Solidarität mit dem griechischen Volk, gegen illegitime Schulden und Sparpläne: Mobilmachen! Für koordinierte Aktionen im Umfeld der griechischen Wahlen und eine breite Mobilmachung des mittelmeer-europäischen Raums im kommenden Herbst 2012! Überall dieselbe Antwort auf die Wirtschafts- und Finanzkrise: in allen Ländern werden im Namen der Reduzierung des Staatsdefizits und der Tilgung der Schulden Kürzungen, Spar- und Austeritätspläne angewendet. Diese Staatsverschuldung - eine direkte Folge der seit über 20 Jahren getriebenen neoliberalen Politiken- dient nun den der Finanz dienlichen Regierenden als Vorwand, um die Sozialabgaben noch mehr zu kürzen, die Löhne und Altersrenten zu senken, die Gesundheitssysteme zu privatisieren, die sozialen Errungenschaften zu vernichten und das Arbeitsrecht zu deregulieren, die Steuern der meisten zu erhöhen während den Grossunternehmen und Vermögendsten Fiskalund soziale Geschenke flächendeckend zuteil werden. So brutale Maßnahmen wie jene, die nun im „sozialen Labor“ Griechenland am Werk sind, werden in Portugal, Irland, Spanien, Italien und in den osteuropäischen Ländern bereits angewendet. In Lettland, Rumänien und Bulgarien begann schon die betrübende Litanei der Sparpläne mit damit einhergehenden drastischen Haushaltskürzungen (Senkung der Löhne, Schließung von Schulen und Krankenhäusern, Abschaffung oder Senkung von sozialen Zuschüssen, Erhöhung der Mehrwertsteuer ...). Keines der europäischen Völker bleibt davon erspart. Überall Unternehmensschließungen, es werden auf dem Altar des kurzfristigen Profits buchstäblich Industriewüsten erschaffen. Überall wachsen die sozialen Ungleichheiten. Die Staatsschulden nehmen zu und in vielen Ländern setzt sich die Rezession fest. Diesen politischen Kurs, der nur zur Steigerung der Arbeitslosigkeit und des Elends führt, müssen wir radikal ablehnen. Zu guter Letzt: als Technokraten durch Gläubiger ohne Allgemeinwahlrechtswahlen an die Regierung gesetzt werden, werden die elementarsten demokratischen Regeln mit Füßen getreten. Neue Europaabkommen (der ESM, der Europäische Stabilitätsmechanismus und der SKS-Vertrag, Vertrag über Stabilität, Koordinierung und Steuerung in der Wirtschafts- und Währungsunion) werden auf Unkosten der Demokratie und zu Gunsten der Finanzmärkte und ohne Wissen der Bevölkerungen verabschiedet, wobei sie die Unstrafbarkeit der hohen Europabeamten einführen, eine Beteiligung des Privatsektors unter enger Zusammenarbeit mit dem IWF vorsehen und dem Staatsdefizit eine Höchstgrenze auferlegen sowie die Tilgung der Staatschulden als prioritär anerkennen, ganz gleich, was sie für Folgen mit sich zieht. Vor diesen koordinierten Plänen einer Zerstörung der sozialen Errungenschaften organisieren die Völker auf den beiden beiden Mittelmeerufern den Widerstand, allgemeine Streiks finden statt und die Initiativen der Empörtenbewegungen mehren sich. In Island hat die Bevölkerung die Tilgung der Schulden von „Icesave“ an das Vereinigte Königreich und die Niederlande abgelehnt und hiermit gezeigt, was möglich war. In Europa sowie in Ägypten und Tunesien arbeiten Initiativen für ein Schuldenaudit der Bürger daran, den illegalen, illegitimen, verabscheuungswürdigen oder unzumutbaren - und hiermit zu streichenden - Teil der Staatsverschuldung zu bestimmen. Die Rückzahlung an die Gläubiger beraubt die Bevölkerungen ihres legalen Eigentums und die Fortführung der Schuldentilgung zieht Schließungen von Schulen und Krankenhäusern, Rentenkürzungen usw. mit sich. In Griechenland hält der Widerstand seit 2 Jahren fest an und der Ausgang der neuen Wahlen zeigt, wie stark die Ablehnung der derzeitigen neoliberalen Politiken. Wir möchten hier betonen, dass wir die Ablehnung jeder Verhandlung mit der Troika und deren Memoranden (schlicht und einfach ruchlose Anforderungen der Gläubiger) fest unterstützen - ist ja der Wunsch, den das griechischen Volkes bei dem Wahlgang von 6. Mai 2012 geäußert hat. Jedoch setzt die neoliberale Straßenwalze ihre Verwüstungsarbeit fort und für die Bevölkerungen und deren Organisationen ist die Zeit fällig, breitere Mobilisierungen zu entfalten. Wie auch andere europäische und internationale Netzwerke; so z.B. die Joint Social Conference. ruft das Internationale Netzwerk für den Bürgeraudit (ICANInternational Citizen debt Audit Network) zum Aufbau einer einheitlichen Mobilisierung der gesamten sozialen Bewegungen, dem sich alle anschließen dürfen und sollten : Gewerkschaften, Empörtenbewegungen, Frauenrechtlerinnen, globalisierungskritische NGO und Vereine, politische Organisationen und Persönlichkeiten, einfache BürgerInnen, Intellektuelle, Künstler und Künstlerinnen. In vollem Bewusstsein, dass Massenmobilisierungen eine Konvergenz errichten müssen, rufen wir zu einer breiten europaweiten Mobilisierung im Herbst 2012 auf, die überall international koordiniert werden soll, als Ausdruck unserer Solidarität mit dem griechischen Volk gegen die illegalen, illegitimen, verabscheuungswürdigen oder nur unzumutbaren Schulden und die Internationale Finanzinstitute, die in diesem Jahr mit dem 25. Jahrestag des Todes von Thomas Sankara zusammentrifft. Im selben Sinn rufen wir zur Schaffung oder Verstärkung von einheitlichen „Graswurzelkomitees“ zur Aktion gegen und Bekämpfung der Angriffe von Seiten der Europäischen Union und als Solidaritätsbezeugung für das griechische Volk und alle misshandelten Völker. Vereinigen wir uns, so können wir den Sieg davontragen! Zur Unterzeichnung schicken sie eine Mail an: debtauditineuromed[at]gmail[dot]com NB: Zur effizienteren Koordinierung findet Ihr in allen Ländern, wo das Internationale Netzwerk für den Bürgeraudit (ICAN-International Citizen debt Audit Network) bereits vorhanden ist, mehr unter: Deutschland, http://blockupy-frankfurt.org und http://www.attac-netzwerk.de/agschulden und http://www.zukunftskonvent.de/ Belgien, http://www.sauvetage-dexia.be/ und www.cadtm.org Ägypten, http://www.dropegyptsdebt.org/ Spanien, http://auditoria15m.org/ Frankreich, http://www.audit-citoyen.org/ und https://sites.google.com/site/refer... Griechenland, http://www.contra-xreos.gr/ und www.elegr.gr Irland, http://www.notourdebt.ie/ Italien, http://rivoltaildebito.globalist.it/ und www.smontaildebito.org Polen, http://nienaszdlug.pl/ Portugal, http://auditoriacidada.info/ Vereinigtes Königreich, http://www.jubileedebtcampaign.org.uk/ Tunesien, http://www.tunisie.attac.org/dette/... / und http://zelzel.net/