RoACTEMRA bei polyartikulärer juveniler idiopathischer Arthritis (pJIA) Was Sie über RoACTEMRA (Tocilizumab) wissen sollten Diese Broschüre liefert wesentliche Informationen, um Patienten mit pJIA und deren Eltern/gesetzliche Vertreter dabei zu unterstützen, Nutzen und Risiken einer Behandlung mit RoACTEMRA zu verstehen. Was Sie über RoACTEMRA wissen sollten Es ist sehr wichtig, die richtige Behandlung für eine polyartikuläre juvenile idiopathische Arth­ ritis (pJIA) zu wählen, und dies ist immer noch eine Herausforderung. Neue Behandlungs­ möglichkeiten der pJIA erhöhen die Wahr­ scheinlichkeit für eine Besserung bei den Pati­ enten. Wie alle Arzneimittel haben auch diese sowohl einen Nutzen als auch ein mögliches Risiko für die Gesundheit. Und es ist wichtig, dass Sie dies richtig verstehen. Voraussetzung für eine erfolgreiche Behand­ lung Ihres Kindes ist ein ausgewogenes Ver­ hältnis von Nutzen und Risiken. RoACTEMRA könnte diese Behandlung sein. RoACTEMRA ist in Kombination mit Metho­ trexat (MTX) zur Behandlung von Patienten im Alter von 2 Jahren und älter mit polyartikulärer juveniler idiopathischer Arthritis (pJIA) (Rheu­ mafaktor-positiv oder -negativ und erweiterte Oligoarthritis) angezeigt, die nur unzureichend auf eine vorangegangene Behandlung mit MTX angesprochen haben. RoACTEMRA kann als Monotherapie verabreicht werden, falls eine Methotrexat-Unverträglichkeit vorliegt oder eine Fortsetzung der Therapie mit Methotrexat unangemessen erscheint. RoACTEMRA wirkte auch bei Patienten, de­ nen andere Arzneimittel zur Behandlung der pJIA, wie Corticosteroide oder MTX, nicht ge­ holfen haben. Diese Broschüre wird einige Fragen beantwor­ ten, die Sie vielleicht zu den Nebenwirkungen und den möglichen Risiken von RoACTEMRA haben. Dies wird Ihnen bei der Entscheidung helfen, ob RoACTEMRA die richtige Behand­ lung für Ihr Kind ist. Diese Broschüre ersetzt aber nicht das Gespräch mit Ihrem Arzt, dem medizinischen Fachpersonal oder Ihrem Apotheker. Was Sie über pJIA und RoACTEMRA wissen sollten Welche Ursachen hat die pJIA? Wie wird RoACTEMRA verabreicht? Die genauen Ursachen einer pJIA sind unklar. Unser Immunsystem schützt uns vor fremden Substanzen, wie Krankheitserregern. Bei einer pJIA funktioniert das Immunsystem nicht so, wie es sollte, und greift auch den Körper selbst an. Bei einer pJIA greift das Immunsystem die Gelenke an, was zu Schmerzen und Schwel­ lungen der Gelenke und einer Beeinträchtigung der Körperfunktion führt. Ein Arzt oder das medizinische Fachpersonal wird Ihrem Kind RoACTEMRA verabreichen. Dies geschieht als intravenöse Infusion (in eine Vene) mit einer Nadel. Eine Verabreichung be­ nötigt ca. 60 Minuten, um in eine Vene, meis­ tens im Arm, infundiert zu werden. Was ist RoACTEMRA? nächste Dosis bekommen muss. RoACTEMRA ist ein biologisches Arzneimittel (ein Mittel, das aus lebenden Zellen hergestellt wird), das die Wirkung von IL-6 im Körper blo­ ckiert. Es wird bei Kindern und Jugendlichen zur Behandlung der pJIA eingesetzt. Welche Untersuchungen werden während einer Behandlung mit RoACTEMRA durchgeführt? Die Dosierung hängt vom Körpergewicht Ihres Kindes ab und kann daher für jeden Menschen unterschiedlich sein und sich auch während der Behandlung verändern. RoACTEMRA wird Was ist IL-6? Interleukin 6 (IL-6) ist ein Protein, das vom Im­ alle 4 Wochen gegeben. munsystem benötigt wird. Der Körper produziert Es ist wichtig, dass Ihr Kind seine geplante IL-6, um Infektionen zu bekämpfen. IL-6 spielt Gabe von RoACTEMRA nicht versäumt. Soll­ auch eine wichtige Rolle bei den Anzeichen und te dies dennoch der Fall sein, rufen Sie Ihren Symptomen der pJIA. Manche Menschen mit Arzt oder das medizinische Fachpersonal an. pJIA haben zu viel IL-6. Er bzw. sie wird Ihnen sagen, wann Ihr Kind die Bei jedem Besuch bei Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin kann dieser oder das medizinische Fachper­ sonal das Blut Ihres Kindes untersuchen. Dies Wie wurde RoACTEMRA untersucht? trägt dazu bei, die Therapie richtig zu steuern. RoACTEMRA ist bei Kindern und Jugendlichen Die folgenden Blutwerte werden dabei mögli­ mit pJIA in Studien untersucht worden. Es wur­ cherweise untersucht: de allein und in Kombination mit MTX zur Be­ • Neutrophile: Eine ausreichende Anzahl an handlung der pJIA untersucht. Neutrophilen ist wichtig, um unserem Körper Wie wird RoACTEMRA angewendet? die Abwehr von Infektionen zu ermöglichen. RoACTEMRA kann alleine oder zusammen mit RoACTEMRA wirkt auf das Immunsystem Methotrexat angewendet werden. RoACTEMRA und kann einen Rückgang der Anzahl an ist nicht zusammen mit anderen biologischen Neutrophilen, einer Form der weißen Blut­ Arzneimitteln zur Behandlung einer pJIA unter­ zellen, verursachen. Ihr Arzt wird Ihr Kind da­ sucht worden. RoACTEMRA darf nicht zusam­ her untersuchen, um sicherzustellen, dass es men mit anderen biologischen Arzneimitteln ausreichend Neutrophile hat, und er wird es angewendet werden, weil sich dadurch mög­ auf Anzeichen und Symptome einer Infektion licherweise das Risiko für eine Infektion erhöht. überwachen. 2 3 • Blutplättchen: Blutplättchen sind kleine Be­ standteile des Blutes, die Blutungen stoppen, indem sie Blutgerinnsel bilden. Bei einigen Menschen, die RoACTEMRA erhielten, kam es zu einem Rückgang der Anzahl der Blut­ plättchen im Blut. In klinischen Studien war ein Rückgang der Anzahl der Blutplättchen nicht mit schweren Blutungen verbunden. • Leberenzyme: Leberenzyme sind Proteine, die von Ihrer Leber produziert werden und in das Blut abgegeben werden können, und manchmal auf eine Leberschädigung oder eine Lebererkrankung hinweisen. Bei einigen Patienten, die RoACTEMRA erhielten, kam es zu einem Anstieg der Leberenzyme, was ein Anzeichen einer Leberschädigung sein kann. Ein Anstieg der Leberenzyme trat häufiger auf, wenn Arzneimittel, die die Leber schä­ digen können, zusammen mit RoACTEMRA verabreicht wurden. Wenn es bei Ihrem Kind zu einem Anstieg der Leberenzyme kommt, muss Ihr Arzt sofort die richtigen Maßnah­ men ergreifen. Ihr Arzt wird entscheiden, die Dosis von RoACTEMRA oder eines der anderen von Ihrem Kind angewendeten Arz­ neimittel zu ändern oder die Behandlung mit RoACTEMRA ganz abzubrechen. • Cholesterin: Bei einigen Patienten, die Ro­ ACTEMRA erhielten, kam es zu einem An­ stieg der Cholesterinwerte (einer bestimm­ ten Art von Fett) im Blut. Wenn es bei Ihrem Kind zu einem Anstieg der Cholesterinwerte kommt, kann Ihr Arzt ein Arzneimittel verord­ nen, das die Cholesterinwerte senkt. Können Patienten während der Behandlung mit RoACTEMRA geimpft werden? RoACTEMRA ist ein Arzneimittel, das das Im­ munsystem angreift und die körpereigene Ab­ wehr gegen Infektionen verringern kann. Impfungen mit Lebendimpfstoffen und attenu­ ierten Lebendimpfstoffen (die eine sehr kleine Menge des tatsächlichen Krankheitserregers oder abgeschwächte Erreger enthalten), wie z. B. Impfungen gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR-Impfstoff), sollten nicht während einer Behandlung mit RoACTEMRA verabreicht 4 werden. Patienten mit pJIA sollten alle gemäß den aktuellen Impfempfehlungen notwendigen Impfungen erhalten, bevor eine Behandlung mit RoACTEMRA begonnen wird. Welches sind die häufigsten Nebenwirkungen von RoACTEMRA? Die häufigsten Nebenwirkungen, von denen Patienten in den klinischen Studien berichte­ ten, waren normalerweise leicht und führten nicht dazu, dass der Patient/die Patientin die Therapie abbrechen musste. Diese häufigen Nebenwirkungen waren: • Infektionen der oberen Atemwege (Erkältung, Infektionen der Nebenhöhlen) • Kopfschmerzen • vorübergehende Erhöhung des Blutdrucks • Ausschlag • Schwindel Welches sind die möglichen schwerwiegenden Nebenwirkungen von RoACTEMRA? Infektionen: RoACTEMRA ist ein Arzneimittel, das das Immunsystem beeinträchtigt. Das Im­ munsystem ist wichtig, weil es hilft, Infektio­ nen zu bekämpfen. Die Fähigkeit Ihres Kindes zur Bekämpfung von Infektionen kann durch RoACTEMRA geschwächt werden. Einige In­ fektionen können unter einer Therapie mit RoACTEMRA einen schwerwiegenden Verlauf nehmen. Schwerwiegende Infektionen können eine Behandlung im Krankenhaus erforderlich machen oder sogar zum Tod führen. Suchen Sie sofort einen Arzt auf, wenn Ihr Kind Anzeichen/Symptome einer Infektion ent­ wickelt, wie z. B.: •Fieber • anhaltenden Husten • Gewichtsverlust • Halsschmerzen • Atemgeräusche • Rötung oder Schwellung der Haut, Blasen­ bildung, Hautrisse oder Wunden • sehr starke Müdigkeit oder Abgeschlagenheit Allergische Reaktionen: Die meisten allergi­ schen Reaktionen traten während der Infusion oder innerhalb von 24 Stunden nach der Gabe von RoACTEMRA auf, sie können jedoch jeder­ zeit auftreten. Schwerwiegende allergische Re­ aktionen einschließlich Anaphylaxie sind unter Anwendung von RoACTEMRA berichtet worden. Bei Patienten, bei denen während einer vorhe­ rigen Behandlung mit RoACTEMRA allergische Reaktionen auftraten, können diese Reaktionen schwerer und möglicherweise tödlich ausfal­ len. Nach der Markteinführung wurde während einer Behandlung mit Tocilizumab eine tödlich verlaufene anaphylaktische Reaktion berichtet. Ihr Arzt oder das medizinische Fachpersonal wird Ihr Kind während der Infusion engma­ schig auf Anzeichen einer allergischen Reak­ tion überwachen. Wenn eine anaphylaktische Reaktion oder andere schwerwiegende Über­ empfindlichkeitsreaktionen auftreten, muss die Anwendung von RoACTEMRA umgehend ab­ gebrochen werden und eine angemessene Be­ handlung eingeleitet werden. Suchen Sie sofort einen Arzt auf, wenn Sie eines der folgenden Anzeichen oder Sympto­ me einer allergischen Reaktion bemerken: • Hautausschlag, Juckreiz oder Quaddeln • Kurzatmigkeit oder Schwierigkeiten beim Atmen • Schwellung der Lippen, Zunge oder des Gesichts • Brustschmerzen • Benommenheit oder Ohnmacht • starke Bauchschmerzen oder Erbrechen • sehr niedriger Blutdruck Informieren Sie Ihren Arzt immer vor der nächs­ten Dosis Ihres Kindes, ob bei Ihrem Kind nach Erhalt von RoACTEMRA Symptome einer allergischen Reaktion aufgetreten sind. Magen- bzw. Bauchschmerzen: Selten kam es bei Patienten, die RoACTEMRA erhielten, zu schwerwiegenden Nebenwirkungen im Bereich von Magen und Darm. Symptome können Fie­ ber, neu auftretende Bauchschmerzen und Ver­ änderungen der Stuhlgewohnheiten beinhal­ ten. Kontaktieren Sie sofort Ihren Arzt oder das medizinische Personal, wenn bei Ihrem Kind Magen- oder Bauchschmerzen, Koliken oder Blut im Stuhl auftreten. Bösartige Erkrankungen: Arzneimittel, die auf das Immunsystem wirken, wie RoACTEMRA, können das Risiko für bösartige Erkrankungen erhöhen. Informieren Sie vor dem Beginn der Therapie mit RoACTEMRA Ihren Arzt oder das medizinische Personal, wenn Ihr Kind: • eine Infektion hat oder wegen einer Infektion behandelt wird • Anzeichen einer Infektion, wie Fieber, Husten, Kopfschmerzen oder ein Gefühl des Unwohl­ seins, hat • Hautinfektionen mit offenen Wunden hat, wie Infektionen mit Herpes zoster (Windpocken oder Gürtelrose) • häufig Infektionen bekommt • eine allergische Reaktion auf vorherige Arz­ neimittel, einschließlich RoACTEMRA, hatte • an Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) lei­ det oder andere Faktoren vorliegen, die die Wahrscheinlichkeit einer Infektion erhöhen • eine Herz- oder Kreislauferkrankung hat, wie hohen Blutdruck • Tuberkulose (TB) hat oder engen Kontakt mit jemandem hatte, der an TB leidet. Ihr Arzt sollte Ihr Kind vor dem Beginn einer Behand­ lung mit RoACTEMRA auf TB testen. • intestinale Geschwüre oder Divertikulitis hat­ te. Symptome umfassen Bauchschmerzen und ungeklärte Veränderungen der Stuhlge­ wohnheiten mit Fieber • eine Lebererkrankung hat • kürzlich eine Impfung erhalten hat, wie z. B. gegen Masern, Mumps und Röteln, oder eine Impfung bevorsteht Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, dem medizini­ schen Fachpersonal oder Ihrem Apotheker, wenn Sie zu diesen Informationen irgendwel­ che Fragen haben. 5 Informieren Sie Ihren Arzt über jede Nebenwirkung, die bei Ihrem Kind auftritt. Die Nebenwirkungen, die in dieser Broschüre aufgelistet sind, umfassen nicht alle möglichen Nebenwirkungen von RoACTEMRA, die bei Ihrem Kind auftreten können. Fragen Sie Ihren Arzt, das medizinische Fachpersonal oder Ihren Apotheker nach weiteren Informationen. Für vollständige Informationen zu allen even­ tuellen Nebenwirkungen beachten Sie bitte die Fachinformation oder die Gebrauchsinformati­ on, die in allen Sprachen der EU auf der Inter­ netseite der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) verfügbar sind (www.ema.europa.eu). Es ist möglich, dass RoACTEMRA nicht für Ihr Kind geeignet ist. Informieren Sie Ihren Arzt oder das medizinische Personal bei jeder Visite, wenn Ihr Kind: • andere Arzneimittel anwendet. Informieren Sie Ihren Arzt oder das medizinische Personal über alle Arzneimittel, die Ihr Kind anwendet. Dies umfasst verschreibungspflichtige und nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel, Vitamine und pflanzliche Arzneimittel. Ihr Kind kann andere Arzneimittel anwenden, wenn Ihr Arzt Ihnen gesagt hat, dass Ihr Kind diese gleichzeitig mit einer Behandlung mit RoACTEMRA anwenden kann. RoACTEMRA kann mit einigen Arzneimitteln in Wechselwir­ kung treten. Dies kann die Dosierung, die Ihr Kind von diesen Arzneimitteln benötigt, verän­ dern. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Ihr Kind folgende Arzneimittel einnimmt: – Atorvastatin zur Senkung von Cholesterin­spiegeln – Calciumkanalblocker (z. B. Amlodipin) zur Behandlung eines erhöhten Blutdrucks – Theophyllin zur Behandlung von Asthma bronchiale – Phenprocoumon oder Warfarin als blut­ verdünnende Mittel 6 –P henytoin zur Behandlung von Krampfanfällen – Ciclosporin zur Unterdrückung des Immun­ systems nach Organtransplantationen –B enzodiazepine (z. B. Temazepam) zur Linderung von Angst • andere Arzneimittel zur Behandlung der pJIA einnimmt. Dies schließt orale Medikamen­ te, wie nichtsteroidale Entzündungshemmer (z. B. Ibuprofen), Corticosteroide, Methotre­ xat (MTX) und biologische Arzneimittel, ein • eine allergische Reaktion gegen vorherige Arz­ neimittel, einschließlich RoACTEMRA, hatte • eine Infektion oder Anzeichen einer Infektion hat • eine virale Hepatitis oder eine andere Lebererkrankung hatte oder hat • vor kurzem eine Impfung, z. B. gegen Masern, Mumps und Röteln, erhalten hat oder eine Impfung bevorsteht • eine junge Frau im gebärfähigen Alter ist und schwanger oder sexuell aktiv sein könnte. Frauen im gebärfähigen Alter müssen wäh­ rend der Behandlung (und während 3 Mo­ naten danach) eine wirksame Kontrazeption betreiben. RoACTEMRA sollte nicht während der Schwangerschaft angewendet werden, es sei denn, dies ist unbedingt erforderlich • eine Lungenfunktionsstörung hatte oder hat (z. B. interstitielle Lungenerkrankung, bei der es eine Entzündung und Wunden in den Lun­ gen erschweren, ausreichend Sauerstoff zu bekommen) • Krebs, kardiovaskuläre Risikofaktoren, wie hohen Blutdruck und erhöhte Cholesterin­ werte, oder mittelschwere bis schwere Nie­ ren­funktionsstörungen hat RoACTEMRA (Tocilizumab) – wichtige Informationen zur Sicherheit Was ist RoACTEMRA? IL-6 spielt eine wichtige Rolle bei den Anzeichen und Symptomen einer pJIA. Patienten mit pJIA haben zu viel IL-6, das vom Immun­ system produziert wird. RoACTEMRA ist ein Arzneimittel, das die Wirkung von IL-6 im Körper blockiert. Es wird zur Behandlung von Patienten mit pJIA angewendet. Welches ist die wichtigste Information, die ich zu RoACTEMRA haben muss? RoACTEMRA ist ein Arzneimittel, das das Immunsystem beein­ trächtigt. Das Immunsystem ist wichtig, weil es hilft, Infektionen zu bekämpfen. Die Fähigkeit Ihres Kindes zur Bekämpfung von Infektionen kann durch RoACTEMRA geschwächt werden. Einige Infektionen können unter einer Therapie mit RoACTEMRA einen schwerwiegenden Verlauf nehmen. Dies kann eine Behandlung im Krankenhaus erforderlich machen oder kann sogar zum Tod führen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Sie Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal sofort über jedes Anzeichen einer In­ fektion informieren. Informieren Sie vor dem Beginn einer Therapie mit RoACTEMRA Ihren Arzt/Ihre Ärztin, das medizinische Fachpersonal oder Ihren Apotheker, wenn Ihr Kind: • eine Infektion hat (Fieber, Husten oder Kopfschmerzen, ein Gefühl des Unwohlseins) oder aufgrund einer Infektion behandelt wird • häufig Infektionen bekommt oder an Diabetes mellitus (Zucker­ krankheit) leidet oder andere Faktoren vorliegen, die die Wahr­ scheinlichkeit einer Infektion erhöhen • Tuberkulose (TB) hat oder hatte oder wenn es engen Kontakt mit jemandem hatte, der an TB litt oder leidet • vor kurzem eine Impfung, z. B. gegen Masern, Mumps und Röteln erhalten hat oder eine Impfung bevorsteht • andere Arzneimittel zur Behandlung der pJIA einnimmt. Dies schließt orale Medikamente, wie nichtsteroidale Entzündungs­ hemmer (z. B. Ibuprofen), Corticosteroide, Methotrexat (MTX) und biologische Arzneimittel ein, die injiziert werden • eine allergische Reaktion gegen vorherige Arzneimittel, einschließ­ lich RoACTEMRA, hatte • eine virale Hepatitis oder eine andere Lebererkrankung hatte oder hat • eine junge Frau im gebärfähigen Alter ist und schwanger oder sexuell aktiv sein könnte. Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung (und während 3 Monaten danach) eine wirksame Kontrazeption betreiben. RoACTEMRA sollte nicht während der Schwangerschaft angewendet werden, es sei denn, dies ist unbedingt erforderlich • Divertikulitis (Entzündung in Teilen des Dickdarms) und/oder gas­ trointestinale Geschwüre hatte • eine Lungenfunktionsstörung hatte oder hat (z. B. interstitielle Lungen­erkrankung) • Krebs, kardiovaskuläre Risikofaktoren, wie hohen Blutdruck und erhöhte Cholesterinwerte, oder eine mittelschwere bis schwere Nierenfunktionsstörung hat während der Infusion oder innerhalb von 24 Stunden nach der Gabe von RoACTEMRA auf, sie können jedoch jederzeit auf­ treten. Schwerwiegende allergische Reaktionen einschließlich Anaphylaxie sind unter Anwendung von RoACTEMRA berich­ tet worden. Bei Patienten, bei denen während einer vorherigen Behandlung mit RoACTEMRA allergische Reaktionen auftraten, können diese Reaktionen schwerer und möglicherweise tödlich ausfallen. Suchen Sie sofort einen Arzt auf, wenn Sie eines der folgenden Anzeichen oder Symptome einer allergischen Reaktion bemerken: • Hautausschlag, Juckreiz oder Quaddeln • Kurzatmigkeit oder Schwierigkeiten beim Atmen • Schwellung der Lippen, Zunge oder des Gesichts • Brustschmerzen • Benommenheit oder Ohnmacht • starke Bauchschmerzen oder Erbrechen • sehr niedriger Blutdruck Informieren Sie Ihren Arzt immer vor der nächsten Dosis Ihres Kindes, ob bei Ihrem Kind nach Erhalt von RoACTEMRA Symptome einer allergischen Reaktion aufgetreten sind: • niedrige Anzahl der Neutrophilen. Im Körper Ihres Kindes kann eine verringerte Anzahl an Neutrophilen (eine bestimmte Art wei­ ßer Blutzellen, die bei der Bekämpfung von Infektionen helfen) vorhanden sein. Zu den Symptomen gehört eine größere Anzahl an Infektionen. • niedrige Anzahl der Blutplättchen. Im Körper Ihres Kindes kann eine verringerte Anzahl an Blutplättchen, kleinen Bestandteilen des Blutes, die für die Blutstillung wichtig sind, vorhanden sein. Zu den Symptomen gehören Blutergüsse und eine erhöhte Blu­ tungsneigung. • unnormale Spiegel der Leberenzyme. Einige Patienten können unter RoACTEMRA abnormale Leberfunktionswerte aufweisen. • Erhöhung der Cholesterinspiegel. Bei einigen Patienten kann es während einer Therapie mit RoACTEMRA zu einem Anstieg der Cholesterinspiegel kommen. • Magen- bzw. Bauchschmerzen. Patienten unter RoACTEMRA hatten selten schwere Nebenwirkungen im Bereich von Magen und Darm. Symptome können Fieber und anhaltende Bauch­ schmerzen mit Veränderungen der Stuhlgewohnheiten sein. Kontaktieren Sie sofort Ihren Arzt, wenn bei Ihrem Kind Bauchschmerzen oder Koliken oder Blut im Stuhl auftreten. • bösartige Erkrankungen. Arzneimittel, die auf das Immunsystem wirken, wie RoACTEMRA, können das Risiko für bösartige Er­ krankungen erhöhen. Die häufigsten Nebenwirkungen mit RoACTEMRA sind Infektionen der oberen Atemwege (Erkältung, Infektionen der Nebenhöhlen), Kopfschmerzen, vorübergehende Erhöhung des Blutdrucks, Haut­ ausschlag und Schwindel. Informieren Sie Ihren Arzt, das medizinische Fachpersonal oder den Apotheker über alle Arzneimittel, die Ihr Kind einnimmt, dies schließt verschreibungspflichtige und nicht verschreibungspflichtige Arznei­ mittel, Vitamine und pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel ein. Informieren Sie Ihren Arzt, das medizinische Fachpersonal oder Ihren Apotheker über jede Nebenwirkung, an der Ihr Kind leidet oder die nicht weggeht. Die oben genannten Nebenwirkungen sind nicht alle, die während einer Behandlung mit RoACTEMRA auftre­ ten können. Fragen Sie Ihren Arzt, das medizinische Fachpersonal oder Ihren Apotheker nach weiteren Informationen. RoACTEMRA kann schwerwiegende Nebenwirkungen verursachen. Mögliche Nebenwirkungen umfassen/betreffen: • schwerwiegende Infektionen, einschließlich TB • allergische Reaktionen. Die meisten allergischen Reaktionen traten Für vollständige Informationen zu allen eventuellen Nebenwirkun­ gen beachten Sie bitte die Fachinformation oder die Gebrauchs­ information, die auf der Internetseite der EMA verfügbar sind (www.ema.europa.eu). 7 Zusammenfassung und Kontaktinformation In dieser Broschüre sind einige der wichtigsten Informationen zu RoACTEMRA zusammengefasst. Arzneimittel werden manchmal für Behandlungsabsichten verordnet, für die sie nicht zugelassen sind. Verwenden Sie RoACTEMRA nicht für ein Leiden, für das es nicht verordnet wurde. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Personal, wenn Sie irgendwelche Fragen oder Probleme haben. Rufen Sie an: Tel.: +49 (0) 7624/14-2009 Besuchen Sie unsere Internetseite: www.rheuma-therapie.net Copyright © 2013 by F. Hoffmann-La Roche Ltd and Chugai Pharmaceutical Co., Ltd. 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