Universität Wien Institut für Bildungswissenschaft Bildung und Geschichtlichkeit Sommersemester 2009 Auswertung der Umfrage: „Vorverständnis von Bildung“ Kerstin Hafner (0848893) Vanessa Gutmann (0848892) Carmen Carda (0409087) INHALTSVERZEICHNIS 0 1 EINLEITUNG 1 2 SUBJEKTIVES BILDUNGSUMFELD 2 3 OBJEKTIVES BILDUNGSUMFELD 3 4 BILDUNGSTYPEN 4 5 PERSÖNLICHKEITSBILDUNG 6 5.1 Sozial 6 5.2 Kognitiv 6 5.3 Emotional 6 5.4 Kritisch 6 6 SPRACHBILDUNG 7 7 ALLGEMEINWISSEN 7 8 STÄNDIGES LERNEN 8 9 UNIVERSITÄTSWISSEN 8 10 BILDUNG IST: 8 10.1 Wertvoll/wichtig 8 10.2 Wissen 8 10.3 Macht/Erfolg 8 10.4 Gesellschaftliches Ansehen 9 10.5 Aus verschiedenen Richtungen etwas betrachten 9 10.6 Selbstständigkeit 9 10.7 Entwicklung 9 10.8 Lernen 9 10.9 Lehren 9 10.10 Zwang 9 10.11 Reflektieren 9 10.12 Handeln 10 10.13 Aneignen von Fähigkeiten 10 10.14 Wenn man sein Wissen umsetzen kann 10 10.15 Zugeben, wenn man etwas nicht weiß 10 11 WAS BRAUCHT MAN, UM SICH BILDEN ZU KÖNNEN? 11 11.1 Interesse 11 11.2 Intelligenz 11 11.3 Lebenserfahrung 11 11.4 Vernunft 11 12 SCHLUSSFOLGERUNG 12 1 Einleitung 1 In der ersten Vorlesung von „Bildung und Geschichtlichkeit“ wurde die Aufgabe gestellt, seine Meinung zu dem Thema „Vorverständnis von Bildung“ abzugeben. Insgesamt wurden 172 StudentInnen zu dieser Thematik befragt, wobei sich drei Personen nicht dazu geäußert haben. Da die Aussagen der befragten Personen zum Teil sehr unterschiedlich waren kamen wir zu dem Entschluss folgende Überbegriffe zu wählen, die uns bei der Einordnung der Gedanken und Meinungen helfen sollten: 1) subjektives Bildungsumfeld 2) objektives Bildungsumfeld 3) Bildungstypen 4) Persönlichkeitsbildung 5) Sprachbildung 6) Allgemeinwissen 7) Ständiges Lernen 8) Universitätswissen 9) Bildung ist: 10) Was man braucht um sich bilden zu können In den folgenden Seiten wollen wir auf die angeführten Punkte näher eingehen und die einzelnen Ergebnisse näher erläutern. 2 Subjektives Bildungsumfeld 2 Unter subjektivem Bildungsumfeld versteht man, Personen, die jedes Individuum im Bereich der Bildung beeinflussen. Bei der Auswertung ist aufgefallen, dass für die 172 StudentInnen besonders das soziales Umfeld der Kindergarten und die Umwelt für solche Zwecke nicht wegzudenken sind. Zu dem sozialen Umfeld, für dieses stimmten 32 Personen, zählen Eltern, Geschwister, Verwandte, Freunde und Bekannte. 6 Personen waren auch der Meinung, dass der Kindergarten die Bildung jedes Individuums fördert. Unter dem Punkt Umwelt fallen gesellschaftliche Normen, die verschiedenen Kulturen und Traditionen. 3 Objektives Bildungsumfeld 3 Das objektive Bildungsumfeld umfasst die Begriffe Bücher und Medien. Unter dem Letzteren verstanden viele Bildungsquellen wie das Fernsehen, Internet, Zeitung und Zeitschriften wobei nur 11 StudentInnen diesen Begriff mit Bildung verbinden. Wir haben uns entschlossen den Begriff „belesen“ ebenfalls in die Kategorie „Bücher“ einzuordnen, da dies für 16 der befragten Personen zur Bildung gehört. 4 Bildungstypen 4 In diese Kategorie fallen die Begriffe Schulbildung, Weiterbildung/Ausbildung sowie fachspezifische Bildung. An der Statistik kann man erkennen, dass es für viele Studenten ein Kriterium ist, was Bildung für sie bedeutet. Für circa 42% der Befragten ist Schulbildung ein wichtiger Punkt im Vorverständnis von Bildung. Oftmals haben Studenten die Begriffe „lesen, schreiben und rechnen“ verwendet, die wir in diese Kategorie eingeordnet haben. Mit Weiterbildung und Ausbildung ist Bildung nach der Schul,-bzw. Universitätsbildung gemeint. Als Beispiel für eine fachspezifische Ausbildung führte eine StudentIn das Wissen eines Bauers an, welches er für seine Arbeit braucht. 5 5 Persönlichkeitsbildung Die Persönlichkeitsbildung war für viele StudentInnen ein zentraler Begriff, einige von ihnen haben ihn eingegrenzt. Hier wollen wir die einzelnen Sparten nun kurz erläutern. 5.1 Sozial Sozial ist die Fähigkeit einer Person, sich für andere zu interessieren und sich einfühlen zu können. Es beinhaltet ebenso bestimmte Umgangsformen und die Interaktion mit anderen Menschen. 5.2 Kognitiv Von den meisten StudentInnen wurde dieser Begriff allgemein verwendet. In dieser Umfrage bezog er sich vor allem auf die Bereiche der Argumentation, das Äußern von Gedanken, Meinungen sowie die Möglichkeit der aktiven Konversation, unabhängig von dem Gesprächspartner. 5.3 Emotional Eine StudentIn beschreibt es als das Einfühlungsvermögen, es ist in einigen Umfragebögen mit der sozialen Persönlichkeitsbildung gekoppelt. 5.4 Kritisch In den Umfragen wurde es öfters erwähnt, als die Fähigkeit Wissen der anderen und das Eigene kritisch zu betrachten und sich seine eigene Meinung bilden zu können. 6 6 Sprachbildung Die Sprachbildung war für uns ein eigenständiger Punkt, da das Erlernen der eigenen Sprache, ein breitgefächerter Wortschatz, sowie das Aneignen von Fremdsprachen für 14 StudentInnen wichtig für das Vorverständnis von Bildung war. 7 Allgemeinwissen Der Begriff Allgemeinwissen, „Das Wissen über viele Bereiche des Lebens“, war für 91 Befragte ein Kriterium, was einen gebildeten Menschen ausmacht und als Wissensfundament betrachtet werden kann. Er war der am häufigsten verwendete Begriff in dieser Umfrage. Es beschreibt einen Grundbestand, was jeder wissen „sollte“. Viele der Befragten verwendeten den Begriff allgemein, manche gingen spezieller darauf ein. 7 8 Ständiges Lernen Von 63 StudentInnen wurde dies mit „Bildung beginnt bereits nach der Geburt und dauert ein Leben lang an“ formuliert. Dieser Begriff ist sehr dehnbar und beschreibt das bewusste sowie das unbewusste Lernen. Sein Leben lang wird der Mensch mit Reizen konfrontiert und lernt nie aus. 9 Universitätswissen In dieser Kategorie sind Werksinhalte von historischen Personen wie Sokrates, Platon, Pestalozzi, Rosseau sowie Humboldt zusammengefasst. In der Umfrage stützen sich die Definitionen oft auch auf geschichtliche Ereignisse, die auch in diese Kategorie fallen. 10 Bildung ist: In dieser Kategorie haben wir zusammengefasst, was Bildung für die Befragten bedeutet und was Bildung den Menschen bringt. Der Punkt ist sehr umfangreich, da Meinungen der Studenten weit auseinander gehen. Die Punkte werden in den nächsten Seiten genauer erklärt. 10.1 Wertvoll/wichtig Von den 172 befragten StudentInnen waren 5 der Meinung das Bildung für das Leben sehr wichtig und wertvoll ist. 10.2 Wissen Zugleich waren 15 Personen davon überzeugt dass Bildung mit Wissen zu vergleichen ist und auch ein erwähnenswerter Punkt im Bereich der Frage „Was man unter Bildung versteht“ ist. 10.3 Macht/Erfolg Im Vergleich dazu haben nur 7 der Befragten den Begriff Bildung mit Macht und Erfolg in Verbindung gebracht. 8 10.4 Gesellschaftliches Ansehen Sehr erstaunlich war bei der Auswertung der verschiedenen Meinungen, dass 7 StudentInnen, davon überzeugt waren, dass Bildung auch etwas mit gesellschaftlichem Ansehen zu tun hat. 10.5 Aus verschiedenen Richtungen etwas betrachten 4 der befragten Personen waren sich darüber einig, dass auch die Fähigkeit, Dinge aus verschiedenen Richtungen betrachten zu können, Bildung ist. 10.6 Selbstständigkeit 9 von den 172 befragten Personen waren der Meinung, dass Bildung auch zu Selbständigkeit führt bzw. dass Menschen die Selbständig sind auch gebildet sind, da sie auf ihren eigenen Beinen stehen und nicht auf Andere angewiesen sind. 10.7 Entwicklung Bildung ist Entwicklung. Davon waren 12 Studentinnen überzeugt. Durch das ständige Lernen und Bilden entwickelt sich jedes Individuum weiter. 10.8 Lernen Für 14 der Befragten ist es wichtig, dass man lernt um gebildet zu sein. 10.9 Lehren Für 23 der befragten Personen gehört nicht nur das „Lernen“ zu dem Begriff Bildung, sondern auch die Begabung, wenn man auch Anderen verschiedene Dinge weitergeben und vermitteln kann. 10.10 Zwang Jedoch nur einer der 172 Befragten gab an Bildung mit Zwang in Verbindung zu bringen. 10.11 Reflektieren 13 StudentInnen waren der Meinung, dass auch zu Bildung gehört, dass man über sich und die Welt nachdenken kann und sein Wissen reflektiert. 9 10.12 Handeln Nur wenige der Studenten waren der Meinung, dass Bildung für sie Handeln bedeutet. 3 der Befragten denken, dass man sein Wissen auch benutzen soll. 10.13 Aneignen von Fähigkeiten Für 14 der Personen die an der Umfrage teil genommen haben bedeutet Bildung sich Fähigkeit anzueignen. 10.14 Wenn man sein Wissen umsetzen kann 24 der Befragten gaben an, dass es wichtig ist, sein Wissen umzusetzen. Denn nicht nur das Theoretische Wissen ist von Bedeutung, sondern auch wie man es verwenden kann. 10.15 Zugeben, wenn man etwas nicht weiß 3 der Studenten gaben an, dass eine gebildete Person auch zugeben kann wenn sie etwas nicht weiß. 10 11 Was braucht man, um sich bilden zu können? Diese Kategorie beinhaltet die Eigenschaften die eine Person mitbringen sollte um sich bilden zu können. 11.1 Interesse Dieser Punkt beinhaltet das Interesse und die Neugierde. Für 27 StudentInnen ist das Interesse oder die Neugierde ausschlaggebend um sich bilden zu können. 11.2 Intelligenz Nur 3 der Befragten gaben an das einen Person intelligent sein muss, um gebildet zu sein. 11.3 Lebenserfahrung Für einige der Befragten ist die Lebenserfahrung ein wichtiger Bestandteil von Bildung. 24 der StudentInnen finden, die Erfahrung macht Bildung aus. 11.4 Vernunft 2 der Personen die an dieser Umfrage teilgenommen haben, finden dass ein gebildeter Mensch vernünftig sein muss und vernünftig handeln muss. 11 12 Schlussfolgerung - 59 der Befragten waren davon überzeugt, dass Bildung durch das soziale Umfeld, Kindergarten und durch die Umwelt wie z.B.: Kulturen beeinflusst wird. - Im Vergleich zum subjektiven Bildungsumfeld empfanden nur 27 Personen, dass Bücher und Medien zur Bildung beitragen. - Für die Mehrheit, genauer 108 StudentInnen war jedoch die Schulbildung (wie z.B.: rechnen, lesen, schreiben können), die Berufsbildung und die fachspezifische Bildung (jene, die man braucht um seinen Beruf richtig ausüben zu können), waren der wichtigste Aspekt, um Bildung zu erlangen. - Fast genauso viele Personen waren der Meinung, dass die Persönlichkeit eines Menschen wie z.B.: Umgangsformen, soziale Kontakte, kritisches Verhalten gegenüber Mitmenschen und sich selbst, zur Bildung beiträgt. - Nur die wenigsten der befragten Personen war die Sprachbildung wie zum Beispiel ein großer Wortschatz zu bilden sowie das Erlernen von Fremdsprachen ein wichtiger Aspekt im Bereich der Bildung. - Trotz der verschiedenen Meinungen zum Thema „Vorverständnis von Bildung“ verglichen 51 der Befragten den Begriff Bildung mit „Allgemeinwissen“. 12 - Ein wichtiger Punkt zu diesem Thema ist auch nach der Begriff „ständiges Lernen“. 63 Personen die bei der Befragung teilgenommen haben, waren der Meinung, dass man sein ganzes Leben lang lernt, nie ausgelernt hat und nie alles weiß. - In dieser Kategorie sind Werksinhalte von historischen Personen wie Sokrates, Platon, Pestalozzi, Rosseau sowie Humboldt zusammengefasst. In der Umfrage stützen sich die Definitionen der 17 StudentInnen oft auch auf geschichtliche Ereignisse, die auch in diese Kategorie fallen. - In dieser Kategorie haben wir zusammengefasst, was Bildung für die Befragten bedeutet und was Bildung den Menschen bringt. Insgesamt haben 154 Personen Bildung mit einem oder mehreren dieser Unterpunkte definiert. Der Punkt ist sehr umfangreich, da Meinungen der Studenten weit auseinander gehen. - Ein weiterer wichtiger Punkt im Bereich der Bildung war für 56 StudentInnen das Interesse (Neugierde), Intelligenz, Lebenserfahrung und Vernunft. 13