Fanny Hensel - Konzertchor Biel Seeland

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und Lieder, die sich in häuslichen Konzerten aufführen
ließen. 1827 und 1830 ergriff sie die Gelegenheit, fünf
Lieder und ein Duett mit Klavierbegleitung unter dem
Namen Felix Mendelssohns in dessen Liederheften op. 8
und op. 9 zu veröffentlichen.
Fanny Hensel
geb. Mendelssohn
geboren am 14.11.1805 in Hamburg
gestorben am 14.5.1847 in Berlin
„Ohne Zweifel ist Fanny Hensel die bedeutendste
Komponistin
des 19. Jahrhunderts gewesen.“ (MGG, Bd. 16)
Fanny Hensel wuchs in einer wohlsituierten und
gebildeten Berliner Familie auf. Schon früh erkannten der
Bankier Abraham Mendelssohn Bartholdy und seine Frau
Lea auch Fannys außergewöhnliche musikalische
Begabung, so dass Fanny wie ihr Bruder Felix von den
besten erreichbaren Lehrern unterrichtet wurde. Bald war
Fanny im Freundes- und Bekanntenkreis der
Mendelssohns nicht nur als hervorragende Pianistin,
sondern auch als Komponistin von Liedern und
Klavierstücken bekannt.
Bereits als 14-jährige wurde Fanny von ihrem Vater auf
ihre zukünftige Rolle als Ehefrau und Mutter verwiesen,
und so war ihr Wirken auf den häuslichen Rahmen
beschränkt. Sie komponierte überwiegend Klavierstücke
Bei den von ihrem Vater organisierten „Sonntagsmusiken“
im Hause Mendelssohn mit Musikern der Hofkapelle
erhielt nicht nur Felix, sondern auch Fanny die
Möglichkeit, ihre eigenen Werke in einem
halböffentlichen Rahmen vor einem ausgewählten
Publikum zu erproben. Fanny, die im Oktober 1829
Wilhelm Hensel geheiratet hatte, nahm im Frühjahr 1831
diese Konzerte wieder auf. Sie dirigierte und begleitete
ihren ca. 20stimmigen Chor und führte gemeinsam mit
befreundeten Musikern Oratorien, Opernarien und
Kammermusik auf einem hohen Niveau auf. Dort fand sie
auch ein Auditorium für ihre eigenen Werke. Neben
Freunden und Bekannten trafen sich zu den
„Sonntagsmusiken“ berühmte Persönlichkeiten wie die
Brüder Humboldt, Franz Liszt, Clara Schumann, Johanna
Kinkel, Heinrich Heine u.a. Die Leitung dieser Konzerte
wirkte sich auch positiv auf ihre Arbeit als Komponistin
aus. Sie komponierte 1831 größere Werke für Solisten,
Chor und Orchester, wie die Kantaten Hiob und Lobgesang
und das Oratorium nach Bildern der Bibel.
Während einer einjährigen Italienreise 1839/40 der
Familie Hensel fand Fanny endlich die lang ersehnte
Anerkennung über den Kreis der Familie hinaus und lernte
verschiedene Musiker kennen, die ihre Werke schätzten
und ihre Kreativität förderten.
Zurück in Berlin komponierte Fanny ihr bedeutendstes
Klavierwerk, den biographisch geprägten Zyklus Das Jahr
(1841). Die Idee, die 12 Monate eines Jahres musikalisch
darzustellen, war zu ihren Lebzeiten einmalig.
Erst in ihrem letzten Lebensjahr fand Fanny den Mut, auch
gegen den ausdrücklichen Willen ihres Bruders
systematisch mit der Drucklegung ihrer Kompositionen zu
beginnen. Ab 1846 erschienen Lieder für eine Singstimme
mit Klavier, Chorlieder a cappella und Klavierstücke als op.
1 bis 7.
Zu weiteren eigenen Veröffentlichungen sollte es dann
jedoch nicht mehr kommen: Am 14. Mai 1847 erlag Fanny
Hensel während der Probe zu einer ihrer
Sonntagsmusiken unerwartet einem Gehirnschlag.
Hiob
(1831)
Kantate für Soli, vierstimmigen gemischten Chor
und Orchester (10min.)
Das Anliegen, die Leiden Hiobs als Glaubensprüfung
darzustellen, ist dramatisch und ausdrucksvoll
komponiert. Der symmetrische Aufbau (Chor, Alt-Rez,
Trio, Alt-Rez., Chor) mag sogar symbolisch gedeutet
werden, und die in melodisch-harmonischer Veränderung
wiederholte Frage „Was ist der Mensch?“ im ersten Chor
als versinnbildlichte Suche nach Antwort.
Youtube-link
www.youtube.com/watch?v=0md39YUymGQ
Mit 15 Jahren ernannte ihn der Herzog von Braunschweig
zum Kammermusiker und versprach ihm, ihn zu weiterer
Ausbildung noch einem großen Meister zu übergeben.
Spohr wünschte sich Viotti; der unterrichtete aber nicht
mehr. Die Wahl fiel endlich auf den Geiger Franz Eck
(1774–1804), als dieser eben im Begriff war, eine
Kunstreise nach Russland anzutreten. Spohr begleitete ihn
und kehrte erst im Juli 1803 nach Braunschweig zurück.
Die
letzten
Dinge
seiner Autobiographie geschildert. Zwistigkeiten mit dem
Direktor des Theaters, Graf Ferdinand von Pálffy, waren
die Ursache, dass er dies Amt bereits nach zwei Jahren
niederlegte und wiederum Kunstreisen antrat (bei denen
er u. a. erstmals persönlich Niccolò Paganini begegnete),
und die diesmal auch durch die Schweiz, Italien und
Holland führten, bis er im Winter 1817 die
Kapellmeisterstelle am Theater in Frankfurt am Main und
die Leitung des Orchesters der Frankfurter
Museumsgesellschaft übernahm.
Danach erhielt er auf Veranlassung von Carl Maria von
Weber die Berufung als Hofkapellmeister nach Kassel und
trat im Januar 1822 in sein neues Amt ein. Als Dirigent
trug Spohr zur Entwicklung moderner Orchesterkultur bei.
Er war einer der ersten Orchesterleiter, die den Taktstock
benutzten. Größere Virtuosenreisen unternahm er von
nun an nicht mehr; er machte sich sehr um das
Musikleben der Stadt Kassel verdient, wobei er das Niveau
des Orchesters auf eine nie zuvor erreichte Höhe brachte
und außerdem einen Gesangverein für Oratorienmusik
gründete
(1826)
Oratorium für Soli, Chor & Orchester (75min.)
Louis Spohr
geboren am 5.4.1784 in Braunschweig
gestorben am 22.10.1859 in Kassel
Louis Spohr zeigte früh sein musikalisches Talent, so dass
es schon im fünften Jahr gelegentlich in den musikalischen
Abendunterhaltungen der Familie mit seiner Mutter
Duette singen konnte. Mit zwölf Jahren wurde Spohr nach
Braunschweig geschickt, um sich bei gleichzeitigem
Gymnasialunterricht in der Musik auszubilden.
Hier traf er Pierre Rode (1774–1830) an (einen
Meisterschüler von Viotti), dessen Spiel nachhaltigen
Einfluss auf seine weitere Entwicklung ausübte. Spohrs
Ruf als Violinvirtuose verbreitete sich nun rasch; im
Dezember 1804 debütierte er mit zwei spektakulären
Konzerten im Leipziger Gewandhaus. 1805 erhielt er die
Konzertmeisterstelle in Gotha.
1813 folgte er einem Ruf als Kapellmeister des Theaters
an der Wien. Dort trat er mehrfach mit Beethoven
zusammen, der ihn und seine Familie auch zu Hause
besuchte. Spohr hat die denkwürdigen Begegnungen in
Als Komponist hat Spohr die musikalische Literatur auf
jedem ihrer Gebiete durch Meisterwerke von
unvergänglichem Wert bereichert.
Insgesamt komponierte Louis Spohr vier Oratorien: «Das
Jüngste Gericht» (1812), «Die Letzten Dinge» (1826,
englisch als «The last Judgment»), «Des Heilands letzte
Stunden» (1835, englisch als «Calvary») und «Der Fall
Babylons» (1842).
Inhalt des Oratoriums «Die Letzten Dinge»
Im ersten Teil des Oratoriums steht, wie als Vorausnahme,
der Lobpreis Gottes als Dank über die Errettung nach dem
Ende der Welt und Gottes Allmacht im Zentrum. «Preis
und Ehre ihm, der da ist, der da war und der da kommt!»
lautet der erste Chor. Gott der Herr, der Allmächtige wird
mit dem dreifachen «Heilig, heilig, heilig» angerufen. Mit
dem Satz «Heil, dem Erbarmer, Heil!» schliesst der erste
Teil.
Johannes und Matthäus und komponierte entsprechend
eine grosse Eingangssinfonia zum ersten Teil und eine
etwas kürzere zum zweiten Teil.
Wirkung des Oratoriums (Bericht zur Zeit Spohrs)
Der zweite Teil wird, wie der erste, mit einer Sinfonia
eröffnet. Es folgt der Hinweis auf das Ende der Welt,
vorgetragen in dramatischen Passagen durch den BassSolisten mit dem Orchester. Im Duett (Sopran und Tenor)
«Sei mir nicht schrecklich in der Not» wird das Vertrauen
des gläubigen Menschen zu Gott zum Ausdruck gebracht.
Nach der Zusage von Gott, sich vom gläubigen Menschen
finden zu lassen, folgt die Schilderung des Jüngsten
Gerichts, welche im a cappella Satz des Solistenquartetts
und Chores «Selig sind die Toten» mündet. Gottes Zusage,
einen neuen Himmel und eine neue Erde zu schaffen
folgen mit dem Versprechen «Siehe, ich komme bald». In
der letzten Nummer erkennt der Mensch die Allmacht
Gottes und besingt diese: «Gross und wunderbarlich sind
deine Werke». Das Oratorium endet mit der Schlussfuge
«Sein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit von
Ewigkeit zu Ewigkeit. Halleluja! Amen!»
Ursprung des Textes
Der Text des zweiteiligen Oratoriums «Die Letzten Dinge»
wurde von Hofrat Friedrich Rochlitz nach Worten der
Heiligen Schrift zusammengestellt. Rochlitz (1769-1842)
war deutscher Erzähler und musikalischer Schriftsteller
und gab ab 1799 die «Allgemeine Musikalische Zeitung»
heraus. Der zusammengestellte Oratorientext war
ursprünglich ausschliesslich aus der Offenbarung Johannes
übernommen bzw. teilweise verkürzend
zusammengestellt. Seine klaren Vorstellungen über die
Umsetzung des Textes in Musik und die Dauer des
gesamten Oratoriums teilte Rochlitz im Manuskript und in
Briefen an Spohr mit. Spohr bemerkte während der
Arbeit, dass der Text zu kurz wäre, um ein knapp
anderthalbstündiges Werk komponieren zu können. Spohr
erhielt von Rochlitz weitere Texte aus Ezechiel, Jeremia,
Das Oratorium fand beim Publikum wie bei den
ausführenden Musikern sehr grossen Anklang. Spohr
selbst war mit seinem Werk sehr zufrieden, in seiner
Selbstbiographie (Band II, S. 171f.) schreibt er: «(...) und
die Aufführung war fehlerlos. Die Wirkung war, wie ich
mir sagen musste, ausserordentlich. Nie hatte ich früher
bei Aufführung eines meiner grösseren Werke diese
Genugtuung gehabt!» Bei der Uraufführung am Karfreitag
1826 in der lutherischen Kirche in Kassel, musizierten
beinahe 200 Musiker und 2000 Menschen erlebten die
Aufführung. Kurz nach dieser Aufführung wurde Spohr
nach Düsseldorf eingeladen, um dort das Werk beim
rheinischen Musikfest zu dirigieren. Das Musikfest wurde
um einen Tag verlängert, damit das Oratorium ein zweites
Mal gegeben werden konnte!
Noch stärker wirkte das Oratorium in England, wo es 1830
in Norwich zur Aufführung gelangte. Die Solo-Sopranistin
war so überwältigt, dass sie schluchzend vom Podium
geführt werden musste, und der Rezensent des
„Harmonicon“ erklärte „die letzten Dinge“ zu einer der
grössten musikalischen Schöpfungen des Zeitalters“.
Youtube-Link (ganzes Werk)
www.youtube.com/watch?v=BJcfUt0pHSY
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