III.6.2 Altersbedingte Begleiterkrankungen

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Lernziel: Der Übungsleiter kennt krankheitsbedingte Veränderungen
des Herz-Kreislauf-Systems, diagnostische Verfahren sowie therapeutische Maßnahmen und kann ihre Auswirkungen auf das Bewegungsangebot einordnen bzw. berücksichtigen.
III.6.2 Altersbedingte Begleiterkrankungen
(siehe „Handbuch der Herzgruppenbetreuung“ Kap. 20, S. 354
bis 363 und „Materialien Herzsport“ I.1.9)
- Arthrose
- Osteoporose
- Wirbelsäulenerkrankungen
- Arteriosklerose anderer Gefäßbezirke (pAVK: siehe
„Handbuch der Herzgruppenbetreuung“ Kap. 7, S. 100), zerebrale Ischämie
- Atemwegserkrankungen (Asthma) (siehe „Handbuch der
Herzgruppenbetreuung“ Kap. 7, S. 101)
- Diabetes (siehe „Handbuch der Herzgruppenbetreuung“
Kap. 7, S. 100 und „Materialien Herzsport“ III.3.1)
- Einschränkungen des Sehvermögens (Grauer Star)
- Neurologische Erkrankungen (Parkinson)
- Tumorerkrankungen
Grundlagen – Info
Häufige Erkrankungen im Alter
Haltungs- und Bewegungsapparat:
Arthrose
An den Gelenken werden Altersveränderungen für den älteren Menschen
besonders deutlich spürbar. Durch Druck und Verschleiß, wozu auch
Sport durch Überlastungen und Fehlbelastungen beitragen kann, kommt
es zur Degeneration mit Schädigung des Gelenkknorpels. Die verringerte
Durchblutung führt zu Rückbildungsprozessen und mangelnder Heilung
bei Schädigungen. Zudem nimmt die Synovialflüssigkeit, die das Gelenk
ernährt und die Beweglichkeit mit Gleitsubstanz sichert, ab. Der Knorpel
verliert an Flüssigkeit. Die Bänder und Sehnen werden ebenfalls spröder
und die gelenkstabilisierende Muskulatur verliert an Elastizität. Veränderungen im Gelenk können zu schmerzhaften Prozessen führen, die sich
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auf die umgebende Muskulatur ausdehnen. Durch Verletzungen, Entzündungen, Fehl- und Überbeanspruchung kommt es zur Arthrose.
Diese als Degeneration aufgefassten Veränderungen werden an den Gelenken als Arthrose und an der Wirbelsäule als Spondylose bezeichnet.
Die Spondylosen sind vor allem an der Hals- und Lendenwirbelsäule ausgeprägt, weil diese die beweglichsten Teile der Wirbelsäule sind und stetigen Dreh- und Beugebewegungen ausgesetzt sind. Die dadurch häufig
erzeugten Schmerzen entweder im Nacken und Arm oder auch in der
Lendengegend sowie als Ischias sind oft sehr schwer zu beeinflussen.
Hinsichtlich der Gelenke sind besonders Knie- und Hüftgelenk gefährdet.
Rheuma
„Rheuma“ ist keine bestimmte Erkrankung, sondern stellt einen Sammelbegriff für mehr als 120 verschiedene Krankheiten dar, bei denen sich
wiederum ca. 450 Krankheitsbilder unterscheiden lassen. Alle Erkrankungen des sogenannten „rheumatischen Formenkreises“ weisen folgende
zwei Gemeinsamkeiten auf:
-
Schmerz
Rheumatiker haben Schmerzen in den Bewegungsorganen (Gelenke,
Wirbelsäule, Knochen, Muskeln, Sehnen, Bänder). Daher auch der Name „Rheuma“, der soviel heißt wie „ziehender Schmerz“ (von griechisch
„rhein“ = fließen)
-
Eingeschränkte Funktions-/Bewegungsfähigkeit
Im Verlauf der Krankheit nimmt die Funktionsfähigkeit des betroffenen
Organs immer mehr ab. Im Endstadium kommt es zur völligen Gelenkeinsteifung.
Schmerz und Bewegungseinschränkung führen in gegenseitiger Wechselwirkung zu einem Teufelskreis rheumatischer Erkrankungen:
Überlastung – Schmerz – Muskelverspannungen – Schonhaltungen Muskelschwund - Gelenkinstabilität
Verlaufsbilder rheumatischer Erkrankungen
Entzündliche rheumatische Erkrankungen
-
Stadium I Gelenkentzündung (Kapsel, Bänder, Schleimbeutel, Bindegewebe)
-
Stadium II Gelenkzerstörung (Knorpel und Knochen; Kapsel- und Bänderüberdehnung)
-
Stadium III Gelenkverschleiß (Arthrose als Folge der Gelenkzerstörung;
Gelenkinstabilität)
-
Stadium IV Gelenkeinsteifung (durch fortgeschrittene Arthrose)
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Degenerative rheumatische Erkrankungen (an Gelenken)
-
-
-
Stadium I Knorpel verschmälert: Belastungsschmerz, Muskelverspannungen
Stadium II Knorpelaufrauhung: Bewegungsschmerz, Kontrakturen (=
fixierte Muskelverspannung)
Stadium III Knorpelaufbruch/Knochenanschliff: Ruheschmerz, zunehmende Gelenkversteifung
Weichteilrheumatismus
Chronische Muskelverspannungen, die entweder punktuell als „Gelknötchen“ (Myogelosen) oder flächenhaft als Hartspann auftreten, sind im Alter am häufigsten anzutreffen. Dauerhafte Überlastung der Muskulatur ist
Hauptursache dieser Stoffwechselstörung.
Osteoporose
Die Osteoporose zählt zu den Knochenerkrankungen mit verminderter
Knochendichte und geht auf den Verlust an Knochensubstanz zurück.
Eine Osteoporose kann sowohl lokal (etwa durch Tumore und Entzündungen) als auch generalisiert, das gesamte Skelettsystem betreffend, auftreten. Die weit häufigere generalisierte Osteoporose ist in zwei Formen unterscheidbar.
Typ-I-Osteoporose
Sie befällt die Wirbelkörper oder Brust- und Lendenwirbelsäule und betrifft
fast ausschließlich Frauen nach den Wechseljahren.
Typ-II-Osteoporose
Sie befällt auch die Röhrenknochen. Neben den Frauen sind auch Männer
im Verhältnis 3:1 betroffen. Der Krankheitseintritt erfolgt deutlich später
(>70 Jahre) als bei Typ I.
Die Ursachen der Osteoporose sind noch nicht eindeutig geklärt. Eine
Osteoporose mit beschreibbarer Ursache (etwa durch Blut- oder Magen/Darmerkrankungen) macht nur ca. 5% aller Krankheitsfälle aus. Zur Erklärung der übrigen Osteoporoseerkrankungen werden eine Vielzahl von
Ursachen vermutet, die grob drei Bereichen zugeordnet werden können:
-
Erbanlage (ungünstige Erbfaktoren, Erbkrankheiten etc.)
-
Bewegung (u.a. Bewegungsinaktivität)
-
Ernährung (u.a. Kalzium- und Vitamin-D-Mangel, phosphatreiche Kost,
Alkohol, Coffein, Medikamente)
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Die Bereiche Bewegung und Ernährung sind von (Risiko-)Betroffenen gut
beeinflussbar, sowohl in Prävention als auch in Rehabilitation der Osteoporose.
Im Stadium der Entzündung gilt Sportverbot, da die Gefahr besteht, dass
die entzündlichen Prozesse durch die körperliche Belastung auf die inneren Organe (u.a. Herz und Lunge) schlagen; allenfalls Entspannungsübungen – zur psychischen Stabilisierung – sind in diesem Fall vertretbar.
Bei Belastungsschmerz gilt die Schmerzgrenze als belastungsbegrenzender Faktor, der durch altersgerechte Belastungsdosierung gut kontrollierbar ist. Bei chronischen Bewegungs- oder gar Ruheschmerz ist ein Arztbesuch dringen anzuraten. Ein TN mit diesen Beschwerden gehört in eine
Rehabilitationssportgruppe mit regelmäßiger Kontrolle (Rheuma- oder
Osteoporosegruppe).
Prinzipiell sind – bei leichter Vorschädigung – gelenkentlastende Bewegungsformen zur Kraft- und Ausdauerschulung (Wassergymnastik,
Schwimmen, WS-Gymnastik, Walking) sowie gezielte Dehngymnastik
empfehlenswert. Unkontrollierte Dreh-, Scher- und Druckbelastungen sind
zu vermeiden, so dass es gerade im Spielebereich auf die gezielte Auswahl gelenkschonender Inhalte ankommt, die eine kontrollierbare Belastungsdosierung ermöglichen.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen:
Arteriosklerose (siehe „Materialien Herzsport“ III.3.1)
Es gibt eine Reihe von arteriosklerotischen Erkrankungen, die unterschiedliche Organe (Herz, Gehirn, Niere, größere Gefäße des Beckens
und der Beine) betreffen können. Das Prinzip dieser Erkrankungsform ist
jeweils die Einlagerung von Wasser, Eiweißen und Fetten in die verhärtete
Gefäßwand der Arterien. Das Ergebnis dieses Krankheitsprozesses ist
eine „Verkalkung“ des Gefäßes, die dessen Durchmesser zunehmend
verkleinert oder das Gefäß sogar ganz verschließt. Die Verhärtung der
Gefäße (Physiosklerose) ist ein natürlicher Alterungsprozess. Erst die
Gefäßeinlagerungen und deren Folgen stellen eine Erkrankung (Arteriosklerose) dar. Bei der Arteriosklerose handelt es sich um einen Sammelbegriff chronischer arterieller Umbauvorgänge, die zur Verhärtung, Elastizitätsverlust und Lichtungseinengung der Arterien führen können und damit Funktionsstörungen der versorgten Organe bewirken.
Die Arteriosklerose wird heute im Allgemeinen als erworbene Krankheit
angesehen, als Folge schädlicher Lebensumstände und fehlerhaften Verhaltens des Einzelnen wie der Gesellschaft. Demnach ist die Arteriosklerose ein Problem der Prävention.
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Periphere Arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)
Bei der pAVK kommt es zu Gefäßverschlüssen vor allem der die Beine
versorgenden Arterien im Bereich des Beckens oder in den Beinen selbst.
Charakteristischerweise sind vor allem Raucher betroffen, weswegen diese Erkrankung im Volksmund auch „Raucherbein“ genannt wird. Allerdings erkranken auch Nichtraucher, besonders in höherem Alter.
Die Einteilung im Stadien macht den Verlauf der Erkrankung deutlich:
Stadium I
keine Beschwerden
Stadium II
Beschwerden beim Gehen; eingeschränkte Gehstrecke:
IIa Gehstrecke > 200m
IIb Gehstrecke < 200m
Stadium III Ruheschmerz
Stadium IV Gewebsuntergang (Gangrän), meist mit starkem Ruheschmerz
Im Stadium II kommt es typischerweise zum zeitweiligen Hinken durch
Sauerstoffunterversorgung des Beines, die die betroffene Person schließlich immer häufiger zwingt, eine Gehpause einzulegen. Daher kommt
auch die Bezeichnung „Schaufensterkrankheit“.
Die typischen Schmerzen in den Beinen, die den Betroffenen zu einer
Bewegungspause zwingen, sind ein deutliches Zeichen: dringende Arztempfehlung. AVK-Betroffene benötigen ein gezieltes Training zur Gehstreckenverlängerung, welches in speziellen AVK-Gruppen durchgeführt
wird.
Venenerkrankungen
Im Alter treten Beschwerden durch Venenerkrankungen besonders häufig
auf, obwohl der Krankheitsbeginn meist länger zurückliegt. Das komplexe
Venensystem der Beine mit oberflächlichen oder tiefen Venen kann durch
unterschiedliche Faktoren bedingt (angeborene Bindegewebsschwäche,
stehende Tätigkeit, Übergewicht, Herzschwäche) gestört werden. Besonders weit verbreitet ist das sogenannte Krampfaderleiden (Varikosis), welche im Wesentlichen durch eine Fehlfunktion der Venenklappen, die für
den kontrollierten Rückstrom des Blutes zum Herzen sorgen, bedingt ist.
Es bilden sich Blutaussackungen und -stauungen in den Beinen mit
krampfartigen Schmerzen und Schwellungen, Beschwerden, die durch
Hochlagerung der Beine nachlassen. Im Zuge dieser Erkrankung können
Ekzeme, Geschwüre und Entzündungen (Thrombophlebitis) auftreten.
Durch die verlangsamte Blutzirkulation besteht eine starke Neigung zur
Thrombose, einer Blutpfropfenbildung durch Blutgerinnung.
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Gezieltes Venentraining, welches die druckbedingten Beschwerden lindert, ist einfach durchzuführen und bei leichten chronischen Beschwerden
empfehlenswert. Sollten allerdings Entzündungsanzeichen wie Überwärmung, Ekzeme, Geschwüre und Entzündungen an der Haut feststellbar
sein, ist eine ärztliche Behandlung und ein Abklingen der Entzündung abzuwarten, bevor ein körperliches Training wieder aufgenommen werden
kann.
Zerebrale Ischämie
Es handelt sich um verschiedene Störungen, die zu einer Minderdurchblutung des Gewebes führen. Dabei kann entweder die Zufuhr sauerstoffreichen Blutes über die Arterien oder der venöse Abfluss behindert oder unterbrochen sein. Oft sind kleine Gefäße geschädigt. Ursache sind Arteriosklerose, Herzkrankheiten oder entzündliche Erkrankungen der Blutgefäße. Folge ist der Schlaganfall.
Durchblutungsstörungen des Gehirns treten meist erst nach dem
50. Lebensjahr auf. Sie lassen sich in vier Stadien einteilen:
1. es gibt keine Beschwerden, die Störung wird per Zufall oder gar nicht
erkannt
2. TIA (transitorische ischämische Attacken): Seh- und Empfindungsstörungen, Lähmungen, Sprech- und Sprachstörungen treten auf und
verschwinden wieder.
3. die Störungen aus Stadium 2 verstärken sich, erreichen nach 24 bis
48 Stunden ihren Höhepunkt, klingen allmählich wieder ab oder bleiben auf Dauer bestehen
4. Die Störungen treten heftig und plötzlich auf, wie ein Schlag (Name!)
Die Art der Störungen und Ausfallerscheinungen hängt vom betroffenen
Ort im Gehirn ab:
Innere Kopfschlagader:
einseitiger Kopfschmerz mit Händen des Mundwinkels, Lähmungen in
einem Arm oder einer Hand, Gefühlsstörungen in Arm oder Gesicht,
Sehstörungen auf einem Auge, Wortfindungsschwierigkeiten, Silbenverwechslung, Schreib- und Rechenstörungen, undeutlich holprige
Sprache
Mittlere Hirnschlagader:
ähnlich wie oben, Mund- und Zungenbewegung beim Sprechen evtl.
außer Kontrolle, beim Essen nicht, Störung des Sprachverständnisses
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Vordere Hirnschlagader:
Gefühlsstörungen und Lähmungen in einem Bein, Blase und Darm
außer Kontrolle, eventuell schwerste Antriebsstörungen
Vertebralarterien und A.basalis (Hirnstamm, Mittelhirn):
plötzliche schwere Koordinationsstörungen der Beine, heftiger Drehschwindel mit Übelkeit, verwaschene Sprache und Schluckstörungen,
pelziges Gefühl um Mund und in Zunge, Sehstörungen, Empfindungsstörungen in beiden Armen oder Beinen, Schmerz im Hinterkopf
Kleine Hirnarterien:
schubweise fortschreitender geistiger Verfall
Hörsturz
Als Hörsturz bezeichnet man eine plötzlich auftretende Ertaubung. Innerhalb weniger Stunden - mitunter sogar in Minuten - wird der Patient nach
anfänglichem Ohrensausen oder Druck im Ohr schwerhörig oder völlig
taub. In der Regel ist nur ein Ohr vom Hörsturz betroffen.
Oft kündigt er sich mit Ohrensausen oder einem unangenehmen Druckgefühl im Ohr an. Das Ohr scheint "wie mit Watte verstopft" - alle von außen
kommenden Geräusche sind weit weg und stark gedämpft.
Die Ursachen dieser plötzlichen Taubheit oder Schwerhörigkeit können
verschieden sein. Oft sind es Durchblutungsstörungen im Innenohr, die
durch eine Arteriosklerose ausgelöst wurden. Aber auch Entzündungen
wichtiger Nerven im Gehör, die durch Viren oder (seltener) durch Bakterien hervorgerufen wurden, Stress, allergische Reaktionen, Blutungen
oder Embolien, nicht entzündliche Schädigungen der Nerven, Schäden an
den Gehörknöchelchen, Unfälle, Bandscheibenschäden im Bereich der
Halswirbelsäule oder Bluterkrankungen können zum Hörsturz führen.
Hält ein Ohrensausen über längere Zeit an und entsteht gar das beschriebene Gefühl von Watte im Ohr, sollte man gleich zum Arzt gehen. Beim
Hörsturz kommt es nämlich auf eine schnelle Behandlung an. Je länger
die Behandlung hinausgezögert wird, um so mehr Zellen im Gehör sterben durch die gestörte Blutversorgung ab und um so schlechter sind die
Heilerfolge.
Wer weiß, dass er an Arteriosklerose leidet oder zum gefährdeten Personenkreis gehört, muss rechtzeitig etwas für eine bessere Durchblutung
tun. Das heißt: das Rauchen aufgeben, das Gewicht reduzieren und wenig Alkohol trinken.
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Atemwegserkrankungen:
Erkrankungen der oberen Luftwege unspezifischer Art
Chronische Bronchitis
Zivilisationskrankheit
Ursachen: Inhalieren von Zigarettenrauch und Luftverschmutzung
Verlauf/ Symptomatik: durch Schleimhautschwellungen der Bronchien und
vermehrte Schleimproduktion ist der Widerstand in Atemwegen erhöht
Anfänglich leichte Atemnot kann sich bis zu starker Atemnot und Zyanose
sowie Rechtsherzschwäche entwickeln.
Asthma bronchiale
Ursachen:
Allergien, chronische Entzündungen oder psychische Faktoren
Symptome: anfallsartiges Auftreten von Atemnot, bedingt durch stark
erhöhten Widerstand in Atemwegen. Spasmen in Bronchialmuskulatur, Schwellung der Bronchialschleimhaut und Produktion eines schwer abhustbaren Schleims führen zur Verengung der Atemwege. Insbesondere die Ausatmung ist erschwert. Kann lebensbedrohlich sein- bronchienerweiternde
Medikation notwendig.
Erkrankungen der Lunge unspezifischer Art
Lungenemphysem
Ursache:
oft Folge einer chronischen Bronchitis
Verlauf / Symptomatik: durch Zerstörung der Scheidewände der Lungenbläschen entstehen grobe sackförmige Trauben. Dadurch wird die Austauschfläche für die Atemgase reduziert. Auf längere Sicht kann es zu
einer Ateminsuffizienz kommen durch die mangelnde Aufsättigung des
Blutes mit Sauerstoff. Diese kann schließlich zum Tode führen.
Durch den Untergang an Lungengewebe und dem damit verbundenen
Verlust an Gefäßen steigt der Widerstand im kleinen Kreislauf an. Das
Blut staut sich in die Lungenschlagader zurück, das rechte Herz wird
überbelastet. Es entsteht das Bild des „Cor pulmonale“.
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Erkrankungen der Lunge durch Bakterien oder Viren:
Lungenentzündung
Symptomatik/ Verlauf: Es können ganze Lungenlappen oder nur Teile
der Lungen befallen sein. Die Leistungsfähigkeit
nach einer Lungenentzündung kann noch Wochen danach beeinträchtigt sein.
Diabetes (siehe „Materialien Herzsport“ III.3.2)
Bei Altersdiabetes (Typ-II-Diabetes) ist die Zuckerkonzentration im Blut
erhöht. Anders als beim Typ-I-Diabetes des Jugendlichen liegt kein Insulinmangel vor. Vielmehr weisen die Körperzellen eine verminderte Insulinempfindlichkeit (Insulinresistenz) aus. Die Folge sind u.a. allgemeine
Muskelschwäche, Müdigkeit und ein starkes Durstgefühl. Der Altersdiabetes ist stark abhängig vom Ernährungsverhalten, da die organische
Schwäche zur Zuckerregulierung i.d.R. nicht zum Ausbruch der Krankheit
ausreicht. Ist der alternde Organismus aber durch Übergewicht und hohe
Zuckerzufuhr durch die Nahrung belastet, kommt es zum Ausbruch der
Altersdiabetes, der sich in vielen Fällen allein durch die Regulierung des
Gewichtes und der Zuckerzufuhr beheben lässt. Daher spielt die körperliche Aktivität (neben Diät und Medikamenten) eine entscheidende Rolle
bei der Krankheitsbehandlung bzw. -prophylaxe.
Bewegung, Spiel und Sport bergen für den Altersdiabetiker krankheitsspezifische Risiken. Hierzu gehören Sehstörungen oder Infektionsanfälligkeiten, Durchblutungs- und Gefühlsstörungen besonders im Bereich
der Beine und Füße, die eine erhöhte Verletzungsgefahr darstellen.
Einschränkungen des Sehvermögens (Grauer Star)
Im Inneren des Auges befindet sich hinter der Regenbogenhaut die sogenannte Linse. Sie trägt ihren Namen nach ihrer Funktion. Sie bricht wie die
Linse in einem Fotoapparat das Licht und erzeugt so auf der Netzhaut ein
Bild. Dieses aus lebendem Gewebe aufgebaute optische Instrument ist
sehr empfindlich. So können Entzündungen oder Verletzungen dazu führen, dass die Linse trübe wird und dadurch das Sehvermögen nachlässt.
Jede Trübung der Linse wird als Grauer Star bezeichnet. Gleichzeitig verliert die Linse auch ihre Elastizität, die sie braucht, um sowohl beim Nahsehen wie auch beim Sehen in die Ferne immer ein scharfes Bild auf der
Netzhaut zu erzeugen.
Obwohl es eine Menge Gründe für die Eintrübung der Linse gibt, ist es
doch meist eine Alterserscheinung. Etwa mit 60 Jahren beginnt die Linse
sowohl vom Rand aus wie auch in der Mitte einzutrüben. Leider kommt es
auch vor, dass der Graue Star als Nebenwirkung bei der manchmal unum-
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gänglichen Langzeitbehandlung mit Cortison auftritt. Aber auch als Begleiterkrankung der Zuckerkrankheit kann ein Grauer Star in Erscheinung
treten. Verschiedene Verletzungen, starke radioaktive Strahlung oder grelles Licht (Blitz) sind weitere mögliche Ursachen. Schließlich kann der
Graue Star auch angeboren sein und ist dann entweder vererbt oder eine
Folge von Infektionen der Mutter während der Schwangerschaft, etwa Toxoplasmose.
Während der Entstehung des Grauen Stars kann man durch häufiges Angleichen der Brillengläser über eine begrenzte Zeit noch ein brauchbares
Sehen erhalten. Genügt dies nicht mehr, muss die Linse operativ entfernt
werden. Anschließend muss man natürlich die optische Funktion der Linse
ersetzen. Neben einer Brille oder Kontaktlinsen gibt es noch die Möglichkeit, in derselben Operation eine künstliche Linse einzusetzen. Dies hat
sich gut bewährt und erspart die dicken, schweren Starbrillen.
Die Linse ist ein sehr empfindliches Gebilde, das man sorgfältig vor starken Strahlungen schützen sollte. Auch eine ausgewogene Lebensweise
mit ausreichend Bewegung soll sich positiv bei der Vorbeugung des Grauen Stars auswirken.
Das nachlassende Sehvermögen im Alter ist für den Betroffenen nicht immer sofort bemerkbar. Bestehen Zweifel, so bringt ein Sehtest Klärung.
Auch im hohen Alter ist eine Operation gut möglich, da es sich nur um einen kleinen Eingriff handelt. Lediglich eine örtliche Betäubung ist notwendig.
Tritt der Graue Star im Alter auf, so nimmt er in der Regel ständig zu. Eine
Operation ist oft notwendig, um die Sehkraft wieder herzustellen. Mit der
Einpflanzung einer künstlichen Linse lassen sich erstaunlich gute und langfristige Ergebnisse erzielen. Das einzige, was die künstliche Linse nicht
kann, ist, ihre Brechkraft zu verändern, das heißt das Auge verliert die Fähigkeit, sich von Nahsehen auf Weitsehen umzustellen. Aber auch die natürliche Linse verliert diese Fähigkeit durch den Grauen Star. Die künstliche Linse ist so gebaut, dass der Betroffene in der Nähe gut sieht. Zum
Lesen und manchmal auch zum Sehen in die Ferne benötigt man dann
eine Brille.
Neurologische Erkrankungen (Parkinson)
Mit "Parkinson", besser Parkinson – Syndrom, oder auch Schüttellähmung bezeichnet man eine Krankheit, bei der die Übertragung von Signalen zwischen den Nervenzellen des Gehirns gestört ist. Die Ursache dafür
sind degenerative Prozesse des Zentralnervensystems. Auffallenderweise
haben diese degenerativen Vorgänge keinen Einfluss auf die Intelligenz
der Betroffenen.
Die Erkrankung kann sich in vielen verschiedenen Symptomen äußern.
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Charakteristisch ist ein ständiges Zittern, eine gebeugte Haltung und ein
schlurfender Gang. Auch gesteigerte Speichelbildung, Gleichgewichtsstörungen, Schwierigkeiten beim Gehen und Veränderungen der Stimme - sie
klingt weich, und seltsam monoton - sind häufige Erscheinungen.
Typisch für das Syndrom ist, dass man Probleme hat, "in Gang zu kommen"; es sind deshalb immer die ersten Schritte, die besonders schwer
fallen.
Am Parkinson-Syndrom erkranken Männer weitaus häufiger als Frauen.
Nur selten tritt es vor dem 50. Lebensjahr in Erscheinung.
Ein Mangel des Botenstoffes Dopamin im Gehirn führt zu Störungen bei
der Koordination der Muskelbewegungen. Ursache dieses Mangels ist
eine fortschreitende Zerstörung der Dopamin produzierenden Zellen. Man
weiß bis heute nicht, was diesen Prozess auslöst, hat aber eine erbliche
Veranlagung festgestellt.
Der Dopaminmangel im Gehirn kann mit Medikamenten teilweise ausgeglichen werden. Trotzdem lässt sich in der Regel eine ständige Verschlechterung des Befindens nicht verhindern. Man muss also rechtzeitig
Sorge tragen, dass sich der Kranke auch bei zunehmender Behinderung
bewegen kann.
Bei Verdacht auf Parkinson untersucht der Arzt eine Vielzahl von Körperfunktionen, vor allem aber die Nerven. Besonderes Augenmerk wird er auf
das sogenannte Kugellagerphänomen richten - davon spricht man, wenn
sich ein Gelenk nicht fließend, sondern nur ruckartig bewegen lässt.
Man sollte versuchen, seine Beweglichkeit durch Sport oder Krankengymnastik so lange wie möglich aufrechtzuerhalten.
Bis heute gibt es keine Arzneimittel oder Maßnahmen, mit denen man
dem Parkinson-Syndrom vorbeugen könnte.
Tumorerkrankungen
Krebs ist ein Sammelbegriff (Tumor, Karzinom) für über 100 verschiedene
Krankheitsbilder. Mit Krebs bezeichnet man Erkrankungen, denen ein unkontrolliertes Zellwachstum gemein ist. Diese Zellwucherungen können
jedes Gewebe angreifen und als eher gutartig oder eher bösartig eingestuft werden. Gutartige Zellen bleiben auf einen Körperbereich beschränkt
und stellen keine Gesundheitsgefährdung dar (Warzen), wohingegen bösartige Zellen über den gesamten Körper wuchern und das umgebende
Gewebe zerstören. Eine Verbreitung über die Blutbahn oder das Lymphsystem in andere Organe sowie die dortige Ausbildung von Tochtergeschwüren (Metastasen) sind möglich. Im fortgeschrittenen Alter bei Männern stehen Lungen-, Darm- und Prostatakrebs im Vordergrund, während
bei Frauen Brustkrebs dominiert, gefolgt von Genital- und Darmkrebs.
altersbedingte Begleiterkrankungen / 6.2 / Seite 11 von 14
Bösartigen Tumorbildungen kommt gerade bei der älteren Bevölkerung
steigende Bedeutung zu.
Didaktisch-methodische Überlegungen zur Erarbeitung
-
Vortrag anhand der Power Point Präsentation III.6.2 M 01
Bearbeitung der Thematik in Zusammenhang mit „Materialien Herzsport“
I.I.9
Lehrmaterialien:
Power Point Präsentation III.6.2 M 01: Altersbedingte Begleiterkrankungen
Folie 01 III.6.2 M 01:
Altersbedingte Begleiterkrankungen
Folie 02 III.6.2 M 01:
Altersbedingte Begleiterkrankungen
Folie 03 III.6.2 M 01:
Fakten zur Arthrose
Folie 04 III.6.2 M 01:
Arthrose und Sport
Folie 05 III.6.2 M 01:
Was ist Arthrose ?
Folie 06 III.6.2 M 01:
Ursachen der Arthrose
Folie 07 III.6.2 M 01:
Sportliche Belastung
Folie 08 III.6.2 M 01:
Anatomie von Gelenken
Folie 09 III.6.2 M 01:
Knorpel – Funktion
Folie 10 III.6.2 M 01:
Beschaffenheit des Knorpelgewebes
Folie 11 III.6.2 M 01:
Knorpel – Zonen
Folie 12 III.6.2 M 01:
Pathophysiologie
Folie 13 III.6.2 M 01:
Erste Arthrosezeichen
Folie 14 III.6.2 M 01:
Arthrosekarriere I
Folie 15 III.6.2 M 01:
Arthrosekarriere II
Folie 16 III.6.2 M 01:
Fehlende regelmäßige körperliche Belastung
Folie 17 III.6.2 M 01:
Defizite infolge von Arthrose
Folie 18 III.6.2 M 01:
Therapeutische Möglichkeiten
Folie 19 III.6.2 M 01:
Grundregeln bei Arthrose
Folie 20 III.6.2 M 01:
Arthrose und Sport
Folie 21 III.6.2 M 01:
Der Ausweg
Folie 22 III.6.2 M 01:
Sporttherapie bei Arthrose
Folie 23 III.6.2 M 01:
Sport mit Prothese
Folie 24 III.6.2 M 01:
Therapie Knieschule
Folie 25 III.6.2 M 01:
Arthrose und Sport
Folie 26 III.6.2 M 01:
Kriterium für Überbelastungen
altersbedingte Begleiterkrankungen / 6.2 / Seite 12 von 14
Folie 27 III.6.2 M 01:
Sportfähigkeit bei Arthrose und Endoprothese
Folie 28 III.6.2 M 01:
Kniegelenkbelastung
Folie 29 III.6.2 M 01:
Ziele von Sport bei Arthrose
Folie 30 III.6.2 M 01:
Rheuma
Folie 31 III.6.2 M 01:
Arteriosklerose
Folie 32 III.6.2 M 01:
Zerebrale Durchblutungsstörungen
Folie 33 III.6.2 M 01:
Stadien zerebraler Durchblutungsstörungen
Folie 34 III.6.2 M 01:
Symptome eines akuten Verschlusses
Folie 35 III.6.2 M 01:
Durchblutungsstörungen in den Extremitäten
Folie 36 III.6.2 M 01:
Einteilung der Schwere der peripheren arteriellen
Verschlusskrankheit nach Fontaine
Folie 37 III.6.2 M 01:
Varizen
Folie 38 III.6.2 M 01:
Varizen – Entstehung
Folie 39 III.6.2 M 01:
Venenklappen
Folie 40 III.6.2 M 01:
Varizen – Beschwerden
Folie 41 III.6.2 M 01:
Thrombophlebitis
Folie 42 III.6.2 M 01:
Trainingsziele
Folie 43 III.6.2 M 01:
Trainingsziele
Folie 44 III.6.2 M 01:
Nieren
Folie 45 III.6.2 M 01:
Hörsturz
Folie 46 III.6.2 M 01:
Grauer Star
Folie 47 III.6.2 M 01:
Parkinson – Syndrom
Folie 48 III.6.2 M 01:
Parkinson – Symptome
Folie 49 III.6.2 M 01:
Signalübertragung
Folie 50 III.6.2 M 01:
Atemwegserkrankungen
Folie 51 III.6.2 M 01:
Obstruktive Ventilationsstörung
Folie 52 III.6.2 M 01:
Restriktive Ventilationsstörung
Folie 53 III.6.2 M 01:
Diffusionsstörung
Folie 54 III.6.2 M 01:
Krebs
Folie 55 III.6.2 M 01:
Krebserkrankungen
Folie 56 III.6.2 M 01:
Ergebnisse wissenschaftlicher Studien Zusammenhang von körperlicher Aktivität und dem Vorkommen von Krebsleiden
altersbedingte Begleiterkrankungen / 6.2 / Seite 13 von 14
Teilnehmermaterialien
keine
Literatur
-
Brusis, O.A. et al.: Handbuch der Herzgruppenbetreuung, Spitta Verlag,
Balingen, 2002
-
Girndt, J.: Herz- und Kreislaufkrankheiten durch Arteriosklerose, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1994
-
Krakor, S./ Steinacker, T./ Höltke, V./ Jakob, E.: Sport trotz oder wegen
Arthrose? Vortrag, Hellersen 2003
-
Paul, G./Schuba, V.: Aktiv Kontra Osteoporose. Meyer & Meyer Verlag,
Aachen 1998
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Rost, Richard (Hrsg.): Lehrbuch der Sportmedizin. Deutscher ÄrzteVerlag, Köln 2001
-
Rost, Richard: Sport- und Bewegungstherapie bei inneren Krankheiten.
Deutscher Ärzte Verlag, Köln 1991
-
Steinacker, Th.: Orthopädische und sporttherapeutische Aspekte bei
Arthrose, Vortrag, Hellersen 2003
altersbedingte Begleiterkrankungen / 6.2 / Seite 14 von 14
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