M 43 Statements bekannter Persönlichkeiten „Es war ein

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M 43 Statements bekannter Persönlichkeiten
„Es war ein unglaublicher Mut, im Jahr 1941, also auf dem Höhepunkt der militärischen
Siege Hitlers, in drei aufeinander folgenden Predigten gegen die Aufhebung der Klöster,
die Vertreibung der Ordensangehörigen und die Tötung Geisteskranker öffentlich
aufzutreten. Der ‚Löwe von Münster’ wusste, dass ihm nach Hitlers geplanter ‚Endlösung’
das Martyrium drohte. Dieser Sieg eines unerschrockenen Gewissens und sein Eintreten
vor allem für das Lebensrecht aller Menschenwesen machen ihn zu einem außerordentlich
zukunftsweisenden Bischof und als Seliger zu einem Vorbild für alle Mitchristen.“
(Karl Kardinal Lehmann, Bischof von Mainz und Vorsitzender der Deutschen
Bischofskonferenz)
„Clemens August Kardinal von Galen steht für mich für Tapferkeit. Er widerstand den
Nazis. Clemens August Kardinal von Galen steht für mich für Gerechtigkeit. Er stellte sich
vor die Geisteskranken und Behinderten. Das sind die Schwachen, die der Hilfe der
Starken bedürfen. Clemens August von Galen steht für mich auch für Witz. Einem SAMann, der seine Jugendpredigt mit dem Zwischenruf unterbrach: ‚Wie kann denn einer,
der weder Frau noch Kind hat, über die Jugend reden’, antwortete er: ‚In diesem Raum
dulde ich keine Beleidigung von Hitler’. Witz ist ein Bruder der Kardinaltugend Klugheit.
Clemens August Kardinal von Galen war Wegweiser, keine Wetterfahne. Diese zeigt an,
woher der Wind weht und jener, wohin der Weg führt.“
(Norbert Blüm, Bundesminister a. D.)
„Clemens August von Galen konnte das Richtige und Notwendige tun, weil er mit seiner
ganzen Person dafür stand, dass Gott der immer Größere ist, vor dem sich alles Irdische
relativiert, relativieren muss und relativieren lassen muss. Und zugleich stand er dafür,
dass jeder Mensch als Gottes Ebenbild eine unantastbare Würde hat. (...)
Seligsprechungen sind Verweise auf Fingerzeige Gottes für die Gegenwart mit ihren
Herausforderungen. Mit einem seligen Kardinal von Galen fragt uns die Kirche in Person
des Papstes: Gibt es heute – wenngleich unter völlig anderen Bedingungen und
Voraussetzungen – Systeme und vielleicht auch Machthaber, die gottlos sind, die unfrei, ja
abhängig machen und knechten, die dazu übergehen, den Wert eines Menschen immer
mehr an seiner Gesundheit und Leistungskraft zu bemessen oder daran, ob er gelegen
kommt oder ungelegen? Die Verehrung für Kardinal von Galen will und muss dazu
beitragen, dass der Geist, der ihn trieb, heute wach ist und wirkt, und zwar nicht nur in
wenigen ‚Helden’, sondern in vielen Christen, die tun, was notwendig ist.“
(Franz-Josef Bode, Bischof von Osnabrück)
„Zu Kardinal von Galen fällt mir, wenn ich gefragt werde, spontan ein, dass er Bischof von
Münster war und er in Erinnerung an sein bischöfliches Wirken während des
Nationalsozialismus über das Bistum Münster hinaus auch als der ‚Löwe von Münster’
gerne bezeichnet wird. Die einen sehen in ihm einen engagierten Helfer, der gegen die
Vernichtung ‚lebensunwerten Lebens’, gegen die Verhaftung von Priestern, Ordensleuten
und gegen den Einzug von Kircheneigentum durch die Nazis eingetreten ist. Die anderen
kritisieren, er habe nicht gegen das Naziregime mobilisiert und sich auch nicht durch
demonstrative Äußerungen gegen die schrecklichen Judenpogrome der Nazis gewandt –
selbst dann nicht, als sozusagen vor seinen Augen die Synagoge zerstört und Münsters
Juden verschleppt wurden. (…) Nach meiner Überzeugung aber können die beiden
vorgenannten Positionen um das Wirken von August Kardinal von Galen deutlich machen:
Wenn wir die Lebendigkeit unseres religiösen Wirkens bewahren wollen, dann darf dort,
wo der Mensch in seinem Menschsein getroffen, gedemütigt und verletzt wird, das
Zeugnis der Zivilcourage und des Widerstandes nicht ausbleiben.“
Sharon Fehr, Geschäftsführender Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Münster
„Graf von Galen war im positiven Sinne stolz auf seine adelige Herkunft. Seine Erziehung
zum Glauben, zur Liebe, zur Heimat und zu Deutschland verpflichtete ihn, die ihm
anvertraute Aufgabe gewissenhaft zu erfüllen. Das, was man kennt, liebt man, und das,
was man liebt, schützt man. Graf Galen war tiefgläubig, wahrheitsliebend, naturliebend,
bodenständig, erdverbunden. Er wuchs wie eine Eiche, die dem Sturm der Zeit trotzte und
standhalten konnte. Man schreibt, dass er umgänglich, gemüthaft, bäuerlich-volkstümlich
und dickköpfig war. Als Westfälin muss ich sagen, das sind gute und notwendige
Eigenschaften, um sich tiefverwurzelt und zielstrebig, geradlinig, wie er es getan hat, für
wichtige christliche und sozial-gesellschaftliche Grundsätze und Grundrechte einzusetzen.
Er war mutig und demütig zugleich. Natürlich hatte er auch Schwächen, weil kein Mensch
vollkommen ist. Sie werden z. B. in seiner nicht vorbildhaften Einstellung zum
Protestantismus und Judentum deutlich. In der heutigen Zeit würde man sagen: er wäre zu
deutsch, zu konservativ und zu katholisch gewesen. Aber man muss lernen, ihn aus seiner
Zeit heraus zu verstehen. Man sollte seine Schwächen nicht zudecken.“
(Maria Wilp, Dipl. Sozialpädagogin/Pädagogin/Psychologin)
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