Mutter Courage in der Gegenwart Autor: Bertold Brecht Entstehungszeit: 1938/39 Textsorte: epische Theater (bezeichnet einerseits dramatische Werke, die von Brecht oder anderen Autoren verfasst werden, andererseits eine Inszenierungspraxis am Theater, die sich von der klassischen Dramaturgie in ihren Zielen und Methoden unterscheidet. Literarische Richtung: Bertold Brecht und das epische Theater. Biografie: Bertolt Brecht (eigentlich Eugen Berthold Friedrich) wurde 1898 in Augsburg geboren. Nach dem Abitur 1917 studierte er Philosophie, dann auch Medizin in München. War erbitterter Kriegsgegner. Er wurde vor dem Kriegsende eingezogen und war Mitglied des Augsburger Soldatenkreises. Er studierte und wurde dann Dramaturg und Regisseur in München. 19241926 war er bei Max Reinhardt in Berlin. 1928 heiratete er Helene Weigel. Brecht floh 1933 vor dem Naziregime in die USA (Kalifornien). 1947 kehrte er nach Europa (Schweiz) zurück und 1948 übersiedelte er nach Ostberlin. 1949 gründete er mit seiner Frau das Berliner Esemble (Experimentier-bühne). Brecht starb am 1956 in Berlin. Brecht stellte seine Form des Theaters dem dramatischen Theater gegenüber. Inhaltsangabe: Dieses Drama spielt im dreißigjährigen Krieg. Die Handlung erstreckt sich über viele Jahre. Das Buch trägt den Untertitel: „eine Chronik des 30jährigen Krieges“. Diesem Titel wird es teilweise gerecht. Die Hauptpersonen sind Anna Fierling, die von vielen auch Mutter Courage genannt wird, ihr Sohn Elif, ihr Sohn Schweizerkas (der seinen Namen von seinem schweizerischen Vater hat), ihre stumme Tochter Kathrin, ein Feldprediger, der protestantisch ist und sich bei Mutter Courage versteckt und Yvette, eine Freundin der Familie. Es gibt noch mehrere Handlungsträger, von ihnen ist der Koch der wichtigste. Mutter Courage zieht mit ihrem Marketenderwagen und ihrer Familie durch die Länder, um Waren zu verkaufen. In Schweden begegnet ihnen ein Werber, der Elif mitnimmt, um einen Soldaten aus ihm zu machen. Mutter Courage sagt allen ihren Kindern den Tod voraus, um ihn von der Entscheidung abzuhalten. Einige Jahre später trifft Mutter Courage ihren Sohn wieder, als sie einen Vogel verkaufen will. Er steht in hohem Ansehen, da er einem Bauern das Vieh gestohlen hat. Courage gibt ihm dafür eine Ohrfeige. Sie lernt hier auch den Koch kennen, der ihr um einen sehr hohen Preis eine Henne abkauft. Der ehrliche, aber dumme Schweizerkas wird zum Verwalter der Regimentskasse eingesetzt. Die Stadt, in der sie sich befinden, wird von den Katholiken eingenommen. Der Feldprediger verkleidet sich und bleibt unerkannt. Schweizerkas wird allerdings verhaftet und zum Tode verurteilt, weil er die Regimentskasse nicht herausrücken will. Courage könnte ihn freikaufen, doch um ihren Wagen zu behalten, der ihr einziger Besitz ist, beginnt sie um den Preis zu feilschen. Da sie nicht nachgibt wird Schweizerkas erschossen. Der Feldprediger hilft Courage, sich den Katholiken anzuschließen. Nach einigen schweren Schlachten und dem Tod Königs Gustavs scheint Frieden einzukehren. Courage versucht daraus Kapital zu schlagen, indem sie auf den Rat des Feldpredigers hin Waren kauft. Leider kehrt nach wenigen Tagen der Krieg zurück und Courage muss einsehen, dass sie sich verspekuliert hat. Elif wird zum Tode verurteilt, da er eine Bäurin während der Friedenszeit ausgeraubt und ermordet hat. Jetzt hat Courage nur mehr die stumme Kathrin, auf die auch schon ein Anschlag verübt worden ist. Der Koch und der Feldprediger werben um Courage, diese lehnt aber beide Männer ab. Kathrin befindet sich gerade auf einem Bauernhof, als sie hört, dass die Stadt Halle überaschend angegriffen werden sollte. Da steigt sie auf das Dach des Hofes und trommelt die Bewohner wach. Sie wird daraufhin von Soldaten vom Dach geschossen. Jetzt ist Mutter Courage allein und zieht mit ihrem Wagen weiter. Sie steht dem Krieg noch immer positiv gegenüber, weil er ihren Lebensunterhalt „bezahlt“.1 1 http://members.aon.at/stevenet/aufgaben/deutsch/buecher/muttercourageundihrekinder1.html