1 Inbetriebnahme - KNX Association

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KNX Inbetriebnahme ETS
KNX Association
KNX GRUNDKURS
Inhaltsverzeichnis
1
Inbetriebnahme ......................................................................................................... 3
1.1
1.2
2
Inbetriebnahme starten ............................................................................................. 5
2.1
2.2
2.3
2.4
2.5
2.6
2.7
2.8
3
Buszugriff .......................................................................................................... 6
Schnittstelle konfigurieren ................................................................................. 7
Lokales Gerät konfigurieren..............................................................................10
Projekt öffnen ...................................................................................................11
Ansicht wählen .................................................................................................11
Programmieren.................................................................................................13
Physikalische Adressen vergeben ....................................................................15
Applikation (Anwendungssoftware) laden .........................................................16
Nachprojektierung ....................................................................................................17
3.1
3.2
3.3
4
5
6
7
8
Inbetriebnahmevoraussetzung .......................................................................... 3
Lokale oder importierte Projekte ........................................................................ 4
Projektierungsänderungen vornehmen .............................................................17
Filtertabellen neu programmieren .....................................................................17
Geräte in Betrieb nehmen ................................................................................17
Teilnehmer entladen ................................................................................................18
Teilnehmer zurücksetzen .........................................................................................19
Überprüfen der lokalen System ID (PL) ....................................................................20
Überprüfen der System ID (PL) ................................................................................21
Basiskonfigurationen laden (PL Repeaterstatus setzten) .........................................21
Heim- und Gebäudesystemtechnik
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ALLGEMEINE HINWEISE
1 Inbetriebnahme
1.1 Inbetriebnahmevoraussetzung
Die Inbetriebnahme einer KNX-Anlage setzt nicht zwangsweise die komplette Installation
der Busanlage mit allen Busteilnehmern voraus. Bei größeren Projekten (mehrere
Bauabschnitte) ist es durchaus sinnvoll, z. B. die Busankoppler im Büro bzw. in der
Werkstatt vorzuprogrammieren. Da während der Inbetriebnahme nicht unbedingt der
komplette Datensatz in den Busankoppler geladen werden muss, ist es evtl. sinnvoll erst
mal nur die physikalischen Adressen in die Busankoppler zu laden und anschließend,
wenn die Busankoppler in der Anlage bereits installiert sind, die restlichen relevanten
Daten.
Egal ob die Inbetriebnahme im Büro, in der Werkstatt oder auf der Baustelle
vorgenommen wird, sollten sinnvoller Weise die Anwendungsmodule der UP-Geräte noch
nicht montiert sein, damit die Programmiertaste und die Programmier-LED zugänglich
sind. In Verteilungen sollten die Abdeckungen soweit entfernt sein, dass auch bei diesen
KNX-Geräten die Programmiertasten und LEDs zugänglich sind. Bei Einbaugeräten in
abgehängten Decken oder Leuchten ist es sinnvoller, diese schon in der Werkstatt
zumindest mit ihrer physikalischen Adresse zu versehen, weil diese Geräte im
eingebauten Zustand in der Regel nur mit größerem Aufwand zugänglich sind.
Die vorgeschriebenen Kontrollen während und nach der Installation müssen erfolgreich
durchgeführt worden sein.
Die Inbetriebnahme kann über
eine serielle Schnittstelle,
eine USB-Schnittstelle
oder eine Netzwerkverbindung
des Inbetriebnahme-PCs erfolgen. Die erforderlichen Einstellungen werden unter
Buszugriff und Schnittstelle einstellen näher erläutert.
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Wenn die serielle Schnittstelle des PCs als 9-poliger Stecker ausgeführt ist, muss die
serielle Leitung zur KNX-Datenschnittstelle die Kontakte gerade verbinden (Pin1 auf Pin1,
Pin2 auf Pin2, …, Pin9 auf Pin9). Seit der ETS 3 ist es auch möglich über USB eine KNX
Anlage inbetriebzunehmen. In beiden Fällen sind die entsprechenden Einstellungen
vorzunehmen (siehe auch lokale physikalische Adresse bzw. Schnittstelle einstellen.).
Die ETS 3 ermöglicht es alle Funktionen entweder aus der Menüleiste oder über die
Kontextmenüs (rechte Maustaste) aufzurufen. Sehr viele Funktionen können auch direkt
über Icons von der Symbolleiste aus gestartet werden. Die ETS 3 verhält sich hiermit wie
die meisten Programme, die unter dem Betriebssystem WindowsTM laufen. Alle folgenden
Screenshots zeigen nur Beispiele. Die Funktionen müssen nicht unbedingt in der Art und
Weise aufgerufen werden, wie es hier beschrieben steht. Bei den ersten Schritten mit der
ETS 3 lohnt es sich, möglichst oft die rechte Maustaste zu benutzen, da diese in den
meisten Fällen direkt zum Ziel führt.
Figure 1: Lokale oder importierte Projekte
1.2 Lokale oder importierte Projekte
Das Projekt der KNX-Anlage muss zur Inbetriebnahme in der Datenbank (z. B. „eib.db“)
enthalten sein. Falls das Projekt auf einem anderen PC projektiert wurde, ergeben sich
zwei Möglichkeiten:
Die erste Möglichkeit besteht darin, das Projekt mit der ETS 3 zu exportieren und auf dem
Inbetriebnahme-PC zu importieren. Die hierfür notwendigen Schritte sind im Kapitel
„Projektierung“ beschrieben. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass alle zusätzlich
installierten Programme, z. B. für LC-Displays, auch auf dem Inbetriebnahme-PC
installiert sind.
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Die zweite Möglichkeit besteht darin, die gesamte Datenbank (z. B. „eib.db“) vom ersten
auf den zweiten PC zu kopieren. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass für eine
nachträgliche Erweiterung alle Produkte in der Datenbank enthalten sind. Der Nachteil
besteht darin, dass die Datenbank u. U. sehr groß werden kann (mehrere 100 MB). Die
Datenbank muss entweder auf CD gebrannt werden, mithilfe einer Netzwerkverbindung
oder über einen sonstigen Datenspeicher kopiert werden. Außerdem ist darauf zu achten,
ob ggf. die Datenbank Produkte enthält, die nur mit zusätzlichen Dateien lauffähig sind
(DLLs, Parameterdateien etc.). Diese müssen unbedingt pfadrichtig mit kopiert werden.
Hierbei sind die Empfehlungen der Hersteller zu beachten!
Figure 2: Inbetriebnahme starten
2 Inbetriebnahme starten
Folgende Menü-Icons sind für die Inbetriebnahme bzw. die Diagnose zuständig:
„Online“
Bereitet den PC auf den Buszugriff vor
„Programmieren“
öffnet den Programmier-Dialog für physikalische Adressen
und Programme
„Geräteinfo“
öffnet den Dialog Informationen Busgeräte
„Busmonitor“
öffnet den Busmonitor
„Gruppentelegr.“
öffnet den Gruppentelegrammmonitor
Des Weiteren befinden sich im Menü „Inbetriebnahme“ bzw. „Diagnose“ die Funktionen
„Entladen“
Setzt ein bereits in Betrieb genommenes Gerät in den
Ursprungszustand zurück
„zurücksetzen“
Sendet einen Neustartbefehl an einen Busteilnehmer
„Phys. Adressen“
Überprüft in der Installation vorhandene Busteilnehmer mit
der Projektierung
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Figure 3: Buszugriff
2.1 Buszugriff
Bevor mit der Inbetriebnahme begonnen werden kann, ist es erforderlich, zum einen die
Schnittstelle für die Buskommunikation mit einer geeigneten Kabelverbindung mit dem
Inbetriebnahme-PC zu verbinden und des Weiteren die Einstellungen am InbetriebnahmePC korrekt auszuwählen. Dies kann entweder eine serielle Schnittstelle (RS232), eine
USB-Schnittstelle oder eine Netzwerkverbindung sein. Unabhängig von der verwendeten
Schnittstelle sollten vor der ersten Inbetriebnahme die Kommunikations-Einstellungen in
der ETS überprüft werden.
Unter dem Menüpunkt „Extras“ befindet sich der Unterpunkt „Optionen“. Im Fenster
„Kommunikation“ finden sich die entsprechenden Einstellungsmöglichkeiten.
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2.2 Schnittstelle konfigurieren
Figure 4: Schnittstelle konfigurieren
Wenn im Fenster „Kommunikation“ die Schaltfläche „Schnittstelle konfigurieren“ betätigt
wird, öffnet sich das Dialogfenster „ETS Connection Manager“. Über Eigenschaften kann
zwischen den folgenden Verbindungsmöglichkeiten gewählt werden:
USB,
RS.232,
RS.232 FT1.2,
IP (EIBlib/IP),
KNXnet/IP,
KNXnet/IP Routing
Kommunikation über USB
serielle Standard-Verbindung
serielle BCU2-Verbindung
Kommunikation über iETS
IP Kommunikation (Tunnelling)
IP Kommunikation (Routing)
Falls die Standard-Verbindung benutzt werden soll, d. h. Kommunikation über eine RS232
Verbindung, muss unter Kommunikationsparameter der COM-PORT ausgewählt werden,
an dem sich das Verbindungskabel vom Inbetriebnahme-PC zur RS232 befindet
(normaler Weise COM 1).
Bei der Verwendung einer USB-Schnittstelle wird bei der ersten Verbindung mit dem PC
der benötigte KNX USB-Treiber direkt installiert. (Hinweis: Dies geschieht bei jedem USBPort, d. h. wenn das USB-Kabel an einen anderen USB-Port des PCs gesteckt wird, wird
der Treiber automatisch aufs neue installiert. Evtl. muss dabei das Popup-Menü
Anschluss einmal aufgerufen werden, damit die Kommunikation wieder funktioniert.)
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Figure 5: IP (EIBlib/IP)
Die Kommunikationsart IP (EIBlib/IP) erfordert ein Gerät mit einem eingebauten iETS
Client. Dies ist eine Software, die bei einigen IP-Gateways integriert wurde. Bei dieser
Kommunikationsart ist es zwingend erforderlich die IP-Adresse des IP-Gateways zu
kennen.
Figure 6: KNXnet/IP Tunneling
Über KNXnet/IP können IP-Koppler (IP-Router) angesprochen werden. Benutzt wird
hierbei ein so genanntes „Tunneling“. Die TP-KNX-Telegramme werden hierbei vom
TCP/IP eingehüllt und von der ETS an den gewünschten IP-Koppler gesendet, der die
TCP/IP Hülle entfernt und an einen untergeordneten TP-Bereich bzw. untergeordnete TPLinie weiterleitet. Wichtig ist, dass im ETS Connection Manager der IP-Koppler
ausgewählt wird, durch den die Inbetriebnahme erfolgen soll. Die ETS listet automatisch
alle im Netzwerk auffindbaren IP-Koppler auf. Zusätzlich hilft der „KNXnet/IP Diagnose
Assistent“. Dieses Werkzeug überprüft für die KNXnet/IP Verbindung verschiedene
Einstellungen oder konfiguriert Verbindungen.
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Figure 7: KNXnet/IP Diagnose-Assistent
Figure 8: KNXnet/IP Routing
Mit der Kommunikation über KNXnet/IP Routing können reine KNX IP-Geräte
angesprochen werden. Dies sind Geräte, die nur über einen IP-Anschluss verfügen.
Zusätzlich dient die Kommunikationsart dazu eine Diagnose auf der IPNetzwerkverbindung durchzuführen (z. B. Busmonitor).
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2.3 Lokales Gerät konfigurieren
Figure 9: Einstellungen der lokalen Schnittstelle
Wenn im Fenster „Optionen“ - „Kommunikation“ die Schaltfläche „Einstellungen“ betätigt
wird, öffnet sich das Dialogfenster „Einstellungen der lokalen Schnittstelle“. Hier wird die
physikalische Adresse der Schnittstelle eingegeben. Die Adresse muss so eingestellt
werden, dass diese in Bereichs- und Liniennummer mit dem momentanen Einbauort der
Schnittstelle übereinstimmt. Die Teilnehmernummer muss eine Adresse sein, die nicht im
Projekt vorhanden ist. Am besten eignet sich die „255“ als Teilnehmernummer, da diese
„höchste Nummer“ wahrscheinlich nicht in der Anlage vorkommt.
Wenn zur Programmierung eine UP-Datenschnittstelle verwendet wird, die nach der
Inbetriebnahme wieder aus der Anlage entfernt und durch z. B. einen Tastsensor ersetzt
wird, muss darauf geachtet werden, dass direkt die physikalische Adresse des Gerätes
eintragen wird, welches im späteren „normalen“ Betrieb in der Anlage vorhanden ist.
Ist das lokale Gerät ein Powerline-Netzankoppler, muss zusätzlich eine System ID in
dieses geladen werden. Im Feld „System ID“ kann eine entsprechende definiert werden
(siehe auch Kapitel Powerline).
Hinweis:
Auch bei der Verwendung eines IP-Kopplers als IP-Schnittstelle, der im späteren Betrieb
als Linien- bzw. Bereichskoppler fungiert, muss die lokale Schnittstelle eingestellt werden.
In diesem Fall nimmt der IP-Koppler während der Inbetriebnahme eine physikalische
Adresse an, die nach Bereich und Linie zu seinem Einbauort passt (z. B. 1.1.255), und im
„normalen“ Betrieb eine physikalische Adresse, die zu seiner Funktion als Koppler passt
(z. B. 1.1.0).
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Figure 10: Projekt öffnen
2.4 Projekt öffnen
Nachdem die Inbetriebnahmevoraussetzungen vorgenommen wurden, wird über die
Schaltfläche „öffnen“, das entsprechende Projekt geöffnet, welches in Betrieb genommen
werden soll.
Natürlich ist es nicht notwendig, wenn die Schnittstellen-Optionen eingestellt werden, ein
evtl. geöffnetes Projekt zu schließen. Es empfiehlt sich aber, stets nur ein Projekt
während der Inbetriebnahme geöffnet zu halten, da es sonst schnell zu Verwechslungen
kommen kann.
2.5 Ansicht wählen
Für die Inbetriebnahme können grundsätzlich alle Ansichten verwendet werden. Jede hat
ihre speziellen Vorteile. Die Gebäudeansicht hat den Vorteil, dass bei der Inbetriebnahme,
auch wenn die physikalischen Adressen der Geräte nicht aufeinander folgen, keine
unnötig langen Wege gegangen werden müssen. Die Topologieansicht hat den Vorteil,
dass mehrere Räume in einem Durchgang in Betrieb genommen werden können. In der
Topologieansicht kann auch eine Linie auswählt werden und diese danach komplett auf
einmal programmiert werden.
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Figure 11: Geänderte Geräteliste
Mit der „Geänderte Geräteliste“ werden nur die KNX-Geräte angezeigt, deren
Eigenschaften der Anwender seit dem letzten Programmieren (Download) verändert hat.
Diese Funktion findet sich im Menü „Ansicht“ unter „Projekt Ansichten“.
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2.6 Programmieren
Figure 12: Lokal programmieren
Lokal programmieren
Wenn zur Inbetriebnahme eine UP-Schnittstelle genutzt wird, die auf einen Busankoppler
aufsteckt wird, der später z. B. als Tastsensor dient, muss dieser zuerst lokal
programmiert werden. Dazu in der Gebäudeansicht oder in der Topologie den
entsprechen Teilnehmer markieren und anschließend die Schaltfläche „Programmieren...“
betätigen. In dem sich öffnenden Dialog „Programmieren“ bitte „Lokal“ auswählen.
Danach auf „Programmieren“ klicken und die physikalische Adresse wird in den
Busankoppler, auf dem die Schnittstelle aufgesteckt ist, geschrieben.
Hinweis:
Es ist nicht erforderlich die Lerntaste (Programmiertaste) des Busankopplers zu betätigen!
Danach auf „Applikations-Programm“ klicken und somit wird das Programm, die
Gruppenadressen und die Parametereinstellungen in den Busankoppler geladen. Der
lokale Applikationsdownload ist natürlich nur dann erforderlich, wenn auf die lokale
Busankopplung anschließend z. B. ein Taster (als Anwendungsmodul) gesteckt wird. Ist
dies der Fall, muss die „lokale Applikation“ zur Funktionssicherheit auf jeden Fall als letzte
Aktion heruntergeladen werden, auch wenn diese vorher schon vollständig geladen war.
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Über den Bus programmieren
Figure 13: Über den Bus programmieren
Alle Geräte, die nicht lokal programmiert werden, werden über den Bus programmiert.
Das bedeutet auf den Busankopplern steckt keine Schnittstelle mit Verbindung zum PC.
Als erstes sollten die physikalischen Adressen in die Geräte geladen werden. Dazu in der
Gebäudeansicht, in der Topologie oder in der Geänderte Geräteliste die Geräte
markieren, die programmiert werden sollen. Danach auf „Programmieren...“ klicken. Im
sich öffnenden Programmieren-Dialog bitte „über Bus“ auswählen. Wenn jetzt auf „Phys.
Adr. Programmieren“ geklickt wird öffnet die ETS 3 ein weiteres Fenster, dass auffordert,
bei den diversen Geräten die Programmiertaste (Lerntaste) zu drücken. Die Geräte
werden nacheinander abgearbeitet, so wie die Geräte in der Liste stehen.
(siehe auch physikalische Adresse programmieren)
Hinweis
Ein evtl. vorhandener Koppler sollte in der Liste immer ganz oben stehen und somit auch
als erstes Gerät mit der physikalischen Adresse programmiert werden.
Anschließend auf „Applikations-Programm“ klicken, Hierüber werden das Programm, die
Gruppenadressen und die Parameter in die Geräte geladen.
Partiell programmieren
Diese Schaltfläche kann dann angewendet werden, wenn nur geänderte Daten, wie z. B.
Gruppenadressen oder Parameter programmiert werden sollen. Hier kann ausgewählt
werden:
Automatisch: alle geänderten Daten werden programmiert
Parameter: Die Parametereinstellungen der ausgewählten Geräte werden neu in den
Busankoppler geladen.
Kommunikation: nur die Kommunikationsdaten werden geladen.
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Figure 14: Physikalische Adressen vergeben
2.7 Physikalische Adressen vergeben
Bei der Inbetriebnahme einer KNX-Anlage ist es wichtig, dass nach der seriellen
Schnittstelle, bevor die anderen Geräte programmiert werden, die in der KNXProjektierung vorhandenen Koppler die korrekte physikalische Adresse erhalten. Die
richtige Strategie ist hier: Sternförmig die Koppler adressieren, zuerst den (oder die)
Koppler auf der lokalen Linie, dann alle darauf folgenden Koppler programmieren.
Andernfalls treten Fehler auf: „Kommunikationsproblem“.
Alternativ besteht aber auch die Möglichkeit, alle Koppler zuerst abzuklemmen und die
Linien einzeln zu programmieren. Danach werden die Koppler angeschlossen und einer
nach dem anderen programmiert.
Für die Inbetriebnahme wird der Koppler in der Listenansicht markiert und in der
Symbolleiste, im Menü „Inbetriebnahme“ oder im Kontextmenü der Befehl
„Programmieren...“ ausgewählt.
Nach der Bestätigung mit der Schaltfläche „Phys. Adr. programmieren“ prüft die ETS 3, ob
der Teilnehmer auf dem Bus schon existiert und fordert danach zum Drücken der
Programmiertaste auf.
Da das Anwendungsprogramm beim Linienkoppler auch die Filtertabelle enthält, muss
beim Koppler zwingend auch das Anwendungsprogramm geladen werden.
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Figure 15: Applikation laden
2.8 Applikation (Anwendungssoftware) laden
Ein KNX-Gerät ist erst dann voll funktionstüchtig, wenn dem KNX-Gerät neben der
eindeutigen Adressierung (Physikalische Adresse) auch die Applikation geladen wurde.
Wurde die Physikalische Adresse geladen, so erkennt man dies an dem Eintrag „Adr“ in
der Spalte „Programmierzustand“.
Um die Applikation zu laden, müssen in der „Gebäudeansicht“, „Topologie“-Ansicht oder
in der „Geänderte Geräte“-Ansicht die entsprechenden KNX-Geräte markiert werden.
Anschließend wird wiederum das Fenster „Programmieren“ aufgerufen. Ähnlich wie bei
der physikalischen Adresse kann dieses über die Symbolleiste, das Menü
„Inbetriebnahme“ oder das Kontextmenu geschehen. Die ausgewählten KNX-Geräte
erscheinen dann im Fenster „Programmieren“. Danach muss nur noch die Schaltfläche
„Applikations-Programm“ betätigt werden und der Download-Vorgang wird gestartet.
Dabei kann anhand der Texte und des Ladezustandsbalkens der aktuelle Fortschritt der
Programmierung verfolgt werden.
Wurde nach dem Laden der Applikation festgestellt, dass noch Änderungen erforderlich
sind, so kann es in manchen Fällen ausreichen, die geänderten Applikationen „partiell“ zu
laden. (Schaltfläche „partiell Programmieren“)
Nachdem die Applikation geladen wurde, zeigt die ETS 3 in der Spalte
„Programmierzustand“ die Einträge „Adr“, „Prg“, „Grp“, „Par“ und „Cfg“ an.
Erklärung der Spalte „Programmierzustand“:
Adr:
physikalische Adresse ist programmiert
Prg:
Applikationsprogramm wurde geladen
Par:
Parametereinstellungen wurden geladen
Grp:
Gruppenadressen wurden geladen
Cfg:
Medientypspezifische Einstellungen wurden geladen
(wird beim programmieren der phys. Adresse gesetzt)
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3 Nachprojektierung
Für die Änderung einer KNX-Anlage gelten ähnliche Abläufe wie für die Projektierung. Bei
der praktischen Arbeit am PC kann es aber sein, dass bestimmte Produkte, die für die
Änderung benötigt werden, nicht in der Datenbank enthalten sind. Dies gilt insbesondere
dann, wenn für die Projektierung und die Inbetriebnahme zwei unterschiedliche PCs
verwendet werden. Z. B. im Büro, während der Projektierung, einen Desktop-PC und auf
der Baustelle, während der Inbetriebnahme, einen Laptop. In diesem Fall müssen die
fehlenden Geräte nachträglich importiert werden.
3.1 Projektierungsänderungen vornehmen
Mit der ETS 3 ist es möglich während der Inbetriebnahme Projektierungsänderungen
vorzunehmen. Hierzu bitte genau so vorgehen wie im Kapitel Projektierung bereits
beschrieben (siehe Kapitel Projektierung).
Änderungen können an allen relevanten Einstellungen vorgenommen werden:
Applikationsprogramm
Parameter
Gruppenadressen
Flags
3.2 Filtertabellen neu programmieren
Werden während der Inbetriebnahme noch Änderungen an einzelnen Geräten
vorgenommen, die mehrere Linien betreffen, muss zwingend die Filtertabelle neu
programmiert werden. Dies geschieht dadurch, dass in die betroffenen Linienkoppler
partiell, die Gruppenadressen neu hinein geladen werden. Alternativ kann natürlich auch
die komplette Applikation in die Koppler geladen werden.
Hinweis:
Die Neugenerierung der Filtertabellen geschieht bei der ETS 3 immer automatisch im
Hintergrund.
Nur wenn zusätzliche Gruppenadressen mit einer Linie verbunden worden sind, zeigt die
ETS 3 den Eintrag „Manuelle Filtertabelleneinträge“. Werden hier manuelle Änderungen
vorgenommen, müssen die entsprechenden Koppler ebenfalls neu programmiert werden
(Partiell: Gruppenadressen).
3.3 Geräte in Betrieb nehmen
Nachdem die Projektierungsänderungen vorgenommen wurden, müssen die betroffenen
Geräte neu in Betrieb genommen werden. Dazu bitte genau so vorgehen, wie im oberen
Teil dieses Kapitels bereits beschrieben. Bitte daran denken, dass es möglich ist, die
Geräte auch partiell zu programmieren. Damit kann u. U. sehr viel Zeit gespart werden.
Z. B. wenn nur Zeitparameter an 20 Dimmaktoren geändert wurden, ist es sinnvoller nur
die Parameter herunterzuladen als die gesamte Applikation.
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Figure 16: Teilnehmer entladen
4 Teilnehmer entladen
Im Inbetriebnahme-Menü kann über den Unterpunkt „Entladen...“ ein fehlerhaft geladenes
Gerät komplett entladen werden. Wenn dieser Menüpunkt angewählt wird, öffnet sich der
„Entladen“-Dialog. Es kann entweder das lokale Gerät (Datenschnittstelle) oder ein
beliebiges Gerät „über den Bus“ entladen werden. Soll ein Gerät „über den Bus“ entladen
werden, muss dieses vorher in der Gebäudeansicht bzw. in der Topologie markiert
werden. Es können auch mehrere Geräte hintereinander entladen werden. Dazu müssen
die entsprechenden Geräte ebenfalls vorher markiert werden.
Über die Schaltfläche „Applikationsprogramm entladen“ wird nur das
Applikationsprogramm aus dem Busankoppler entladen, die physikalische Adresse
verbleibt wie gehabt im Gerät. Beim Entladen der Applikation wird nicht das komplette
Programm gelöscht, sondern es werden nur alle möglichen Fehlerflags gesetzt.
Soll die physikalische Adresse ebenfalls entladen werden, bitte auf die Schaltfläche
„Adresse & Applikation löschen“ klicken. Zur Sicherheit fragt die ETS 3 vor jedem
Entladevorgang noch mal nach, ob der Teilnehmer auch wirklich entladen werden soll.
Wenn ein Teilnehmer komplett entladen wurde, wird die physikalische Adresse in den
Ursprungszustand zurück gesetzt. Ein entladener Teilnehmer hat die physikalische
Adresse 15.15.255.
Hinweis:
Das Entladen von Kopplern ist nicht möglich. Ebenso erweist es sich in der Praxis
schwierig BCU2 Geräte zu entladen. BCU2 Geräte sollten, wenn möglich immer einzeln
entladen werden. Evtl. ist es notwendig nach dem Entladen einen Busreset
durchzuführen, zu mindestens bei dem betroffenen Gerät mit der BCU2.
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Figure 17: Teilnehmer zurücksetzen
5 Teilnehmer zurücksetzen
Der Befehl „Gerät zurücksetzen...“ kann entweder kontextbezogen (rechter Mausklick auf
das entsprechende Gerät) oder über das Inbetriebnahme-Menü aufgerufen werden.
Das „Zurücksetzen“ eines Teilnehmers führt zum Neustart des Busankopplers
(Betriebssystem und Applikationsprogramm).
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Figure 18: Überprüfen der lokalen System ID (PL)
6 Überprüfen der lokalen System ID (PL)
Bevor eine Powerline-Anlage in Betrieb genommen werden kann, sollte immer die lokale
Schnittstelle auf Ihre System-ID hin überprüft werden. Die lokale Schnittstelle muss immer
dieselbe System-ID sein, wie die die in der Topologie während der Projektierung
vorgegeben wurde.
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Figure 19: Überprüfen der System ID (PL)
7 Überprüfen der System ID (PL)
Vor der Inbetriebnahme einer Power Line KNX-Anlage muss die Eindeutigkeit der System
ID kontrolliert werden. Eine gleiche System ID darf in der Nachbarschaft der Installation
nicht vorhanden sein. Power Line-Geräte können erst nach Überprüfung der Eindeutigkeit
programmiert werden.
Für die Überprüfung muss die entsprechende Linie in der Bustopologie ausgewählt
werden. Über die rechte Maustaste wird die Funktion „System-ID scannen“ aufgerufen.
8 Basiskonfigurationen laden (PL Repeaterstatus setzten)
Wird eine Powerline-Anlage im Nachhinein mit einem Repeater erweitert, muss dieser
vorher aus der Datenbank in das ETS Projekt eingefügt werden. Die ETS reagiert darauf
und setzt bei allen Powerline Teilnehmern die Einträge „Cfg“ zurück. Alle Powerline
Teilnehmer müssen daraufhin mit der neuen Information versehen werden, dass jetzt ein
Repeater zusätzlich installiert worden ist. Das bedeutet in alle Teilnehmer muss einmal
neu die Applikation geladen werden.
Hinweis:
Im Konfigurationsfenster der lokalen Schnittstelle muss natürlich ebenfalls eingestellt
werden, dass jetzt ein Repeater in der Anlage vorhanden ist.
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