3 1. Einleitung Die Schenkungsurkunde, in welcher König Heinrich II. das Gut Forchheim an das neu gegründete Bistum Bamberg schenkt, ist aus mehreren Gründen eine interessante Quelle. Einerseits ist sie natürlich ein Beleg für den Übergang der Pfalz Forchheim an Bamberg, anderseits gibt sie auch Hinweise auf die Motive des Königs ein neues Bistum zu errichten. Diese Gründung war ein gewaltiger Kraftakt Heinrichs, der von keinem Herrscher des Mittelalters später wiederholt werden konnte. Die Gründung des Bistums wurde auf der Frankfurter Synode am 1. November 1007 vollzogen. Hier wurden 831 Urkunden ausgestellt, damit das Bamberger Bistum eine Grundausstattung an Wäldern, Gütern und Menschen hatte. Anhand der Schenkungsurkunde, die den Ort Forchheim an das neue Bistum übereignet, soll die Motivation Heinrich II. aufgezeigt werden. Was brachte ihn dazu, gegen den zu erwartenden Wiederstand einiger Bischöfe, die Bistumsgründung, erst heimlich, ab dem Jahr 1007 dann offen, voranzutreiben? Vor der Beantwortung dieser Frage wird die Urkunde aber erst übersetzt und hinsichtlich ihres Aufbaus analysiert. Hierbei stößt man auf ein interessantes Problem bei der Datierung. Dieses wäre ein Thema für sich und soll hier nur am Rande erwähnt werden. Im zweiten Teil der Arbeit soll dann schließlich der Weg zur Bistumsgründung aufgezeigt werden, sowie die Bedeutung Forchheims und des neuen Bistums für Heinrich II. 1 H. Enzensberger, Heinrich II und seine Urkunden, in Berichte Historischer Verein Bamberg 133 (1997), S. 63 4 2. Die Schenkung des Gutes Forchheims an das Bistum Bamberg 2.1 Übersetzung und Aufbau der Schenkungsurkunde 2.1.2 Die Übersetzung (C)2 Im Namen der heiligen und unteilbaren Dreifaltigkeit. Heinrich durch die wohlwollende göttliche Milde unbesiegbarer König der Römer. All denen, die dem heiligen Gott der Kirche treu sind, den gegenwärtigen und zukünftigen, sei bekannt, dass wir in Hoffnung auf göttliche Vergeltung einst bestimmt haben, unser Eigentum, den Ort Bamberg, zu Ehren des allmächtigen Gottes und der heiligen Maria, der Mutter unseres Herrn Jesus Christus, und der heiligen Apostel Petrus und Paulus und aller Heiligen, übereinstimmend mit unserer höchst geschätzten Gattin Kunigunde und übereinstimmend mit unseren ersten des Reiches3, in den Gipfel, in einen Sitz eines Bistums zu befördern, damit dann ununterbrochen sowohl für Gott als auch für uns ein Opfer dargebracht wird und damit dem Heil unserer Vorfahren gedacht wird. An Zuwachs ist für dieses Bistum als fromme Schenkung bestimmt, was wir unter unserer Herrschaft im Landgut Forchheim, welches im Regnitzgau in der Grafschaft des Grafen Adelbert gelegen ist, vereinigen, mit allem was in der Umgebung des Dorfes an Häusern, Knechten, Mägden, an beweglichen oder unbeweglichen Dingen, an bebautem oder unbebautem Land, an Ausgängen und Einkünften und mit jedem Nutzen, der auf irgendeine Art geschrieben oder genannt werden kann. Das in dieser Schenkung ist zum Nutzen der Macht, wie es offensichtlich früher Brauch der vorangegangenen Könige und Kaiser zum Nutzen in der heiligen Kirche war. Deswegen befehlen wir auf unverletzliche Weise durch unsere königliche Macht, dass der vor unserem Herrn hochgeschätzte erste 2 3 MGH, DD H II Nr. 170 Die Bischöfe, die auf der Frankfurter Synode der Bistumsgründung zustimmten, vgl. Punkt 2.2.2 5 Bischof des genannten Sitzes Eberhard4 dann freies Verfügungsrecht behalte und dass seine Nachfolger zum Wohle des Bistums auf jede Art, die ihnen beliebt, von da an das vorgenannte Gut besitzen, nutzen und tauschen können. Damit daher diese unsere freigiebige Schenkung nun und in den kommenden Tagen fest und unverändert verbleibe, haben wir befohlen, diese Urkunde, die wir mit eigner Hand durch das aufdrücken unseres Siegels bestärkten, zu unterzeichnen. Zeichen des Herren Heinrichs, des unbesiegbaren Königs; beglaubigt durch den Kanzler Gunther anstelle des Erzkapellans Willigis; datiert am 1. November in der 5. Indiktion, im Jahr 1007 der göttlichen Fleischwerdung, im 6. Regierungsjahr des Herrn Heinrich II.; geschehen in Frankfurt; selig Amen. 2.1.2 Der Aufbau der Urkunde Die Urkunde folgt in ihrem Aufbau5 der klassischen Gliederung mittelalterlicher Herrscherurkunden und gliedert sich in Protokoll, Kontext und Eschatakoll. Das Protokoll beginnt mit dem Chrismon, diesem folgen die Invocatio sowie die Intitulatio: (C) In Nomine sancte et individue trinitatis. Heinricus divina favente clementia Romanorum invictissimus rex. 4 Eberhard war bis dahin Kanzler Heinrichs, am 1. November zum Bischof bestimmt; vgl. Chronik Thietmar von Merseburg und ihre Korveier Überarbeitung, S.279, hg. von R. Holzmann, Berlin 1955 5 Gliederung der Urkunde nach: H.- W. Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter, S. 162- 169, Stuttgart 2000 6 Der Kontext beginnt mit der Arenga, welche für die Zeit Heinrichs typisch die Hoffnung auf göttlichen Dank enthält6 und der Promulgatio: Notum sit omnibus sancte dei aecclessie fidelibus presentibus scilicet et futuris,. Der Promulgatio folgt nun die Narratio, welche Heinrichs Eigentumsrecht an Forchheim enthält und die Heiligen nennt, denen Bamberg geweiht werden soll, sowie einige Intervenienten. Sie schließt mit den Gründen für die Bistumsgründung, dem Seelenheil Heinrichs und dem seiner Vorfahren: qualiter nos divine retributionis spe quendam nostre proprietatis locum Babenberc dictum ad honorem dei omnipotentis et sancte Marie matris domini nostri Iesu Christi sanctorumque apostolorum Petri et Pauli et omnium sanctorum, consentiente dilectissima conguge nostra Cunigunda et omnium regni nostri principum, in culmen et sedem episcupatus proveximus, ut et ibi iugiter hostia deo mactaretur salutaris et nostra nostrorumque antecessorum salus haberetur memorialis. Die nun folgende Dispositio beginnt mit einer genauen Lagebeschreibung Forchheims und einer Auflistung aller Dinge die zu dem Ort dazugehören, sowie der Zusicherung des freien Nutzungsrechts für den Bischof und seiner Nachfolger. In der den Kontext abschließenden Corroberatio schließlich wird der Siegelbefehl ausgedrückt. Ad cuius episcupatus....sanctarum aecclesarium ditatione. Quapropter per nostram regalem inviolabiliter precipimus potentiam,....predium tenendi possidendi commutandi....faciendi. Ut igitur hec nostre donationis munificentia....sigilli nostri iussimus impressione insigniri. Das abschließende Eschatakoll besteht aus Signumzeile, Recognitionszeile, der Datierung mit Ausstellungsdatum und dem Ausstellungsort: Signum domni Heinrici (M.) regis invictissimi. Guntherius7 cancellarius ad vicem Uuilligisi archicapellani recognov. Data kal. nov. indictione V, anno dominice incarnationis MVII, anno vero domni Heinrici secundi regnantis VI8, actum Frankonofurt; Mit der Apprecatio felicciter amen endet die Urkunde. 6 Über Arengen Heinrichs II.: J.W. Bernhardt, Die Herrscher im Spiegel der Urkunden: Otto III. und Heinrich II. im Vergleich, aus Otto III. Heinrich II. Eine Wende?, S. 342- 348, hg. von B. Schneidmüller und S. Weinfurter, Sigmaringen 1997 7 Gunther war Heinrichs Kanzler von 1009 bis 1021 8 Die Datierung ist in sich stimmig, zur Datierungsproblematik vgl. 2.1.3 7 2.1.3 Die Datierung der Urkunde Die Schenkungsurkunde kann nicht am 1.11.1007 ausgestellt worden sein9. Der wichtigste Hinweis hierfür ist, dass das Diplom als Aussteller den Kanzler Gunther nennt, welcher erst seit 1009 als solcher tätig war10. Am wahrscheinlichsten ist als Ausstellungsdatum das Jahr 1017 anzunehmen. Solange zog sich noch der Wiederstand des Würzburger Bischofs hin, ehe dann ein Tauschgeschäft abgeschlossen wurde, so dass nun Forchheim an das Bistum Bamberg übergehen konnte11. 2.2 Forchheim und die Gründung des Bistums Bamberg 2.2.1 Forchheim zur Zeit Heinrichs II. Durch seine geografische Lage am östlichen Rand des fränkischen Raumes, hatte der Königshof Forchheim schon seit der Zeit Karl des Großen eine gewisse Bedeutung. Forchheim war nicht nur Durchgangsstation auf Süd- Nord- Reisen eines Herrschers12, die Pfalz diente auch als Versammlungsort für Reichstage13. Der Höhepunkte in seiner Bedeutung erlebte Forchheim wohl durch die beiden Königswahlen, die hier abgehalten wurden. Am 4. Februar 900 wurde Ludwig das Kind hier zum König gewählt und gekrönt. Im November 911 wurde dann dessen Nachfolger Konrad I. ebenfalls in Forchheim gewählt14. Unter den Ottonen verlor Forchheim dann an Bedeutung. Zum einem wurde Sachsen, ihr Stammland, zu einem Schwerpunkt im Reich, zum anderen führten die Streitigkeiten zwischen den Ottos und den bayrischen Heinrichen15 dazu, dass die Gegend um Forchheim nicht 9 Vorwort zu der Urkunde in der MGH Ausgabe H. Enzensberger, Urkunden, 1997, S. 75 11 ebda., 1997, S. 76 12 Zu Forchheims Bedeutung als Verkehrsknotenpunkt: W. Störmer, Heinrichs II. Schenkungen an Bamberg: Zur Topographie und Typologie des Königs- und bayrischen Herzogsguts um die Jahrtausendwende in Franken und Bayern, S. 378, in Pfalzen - Reichsgut - Königshöfe, hg. L. Fenske, Göttingen 1996 13 z.B. unter Arnulf von Kärnten 889, 890 und 896, aus: T. Struve, Forchheim, LexMA 4, München, 1989, Sp. 632/633 14 K. Kupfer, Forchheim, Geschichte einer alten fränkischen Stadt, Nürnberg 1960, S.44 15 S. Weinfurter, Heinrich II. Herrscher am Ende der Zeiten, S. 14- 22, Darmstadt 2000 10 8 mehr besucht wurde16. Nachdem Heinrich II zum König gewählt wurde, hat die Königspfalz wieder etwas an Bedeutung gewonnen und war Durchgangsstation auf Reisen des Königs von Bayern nach Sachsen oder in die westlichen Reichsteile17. Aufgrund seiner geografischen Lage an der Grenze zu slawischen Gebieten18 und seiner in die karolingische Zeit zurückreichenden Geschichte19 war der Regnitzgau und in ihm Forchheim als Pfalz ein wichtiger Bestandteil des neuen Bistums Bamberg. Als Grenzregion zwischen Franken und Bayern hatte das Bistum auch die Aufgabe in der Region die Ordnung zu erhalten. Der Regnitzgau als eine der südlichsten fränkischen Regionen war hier entscheidend. Diese Aufgabe fiel bis 1003 dem Markgrafen von Schweinfurt zu, dieser wurde aber von Heinrich II. entmachtet20. 2.2.2 Die Frankfurter Synode Die Urkunde, in welcher Heinrich II. Forchheim an Bamberg schenkte, wurde, zu mindestens laut ihrer Datierung, auf der Frankfurter Synode am 1. November 1007 ausgestellt. An diesem Tag fand hier die offizielle Gründung des Bistums Bamberg statt. Es waren aber für Heinrich einige vorbereitende Schritte notwendig ehe die Gründung des Bistums erfolgen konnte. Auf der Synode am 6.5. des Jahres 1007 in Mainz schenkte er das Gut Hallstadt und Teile des Volkfeldgaus an die Bamberger Kirche21. Dies war Teil eines Tauschgeschäfts mit dem Würzbürger Bischof, der als Gegenleistung für die Zustimmung zur Bistumsgründung auf seinem Gebiet die 16 Störmer, Schenkungen, 1996 S. 385 Zu den Reisen Heinrich II.: J.F. Böhmer, Regesta Imperii, Die Regesten des Kaiserreichs unter Heinrich II. 1002 – 1024, Wien – Köln – Graz 1971 18 Die Christianisierung der Slawen war einer der Gründe, die Heinrich II für die Bistumsgründung angab, aus: E. Guttenberg, Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Bamberg, Würzburg 1963, S. 20 19 805 im Diedenhofer Kapitular erwähnt, aus. T. Struve, Forchheim, LexMA 4, München 1989, Sp. 632/633 20 Weinfurter, Heinrich II., 2000, S. 262 21 MGH, DD HII Nr. 134 und 135 17 9 Erzbischofswürde erhoffte22. Außerdem schickte Heinrich II. einige Gesandte zu Papst Johannes XVIII mit der Bitte, er möge der Bistumsgründung seinen Segen geben. Der Papst tat aber noch mehr als das, er unterstellte das Bistum sogar dem direkten Schutz Roms, was für Bamberg ein besonderes Privileg war23. Die eigentliche Gründung erfolgte dann am 1.7.1007 in Frankfurt. Auf der hier abgehaltenen Synode musste Heinrich II. allerdings noch einiges an Widerstand vernehmen24. Der Würzburger Bischof Heinrich, der die angestrebte Erzbischofswürde nicht erlangen konnte, war als einziger Bischof ferngeblieben und ließ sich vertreten. Er hoffte so einen für Heinrich II. positiven Beschluss zu verhindern. Allerdings brachte dieser die anderen Bischöfe auf seine Seite. Er erreichte dies einerseits mit einer Rede, in der er seine Kinderlosigkeit und „eine Mehrung unserer hl. Mutter Kirche“25 als Gründe angab, denen die Bischöfe eigentlich nicht entgegenstehen konnten. Zum anderen warf er sich jedes mal, wenn die Diskussion, ob das Bistum gegründet werden konnte oder nicht, an einen Punkt kam, der für Heinrich II. kritisch wurde, demütig vor den Bischöfen nieder. So gelang es ihm schließlich, dass das Bistum Bamberg gegründet und sein Kanzler Eberhard zum Bischof geweiht wurde26. 2.2.3 Die Gründe für die Bistumsgründung Ein Mix aus politischen und persönlichen Überlegungen führte im Jahr 1007 zur Erhebung der Bamberger Kirche zu einem Bistum. Heinrichs politisches Ziel war es, seine Macht im ostfränkischen Raum zu bündeln und sich einen zentralen Aufenthaltsraum für Reisen im Reich zu schaffen. Von Bamberg aus konnte er zu allen Reichsteilen gleich gut aufbrechen. Die Nähe zu Regionen, in denen Slawen wohnten, wie etwa in der Umgebung Forchheims und im Regnitzgau, 22 Störmer, Schenkungen, 1996 S. 381 E. Guttenberg,, Regesten, 1963, S. 15 24 Bericht über die Synode bei Thietmar, Chronik, 1955 S. 275ff 25 Thietmar, Chronik, 1955 S. 277 26 Weinfurter, Heinrich II., 2000, S. 258 23 10 gaben dem neuem Bistum außerdem eine gute Gelegenheit dort den christlichen Glauben zu verbreiten und zu verfestigen. Dies dürfte in den Überlegungen Heinrichs durchaus eine Rolle gespielt haben, da er sich als Mittler zwischen Gott und Mensch sah27. Außerdem hatte er die Christianisierung der Slawen als Gründungsgrund des Bistums in Bamberg angegeben28. Für Heinrich II. dürften die persönlichen Gründe aber eher im Vordergrund gestanden haben. In seiner Herrschaftsvorstellung spielte die Idee der Reichskirche eine wichtige Rolle. Das Bamberger Bistum sollte hier eine Vorbildfunktion haben. Als Reichsbistum sollte es für den Herrscher ein Heim sein und ihm treu ergeben dienen29. In Arenga und Narrartio der Schenkungsurkunde finden sich aber auch noch zwei Hinweise auf weitere persönliche Beweggründe des Königs. Zum einen steht dort, dass der König das Bistum in Hoffnung auf göttliche Vergeltung errichtet hat, zum anderen um dem Seelenheil seiner Vorfahren zu gedenken. Heinrich hatte aber auch den Gedanken Gott als Erben einzusetzen, da seine Ehe mit Kunigunde kinderlos geblieben war30. So fiel dem Bistum eine Aufgabe zu, die normalerweise seine Kinder wahrgenommen hätten, nämlich das Gedächtnis an Heinrich II. und Kunigunde aufrecht zu erhalten31. Die Motivation in Bamberg ein Bistum zu gründen hatte Heinrich II. wohl schon seit Beginn seiner Regierungszeit. Letztendlich nahm es dann 5 Jahre in Anspruch ehe er seine Macht so weit gefestigt hatte, um die Gründung vornehmen zu können. Den Abschluss der Bistumsgründung bildete dann wohl die Weihe des Bamberger Doms am 06.05.1012, dem Geburtstag des Königs32. 27 B. Schneidmüller, Die Gründung des Bistums Bamberg, in Deutsche Geschichte in Dokumenten, 12/2001, Braunschweig 2001 28 vgl. Regest 34 bei Guttenberg 29 J. Ehlers, Magdeburg – Rom – Aachen – Bamberg, Grablege des Königs und Herrschaftsverständnis in ottonischer Zeit, S.67, in Otto III. Heinrich II. Eine Wende?, hg. von B. Schneidmüller und S. Weinfurter, Sigmaringen 1997 30 B. Schneidmüller, Die einzigartig geliebte Stadt – Heinrich II. und Bamberg, in Kaiser Heinrich II. 1002 – 1024, Katalog zur bayerischen Landesausstellung 2002, hg. J. Kirmeier, B. Schneidmüller, S. Weinfurter, E. Brockhoff, Bamberg 2002 31 Ehlers, Grablege, 1997, S. 65f 32 Weinfurter, Heinrich II., 2000, S. 254 11 3. Schluss Die Schenkungsurkunde bietet einen guten Ausgangspunkt, um sich mit Aspekten der ober- und mittelfränkischen Geschichte zu beschäftigen. Für Forchheim und den ehemaligen Regnitzgau ist sie ein wichtiges Dokument. Die bis dahin unabhängige Pfalz wurde zusammen mit den umliegenden Dörfern dem neuen Bistum zugesprochen. Sie kann also als Einstieg dienen, um sich mit der Stadtgeschichte Forchheims zu beschäftigen. Aber auch das Leben und Wirken Heinrich II. und natürlich der Aufbau und Inhalt der Urkunde bieten genug Material um sich ausführlich damit zu beschäftigen. An dieser Stelle sollte nun die Gründung des neuen Bistums im Vordergrund stehen. Ausgehend von der für die Zeit in Aufbau und Inhalt typischen Urkunde wurden die Motive aufgezeigt, welche für den König ausschlaggebend waren. Die Gründung des Bistums Bamberg stellte für Heinrich II. einen Kraftakt dar, der für seine Zeit wohl einmalig ist. Er hat es geschafft sich und seiner Gattin Kunigunde ein Denkmal zu setzen, dass bis heute bestand hat und verehrt wird. So sind es der Bamberger Dom und die auf die Bistumsgründung zurück gehende Heiligsprechung, die Heinrichs wichtigstes Gründungsmotiv bis heute voll erfüllen, seine Memoria.