Prüfungsfragen Physikum WS 2003/2004 Anatomie: PD Dr. Vogel Es werden immer 2 Kandidaten geprüft, solange haben die anderen beiden Zeit sich schon mal ihre Präparate anzusehen (man bekommt schon das grobe Thema genannt). Herr Dr. Vogel schafft eine ruhige Atmosphäre - „lieber etwas länger aber dafür entspannt“. Er hilft einem, falls man gerade mal nicht weiterkommt! Sehr nett und gute Benotung. Kandidat 1: - N. lingualis - A. lingualis (1/4 Fingerbreit über dem Hyoid zu finden) - Cricotomie (durch das Ligamentum cricothyroideum) erklären - Dünndarm ( Verlauf, Innervation, Blutversorgung) - Omentum majus - Lage der Niere – Wanderniere - Sinus cavernosus (wichtig für Zahnies: Verbindung zum Plexus pterygoideus wegen Entzündungen) Kandidat 2: - Herz + Kranzgefäße + Foramen ovale - Oesophagus (-engen) - Thymus - Ganglion trigeminale, wo liegt es? - Hypothalamus - N. mandibularis - N. glossopharyngeus - Muskulatur des Mundbodens mit Innervation - A. meningea media Kandidat 3: - Lunge - Pleurahöhlen (mit Funktion – Pneumothorax) - Atmung (Muskulatur z.B. Mm. Scaleni! Ausatmung passiv, Eigenelastizität der Lunge) - N. Phrenicus - N. maxillaris mit seinen Ästen (Innervation der Zähne + Gaumen) - A. maxillaris und ihre Äste - Glandula Thyroidea (Entwicklung! Wann ist sie vergrößert? – Iodmangel - Thalamus - Gyrus postcentralis (wo werden Zahnschmerzen lokalisiert?) „Im Kopf steht der Mann auf dem Kopf“ Kandidat 4: - N. facialis (va. Chorda Thympani) - Lymphgefäße im Kopf/Halsbereich (fließen wohin) - Warum gibt es auch an Zähnen Lymphgefäße? - Kleinhirn (für Feinmotorik) - Magen (Einteilung + Blutversorgung) - Pankreas (Aufgabe + Blutversorgung) - Portokovale Anastomosen – wie kommt es zu Ö-Varizen Milz (Aufgabe) Trigonum caroticum mit Inhalt Histologie: - Colon (Plasmazellen in Submucosa, B-Lymphozyten in Lamina propria) - Gl. Parotis (Inhalt der Follikel, keine Streifenstücke! Woher kommt die Streifung? - Tonsilla palatina (sek. Follikel, Retikulierungszonen, welches Epithel, Muskeln und Drüsen der Umgebung) - Knochenmark (nur Megakaryozyten erkennen! Wie viele Erys sind in 1ml Blut? ~5 Mio) - Zahnentwicklung (Meckelknorpel, Geflechtknochen) - Duodenum (Schichtenbau, Brunnersche Drüßen zur Neutralisation) - Zunge (Papillen, Drüsen, Muskeln, Aponeurose) - Schilddrüse (außerdem wurden Nebenschilddrüße + Parathomon gefragt) Biochemie: Prof. Dr. Hamprecht Prof. Hamprecht war sehr freundlich, man bekommt Tee oder Sprudel angeboten. Zu beginn der Prüfung durfte sich jeder ein Spezialgebiet raussuchen, zu dem er später sehr, sehr ausführlich befragt wurde. Großes Thema für alle waren die Kohlenhydrate. Prof. Hamprecht fragte immer solange, bis man nicht mehr weiter wusste! An diesem Punkt hakte er dann nach. Er versucht einen auf den Punkt zu führen und holt dabei manchmal sehr weit aus. Ausgedehnte Ausflüge in die organische Chemie sowie Prüfung der Kenntnisse über das PSE waren die Folge. Da man immer an der eigenen „Wissensgrenze“ geprüft wurde war die Prüfung sehr anstrengend! Die Benotung am Schluss war aber durchaus gerecht. Er weiß ganz offensichtlich einzuordnen, wie gut man sich mit den Themen auskennt. Die Prüfung kann sich also in ihrem Verlauf in jede beliebige Richtung entwickeln. Die hier genannten Stichworte können also nur einen groben roten Faden durch die Prüfung beschreiben! Antworten auswendig zu wissen hilft wenig, da Prof. Hamprecht dann halt den Hintergrund dazu fragt! Kohlenhydrate: - Definition, warum heißen sie Kohlenhydrate? (Bsp. Glucose: C6H12O6 = C6(H2O)6) Gleiche Teile Wasser und Kohlenstoff! - Einteilung (Aldose / Ketose, Mono / Di / Poly, reduzierend / nichtreduzierend (Feeling-/Silberspiegelprobe), homo / hetero Glykane, verzweigt / unverzweigt, Anzahl der C-Atome) - Was macht Schwefelsäure mit KH (entzieht Wasser schwarzer Kohlenstoff bleibt übrig) - Verschiedene Zucker zeichnen (Fischerprojektion und Harworthform) - Was ist und heißt BSE (B... spongiöse Encephalitis) Kandidat 1: Proteine - Peptidbindung (Energetik, Struktur) - Struktur von Proteinen (prim. sek. tert. quart.) – wo genau sitzen die Wasserstoffbrücken bei a-Helix, Faltblatt, Trippelhelix - Kollagen (Trippelhelix – Aufbau) - Wie biegen/knicken sich a-Helixes Kandidat 2 : Atmungskette - Komplexe (besitzen sie quartär Stuktur?) Namen, Funktion - Wieviel ATP aus NADH und FADH2 und warum? - Was sind Eisen–Schwefel-Cluster, Struktur zeichnen, gibt es noch andere - ATP-Synthase, Funktion (Dehydratisierung) Kandidat 3 : Karies und Co - Hydroxylapatit (Ca10(PO4)6(OH)2) was kann sich sonst einlagern - Fluor / Fluorid Unterschied, Elektronenkonfiguration, wie kann Fluor hergestellt werden? Vorkommen (auch in der Natur) - Dextran, nur Saccharose kann verwendet werden, andere Disaccharide besitzen nicht genug Energie! - Glykogenaufbau, wozu UDP-Glucose (zeichnen) Kandidat 4 : Hormone - Einteilung - Rezeptortypen (Membranständige und Intrazelluläre) - Calcitriol (kein Steroid!) auch zeichnen - Pankreas (Hormone und Enzyme) - Definition : endokrin parakrin autokrin exokrin Physiologie: Dr. Apfel Dr. Apfel hatte uns in einem kurzen Gespräch 2 Wochen vor der Prüfung gesagt, er würde uns Themen aus dem Praktikum und andere für uns Zahnmediziner wichtige Themen abfragen! In der Prüfung war er stets freundlich. Er prüfte reihum, Fragen wurden nicht weitergegeben. Die Benotung war angemessen. Kandidat 1: - Temperaturregulation Was ist Fieber Rezeptortypen 3 Möglichkeiten Wärme abzugeben (Diffusion, Verdunstung, ähm..) Definition von Adaptation - Atmung Residualvolumen (Alter/Jugend) (Heliumeinwaschmethode) Vitalkapazität Atemminutenvolumen (max?) Atemgrenzwert Kandidat 2: - Bewegungsentstehung - Idee --> Motorische Endplatte Muskelspindeln Gammaschleife Todräume (Anatomisch – Funktionell) (Bestimmung) Kandidat 3: - Auge - Unterschiede: Photo und Auge Welche Art von Bild? Fernpunkt / Nahpunkt (Praktikumsversuch) Verteilung von Stäbchen und Zapfen Def. Visus Blutgerinnung Ablauf Medikamente Kandidat 4: - Blutdruck - Orthosthase - Muskel Spannungs-Längen-Diagramm Wo sieht man die Arbeit im Diagramm? Zahnersatzkunde: PD Dr. Gomez Praktisch: Bei der Praktischen Arbeit ist besonders auf darauf zu achten, dass sie „klinisch einsetzbar“ ist! Sehr wichtig ist eine gute Passung von Kronen- und Prothesenrändern, außerdem muss die Okklusion stimmen. Ist eine Arbeit in den Augen des Prüfers nicht klinisch einsetzbar, so ist man zwangsläufig durchgefallen! Dies kann weder durch eine herausragende mündliche Leistung noch durch eine tolle Politur o.ä. wieder wett gemacht werden! Während dem Arbeiten war es uns gestattet miteinander zu reden aber man darf sich natürlich in keiner Art helfen. Die Zeit reicht normaler weise aus um fertig zu werden, übrig hat man aber meist keine! Theorie: Dr. Gomez hatte Zettel mit den Prüfungsfragen vorbereitet. Es gab 3 Durchgänge. Kandidat 1: A) - Definition einer Brücke - Einteilung von Brücken B) - was sind Gipse chemisch - Gipstypen nach DIN mit Anwendungsbeispiel - In welcher Form vor und nach dem Anmischen - Wie kann die Abbindezeit verkürzt werden? C) - Aufbau des Kiefergelenks Kandidat 2: A) - Methoden zur Provisorienherstellung - Welche Methode im Kurs (mit Vorgehen) - Warum muss man den Stumpf isolieren B) - Alginat (welche Gruppe der Abformmaterialien?) - Bestandteile - Verzögerer C) - Zahnmerkmale - Unterschiede Milchzahn und bleibender Zahn - Aufgaben der Pulpa Kandidat 3: A) - Vor- und Nachteile des Kunststoffspritzverfahrens gegenüber Stopfverfahren - Wozu Gips gegen Kunststoff isolieren - Azeotropes gemisch B) - Woraus besteht Keramik - Kunststoff- / Keramikverblendung (Vor- und Nachteile) C) - Was ist eine optimale statische Okklusion - Aufgaben der Golgi-Organe Kandidat 4: A) - Arbeitsschritte bei der Herstellung einer Brücke (klinisch/technisch) - Welche klinischen Kontrollmöglichkeiten gibt es B) - was ist Löten - welche Arten gibt es (welche im Kurs) - wozu dient Flussmittel C) - Def. Bennettwinkel - Def. Bennettbewegung - Immediate / progressive side shift Leider bekamen wir nach der Prüfung keine genauen Noten für den praktischen und den mündlichen Teil, sondern nur die Endnote gesagt.