Auferstehung mitten im Leben Ziel: Leben und Hoffen angesichts von Schuld, Leid und Tod Die Schüler sollen erkennen, dass Auferstehung auch im Alltag stattfinden kann Blick auf den Inhalt – Theologische Überlegung Im Neuen Testament berichten die vier Evangelisten alle etwas anders und auch mit unterschiedlichen Akzentuierungen vom Geschehen am Ostermorgen. Alle vier Evangelien stimmen aber darin überein, dass Frauen die ersten waren, die zum Grab Jesu gegangen sind. Und sie stimmen darin überein, dass eine von ihnen Maria von Magdala gewesen ist. Nach dem Evangelisten Markus sind es drei Frauen, die die ersten Zeuginnen der Auferstehung werden. Frühmorgens, am ersten Tag der Woche, als eben die Sonne aufgeht, kommen sie ans Grab. Viele Geschichten der Bibel spielen in der Nacht, die Nacht hat in der Bibel immer wieder eine besondere Bedeutung. Rettung, Erlösung geschieht in der Nacht. Es gibt keine Nacht, die nicht irgendwann in einen neuen Morgen mündet. Mann kann das auch als Sinnbild sehen dafür, dass es in diesen biblischen Geschichten immer auch um Erfahrungen von Nacht und Dunkel im menschlichen Leben geht: Krankheit, Verlust, Ängste, Schmerzen, Trennung, Einsamkeit. Denn in den biblischen Nachtgeschichten werden die Leidensgeschichten der Menschen überhaupt erzählt. Und doch klingt immer auch schon in den Nachtgeschichten an, dass es keine Nacht gibt, die nicht irgendwann in einen Morgen mündet. So spielt sich nach dem Evangelisten Markus das Geschehen beim Tagesanbruch ab. Eine tiefe Nachterfahrung haben sicherlich auch die Jünger und Jüngerinnen Jesu gemacht: nach dem Tod Jesu, ihres Herrn und Meisters, waren alle Hoffnungen begraben, es hat ihnen den Boden unter den Füßen weggerissen, sie haben sich verkrochen und eingesperrt, waren wie gelähmt vor Trauer und Enttäuschung. Maria Magdalena und die beiden anderen Frauen sind die ersten, die sich wieder aus dieser Erstarrung lösen und wieder in Bewegung kommen, die sich auf den Weg zum Grab machen. Und sie werden mit dem Unglaublichen konfrontiert. Der Stein ist weggewälzt, das Grab ist leer. Den sie gesucht haben, ist nicht mehr hier. Sie sind ganz außer sich, sie verstehen nicht, was sich da zugetragen hat. Als sie dann noch die helle Gestalt, den Engel im Grab sitzen sehen, werden sie gänzlich von Angst und Schrecken befallen. Der "junge Mann im weißen Gewand" will ihnen zunächst einmal die Angst wegnehmen und er erklärt ihnen, was geschehen ist. Dann gibt er ihnen den Auftrag zu den Jüngern zu gehen und ihnen zu sagen, dass ihnen der Auferstandene nach Galiläa vorausgegangen ist. Eine Besonderheit, die wir nur beim Evangelisten Markus in dieser Form finden, ist der Bericht, dass die Frauen vor Angst davongelaufen und geflohen sind und niemanden davon erzählt haben, weil "sie sich sehr fürchteten" - wie es heißt. Es wird hier deutlich, wie viel Angst das auslösen kann, wenn das, was totsicher zu sein scheint, nicht mehr sicher ist. Und überhaupt, wer hat denn damals schon das Zeugnis von Frauen ernst genommen? Auffallend ist auch, dass keiner der vier Evangelisten versucht, die Auferstehung auch nur andeutungsweise zu beschreiben. Es sind nur äußere Zeichen, die das Geschehen verdeutlichen: der weg gewälzte Stein, das leere Grab, der Engel. Aber weder das leere Grab noch der Engel scheinen hier bei den Frauen eine Hoffnung zu wecken. 1 Zwischen den Zeilen klingt schon durch: wirklich glauben kann man die Auferstehung wohl erst in der Begegnung mit dem Auferstandenen. So hat Auferstehung auch wohl weniger mit Wissen oder Erkenntnis zu tun, als vielmehr mit konkreter Begegnung und Zuwendung. Jesus hat Zeit seines Lebens an das Leben geglaubt, weil er an einen lebendigen Gott glaubt. Es ist auch beachtenswert, dass der Tod und was danach kommt in der Verkündigung Jesu keine große Rolle spielt. Vielmehr ist es Jesus immer um den Aufstand gegen den Tod mitten im Leben gegangen, um die Auferstehungen mitten im Leben. Der Auferstehungsglaube zielt auch und gerade auf das Leben VOR dem Tod. So ist unsere christliche Hoffnung auf Auferstehung nicht nur eine individualistische, die jeder für sich und seinen ganz privaten Glauben hat. Nein, sie ist eine Hoffnung, die uns Christen zusammenführt und zusammenhält. Und sie beinhaltet einen ganz besonderen Blick auf die Menschen, die in ihrem Leben leiden müssen, in irgendeiner Weise gescheitert, gekränkt oder niedergedrückt worden sind. So geht es beim Osterfest also auch um die „kleinen Auferstehungen“ mitten im Leben. Es geht auch um den Aufstand gegen den Tod mitten im Leben: gegen alles, was Menschen krank, klein und niedrig macht, gegen alles, was zu ihrem frühen Tod mitten im Leben führt. Religionspädagogische und didaktische Überlegungen mit Methodenbegründung: Solche Erfahrungen von Auferstehung in unserm Alltag haben oft eines gemeinsam: sie sind kaum glaubbar, sie gehören zu den Überraschungen, oft dort, wo man gar nicht damit gerechnet hat. Ja es kann auch Angst erzeugen, weil es da immer zu großen Veränderungen kommt. Wenn plötzlich festgefahrene Verhältnisse neu belebt werden, wenn ungerechte Ordnungen aufgehoben werden, wenn Menschen wieder aus ihrem Grab herauskommen, wenn ihr Stein ins Rollen kommt - und das alles, weil ihnen andere Menschen - "Engel" die Angst nehmen, Hoffnung geben und den Weg weisen, auf dem sie wieder mit dem Leben in Berührung kommen. Die Botschaft der Engel in der Bibel beginnt fast immer mit dem "Fürchte dich nicht!". Damit beginnt jede Lebensbotschaft. Denn alles, was Menschen klein macht, hat eine gegenteilige Nachricht. Die "Todesmächte" haben nämlich ein Interesse daran, dass der Mensch sich fürchtet und Angst hat. Das können wir in der Geschichte der Menschheit sehen. Die Osterbotschaft aber ist eine Botschaft gegen die Angst und für das Leben! Denn Auferstehung bedeutet wesentlich auch: auferweckt werden. Das ist ein Passivwort, da geschieht etwas an mir oder besser: da muss, kann, darf ich etwas an mir geschehen lassen. Es bleibt Aufgabe jedes einzelnen von uns sich zu überlegen, was das übersetzt auf das jeweils konkrete Leben und auf unser Zusammenleben hin bedeuten kann. Ostern feiern heißt: der Liebe trauen, die den Tod überwindet (Anselm Grün) Davon spricht Ostern: dass eine Art von Leben aufbricht, die keiner für möglich gehalten hat. 2 Ostern ereignet sich im Verborgenen, ohne Zuschauer. Es geschieht in der Stille und Tiefe der Erde - wie auch in der Stille und Tiefe in uns. Und damit dieser Oster-Glaube wachsen kann, braucht es immer wieder "Frühaufsteher", die - wie Maria Magdalena und die beiden anderen Frauen im Evangelium - wegen des Todes Jesu nicht mehr schlafen können und sich deshalb in der Morgendämmerung des ersten Tages der Woche auf den Weg machen. Der Einstieg erfolgt mit einem Worträtsel an der Tafel. „Auferstehung mitten im Leben“ sind die gesuchten Begriffe. Zu diesem Wortspiel (Auferstehung) sollen die Schüler alles an die Tafel schreiben, was ihnen dazu einfällt. Das ganze passiert im „stillen Tafelgespräch“. Die Schüler sollen ohne zu reden die Kreide immer weitergeben, nachdem sie ihren Beitrag an die Tafel geschrieben haben. Natürlich geht es in erster Linie um die Auferstehung Jesus Christus, die den Mittelpunkt unseres Glaubens darstellt. Gemeinsam werden die wichtigsten Daten des Osterevangeliums wiederholt. Die Auferstehung Jesu, Lk 24,1-12, lese ich aus der Bibel vor. Es folgt die Frage an die Schüler: Wer von euch glaubt an die Auferstehung, an ein Leben nach dem Tod? Wie bei einer TED-Umfrage wird die Anzahl der JA und die Anzahl der NEIN Stimmen an der Tafel festgehalten. Warum ist es den Jüngern so schwer gefallen an die Auferstehung Jesu zu glauben? Welche Situation hat sich ihnen gestellt? Gerade Frauen waren die ersten Zeugen der Auferstehung. Das ist bemerkenswert. Sie spielten in der damaligen Gesellschaft eine geringe Rolle. Und doch waren es die Frauen die als erste die Offenbarung vom Sieg Gottes über den Tod empfangen. Dennoch wird die Auferstehung – das eigentliche Ereignis ausgespart. Dieses Geschehen entzieht sich der Darstellung, es ist göttliches Geschehen, zugänglich den Augen des Glaubens. Die Erzählung vom Ostermorgen sprechen von etwas, was eigentlich nicht in Worte gekleidet werden kann. Darum wurden bei der Erzählung Bilder und Symbole verwendet. Auferstehung findet aber jeden Tag statt. L liest Zeitungsberichte vor. Die Schüler sollen auch eigene Erfahrungen und Begebenheiten erzählen. Auferstehung findet auch statt, wenn wir nicht damit rechnen… Ungerechtigkeiten werden aufgehoben (Schule, Elternhaus, Freundeskreis), jemanden der Angst hat die Angst nehmen, dem Hoffnungslosen Hoffnung geben… Jeder von uns kann für andere „Auferstehung“ bedeuten. Fotoimpulse sollen zum Nachdenken anregen, wie Auferstehung mitten im Leben stattfinden kann. Die Auferweckung Jesu ist der tragende Grund christlicher Hoffnung. Der Tod ist nicht das Ende. Gott wird seine liebevolle Beziehung zum Menschen nicht mit dem Sterben beenden. Sie wird weitergehen und darum wird der Mensch ein neues Leben erlangen. Abschluss: Lied von Christ Stürmer „weißt du wohin wir gehen“. Die Schüler erhalten ein Bild vom Auferstandenen mit Maria Magdalena. Gemeinsam lesen wir das Gebet auf der Rückseite des Kärtchens. Lehrziel: Auferstehung mitten im Leben Lernziele: Die Schüler sollen.... 1. ein Tafelrätsel lösen können 2. ein stilles Tafelgespräch zum Wortspiel „Auferstehung mitten im Leben“ durchführen können 3. an das Osterevangelium erinnern und sich die Bibelstelle Lk 24,1-12 anhören 4. darüber nachdenken, ob sie an die Auferstehung glauben und eine TED-Stimme abgeben 3 5. zuhören, wenn der L Zeitungsbericht vorliest und eigene Erfahrungen einbringen 6. die Bilder auf sich wirken lassen und nachdenken, wo Auferstehung stattfindet und wie wir selbst für jemanden zur Auferstehung werden 7. ein Lied zum Abschluss anhören und den Liedtext mitlesen, der zum Nachdenken anregt Medien: Tafel/Kreide Bibel Bilder Zeitungsausschnitte Literatur: http://www.dioezese-linz.at Thema Religion 4, Schulbuch Nr.: 120730, Walter Eckenspeger Die Bibel – Einheitsübersetzung Kronen Zeitung Material und Ideen der Päd. Werkstätte vom 14.04.2007 4. KLASSE STUNDENVERLAUF 18.04.2007 Auferstehung LS 1 2 3 INHALT Die Schüler sollen durch „Buchstabenraten“ das Tafelrätsel lösen. „Auferstehung mitten im Leben“ sind die gesuchten Begriffe. Die Schüler sind aufgefordert alles, was ihnen zum Thema Auferstehung einfällt, an die Tafel zu schreiben. Gemeinsam wird das Osterevangelium, mit seinen Begebenheiten, wiederholt und der L liest aus der Bibel Lk 24, 1-12 vor. TED-Umfrage: Wer von den Schülern glaubt an die Auferstehung und ein Leben nach dem Tod, wer nicht? Warum konnten die Apostel den Frauen nicht glauben? Kann Auferstehung JETZT und HEUTE auch stattfinden? Schüler sollen sich Beispiele überlegen. Der L liest Zeitungsartikel vor: 18jähriger stürzt mit Auto 65 Meter über hang, Bub nach Sturz in Biotop in Lebensgefahr, … Auferstehung findet aber auch statt wenn wir gar nicht damit rechnen: Ungerechtigkeiten METHODE MEDIEN ZEIT Buchstabenrätsel an der Tafel Tafel „Auferstehung mitten im Leben“ Kreide 10 Stummes Tafelgespräch Aus der Bibel vorlesen L-S-G TED-Umfrage an der Tafel festhalten Tafel Kreide Bibel 20 Zeitungsartikel vorlesen L Gespräch Bildimpuls für LSG Zeitungsartikel 10 Bilder 4 4 5 werden aufgehoben (Schule, Elternhaus, Freundeskreis), jemanden der Angst hat die Angst nehmen, dem Hoffnungslosen Hoffnung geben… Bildimpulse: Wo könnte hier Auferstehung statt finden … Die Auferweckung Jesu ist der tragende Grund christlicher Hoffnung. Der Tod ist nicht das Ende. Abschluss der Stunde ist das Lied von Christl Stürmer: Weißt du wohin wir gehen. Einfach zum Nachdenken Die S erhalten ein Bild vom Auferstandenen mit Maria Magdalena. Gemeinsam lesen wir das Gebet auf der Rückseite des Bildes. L-Wort Ein Lied anhören. CD-Player Liedtext 5 Bild mit Darstellung des Auferstandenen und Maria Magdalena Gemeinsames Gebet – Gebetshaltung Bild mit Gebet 5 Weißt du wohin wir gehen Hab darüber nachgedacht, hab die Nacht ohne Schlaf verbracht, wie es sein wird nach dem Tod, wenn das große Ende droht, ob es einen Himmel gibt ob mich dann noch jemand liebt, wirst du bei mir sein, gibt es ein Leben nach dem Leben, oder ist es das gewesen, auf die größte aller Fragen kann mir keiner die Antwort sagen. REF: Weißt du wo hin wir gehen Wenn unser Licht erlischt, was wird mit uns geschehen, wenn die letzte Nacht anbricht, gibt es die andere Welt, wo Zeit nicht mehr verrinnt, von der man sich erzählt wo wir alle Kinder sind........ Weißt du wohin wir gehen. Wo wir alle Kinder sind. Sag mal glaubst du denn daran, dass die Seele leben kann, dass danach noch etwas kommt dass man Gutes dort belohnt, dass man unter Freunden ist, dass man diese Welt vergisst, 5 und für das Böse zahlt, gibt es ein Leben nach dem Leben oder ist es das gewesen auf die größte aller Fragen kann mir keiner die Antwort sagen. REF: Weißt du wo hin wir gehen Wenn unser Licht erlischt, was wird mit uns geschehen wenn die letzte Nacht anbricht, gibt es die andere Welt, wo Zeit nicht mehr verrinnt, von der man sich erzählt wo wir alle Kinder sind........ Weißt du wo hin wir gehen. Wo wir alle Kinder sind. Auch wenn keiner die Antwort kennt, die Angst nicht beim Namen nennt, ich glaub ganz fest daran das ich drauf hoffen kann, das die Liebe unendlich ist, das du wieder bei mir bist , mich in den Armen hältst, von der anderen Welt erzählst. 6