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Brüssel, 25. Mai 2011
Die KMU-Beauftragten: Fürsprecher der kleinen
Unternehmen in jedem Mitgliedstaat der EU
Die neu ernannten KMU-Beauftragten werden die Interessen der kleinen und
mittleren Unternehmen (KMU) vertreten. Sie werden vor allem darauf achten,
dass die EU-Vorschriften über KMU korrekt angewandt werden, und für eine
unternehmerfreundliche Politik auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene
sorgen. Antonio Tajani, Vizepräsident der Europäischen Kommission, rief
heute auf der SBA-Konferenz „KMU für die Zukunft Europas mobilisieren“ in
Budapest ein neues Netzwerk der KMU-Beauftragten der Mitgliedstaaten ins
Leben. KMU spüren die Auswirkungen politischer Maßnahmen in
verschiedenen Bereichen – von der Steuer- und Finanzpolitik über
Regulierungsfragen zur Bildung. Die KMU-Beauftragten sollen sie nun
unterstützen, damit sie sich auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren
können: Wachstum und Arbeitsplätze schaffen.
Antonio Tajani, für Industrie und Unternehmertum zuständiger Vizepräsident der
Europäischen Kommission, erklärte dazu: „Die neuen KMU-Beauftragten werden
dafür sorgen, dass die Politik den KMU ‚Vorfahrt gewährt‛ und bei jedem neuen
Gesetz und jeder neuen Verordnung ihre Interessen berücksichtigt. Ich baue auf
unsere neuen Frauen und Männer für die KMU. Zusammen können wir ein
günstiges Umfeld für alle kleinen Unternehmen gestalten, damit sie mit all ihrer
Dynamik und all ihrem Potenzial Arbeitsplätze und Wachstum schaffen. Wenn wir an
die europäische Wirtschaft denken, denken wir in kleinen Dimensionen, aber wir
streben hohe Ziele an.“
Mit dem Small Business Act (SBA) will die Europäische Kommission KMU
unterstützen, Europa wirtschaftsfreundlicher gestalten und Menschen ermutigen, ihr
eigenes Unternehmen zu gründen. Die neuen KMU-Beauftragten werden sich in
Zukunft auf EU-Ebene im Rahmen der SBA-Beratungsgruppe mit KMUInteressenverbänden treffen. Dies ist Teil der verstärkten Steuerung, die kürzlich im
Rahmen der Überprüfung des Small Business Act gefordert wurde. Dieser neue
Mechanismus wird eine genauere Kontrolle und Koordinierung der Maßnahmen zur
Unterstützung der KMU gewährleisten.
Der SBA hat bereits zur Deregulierung und zur finanziellen Unterstützung von
bislang 110 000 KMU beigetragen; bis 2012 sollen 200 000 Unternehmen von den
speziellen Kreditbürgschaften und Risikokapitalfonds für KMU profitieren. Darüber
hinaus wurden bei Fragen wie dem Zahlungsverzug oder der Vergabe öffentlicher
Aufträge Lösungen vorgeschlagen, die kleine Unternehmen begünstigen. Die
Mitgliedstaaten haben ähnliche Maßnahmen ergriffen. Sie haben die Zeit und die
Kosten, die durchschnittlich für eine Unternehmensgründung benötigt werden, von
12 Tagen und 485 EUR (2007) auf 7 Tage und 399 EUR (2010) reduziert, den
Zugang zu Krediten für KMU erleichtert und Internationalisierungsprogramme
gestartet. Es besteht jedoch nach wie vor Handlungsbedarf. Die neu ernannten
KMU-Beauftragten sollen sich auf die nationale Ebene konzentrieren und dort
Maßnahmen beschleunigen.
Die Konferenz „KMU für die Zukunft Europas mobilisieren“ wurde zusammen mit
dem ungarischen EU-Vorsitz veranstaltet. An ihr nahmen Vertreter kleiner
Unternehmen, Wirtschaftsverbände und mit der Koordinierung der KMU-Politik
befasste Vertreter der öffentlichen Verwaltung teil.
Hintergrund
Bei der letzten Überprüfung des SBA wurde die Notwendigkeit einer besseren
Steuerung herausgestellt, mit deren Hilfe sichergestellt werden soll, dass das
Konzept „Vorfahrt für KMU“ auf allen politischen Ebenen umgesetzt wird. Die
Europäische Kommission ernannte Daniel Calleja Crespo, Stellvertretender
Generaldirektor in der Generaldirektion Unternehmen und Industrie, zum neuen
KMU-Beauftragten der EU. Im Rahmen der Überprüfung des SBA wurden zudem
die Länder aufgefordert, eine(n) KMU-Beuftragte(n) zu benennen, dessen bzw.
deren wesentliche Rolle es sein wird, dafür zu sorgen, dass das Prinzip „Vorfahrt für
KMU“ überall in der EU auf allen Ebenen von Politik und Verwaltung angewandt
wird.
Die 23 Millionen kleinen und mittleren Unternehmen der EU bilden das Herzstück
ihrer Wirtschaft und Gesellschaft. Sie machen 98 % aller Unternehmen aus, und auf
sie entfallen zwei Drittel aller Beschäftigten im privaten Sektor.
Weitere Informationen:
„Small Business Act“ für Europa:
http://ec.europa.eu/enterprise/policies/sme/small-business-act/index_de.htm
Liste der nationalen KMU-Beauftragten:
http://ec.europa.eu/enterprise/policies/sme/small-business-act/sme-envoy/national-sme-envoys/index_en.htm
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