Konzeption Vorklasse - Helmut-von-Bracken-Schule

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VORKLASSENKONZEPT
DER HELMUT-VON-BRACKENSCHULE
SPRACHHEILSCHULE
GIESSEN
ERSTELLT VON DEN VORKLASSENLEITERINNEN: SABINE KLING-JETZEN;
ERIKA ROTH-HARTEL UND BARBARA TRIEBEL; JANUAR 2007
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INHALTSVERZEICHNIS
PÄDAGOGISCHE LEITIDEEN
4
PERSONELLE, RÄUMLICHE UND SÄCHLICHE RAHMENBEDINGUNGEN
4
VORKLASSE 1
VORKLASSE 2
VORKLASSE 3
4
4
5
ZIELE DER VORKLASSENARBEIT
5
SPRACHFÖRDERUNG
UNTERRICHTSIMMANENTE SPRACHFÖRDERUNG
PHONOLOGISCHE BEWUSSTHEIT
SPRACHFÖRDERUNG DURCH DIE SPRACHHEILLEHRERIN IN EINZEL- ODER KLEINGRUPPENARBEIT
WAHRNEHMUNGSFÖRDERUNG
AUDITIVE WAHRNEHMUNGSFÖRDERUNG
AUDITIVE VERARBEITUNGSFÖRDERUNG
VISUELLE WAHRNEHMUNGSFÖRDERUNG
TAKTIL-KINÄSTHETISCHE WAHRNEHMUNGSFÖRDERUNG
VESTIBULÄRE WAHRNEHMUNGSFÖRDERUNG
PROPRIOZEPTIVE WAHRNEHMUNGSFÖRDERUNG
FÖRDERUNG DER KÖRPERWAHRNEHMUNG
FÖRDERUNG DER BILATERALINTEGRATION
FÖRDERUNG DER RAUMWAHRNEHMUNG
FÖRDERUNG DER SELBST- UND FREMDWAHRNEHMUNG
MOTORISCHE FÖRDERUNG
FÖRDERUNG DER FEINMOTORIK
FÖRDERUNG DER GROBMOTORIK
KOGNITIVE FÖRDERUNG
IM MATHEMATISCHEN BEREICH
IM SACHUNTERRICHTLICHEN BEREICH
SOZIAL-EMOTIONALE FÖRDERUNG
FÖRDERUNG DER SELBST- UND FREMDWAHRNEHMUNG
STRUKTURIERTE BEGLEITUNG IN KONFLIKTEN BZW. PRÄVENTION
DAS PAPILIO PROGRAMM
RHYTHMISCH-MUSIKALISCHE ERZIEHUNG
LIEDER, VERSE, GEDICHTE, KLATSCHSPIELE
BEWEGUNGSLIEDER, SPRECHZEICHNEN, TANZ
UMGANG MIT INSTRUMENTEN, MIT GEHÖRTER MUSIK
VERKEHRSERZIEHUNG
UNTERRICHTSGÄNGE, WALDTAGE
RHYTHMISIERUNG UND STRUKTURIERUNG
TAGESABLAUF
WOCHENABLAUF
GRUPPENARBEIT IM KREIS
RITUALE
THEMENERARBEITUNG
ARBEITSPHASEN AM PLATZ
SELBSTÄNDIGES ARBEITEN AN DEN ARBEITSAUFTRÄGEN
2
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5
5
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7
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10
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15
15
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SELBSTÄNDIGE BESCHÄFTIGUNG AM PLATZ
FREISPIELPHASEN
SELBSTÄNDIG SPIELANGEBOTE NUTZEN
KENNEN LERNEN VERSCHIEDENER SPIELFORMEN UND –MÖGLICHKEITEN
BEWEGUNGSPHASEN
WÄHREND DES UNTERRICHTS ZUR LOCKERUNG
TURNEN IM KLASSENVERBAND, BZW. KLASSEN ÜBERGREIFEND (2 VORKLASSEN)
SCHWIMMEN
PROJEKTE
PROGRAMME
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16
16
16
16
16
16
16
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ZUSAMMENARBEIT DER VORKLASSEN UNTEREINANDER
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AUSTAUSCH IN KOOPERATIONSTREFFEN
GEMEINSAMEN PROJEKTE
18
18
EINBINDUNG IN DIE SCHULGEMEINDE
18
ZUSAMMENARBEIT MIT ELTERN
18
ELTERNABENDE
ELTERNGESPRÄCHE
ELTERN-SCHÜLERINNEN AKTIVITÄTEN
18
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19
ZUSAMMENARBEIT MIT AUßERSCHULISCHEN INSTITUTIONEN
19
THERAPEUTEN
19
FORTBILDUNGEN
19
VORKLASSEN AG SPRACHHEILSCHULEN
19
DIAGNOSTIK
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ÜBERPRÜFUNG
KENNENLERNTAG
20
20
EVALUATION
20
PERSPEKTIVEN
20
3
Pädagogische Leitideen
Im Sinne eines förderdiagnostischen Jahres erhalten in den Vorklassen der Helmutvon-Bracken-Schule Kinder ab dem 5. Lebensjahr die Möglichkeit einer intensiven
individuellen
Förderung
der
Sprache,
der
Persönlichkeit
sowie
der
Basiskompetenzen in den Bereichen Wahrnehmung, Motorik und Sozialverhalten.
Hierfür stehen täglich die Gymnastikhalle, der regelmäßige Schwimmbadbesuch und
spezielles Spiel-, Lern- und Fördermaterial zur Verfügung. Durchgängiges
Unterrichtsprinzip in allen Bereichen ist dabei das Beachten der variablen
Anforderungen und der Differenzierung der Schwierigkeitsgrade in allen Bereichen.
Jedes Kind wird individuell betrachtet und „dort abgeholt, wo es steht.“ Für jeden
Schüler wird ein individueller Förderplan erstellt, dessen Ziele und Fortschritte zum
Halbjahr überprüft, überarbeitet und fortgeschrieben werden. Die Schülerinnen und
Schüler sind in der Regel schulpflichtig, aber noch nicht schulfähig. Sie weisen
Sprachentwicklungsverzögerungen oder Sprachbeeinträchtigungen, bzw. behinderungen auf. Hinzu kommen häufig Schwierigkeiten im Bereich
Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Motorik und im sozial/emotionalen Bereich.
Sofern Kapazitäten vorhanden sind, werden Kinder auch vorzeitig in die Vorklasse
aufgenommen, um ihnen eine möglichst frühzeitige und umfassende
Sprachförderung zu ermöglichen.
Ein besonderes Projekt stellt die kooperative Vorklasse (Vorklasse 3) der Helmutvon-Bracken-Schule und der Goetheschule (Grundschule) dar. Ausgangslage für die
Einrichtung dieses Projekts war die hohe Zahl von Meldungen für die Vorklasse der
Sprachheilschule, wogegen die Anzahl der Vorklassenkinder der Grundschule
aufgrund der neuen Gesetzeslage gesunken war. Am Standort Goetheschule werden
fünf Schülerinnen und Schüler mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf im
Sinne der Sprachheilschule mit ca. 8-10 Schülerinnen und Schüler der Vorklasse der
Goetheschule unterrichtet. Betreut wird die Klasse durch einen Sozialpädagogen der
Goetheschule sowie von einer Sprachheillehrerin der Helmut-von-Bracken-Schule.
Ziel des Projektes ist es unter anderem, eine mögliche Rückschulung der
Sprachheilkinder an Grundschulen zu erleichtern, weiterhin sollen die sprachlichen
Vorbilder der Grundschüler genutzt werden. Durch eine Kooperation der Konzepte
der Vorklassenarbeit an Regel- und Sprachheilschulen soll eine Optimierung der
Förderung für beide Schülergruppen bewirkt werden. Mittlerweile besteht dieses
Projekt nun schon im dritten Jahr.
Personelle, räumliche und sächliche
Rahmenbedingungen
Vorklasse 1
Die Vorklasse 1 verfügt über einen großen Klassenraum mit Küchenzeile im
Erdgeschoss am Standort Alter Steinbacher Weg/Schulzentrum Ost. Die
Vorklassenleiterin ist Frau Kling-Jetzen, Dipl. Sozialpädagogin (FH).
Vorklasse 2
Die Vorklasse 2 verfügt über einen etwas kleineren Klassenraum ohne Küchenzeile
im Erdgeschoss am Standort Alter Steinbacher Weg/Schulzentrum Ost. Die
Vorklassenleiterin ist Frau Roth-Hartel, Dipl. Sozialpädagogin (FH).
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Vorklasse 3
Die Vorklasse 3 verfügt über einen großen Klassenraum und ein Spielzimmer am
Standort Goetheschule/ Westanlage. Die Vorklasse hat die Möglichkeit, im
Nachbarraum der Betreuung die Küchenzeile zu nutzen. Diese Vorklasse ist eine
kooperative Vorklasse mit Schülerinnen und Schülern der Helmut-von-BrackenSchule, die einen sonderpädagogischen Förderbedarf im Sinne der Sprachheilschule
aufweisen und mit Vorklassenkindern der Goetheschule. Hier arbeiten derzeit ein
Sozialpädagoge, der Goetheschule, Herr Hartung, mit einer Sprachheillehrerin der
Helmut-von-Bracken-Schule, Frau Triebel, zusammen.
Alle drei Vorklassen verfügen über eine große Auswahl an Spielmaterialien (wie z.B.
Legosteinen, Bauklötzen, Gesellschaftsspielen, Puzzeln, Spielstraßen mit Autos,
Bilderbüchern) und Bastelmaterialien, ….
Ziele der Vorklassenarbeit
Sprachförderung
Unterrichtsimmanente Sprachförderung
Die Arbeit mit der Sprache ist durchgängiges Unterrichtsprinzip. Ziel ist hier die
Erweiterung des Wortschatzes und der sprachlichen Gestaltungsmöglichkeiten,
sowie des Sprachrhythmus, der Artikulation und des Redeflusses der Kinder.
o Sprachanlässe werden geschaffen durch
 Erzählkreise
 Gemeinsame Betrachtung von Bilderbüchern (Vorlesen, Inhalt
erfassen, erzählen)
 Ordnen und Erzählen von Bildergeschichten
 Aufgreifen aktueller Ereignisse/ Vorfälle sowie Feste etc.
 „Befindlichkeitskreise“
 Ziel ist es hier, für die Kinder entspannte Sprechsituationen zu
schaffen, in denen sich die Möglichkeit bietet, Äußerungen der Kinder
modellierend
aufzugreifen
(korrektives
Feedback)
und
zur
Sprachreflexion heranzuziehen, weiterhin spielt hier auch das
Sprachvorbild der Lehrkraft eine große Rolle.
o Singen von Liedern, Kinderreime, Sprechverse, Sprechzeichnen
o rhythmisches Sprechen
o Spiele zur Mundmotorik
o Förderung der Seriation als wichtige Vorbereitung auf das Lesen und
Schreiben
Phonologische Bewusstheit
Die Phonologische Bewusstheit beschäftigt sich mit der Einsicht der Kinder in die
Phonologie der Sprache. Sie meint also die Fähigkeit, die Lautstruktur der
gesprochenen Sprache – also beispielsweise Silben, Reime oder sogar einzelne
Laute (Phoneme) in Wörtern herauszuhören. Hier muss also die Aufmerksamkeit des
Kindes weg vom Inhalt, der Bedeutung der Sprache hin auf die formale Struktur des
sprachlichen Materials gelenkt werden. Die Bedeutung der phonologischen
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Bewusstheit für den Erfolg des Kindes beim Lesen- und Schreibenlernen wurde in
den letzten 20 Jahren eingehend untersucht und konnte in einer Reihe von Studien
nachgewiesen werden.
Der Vorklasse kommt hier in der Vorbereitung auf das Lesen- und Schreibenlernen in
der 1.Klasse eine wichtige Rolle zu. Sowohl die Phonologische Bewusstheit im
weiteren Sinne (größere Einheiten der gesprochenen Sprache wie Reime oder
Silben), als auch die Phonologische Bewusstheit im engeren Sinne (Umgang mit den
kleinsten Einheiten der gesprochenen Sprache, den Phonemen) werden in Form von
Spielen, Übungen, Arbeitsblätter …. aufbauend aufeinander thematisiert.
Letzteres erfolgt in wesentlichen Teilen durch das Würzburger Programm HörenLauschen-Lernen Teil 1 und 2 nach Küspert/Schneider bzw. Plume/Schneider.
Dieses Programm hat die Förderung der phonologischen Bewusstheit und der
phonematischen Diskriminationsfähigkeit zum Ziel. Hier werden Versatzstücke des
Programms genutzt. Es wird aber nicht nach der zeitlich vorgegebenen Reihenfolge
und auch nicht vollständig durchgeführt. Ausschlaggebend für die Auswahl der
Inhalte sind die Erfordernisse der Schülerinnen und Schüler mit ihrem jeweils
individuellen Förderbedarf und Leistungsvermögen. Konkrete Inhalte der Arbeit sind
hier:
Phonologische Bewusstheit im weiteren Sinne
- Lauschspiele
- Reime
- Silben
- Sätze und Wörter
Phonologische Bewusstheit im engeren Sinne
- Anlaute
o Namenrätsel innerhalb der Morgenkreises (Ich habe hier die Kugel
eines Schülers, der fängt mit A an – „Alexander“)
o Rätsel mit Bildkarten, konkreten Dingen…
Sprachförderung durch die Sprachheillehrerin in Einzel- oder
Kleingruppenarbeit
Jedes Kind erhält 1x wöchentlich eine Einzel- oder Kleingruppenförderstunde bei
einer Sprachheillehrerin. In der Regel übernimmt diese Gruppe die Lehrkraft, die im
darauf folgenden Schuljahr eine 1. Klasse leitet, so dass die Schülerinnen und
Schüler, die das 1. Schuljahr in der Helmut-von-Bracken-Schule besuchen, ihre
Lehrerin bereits kennen. Nach einer umfassenden Sprachstandsdiagnostik wird eine
individuelle Förderplanung erarbeitet, bei der folgende Aspekte im Fordergrund
stehen:
o Wecken und Erhalten der Sprech- und Mitteilungsbereitschaft
o Erweiterung der kommunikativen Kompetenz durch
 Auf- und Ausbau des Wortschatzes
 Verbesserung des Sprachverständnisses
 Aufbau grammatischer Strukturen
 Einüben der korrekten Morphologie
 Lautbildung und Lautfestigung
o Förderung der auditiven Wahrnehmung und Verarbeitung
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o Förderung der phonologischen Bewusstheit und der phonematischen
Diskriminationsfähigkeit
Wahrnehmungsförderung
Ein funktionierendes Wahrnehmungssystem bildet die Voraussetzung für die
Auseinandersetzung des Kindes mit seiner Umwelt und ist somit grundlegend für die
kindliche Entwicklung und das Lernen. Die Förderung der Sinnessysteme ist ein
wichtiger Inhalt der Vorklassenarbeit.
Auditive Wahrnehmungsförderung
o Aud. Aufmerksamkeit durch Hör- und Lauschspiele, Aufpassgeschichten mit
Signalwörtern
o Aud. Analyse auf Geräuschebene (Alltagsgeräusche erkennen), Klangebene
(Instrumente) und Lautebene (Laute heraushören), Wortebene (Wörter in
Silben segmentieren – wie oft kann man klatschen?) und Textebene
(Signalwörter heraushören)
o Aud. Synthese (Wörter aus Einzellauten zusammenziehen als Ratespiel)
o Aud. Kurzspeicherung und Sequenzierung (Zaubersprüche erfinden und
auswendig lernen, kleine Kinderreime und –verse)
Auditive Verarbeitungsförderung
o Aud. Differenzierung (Rätselspiele: Klingen die Wörter gleich oder
verschieden?)
o Aud. Selektion (Instrumente zwischen anderen heraushören, seinen Namen
heraushören, Tierlaute heraushören etc.)
o Aud. Lokalisation (Richtungshören: Eckendetektive, „Jakob, wo bist du?, Bello,
Bello)
Visuelle Wahrnehmungsförderung
o Visuelles Gedächtnis (Memories, KIM-Spiele)
o Visuelle Raumlage (Puzzle, verschiedene Arbeitsblätter, beispielsweise WerWo-Was-Wohin – Raumorientierung mit Wurzelpurzel von Schubi)
o Visuelle
Figur-Grund-Wahrnehmung
(Arbeitsblätter,
Waldprojekt,
Bilderbücher)
o Visuelle Differenzierung (Arbeitsblätter, Bilderbücher z.B. mit Wimmelbildern,
SpielBildBücher von Ökotopia)
Taktil-kinästhetische Wahrnehmungsförderung
o Durch kneten, matschen (im Wald, mit Salzteig, Knete, in Rasierschaum oder
Kleister malen etc.)
o Fühlspiele
o Versch. Spiele im Sportunterricht (Entspannungsspiele, beispielsweise mit
jedem Einatmen wachsen)
o Massagespiele (Pizza backen, Gewitter auf dem Rücken, Klopfmassage)
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o Im Wald durch die Lenkung der Aufmerksamkeit auf Wind, Regentropfen,
Temperatur, Oberflächenbeschaffenheiten, etc.
Vestibuläre Wahrnehmungsförderung
o
o
o
o
o
Schaukeln, Rutschen, Rollen, Drehen
Sich fallen lassen, springen auf weiche Matten
Übungen mit Pedalo, Balancescheiben etc.
Gezieltes Springen, Hüpfen, Laufen ohne hinzufallen
Balancieren (im Wald, in der Turnhalle auf Seilen, Bänken etc.)
Propriozeptive Wahrnehmungsförderung
o Herzschlag erspüren, Atemrhythmus, Bauchatmung fühlen lassen
o Anspannung/Entspannung, Schwer/Leicht
o Muschelhören
Förderung der Körperwahrnehmung
o Versch. Spiele im Sportunterricht (Entspannungsspiele)
o Wird intensiv im Thema „Körper“ oder „Ich und die anderen“ betrachtet
Förderung der Bilateralintegration
Kreuzen der Körpermittellinie
o Fingerspiele, Klatschspiele
o Sprechzeichnen
o Übungen aus dem Brain-Gym
o Kriechen, Krabbeln
Förderung der Raumwahrnehmung
o Entfernungen erfahren, erlaufen, erkrabbeln, erkriechen etc.
o Dinge von oben, unten, rechts, links, vorne, hinten betrachten und selbst nach
diesen Vorgaben Dinge oder sich selbst positionieren, bzw. die Positionen
benennen.
Förderung der Selbst- und Fremdwahrnehmung
o
o
o
o
Spiegel
Pantomime
Spiele zum genauen Hinsehen bei sich, bei anderen
Siehe auch Papilio bzgl. der Gefühle, Mimik, Körpersprache
Motorische Förderung
Förderung der Feinmotorik
Die Feinmotorik allgemein wird gefördert durch
o Bastelarbeiten mit schneiden, kleben, falten, reißen etc. 
Kalenderprojekt, bildhaftes Gestalten
o Kneten, bauen mit verschiedenen Materialien (Bauklötze, Legosteine
etc.)
o Arbeiten mit Ton, Fimo und Gips
o Legeübungen mit verschiedenen Materialien (Stäbchen, Muggelsteine,
Bleischnüre, Siele etc.)
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o Schneiden, kneten, abmessen etc. im Rahmen des Kochens
o Fingerspiele
o Malen mit Fingerfarbe, Wasserfarben, malen im Sand etc.
o Waldprojekt
Die Grafomotorik im Speziellen wird gefördert durch
o Sprechzeichnen
o Großräumige Schwungübungen
o Malblätter, selbständiges flächiges und gegenständliches Malen
o Grafomotorische Übungen aus versch. Programmen z.B. Marburger
grafomotorische Übungen – Spielen Malen Schreiben 1 und 2
(Schilling), Vom Stift zur Schrift (Naville/Marbacher), Vorübungen zur
Druckschrift (Gleuwitz/Martin), Geschickte Hände zeichnen 1 und 2
(Pauli/Kisch), etc.
o Schreiben und Malen mit versch. Stiftarten (dicke und dünne Buntstifte,
Bleistifte, Filzstifte, Wachsmalkreide, richtige Kreide)
Ziel der grafomotorischen Übungen Ist die Verbesserung der Auge-HandKoordination. Weiterhin in Vorbereitung auf das Schreiben in der 1.Klasse soll die
Stifthaltung (Drei-Punkt-Griff), der Schreibdruck (Tonusregulation) und die
Linienführung optimiert werden. Das Vorgehen orientiert sich dabei an der
natürlichen Schreibentwicklung der Kinder:
 Striche (einfache Linien)
 Zielstriche (Anfangs- und Endpunkt), Linien
 freies Punktieren und Zielpunktieren
 Flocken
 Kreuze
 Liniennachfahren
 Bögen
 Kreise und Ovale
 Spiralen, Schleifen
 Zickzack
 Wellen
 Wege, Labyrinthe
 Geometrische Figuren
 Kombinationen und Muster
Förderung der Grobmotorik
durch vielfältige Bewegungsangebote bspw.
o Bewegungszeit in der Turnhalle (Bewegungslandschaften, Fang- und
Laufspiele, versch. Bewegungsgrundformen, Bewegungen mit
Gegenständen, Kletter- und Hangelangebote etc.)
o Sing- und Bewegungsspiele im Unterricht
o Waldtage/ Waldwoche
werden folgende Bereich gefördert:
o Motorische Grundfähigkeiten wie Gleichgewicht, Körperspannung,
Ausdauer, Kraft, Reaktion, Schnelligkeit und Gelenkigkeit
o Allgemeine Koordination sowie Auge-Hand- und Auge-FußKoordination
o Aufbau gezielter Bewegungsabläufe, Rhythmik
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o Entwicklung
eines
differenzierten
Körperbewusstseins
und
Körperschemas
o Körpererfahrung:
Erfahrungen von Ermüdung, Ausdauer, Kraft,
Grenzen, Anspannung, Entspannung
o Materialerfahrung: Ausprobieren von vorhandenen Spiel- und
Übungsgeräten wie: Pedalos, Rollbretter, Matten, Bällen, Kegeln,
Tüchern, Kleine und große Kästen, Mini Rhönrad, Tonne, Seile,
Stäben, Reifen etc.
o Schulung der Orientierung im Raum
o Abbau von Ängsten und Hemmungen
Schwimmen
Eine weitere Rolle in der Förderung der Motorik spielt auch der wöchentliche Besuch
im Schwimmbad. Gleichberechtigte Ziele bilden hierbei die Förderung der
motorischen Komponente, das Sammeln von Erfahrungen am und im Wasser sowie
vor allem die Wassergewöhnung. Die Kinder erhalten hier Gelegenheit in offenen
Situationen und angeleiteten Spielsituationen mit ihrem eigenen Körper und mit
Materialien im Wasser zu spielen, zu experimentieren und zu gestalten. Ängste
einzelner Kinder vor oder im Wasser werden ernst genommen und in kleinen
Schritten abgebaut (Babybecken, Kinderbadewanne). Ziel ist es, die Freude im
Umgang mit dem Wasser zu fördern. Das Erlernen einer Schwimmtechnik ist dabei
eher nebensächlich und wird erst nach ausreichender Wassererfahrung spielerisch
angegangen. Gleichzeitig werden hier auch lebenspraktische Aspekte (duschen,
abtrocknen, an- und ausziehen, ordnen der Kleidung) wie selbstverständlich trainiert.
Kognitive Förderung
Im mathematischen Bereich
In den Vorübungen zum Rechnen werden wichtige pränumerische Grundlagen für
das spätere Rechnen gelegt. Ganz besonderen Wert wird auf Anschaulichkeit und
Lernen im Umgang mit verschiedenen Materialien gelegt. Folgende Themen werden
in Anlehnung an Kutzer, dem Buch „Farben, Formen, Zahlen – die Maus kann es dir
sagen“, dem Zahlenbuch 1 und 2 und dem Programm „Mengen, zählen, Zahlen“ von
Krajewsik behandelt:
 Formen und Farben (erkennen, benennen, sortieren nach versch.
Merkmalen, Formeninvarianz)
 Raumlagebegriffe (oben, unten, links, rechts etc.)
 Umgang mit Mengen und Zahlen, Zahlenfolgen
 Zählen (versch. Materialien, flexibles Zählen, rückwärts zählen)
 Ziffernschreibkurs
 Klassifikation
 Seriation
 Kardinaler Mengenvergleich/ Mächtigkeit von Mengen/ Invarianz
 Mengenergänzung
 Bündeln, Zuordnen (Ziffern, Punkte, Symbole )
 Umkehrbarkeit von Handlungen
 Wahrnehmungsförderung (v.a. optische Differenzierung, Raum-Lage)
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Im sachunterrichtlichen Bereich
Die Kinder erfahren die Jahreszeiten. Die Monate und Wochentage werden im
täglichen Ritual eingeübt. Die Themen zum sachunterrichtlichen Bereich ergeben
sich aus den Jahreszeiten, Jahresfesten und aus situativen Anlässen in der Klasse
bzw. Interessensgebieten der Kinder. So wird aufgegriffen, was die Kinder
unmittelbar beschäftigt und betrifft. Dieses wird angemessen aufbereitet, um
Wortschatz und Wissen aus diesem Bereich zu erweitern (beispielsweise Weltraum,
Indianer, Bauernhof, Obst/Gemüse, Ritter, u.a.m.). Standard-Themen sind
inzwischen: Feuerwehr, Herbst, Winter, Frühling, St. Martin, Weihnachten mit
Adventszeit und Nikolaus, Fasching, Ostern, Fahrzeuge, Indianer. Hierbei geht es
um Bräuche, Rituale, Experimente, Orientierung (angemessene Kleidung) und
Wetterphänomene, naturkundliche Inhalte (Färbung der Blätter, Wasser – Schnee –
Eis, Erwachen der Natur, Tiere in Herbst und Winter, u.a.m.). Im Rahmen des
Sachunterrichts werden auch immer wieder Ausflüge organisiert, um den Kindern
Erfahrungen an „Ort und Stelle“ zu ermöglichen und so ihr Umwelt- und
Alltagswissen zu erweitern.
Sozial-Emotionale Förderung
Im Mittelpunkt steht hier, den Kindern zu helfen, eine emotional stabile und sozial
kompetente Persönlichkeit aufzubauen. Auf folgende Bereiche wird dabei besonders
wert gelegt:
 Stärkung des Selbstbewusstseins
 Aufbau sozialer Verhaltensweisen (Konfliktlösung, Gruppenfähigkeit,
Hilfsbereitschaft, Toleranz, Regelverständnis, Kooperationsfähigkeit)
 Abbau von Ängsten
 Aufbau von Selbstwahrnehmung und –kontrolle
 Erlernen von Gesprächsregeln (andere ausreden lassen, freundlicher
Umgangston)
 Aufbau von Eigenverantwortung und Befähigung zum selbständigen Handeln
Soziale Kompetenzen werden natürlich immer im ständigen Miteinander trainiert.
Besonders
aber
auch
durch
kooperative
Arbeitsweisen
(Partnerarbeit/Gruppenarbeit), in Spielphasen und Pausen. Eine wichtige Rolle spielt
hier immer die Präsenz der und Mediation durch die Lehrkraft.
Förderung der Selbst- und Fremdwahrnehmung
In der Mediation durch die Lehrkraft ist die Selbst- und Fremdwahrnehmung immer
ein Thema und wird in Konfliktklärungen aufgegriffen. Die Schülerinnen und Schüler
werden bewusst sensibilisiert. Bilderbuchbetrachtungen und Gespräche zum Thema
Gefühle, Mimik, Körpersprache ergänzen die Arbeit mit den Schülern.
Strukturierte Begleitung in Konflikten bzw. Prävention
 Problemlösungsgespräche
 DEFINITION DES PROBLEMS
Was ist los, was ist passiert
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




Was macht dich traurig, wütend, sauer….
Worum geht es dir
Was möchtest du
Was müsste passieren, wie müsste es sein, damit du nicht mehr… bist
ALTERNATIVE LÖSUNGEN
Hast du eine Idee, was du tun könntest
Welche Möglichkeiten gibt es jetzt
Fällt dir noch mehr ein
Was würden andere Kinder sagen, willst du sie fragen
Brauchst du Hilfe, wer könnte dir helfen
VERGLEICHEN UND BEWERTEN
Wie findest du die Ideen
Was geht am besten, machen die beteiligten Kinder mit
Was würde passieren, wenn…
ENTSCHEIDEN
Welches Vorgehen wählst du
UMSETZEN
Was kannst du jetzt machen
Wie gehst du vor
Was musst du als erstes tun
ÜBERPRÜFEN
Wie geht es dir jetzt
Alles in Ordnung
 Wortfelder
Ist/ist nicht, kein, und/oder, einige/alle, davor, bevor, danach, nachdem, jetzt,
später, gleich, anders, gute/passende, keine gute/unpassende Zeit,
wenn/dann, vielleicht/vielleicht nicht, warum/weil, fair/unfair.
 Prävention bzgl. Störungen ist durch ein möglichst umsichtiges,
professionelles Verhalten der Lehrkräfte gegeben und wird unterstützt durch
Maßnahmen, die angeboten werden ohne aktuellen Anlass, wie zum Beispiel
das im folgenden vorgestellte Projekt.
Das Papilio Programm
Ziel des Programms in Bezug auf Sucht- und Gewaltprävention: altersspezifische
risikoerhöhende Einflüsse vermindern, risikomindernde Einflüsse fördern, die
Bewältigung altersspezifischer Entwicklungsaufgaben fördern.
Das Programm basiert auf drei Säulen:
 Die Kinder (Maßnahmen, die mit den Kindern durchgeführt werden)
 Die Erziehenden (Erziehungsverhalten dem Kind/der Gruppe gegenüber im
Alltag)
 Die Eltern (Möglichkeiten aufzeigen, die Eltern haben, um die Kinder zu
unterstützen sozial-emotionale Kompetenz zu erlangen)
Die Kinder
Den Kindern werden drei Maßnahmen angeboten, die sich wiederum untergliedern. Das Gesamtpaket
dauert in der Durchführung ein Jahr. Die Maßnahmen werden mit einigen Modifikationen durchgeführt:
Spielzeug-macht-Ferien-Tag
Dieser Tag findet im Schulalltag der Vorklassen immer freitags statt, im zweiwöchentlichen Rhythmus
gibt es den spielzeugfreien Waldtag und im Gegenzug am jeweils anderen Freitag eine spielzeugfreie
Spielzeit von einer Unterrichtsstunde (40 min.).
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Spielzeugfrei bedeutet:
 Es gibt noch Decken, Kissen, Tücher, Seile, Verkleidungsmaterial, Tische, Stühle…
 Es gibt auf Nachfrage Bastelmaterial für benannte Vorhaben (Z.B. Fahrkartenautomat)
Dies wird zum Anlass genommen darüber nachzudenken:
 Was ist alles Spielzeug?
 Was könnten wir noch spielen, ohne Spielzeug?
 Erinnerungsritual wird gemeinsam festgelegt
 Regeln ebenso
Nach den Tagen gibt es eine Rückmeldung an die Kinder: „Mir hat gut gefallen, dass…“, aber auch die
Kinder geben Rückmeldung, was Ihnen Spaß gemacht hat und was nicht.
Paula und die Kistenkobolde
Bei Paula und die Kistenkobolde geht es um die Geschichte, die von der Augsburger Puppenkiste in
Szene gesetzt wurde und die als Bilderbuch, DVD oder Textvorlage zur Verfügung steht.
Paula begegnet Heulibold/Bibberbold/Zornibold/Freudibold
Eine Kiste kommt zum Einsatz, mit Material darinnen – die Kobolde sind zu hören, Gespräche über
das entsprechende Gefühl und seine Merkmale werden angeregt, ebenso Aktivitäten.
Dies geschieht für jedes der vier basalen Gefühle nach dem gleichen Muster, aber unterschiedlich
erarbeitet. Diese Inhalte werden mit weiteren Bilderbüchern und Aktivitäten unterstützt, da unsere
Schüler mehr Input benötigen:
 Was ist traurig/zornig/ängstlich/fröhlich sein?
 Wie hört und fühlt sich das an? Wo fühlt man das wie im Körper?
 Kennt ihr das? Was macht ihr dann? Was ist vielleicht am Sinnvollsten, warum ist das eine oder
andere nicht so gut?
 Wie erkennt ihr bei anderen die Gefühle?
In der Kiste finden sich ein Bild vom jeweiligen Kobold und Symbole rund um das Gefühl zur Anregung
für Gespräche oder Aktivitäten.
Zum Abschluss werden die Lieder „Mir geht es heute so“ und „Ich bin so wie ich bin“ gelernt und alle
vier Gefühle integriert – keines kann ohne das andere sein und alles gibt es in uns.
In der Gesamtgruppe finden Befindlichkeitsrunden statt, in der die Kinder ihre Befindlichkeit benennen
und erzählen können, sich demgemäß einem der Kobolde zuordnen (Bildkarten dazu sind vorhanden
– Porträts oder Marionettenbilder) mit einer selbstgestalteten Klammer (mit Foto oder Name…)
können die Kinder sich anklammern. Die Kinder erledigen dies individuell.
Meins-deinsdeins-unser-Spiel
Hier geht es ganz konkret um das Einüben der Einhaltung sozialer Regeln.
Das Spiel benennt klar eine soziale Regel, die für einen kurzen Zeitraum innerhalb einer
gewöhnlichen Aktivität eingehalten werden soll. Im Vorfeld wird klar die Erwartung besprochen und
welches Verhalten jetzt nicht ins Spiel passt. Die Erziehungsperson beobachtet das Einhalten – bzw.
Nicht Einhalten der sozialen Regel. Im Anschluss werden die Beobachtungen besprochen und das
Positive in den Mittelpunkt gestellt.
Die Eltern
Die Elternarbeit bzgl. Papilio wird VK – übergreifend gestaltet, da es nicht um VK spezifische Themen
geht an diesen Abenden, sondern um Inhalte dieses Projekts.
Die Elternabende bieten eine behutsame Mischung aus „Selbsterfahrung“, theoretischem Input, aber
auch eigener Erarbeitung der Inhalte – so dass sie sich kompetent erleben und lediglich die
Zusammenhänge und „Überschriften“ Ihnen Aha-Erlebnisse vermitteln.
Mit den Präsentationsmethoden Pinwand, Flipchart und Folien werden folgende Themen mit den
Eltern erarbeitet:
 Definition von Sucht und Gewalt
 Zusammenhang zwischen der Entwicklung einer Such- und/oder Gewaltverhaltens und der
Entwicklung sozial-emotionaler Kompetenzen (Risikofaktoren/Schutzfaktoren)
 Wichtigkeit von Vorbeugung
 Ziele und Inhalte des Papilio-Programms sowie dessen praktische Umsetzung
 Hier im Prinzip die drei Säulen und die drei Maßnahmen bzgl. der Kinder, wie auch in diesem
Skript erläutert.
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Rhythmisch-musikalische Erziehung
Lieder, Verse, Gedichte, Klatschspiele
Die Lieder ergeben sich aus den Themen/Projekten/Programmen und ebenso
werden passende Verse und Gedichte ausgewählt, die Klatschspiele finden in
diesem Rahmen auch ihren Platz.
Bewegungslieder, Sprechzeichnen, Tanz
Bewegungslieder dienen zur Lockerung des Unterrichts, das Sprechzeichnen wird
nicht in allen Vorklassen durchgeführt, es ist in einigen Förderbereichen schon
genannt worden, Tanz wird im Rahmen der Bewegungszeiten ermöglicht.
Umgang mit Instrumenten, mit gehörter Musik





Rhythmusspiele
Kennen lernen und heraushören versch. Instrumente
Hör- und Lauschspiele
Musik machen mit Alltagsmaterialien/ Instrumenten
Geschichten klanglich begleiten (Gewittergeschichte)
Kleine Vorführungen zum Beispiel anlässlich des Adventsbasars runden das
Angebot ab.
Verkehrserziehung
Unterrichtsgänge, Waldtage
Unterrichtsgänge und Waldtage bieten eine Fülle an Möglichkeiten, sich mit den
Regeln, die für die Kinder im Verkehr relevant sind übend auseinanderzusetzen.
Häufig werden diese aber auch im Sachunterricht abermals aufgegriffen.
Rhythmisierung und Strukturierung
Tagesablauf
Der Schulvormittag folgt einer vorstrukturierten Rhythmisierung, in dem Rituale eine
wichtige Rolle spielen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass feste Rituale für unsere
Kinder sehr wichtig sind, um Verhaltenssicherheit zu gewinnen. Jeder Tag beginnt
mit einem Morgenkreis, in dem jedes Kind seine Morgenkugel auffädelt und dann
Zeit hat, wichtige Ereignisse zu erzählen oder über seine Befindlichkeit zu sprechen.
Anhand übrig bleibender Kugeln kann dann festgestellt werden, wer fehlt. Nach
einem folgenden Unterrichtsblock folgt das gemeinsame Frühstück, welches
gemeinsam begonnen (versch. Sprüche) und gemeinsam beendet wird.
In Vorbereitung auf die 1.Klasse wird großen Wert auf ein stabiles Arbeitsverhalten
gelegt. Begonnen wird mit kurzen Arbeitsphasen und Konzentrationsphasen am
Arbeitsplatz und in Kreissituationen, die im Laufe des Schuljahres immer weiter
ausgebaut werden. Diese werden durch häufigen Phasenwechsel aufgelockert. In
Gesprächskreisen werden die Kinder zur Mitarbeit angeregt und auch stillere Kinder
integriert. Auch regelmäßige Hausaufgaben gehören mit dazu.
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Wochenablauf
Der Unterricht orientiert sich an Oberthemen, die teilweise jahreszeitlich (Beispiel
Herbst: Igel, Bäume und Blätter, Drachen etc.), an Festen (Weihnachten, Ostern etc.)
orientiert sind. Aber auch Themen wie Feuerwehr, Bauernhof etc. Hier verweisen wir
auf den Abschnitt „sachunterrichtlicher Bereich“, der dies schon darstellte.
Gruppenarbeit im Kreis
Rituale
Die Schüler begrüßen sich mit einer angefassten Runde im Kreis. Anschließend
überlegen wir welcher Tag heute ist und benennen Wochentag und Datum, ein
Begrüßungslied oder Vers wird gewählt und die Ich-bin-da Kugelkette aufgefädelt mit
der Benennung der Befindlichkeit. Es wird gezählt wie viele Kugeln auf der Kette sind
und die Kinder im Kreis werden gezählt – stimmt alles, wird geprüft, ob eine Kugel
zurückblieb im Kasten, wer evtl. fehlt.
Themenerarbeitung
Im Kreis wird nach dem Morgenritual je nach ausgewähltem Inhalt durch die
Lehrkraft ein Thema aus den Lernbereichen erarbeitet, die für die Vorklasse relevant
sind.
Die Arbeitsaufträge für eine Arbeitszeit am Platz werden hier evtl. konkret geübt, ehe
sie abstrakt auf einem Arbeitsblatt zu bewältigen sind oder aber sie werden lediglich
erklärt – dies kann aber auch erst geschehen, wenn die Schüler bereits an den
Arbeitstischen sitzen.
Arbeitsphasen am Platz
Selbständiges Arbeiten an den Arbeitsaufträgen
Ziel in der Vorklasse ist es auch, ein selbstverantwortliches Arbeitsverhalten zu
etablieren. Hier gibt es schon eine klare Schulstruktur. Es gibt Arbeitsaufträge, die
erklärt wurden und die es nun zu bearbeiten gilt – in angemessenem Tempo,
sorgfältig, ordentlich und vollständig, in optimaler Weise. Die Schüler können sich
leise melden und nachfragen, sollten durch die Begleitung der Lehrkraft lernen, den
Arbeitsplatz zu strukturieren, die Materialien selbständig zu holen und ihre Aufgabe
zu bewältigen, bis zum Abschluss der Arbeitszeit, wenn alles wieder aufgeräumt an
seinem Platz sein muss.
Im Vordergrund stehen:
 Selbständigkeit
 Sorgfalt/ Ordnung
 Umsetzung der Arbeitsaufträge
 Einführung in versch. Arbeits- und Sozialformen (Partnerarbeit,
Gruppenarbeit, Stationsarbeit)
Selbständige Beschäftigung am Platz
Welche Materialien sind geeignet für die Beschäftigung am Platz oder gibt es heute
sogar eine vorgegebene begrenzte Auswahl? Was kann ich heute mit dieser
Möglichkeit anfangen und wie kann ich die Entscheidung leise, für mich alleine im
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Klassengeschehen hinbekommen? Fragestellungen an denen jedes Kind im Laufe
der Zeit wachsen kann und muss.
Freispielphasen
Selbständig Spielangebote nutzen
Es gilt für jedes Kind die Entscheidung zu treffen, was und mit wem spiele ich heute,
oder spiele ich alleine. Die Angebote (s.u.) sind reichlich vorhanden, nun muss jedes
Kind eine individuelle Entscheidung treffen und sich mit dieser oder deren
Veränderung arrangieren. Diesen Prozess gilt es zu erfahren, zu erlernen und
auszuhalten – mit allen Konsequenzen. Hier entstehen innere wie äußere Konflikte –
und neben dem tatsächlichen Spiel geschieht sehr viel soziale und emotionale
Interaktion und damit sozial-emotionales Lernen.
Kennen lernen verschiedener Spielformen und –möglichkeiten
Spiele am Tisch (Gesellschaftsspiele, Steckspiele, Puzzles, Wahrnehmungsspiele,
Sortier- und Ordnungsspiele, Spiele mit Stift und Papier, Faltspiele etc.), Spiele in
den
Spielecken
(Bauecke,
Autoteppich,
Geschicklichkeitsspiele),
Bilderbuchbetrachtung in der Bücherecke, kreative Spiele mit Knete, Rollenspiele mit
und ohne Verkleidung etc.
Bewegungsphasen
Während des Unterrichts zur Lockerung
Jederzeit steht es den Lehrkräften der Vorklassen frei ein Bewegungslied oder eine
kurze Bewegungsübung im Klassenraum beispielsweise zur Wiederherstellung der
Konzentrationsfähigkeit einzufügen.
Turnen im Klassenverband, bzw. Klassen übergreifend (2 Vorklassen)
Es ist vorgesehen, möglichst täglich den Schülern eine Bewegungszeit zu
ermöglichen. Die kann in Form von Turnen in der Gymnastikhalle, innerhalb des
Klassenraumes, in der Schwimmhalle bzw. im Freien stattfinden. Die Bewegungszeit
beinhaltet unter anderem rhythmische, psychomotorische Elemente, Elemente aus
dem BrainGym, Wett- und Gruppenspiele.
Schwimmen
Teilgruppen aus allen drei Vorklassen gehen einmal wöchentlich gemeinsam zum
Schwimmen, bzw. zur Wassergewöhnung.
Projekte
Kochen
Einmal wöchentlich wird mit einer ständig wechselnden Gruppe eine gesunde
Mahlzeit für alle Kinder zubereitet. Hier lernen die Kinder gesunde Lebensmittel
sowie die für die Herstellung wichtigen Arbeitstechniken (schneiden, abmessen,
mischen, kneten,….) kennen. Hierbei wird die Feinmotorik, Planung und
Organisation, die Seriation (zuerst die Milch, dann…) sowie auch die taktilkinästhetische und die olfaktorische Wahrnehmung geschult.
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Waldtage/ Waldwoche
Waldtage finden in den Vorklassen 1 und 2 im 2wöchentlichen Rhythmus statt,
daneben gibt es ein gemeinsames Projekt aller VK, die Waldwoche.
Allen Waldangeboten gemeinsam ist die Mischung aus freien Spielmöglichkeiten und
vorstrukturierten Phasen (Buden bauen, Spielen am Bach, Sägen und feilen, graben,
schneiden mit Gartenscheren). Es gibt in dem genutzten Waldgebiet inzwischen zwei
Waldsofas für Erklärungs- und Frühstücksphasen.
Auf pfleglichen Umgang mit der Natur wird Wert gelegt (keine Bäume und Pflanzen
verletzen oder ausreißen, keine Tiere absichtlich verletzen oder töten), ebenso auf
die Einhaltung wichtiger Waldregeln (in Hör- und Sichtweite bleiben, Stockspitzen am
Boden, nicht mit Stöcken rennen und anderes mehr).
Diese Angebote sind wichtig insbesondere für Stadtkinder, da diese kaum originäre
Erfahrung mit der Natur haben, außerdem dienen diese Angebote der intensiven
Sprachförderung, da die Kinder permanent miteinander im Austausch darüber sein
müssen, „was denn gerade was wäre“ – da die Spielgegenstände nicht sofort eine
funktionelle Bestimmung erkennen lassen.
Kalender
Über das ganze Schuljahr verteilt erstellen die Schüler einen immerwährenden
Kalender mit selbst gemalten und gebastelten Kalenderbildern.
 Bastelarbeiten
 Thematisch orientiert
Ausflüge
Die Ausflüge sind sehr wichtig, um das Umwelt- und Alltagswissen der Kinder zu
erweitern. Originale Erfahrungen sind nicht zu ersetzen durch Unterricht im
Klassenzimmer. Die Ausflüge werden in der Regel themengebunden durchgeführt,
z.B.
 Feuerwehr
 Bauernhof
 Apfelkelterei
 Bäckerei
 Bahnhof
 Polizei
 Theater
Programme
In den Vorklassen kommen die oben erwähnten Programme:
o Das Würzburger Programm zur phonologischen Bewusstheit „Hören,
Lauschen, Lernen“ Teil 1 und 2 nach Küspert/Schneider, bzw.
Plume/Schneider
o Das „Papilio“ Programm vom beta Institut, Augsburg, nach Mayer, Heim,
Barquero, Scheithauer, Koglin
o Das Programm zur vorschulischen Förderung der Mengenbewusstheit
von Zahlen, “Mengen, zählen, Zahlen“ – vorläufige Version, Juli 2005, nach
Dr. Kirstin Krajewski
zum Einsatz, allerdings, wie oben beschrieben, nicht in ihrer standardisierten Form,
um die pädagogische Freiheit und den situativen Ansatz nicht aufgeben zu müssen,
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beides wichtige Elemente, um die Schüler mit Interesse und Spaß am Unterricht zu
beteiligen.
Zusammenarbeit der Vorklassen untereinander
Austausch in Kooperationstreffen
In den regelmäßigen, etwa zwei Stunden langen Treffen besprechen die beteiligten
Lehrkräfte Unterrichtsinhalte, tauschen Materialien aus, tauschen Erfahrungen mit
den Programm-Bausteinen aus und informieren über Rituale, Vorgehensweisen,
erstelltes Unterrichtsmaterial und den aktuellen Stand der Lerngruppe.
Gemeinsamen Projekte
Die Waldwoche einmal im Schuljahr findet für alle drei Vorklassen statt und wird von
den beteiligten Lehrkräften vorbereitet.
Größere Ausflüge machen die Vorklassen 1 und 2 in der Regel auch gemeinsam
(Besichtigung der Feuerwehr, Wandertag, etc.).
Einbindung in die Schulgemeinde
Die Vorklassen sind voll in die Schulgemeinde integriert, die Schüler und
Schülerinnen haben ihre eigene Einschulungsfeier, können an der Betreuung
teilnehmen, erbringen im Klassenverband ihre Beiträge zu den Festen der
Grundstufe (Basar, Nikolaus, Weihnachtsgottesdienst, Sport- und Spielfest), kaufen
am Kiosk der Schule ein, nutzen die Bücherei, und haben zum Teil Paten aus
höheren Klassen für die Pausen. Auch Theaterprojekte werden mit der Grundstufe
gemeinsam genutzt. Die Projektwoche der Schule gilt für die Vorklassenkinder
ebenso – und auch sie präsentieren ihr Projekt am Abschlussnachmittag.
Im Rahmen der kooperativen Vorklassenarbeit an der Goetheschule werden
folgende Veranstaltungen zusammen mit der dortigen Schulgemeinde
wahrgenommen: Schulfest, Ostermarkt, Sponsorenlauf, Sportfest, Weihnachtssingen
in der Aula, Einschulungsgottesdienst, Vorlesezeiten, Bundesjugendspiele.
Zusammenarbeit mit Eltern
Elternabende
Einen ersten Elternabend haben die Eltern bereits vor Beginn des Schuljahres, um
sie über die Einschulungsmodalitäten, die benötigten Unterrichtsmaterialien und den
Ablauf, bzw. den Aufbau des Vorklassenjahres zu informieren. Hier arbeiten die
Vorklassenleiterinnen zusammen, da die Klasseneinteilung zu diesem Zeitpunkt noch
nicht gesichert feststeht. Ein weiterer Elternabend findet zu Schuljahresbeginn statt,
hier auch mit Elternbeiratswahl. Ab dann kann der Elternbeirat zu Elternabenden
einladen, wenn die Elternschaft weitere wünscht. Innerhalb des Papilio Programms
werden Vorklassen übergreifend zwei weitere Elternabende angeboten, um gezielt
über die Inhalte des Programms und dessen Relevanz auch für das Elternhaus zu
informieren.
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Elterngespräche
Elterngespräche finden nach persönlicher Vereinbarung statt und haben den
Förderplan des jeweiligen Schülers oder eine aktuelle Entwicklung zur Grundlage. Es
ist Eltern nach Absprache gestattet, im Unterricht zu hospitieren, ebenso ist dies für
Eltern und Kinder möglich, die noch im Entscheidungsprozess stecken, ob für sie die
Helmut-von-Bracken-Schule als Ort der Beschulung in Frage kommt.
Eltern-SchülerInnen Aktivitäten
Aktivitäten mit Eltern finden beispielsweise vor dem Adventsbasar statt, um
miteinander den Verkaufsstand der Klasse vorzubereiten, bzw. während des
Schuljahres innerhalb des Schulvormittags durch Einladungen der Eltern
beispielsweise zu einem Osterfrühstück oder einer Indianerfeier. Am Ende des
Schuljahres gibt es ein vorklassenübergreifendes Abschiedsfest, das in der Regel
vom Elternbeirat organisiert wird.
Zusammenarbeit mit außerschulischen Institutionen
Therapeuten
Wenn die Eltern oder die Lehrkräfte den Austausch wünschen und von den Eltern
eine Schweigepflichtsentbindung vorliegt, ist eine Kooperation im Sinne einer
bestmöglichen Vernetzung von Förderung für das jeweilige Kind jederzeit möglich.
Frühförderstelle
Für Schülerinnen und Schüler, die die Vorklasse besuchen, besteht auf Antrag die
Möglichkeit einer Fortführung der Frühförderung bis zum Eintritt in die Klasse 1.
Hierbei handelt es sich um ein pädagogisches Hilfsangebot für Eltern, das auch in
Form einer zeitlich befristeten Mitarbeit in der Vorklasse oder in der intensiven
Kooperation im Rahmen der Elternarbeit stattfinden kann.
Universität
Im Rahmen der Ausbildung zur Förderschullehrkraft hospitieren Studierende der
Heil- und Sonderpädagogik regelmäßig in den Vorklassen.
Fortbildungen
Fortbildungsangebote ergänzen die angesprochenen Maßnahmen, so findet gerade
eine Zusammenarbeit mit der Waldschule Daubringen statt, zur Erprobung des
Programms „Mengen, zählen, Zahlen“ (s.o.) und zur Erstellung der Materialien.
Vorklassen AG Sprachheilschulen
Die AG wird von der dgs Hessen zur Qualitätssteigerung der präventiven
Sprachförderung in Vorklassen an Sprachheilschulen und Abteilungen
Sprachheilschule angeboten. Sie wird nur von Vorklassenleiterinnen und
Vorklassenleitern aus Sprachheilschulen Hessens besucht und trifft sich zweimal
jährlich zu unterschiedlichen Inhalten der Förderarbeit in den Vorklassen.
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Neben der inhaltlichen Komponente dient sie auch dem fachkollegialen Austausch in
dieser besonderen Form der Vorklassenarbeit.
Diagnostik
Überprüfung
Alle Schüler und Schülerinnen, die an der Helmut-von-Bracken-Schule in der
Vorklasse aufgenommen werden, sind überprüft im Sinne der Feststellung eines
sonderpädagogischen Förderbedarfs, der in ihrem Falle zum Ergebnis hatte, dass sie
im Sinne der Sprachheilschule diesen haben. Die Kollegen und Kolleginnen, allesamt
Förderschullehrkräfte, können in diesem Verfahren die Vorklassenleiterinnen
hinzuziehen, beispielsweise bei der Hospitation im Kindergarten.
Ehe es im Vorklassenjahr zu den Schullaufbahnberatungen kommt, werden alle
Schüler und Schülerinnen hinsichtlich ihres IQ mit der K- ABC getestet, in der Regel
von einer ihnen vertrauten Person, der Sprachheillehrerin aus dem
Sprachförderunterricht.
Kennenlerntag
Alle Schüler und Schülerinnen, die in den Vorklassen aufgenommen werden, treffen
sich vor den Sommerferien bereits einmal als große Gruppe in der Schule. Dort
können sie das erste Mal Einblick gewinnen in die Räumlichkeiten und in einen
„kleinen Schultag“, der aus einer Begrüßungsrunde mit einem Lied zum Namen
lernen und einer Runde durch die Klassenräume beginnt, dann wechselt die Gruppe
in die Gymnastikhalle und erlebt dort einen Stationenlauf im Sinne einer
Bewegungsbaustelle, um danach wieder zu den Eltern zurückzukehren. In dieser Zeit
werden die Kinder von Lehrerinnen der Schule betreut, weitere Lehrkräfte sind als
Beobachter im Einsatz. Dies dient einem ersten Eindruck bezüglich der
Gruppendynamik der aufzunehmenden Kinder und verhilft zu einer besseren
Klassenzusammensetzung. Natürlich werden hierzu auch andere Informationen wie
Wohnort etc. herangezogen. Außerdem wird versucht die Gruppen nicht
leistungshomogen zu gestalten, damit die Schüler und Schülerinnen voneinander
profitieren können. Den Schülern und Schülerinnen soll dieser Vormittag die Scheu
nehmen vor dem ersten Schultag und die Vorfreude auf das Vorklassenjahr wecken.
Evaluation
Eine interne Evaluation findet durch die kollegialen Besprechungen statt, sowohl
innerhalb des Vorklassenteams, als auch mit den Kollegen und Kolleginnen der
Grundstufe und nicht zuletzt im engen Austausch mit Schulleitung.
Eine externe Evaluation der Arbeit sehen wir in der Akzeptanz durch die Eltern und
im Austausch mit außerschulischen Institutionen.
Perspektiven
In der Vorklassenarbeit setzt sich das Team unterschiedliche Schwerpunkte in der
Arbeit, so wurden 2002 die Waldtage eingeführt, 2004 die Kooperation mit der
Goetheschule installiert, 2005 im mathematischen Bereich das Kutzer-Konzept um
das Lehrbuch „Farben-Formen-Zahlen, die Maus kann es dir sagen“ ergänzt, 2006
wurde mit dem Papilio-Programm ein Schwerpunkt im sozialen Lernen gesetzt, 2007
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wird das Programm zur pränumerischen Bewusstheit getestet, so arbeitet das
gesamte Team kontinuierlich an der Qualitätssicherung der Arbeit in der Vorklasse.
Dabei werden sowohl die sich verändernden Bedürfnisse der Schüler und
Schülerinnen berücksichtigt als auch die sich verändernden Ansprüche, die auf dem
Hintergrund der Pisa Studie, dem hessischen Bildungs- und Erziehungsplan und den
politischen Diskussionen an die Vorklassenarbeit heranlangen. Hier Arbeitsformen zu
entwickeln und zu finden, die beiden Seiten gerecht werden ist immer wieder eine
große Herausforderung, der sich das Team stellt.
Wünschenswert wäre eine weitere Form der inneren Differenzierung in Form von
Gruppenbildung nach individuellem Lernstand oder nach inhaltlichen Aspekten,
welche personell durch eine Erweiterung des Teams abgedeckt werden müsste.
Längerfristig wäre eine flexible Eingangsstufe in Form einer Zusammenlegung einer
Vorklasse und einer 1.Klasse als Erprobungsmodell an der Helmut-von-BrackenSchule interessant. Hier könnten eine Vorklassenleiterin (Sozialpädagogin) und eine
Sprachheillehrerin in enger Zusammenarbeit die Schülerinnen und Schüler über
einen Zeitraum von 1-3 Jahren intensiv nach ihrem individuellen Lernstand fördern
und so optimal auf den Übergang in die Klasse 2 vorbereiten. Jedes Kind würde
dann je nach individuellem Lernstand und nach individueller Entwicklung über einen
unterschiedlichen Zeitraum in der Lerngruppe verbleiben, bevor es in die nächste
Klassenstufe wechselt. Hier könnten die Schüler und Schülerinnen intensiver ihre
Stärken ausbauen und dennoch an ihren Schwächen arbeiten, da die Angebote
individuell zugeschnitten genutzt werden könnten.
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