Ethikunterricht als Ersatzgegenstand für Religion

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Ethikunterricht als Ersatzgegenstand für Religion
Der Schulgemeinschaftsausschuss hat in seiner Sitzung am 17. 5. 2011 beschlossen:
 Einführung eines schulautonomen Faches Ethik ab der 1. Klasse, beginnend ab dem Schuljahr
2011/12 aufsteigend
 Umwandlung des Schulversuchs Ethik in ein schulautonomes Fach ab der 5. Schulstufe, beginnend
ab dem Schuljahr 2012/13 aufsteigend
Dieses schulautonome Pflichtfach ist für alle jene Schüler/innen, die keinen anerkannten konfessionellen
Religionsunterricht besuchen, verbindlich. Grundsätzliche Überlegungen zur Einführung dieses
Unterrichtsgegenstandes finden sich weiter unten im Abschnitt für die Oberstufe.
Ethikunterricht in der Unterstufe (Stand: 2015)
Lernfeld I:
Persönliches
Leben
Lernfeld II:
Grundbegriffe
der Ethik
Lernfeld III:
Sinn des
Lebens
Lernfeld IV:
Verantwortun
g für sich und
andere –
persönliches
Umfeld
Lernfeld V:
Verantwortun
g für sich und
andere Gesellschaft
Lernfeld VI:
Weltdeutung,
Menschenbild
und Religion
1. Klasse
Ich in der neuen Klasse
Selbsteinschätzung/
Fremdeinschätzung
Auf mich hören
Gefühle – was geht in
mir vor?
Angst, Vertrauen
Keiner lebt für sich
allein,
Sich an Regeln
orientieren
Wünsche, Bedürfnisse,
Rechte und Pflichten
Feste und Feiertage im
Leben
2. Klasse
Frage nach der Zukunft,
woher komm ich, was
prägt mich, wohin gehe
ich (Herkunft; Familie;
Kultur)
Verantwortung für
Körper Essen
Entscheiden und
Handeln
Umgang mit Konflikten
3. Klasse
Aggression und
Autoaggression
Vorurteile, Rassismus
4. Klasse
Krankheit, Sterben, Tod
Umgang mit Trauer
Freiheit, Gewissen und
Verantwortung
Werte
Worauf gründe ich
mein Leben?
Lebensentwurf
Glück und Leid
Idole, Vorbilder, Heros,
Superstars
Konsum
Leben in
Beziehungsgruppen
(Familie, Klasse,
Verein, Freunde, ...)
Mobbing, Facebook
Rollenbilder
Umgang mit Tieren und
Pflanzen
Medien, Wahrheit und
Lüge
Leidenschaft und
Besonnenheit
Fairness
Anderssein, Fremdsein
Kinderrechte,
Menschenrechte,
Amnesty
Reichtum - Armut
Fremd, Flüchtlinge,
Caritas, Diakonie
Fairer Handel
Judentum + Vorbild
Entstehung, Feste
Mythen und rel.
Geschichten, über die
Welt, den Menschen
Christentum + Vorbild
(Martin Luther King,
Albert Schweitzer,
Mutter Theresa)
Islam + Vorbild (Malala
Yousafzai)
Entstehung, Feste
Behinderung
Zeit, Freizeit, Beruf
Umgang mit Schuld,
Neuanfang,
Versöhnung,
Jugendgericht
Aggression und Gewalt,
Krieg
Staat, Demokratie,
Diktatur
Verantwortung für die
Umwelt,
Greenpeace
Hinduismus/Buddhism
us + Vorbild (Mahatma
Gandhi)
Weltethos
Ethikunterricht in der Oberstufe
Standortspezifisches Konzept für den Ethikunterricht
Da bereits der Religionsunterricht vielfältiger als konfessionsgebundener Ethikunterricht ist, soll sich auch
der Ersatzunterricht nicht auf das Thema Ethik beschränken. Selbstverständlich werden ethische
Fragestellungen als konstitutiv betrachtet, darüber hinaus sollen andere wesentliche Probleme des
Menschen behandelt werden.
Die Veränderungen der gesellschaftlichen Verhältnisse haben Auswirkungen auf die Schule: Immer mehr
Schülerinnen und Schüler sind ohne religiöses Bekenntnis oder melden sich vom Religionsunterricht ab. Die
Zahl der Schülerinnen und Schüler, für die kein Religionsunterricht eingerichtet ist, nimmt zu. Deshalb
müssen auch für diese Schülerinnen und Schüler adäquate Formen zur Erreichung der Erziehungsziele der
österreichischen Schule überlegt, erprobt und eingerichtet werden.
Es ist daher notwendig, dass Bildungsinhalte hinsichtlich
 der Lebensgestaltung,
 der Persönlichkeitsbildung,
 der Wertordnungen,
 der Weltanschauungen und Religionen,
 der Kultur und deren Bedeutung
zu den anderen Erziehungsaufgaben der Schule hinzukommen und ein besonderes Gewicht bekommen.
Dies insbesondere, weil bei vielen jungen Menschen heute vermehrt Probleme auftreten wie:
 Destabilisierung in persönlichen und sozialen Beziehungen,
 gesteigertes Sucht- und Fluchtverhalten,
 Orientierungsdefizite,
 Unsicherheit durch Traditionsabbau.
Organisationsform:
 Die Lehrer und Lehrerinnen müssen die fachwissenschaftliche Kompetenz entweder durch die
universitäre Ausbildung oder durch zusätzliche Qualifikationen erworben haben.
 Das Stundenausmaß und die Gegenstandseröffnungszahl sind analog den Bestimmungen des
Religionsunterrichts.
Lehrplan
1. Bildungs- und Lehrziele
Der junge Mensch soll in seiner Identitätsfindung Unterstützung finden und durch die
Auseinandersetzung mit verschiedenen Ideologien, Meinungen, Religionen und Kulturen zu einer
Haltung von Verständnis und Toleranz geführt werden.
2. Didaktische Grundsätze
Anthropologische Unterrichtsprinzipien
1. Das Prinzip der Beachtung der individuellen und sozialen Beziehungen: Die jeweilige
Reifestufe der Schülerinnen und Schüler ist zu beachten, ein partnerschaftlicher Umgang
ist gefordert.
2. Das Prinzip der Schülergemäßheit: Die Schüler /die Schülerinnnen sind Subjekt und nicht
Objekt des Unterrichts. Ihre verschiedenen Grundbefindlichkeiten, ihre Anliegen, Fragen,
Nöte u.a. sind bei der Themenauswahl zu berücksichtigen.
3. Das Prinzip der Lehrergemäßheit: Die Lehrer haben das Recht und die Pflicht, ihre eigene
Persönlichkeit mit ihren Fähigkeiten und Begabungen einzubringen. Dieses Prinzip findet
aber eine Grenze, wo das Wohl des einzelnen, aber auch das der Gemeinschaft (Gruppe,
Klasse, Schule...) gefährdet wird.
4. Das Prinzip der Erfahrungsorientierung: Lebenserfahrungen, welche die Schülerinnen und
Schüler einbringen, sind aufzugreifen. Aufgabe soll es sein, diese Erfahrungen zu deuten,
einer Reflexion zuzuführen und zu einer Umsetzung im Leben beizutragen.
5. Das Prinzip von Sprachkompetenz und Textverständnis: Texte aus den Bereichen der
Philosophie, Religionen, Kulturen ... sollen in ihrem Kontext verstanden und in die
Erfahrungswelt der Schüler übertragen werden.
6. Das Prinzip der Diskursivität: SchülerInnen und LehrerInnen sind gleichberechtigt und
entwickeln und vertiefen gemeinsam die Argumentationsfähigkeit und
Problemlösungskompetenz. Dies ist gerade für dieses Fach unabdingbar.
7. Das Prinzip der Gesellschafts-, Berufs- und Familienbezogenheit: Der Mensch ist nicht nur
ein Einzel-, sondern auch ein Gesellschaftswesen. Daher soll bei den verschiedenen Fragen
und Problemen auf die o. g. Bereiche Bezug genommen werden.
Schulisch-didaktische Unterrichtsprinzipien:
8. Das Prinzip der Lebensnähe: Damit ist nicht nur das individuelle Leben des Schülers,
sondern auch die Gesamtheit des Lebens in der Welt von heute mit ihren Strukturen,
Problemen, Möglichkeiten und Aufgaben gemeint.
9. Das Prinzip der Anschaulichkeit: Durch verschiedene Veranschaulichungshilfen und
sinnvolle Nutzung der Medien sollen den Schülerinnen und Schülern die Bildungsinhalte
nähergebracht werden.
10. Das Prinzip der Schülerselbsttätigkeit: Das "Lernen durch eigenständiges Arbeiten" soll
einen vertieften Zugang zu den Lerninhalten ermöglichen.
11. Das Prinzip des exemplarischen und orientierten Lernens: "Weniger ist mehr": Die
vielfältigen Themen aus den Lebens- und Kulturbereich sind unter dem Prinzip des
Exemplarischen und unter Berücksichtigung der Hinorientierung auf die Schüler- und
Klassensituation zu behandeln. Eine ausgewogene Themenauswahl ist zu treffen.
12. Das Prinzip der Methodenvielfalt: Die Wahl der Methode steht dem Lehrer frei. Die
gewählte Methode muß jedoch dem Inhalt, den Schülerinnen und Schülern, dem Lehrziel
sowie der Lehrerpersönlichkeit adäquat sein. Der Lehrer hat dabei die Methode des
Unterrichts so zu wählen, daß die Schülerinnen und Schüler Neues mit Interesse
aufnehmen und lernen, das Wesentliche zu erkennen.
13. Das Prinzip der Fächerverbindung, Projektorientierung und der Kooperation: Wo immer es
möglich ist, sind Querverbindungen und Kontakte zu den anderen Unterrichtsgegenständen
(wie z. B. Religion, Politische Bildung, Deutsch, Geschichte, Philosophie u.a.) zu suchen
und herzustellen. Dem Unterricht soll eine ständige Absprache mit den anderen Lehrern
vorausgehen, um einen ganzheitlichen Bildungs- und Erziehungsprozeß zu erreichen.
Lehrstoff
Um den Lehr- und Unterrichtszielen nachzukommen, werden zunächst in einem vier Semester dauernden
ersten Durchgang insgesamt vier Themenblöcke grundlegend behandelt, dann jeder einzelne Themenblock
in einem zweiten Durchgang (also nach jeweils zwei Jahren) erweitert und vertieft, um die
Altersgemäßheit zu gewährleisten und auf der persönlichen Entwicklung des Bildungsgrades aufbauen zu
können.
Eine Umstellung der Semester ist je nach der konkreten Situation möglich. Verbindlich sind die unter 1.
genannten Bildungs- und Lehraufgaben und die jeweils unter Grundanliegen und Ziele genannten Angaben.
Mögliche Einzelthemen sollen den LehrerInnen und SchülerInnen Anregungen für die konkrete Themenwahl
geben.
1. Semester: Der Mensch als Individuum und als Sozialwesen (Grundlegung)
Grundanliegen - Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler erfahren eine starke Sehnsucht nach Freiheit, Selbstbestimmung und
Befriedigung ihrer Bedürfnisse. Als Einschränkung erleben sie verschiedene Abhängigkeiten, Normen und
Fremdsteuerungen, aber auch die Unerfüllbarkeit mancher Wünsche. Der Schüler/die Schülerin soll sich in
seiner/ihrer Einmaligkeit erfahren und bejahen. Er/sie soll sich der Einflüsse auf seine/ihre eigene
Entwicklung in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bewußt werden. Er/Sie soll um seine/ihre Prägung,
aber auch um die freien Gestaltungsmöglichkeiten wissen. Zugleich muß er/sie sich als soziales Wesen und
als Teil verschiedener Sozietäten und der Menschheit verstehen.
Mögliche Unterrichtsthemen:
 Warum bin ich, was bin ich? Prägung und Freiheit
 Selbstannahme und Selbstverwirklichung als Aufgabe
 Die Bewältigung von Generationskonflikten
 Kameradschaft und Freundschaft in ihrer Bedeutung für den jungen Menschen
 Die Kultur des Miteinander-Umgehens; Streit- und Konfliktformen
 Die Gruppe - Chance und Gefahr für die Selbstverwirklichung
2. Semester: Der Mensch in Gesellschaft und Staat (Grundlegung)
Grundanliegen - Ziele
Jugendliche haben ein starkes Bedürfnis nach hilfreichen Wertsystemen und klarer Orientierung. Allzuoft
werden das Recht des Stärkeren, die eigene Ohnmacht sowie das Aufeinanderprallen verschiedener
ethischer Wertvorstellungen erlebt. Diese Problematik verschärft sich angesichts unterschiedlicher
gesellschaftlicher Leitbilder, vermeintlicher und tatsächlicher Sachzwänge sowie
Nützlichkeitsüberlegungen, und erschwert ein positives Mitwirken in den verschiedenen Bereichen der
Gesellschaft.
Mögliche Themen:
 Das Leben in den verschiedenen Gemeinschaften, insbesondere Familie, Klasse, Schule,
Lebensumgebungen, Schülervereine,
 Peergroups, Sportvereine, ..., Staat
 Jugendrecht - Jugendgerichtsbarkeit
 Soziale Einrichtungen in der Lebensumgebung der Schüler (Telefonseelsorge, Krisenintervention, ..)
 Sekten und Jugendreligionen
3. Semester: Der Mensch als Kulturwesen (Grundlegung)
Grundanliegen - Ziele
Der Schüler/die Schülerin soll verschiedene Ausdrucksformen menschlicher Existenz kennenlernen und so
z.B. anhand von Persönlichkeiten aus Geschichte und Gegenwart zu einer differenzierten Bewertung von
Traditionen in ihrem je eigenen Sinngehalt kommen. Damit soll er/sie zugleich angeregt werden, sich
selbst in diesen Prozeß der Kultur bewußt einzubringen. Besonderes Gewicht ist dabei auf die
Gestaltungsmöglichkeit der eigenen persönlichen Welt zu legen.
Mögliche Einzelthemen:
 Jugendkultur und Lebensstil am Beispiel von Musik, Mode, Architektur, Literatur, Theater, Film,...
 Kulturträger und ihre Bedeutung für die humane Gesellschaft (Sportvereine, Feuerwehr, politische
Vereine, Kirche, Religionen, ...)
 Formen verschiedenen Brauchtums
 Kultur der Zeit: heilige und profane Zeiten, religiöse und profane Kultstätten
4. Semester: Der Mensch auf der Suche nach dem Sinn (Grundlegung)
Grundanliegen - Ziele
Im Leben des jungen Menschen treten philosophisch - existentielle Grundfragen auf, die nach dem Woher,
Wohin, Wozu fragen und suchen lassen. Es fällt nicht leicht, sich auf dem Markt der Sinnangebote zurecht
zu finden. Geringe Kenntnisse über den Ursprung und die Hintergründe bestimmter Kulturen und
Religionen können zu einer Geringschätzung geistiger, kultureller und religiöser Entwicklungen führen und
eine Verwurzelung bzw. Standortfindung schwer machen. Durch eine grundlegende Sachinformation über
die verschiedenen Religionen und Weltdeutungen sollen die Schüler befähigt werden, sich in sachlicher
und differenzierter Weise mit den verschiedenen Sinn-Angeboten auseinanderzusetzen.
Mögliche Einzelthemen
 Existentielle Grundfragen im Horizont der persönlichen Betroffenheit, z.B. Trennung, Krankheit,
Tod
 Antwortversuche verschiedener Weltanschauungen und Religionen
 Historizität, Biographie und Persönlichkeit von Mose, Buddha, Sokrates, Jesus, Mohammed, ...
 "Neue Religionen", esoterische Heilslehren und Sekten: Strukturen, Organisation, Ziele
 Gefahren und Auswüchse fanatischer Religiosität
 Die sich fortwährend wandelnde Rolle der Religion als gestaltendes und strukturierendes Moment
in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens, insbesondere in Riten und Brauchtum
5. Semester: Der Mensch als Individuum und als Sozialwesen (Vertiefung)
Grundanliegen - Ziele:
Der junge Mensch erfährt sich in diesem Alter immer mehr als einer, dem die Verantwortung für das
Gelingen seines Lebens und das anderer aufgegeben ist. "Leben" als "Pflicht", "Recht" und "Chance"
kennzeichnen wichtige Inhalte dieses Themenfeldes. Insbesondere ist auf den Themenkreis Sexualität mit
ihrer integrativen Funktion für eine verantwortungsvolle Lebensgestaltung einzugehen.
Mögliche Themen:
 Die Frage nach dem Wesen des Menschen: der Mensch als Teil der Natur; der Unterschied Mensch Tier; der Mensch als künstlerisches Wesen
 Aspekte der Entwicklungspsychologie. Pubertät und Adoleszenz
 Identität als Mann und Frau: die Frage nach geglückter Sexualität auch angesichts von
Phänomenen wie Transsexualität, Homosexualität, aber auch Pornographie, Prostitution u.a. unter
Berücksichtigung des kulturellen Kontextes.
 Formen von Partnerschaft, Familie, Ehe, sowie singuläre Lebensentwürfe.
6. Semester: Der Mensch in Gesellschaft und Staat (Vertiefung)
Grundanliegen - Ziele
Der Schüler/die Schülerin soll erkennen, daß gesellschaftliche Einflüsse auf sein Denken, Handeln und
Leben großen Einfluß nehmen können, daß er/sie aber mit allen anderen Menschen verpflichtet ist, die
Gesellschaft mitzugestalten. Als soziales, politisches Wesen ist ihm/ihr zugleich die Aufgabe gestellt, in
der Gemeinde, im Land und im Staat mitzuarbeiten. Aus den wechselseitigen Bedürfnissen des/der
einzelnen und des Staates ergibt sich, daß der/die einzelne berechtigte Forderungen an den Staat stellen
darf, wenn er/sie zugleich bereit ist, sich selbst in diesen einzubringen. Die grundlegenden ethischen
Fragestellungen nach Werten, Normen und Gesetzen, nach dem Menschenrecht und der Menschenwürde
sind umfassend zu behandeln.
Mögliche Themen:
 Menschenwürde und Menschenrechte in ihrer Bedeutung für Gesellschaft, Staat und internationale
Beziehungen
 Gemeinwohlprinzip, Solidaritätsprinzip und Subsidiaritätsprinzip als politische
Gestaltungselemente
 Arbeit und Arbeitslosigkeit als gesellschaftliches Problem
 Die Aufgaben, Möglichkeiten und Grenzen der Parteien, Gewerkschaften, Interessenvertretungen,
Bildungseinrichtungen, Vereine und der Kirchen und Religionsgemeinschaften in der modernen
Gesellschaft
 Krieg und Frieden: Widerstandsrecht - Widerstandspflicht; staatliche und internationale
Einrichtungen zur Friedenssicherung und zum konfliktfreien Zusammenleben;
 Meinungsbildung und Manipulation in der modernen Informationsgesellschaft: Parteien und
(Wahl)Werbung; Lobbying und Desinformation
7. und 8. Semester: Ethische Probleme und der Mensch auf der Suche nach Sinn (Vertiefung)
Grundanliegen - Ziele
Der Schüler/die Schülerin soll in intensiver Auseinandersetzung mit den Grundfragen menschlicher
Existenz (conditio humana) vor dem Hintergrund verschiedener religiöser und weltanschaulicher
Sichtweisen in die Lage versetzt werden, in vertiefter Sensibilität und Reflexivität und mit gesteigertem
Verantwortungsbewußtsein sein/ihr Leben zu gestalten. Zur Erfüllung dieser komplexen Aufgaben
erscheint vor allem im 7. und 8. Semester eine inhaltliche, personelle und organisatorische
Zusammenarbeit mit Vertretern anderer Fächer unabdingbar.
Mögliche Themen:
 Ethische Fragen am Beginn und Ende personalen Lebens: Freitod, Euthanasie, Abtreibung, ...
 Gesundheit, Krankheit, Tod: Umgang mit Kranken, Schwachen und Außenseitern der Gesellschaft
 Kunst und Transzendenz: Der schöpferische Mensch im Spannungsfeld von Profanem und Sakralem,
Qualität und Kitsch, Originalität und Banalität, Provokation und Tradition, ...
 Technischer Fortschritt als ethische Herausforderung: Gentechnik, Atomindustrie, Reproduktionsund "Apparate"-medizin, Rüstungswettlauf, virtuelle Realität, ...
 Globale Dimensionen menschlicher Praxis: Umgang mit Ressourcen der Natur. Das ökologische
System Erde.
 Wegmarken auf der Suche nach "Sinn":
-Glück und Leid
-Gut und Böse
-Diesseits und Jenseits: Theorien über das Weiterleben nach dem Tod von der Antike bis zur
Gegenwart
-Freiheit und Determination
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