0 Hinduismus [ Mitte: Brahma, Links: Vishnu, Rechts: Shiva ] MAIERSTÄTTER MARIKA 5b 2004 MMag. Wilfinger Marika Maierstätter 5b 2004 1 1. ALLGEMEINES .......................................................................................... 2 1.1. ENTWICKLUNG ......................................................................................... 2 1.2. VERBREITUNG .......................................................................................... 2 1.3. ANHÄNGER ............................................................................................... 2 2. DER BEGRIFF HINDUISMUS .................................................................. 2 3. HEILIGE SCHRIFTEN .............................................................................. 3 3.1. VEDEN ...................................................................................................... 3 3.2. UPANISHADEN .......................................................................................... 3 3.3. BHAGAVADGITA ....................................................................................... 3 4. GOTTHEITEN ............................................................................................. 4 4.1. BRAHMA ................................................................................................... 4 4.2. VISHNU ..................................................................................................... 4 4.3. SHIVA ....................................................................................................... 5 5. VIER KASTEN, VIER LEBENSABSCHNITTE, VIER LEBENSZIELE ............................................................................................................................ 5 5.1. DIE VIER KASTEN ..................................................................................... 6 5.2. DIE VIER LEBENSABSCHNITTE .................................................................. 6 5.3. DIE VIER LEBENSZIELE ............................................................................. 7 6. SAMSARA – DER KREISLAUF DER WIEDERGEBURTEN .............. 8 7. HEILIGE TIERE ......................................................................................... 8 8. GANGES ....................................................................................................... 9 8.1. WASCHUNGEN .......................................................................................... 9 8.2. VARANASI – ZIEL DER PILGER .................................................................. 9 8.2.1. Totenritual ...................................................................................... 10 9. HEILIGE PFLANZEN .............................................................................. 10 10. FESTE ....................................................................................................... 10 10.1. TEMPELFESTE ................................................................................ 10 10.2. GEBURTSTAGE DER GOTTHEITEN ......................................................... 11 10.3. PURANEN-FESTE ................................................................................... 11 11. HOCHZEIT .............................................................................................. 11 12. FRAUEN IN DER HINDUISTISCHEN GESELLSCHAFT ............... 12 Marika Maierstätter 5b 2004 2 Hindus bezeichnet entspricht 1. ALLGEMEINES werden. 13.5% Das der Weltbevölkerung. 85% aller Hindus 1.1. Entwicklung leben in Indien und machen somit Beim Hinduismus spricht man von 78,8% der indischen Bevölkerung einer Erfahrungsreligion, da sie aus.2 keinen Stifter hat. Diese Religion entwickelte sich ca. um 1800 v. 2. Chr. In Indien. Sie basiert auf der HINDUISMUS DER BEGRIFF Grundlage alter Überlieferungen, die in den Heiligen Schriften Das gesammelt wurden. europäischer Man kann den Hinduismus auf Ursprünglich Grund „Hindu“ seines Formen- und nicht als Ideenreichtums Wort Hinduismus und Bedeutung. ist eine Bezeichnung. hatten die „Inder“ Sie Begriffe die selbe stammen vom persischen Wort „Hindu“ ab, das im einheitliche Religion darstellen.1 Singular den Fluss Indus, und im 1.2. Verbreitung Plural die Leute die an diesem Fluss Der Hinduismus ist in 84 Ländern leben, bezeichnet. verbreitet. in Im 8. Jh. n. Chr. fielen die ersten Nepal, arabischen Muslime im Industal ein. Sri Sie verwendeten das Wort „Hindu“ Indien, Hauptsächlich aber Bangladesh, auch in Indonesien, Lanka, Pakistan, Malaysia u.a. als Bezeichnung für alle Nicht- Muslime. 1.3. Anhänger Erst später, im 16. Jh. n. Chr., erlangte Nach dem Christentum und dem der Begriff die jetzige Bedeutung, da Islam ist der Hinduismus die europäische Kaufleute und christliche drittgrößte Weltreligion. Er hat ca. Missionare fälschlicher Weise 647.567.000 Anhänger, die als 1 Vgl. BADER, Günther: HINDUISMUS. Online in Internet: URL: http://www.bildungsservice.at/rpi/Materia lien/Hinduismus.doc [Stand: 2004-03-02] 2 Vgl. WEINZINGER, Monika: Hinduismus. Online in Internet: URL: http://www.hinduismus.org/ [Stand: 2004-0227] Marika Maierstätter 5b 2004 3 Zählte ursprünglich nicht zu den dachten, es sei eine Bezeichnung für Angehörige einer Religion.3 vier Veden5 3. HEILIGE SCHRIFTEN 3.2. Upanishaden 3.1. Veden Die Upanishaden sind philosophische Die vier Veden, oft auch die vier Bücher die sich mit atman und Wahrheiten die Brahman beschäftigen. Atman stellt ältesten Heiligen Schriften des das unsterbliche Selbst im Menschen, Hinduismus. Man schätzt, dass die „Eigenseele“ dar. Brahman ist der ihre Entstehung bis ins 2. Jt. v. Begriff Chr. zurückreicht.4 Unveränderliche, das Unentstandene, Die Veden bestehen aus vier die „Weltseele“. Der Grundgedanke Sammlungen: der Upanishaden ist, dass atman eins 1.Rigveda „Wissen in Versen“ mit Brahman ist.6 genannt, sind für das Ewige, das Enthält Schöpfungsmythen Älteste und umfassendste Veda 2.Samaveda „Wissen in Liedern“ Großteil der Lieder stammen Die Bhagavadgita ist das 6. Buch von insgesamt 18 aus dem Mahabharata. In der Bhagavadgita enthalten ist das aus Rigveda „Wissen 3.Yajurveda der Gespräch in dem Gott Krishna einem Kämpfer kurz vor einer Schlacht Opfersprüche“ Rigveda erklärt, dass es seine Pflicht sei zu entnommen und mit rituellen kämpfen, da nur der Leib, nicht aber Neuerungen ergänzt die Seele sterblich sei. Vieles der 4.Atharveda 3 3.3. Bhagavadgita „Wissen der Zusammengefasst enthält die Zaubersprüche“ Bhagavadgita die wichtigsten Lehren Jüngster Veda des Hinduismus und ist deshalb auch Vgl. BECKE, Andreas: Hinduismus zur Einführung. Hamburg: Junius, 1996, S. 11 f. 4 Vgl. HERRMAN, Uwe: Heilige Schriften der Weltreligionen. BASIS WISSEN. Gütersloh: Gütersloher Verlaghaus, 2000, S. 70f. 5 Vgl. SCHOLZ, Werner: HINDUISMUS. DuMont Schnellkurs. Köln: DuMont Buchverlag, 2000, S. 23 ff. 6 Vgl. METZ, Wulf, Dr. theol.: Handbuch Weltreligionen. Tring, Herts, England u.a.: R. Brockhaus Verlag Wuppertal u.a., 1982, S. 179 f. Marika Maierstätter 5b 2004 4 die bekannteste und bedeutendste Hingabe, über den es für den Heilige Schrift der Hindus.7 Menschen möglich ist, seine Ziele zu erreichen.9 4. GOTTHEITEN 4.2. Vishnu Im Hinduismus gibt es nicht nur einen, sondern schätzungsweise Unter den zahlreichen Gottheiten gibt es drei Hauptgötter, Brahma, und Shiva, Gemahlinnen, als der Welterhalter. Seine Gefährtin ist Lakshmi, die Göttin des Reichtums. Er wird entweder auf 330 Millionen Götter. Vishnu gilt und die ihre drei einem Lotus (Zeichen der Reinheit) stehend, auf dem Vogel Garuda fliegend oder auf einer Schlange liegend dargestellt. Um das Dharma (Gesetz, Ordnung) Hauptgöttinnen. auf der Erde zu erhalten, erschien er von Zeit zu Zeit als Inkarnation 4.1. Brahma ist der Weltenschöpfer. Er ist mit Saraswati vermählt. Sein Reittier (Herablassung.)10 Es gibt zehn Inkarnationen: 1. Matsya – der Fisch ist die Wildgans oder Schwan 2. Kuma – die Schildkröte Hamsa. Er wird mit vier Köpfen 3. Varaha – der Rieseneber dargestellt, mit denen er in alle 4. Narasimha – der Mann-Löwe Himmelsrichtungen blickt und die seinen vollständigen symbolisieren.8 Saraswati ist (Mann mit Löwenkopf) Überblick 5. Vamana – der Zwerg Seine Gemahlin die Göttin 6. Parashurama – Rama mit der des Axt Lernens und der Weisheit und als 7. Rama mit dem bogen, Prinz Brahmas Gefährtin gleichzeitig die von Aydhya Mutter der Gesamten Schöpfung. 8. Krishna - der Schwarze Sie versinnbildlicht unter anderem den Pfad des Wissens und der 9 7 Vgl. BECKE, Andreas: A. a. O., S. 62 f. 8 Vgl. Online in Internet: URL: http://destinationasien.de/indien/brahma.htm [Stand 2004-02-27] Vgl. Online in Internet: URL: http://www.amma.de/hinduismus/hinduismus. html [Stand: 2004-03-02] 10 Vgl. Online in Internet: URL: http://destination-asien.de/indien/vishnu.htm [Stand: 2004-03-02] Marika Maierstätter 5b 2004 5 9. Buddha 4.3. Shiva – 10. Kalkin Vishnus zukünftige Verkörperung ist der Zerstörer und Erneuerer zugleich und kann viele verschiedene Formen annehmen. Für ihn typisch ist Unter all diesen Inkarnationen ist sein Dreizack, und sein Reittier, der Krishna die Wichtigste. Vishnu Bulle Nandi. Seine Gemahlin ist nahm die Gestalt von Krishna an Parvati, um eine Religion der Liebe zu lebensspendenden, lebenserhaltenden stiften. Mutter.13 Buddha ist die letzte Inkarnation Hindu-Frau angesehen. Der Grund Vishnus. Kalkin lässt sich erst auf dafür die Erde herab, wenn das Böse Hingabe zu Shiva.14 Sie verkörpert überhand genommen hat. Seine zwei Aspekte. Als Verkörperung der Aufgabe wird sein, die Bösen zu Zerstörung wird sie Kali oder Durga richten genannt.15 Ihre sanfte Gestalt der und die Guten zu belohnen.11 das Parvati liegt in Sinnbild der wird als ideale ihrer vollendeten Erhaltung heißt Sati oder Uma.16 Lakshmi ist die Glücksgöttin, die über allen Reichtum verfügt. Sie 5. segnet jene, die sie aufrichtig LEBENSABSCHNITTE, verehren, mit Wohlstand. VIER KASTEN, VIER VIER LEBENSZIELE Wohlstand bedeutet viel weniger materiellen Reichtum, als moralische und ethische Werte, die nobleren Aspekte des Lebens sowie Kraft und intellektuelle Die vier Kasten (varna), die vier Lebensstadien (ashrama) und die vier Lebensziele (dharma) werden als Stärke.12 13 11 Vgl. SCHOLZ, Werner: A. a. O., S. 77 ff. 12 Vgl. Online in Internet: URL: http://www.amma.de/hinduismus/hinduis mus.html [Stand: 2004-03-02] Vgl. Online in Internet: URL: http://destination-asien.de/indien/shiva.htm 14 Vgl. Online in Internet: URL: http://www.amma.de/hinduismus/hinduismus. html [Stand: 2004-03-02] 15 Vgl. Online in Internet: URL: http://destination-asien.de/indien/shiva.htm [Stand: 2004-03-02] 16 Vgl. Online in Internet: URL: http://www.amma.de/hinduismus/hinduismus. html [Stand: 2004-03-02] Marika Maierstätter 5b 2004 6 zusammengehörig angesehen und als 5.Parias / Harijands- Kastenlose "varnashramadharma“ bezeichnet17. Die Parias, die Kastenlosen, sind 5.1. Die vier Kasten keine offizielle Kaste. Sie bilden eher Schon bevor arische Stämme in eine Indien vierten Kaste, die nur mehr niedrige einfielen, war die Gemeinschaft Berufe verschiedene Stände unterteilt. Für Wäscher erlernen und ausüben dürfen. jede Kaste gibt es festgeschriebene Ihnen ist es verboten einen Tempel zu Aufgaben und Verhaltensregeln. betreten oder einen Hindu einer So werden zum Beispiel Ehen nur höheren Kaste zu berühren, da sich innerhalb Kaste dieser unrein fühlen würde. Man zählt geduldet und man darf nur mit zu den Kastenlosen, wenn man aus Kastenangehörigen seiner Kaste, durch das verstoßen einnehmen. selben Mahlzeiten Man kann auch Straßenkehrer der hinduistische Gesellschaft in vier der wie unterhalb oder gegen Regeln, ausgeschlossen wird. beobachten, dass innerhalb einer Die großen Vier Kasten unterteilen Kaste nur bestimmte Arten von sich noch mal in bis zu 3000 kleinere Berufen vorherrschen. Das sind Unterkasten, die sogenannten „Jati“.18 die vier Kasten und ihre Pflichten: Offiziell ist das Kastensystem in 1.Brahmanen- Priester: Weisheit, Selbstbeherrschung, Friedfertigkeit, Indien abgeschafft worden, aber in den meisten Regionen Indiens findet Reinheit, dies keine Beachtung. Aufrichtigkeit, Wissen 2.Kshatriyas - Krieger, Adel: Heldenhaftigkeit, Ausdauer, 5.2. Die vier Lebensabschnitte Kraft, Das Leben der Hindus wird in vier Großzügigkeit, Stadien (Ashramas) unterteilt, wobei Führungsqualitäten 3.Vaishyas - Kaufleute, Bauern: die ersten zwei von größerer Bedeutung sind. In jeder Phase hat der Ackerbau, Viehzucht, Handel 4.Shudras - Handwerker, Diener, 18 Knechte 17 BECKE, Andreas: A. a. O., S. 55. Vgl. DÖRING, Patricia, E., B. (2000-0526): Online in Internet: URL: http://www.fhtrier.de/~blankenf/aktim/philo/SeinNichtsein/hinduismus.htm [Stand: 2004-03-04] Marika Maierstätter 5b 2004 7 Hindu bestimmte Pflichten zu besucht heilige Stätten und hält sich erfüllen: im Ashram auf. [...] 1. Brahmacharya- Schüler 4. Sannyasin- Entsager [...] Traditionell sucht er sich jetzt Der Hindu verzichtet jetzt auf die einen Guru (Lehrmeister), mit dem weltlichen Bedürfnisse und führt ein er Ashram mönchisches Leben. Er hat nun keine wohnt. Seine Aufgabe ist zu lernen, sozialen Verpflichtungen mehr, und sich Bildung anzueignen, kurz: den sein einziges Ziel ist Moksha. zurückgezogen im Veda zu studieren. Während dieser Zeit hat er keusch und enthaltsam 5.3. Die vier Lebensziele zu sein. Kama, Artha, Dharma und Moksha 2. Grihastha- Familienvater sind die vier Lebensziele der Hindus. Durch die Heirat erreicht der Als Kama wird jeglicher Sinngenuss, Hindu das zweite Lebensstadium. Sexualität Seine nun, bezeichnet. Genauer definiert ist es Nachkommen zu zeugen, seinen das Streben nach dem Angenehmen Beruf auszuüben und für die und Familie zu sorgen, nach Reichtum Neigung, der Begierde nachzugeben. und Besitz zu streben, materielle Artha ist das Streben nach dem Sicherheit und Wohlergehen zu Nützlichen. In anderen Worten der erreichen. In diesem Stadium muss Erwerb von Besitz, Macht, Vermögen, er seine Pflichten gegenüber der Wohlstand, Gesellschaft erfüllen. Erfolg und Wissen. Das Streben nach Aufgabe ist 3. Vanaprashta- Einsiedler eingeschlossen, dem Verlangen Ansehen, Dharma. Moksha wurde, ist die Zeit für den Rückzug Streben nach gekommen. Erlösung.19 und der Freunden, dem Guten und die Pflichterfüllung ist Wenn der erste Enkelsohn geboren Meditation sowie beinhaltet Befreiung das und Studium der Heiligen Schriften, [...] stehen hier im Vordergrund. Er zieht sich vom Weltlichen an einen ruhigen Ort (Wald) zurück, 19 Vgl. BECKE, Andreas: A. a. O., S. 52 ff. Marika Maierstätter 5b 2004 8 6. SAMSARA – KREISLAUF DER Karma durch Opfer und Riten und DER Befolgen der Gesetzte anzuhäufen, um eine bessere Wiedergeburt zu WIEDERGEBURTEN erlangen. Das ist eine gute Basis um Die Hindus glauben daran, dass der Mensch wiedergeboren wird, bis er Moksha, die Erlösung aus dem ewigen Geburtenkreislauf erreicht hat. Die Seele eines Gestorbenen verlässt dessen Körper und verbringt mindestens drei Menschenalter auf dem Mond, bis sie wieder in einen neuen Körper zurückfindet. Das Karma bestimmt Rang und Art der Wiedergeburt. So ist es zum Beispiel möglich als Tier wiedergeboren zu werden, wenn man zu viel schlechtes Karma gesammelt hat.20 Dies ist vergleichbar mit dem Christentum, in dem man je nach guten oder bösen Taten, in den Himmel oder in die Hölle kommt. Moksha zu erreichen. Vorraussetzung dafür ist aber, dass man ein entsagungsreiches Leben führt und, dass die Verstorbenen Nachkommen das des Totenritual vollziehen. Janamarga – Weg der Erkenntnis: Wenn der Mensch erkennt, dass Atman (Eigenseele) Teil von Brahman (Ursprung alles Seins) ist, kann Atman in Brahman aufgehen und wird somit erlöst. So sieht derjenige, der diese Erkenntnis erlangt hat nur in göttlichen Dingen das Wesentliche und das wirkliche Sein. Bhaktimarga – Weg der liebenden Hingabe: Durch die liebende Hingabe an einen Gott, hofft der Hindu darauf von diesem erlöst zu werden. Jener Weg ist der gebräuchlichste.21 Es gibt drei Wege (Marga) zur Erlösung: 7. HEILIGE TIERE Karmamarga – Weg der Opfer Da Götter auch Tiergestalten und Riten: Diejenigen, die diesen annehmen, werden auch Tiere, vor Weg verfolgen, versuchen gutes 21 20 Vgl. WEINZINGER, Monika: Hinduismus. Online in Internet: URL: http://www.hinduismus.org/ [Stand: 2004-02-27] Vgl. DÖRING, Patricia, E., B. (2000-0526): Online in Internet: URL: http://www.fhtrier.de/~blankenf/aktim/philo/SeinNichtsein/hinduismus.htm [Stand: 2004-03-04] Marika Maierstätter 5b 2004 9 allem Kühe, Schlangen und Ratten, verehrt. Heilige Kühe Am bekanntesten und am wichtigsten ist die Heilige Kuh. 8.1. Waschungen Sie hat in Indien den Status einer Tausende von Pilgern kommen zum Mutter und sie dürfen weder Ganges geschlachtet Waschungen von Sünden zu reinigen noch verspeist um sich durch rituelle werden. oder aber auch mit persönlichen Kühe liefern fünf heilige Produkte: Anliegen, wie zum Beispiel der Bitte Mist wird als Brennmaterial, um einen Sohn oder um eine gute Dünger für Felder, und Ernte oder Heilung von einer Bindemittel zwischen Lehm uns Krankheit. Frauen beten vor allem für Stroh beim Hausbau verwendet. das Heil ihrer Männer, da Frauen ohne Urin hat antiseptische und heilende Wirkungen und sakrale ihren Mann kaum überlebensfähig sind. Bedeutung. 8.2. Varanasi – Ziel der Pilger Milch Ghee, Butterschmalz. In der mittleren Gangesebene liegt Verwendung für die Zubereitung Varanasi, die heiligste Stätte der von Speisen und für sakrale Hindus und Ziel von Pilgern. In Zeremonien. Varanasi liegen am Südufer des ein Lasshi, ein Joghurt-Getränk. Ganges 47 hundertstufige Steintreppen, die zum Fluss führen, 8. GANGES die sogenannten Ghats. Dort vollziehen Hindus ihre Waschungen Der Ganges ist der heilige Fluss und lassen sich danach vom dort der Hindus. Er wird als Göttin befindlichen Priester die Namen der Ganga verehrt. Das Wasser des Götter auf die Stirn malen. Flusses soll die Menschen von Sünden reinigen. Marika Maierstätter 5b 2004 10 8.2.1. Totenritual Wohlstand, Nach hinduistischem Glauben ist aphrodisische Kraft. es besonders verdienstvoll einmal Einer der am meisten verehrten im Leben in Varanasi gewesen zu Bäume ist der heilige Banyan - Baum sein. Man glaubt auch, dass sich oder Vata Vriksha. Er steht für den die Anzahl der Wiedergeburten Hinduismus: verringert, wenn man in dieser unzähligen Wurzeln, schießt in viele Stadt stirbt. In Varanasi, der Stadt Richtungen und stammt doch von der Erlösung, hat der Totengott einem großen Stamm. Yama keine Macht und kann die Weitere Toten Bananenbaum oder Kela (Kühle und nicht zu einer neuen langes Leben er schöpft Bäume der Beherrschung), der Grund für viele Gläubige in (symbolisiert diese Stadt zu kommen und auf Gottheiten) den Tod zu warten. (Verkörperung von Gott Shiva.) Die Ganges hat eine Pipal aus Wiedergeburt führen. Das ist auch Der der sind und -Baum verschiedene und der Bilvabaum große Lotusknospe (Padma) wird meist als Bedeutung für das Totenritual. Die Symbol des Universums, der Reinheit Leichen oder der Entfaltung des Bewusstseins werden auf Scheiterhaufen eingeäschert und verwendet. die Asche in den Fluss gestreut. Kampfer ist eine heilige Pflanze die Die Toten werden somit ein Teil den Mond symbolisiert. Sie wird in des vielen Zeremonien benutzt. 22 ewigen Kreislaufs des Wassers. 10. FESTE 9. HEILIGE PFLANZEN 10.1. Tempelfeste Für Hindus haben viele Pflanzen Bei spirituelle Energie zu den Gemeinden und ihren und zeremonielle Tempelfesten soll spirituelle Bedeutungen. Umgebungen fließen bzw. der Gott in Eine der Wichtigsten ist die Tulsi- alle Heime einkehren und jeden Staude. Sie symbolisiert Schutz, Gesundheit, Fruchtbarkeit, 22 Vgl. RAJAWAT, Bahadur Singh: Online in Internet: URL: http://www.rajasthan-indienreise.de/indien/ Marika Maierstätter 5b 2004 11 grüßen und segnen. Zu dieser 11. HOCHZEIT Kategorie gehören z.B. Shivarati, ein Fest zu Ehren des Gottes Im Hinduismus ist es üblich, dass die Shiva, und Ratha Yatra, ein Fest Ehen zu Ehren des Gottes Jagannath, Ehepartner werden von den Eltern dem Gott des Universums. nach Kaste, Bevölkerungsschicht und arrangiert werden. Die Horoskop ausgewählt. 10.2. Geburtstage der Gottheiten Stimmen beide Familien der Heirat Die Hindus feiern Feste um die zu, beginnen die Verhandlungen und Geburt einer göttlichen Inkanation Vorbereitungen zu würdigen. Krishna Jayanti ehrt Eheschließung. z.B. die Geburt des Gottes Krishna Die Brautleute selbst sehen sich meist und Ganesh Chaturti die Geburt erst bei der Trauung zum ersten mal Ganesh, gegenseitig. dem Elefantengott. für die Weitere Feste dieser Art sind Die Familie der Braut finanziert die Rama Hochzeit und muss der Familie des Navami oder Human Bräutigams eine Mitgift in der Form Jayanti. von Geld oder einem wertvollen 10.3. Puranen - Feste Geschenk geben, um ihre Tochter zu Puranen - Feste sind Feste, die verheiraten. Das kann wohlhabende Geschehnissen Legenden Eltern umgerechnet bis zu 25000 Euro gedenken, bei denen das Gute über kosten und zu Verschuldungen führen. das Böse siegt. Zu ihnen zählen Hindus müssen die drei Ehe-Gebote Divali beachten: („Fest und der Lichter“, religiösen Gehorsam, das hinduistisches Neujahrsfest), Holi Zeugen vieler Söhne und Spaß am („Fest Sex. der Farben, zum Frühlingsanfang), Navaratri und Nach der Hochzeit verlässt die Skanda Shasti.23 Tochter ihre Familie um im Haus ihres Ehemannes zu leben und zu arbeiten.24 23 Vgl. Online in Internet: URL: http://www.amma.de/hinduismus/hinduis mus.html [Stand: 2004-03-0] 24 Vgl. Hochzeit in Indien. Online in Internet: URL: Marika Maierstätter 5b 2004 12 12. FRAUEN IN DER HINDUISTISCHEN GESELLSCHAFT Mädchen bzw. Frauen gelten in Indien als finanzielle Last. Obwohl es eigentlich gesetzlich verboten ist, werden immer noch jährlich Zehntausende Kinder zwangsverheiratet. So verringern sich die Kosten für die Mitgift für die Familie der Braut und die Familie des Bräutigams erhält eine neue Arbeitskraft. 25 Die Sterberate Säuglinge weiblicher vergleichsweise sehr hoch, weil diese oft schon nach der Geburt umgebracht werden. http://www.kirchenweb.at/hochzeit/auslan d/indien.htm [Stand: 2004-03-07] 25 MAURISCHAT, Nina: Beten für ein besseres Leben. In: Mädchen. 22.Oktober 2003, S.18 f. Marika Maierstätter 5b 2004 13 Literaturverzeichnis Autor unbekannt. Hochzeit in Indien. Online in Internet: URL: http://www.kirchenweb.at/hochzeit/ausland/indien.htm [Stand: 2004-03-07] Autor unbekannt. Online in Internet: URL: http://www.amma.de/hinduismus/hinduismus.html [Stand: 2004-03-0] Autor unbekannt: Online in Internet: URL: http://destination-asien.de/indien/shiva.htm [Stand: 2004-03-02] Autor unbekannt: Online in Internet: URL: http://destination-asien.de/indien/brahma.htm [Stand 2004-02-27] Autor unbekannt: Online in Internet: URL: http://destination-asien.de/indien/vishnu.htm [Stand: 2004-03-02] BADER, Günther: HINDUISMUS. Online in Internet: URL: http://www.bildungsservice.at/rpi/Materialien/Hinduismus.doc [Stand: 200403-02] BECKE, Andreas: Hinduismus zur Einführung. Hamburg: Junius, 1996, S. 11 f. DÖRING, Patricia, E., B. (2000-05-26): Online in Internet: URL: http://www.fh-trier.de/~blankenf/aktim/philo/Sein-Nichtsein/hinduismus.htm [Stand: 2004-03-04] HERRMAN, Uwe: Heilige Schriften der Weltreligionen. BASIS WISSEN. Gütersloh: Gütersloher Verlaghaus, 2000, S. 70f. MAURISCHAT, Nina: Beten für ein besseres Leben. In: Mädchen. 22.Oktober 2003, S.18 f. METZ, Wulf, Dr. theol.: Handbuch Weltreligionen. Tring, Herts, England u.a.: R. Brockhaus Verlag Wuppertal u.a., 1982, S.179 f. RAJAWAT, Bahadur Singh: Online in Internet: URL: http://www.rajasthan-indien-reise.de/indien/ SCHOLZ, Werner: HINDUISMUS. DuMont Schnellkurs. Köln: DuMont Buchverlag, 2000, S. 23 ff. WEINZINGER, Monika: Hinduismus. Online in Internet: URL: http://www.hinduismus.org/ [Stand: 2004-02-27] Marika Maierstätter 5b 2004