor genommen wird (jeder Tumor hat eine andere Geschichte und ein anderes Genexpressionsprofil). Diesem Umstand wird dadurch Rechnung getragen, dass das Expressionsmuster wichtiger Proteine bereits routinemäßig geprüft wird (Mamma-Ca: HER2, Östrogenrezeptorstatus). In Zukunft wird sich das noch viel weiter ausweiten (DNA-Chip Technologie!). [Es gibt keine Wunder und keine Wundersubstanzen – der Fortschritt ist kontinuierlich =] Beim Umgang mit Tumorpatienten ist es wichtig, den Patienten vor falschen Erwartungen zu schützen, die von Medienberichten, wohlmeinenden Laien (und nicht so wohlmeinenden Scharlatanen, die auf das Geld des Patienten aus sind) etc. geweckt werden. Patienten wollen oft Tees, pflanzliche Extrakte, Spezialernährung etc. einnehmen, um ihre Heilungsaussichten zu verbessern: Kein Problem, aber: cave Veränderung der Pharmakokinetik bei exzessiven Konsum durch Hemmung von CYPs. cave: sinnlose Investitionen. Bei der Einleitung einer zytostatischen Therapie muss man sich das therapeutische Ziel vor Augen halten: kurative Chemotherapie: strebt die Eradikation der Tumorzellen an: setzt eine entsprechende Reserve der Funktion vieler Organe voraus, da die Therapie aggressiv geführt wird: z.B. Die Gabe von Cisplatin setzt die Infusion von 2l Infusionslösung (NaCl); ein Patient mit eingeschränkter Pumpfunktion des Herzens wird dieses Volumen nicht bewältigen können. Daher: Leber-, Nieren-, Herzfunktion? Knochenmarksreserve? + Sonderfälle: bei Bleomycin (macht Lungenfibrose) – Lungenfunktion? Bestehende Infektion? [salopp formuliert: “Ein Patient, der nicht aufrecht gehend das Spital aufsuchen kann, sollte keine aggressive Therapie erhalten] palliative Chemotherapie: In vielen Fällen kann keine volle Dosis appliziert werden; die Symptome (insbesondere Schmerz, Tumorfieber) können aber durch Chemotherapie gebessert werden. adjuvante Chemotherapie: Primär operative Entfernung; Sicherung des therapeutischen Erfolges durch chemotherapeutische Nachbehandlung (z.B.: Mamma-Ca) neo-adjuvante Chemotherapie: Zuerst Chemotherapie, dann Operation (bei großen Tumoren – Ewing-Sarkom s. Medienberichte über Olivia Pilhar) Chemoprophylaxe: Prophylaktische Therapie bei hohem Risiko (nur bei Mamma-Ca gesichert) Tamoxifen-Studie: Gabe von Tamoxifen bei Patientinnen, die ein hohes Risiko hatten an Brustkrebs zu erkranken. Zum Verständnis der Wirkungsweise ist es wichtig, 1) sich den Zellzyklus vor Augen zu halten: Zellen, die in G0 sind, sind meistens nicht besonders empfindlich; der überwiegende Teil der DNA wird nicht genützt (=inaktiv = in Nukleosomen aufgewickelt). Daher ist diese DNA z.B. für alkylierende Verbindungen schlecht akzessibel; weil diese Zellen auch keine DNA synthetisieren, brauchen sie keine Purin- oder Pyrimidinnukleotide und werden daher durch die meisten Antimetaboliten nicht gut erfasst etc. Daher: Am besten sind Zell zu erfassen, die gerade den Zellzyklus (G1, S, G2, M G1) durchlaufen. 2) sich vor Augen zu halten, dass Zytostatika die Zellen nicht einfach “vergiften“; sie lösen Apoptose aus Einteilung der Zytostatika: 1) Alkylierende Verbindungen & andere Quervernetzer: Wirkungsmechanismus= Alkylierung der Purin-(Pyrimidin)basen in der DNA & Quervernetzung am besten bifunktionell = zweimaliger Einbau möglich & zwischen den Strängen = interstrand (DNA-repair = schwierig; Stränge gehen nicht auseinander etc.) 1.1. Abkömmlinge des N-LOST: Cyclophosphamid (Endoxan) Ifosfamid (Holoxan) Trofosfamid (Ixoten) [Metabolit = Acrolein – hämorragische Zystitis – Zytoprotektion mit MESNA = Mercaptoethansulfonatals Natriumsalz] Chlorambucil (Leukeran) Melphalan (Alkeran) 1.2. Alkylsulfonat Busulfan (Myleran) 1.3. Nitrosoharnstoff-Derivate: BCNU=Carmustin CCNU=Lomustin (Lucostin) Semustin= Methyllomustin 1.4. Platinsalze: Cisplatin (Abaplatin, Platinol) Carboplatin 1.5 Triazene: Dacarbazin (DTIC) 1.6. Mitomycine: Mitomycin C 2) Antimetaboliten: Wirkungsmechanismus = Hemmung der DNA- oder RNA-Synthese durch Unterdrückung der de novoSynthese von Nukleotiden oder durch Einbau falscher Nukleotide (bei RNA auch Effekt auf Spleißen) 2.1. Hemmstoff der Dihydrofolatreduktase/Tymidilatsynthase: Methotrexat=MTX (Abitrexate, Metotrexat) Raltitrexed (Tomudex) nur Thymidilatsynthase 2.2. Pyrimidinanaloga: 5-Fluoruracil=5-FU (Fluoruracil) [Prodrugs von 5-FU: 5-deoxy-Fluoruracil= Floxuridin; Capecitabin (Xeloda)] Cytarabin=AraC (Alexan) 2.3. Purinanaloga: Hemmung der IMP-Dehydrogenase 6-Mercaptopurin (Purinethol) [cave: Polymorphismus in Thiopurin-Methyltransferase] Thioguanin (Thioguanin) [Azathioprin] [Pentostatin hemmt Adenosindeaminase] Proliferationsunabhängig: Cladribin: DNA-Strangbrüche ? Fludarabin: Hemmung von RNA-Prozessierung und DNA-Polymerase 3. Vincaalkaloide und ähnliche Wirkungsmechanismus = Hemmung der Tubulinpolymerisation (Depolymerisation) Metaphasenarrest Vincristin (Oncovin), Vinblastin (Velbe) Vindesin (Eldisin); Vinorelbin (Navelbin) Paclitaxel (Taxol); Docetaxel (Taxotere) 4. Interkalierende Antibiotika und ähnliche: Wirkungsmechanismus = Einlagerung in DNA-Doppelhelix mit Strangbrüchen durch freie Radikalbildung/Topoisomerase II-Aktivierung; Topoisomerase I/II-Hemmung, Hemmung der RNA/DNA-Polymerase 4.1. Bleomycine: Bleomycin A2 & B2 (Bleomycin) 4.2. Actinomycin D =Dactinomycin (Cosmegen) 4.3. Anthracendione=Anthrazykline: Daunorubicin (Daunoblastin); Doxorubicin (Adriblastin) Epirubicin (Farmorubicin); Idarubicin (Idarubicin, Zavedos) Mitoxantron (Novantrone) 4.4. Topoisomerasehemmer: a) Epipodophyllotoxine: hemmen Toposimomerase II Etoposid =VP16 (Vepesid); Tenoposid=VM26 (Vumon) b) Campthotecin-Derivate: hemmen Topoisomerase I Topotecan, Irinotecan 5. Andere: 5.1. Hydroxyharnstoff (Litalir): Hemmung der Ribonukleosidreduktase mit S-Arrest 5.2. Procarbazin (Natulan): metabolische Aktivierung DNA-Methylierung; Strangbrüche (über freie Radikale?) 6. Hormonelle Therapie: Glukortikoide Östrogene, Gestagene Antiandrogene: Flutamid () Antiöstrogene: Tamoxifen(=Kessar=Novaldex); Raloxifen= Celvista) Aromatase-Hemmer: [Aminogluthetimid (Orimeten) – auch CYP-Hemmung] Anastrazol (Arimidex), Letrozol (Femara) GnRH-Agonisten: Buserelin (Suprecur), Goserelin (Zolvadex) 7. Zytokine- Biological Response Modifiers: Interleukine: Interleukin-2 Interferone: -Interferone Warum ist der therapeutische Erfolg variabel? Resistenzmechanismen: 1) Pharmakokinetisch: Zytostatikum kommt nicht hin z.B. ZNS Relaps der ALL aus Zellen jenseits der Blut-Hirnschranke oder Enzym der Biotransformation (CYP) zur Aktivierung fehlt 2) Zellkinetisch: Tumoren, in denen der überwiegende Teil der Zellen nicht aktiv proliferiert – resistent je größer ein solider Tumor, desto geringer Anteil der aktiv proliferierenden Zellen schlechtere Ansprechrate (daher Früherkennung von Tumoren wichtig!!) rasch wachsende Tumoren = empfindlicher: z.B. Verdoppelungszeiten der Tumormasse: ca. 1-2 d: Chorionkarzinom, kindl. ALL ca. 3-6 d: Hodgkin-Lymphom, Hodenkrebs ca: 70-100d: Colon-, Bronchialkarzinom 3) Verlust responsiver Elemente im Zellzyklus /Überexpression antiapoptotischer Proteine: z.B.: p53-Verlust – keine/stark herabgesetzte Apoptoseinduktion nach DNA-Schaden bcl-2 (=antiapoptisches Protein): Überexpression verhindert Apoptose 4) herabgesetzte Aufnahme: z.B. Methotrexat muß über carrier aufgenommen werden 5) erhöhte Ausscheidung aus der Zelle: P-Glykoprotein (=Produkt des MDR-Gens) amplifiziert - pumpt aus der Zelle: Vinca-Alkaloide, Epidophyllotoxine, Anthrazykline, Dactinomycin 6) fehlende metabolische Aktivierung bzw. beschleunigter Abbau: z.B. AraC muß mit Deoxycytidinkinase phosphoryliert werden bzw. wird durch Cytidine Deaminase und CMP-Deaminase inaktiviert 7) Änderung/Amplifikation des Zielenzymes: z.B. MTX: DHFR (Dihydrofolatreduktase) amplifiziert/ 5-FU: Thymidilatsynthase amplifiziert/verändert hormonale Therapie: fehlende Rezeptoren verändert 8) Amplifikation des DNA-repairs: Alkylierende Verbindungen & interkalierende Antibiotika 9) Alternative metabolische pathways/kompetierende Substrate: z.B. MTX: erhöhter Thymidin-salvage z.B. AraC: erhöhtes CTP und dCTP Nebenwirkungen einer zytostatischen Chemotherapie: 1) Frühreaktionen: Übelkeit, Erbrechen (5-HT3-Antagonisten) Frösteln, Schwitzen, Fieber (z.B. Bleomycin, Dacarbazin, Etoposid, INF) allergische Reaktionen 2) Spätreaktionen Proliferationshemmung Knochenmarksdepression: Infektionen und Blutung NB: Unterschiede zwischen den einzelnen Substanzen (Leuko-, Thrombo-, Erythropoese) Nadir? hämatopoetische Wachstumsfaktoren Substitution Antibiotika geringe Knochenmarksdepression bei: Bleomycinen Vincristin (nicht Vinblastin), Cisplatin (nicht Carboplatin!) Dacarbazin Schleimhautatrophie, -entzündung, -ulcera: Stomatitis, Proctitis Hygiene; Diarrhoe etc. Haarausfall Reproduktion: Hemmung der Ovulation/Spermatogenese Mutagene/Teratogene Wirkung: Sekundärtumoren; Kontrazeption! Hyperurikämie: Allopurinol Hormonelle Therapie: aus der Hauptwirkung erklärbar 3) Organtoxizität: Nephrotoxizität: MTX alkalischer Harn, Bewässerung Cisplatin Bewässerung Mitomycin: glomerulärer Schaden mit hämolytisch/urämischem Syndrom Vinblastin: ADH-Anstieg mit Hyperhydratation Blase: Cyclophosphamid: hämorrhagische Cystitis MESNA/Uromitexan Herz: Doxo-, Daunorubicin: Arrhythmien, Kardiomyopathie Dexrazosin Lunge: Bleomycin: Lungenfibrose Nervensystem: Vincristin: periphere & autonome Neuropathie Taxol: sensorische Neuropathie Procarbazin: Depression, Psychosen, Neuropathie 5-FU: cerebellare Ataxie Cisplatin: periphere Neuropathie Haut: 5-FU, Procarbazin, Ara-C, Busulfan: Hyperpigmentierung, Dermatitis Dactinomycin: Dermatitis (Bestrahlung!!) Bleomycin: juckende Erytheme, Bläschen, Ulcera Hepatotoxizität: Otoxizität: MTX, Procarbazin, Mercaptopurin Cisplatin: Hochtonschaden ”Der Krieg ist der Vater aller Dinge” 1942 Gilman, Goodman & Dougherty: Mechlorethamin (Stickstoff-LOST) in der Therapie von Lymphosarcomen 1971 President Nixon declares the "War on Cancer" Beneficiaries: ? Windfall Profit Basic Scientists Probleme in "Translational Research": R. Klausner: "We have been curing cancer in mice for the past 40 years" Screening Modelle: ab 1945 Mäuse mit Leukämie Sarkom Carcinom ab 1975 "Xenograft" bei (Nackt-)Mäusen im Modell wirksame Substanzen = klinisch unwirksam (und umgekehrt !!) ab 1990 transgene Modelle Flops: Rb-/BRCA1-/- Hypophysenadenome kein MammaCa in vitro Chemosensitivität mit humanen Zellinien >6000 wirksame Substanzen (Priorität für klinische Studien?) Conclusio: "There is no faithful representation of carcinogenesis" Signaltransduktion & "Rational Drug Design" Neue Angriffspunkte in der Therapie von Neoplasien: Substanzklasse Antikörper TyrosinkinaseInhibitoren FarnesyltransferaseInhibitoren CDK-Inhibitoren bcl-2 Antisense Gentransfer von p53 modifiziertes Adenovirus AngiogeneseInhibitoren Prinzip Blockade von: -HER2-Rezeptor -EGF-Rezeptor Hemmung von: -bcr-abl -PDGF-Rezeptor -EGF-Rezeptor Hemmung von p21ras Neoplasie/klinische Prüfung Zellzyklus-Blockade Wiederherstellung der Apoptose Tumorsuppression/Apoptose durch p53 lysiert p53-defiziente Zellen CLL, verschied. Tumoren Lymphome, verschied. Tumoren Mamma(Trastuzumab/ Herceptin) Niere, Prostata, Mamma, Head&Neck CML(Imatinib/Glivec) Glioma verschied. Tumoren verschied. Tumoren Lunge, Head&Neck, Ovar, Leber Head&Neck, Ovar, Pancreas Hemmung der Tumorangionese verschied. solide Tumoren Trastzumab (=Herzeptin) ist ein – humanisierter - monoklonaler Antikörper, der gegen HER-2 (=erbB2, ein Mitglied der EGF-Rezeptorfamilie – ohne bekannten physiologischen Liganden) gerichtet ist. HER-2 ist bei ca. einem Drittel der Mammakarzinome überexprimiert; diese habene ine schlechte Prognose. Herzeptin verbessert das Überleben [Slamon et al. (2001) New Engl. J. Med. 344:783-792*]: 1 Jahr mit Standardtherapie aber ohne Trastzumab 33% der Frauen tot 1 Jahr mit Standardtherapie mit Trastuzumab 22% der Frauen tot aber: Trastuzumab löst eine (reversible) Herzinsuffizienz aus – NYHA III-IV bei bis zu 27% der Patientinnen [lässt sich im Tierversuch nachvollziehen – Mäuse, denen durch genetische Manipulation erbB2 nur im Herzmuskel (= organspezischer „gene knock-out“) entfernt worden ist, entwickeln auch eine Herzmuskelinsuffizienz [Özcelik et al.(2002) Proc. Natl. Acad. Sci USA 99: 8880-8885*] Conclusio: Auch hochselektive “neue” Substanzen können (unerwartete) unerwünschte Wirkungen entfalten. Diese können durchwegs im Hinblick auf ihren Schweregrad sich mit solchen einer klassischen zytostatischen Therapie messen. * Die Artikel können über die Zentralbibliothek der medizinischen Fakultät heruntergeladen werden Imitanib (Glivec): blockiert die ATP-Bindungsstelle von bcr-abl s. Abb. in allgemeiner pptPräsentation. aber nicht 100% selektiv: blockiert auch ATP-Bindungsstelle anderer Tyrosinkinasen wie z.B. von c-kit (= Rezeptor für stem cell factor = Wachstumsfaktor für Blutstammzellen) = daher auch Suppression des normalen Knochenmarkes Hochwirksam bei chronisch-myeloischer Leukämie (=CML) - aber erwartungsgemäß lässt sich auch hier beobachten, dass sich eine Resistenz entwickelt [Druker et al. (2001) New Engl. J. Med. 344: 1038-1042 Conclusio: Auch die neuen Therapieformen, die spezifisch gegen die Onkogene gerichtet sind, sind nicht vor resistenzentwicklung gefeit. Die Neigung zur Resistenzentwicklung ist eine inhärente Eigenschaft einer Chemotherapie (gleichgültig, ob Chemotherapie gegen Tumorzellen oder gegen Mikroorganismen) – denn jede Chemotherapie erzeugt einen massiven Selektionsdruck. Die genomische Instabilität von Tumorzellen erleichtert ihnen die Resistenzentwicklung durch Mutation. A. Levitzki (1997) The Future of Signal Transduction Therapy: "The complexity and heterogeneity of cancers ... suggest that it may be necessary to develop a large number of drugs against a large number of target proteins. Furthermore, it is likely that for each tumour, a unique cocktail of signal interceptors will have to be used. It is likely that once signal interceptors enter the clinic they will do so in combination with cytotoxic drugs in current use. Progress in this direction is inevitably slow ... but steady..."