QUALIFIKATIONSBEREICHE ZUM STUDIENPLAN KATHOLISCHE RELIGIONSPÄDAGOGIK INNSBRUCK Das Studium „Katholische Religionspädagogik“ qualifiziert zu einem wissenschaftlich verantwortbaren Umgang mit Glaube und Religion in der kirchlichen wie gesellschaftlichen Öffentlichkeit. Zugleich fördert es interdisziplinäre Kompetenz, welche die Wahrheitsfrage in den jeweiligen Wissenschaftsbetrieb einbringt. Die wissenschaftliche Qualifikation der Absolventinnen und Absolventen zeigt sich v.a.: in der aufmerksamen und sachgerechten Wahrnehmung und Wertung einschlägiger Fragen und Probleme; in der Fähigkeit, die verschiedenen Glaubensaussagen in ihrer Einheit zu sehen und diese Glaubenssicht und die kirchliche wie gesellschaftliche Praxis aufeinander zu beziehen, um damit eine theologische Hermeneutik der Wirklichkeit zu betreiben; in der Integration des theologischen Fachwissens in die eigene Persönlichkeit, was auch die Bereitschaft und Fähigkeit zur regelmäßigen Weiterbildung beinhaltet; im eigenständigen Umgang mit den Lehrinhalten und der größtmöglichen Kreativität in der Synthese und im Umsetzen wissenschaftlicher Ergebnisse je nach Publikum und Situation; in der sachgerechten Handhabung von Quellen und Literatur. Gemäß der gegenwärtigen Lage werden in Innsbruck vorwiegend Studierende ausgebildet, die ihren Einsatz im priesterlichen und anderen pastoralen Diensten, sei es in kirchlichen oder in schulischen Institutionen, finden. Die durch das Studium vermittelte Qualifikation zeigt sich hier v.a.: in der inhaltlichen Kompetenz, die das entsprechende Grundwissen der christlichen Tradition und eine methodische Fähigkeit zur selbständigen Erweiterung und Vertiefung desselben bedeutet; in der geschärften Sensibilität für die Vielfalt kirchlicher Dienste und Ämter. Da die Sendung der Kirche in den pastoralen Dienst in der Gestalt des gemeinsamen und des Weihepriestertums erfolgt, bereitet das Studium durch wissenschaftliche Bildung auf den pastoralen Dienst vor; in der Erkenntnis der interkulturellen Ausfaltung des Glaubens. Gerade eine stark international geprägte Fakultät stellt einen Ort dar, an dem die echte katholische Einheit erlebt, reflektiert und eingeübt werden kann; 2 Studienplan „Katholische Religionspädagogik“ Beschluss Studienkommission vom 11.06.2002 in der spirituellen Haltung, die in der biblischen Tradition ihre Wurzeln hat, Christsein in katholischer Gestalt verantwortlich zu leben sucht und die für den kirchlichen Dienst nötige kommunikative Kompetenz entfaltet. Angesichts zunehmender Globalisierung, der damit verbundenen Pluralität an religiösen und quasireligiösen Phänomenen, der „anything goes“-Mentalität und fundamentalistischer Tendenzen zeigt sich die wissenschaftliche Qualifikation im Umgang mit dem Phänomen Religion v.a.: in der Fähigkeit zu einer kritischen Reflexion alter und neuer religiöser Phänomene; in der Kompetenz, Kriterien zur Unterscheidung zwischen destruktiven und konstruktiven Spiritualitäten zu entwickeln, und in der Bereitschaft, den Standpunkt, von dem aus solche Kriterien diskutiert werden, kritisch zu hinterfragen; in der bewussten Anbindung unserer Theologie an die kirchliche Gemeinschaft und in einem klaren Bekenntnis zur katholischen Identität, zu der gerade die Werte der Religionsfreiheit, des Ökumenismus und des Dialogs der Religionen gehören. Neben der Basiskompetenz im Umgang mit theologischem Wissen qualifiziert die Studienrichtung „Katholische Religionspädagogik“ besonders zu einer vertieften theologischen, fachdidaktischen und pädagogischen Kompetenz im Hinblick auf gesellschaftliche und kirchliche Bildungsprozesse in Gegenwart und Zukunft. Als Diplomstudium befähigt sie außerdem zur Erteilung von Religionsunterricht an Pflichtschulen und Höheren Schulen. SALZBURG § 1. (1) Das Studium der Katholischen Fachtheologie qualifiziert zu einem rational und wissenschaftlich verantwortbaren Umgang mit dem christlichen Glauben in Kirche und Gesellschaft. (2) Basisqualifikationen: a) Methodische Grundlagen: Sachgerechter Umgang mit Literatur und wissenschaftlichen Hilfsmitteln, Erlernen wissenschaftlichen Problembewusstseins, Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten, Fähigkeit zum verantworteten wissenschaftlichen Diskurs sowie zum sachgerechten Umgang mit modernen Kommunikationstechnologien; b) Persönlichkeitsprofil: Erwerben theologischer Urteilsfähigkeit, kommunikativer Kompetenz und Teamfähigkeit sowie der Fähigkeit zur spirituellen Begleitung; c) Medium Sprache: Wissen um biblische Sprach- und Denkmuster sowie um jene der heute lebenden Menschen; Argumentations- und Kritikfähigkeit; Umgang mit modernen Sprachen; d) Besitz von Grundkenntnissen: aus Quellentexten des Christentums, des Judentums und anderer Religionen; in philosophischen, biblischen, systematisch-theologischen, historischen und praktischtheologischen Disziplinen; e) Zusammenschau der theologischen Disziplinen und existentielle Integration: Wissen um die Einheit der Theologie und der christlichen Tradition; Verfügen über Grundorientierungen für christliche bzw. kirchliche Existenz; Verbinden von theologischen Inhalten mit der eigenen Biographie und dem persönlichen und gemeinschaftlichen Glaubens- und Lebensvollzug; f) Gesellschaftliche Entwicklungen in ihrer Relevanz für die Theologie: Kennen und Beurteilen von Veränderungen der Grundkonzeptionen des Individuums und der Gesellschaft; Verfügen über Grundkenntnisse gesellschaftlicher und ekklesiologischer Strukturen und deren Verhältnis zueinander; Eingehen auf spezifische Herausforderungen der Gegenwart. (3) Qualifikationen resultierend aus den Schwerpunktsetzungen an der KatholischTheologischen Fakultät der Universität Salzburg: Studierende können individuell Schwerpunkte setzen durch ein vertieftes Studium der Philosophie, der Bibelwissenschaften und der Weltreligionen, durch Frauen und Geschlechterforschung, im Erwerb sozialer und kommunikativer Kompetenz (Gesprächsführung, Leitungsfunktion usw.) oder durch Mitarbeit in einem Forschungsprojekt. (4) Spezifische Qualifikationen: a) Vertiefte und ausführliche Kenntnisse sowohl in den philosophischen als auch theologischen Fächern; b) Spezialwissen aus einem der Fakultätsschwerpunkte; c) homiletische Kompetenz; d) Fähigkeit zu Leitung, konzeptionellem Denken, Organisationsentwicklung und organisation in pastoralen (territorialen und kategorialen) Tätigkeitsbereichen; e) Fähigkeit zu seelsorglicher Begleitung; f) Fähigkeit zur Gestaltung und Leitung liturgischer Feiern sowie zur Hinführung und Feier der Sakramente. (5) Studienziele und Berufsmöglichkeiten: Absolventinnen und Absolventen des Diplomstudiums Katholische Fachtheologie arbeiten in erster Linie in kirchlichen Berufen wie: Priester, Pastoralassistentin oder Pastoralassistent, Tätigkeit in der kirchlichen Kinderund Jugendarbeit, in der Begleitung Studierender, als Betriebsseelsogerin oder Betriebsseeelsorger, Krankenhausseelsorgerin oder Krankenhausseelsorger, in der diözesanen Leitung bzw. Verwaltung, als Altenseelorgerin oder Altenseelsorger, Journalistin oder Journalist bei Kirchenzeitungen oder in dözesanen Pressestellen. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit zur wissenschaftlichen Weiterarbeit im Rahmen theologischer Fakultäten. Ferner ist Katholische Fachtheologie einer der Quellenberufe für Psychotherapie und/oder Supervision. WIEN 1. Die Anwendungssituationen der im Studium der Katholischen Religionspädagogik zu erwerbenden Qualifikationen liegen v. a. im Bildungsbereich. Absolventinnen und Absolventen dieses Studiums wirken u. a. als Religionslehrerinnen und Religionslehrer, theologisch-pädagogische Fachkräfte in kirchlichen und nichtkirchlichen Institutionen, wie Erwachsenenbildung, Medien usw., als akademische Pastoralassistentinnen und Pastoralassistenten sowie in wissenschaftlicher Lehre und Forschung. Generell lassen sich folgende Anwendungsbereiche unterscheiden: - individuelle religiös-existenzielle Lebenssituationen - gesellschaftliche Herausforderungen - berufliche Anforderungen in Kirche und Gesellschaft. 1.1 Zu den individuellen religiös-existenziellen Lebenssituationen gehören beispielsweise: - die Fragen nach Grund, Sinn und Ziel menschlichen Daseins - die Gottesfrage - die Suche nach ethischer Orientierung für eine humane Lebensgestaltung - die Auseinandersetzung mit der Situation religiöser Pluralität - der Umgang mit kirchlichen Lebensvollzügen. 1.2 Die gesellschaftlichen Herausforderungen umfassen beispielsweise: - Eintreten für eine Kultur der Menschlichkeit, für Gerechtigkeit, Gewaltlosigkeit und Bewahrung der Schöpfung - Verteidigung menschlicher Grundfreiheiten (Religions-, Gewissens- und Meinungsfreiheit) gegen Einschränkungen und Bevormundungen - Einsatz für gesellschaftlich Marginalisierte und Handeln aus weltweiter Solidarität. - sozialethische Argumentation im gesellschaftlichen Diskurs 1.3 Berufliche Anforderungen variieren je nach Berufsfeld; dazu zählen insbesondere: - Reflexion und Weiterentwicklung von Theologie und Kirche sowie der eigenen Glaubenspraxis - Religionsunterricht an Höheren Schulen - Erwachsenenbildung und Gemeindekatechese - Tätigkeiten im Bereich der Medien - Kinder- und Jugendpastoral Gestaltung und Leitung liturgischer Feiern spirituelle Begleitung Tätigkeiten im sozialpädagogischen Bereich Arbeit in gesellschaftlichen und politischen Institutionen. 2. Die dazu erforderlichen Kompetenzen werden vor allem durch das Universitätsstudium, das einen allgemein-pädagogischen, fachdidaktischen und schulpraktischen Teil enthält, aber auch durch außeruniversitäre (z. B. kirchliche) Bildungsangebote sowie durch (die Studienzeit begleitende) Lebenserfahrungen erworben. Diese Lernprozesse dienen sowohl der erforderlichen wissenschaftlichen und praktischen Berufsvorbildung (vgl. § 1 Abs 3 Z 2 UOG) als auch der allgemein menschlichen und religiösen Bildung. Die Kompetenzen werden in fachliche Qualifikationen und Schlüsselqualifikationen unterteilt. 2.1 Zu den fachlichen Qualifikationen zählen besonders: - Kenntnisse aus der Philosophie sowie aus der biblischen, historischen, systematischen und praktischen Theologie - Fähigkeit zu religiöser und theologischer Urteilsbildung (Gesellschaftsanalyse, aktualisierende Interpretation der Überlieferung usw.) - Gewandtheit im Gebrauch fachspezifischer Methoden (Quellenstudium, Textexegese, Einsicht in historische, systematische und praktisch-theologische Zusammenhänge, didaktische Analyse usw.) - vertiefte Kenntnisse und methodische Kompetenzen in einem oder mehreren zu wählenden Fächern bzw. Handlungsfeldern (pädagogische, gesellschafts- oder bildungspolitische, mediale, pastorale, wissenschaftliche Tätigkeiten usw.) - Verbinden von theologischen und spirituellen Traditionen mit der eigenen Biographie und der kirchlichen Praxis - Fähigkeit zur Wahrnehmung gesellschaftspolitischer Verantwortung aus christlicher Überzeugung sowie zum ökumenischen und interkulturellen bzw. interreligiösen Dialog (vgl. Schwerpunktsetzungen der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien) - Kenntnis grundlegender theologiespezifischer Fragestellungen der Frauen- und Geschlechterforschung - praktische Umsetzung theologischer Wissensinhalte und Methodenkompetenzen für gesellschaftliche und berufliche Aufgaben - Fähigkeit, die Lebensrealität von Menschen in verschiedenen Lebensaltern und Lebenssituationen wahrzunehmen - Sensibilität für die religiöse Dimension in Literatur und bildender Kunst - erzieherische und didaktische Kompetenz. 2.2 Schlüsselqualifikationen sind v. a.: - Wahrnehmungsfähigkeit für gesellschaftliche Veränderungen und ethische Probleme - Fähigkeit zu christlicher Lebensdeutung und Lebensorientierung - Respekt (Toleranz) gegenüber anderen weltanschaulichen und religiösen Überzeugungen sowie Bereitschaft zu Zusammenarbeit und gemeinsamem Leben - Einfühlung in Lebenssituationen und Schicksale anderer (Empathie) - Sensibilität für heutige Denkweisen und Sprachmuster im Alltag - rhetorische und argumentative Potenz, Kritikfähigkeit - kommunikative Kompetenz, Teamfähigkeit, Fähigkeit zum Wahrnehmen und Hinterfragen von Geschlechterstereotypien - nach Erfordernis gestufte Beherrschung alter und lebender Sprachen - Fähigkeit zu ehrlicher Selbstwahrnehmung und authentischer Selbstdarstellung Fähigkeit zur Weiterbildung und zum Erwerb von Zusatzqualifikationen aus nicht theologischen Gebieten. GRAZ Basisqualifikationen: Theologisch-wissenschaftliches Arbeiten, den Methoden der theologischen Teildisziplinen und deren Bezugswissenschaften entsprechend: - sachgerechter Umgang mit Fachliteratur, mit fachspezifischen wissenschaftlichen Hilfsmitteln (Lexika, Konkordanz, ...), mit Informationstechnologien; - wissenschaftliches Problembewußtsein; - selbstständiges methodisches Erarbeiten von Erkenntnissen und deren kritische Reflexion; - Verfassen wissenschaftlicher Texte; - Fähigkeit zum wissenschaftlichen Diskurs (innertheologisch und interdisziplinär). Sprache und Kommunikation: - Beherrschung des Mediums "Sprache" (Rezeptions- und Ausdrucksfähigkeit; schriftlich und mündlich); - Argumentationsfähigkeit, aktive und passive Kritikfähigkeit; - Gesprächsführung. Persönlichkeit: - Motivation zu glaubhaftem Leben und Vertreten religiöser Überzeugung in säkularer Gesellschaft; - Bereitschaft und Fähigkeit zur Reflexion der eigenen Persönlichkeit, Praxis und wissenschaftlichen Arbeit; - Problemlösungsstrategien; - Teamfähigkeit; - Dialogfähigkeit; - soziale und politische Sensibilität. Zusammenschau und Integration der theologischen Disziplinen: - Wissen um die Einheit der Theologie und der christlichen Tradition; - Verfügen über Grundorientierungen für christliche bzw. kirchliche Existenz; - Verbinden von theologischen Inhalten mit der eigenen Biographie und dem persönlichen Glaubens- und Lebensvollzug. Besitz von systematischen und historischen Grundkenntnissen: - aus Quellentexten des Christentums und anderer Religionen; - in philosophischen, biblischen, systematisch-theologischen, historischen und praktisch-theologischen Disziplinen; - in neuen theologischen Ansätzen: Kontextuelle Theologien, Feministische Theologien, ... . Gesellschaftliche Entwicklungen in ihrer Relevanz für die Theologie: - Verfügen über Grundkenntnisse sozialer und kirchlicher Strukturen und deren Verhältnis zueinander; - Auseinandersetzung mit spezifischen Herausforderungen der Gegenwart: ethische Problemstellungen, neue religiöse Entwicklungen und Bewegungen, zunehmende Präsenz anderer Religionen ... . Qualifikationen resultierend aus den Schwerpunktsetzungen an der KatholischTheologischen Fakultät Graz, z.B.: - Besitz von Grundkenntnissen der religiösen, kirchlichen und gesellschaftlichen Situation im südosteuropäischen Raum; Fähigkeit zum ökumenischen und interreligiösen Dialog; Grundwissen über methodische und inhaltliche Fragestellungen im Bereich der theologischen Frauen- und Geschlechterforschung; Auseinandersetzung mit demokratischen Strukturen in Kirche und Gesellschaft; Sensibilität für theologisch relevante Kontexte in Kultur und Ästhetik. Spezifische Qualifikationen - Fähigkeit zur religiösen Erschließung von Alltagserfahrungen und zur Erschließung des christlichen Glaubens im schulischen Kontext; - Besitz fachdidaktischer Fähigkeiten; - Vermögen, die Lebensrealität von Menschen innerhalb religionspädagogischer Handlungsfelder wahrzunehmen und angemessen darauf zu reagieren; - Fähigkeit, didaktische Methoden sachgerecht einzusetzen und zu reflektieren; - Grundkenntnisse bezüglich der aktuellen Kinder- und Jugendkultur; - Kenntnisse über theoretische Grundlagen für die Herausforderungen in der Schule; - Kenntnisse über theoretische Grundlagen für die Herausforderungen in einem der folgenden Bereiche: Erwachsenenbildung, Medien, sozial-caritative, pastoralmedizinische und pastoralpsychologische Handlungsfelder; - wissenschaftlich reflektierte Praxiserfahrungen in Schule und dem gewählten Bereich (s.o.); - vertiefte Reflexionsfähigkeit der diversen theologischen Methoden; - Grundkenntnisse aus Religionspädagogik und allgemeiner Pädagogik; - Spezialkenntnisse aus einer religionspädagogischen Bezugsdisziplin (Religionspsychologie, Schulpädagogik, Erwachsenenpädagogik, ...); - Kenntnisse aus dem Bereich „Ethik – Werterziehung“; - Erfahrung interdisziplinärer Zusammenarbeit eines theologischen Faches mit einem außerfakultären Fach.