EUROPÄISCHE KOMMISSION – PRESSEMITTEILUNG Europäische Kommission, EIB und EIF schaffen neues Instrument, um KMU den Zugang zu Darlehen für Forschung und Innovation zu ermöglichen Brüssels, 5. Dezember 2011. Die Europäische Kommission und die Gruppe der Europäischen Investitionsbank haben heute eine neue Darlehensfazilität für innovative kleine und mittlere Unternehmen (KMU) geschaffen, um diesen den Zugang zu Geldern von Banken zu erleichtern. Diese Initiative soll an den Erfolg der Fazilität für Finanzierungen auf Risikoteilungsbasis (RSFF) anknüpfen, die 2007 eingerichtet wurde und bisher 75 Unternehmen den Zugang zu EIB-Darlehen im Umfang von mehr als 7 Mrd. EUR für Projekte ermöglicht hat, die das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit in Europa fördern. Das neue Risikoteilungsinstrument für KMU soll vom Europäischen Investitionsfonds (EIF) verwaltet werden. Außerdem sollen die EIB und die Europäische Kommission zusätzliche Ressourcen für Forschungsinfrastrukturen bereitstellen. „Investitionen in Forschung und Innovation durch KMU werden zu mehr Wachstum, Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit in Europa führen”, so Máire GeogheganQuinn, Europäische Kommissarin für Forschung, Innovation und Wissenschaft. „Die Fazilität für Finanzierungen auf Risikoteilungsbasis ist eine der erfolgreichsten Komponenten des siebten Forschungsrahmenprogramms der EU; sie konnte durch die Zusammenarbeit mit der EIB bereits umfangreiche neue Investitionen für Forschung, Entwicklung und Innovation freisetzen.” „Ohne den Ausbau seines Potenzials durch Forschung und Innovation wird Europa wohl kaum das erforderliche Wachstum erzeugen können, um seinen Platz in der Weltwirtschaft zu behaupten”, so Philippe Maystadt, Präsident der Europäischen Investitionsbank. „Die Fazilität für Finanzierungen auf Risikoteilungsbasis hat bereits zahlreichen großen und mittleren Unternehmen bei der Verwirklichung ihrer Pläne geholfen. Wir sind zuversichtlich, dass mit den jetzt angekündigten Änderungen auch KMU von diesen Möglichkeiten profitieren können.” Das Risikoteilungsinstrument für KMU soll vom EIF verwaltet werden, der auf Risikofinanzierungen für Kleinst-, Klein- und mittlere Unternehmen in Europa über Eigenkapital- und Kreditbürgschaften spezialisierten Tochtergesellschaft der EIBGruppe. Der EIF wird Banken eine Garantie für einen Teil ihrer neuen Darlehen und Kredite für innovative KMU gewähren und es den Banken so ermöglichen, größere Darlehen zu attraktiveren Zinssätzen zu vergeben. „Innovative KMU in ihrer Anlaufphase und in ihren Anfangsstadien haben besondere Schwierigkeiten beim Zugang zu Finanzmitteln”, so Richard Pelly, Exekutivdirektor des EIF. „Durch das neue Risikoteilungsinstrument im Rahmen der Fazilität für Finanzierungen auf Risikoteilungsbasis soll diese Finanzierungslücke geschlossen werden, damit diese dynamischen und rasch wachsenden KMU ihre Aktivitäten aufnehmen und ausbauen können.” IP/11/1505 Die Änderung zu der bestehenden RSFF-Vereinbarung wurde von der Kommissarin Máire Geoghegan-Quinn und dem EIB-Präsidenten Philippe Maystadt zu Beginn des Innovationskonvents 2011 in Brüssel unterzeichnet. Damit sollen bis Ende 2013 weitere Darlehen im Umfang von 6 Mrd. EUR bereitgestellt werden, einschließlich bis zu 1,2 Mrd. EUR für KMU und bis zu 300 Mio. EUR für Forschungsinfrastrukturen. Die Kommission plant ab 2014 eine Aufstockung und Ausweitung der RSFF in Verbindung mit neuen Instrumenten für Beteiligungskapital innerhalb des vorgeschlagenen Rahmenprogramms für Forschung und Innovation (Horizont 2020). Hintergrund Die Fazilität für Finanzierungen auf Risikoteilungsbasis Wenn die EU ihr Ziel, 3 % ihres BIP in die Forschung zu investieren, erreichen will, muss der Privatsektor zu mehr Investitionen in Forschung, Entwicklung und Innovation angeregt werden. Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist die Mobilisierung von Finanzmitteln. Die Finanzmärkte und Finanzeinrichtungen sind jedoch oftmals sehr zurückhaltend, wenn es um die Unterstützung forschungs- oder innovationsintensiver Unternehmen oder Projekte geht, da diese bedingt durch die Art ihrer Tätigkeiten mit relativ hohen Unsicherheiten und Risiken behaftet sind. Die 2007 eingeführte RSFF sollte zur Bewältigung speziell dieser Herausforderung beitragen. Mit ihr soll durch die Aufteilung der Risiken zwischen EU und EIB der Zugang zur Kreditfinanzierung für Träger von Forschungsund Innovationsinvestitionen verbessert werden. Die Europäische Kommission und die EIB werden im Zeitraum 2007-2013 zusammen bis zu 2 Mrd. EUR bereitstellen (jede Seite bis zu einer Milliarde). Diese Beiträge werden Milliarden zusätzlicher Finanzmittel für innovative Unternehmen und die Forschungsgemeinschaft freisetzen. RSFF für KMU: das Risikoteilungsinstrument (RSI) Das RSI soll Banken ermutigen, Darlehen und Kredite im Umfang zwischen 25 000 EUR und 7,5 Mio. EUR für KMU und kleinere mittlere Unternehmen zu gewähren, die in den Bereichen Forschung, Entwicklung oder Innovation tätig sind, bei Laufzeiten zwischen zwei und sieben Jahren und mit Risikofinanzierungen, die Investitionen in Vermögenswerte (materielle oder immaterielle) und/oder Betriebsmittel abdecken. Die EIB wird den Europäischen Investitionsfonds (EIF) mit der Verwaltung der RSI beauftragen. Der EIF wird seinerseits im Anschluss an die Einreichung von Anträgen beim EIF im Rahmen einer für Anfang 2012 vorgesehenen offenen Aufforderung zur Interessenbekundung individuelle Bürgschaftsvereinbarungen mit Banken schließen. Die interessierten Banken werden in der Reihenfolge der Einreichung ihrer Anträge berücksichtigt, wenn sie die Anforderungen im Hinblick auf die Standardüberprüfung des EIF und auf die Sorgfaltspflichten erfüllen. Im Rahmen der einzelnen Vereinbarungen wird der EIF der betreffenden Bank gegen eine Gebühr eine Garantie gegen Darlehensausfälle gewähren. Bei jedem Ausfall würde die Bank 50 % des noch ausstehenden Darlehensbetrags erhalten. Wahrscheinlich werden etwa 10 Banken einbezogen, und im Rahmen des RSI ist vorgesehen, bis zu 500 Begünstigte mit einem Darlehensvolumen von insgesamt bis zu 1,2 Mrd. zu erreichen. 2 Europäische Forschungsinfrastrukturen Forschungsinfrastrukturen spielen bei der Förderung von Wissen und Technologie in Europa eine wesentliche Rolle, da in ihnen ein breites Spektrum von Wissenschaftlern und Disziplinen vertreten ist. 2006 wurde der ESFRI-Fahrplan veröffentlicht, in dem 35 vorrangige Infrastrukturen auf EU-Ebene in zentralen Wissenschaftsbereichen genannt sind. Die RSFF soll den Aufbau dieser neuen Forschungsinfrastrukturen unterstützen, und durch die vorgesehene Änderung wird es ermöglicht, dass Darlehen nicht nur für die Infrastrukturen selbst, sondern auch für ihre Träger und für Unternehmen, die ihre Ergebnisse und Dienstleistungen vermarkten, vergeben werden. Weitere Angaben www.eib.org/rsff www.eif.org http://ec.europa.eu/research/infrastructures/index_en.cfm?pg=esfri http://ec.europa.eu/research/horizon2020/index_en.cfm?pg=home Ansprechpartner: Michael Jennings +32 2 29 63388 Monika Wcislo +32 2 29 55604 3