bright star - Pathé Films AG Zürich

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PATHÉ, SCREEN AUSTRALIA, BBC FILMS und das UK FILM COUNCIL präsentieren in Zusammenarbeit mit NEW
SOUTH WALES FILM AND TELEVISION OFFICE und HOPSCOTCH INTERNATIONAL
eine JAN CHAPMAN PRODUCTION in Zusammenarbeit mit CAROLINE HEWITT
BRIGHT STAR
Ein Film von
JANE CAMPION
mit
BEN WHISHAW, ABBIE CORNISH
PAUL SCHNEIDER, KERRY FOX,
u.v.a.
GB/AUS/F 2009 * 119 Minuten * 1:1,85 * Dolby SR/SRD
KINOSTART: 7. Januar 2010
www.brightstarthemovie.com
www.brightstar-derfilm.de
Pressematerialien zum Download unter: www.pathefilms.ch
FILMVERLEIH
PATHÉ FILMS AG
Neugasse 6, Postfach, 8031 Zürich
T 044 277 70 81 F 044 277 70 89
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www.pathefilms.ch
MEDIENBETREUUNG
Esther Bühlmann
Niederdorfstrasse 54, 8001 Zürich
T 044 261 08 57
Bright Star, would I were steadfast as thou art - Not in lone splendour hung aloft the night,
And watching, with eternal lids apart, Like Nature's patient sleepless Eremite, The moving
waters at their priestlike task Of pure ablution round earth's human shores, Or gazing on the
new soft-fallen mask Of snow upon the mountains and the moors- No-yet still steadfast, still
unchangeable, Pillow'd upon my fair love's ripening breast, To feel for ever its soft fall and
swell, Awake for ever in a sweet unrest, Still, still to hear her tender-taken breath, And so
live ever-or else swoon to death. John Keats (1819)
Glanzvoller Stern! Wär ich so stet wie du,
Nicht hing ich nachts in einsam stolzer Pracht!
Schaut’ nicht mit ewigem Blick beiseite zu,
Einsiedler der Natur, auf hoher Wacht
Beim Priesterwerk der Reinigung, das die See,
Die wogende, vollbringt am Meeresstrand;
Noch starrt ich auf die Maske, die der Schnee
Sanft fallend frisch um Berg und Moore band.
Nein, doch unwandelbar und unentwegt
Möcht’ ruhn ich an der Liebsten weicher Brust,
Zu fühlen, wie es wogend dort sich regt,
Zu wachen ewig in unruhiger Lust,
Zu lauschen auf des Atems sanftes Wehen –.
So ewig leben – sonst im Tod vergehen!
Übersetzung: Marie Gothein (Insel Verlag 1998)
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Der Film ist selbst eine Art romantisches Gedicht, eine Ballade wie Keats‘ „Der Vorabend des
Agnestages“ – er zeigt die Romanze zwischen Fanny Brawne und John Keats. Die Geschichte
entwickelt sich anhand von Passagen aus Keats‘ Gedichten, die zeigen, wie ihre gegenseitige
Bindung wächst – und wie sich gleichzeitig die Schwierigkeiten, die sich ihnen in den Weg
stellen, zuspitzen.
Die bewusst zurückgenommene Erzählweise stellt die Beschränkungen nach, die Fannys
Leben prägten: passiv zu erdulden und klaglos hinzunehmen, was das Schicksal für einen
bereit hält, die vielen Beschränkungen im Alltagsleben der Familie, die nur wenige
eigenmächtige Aktivitäten erlaubten – bei Ausflügen musste immer eine Aufpasserin mit
dabei sein. Angesichts all dieser Beschränkungen erscheint ihre entschlossene Leidenschaft
für John Keats, wie wir sie erleben, wenn sie Nachrichten unter seinem Kopfkissen
hinterlässt oder sich an seinem Fenster zeigt, wenn er krank war, umso bemerkenswerter.
Die wichtigste Eigenschaft der Geschichte war für mich, die intime Nähe der beiden
Hauptfiguren dem Zuschauer zu verdeutlichen. Die Probephase war dafür sehr wichtig, weil
sie den Schauspielern half, auf ganz subtile Art und Weise die jeweilige Rolle auch
tatsächlich zu sein und nicht nur darzustellen. Sowohl Ben Whishaw als auch Abbie Cornish
besitzen ein besonderes Charisma, das sie schon bei den Proben auch ihren Charakteren
verliehen. Je echter sie sind, desto stärker fasziniert uns das, was letztlich ein Geheimnis
bleibt: ihre einzigartigen Persönlichkeiten. Diese sind es, die von unserer Fantasie und
unseren Herzen Besitz ergreifen.
Die Welt von Keats und Fanny stelle ich mir von Licht durchflutet vor, und auch wenn der
Film mit Keats‘ Tod schliesst, lässt sich die Flamme seines dichterischen Genies niemals
auslöschen. Es ist der Ehrgeiz von BRIGHT STAR, das Publikum dafür zu öffnen und dazu
beizutragen, dass die Flamme weiterbrennt.
Jane Campion (Regie und Drehbuch)
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KURZINHALT
Es ist eine Liebe, die zum Scheitern verurteilt scheint: Zu gross sind die Unterschiede
zwischen der zwar klugen und schlagfertigen, aber nicht sonderlich gebildeten Schneiderin
Fanny (Abbie Cornish) und dem jungen und sehr begabten, aber auch reichlich
schwermütigen Poeten John (Ben Whishaw). Gleich von zwei Seiten wird ihre Beziehung
skeptisch beobachtet: Fannys Mutter (Kerry Fox) ist in Sorge, weil John über keine
finanziellen Mittel verfügt. Johns väterlichem Mentor Mr. Brown (Paul Scheider) missfällt die
hübsche Fanny, weil er sie für eine blosse Ablenkung von der Dichtkunst hält. Immer wieder
voneinander getrennt, bleibt den Liebenden nur ihr inniger Briefwechsel, um einander nah zu
sein. Doch als John schwer erkrankt, spitzt sich die Lage dramatisch zu...
PRESSENOTIZ
Mit ihrem vielfach ausgezeichneten Meisterwerk DAS PIANO (1993), der Film wurde in
Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet und gewann drei Oscars, begeisterte Jane
Campion ein Millionenpublikum. Jetzt endlich widmet sich die neuseeländische Regisseurin in
BRIGHT STAR wieder einer ganz grossen Liebesgeschichte und erzählt in ebenso zarten wie
poetischen Bildern, die durch einen bewegenden Briefwechsel sowie zahlreiche wundervolle
und unsterbliche Gedichte belegt ist, die wahre und sinnliche Romanze zwischen dem
romantischen Dichter John Keats und der Schneiderin Fanny Brawne im England des frühen
19. Jahrhunderts.
Es ist die Geschichte einer grossen Liebe, die allen Konventionen und gesellschaftlichen
Zwängen trotzt, die wild ist und entschlossen und zugleich so verwundbar und zerbrechlich.
Eine Liebe, voller Sehnsucht, Leid und Entbehrung, der am Ende nur das Scheitern bleibt. In
den Hauptrollen brillieren der für die Rolle des sensiblen und besonnenen Dichters John
Keats genial besetzte Ben Whishaw (DAS PARFUM, WIEDERSEHEN MIT BRIDESHEAD),
Abbie Cornish (SOMERSAULT, EIN GUTES JAHR) als aufsässige und progressive Schneiderin
Fanny Brawne, Paul Schneider (ELIZABETHTOWN, DIE ERMORDUNG DES JESSE JAMES
DURCH DEN FEIGLING ROBERT FORD) als Keats’ Freund – und Fannys Intimfeind – Mr.
Brown sowie die wunderbare Kerry Fox (INTIMACY, STURM) als pflichtbewusste und doch
verständige Mutter Fannys.
Beim Drehbuch zu BRIGHT STAR orientierte Oscar-Preisträgerin Jane Campion sich an der
Keats-Biografie von Andrew Motion, der Campion auch als Berater diente. Spürbar liess sich
die Regisseurin aber auch von den kraftvollen Versen Keats leiten; entstanden ist ein Film
wie ein Gedicht.
LANGINHALT
Witwe Brawne (Kerry Fox) und ihre drei Kinder, Fanny (Abbie Cornish), Samuel (Thomas
Brodie Sangster) und Toots (Edie Martin) machen sich auf, ihren Nachbarn einen Besuch
abzustatten. Vorbei an Leinen voller Wäsche und schnatternden Gänsen gelangen sie zum
Haus von Mr. Brown (Paul Schneider) und seinem Mr. Keats (Ben Whishaw). In der Ferne ist
die Silhouette Londons zu sehen – es ist das Jahr 1818, und der heutige Stadtteil Hampstead
ist damals noch ein beschauliches Dorf ausserhalb der Stadt.
Mr. Brown und die älteste Tochter Fanny fangen sogleich einen Streit an: Er spottet über
ihre extravaganten Kleider (die sie selber entwirft und näht – es ist ihr ganzer Stolz), und sie
macht sich über die hölzernen Gedichte des Hausherrn und Möchtegern-Poeten lustig. John
Keats jedoch, Browns Protégé und Untermieter, ist da schon zugänglicher und weniger
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sarkastisch; und Keats, selbst angehender Dichter, wirkt auf die gerade 17-jährige Fanny
irgendwie faszinierend.
Faszinierend genug jedenfalls, dass sie kurz darauf ihre jüngeren Geschwister zum
Buchhändler schickt, um Keats’ kürzlich erschienenen Gedichtband „Endymion“ zu kaufen.
Sie haben Glück: „Endymion“ ist noch auf Lager, tatsächlich ist es sogar ein ziemlicher
Ladenhüter. Fanny lässt sich zunächst von ihrer kleinen Schwester vorlesen, doch dann
nimmt sie, merkwürdig berührt von dem Gehörten, das Buch selbst in die Hand und liest: „A
thing of beauty is a joy forever...“
Bei einem Ball in der Nachbarschaft begegnen Fanny und Keats einander wieder, doch steht
er nur niedergeschlagen am Rand, sein Bruder Tom, um den er sich seit dem Tod der Eltern
kümmert, ist schwer krank. Zur Stärkung könnte ein Kuchen helfen, denkt sich Fanny – sie
backt einen Kuchen und bringt ihn bei Brown und Keats vorbei, die sich gerade ins Dichten
vertieft haben. Wieder verspottet Brown Fanny und hüpft wie ein Affe herum, und als Keats
sich den Albernheiten anschliesst, dreht sich Fanny wortlos um und geht. Doch Keats kommt
ihr hinterher und entschuldigt sich. Gemeinsam gehen sie zu Keats’ Bruder Tom, dessen
Zustand sich weiter verschlechtert hat. Und nur kurze Zeit später erreicht die Brawnes die
Nachricht von Toms Tod. Fanny ist schockiert.
Brown und Keats statten den Brawnes einen Trauerbesuch ab, bei dem Fanny Keats einen
selbst genähten und bestickten Kopfkissenbezug als Geschenk überreicht. Er führt das
Päckchen an die Lippen, und trotz Browns unverhohlener Warnungen, Fannys Einfluss sei
Gift für seine dichterische Muse, sagt Keats schliesslich zu, die Weihnachtstage bei den
Brawnes zu verbringen.
Während des Weihnachtsbesuches kommen Fanny und Keats einander näher, doch auch hier
zeigen sich die Extreme von Keats’ Charakter: ausgelassen tanzt er einen schottischen
Volkstanz, in einem unbeobachteten Moment streichelt er zum ersten Mal Fannys Hand;
doch als die Familie ihn auffordert, eines seiner neuen Gedichte zu rezitieren, ist es das
düstere „When I have fears that I may cease to be“, da bricht Keats plötzlich mittendrin ab,
als ob ihn eine düstere Ahnung überfallen hätte.
Keats’ Freund und Gönner Brown bleibt ein Störfaktor bei der beginnenden Romanze. Bei
den Unterrichtsstunden in Dichtkunst, die Keats Fanny gibt, ist er ein spöttischer Beobachter,
und zum Valentinstag schickt er Fanny anonym eine anzügliche Karte. Keats erfährt davon
und macht sowohl Fanny als auch Brown eine fürchterliche Szene. Im Streit versucht Brown
sich zu verteidigen, dass es nur als Witz gemeint gewesen sei, doch Keats erwidert, mit den
Gefühlen des Herzens treibe man keine Scherze.
Danach sehen sich Keats und Fanny lange nicht. Erst im Frühling taucht Fanny wieder bei
Keats auf – mit einem Krischblütenzweig als Versöhnungsgeste und mit der Nachricht, dass
die Familie gleich nebenan, in die andere Haushälfte einzieht. So nah waren sich Keats und
Fanny noch nie, und sie verbringen einen ganzen Sommer miteinander; allerdings gibt es nur
wenige Momente, in denen sie tatsächlich allein und unbeobachtet sind. In einem dieser
Momente küssen sie sich zum ersten Mal.
Die Liebe zu Fanny inspiriert Keats zu einer ganzen Reihe neuer Gedichte, doch ist ihm nach
wie vor auch die Freundschaft zu Brown wichtig: Mit ihm plant er, den Rest des Sommers
auf der Isle of Wight zu verbringen – leider hatte Keats nicht den Mut aufgebracht, es Fanny
selbst zu sagen. Als sie es herausfindet, ist sie sehr enttäuscht und traurig, und als dann
Keats und ihre Mutter ihr klarzumachen versuchen, dass er als mittelloser Dichter nicht als
Mann für sie in Frage kommt, stürzt sie mit den Worten „Ich hasse dich!“ aus dem Zimmer.
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Doch aus seinem Urlaubsdomizil schreibt Ketas so glühende Liebesbekundungen, dass Fanny
jedes Mal in tiefste Depression fällt, wenn einmal ein paar Tage ohne Brief vergehen.
Schliesslich trifft Brown wieder in Hampstead ein – ohne Keats allerdings, der in London
bleibt. Erst viele Tage später kehrt auch Keats zurück, allerdings nur, um ein paar Sachen
abzuholen, die Fanny für ihn aufbewahrt hatte. Die Liebe zu Fanny erweist sich aber als
stärker als alle Verlockungen der Grossstadt: Bald schreibt er wieder, dann kommt er
wiederholt zu Besuch, zunächst mit einem Ring, später mit einem Gedicht – „Dein Gedicht“,
wie er zu Fanny sagt – mit dem Titel „Bright Star“.
Doch ist den Liebenden nur noch eine kurze gemeinsame Zeit vergönnt. Weil Brown
Schulden hat, muss er das Haus im Hampstead aufgeben, ein anderer Freund besorgt Keats
ein schäbiges Zimmer in London. Und dann bricht bei Keats Tuberkulose aus – die Krankheit,
die auch schon seine Eltern und seinen Bruder dahingerafft hatte. Keats’ Freunde
beschliessen, ihn nach Italien zu schicken, damit er sich in dem wärmeren Klima erholt.
Einen weiteren Winter in England, da sind sie sich sicher, würde er nicht überleben. Fünf
Wochen lang hört Fanny nichts von Keats und befürchtet das Schlimmste – was sich
bestätigt, als Keats plötzlich wieder auftaucht, und zwar mehr tot als lebendig: Fannys
Schwester findet ihn in einem Gebüsch vor dem Haus liegend. Sofort holen sie einen Arzt,
der ihnen wenig Hoffnung macht.
Die letzten Tage vor seiner beschleunigten Abreise verbringt Keats bei den Brawnes.
Schliesslich gibt Fannys Mutter den Widerstand gegen die Verbindung auf und erteilt ihren
Segen für eine Hochzeit nach Keats’ Rückkehr aus Italien. Doch ahnen alle, dass dies eine
Reise ohne Wiederkehr sein wird. „Tun wir so, als würde ich im Frühjahr zurückkehren“, sagt
Keats zum Abschied zu Fanny und fährt in der Kutsche davon...
PRODUKTIONSNOTIZEN
Die Liebe des romantischen Dichters John Keats zu Fanny Brawne inspirierte manche der
schönsten Liebesbriefe aller Zeiten. Fanny, die älteste Tochter der Familie Brawne, kam
Keats anfangs als kokett und oberflächlich vor. Aber in den Jahren 1819 und 1820, als er im
Nachbarhaus im Londoner Vorort Hampstead lebte, erlebte er eine wahrhaftige Explosion
dichterischer Kreativität, und er schuf einige seiner allerschönsten Gedichte, darunter „Ode
auf eine griechische Urne“, „Ode auf die Melancholie“ und „Ode an eine Nachtigall“.
Das Paar verlobte sich – inoffiziell – im Oktober 1819, einen Hochzeitstag sollten sie jedoch
niemals erleben. Der an Tuberkulose erkrankte Keats hatte den Rat erhalten, sich in einem
wärmeren Klima zu erholen und brach 1820 nach Italien auf. Er sollte Fanny niemals
wiedersehen. Er starb im Februar 1821 in Rom im Alter von nur 25 Jahren, zu diesem
Zeitpunkt war er längst noch nicht als Dichter anerkannt. Das mutmasslich letzte Gedicht,
das er jemals schrieb, trug den Titel „An Fanny“.
Brawne trauerte um Keats, ganz als wäre er ihr Ehemann gewesen: Sie trug drei Jahre lang
Witwenkleider und verbrachte lange Stunden damit, in ihrem Zimmer seine Briefe wieder
und wieder zu lesen oder einsame Spaziergänge über Hampstead Heath zu unternehmen.
1833 heiratete sie, nahm aber niemals den Ring ab, den Keats ihr einst gegeben hatte. Sie
bewahrte ausserdem bis zu ihrem Tod 1865 über drei Dutzend der Liebesbriefe auf, die
Keats ihr geschrieben hatte. Einige davon waren bloss kurze Nachrichten, andere lange
Zeugnisse seiner Hingabe. Diese Briefe wurden später, nach ihrer Veröffentlichung, als einige
der schönsten gefeiert, die jemals geschrieben wurden.
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BRIGHT STAR, der Titel des Films, ist gleichzeitig der Titel eines Liebesgedichts für Fanny
Brawne („Leuchtender Stern“), das Keats auf das Vorsatzblatt seiner Shakespeare-Ausgabe
schrieb. Regisseurin Jane Campion hatte schon seit Jahren davon geträumt, dieses Projekt
zu verwirklichen. „Ich las eine Keats-Biographie“, erklärt sie: „Ich kam an die Stelle, an der
er Fanny traf, und habe mich in ihre Liebesgeschichte verliebt. Der Schmerz und die
Schönheit und die Unschuld ihrer Affäre zogen mich unwiderstehlich an, Andrew Motions
Buch hat mich unglaublich stark bewegt. Sie waren so jung, es ist eine wahre Romeo-undJulia-Geschichte, noch dazu eine, die äusserst gut dokumentiert ist, die ich bis dahin aber
überhaupt nicht gekannt hatte. Am Schluss konnte ich nur noch weinen. Die Geschichte ist
so tragisch und von solcher Zartheit. Erst die Biografie verband mich wirklich mit seinen
Gedichten. Nun wurde mir klar, dass er über sein Leben und über das, was er durchmachte,
schrieb. An diesem Punkt war ich allerdings noch nicht so weit, dass ich konkrete
Vorstellungen gehabt hätte, was für eine Art Film man aus dieser Geschichte machen
könnte. Ich bin kein grosser Freund von Filmbiografien, die einfach die wichtigsten
Lebensstationen hintereinander reihen, ich brauchte einen bestimmten Blickwinkel.“
Campion entscheid sich dafür, Keats‘ Geschichte durch die Augen der weit weniger
bekannten Fanny zu erzählen. Wir begegnen Keats, entdecken seine Dichtung und verlieren
ihn wieder, genau wie Fanny, für zwei Jahre aus den Augen. Die Geschichte speist sich aus
einer Vielzahl von Quellen, darunter Keats‘ Briefe und Gedichte sowie Andrew Motions
bewegende, eindringliche Keats-Biografie.
Keats‘ Gedichte gaben dem Film auch seine Struktur, wie Campion erklärt: „Keats hat häufig
Oden und Balladen geschrieben, und so kam ich darauf, dass ich mir die Geschichte von
Fanny und Keats wie eine Ballade, also wie ein erzählerisches Gedicht, vorstellte.“
Der Film hält sich so weit an die Fakten wie nur möglich. „Ich musste allerdings die
Geschichte zwischen den Fakten hinzudichten“, sagt Campion: „Ich war sehr darauf bedacht,
mich zurückzunehmen und dem Geist dieser beiden ausserordentlichen Menschen treu zu
bleiben. Keats war ein im Umgang freundlicher Mensch, seine Persönlichkeit, seine
Verspieltheit, die ich in seinen Briefen las, kamen mir sehr vertraut vor. Weil aber Keats die
Briefe, die er von Fanny bekommen hatte, zerstört hat, gab es in ihrem Fall weniger, woran
ich mich halten konnte, um ihre Figur zu entwickeln. Ein Beispiel: Fanny legte manchmal
bemerkenswerte Zurückhaltung an den Tag. Nachdem sie nach dem letzten Lebewohl an
Keats, bevor er nach Italien aufbrach, nach Hause zurückgekehrt war, schrieb sie in ihr
Tagebuch: ,Mr. Keats hat Hampstead verlassen.‘ Und doch beschreibt Keats in einem Brief
an seinen Freund Brown, wie sie vor seiner Abreise wiederholt gefragt hätte: ,Gibt es ein
anderes Leben? Werde ich erwachen und feststellen, dass all dies ein Traum war? Es muss
dieses andere Leben geben. Wir können doch nicht dafür geschaffen sein, so zu leiden‘.
Dann gab es diesen Sommer voller ausserordentlich leidenschaftlicher Liebesbriefe. Es muss
überwältigend gewesen sein, einen solchen Brief zu bekommen. Die starken Kontraste
zwischen diesen leidenschaftlichen Ausbrüchen, Trauer und ausserordentlicher
Zurückhaltung haben für mich die Welt geformt, in der sie sich ihrem Schicksal stellen
mussten.“
Campions langjährige Mitarbeiterin Jan Chapman (DAS PIANO, LANTANA) produzierte den
Film und beriet sich mit Campion bei der Entwicklung des Drehbuchs, nachdem die
Produktionsfirma Pathé ihre Beteiligung zugesagt hatte. „Ich hatte mich schon in meinem
letzten Jahr an der High School in Keats‘ Gedichte verliebt. Er hat die Natur sehr sinnlich
erlebt, diese Erfahrung spürt man in allen seinen Gedichten. Man hat dort auch ein sehr
greifbares Gefühl von junger Liebe, deren Vergänglichkeit und von der Sehnsucht, einen
Augenblick für immer festzuhalten. Mir hat es sofort eingeleuchtet, dass Jane die
Liebesgeschichte aus Fannys Blickwinkel heraus erzählen wollte.“
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Jan Chapman weiter: „Dieser Film ist eine wahre Co-Produktion, einfach, weil sich das alles
ganz zwanglos ergab. Screen Australia kam als Investor dazu, nachdem Pathé schon dabei
war, und dann folgten BBC Films, der ,New Cinema Fund‘ des UK Film Council, das New
South Wales Film and Television Office und Hopscotch International.“ Nachdem die
Entscheidung gefallen war, in Grossbritannien zu drehen, holte Chapman noch die englische
Produzentin Caroline Hewitt (MR. BEAN MACHT FERIEN, PER ANHALTER DURCH DIE
GALAXIS) an Bord. Hewitt war mit einem Grossteil des Teams schon bekannt, weil sie Mitte
der 90er LOADED von Jane Campions Schwester Anna produziert hatte.
Hewitt war von Anfang an mit Begeisterung dabei: „Es ist ein wunderbares Drehbuch,
poetisch, aber mit einem modernen Duktus, durch den es sehr zugänglich ist. Es war für
mich fast ein Schock, ein so gutes Drehbuch zu lesen – es gehört für mich zu den besten, die
ich jemals gelesen habe. Auch wenn es sich um einen Historienfilm handelt, ist er dennoch
einfach sehr modern, unmittelbar und heutig. Und er erzählt eine universell verständliche
Geschichte von erster Liebe und von dichterischer Kreativität.“
Hewitt las das Drehbuch vor allem unter Berücksichtigung der sich wandelnden Beziehung
zwischen Fanny, Keats und dessen Freund Brown, in dessen Haus er lebte und arbeitete:
„Eine der spannendsten Sachen daran war für mich zu sehen, wie die Liebe auf die
Schöpfungskraft eines kreativen Menschen wirkt. Lenkt sie ihn ab oder verstärkt sie die
Kreativität noch? Das ist die zentrale Frage des Ganzen, seiner Beziehung zu Fanny und
seiner Beziehung zu Brown – und wie die beiden um Keats kämpfen. Ich finde die
Vorstellung sehr interessant, dass man um die Schöpfungskraft einer anderen Person
kämpfen kann. Brown sieht Fanny als dummes Ding, aber in Wirklichkeit versteht sie sehr
wohl, worum es Keats geht und was für ein Mensch er eigentlich ist. Und das ist es, was
diese Story aus anderen Liebesgeschichten heraushebt.“
Für Hewitt waren diese unterschiedlichen Sichtweisen auf die Liebe ein weiteres
Schlüsselelement: „Brown verkörpert eine vulgärere und oberflächliche Vorstellung davon,
was Liebe sein kann, während Keats‘ Liebe spirituell, leidenschaftlich und tiefgründig ist. Die
beiden stehen stellvertretend für unterschiedliche Arten von Männlichkeit.“
Campions Vorstellung davon, wie diese Geschichte zu erzählen wäre, war eine völlig andere
als die der üblichen, oft etwas steifen Art von Literaturverfilmung nach britischer Art: „Janes
Drehbuch rührt einen ganz direkt an“, erklärt Hewitt: „Dass es sich um einen historischen
Stoff handelt, nimmt ihm nichts von seiner Unmittelbarkeit und Emotionalität. Der Film
macht nicht viel Aufhebens um sich – er ist minimalistisch, aber wunderschön.“
Auch Abbie Cornish und Ben Whishaw, die beiden Hauptdarsteller, trugen dazu bei, dass die
Geschichte, die im Jahre 1818 beginnt, alles andere als gestrig wirkt. „Bei Historienfilmen
besteht immer das Risiko, dass das Ganze schnell inszeniert wirkt – man braucht bei
historischen Stoffen ganz besonders Schauspieler, die wahrhaftig wirken“, sagt Campion:
„Abbie ist in der Lage, Dinge ganz unmittelbar darzustellen, und auch Ben wirkt immer sehr
echt in seinem Spiel.“
Chapman bemerkt, dass die Besetzung der Rollen ganz wesentlich gewesen sei: „Wir wollten
die Freiheit haben, die Schauspieler unserer Wahl zu besetzen, und es ergab sich so, dass
wir Schauspieler aus beiden beteiligten Ländern gewählt haben. Abbie und Ben sind einfach
ganz aussergewöhnlich. Sie haben das weit übertroffen, was wir uns in unseren wildesten
Träumen ausgemalt hatten, wie lebensecht diese Figuren wirken könnten.“
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Campion berichtet von ihrer ersten Begegnung mit Ben Whishaw: „Wir standen vor dem
Raum, wo die Vorsprechen stattfanden, und ich betrachtete diesen jungen Mann, dieses
schöne, fast tiergleiche Wesen, der beinahe gar nicht wie aus Fleisch und Blut wirkte. Als er
sprach, hörte er sich wirklich wie Keats an, kein bisschen abgehoben, mit einem leichten
Londoner Akzent. Als er vorspielte, war er bedingungslos mutig, emotional absolut offen, fast
fieberhaft, aber stark und sehr gefühlvoll und intim im Zusammenspiel mit der
Schauspielerin, die für Fanny vorsprach. Mich machte sein Spiel schon im Verlauf dieser
ersten Probe süchtig.“ Campion weiter: „Ben ist keine Plaudertasche, er ist grundehrlich und
vertrauensvoll. Als sich Ben und Abbie schliesslich vor Beginn der Proben zum ersten Mal
begegneten, sagte sie so etwas wie ,Na, Kumpel?‘ Das waren nicht viele Worte, aber es war
da schon klar, dass dies eine besondere Kombination sein würde. Man konnte täglich dabei
zusehen, wie ihre gegenseitige Achtung, ihre Faszination und der Respekt wuchsen.“
Mit Ben als Keats hatten wir sehr grosses Glück, fügt Chapman hinzu: „Ihm gelingt es, die
Unschuld eines jungen Mannes mit grosser Weisheit zu verbinden. Keats war sehr
entschlossen, sich in seiner Kunst auszudrücken. Vielleicht wäre er heute Musiker geworden.
Auch wenn Keats eine Ausbildung zum Arzt machte, war ihm doch klar, dass er Dichter
werden wollte.“
Ben Whishaw war, nach seinen eigenen Worten, „entzückt“, dass er für die Hauptrolle
ausgewählt wurde: „Mich hat das Drehbuch wirklich sehr berührt und ich war am Ende in
Tränen aufgelöst. Das ist genau das, wonach ich immer suche: eine emotionale Reaktion auf
etwas. Ich wusste nichts über Keats, aber etwas daran traf mich sofort. Als ich zum
Vorsprechen ging, fühlte ich mich schon so, als ob ich Besitzansprüche auf die Rolle hätte:
,Leute, der Part gehört mir, ich verstehe diesen Menschen!‘“
Für Whishaw war diese Rolle aber auch mit dem Gefühl aufgeladen, eine besondere
Verantwortung zu tragen: „Je mehr ich über ihn las, desto mehr wurde mir klar, dass sich
über Jahrhunderte hinweg Menschen sich mit ihm beschäftigt und alle ihre eigenen
Vorstellungen davon entwickelt haben, wer er denn nun wirklich war. Einerseits wollte ich
dem natürlich gerecht werden, andererseits muss man, wenn man die Rolle angeht, auch
seiner eigenen Vorstellung treu bleiben – und natürlich der von Jane, was wahrscheinlich das
Wichtigste ist. Jane sieht ihn als jemanden, der stärker als die meisten Menschen in der Lage
war, sich dem zu öffnen, was göttlich in uns allen ist, fast wie eine Art Engel. Mein Gefühl ist,
dass er ein sehr komplizierter Mensch war – und sehr wahrscheinlich ein Genie.“
Campion ertappte sich dabei, dass sie ihre eigene Tochter als Vorbild für die Rolle der Fanny
nahm: „Fannys Rolle zu schreiben, war schwierig für mich, denn ich halte mich nicht für
besonders geistreich bei der Konversation. Mein Tochter Alice, 13, hingegen redet mit
grosser Leidenschaft und ist gedanklich sehr schnell. Immer wenn ich an einem Punkt fest
hing und versuchte mir vorzustellen, was Fanny wohl in einer bestimmten Situation getan
hätte, hielt ich mich daran, was Alice getan hätte, und dadurch habe ich das Hindernis
überwunden. Sie war wie eine Muse für mich. Und dann kam Abbie…! Sie ist eine sehr
willensstarke Frau, die auf jeden Fall auch den Mut gehabt hätte, den Fanny damals
aufgebracht hat: sich nicht um das zu scheren, was die Gesellschaft für eine gute Partie hält
und einen Partner zu wählen, bei dem klar ist, dass er einem ausserordentlichen Schmerz
bereiten wird. Abbie schafft es, alles, was sie sagt, gegenwärtig und echt wirken zu lassen.
Ich habe keine Ahnung, wie sie das anstellt. Sie hat einfach dieses Talent, Wörter, die auf
einem Blatt Papier stehen, in etwas zu verwandeln, das in der wirklichen Welt Bestand hat.
Ich war vorher niemals sicher, wie sie die Szenen spielen würde, aber ich wusste, dass sie
sich Fanny wirklich komplett angeeignet hatte. Ihr Spiel hat mich nicht nur durch seine Tiefe
überrascht und tief bewegt, sondern auch dadurch, wie leichtfüssig und lustig, manchmal
sogar albern sie sein konnte.“
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Chapman war an Cornishs Durchbruch SOMERSAULT (2004) als ausführende Produzentin
beteiligt und war sich absolut sicher, dass die australische Darstellerin damit zurechtkommen
würde, sich einen englischen Akzent anzueignen. „Mich hat die Vorstellung von Anfang an
fasziniert, Abbie in der Rolle der Fanny zu sehen“, sagt Chapman: „Sie ist direkt und
unverstellt, aber sie hat auch etwas Spielerisches an sich, eine innere Freiheit und
Lebhaftigkeit, die perfekt zur Rolle passt. Abbie hat einen sehr intensiven Blick, mit dem sie
einen direkt anschaut, aber sie ist ebenso gut in der Lage, jugendlich überschwängliche
Gefühle darzustellen. Fanny entwickelt sich von einem unbeschwerten Mädchen, das Keats
als flatterhaft bezeichnet, zu jemandem, der zu tiefen Einsichten fähig ist.“
Cornish fühlte sich vor allem vom Drehbuch und den Charakteren angezogen. „Ich habe
mich gleich beim ersten Lesen in das Drehbuch verliebt. Es sprang geradezu von der Seite
direkt in meine Fantasie und erwachte zum Leben. Sie ist eine wundervolle Figur. Sie fängt
gerade erst an, die Liebe zu entdecken und findet durch die Liebe zu sich selbst. Keats bringt
ihr bei, sich dem Leben gegenüber zu öffnen – eine wundervolle Liebesgeschichte!“
Sie fügt hinzu: „Mich hat auch der Weg interessiert, den Fanny in diesen zwei Jahren
zurücklegt: Sie verliebt sich, sie verlobt sich und muss erleben, dass derjenige, den sie liebt,
stirbt. Wenn man eine historische Figur spielt, hat man immer eine riesige Verantwortung,
diesem echten Menschen so gerecht wie nur möglich zu werden. Man liest über sein Leben,
und dann versucht man, dies durch sein Spielen zu transportieren, man muss aber auch
seinem Instinkt folgen und seinem Gefühl, was das Richtige ist.“
Kerry Fox, die in Campions EIN ENGEL AN MEINER TAFEL die Hauptrolle gespielt hatte,
übernahm die Rolle von Mrs. Brawne, Fannys Mutter. „Diese Figur war mir sehr wichtig“,
sagt Jane Campion: „Ich habe selbst eine Tochter, und so war mir die Rolle, die Mrs. Brawne
in dieser Geschichte spielt, sehr nahe. Ihre Beziehung zu Fanny war recht kompliziert. Sie
war Fannys Trösterin, aber eben auch für ihre Zukunft verantwortlich, und die sah nun auf
gar keinen Fall einen mittellosen Dichter vor. Die Sympathie, die sie für die beiden Liebenden
fühlte, stand immer mit der Vernunft auf Kriegsfuss, bis sie schliesslich nachgab und die
beiden gewähren liess, so sehr hatte sie die Liebe der beiden, die sie miterlebte, berührt.
Kerrys Mitgefühl und die Unschuld, die sie vermittelte, waren ganz wesentlich für die Rolle
und auch wichtig als ein anderer Tonfall, den der Film mit ihr anschlägt.“
Als Keats‘ Freund Mr. Brown wurde der amerikanische Schauspieler Paul Schneider besetzt.
„Ich sah Paul in DIE ERMORDUNG DES JESSE JAMES DURCH DEN FEIGLING ROBERT FORD,
und das hat mir gezeigt, was für ein unglaublich guter Schauspieler er ist. Er ist wagemutig,
er lässt sich auf Experimente ein und er sucht immer einen Weg, das, was er spielt, in der
Realität zu verankern. Als Brown bildet er einen starken Kontrast zu Fanny und Keats, die
viel sensibler und zerbrechlicher sind.“
Die beiden jungen Darsteller Thomas Brodie Sangster und Edie Martin wurden als Fannys
jüngere Geschwister Samuel und Margaret besetzt. „Der Film ist ein sehr intimes Drama“,
sagt Chapman: „Seine Kraft liegt in den Subtilitäten und Nuancen dessen, was im Haushalt
vor sich geht. Fanny liegt sehr viel an ihrer Familie, aber ihr Bruder und ihre Schwester
stellen eine weitere Schwierigkeit dar, weil sie immer da sind und beobachten. Für Fanny
und Keats war es wirklich nicht einfach, einmal allein zu sein.“
Thomas Brodie Sangster, von dem sich Chapman „sehr beeindruckt“ zeigte, hatte schon
einiges an Schauspielerfahrung vorzuweisen, darunter Rollen in TATSÄCHLICH…LIEBE und
EINE ZAUBERHAFTE NANNY. Chapman sagt weiter: „Edie dagegen hatte noch nie vor der
Kamera gestanden. Nina Gold, unsere Casting-Agentin, kannte Edie und brachte ihre
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Kassette zusammen mit denen von hundert anderen mit. Wir haben Edie später nach einem
ganztägigen Workshop mit 30 Anwärterinnen ausgewählt. Jane hat ein ganz
ausserordentliches Talent dafür, dass Kinder sich in ihrer Gegenwart wohlfühlen und sich
natürlich und unverstellt verhalten.“
Als Kameramann wählte Campion den 32-jährigen Greig Fraser, mit dem sie schon bei „The
Water Diary“ zusammengearbeitet hatte, ein Kurzfilm, der im Auftrag der Vereinten Nationen
entstanden war. Greig war ihr seinerzeit aufgefallen, als sie den von ihm ins Bild gesetzten
preisgekrönten Kurzfilm „Cracker Bag“ sah. „Mich hatte der Ton und die Zärtlichkeit seiner
Arbeit mit Licht und Kamera sehr beeindruckt und mit Greig dann tatsächlich
zusammenzuarbeiten, war wie eine Erleuchtung. Er ist genauso unermüdlich wie ich,
vielleicht sogar noch hartnäckiger, wenn es darum geht, die besten Motive zu finden und den
Film so gut wie nur eben möglich zu machen.“
Der Filmkomponist ihrer Wahl ist der 25-jährige Mark Bradshaw. „Wir machen hier einen Film
über ein Genie, das im Alter von 25 Jahren starb, da sollte man es ruhig einmal riskieren,
jungen Leuten eine Chance zu geben“, sagt Jane Campion: „Mark Bradshaw ist wirklich noch
sehr jung, aber die Musik, die er für die Party zu meinem 50. Geburtstag geschrieben hat,
war einfach grossartig, eine Mischung vieler einzigartiger Klänge. Er hat an meinem Film
,The Water Diary‘ mitgearbeitet und instinktiv verstanden, was ich wollte. Keats schrieb seine
grössten Gedichte mit 23, und so war es mir, als ob mich der Film aufforderte, an junge
Leute zu glauben. Ich finde, er hat eine fantastische Leistung abgeliefert.“
Die Dreharbeiten fanden im April und Mai 2008 an Originalschauplätzen der englischen
Grafschaft Bedfordshire in Hyde House statt, abgesehen von einem zusätzlichen Drehtag in
Rom. „Es war wunderbar, neun Wochen lang an einem einzigen Drehort bleiben zu können“,
sagt Chapman. „Dieses Anwesen hatte alles, was wir brauchten: die beiden Häuser, die für
die Geschichte benötigt wurden und dazu noch die unglaublich tolle Gartenanlage. Es war
wirklich ein Wunder, einen solchen Ort zu finden.“
Campion fügt hinzu: „Wir haben sehr viel recherchiert, aber es sind gar nicht mehr so viele
Häuser vom Beginn des 19. Jahrhunderts übrig in England. Hyde House war das erste
Anwesen, das wir uns angeschaut haben. Bei unserer Erkundungstour sind wir auch ins
Obergeschoss des Hauses gegangen und sahen dort ein altes Foto von einer Familie, die
gerade aus dem Pub des Ortes kommt, und ich konnte erkennen, dass der Pub ,Bright Star‘
hiess. Wenn das kein Zeichen war! Das Tolle daran, an ein- und demselben Ort zu drehen,
ist, dass man miterlebt, wie er sich im Lauf der Jahreszeiten wandelt, wie der Weg durch die
Glockenblumen aussieht, wie im Frühling die Knospen der Bäume aufbrechen und die Wiesen
mit Osterglocken übersät sind, was den ganzen Ort regelrecht verzaubert. Ich hoffe, wir
haben etwas davon in den Film hinüberretten können!“
Das Produktionsteam und die Kostümbildnerin Janet Patterson hatten schon bei zahlreichen
anderen Filmen mit Campion zusammengearbeitet: „Wir kennen uns unser ganzes
Berufsleben lang“, sagt Campion: „Ich liebe es, wie sie die Dinge angeht und was für einen
Blick sie auf die Welt des jeweiligen Films entwickelt. Ich wollte, dass der zurückhaltende
Umgang miteinander und die Sensibilität der Menschen in den Regency-Jahren im Film klar
herauskommen. An dieser Zeit liebe ich besonders die Möbel, und wie karg alles war. Es gab
eine natürliche Einfachheit. Keats‘ Haus war so leer, dass ich mir gar nicht vorstellen kann,
dass dort jemand wirklich leben konnte.“
Campion kam es auch sehr darauf an, dass die Kamera nicht durch trickreiche Blickwinkel
und gewagte Einstellungen von der Geschichte ablenkte, sie wollte eine klassische
Herangehensweise: „Ich habe mir einige Filme von Bresson angeschaut und dabei
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bewundert, wie einfach und schön sie waren und wie sie es dem Zuschauer gestatteten, sich
ein eigenes Bild von dem zu machen, was er da sah. Ich fand, das man mit einer Geschichte,
die so sehr berührt und zu Herzen geht wie unsere, sehr darauf achten muss, dass sich das
Publikum nicht so vorkommt, als wolle man es manipulieren.“
„In der Geschichte kommt es zu vielen intimen Situationen, aber auf sehr zurückgenommene
Art und Weise“, fügt Chapman hinzu: „Man stellt sich vor, wie Fanny durch die Wand ihres
Schlafzimmers hindurch hören konnte, was Keats im Nachbarhaus tat. Diese Intimität
spiegelt sich in der Kameraarbeit und im Szenenbild wider. Jane und Greig haben gleich zu
Beginn entschieden, einfache Einstellungen zu verwenden und die Kamera kaum zu
bewegen, und das hat Janet in ihren Designs eingefangen.“
Keats‘ Gedichte sind natürlich auch ein Teil des Films. Campion legte Wert darauf, dass sie
für den Zuschauer unmittelbar zugänglich sind. „Ich war entschlossen, so viel von seinen
Versen wie nur möglich unterzubringen“, sagt sie. „Viele Leute können mit Lyrik nichts
anfangen, weil sie glauben, dass sie es nicht verstehen. Aber Keats ist ein grosser
Lehrmeister, was das Verständnis von Lyrik betrifft, und das wollte ich in die Geschichte
einbauen. Gedichte sind wie eine Droge: sie dringen in dein Gehirn ein und setzen sich dort
fest.“
JOHN KEATS – LEBEN UND WERK
John Keats wird 1795 als Sohn eines Stallmeisters im Londoner Stadtteil Moorfields geboren.
Sein Vater stirbt 1804, seine Mutter sechs Jahre später, 1810, an Tuberkulose. Keats lebt
zunächst bei seinen Grosseltern und nach deren Tod bei einem Vormund, er besucht die
angesehene Enfield School in London. 1811 beginnt er eine Lehre bei einem Wundarzt,
bricht sie aber im fünften Lehrjahr ab, um am Londoner Guy’s Hospital seine Ausbildung
abzuschliessen. 1816 erwirbt er die Lizenz, um als Mediziner zu arbeiten, gibt seinen Beruf
aber schnell auf, um seiner Berufung, der Dichtkunst, zu folgen.
Es entstehen erste Gedichte, darunter „Ode an Apollo“ und „Hymne für Apollo“. Nach einer
Begegnung mit dem bereits etablierten Dichter Leigh Hunt veröffentlicht dieser in seiner
Zeitschrift „The Examiner“ 1816 erstmals eines von Keats’ Gedichten: „O Solitude“ („O
Einsamkeit“). 1817 erscheint sein erster Gedichtband, schlicht „Poems“ benannt, der
Sonette, Episteln und weitere Gedicht enthält.
Im Oktober 1817 veröffentlicht der Literaturkritiker John Gibson Lockhart, der seinen
Spitznamen „Der Skorpion“ nicht zu Unrecht trug, in der Zeitschrift „Blackwood’s Magazine“
einen scharfen Angriff auf Keats und seine Bundesgenossen und tut sie und ihre Dichtung
mit dem Begriff „Cockney School“ ab – er wirft ihnen „moralische Verderbtheit“ vor und, fast
mehr noch, ihre Anmassung, trotz ihrer Herkunft aus niederen sozialen Schichten als Dichter
aufzutreten.
1817/1818 begegnet Keats den literarischen Grössen William Wordsworth und William
Hazlitt, deren Werke direkten Einfluss auf sein weiteres Schaffen haben. Deutlich wird das
etwa in dem allegorischen Gedicht „Endymion“, das dem jung verstorbenen Dichter Thomas
Chatterton gewidmet ist. „Endymion“ wird 1818 separat veröffentlicht, und wiederum wird
Keats Opfer einer scharfen Attacke Lockharts in „Blackwood’s Magazine“.
Zusammen mit seinem Freund Charles Armitage Brown bereist Keats im Sommer 1817 den
nordenglischen Lake Disctrict, Schottland und Nordirland, im Dezember 1817 zog er zu
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Brown in dessen Haus im Londoner Stadtteil Hampstead, das heute als Keats House bekannt
ist. Dort traf er die damals 17-jährige Fanny Brawne, in die er sich verliebte.
Die zwölf Monate ab September 1818 gelten in der Keats-Forschung als das „Grosse Jahr“, in
dem er seine Hauptwerke schuf bzw. begann, darunter die erste Fassung des Versepos
„Hyperion“, das von den Göttern der klassischen Antike handelt, und die Gedichte „The Eve
of St Agnes“ („Der Vorabend des Agnestages“), „The Eve of St Mark“ („Der Vorabend des
Markustages“), „Ode to Psyche“ („Ode an Psyche“), „La Belle Dame sans Merci“, „Ode to a
Nightingale“ („Ode an eine Nachtigall“), „Ode on a Grecian Urn“ („Ode an eine griechische
Urne“), „Ode on Melancholy“ („Ode an die Melancholie“), „Ode on Indolence“ („Ode auf die
Trägheit“), „To Autumn“ („An den Herbst“) und „Lamia“.
Gleichzeitig ist dieses Jahr eines, in dem Keats finanziell in grossen Schwierigkeiten steckt.
Im Winter 1819 bricht bei ihm Tuberkulose aus. Die sich verschlimmernde Krankheit setzt
Keats’ dichterischen Schaffen praktisch ein Ende, er stellt allerdings noch seinen zweiten
Gedichtband „Lamia, Isabella, The Eve of St Agnes, and Other Poems“ zusammen, der im
Juli 1820 erscheint.
Im September folgt Keats einer Einladung Shelleys und bricht zur Linderung seiner Krankheit
nach Italien auf, in Rom erliegt Keats schliesslich, im Februar 1821, der Tuberkulose.
KEATS UND SEINE ZEIT
„Bright Star“ spielt grösstenteils zwischen 1818 und 1820 – den letzten Jahren der
sogenannten „Regency“. Die Periode der Regentschaft des Prince of Wales als „Prince
Regent“, dauerte neun Jahre lang – von 1811, als König George III., der in seiner langen
Regierungszeit (seit 1760) immer wieder periodisch an einer seltsamen Geisteskrankheit
gelitten hatte, endgültig verrückt wurde, bis 1820, als der König, schon lange blind, taub und
durch Rheuma bettlägerig, im Alter von 81 Jahren schliesslich starb und der Prince Regent,
sein ältester Sohn, als George IV. den Thron bestieg.
John Keats wuchs in einem England auf, das von dauernden Kriegen mit Frankreich und
dessen wechselnden Verbündeten geprägt war. Bei Keats‘ Geburt 1795 lag Grossbritannien
bereits zwei Jahre mit dem revolutionären Frankreich im Krieg, und erst nach Napoleons
Niederlage in der Schlacht von Waterloo 1815, als Keats 20 Jahre alt war, kam dieser
ständige Kriegszustand zu einem Ende.
Beim Wiener Kongress, bei dem nach Napoleons endgültiger Niederlage die siegreichen
Staaten das europäische Machtgefüge neu ordneten, wurde auch der britische Einfluss
ausserhalb Europas – vor allem seine Kolonien in Afrika und Asien – festgeschrieben.
Zusammen mit Grossbritanniens Vormachtstellung auf See, die seit dem Sieg über die
französische Flotte 1805 bei Trafalgar unangefochten war, stand Grossbritannien damit der
Weg zur Weltmacht offen.
In den knapp drei Jahren, die Keats und Fanny Brawne gemeinsam verbrachten, leitete, nur
wenige Kilometer vom damals noch ländlichen Vorort Hampstead entfernt, der ToryPremierminister Lord Liverpool die Regierungsgeschäfte in London. In seiner Amtszeit von
1812 bis 1827 war die englische Gesellschaft von scharfen sozialen und politischen
Gegensätzen geprägt. Das konservative Establishment sah sich durch das nach wie vor
virulente Gedankengut der französischen Revolution in seiner beherrschenden Stellung
gefährdet. Unter Liverpool wurde 1819 eine Massendemonstration in Manchester, die eine
Neuordnung der teilweise jahrhundertealten Wahlkreisgrenzen forderte, von berittenen
13
Truppen brutal zerschlagen. Das sogenannte Peterloo Massaker forderte zwar „nur“ 15
Todesopfer, galt aber im ganzen Land als deutliches Zeichen einer repressiven Regierung.
Äusserst unpopulär waren auch die wiederholten Steuererhöhungen zum Eindämmen der
ausufernden Staatsverschuldung – und die „Corn Laws“, mit denen die Lobby der
Grossgrundbesitzer dafür sorgte, dass der Import ausländischen Weizens durch Strafzölle
verhindert wurde und der Preis im Inland hoch blieb. Gerade im Norden Englands, wo die
beginnende industrielle Revolution das Handwerk und die traditionellen Textilmanufakturen
radikal veränderte, griffen immer wieder Arbeiteraufstände um sich. Die Gruppe der
„Luddites“ sabotierte als bekennende Maschinenstürmer immer wieder Fabriken.
Um all dem ein Ende zu machen, erliess Liverpools Regierung Ende 1819 die sogenannten
„Six Acts“ – ein weitreichendes Massnahmenpaket, das mit radikalen und revolutionären
Umtrieben ein für alle Mal Schluss machen sollte. Strafprozesse wurden, zu Lasten der
Angeklagten, beschleunigt und vereinfacht. Der private Waffenbesitz wurde unter Strafe
gestellt. „Blasphemische“ und „aufrührerische“ Schriften zu verbieten wurde mit härteren
Strafen belegt, Zeitungen und Zeitschriften wurden mit Sondersteuern belegt, ausserdem
hatten Verleger hohe Kautionen für eventuelle strafwürdige Artikel zu hinterlegen. Jede
Versammlung, bei der radikale Reformen gefordert wurden, galt fortan als Akt von
Hochverrat, alle Versammlungen von mehr als 50 Teilnehmern mussten von den örtlichen
Behörden genehmigt werden.
Der harsche Umgang des Staates mit Kritikern des Regierungskurses stand in krassem
Gegensatz zu der Blüte der Kultur in diesen Jahren. Es gehörte in der Regency zum guten
Ton der Oberschicht, als Mäzene und Patron von Künstlern aufzutreten – Gemälde, Statuen,
literarische Werke, Repräsentationsbauten – unter dem Prince Regent blühten viele
Kunstformen auf, und es wurden so viele bleibende Meisterwerke geschaffen, dass man bald
von einer englischen „Mini-Renaissance“ in diesen Jahren sprach. In der Regency entstanden
etwa auch Jane Austens Romane, Mary Shelleys „Frankenstein“ und Walter Scotts „Ivanhoe“.
Die grössten Förderer der Kunst waren Georgiana, Herzogin von Devonshire (jüngst, von
Keira Knightley verkörpert, Heldin des Films DIE HERZOGIN) und der Prince Regent selbst,
die es schafften, selbst die immensen ihnen zur Verfügung stehenden Mittel für Prunk und
Pomp aufzubrauchen. Kulturelle und technische Neuerungen liessen die Regency als ein
völlig neues Zeitalter erscheinen – von den ersten Gaslaternen auf Londons Strassen über
die Ausstellung antiker griechischer Bildhauerei bis zur begeisterten Aufnahme des Wiener
Walzers in England.
Die Bewegung der Romantik in der Literatur war zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr neu,
sie erfuhr allerdings durch die sogenannte zweite Generation der Romantiker eine
Wiederbelebung – neben Keats gelten Lord Byron und Percy Bysshe Shelley als deren
Hauptvertreter. Auch unter dem Eindruck, dass ihr einstiges Idol Wordsworth sich immer
stärker dem Konservatismus zuwandte, verfolgten diese neueren romantischen Dichter einen
radikaleren Ansatz, der das subjektive Empfinden des Dichters in den Mittelpunkt stellte. Die
berühmten Schlusszeilen aus Keats‘ „Ode on a Grecian Urn“ – Schönheit ist Wahrheit,
Wahrheit ist Schönheit – das ist alles das ihr auf Erden wisst, und alles, was ihr wissen
müsst“ – lassen sich als Feier eines absoluten Ästhetizismus lesen, dem herkömmliche
Moralvorstellungen fremd sind. Grund für die Attacken konservativer Literaten, die mit den
subjektiven Naturbeschreibungen der älteren romantischen Dichter noch gut zurechtkamen,
aber die intensive Sinnlichkeit der Eindrücke und Empfindungen bei Keats, Shelley und
Byron, ihr einziger Glaube an die Wahrheit der Imagination, und das kaum verhohlene
Thema der Sexualität bei einigen ihrer Gedichte als subversiv, gottlos und nihilistisch
kritisierten.
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Die Romantiker hatten auf die Kunst des weiteren 19. Jahrhunderts dennoch grossen
Einfluss, in der Malerei etwa auf die Bewegung der Präraffaeliten. Keats‘ Aufstieg zum
„Klassiker“ der englischen Literatur begann ebenfalls bereits zu dieser Zeit, auch begünstigt
durch die Veröffentlichung seiner Briefe ab 1848. 1878 schliesslich wurden erstmals auch
Keats‘ Briefe an Fanny der Öffentlichkeit zugänglich.
15
BESETZUNG
Abbie Cornish (Fanny Brawne)
Abbie Cornish, geboren 1982, wuchs in Australien auf einem Hof im Hunter Valley in der
Nähe von Sydney auf. Mit 15 spielte sie ihre erste Rolle in einer Folge der Serie „Children’s
Hospital“ des australischen Senders ABC.
1997 übernahm sie eine Hauptrolle in der australischen Krimiserie „Wildside“, für die sie das
Australian Film Institute mit seinem Nachwuchspreis auszeichnete. Danach gab Cornish in
Samantha Langs DIE AFFENMASKE ihr Kinodebüt. Zwischen 2000 und 2004 spielte sie in
zahlreichen weiteren Kino- und Fernsehproduktionen, darunter in der Serie „Outriders“
(2001), „Life Support“, „Making Time“ und in ONE PERFECT DAY, für „Making Time“ war sie
2003 für einen weiteren AFI Award nominiert.
Der internationale Durchbruch gelang ihr mit der Rolle der Heidi in Cate Shortlands
SOMERSAULT (2004) – ihre erste Zusammenarbeit mit BRIGHT STAR-Produzentin Jan
Chapman. Für ihre beeindruckende Leistung wurde Cornish mit einem AFI Award, einem
Inside Film Award und dem FCCA Award als beste Schauspielerin ausgezeichnet. 2006 folgte
eine Hauptrolle an der Seite von Heath Ledger in Neil Armfields CANDY, hierfür erhielt
Cornish einen weiteren FCCA Award und war einmal mehr für einen AFI Award und einen
Inside Film Award nominiert.
Zu Cornishs weiteren Kinofilmen gehören Ridley Scotts EIN GUTES JAHR (2006) an der Seite
von Russell Crowe, ELIZABETH: DAS GOLDENE KÖNIGREICH (2007) und Kimberley Pierce‘
STOP-LOSS (2008). Cornish bereitet sich gerade auf ihre Rolle in Zack Snyders neuem Film
SUCKER PUNCH vor.
Filmografie (Auswahl)
2009
BRIGHT STAR
(Bright Star)
Regie: Jane Campion
2008
STOP-LOSS
Regie: Kimberley Pierce
2007
ELIZABETH: THE GOLDEN AGE
(Elizabeth: Das Goldene Königreich)
Regie: Shekhar Kapur
2006
A GOOD YEAR
(Ein gutes Jahr)
Regie: Ridley Scott
CANDY
(Candy)
Regie: Neal Armfield
2004
SOMERSAULT
(Somersault)
Regie: Cate Shortland
16
2003
HORSEPLAY
Regie: Stavros Kazantzidis
2000
THE MONKEY’S MASK
(Die Affenmaske)
Regie: Samantha Lang
Ben Whishaw (John Keats)
Ben Whishaw, geboren 1980 in der englischen Grafschaft Bedfordshire, wurde schon sehr
früh in seiner Karriere einem grösseren Publikum bekannt: durch die Titelrolle in Dom
Rotheroes MY BROTHER TOM, für die er bei den British Independent Film Awards 2001 als
„Most Promising Newcomer“ ausgezeichnet wurde. Nach diesem ersten Erfolg begann er ein
Schauspielstudium an der Royal Academy of Dramatic Art, das er 2003 abschloss.
Zu Whishaws jüngeren Kinorollen gehören so aufsehenerregende Parts wie die in Roger
Michells ENDURING LOVE (2004) nach Ian McEwans gleichnamigem Roman, Matthew
Vaughns LAYER CAKE (2004) und in Tom Tykwers DAS PARFUM (2006) – für seine Rolle als
mörderischer Parfümeur wurde er für einen European Film Award als bester Schauspieler
nominiert.
Whishaw verkörperte bereits sowohl Keith Richards in STONED (2005) als auch Bob Dylan in
Todd Haynes I’M NOT THERE (2007). Für I‘M NOT THERE erhielt Whishaw zusammen mit
den anderen Dylan-Darstellern einen Independent Spirit Award. Whishaw war ausserdem in
Julian Jarrolds WIEDERSEHEN MIT BRIDESHEAD (2009) und in Tom Tykwers Thriller THE
INTERNATIONAL (2009) zu sehen, zu seinen kommenden Projekten gehören Julie Taymors
Shakespeare-Adaption THE TEMPEST und John Krokidas’ Thriller KILL YOUR DARLINGS.
Zu Whishaws herausragenden Fernsehrollen zählen die Serie „The Booze Cruise“ des
britischen Senders ITV, Chris‘ Morris‘ „Nathan Barley“ und die Serie „Criminal Justice“.
Whishaw hat auch auf der Bühne auf sich aufmerksam gemacht. Er spielte in der
Theateradaption von Philip Pullmans „His Dark Materials“-Jugendromanen, die Titelrolle in
Trevor Nunns „Hamlet“-Inszenierung am Londoner Old Vic, wofür er für einen Olivier Award
nominiert war, und Katie Mitchells Inszenierung von Tschechows „Die Möwe“ am National
Theatre.
Filmografie (Auswahl)
2009
BRIGHT STAR
(Bright Star)
Regie: Jane Campion
THE INTERNATIONAL
(The International)
Regie: Tom Tykwer
BRIDESHEAD REVISITED
(Wiedersehen mit Brideshead)
Regie: Julian Jarrold
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2007
I’M NOT THERE
(I’m Not There)
Regie: Todd Haynes
2006
PERFUME: THE STORY OF A MURDERER
(Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders)
Regie: Tom Tykwer
2005
STONED
(Stoned)
Regie: Stephen Woolley
2004
ENDURING LOVE
(Enduring Love)
Regie: Roger Michell
2002
MY BROTHER TOM
(My Brother Tom)
Regie: Dom Rotheroe
Paul Schneider (Mr. Brown)
Paul Schneider wurde am 16. März 1976 in Asheville, North Carolina geboren und besuchte
die N.C. School of the Arts’ School of Filmmaking. Während des Studiums begann er zu
schauspielern und machte seinen Abschluss im Filmschnitt. 1999 drehte er mit
Studienkollegen den Film GEORGE WASHINGTON (2000, Regie: David Gordon Green), der
mehrfach ausgezeichnet wurde. PRETTY BIRD (2008) mit Paul Giamatti und Billy Crudup in
den Hauptrollen ist sein Debüt als Autor und Regisseur. Der Film wurde in Sundance
uraufgeführt.
Als Schauspieler war Schneider auch in ELIZABETHTOWN (2005, Regie: Cameron Crowe),
DIE FAMILIE STONE – VERLOBEN VERBOTEN! (2005) unter der Regie von Thomas
Bezucha und in Andrew Dominicks DIE ERMORDUNG DES JESSE JAMES DURCH DEN
FEIGLING ROBERT FORD (2007) zu sehen. Im Fernsehen spielt er derzeit in der neuen
NBC Serie „Parks and Recreation“ an der Seite von Amy Poehler.
Bei Greens ALL THE REAL GIRLS stand Schneider nicht nur vor der Kamera, sondern war
auch Co-Autor des Drehbuchs. Der Film gewann auf dem Sundance Festival 2002 den
Spezialpreis der Jury, ausserdem war Schneider für einen Gotham Award nominiert.
Paul Schneider wurde für ALL THE REAL GIRLS von David Gordon Green 2003 mit dem
Spezialpreis der Jury in Sundance ausgezeichnet und war in den deutschen Kinos zuletzt in
LARS UND DIE FRAUEN (2007, Regie: Craig Gillespie) und in Sam Mandes Roadmovie
AWAY WE GO zu sehen.
Filmografie (Auswahl)
2009
BRIGHT STAR
(Bright Star)
Regie: Jane Campion
AWAY WE GO
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(Away we go – Auf nach Irgendwo)
Regie: Sam Mendes
2008
PRETTY BIRD
Regie: Paul Schneider
2007
THE ASSASSINATION OF JESSE JAMES BY THE COWARD ROBERT FORD
(Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford)
Regie: Andrew Dominik
2006
LIVE FREE OR DIE
Regie: Andy Robin, Gregg Kavet
2005
THE FAMILY STONE
(Familie Stone – Verloben verboten!)
Regie: Thomas Bezucha
ELIZABETHTOWN
(Elizabethtown)
Regie: Cameron Crowe
2002
ALL THE REAL GIRLS
Regie: David Gordon Greene
Drehbuch: Paul Schneider
Kerry Fox (Mrs. Brawne)
Kerry Fox, geboren 1966 im neuseeländischen Wellington, wurde einem internationalen
Publikum durch ihre Rolle der Autorin Janet Frame in Jane Campions EIN ENGEL AN MEINER
TAFEL (1990) bekannt. Für ihre Darstellung wurde sie mit dem Preis als beste Schauspielerin
bei den New Zealand Film and Television Awards geehrt.
Seither macht sie mit zahlreichen Rollen im Independent-Kino und im Fernsehen auf sich
aufmerksam. Für ihre Hauptrolle in DER BESUCH AUS ENGLAND (1994) war sie für einen
Preis des Australian Film Institutes nominiert; sie spielte eine der Hauptrollen in Danny
Boyles KLEINE MORDE UNTER FREUNDEN (1994), war in Michael Winterbottoms WELCOME
TO SARAJEVO (1997) zu sehen und war für ihre Rolle in THE HANGING GARDEN (1999) für
den Genie Award, Kanadas wichtigster Filmpreis, nominiert.
Bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin wurde sie 2001 mit einem Silbernen Bären als
beste Schauspielerin für ihre Rolle der Claire in Patrice Chereaus INTIMACY ausgezeichnet.
Nach EIN ENGEL AN MEINER TAFEL ist BRIGHT STAR ihre zweite Zusammenarbeit mit Jane
Campion. Mit Produzentin Jan Chapman verbindet sie die gemeinsame Arbeit an Gillian
Armstrongs WEGE DER LIEBE (1992).
Filmografie (Auswahl)
2009
BRIGHT STAR
(Bright Star)
Regie: Jane Campion
STORM
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(Sturm)
Regie: Hans-Christian Schmid
2001
INTIMACY
(Intimacy)
Regie: Patrice Chéreau
1999
THE HANGING GARDEN
(The Hanging Garden)
Regie: Thom Fitzgerald
THE WISDOM OF CROCODILES
(Die Weisheit der Krokodile)
Regie: Po-Chih Leong
1997
WELCOME TO SARAJEVO
(Welcome To Sarajevo)
Regie: Michael Winterbottom
1994
SHALLOW GRAVE
(Kleine Morde unter Freunden)
Regie: Danny Bolye
1990
AN ANGEL AT MY TABLE
(Ein Engel an meiner Tafel)
Regie: Jane Campion
Jane Campion (Drehbuch und Regie)
Die Neuseeländerin Jane Campion, geboren 1954 in Wellington, stammt aus einer
Schauspielerfamilie. Sie schloss zunächst ein Bachelorstudium der Anthropologie an der
Victoria University in ihrer Heimatstadt Wellington ab, bevor sie an der Chelsea School of
Arts in London und am Sydney College of Arts weiterstudierte. In Sydney, wo ihr Hauptfach
eigentlich Malerei war, begann sie, Filme zu machen. Im Anschluss an die Kunsthochschule
drehte Campion drei Kurzfilme an der Television and Radio School in Sydney.
Diese Kurzfilme verhalfen ihr zu einer Einladung nach Cannes, wo 1986 ihr Fernsehfilm „Two
Friends“ in einer Sonderreihe gezeigt wurde. „Peel“, der erste der drei Filme, wurde mit einer
Goldenen Palme ausgezeichnet. 1989 lief dann SWEETIE, Campions erste Produktion in
Spielfilmlänge, in Cannes im Wettbewerb.
Der Durchbruch gelang Campion mit EIN ENGEL AN MEINER TAFEL mit Kerry Fox als Autorin
Janet Frame in der Hauptrolle. Der Film, der ursprünglich als Fernsehproduktion konzipiert
war, lief 1990 beim Filmfestival von Venedig, wo er sieben Preise einschliesslich eines
Silbernen Löwen gewann. Mit ihrem dritten Spielfilm DAS PIANO wurde Campion dann einem
weltweiten Publikum bekannt. Der Film mit Holly Hunter und Sam Neill in den Hauptrollen
hatte 1993 seine Welturaufführung beim Filmfestival von Cannes, wo er die Goldene Palme
für den besten Film gewann, ausserdem wurde Hunter mit einer Goldenen Palme als beste
Schauspielerin ausgezeichnet. Insgesamt wurde DAS PIANO mit mehr als 30 Auszeichnungen
bedacht, der Film war für insgesamt neun Oscars nominiert und gewann drei, darunter den
für Campions Drehbuch. Ausserdem gewann Anna Paquin als beste Nebendarstellerin und
Holly Hunter als beste Hauptdarstellerin.
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Zu Campions weiteren Filmen gehören A PORTRAIT OF A LADY, HOLY SMOKE und IN THE
CUT.
Filmografie (Auswahl)
2009
BRIGHT STAR
(Bright Star)
D: Abbie Cornish, Ben Whishaw, Kerry Fox, Paul Schneider
2004
IN THE CUT
(In The Cut)
D: Meg Ryan, Mark Ruffalo, Jennifer Jason Leigh
1999
HOLY SMOKE
D: Kate Winslet, Harvey Keitel, Julie Hamilton
1996
THE PORTRAIT OF A LADY
(The Portrait of a Lady)
D: Nicole Kidman, John Malkovich, Barbara Hershey
1993
THE PIANO
(Das Piano)
D: Holly Hunter, Sam Neill, Anna Paquin, Harvey Keitel
1991
AN ANGEL AT MY TABLE
(Ein Engel an meiner Tafel)
D: Kerry Fox, Karen Fergusson, Alexia Keogh
Jan Chapman (Produzentin)
Jan Chapman, geboren 1950 in Newcastle in der australischen Provinz New South Wales,
gehört zu den erfolgreichsten Filmproduzenten Australiens. Sie studierte an der Universität
von Sydney, danach schloss sie sich der „Sydney Filmmakers Co-Op“ an, was ihr zu einer
Stelle als Produzentin bei der australischen Fernsehgesellschaft ABC verhalf. Dort produzierte
sie unter anderem Jane Campions ersten Fernsehfilm „Two Friends“. Seit Gründung ihrer
eigenen Produktionsgesellschaft war Chapman an folgenden Filmen beteiligt: WEGE DER
LIEBE (1992), DAS PIANO (1993), LOVE SERENADE (1996), HOLY SMOKE (1999), WALK
THE TALK (2000), LANTANA (2001) und nun Campions BRIGHT STAR. Als ausführende
Produzentin war Chapman bei SOMERSAULT (2004) und SUBURBAN MAYHEM (2006) tätig,
die beide in Cannes in der Reihe „Un certain regard“ liefen.
Chapmans Filme, von denen viele ihre Premiere bei den weltweit renommiertesten
Filmfestivals wie Cannes, Berlin, Venedig und Toronto hatten, sind mit zahlreichen Preisen
ausgezeichnet worden. So gewann DAS PIANO 1993 die Goldene Palme in Cannes und im
Jahr darauf drei Oscars, LOVE SERENADE erhielt 1996 in Cannes die „Camera d’Or“. In ihrem
Heimatland Australien sind Chapmans Filme mit nicht weniger als 35 Preisen des Australian
Film Institute bedacht worden.
1994 wurde Chapman von der Producer’s Guild of America als „Most Promising Theatrical
Motion Picture Producer“ geehrt. Für ihre herausragenden Verdienste um die australische
Filmwirtschaft erhielt sie 2004 den Orden der Order of Australia.
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Caroline Hewitt (Produzentin)
Caroline Hewitt hat ein breites Spektrum an Spielfilmen fürs Kino produziert. Als ausführende
Produzentin verantwortete sie etwa die BBC-Produktion „Sweeney Todd“ unter der Regie von
David Moore und DEATHWATCH (2002), Regisseur Michael Bassetts Spielfilmdebüt. Zu ihren
frühren Projekten gehören Anna Campions Thriller LOADED (1994); DAS HANDBUCH DES
JUNGEN GIFTMISCHERS („The Young Poisoner’s Handbook“) von Ben Ross (1995), Frank
Stapletons THE FIFTH PROVINCE (1997) und Ben Hopkins‘ DIE NEUN LEBEN DES TOMAS
KATZ („The Nine Lives of Tomas Katz“, 2000).
Als Koproduzentin arbeitete Hewitt u. a. an folgenden Filmen mit: Garth Jennings‘ PER
ANHALTER DURCH DIE GALAXIS (2005), Stephen Frys Regiedebüt BRIGHT YOUNG THINGS
(2003) nach Evelyn Waughs Roman „Vile Bodies“, Rolf de Heers THE OLD MAN WHO READ
LOVE STORIES (2001) und Bille Augusts LES MISÉRABLES (1998). Zuletzt produzierte sie
Steve Bendelacks MR BEAN MACHT FERIEN mit Rowan Atkinson in der Hauptrolle.
Von 2000 bis 2001 war Hewitt Leiterin der Produktionsabteilung von Film Four International.
Unter ihrer Leitung entstanden Produktionen wie Grogor Jordans BUFFALO SOLDIERS mit
Joaquin Phoenix, Asif Kapadias in Hindi gedrehter Film THE WARRIOR; Gillian Armstrongs
DIE LIEBE DER CHARLOTTE GRAY mit Cate Blanchett in der Titelrolle, Thomas Vinterbergs
IT’S ALL ABOUT LOVE; Peter Cattaneos Komödie LUCKY BREAK – REIN ODER RAUS,
HEIRATEN FÜR FORTGESCHRITTENE („Crush“) mit Andie MacDowell und Alan Taylors THE
EMPEROR’S NEW CLOTHES.
François Ivernel (ausführender Produzent)
François Ivernel ist Absolvent der Pariser Wirtschaftshochschule École des Hautes Etudes
Commerciales. 1986 trat er beim Mischkonzern Chargeurs in die Finanzabteilung ein. Nach
der Übernahme von Pathé durch Chargeurs begann Ivernel 1994, im Bereich Filmproduktion
zu arbeiten. 1998 wurde er zum Managing Director bei Pathé Image berufen und wechselte
Mitte 2000 in derselben Funktion zu Pathé UK. Seitdem hat er als Leiter des Teams von
Pathé UK die Firma zu einer profitablen und auf langfristiges Wachstum ausgelegten
Gesellschaft gemacht. Zu den Produktionen bzw. Ankäufen von Pathé UK gehören etwa DAS
MÄDCHEN MIT DEM PERLENOHRRING, LADY HENDERSON PRÄSENTIERT, Ken Loachs THE
WIND THAT SHAKES THE BARLEY, Pedro Almodóvars VOLVER, Stephen Frears
preisgekrönter Film DIE QUEEN, DIE HERZOGIN („The Duchess“), BRIGHT STAR und der
achtfache Oscar-Gewinner SLUMDOG MILLIONÄR.
Seit März 2007 ist Ivernel für die Produktions- und Verleihsparten von Pathé sowohl in
Frankreich als auch in Grossbritannien verantwortlich, gemeinsam mit Marc Lacan als
General Manager.
Greig Fraser (Kamera)
Greig Fraser, geboren 1975 im australischen Melbourne, hatte sich schon einen Namen als
Fotograf gemacht, als er bei der Produktionsfirma Exit Films einstieg, um als Kameramann zu
arbeiten. In seiner Zeit bei Exit Films war er für den einzigartigen Look der vielfach
preisgekrönten Produktionen der Firma verantwortlich.
2002 entschloss er sich, freiberuflich weiterzuarbeiten und verfolgte eine Vielzahl von
Projekten, bevor er bei Glendyn Ivin als Kameramann für dessen Kurzfilm „Cracker Bag“
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anheuerte, der neben zahlreichen anderen Preisen auch mit einer Goldenen Palme bei den
Filmfestspielen von Cannes 2003 ausgezeichnet wurde. Fraser selbst wurde für seine
Kameraarbeit im selben Jahr bei den AFI Awards ausgezeichnet.
Zu Frasers weiteren Kurzfilmen gehören Nash Edgertons „Fuel“, „Lucky“, Adrian Bosichs
„Marco Solo“, Rhys Grahams „Love This Time“, Stuart McDonalds „Stranded“ und Tony
Kravitz‘ „Jewboy“.
2005 drehte Fraser CATERPILLAR WISH für Regisseurin Sandra Sciberras sowie die Kurzfilme
„Learning To Fly“ (Regie: Jack Hutchings) und Jane Campions „The Water Diary“, der Teil
eines Projektes der Vereinten Nationen war.
2006 war er für die Kamera bei Robert Sarkies‘ OUT OF THE BLUE verantwortlich, der auf
dem Filmfestival von Toronto Premiere hatte. Im selben Jahr entstanden weitere Kurzfilme
mit Fraser hinter der Kamera: David Michôds „Crossbow“ und „The Lady Bug“. „The Lady
Bug“, wiederum unter der Regie von Jane Campion, gehörte zu einer Reihe von Filmen, die
anlässlich des 60. Jubiläums des Filmfestivals von Cannes bei vorigen Goldene-PalmenGewinnern in Auftrag gegeben wurden.
Zu Frasers weiteren Filmen gehören die Kurzfilme „Netherland Dwarf“ von David Michôd und
„Spider“ von Nash Edgerton; ausserdem war Fraser Second-Unit-Kameramann bei Baz
Luhrmanns Epos AUSTRALIA mit Nicole Kidman und Russell Crowe in den Hauptrollen.
Seit der Zusammenarbeit mit Jane Campion bei BRIGHT STAR hat Fraser bereits weitere
Filme abgeschlossen, darunter Glendyn Ivins erster abendfüllender Spielfilm LAST RIDE und
Scott Hicks‘ THE BOYS ARE BACK mit Clive Owen.
Alexandre de Franceschi (Schnitt)
Alexandre de Franceschi, geboren in Spanien als Sohn französischer und italienischer Eltern,
lebt und arbeitet seit 1986 in Australien. BRIGHT STAR ist nach IN THE CUT seine zweite
Zusammenarbeit mit Jane Campion.
Zu seinen weiteren von ihm geschnittenen Filmen zählen PRAISE (1998), WE DON’T LIVE
HERE ANYMORE (2004), LITTLE FISH (2005) mit Cate Blanchett und Sam Neill, DER BUNTE
SCHLEIER („The Painted Veil“, 2006) und SCHANDE („Disgrace“, 2009) nach dem Roman
des südafrikanischen Literaturnobelpreisträgers J. M. Coetzee.
Janet Patterson (Kostüme und Szenenbild)
Janet Patterson arbeitet seit über 20 Jahren eng mit Regisseurin Jane Campion zusammen;
sie war an „Two Friends“, DAS PIANO, THE PORTRAIT OF A LADY, HOLY SMOKE und
BRIGHT STAR beteiligt. Sie hat auch mehrfach mit Regisseurin Gillian Armstrong
zusammengearbeitet: Bei OSCAR AND LUCINDA war sie für die Kostüme und bei WEGE DER
LIEBE („The Last Days of Chez Nous“) für Kostüme und Szenenbild verantwortlich.
Patterson war drei Mal für einen Oscar für die besten Kostüme nominiert. Für DAS PIANO,
THE PORTRAIT OF A LADY und für OSCAR AND LUCINDA. Für DAS PIANO wurde sie darüber
hinaus mit einem BAFTA und mit einem Preis des Australian Film Institutes ausgezeichnet.
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Mark Bradshaw (Musik)
Mark Bradshaw, Absolvent des College of Fine Arts in Sydney und der University of Sydney,
schrieb schon bei Jane Campions Kurzfilmen „The Lady Bug“ (2007) und „The Water Diary“
(2006) die Filmmusik. Neben Filmmusik wie für den von ihm auch mitproduzierten Kurzfilm
„The Mirage“ (2008) hat Bradshaw für ein breites Spektrum von Ensembles komponiert: für
Streichquartetts, Streichorchester und A-Cappella-Gesang. Als Komponist und Musiker tritt er
regelmässig mit seiner Gruppe „Mark Bradshaw And The Like“ auf, deren Stücke auf
Streichern, Gesang und elektronischen Klängen beruhen.
Nina Gold (Casting)
Nina Gold zählt zu den führenden unabhängigen Casting-Agentinnen Londons. Nach ihrem
Studium in Cambridge, während dessen sie begann, sich für das Theater zu begeistern,
arbeitete Gold, die fliessend Französisch spricht, als Schauspiellehrerin in Paris. Am besten
bekannt ist sie für ihre über zehn Jahre lange Zusammenarbeit mit Regisseur Mike Leigh: So
war sie bei dessen Filmen TOPSY-TURVY, ALL OR NOTHING, VERA DRAKE und jüngst
HAPPY-GO-LUCKY für die Besetzung verantwortlich.
Zu Golds Filmen gehören weiterhin Edgar Wrights HOT FUZZ, David Cronenbergs TÖDLICHE
VERSPRECHEN („Eastern Promises”), John Mayburys THE EDGE OF LOVE, Steve Bendelacks
MR. BEAN MACHT FERIEN, Richard Eyres THE OTHER MAN, Stephen Hopkins‘ THE LIFE AND
DEATH OF PETER SELLERS sowie Robert Zemeckis‘ Filme DIE LEGENDE VON BEOWULF und
DISNEY’S EINE WEIHNACHTSGESCHICHTE („A Christmas Carol”) mit Jim Carrey.
Seit BRIGHT STAR hat Gold unter anderem das Casting für Sam Taylor Woods John-LennonFilmbiografie NOWHERE BOY und für den dritten Film der „Narnia“-Serie, DIE CHRONIKEN
VON NARNIA: THE VOYAGE OF THE DAWN TRADER übernommen.
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DAS BUCH ZUM FILM
JOHN KEATS – BRIGHT STAR. Die Geschichte von John Keats und Fanny Brawne.
Mit einem Vorwort von Jane Campion und zahlreichen farbigen Fotos aus dem Film.
Mit ihrem Oscar-gekrönten Meisterwerk DAS PIANO begeisterte Regisseurin Jane Campion
ein Millionenpublikum. In ihrem neuen Film BRIGHT STAR erzählt sie nun von der grossen
Liebe zwischen John Keats und Fanny Brawne. Es ist eine Liebe, die zum Scheitern verurteilt
scheint: Zu gross sind die Unterschiede zwischen der Schneiderin und dem hoch begabten
Dichter. Auch Fannys Mutter und Johns Mentor sind gegen die Verbindung. Meist
voneinander getrennt, bleibt den Liebenden nur ihr inniger Briefwechsel, um einander nahe
zu sein.
Das vorliegende Buch zum Film versammelt die Briefe von Keats an Fanny und die Gedichte,
die er ihr widmete. In ihrem Vorwort erzählt Jane Campion die Geschichte dieser
unvergänglichen Liebe. Farbige Fotos aus dem Film illustrieren den Band.
JOHN KEATS - BRIGHT STAR
insel taschenbuch 3487
222 Seiten
Erscheinungsdatum: 16.11.2009
D: 8,90 €, CH: 16,30 sFr
ISBN 978-3-458-35187-0
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SOUNDTRACK
LAKESHORE RECORDS TO RELEASE ORIGINAL SOUNDTRACK FOR
BRIGHT STAR
Soundtrack Features Original Music by Mark Bradshaw With Performances By The Film’s
Stars Ben Whishaw and Abbie Cornish
Writer/Director Jane Campion (The Piano, The Portrait of a Lady) adapted the film from the
book Keats by Andrew Motion. Campion turned to Mark Bradshaw (The Mirage, The Water
Diary) to compose the music for the film. The film’s stars, Ben Whishaw and Abbie Cornish,
perform on the soundtrack.
Mark Bradshaw first collaborated with Jane Campion on her two short films The Lady Bug
and The Water Diary. A graduate from the College of Fine Arts in Sydney, Bradshaw went on
to complete postgraduate studies at the University of Sydney. He quickly developed an
original voice as a composer and performer through extensive touring with his
string/electronic/voice ensemble, Mark Bradshaw and the Like. In addition to his work with
Campion, Bradshaw has composed music for several other short films, including The Mirage,
which he also produced.
BRIGHT STAR original soundtrack on Lakeshore Records will be available via iTunes and
Amazon Digital and in stores.
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BESETZUNG
Fanny Brawne
ABBIE CORNISH
John Keats
BEN WHISHAW
Mr. Brown
PAUL SCHNEIDER
Mrs. Brawne
KERRY FOX
Toots
EDIE MARTIN
Samuel
THOMAS BRODIE SANGSTER
Maria Dilke
CLAUDIE BLAKLEY
Charles Dilke
GERARD MONACO
Abigail
ANTONIA CAMPBELL-HUGHES
Reynolds
SAMUEL ROUKIN
Reynolds Schwestern
AMANDA HALE
LUCINDA RAIKES
STAB
Regie
JANE CAMPION
Drehbuch
JANE CAMPION
nach ANDREW MOTIONS Biografie „KEATS“
Beratung
ANDREW MOTION
Produktion
JAN CHAPMAN
CAROLINE HEWITT
Ausführende Produktion
FRANÇOIS IVERNEL
CAMERON MCCRACKEN
CHRISTINE LANGAN
DAVID M. THOMPSON
Kamera
GREIG FRASER
Schnitt
ALEXANDRE DE FRANCESCHI A.S.E.
Kostüme und Szenenbild
JANET PATTERSON
Bauten
DAVID HINDLE
Musik
MARK BRADSHAW
Casting
NINA GOLD
Maske
KONNIE DANIEL
Synchronregie
ELIZABETH VON MOLO
Synchronstudio
BERLINER SYNCHRON AG
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