Liebe Teilnehmende am Arbeitskreis „Neue theol. Konzeptionen.“ Anbei sende ich Ihnen einen Vorschlag zu der Frage, wie wir bei den unterschiedlichen theologischen Richtungen in unserem AK , die sich in den Beiträgen zeigen, doch zu einem gemeinsamen Ergebnis gelangen können. Er geht von den schon früher diskutierten Überlegungen aus, welche Ziele wir mit unserem „Arbeitskreis zur Prüfung einiger neuer theologische Konzeptionen, insbesondere zum Gottesverständnis“ (Einladung) anstreben und erreichen wollen und können Wenn Sie den Vorschlag für angemessen halten (und ggf. aus Ihrer Sicht verändern) könnte sich das positiv auf unsere Kooperation bei bestehenden Meinungsverschiedenheiten auswirken. Das Ergebnis unserer Arbeit könnte ein Beispiel dafür sein, wie bei unterschiedlichen religiösen/theologischen Auffassungen doch Verbundenheit und Gemeinschaft im Wesentlichen möglich ist. Und hier noch Erinnerung und Hinweise zu den anstehenden Arbeiten: Kritische Prüfung / Bewertung folgender am 28.5. mit dem Betreff „Beiträge und Dateibearbeitung“ an Sie geschickten Dateien: Kroezu Gott und Jesus270510++.doc Der Gott der Sünder.doc Angst vor Gottes Zorn und Sstrafe.doc (Die ersten beiden Themen wurden auf Vorschlag des Treffens am 22.3. aufgenommen, das erste wegen des z.Zt.aktuellen Themas „Jesus als Sühnopfer?“ - er enthält umfangreiche Endnoten, die wegbleiben können. Sie können sowohl (nur) einzelne Abschnitte bewerten bzw. redigieren als auch den gesamten Inhalt jeweils einer Datei (auch indem Sie etwas in den Text hineinschreiben, dies am besten mit dem WORD-Korrekturprogramm unter Extras/Änderungen nachverfolgen Änderungen hervorheben). Eingehende Beiträge können wie schon bei der Vorlage Kroeger I-II in den Text eingearbeitet werden. Eine gemeinsame Bewertung im Sinne meines o.g. Vorschlags (letzter Absatz) der Gesamtvorlage voran oder nachgestellt werden. Für den Fall dass Sie die genannten Dateien nicht finden sollten habe ich sie auch unter zu bearbeiten auf unsere Intranetseiten gestellt. (Die Fehler in den Dateinamen habe ich stehen gelassen, damit der Name gesucht werden kann. In Zukunft erhalten alle Namen von zu bearbeitenden Dateien/Versionen/ Beiträge eine Datumsangabe). Für die genannten Möglichkeiten der Mitarbeit ist oder wäre nun schon ein beträchtlicher Zeitaufwand nötig, praktisch ist er aber auch bei den verschiedenen Auswahl- und Beteiligungsarten doch auch zu begrenzen und über die Sommermonate noch zu strecken. Er wäre natürlich äußerst wünschenswert und notwendig, dass noch mehr Teilnehmende Beiträge schicken würden. Oder wenigstens eine Kenntnisnahme anzeigen. Vielleicht kommen wir aber auch so wie es jetzt läuft zu einem für uns selbst interessanten Ergebnis. Mit freundlichem Gruß Günter Hegele Anlage Welche Ziele wollen und können wir mit unserem „Arbeitskreis zur Prüfung einiger neuer theologische Konzeptionen, insbesondere zum Gottesverständnis“ (Einladung) anstreben und erreichen? In einer Projektbeschreibung steht: „Auswahl, Prüfung und ggf. Redaktion von vorliegenden neueren Aussagen zum Gottesverständnis. Formulierung eigener, wenn möglich gemeinsamer, Aussagen zu einem veränderten Gottesverständnis.“ Nach einem halben Jahr mehr oder weniger gemeinsamer Arbeit lässt sich das überprüfen und ggfs. konkretisieren oder verändern. Aus den vorliegenden Beiträgen ist aus meiner Sicht zu schließen, dass es im AK drei Richtungen gibt: Die „Neuerungswilligen“ (um eine Formulierung von P. Stolt zu gebrauchen, lat. manchmal auch „Neologen genannt), die sich schon (mehr oder weniger und auf ihre Weise) für weitgehende theologische Neuerungen hauptsächlich beim Gottesverständnis entschieden haben (z.B: nontheistische-Theologie). Die (aus verschiedenen Gründen) gegenüber den zur Prüfung ausgewählten neuen Gottesvorstellungen durchaus Offenen, aber doch eher zurückhaltend und kritisch Reagierenden. Sie halten zeitgemäß interpretiertes traditionelles und neues Gottesverständnis für möglich und praktizieren beides z.T. schon selbst. Vorbehaltlose und ergebnisoffene Gespräche mit anderen Gruppen halten sie für möglich und nötig. Die auf eine moderne Weise „Konservativen“: Sie halten an den wesentlichen bisherigen christlichen Glaubensinhalten fest (weil sie sich bewährt haben und es nach ihrem Verständnis bis jetzt nichts gleichwertiges und praktikables Neues gibt) und lehnen deshalb z.B. ein nontheistisches Gottesbild und die sich daraus ergebenden Auswirkungen auf andere Glaubensinhalte (z.B. Gebet) mehr oder weniger ausdrücklich ab. Bei der ersten Richtung gibt es (wie auch bei den untersuchten theologischen Autoren) u.a. Unterschiede bei der Entschiedenheit für die Akzeptanz neuer theologischer Auffassungen, die von der Forderung nach einem „Ruck durch die Köpfe der Kirche“ bis zum (auch von den Offenen für möglich gehaltenen) komplementären Nebeneinander von konservativen und veränderten Glaubensformen reichen. („Vernünftig mit der Tradition umgehen“). Es fällt auch auf, dass einige Beiträge sehr stark persönliche Überzeugung zum Ausdruck bringen, andere mehr im Stil objektivierender theologischer Diskussion gehalten sind oder sich an einer Einschätzung kirchlicher Realität orientieren (Sich-einlassen auf neue Konzeptionen oder deren Ablehnung um der Menschen willen, die sonst die Kirche verlassen bzw. dies schon getan haben). Bei nicht wenigen Teilnehmenden am AK ist eine Einschätzung ihrer Einstellung mangels vorliegender Beiträge nicht möglich. Nach den Erfahrungen mit theologische Auseinandersetzungen ist die Wahrscheinlichkeit, bei solchen unterschiedlichen Einstellungen zu einem gemeinsamen Ergebnis zu gelangen, relativ gering. Möglichkeiten dafür sind aber bei uns durchaus gegeben. So wurden und werden bis jetzt unterschiedliche und gegensätzliche Positionen nicht aggressiv und „missionarisch“, sondern mit (versuchtem) Verständnis für andere Auffassungen bewertet bzw. vertreten. (Das kann aber z.T. daran liegen, dass es wenig Beiträge gibt, die einen Bezug zu anderen Beiträgen enthalten. ) Es besteht eine beträchtliche Bereitschaft zur Verständigung und zu gemeinsamer Arbeit (wahrscheinlich auch deshalb, weil die Mehrzahl der Teilnehmenden Mitglieder der EAiD sind). Es wurde bereits mehrfach die Möglichkeit genannt, auf ein gemeinsames Ergebnis mit zusätzlichen Voten von einzelnen oder mehreren Teilnehmenden hin zu arbeiten. Vielleicht haben Sie aber andere Einschätzungen? Ich fände es gut, wenn wir bei weiterem Engagement in unserem Arbeitskreis trotz der genannten Unterschiede an der Absicht, ein gemeinsames Ergebnis zu erzielen, festhalten würden (ohne für neuere Konzeptionen werben oder solche abwehren zu wollen). Dazu würde helfen, bei den jeweils abgelehnten anderen Glaubensinhalten wenigstens zu fragen, welchen Wert sie bei früher bestehenden oder heutigen Verhältnissen für viele Menschen hatten bzw. heute haben. Dann könnten wir zu dem gemeinsamen Ergebnis gelangen, dass die von uns geprüfte neue Art des Gottesglaubens trotz erheblicher kritischer Vorbehalte zusammen und gleichwertig mit dem traditionellen Verständnis in der christlichen Glaubensgemeinschaft Raum haben sollen. Das Ergebnis unserer Arbeit könnte auch ein Beispiel dafür sein, wie bei unterschiedlichen religiösen/theologischen Auffassungen doch Verbundenheit und Gemeinschaft im Wesentlichen möglich ist. Günter Hegele