ERFOLGSSTRATEGIEN. Wer sagt, dass Erfolg und Spaß sich aus schließen müssen? Für Frauen, die das ,,Richtige“ für sich finden möchten, aktiv planen und ihre beruflichen oder privaten Ziele erreichen wollen, gibt es eine Strategie, bei der auch der Spaß an der Leistung nicht auf der Strecke bleibt. You can go your own way! “Ihr Frauen möchtet also gezielt Karriere machen und trotzdem Spaß haben!“ Diesen Ausspruch einer TopManagerin habe ich neulich in einer Gesprächsrunde gehört und in aller Ruhe versucht, die eigentliche Aussage dahinter zu verstehen. Welche persönlichen Erfahrungen hat diese Kollegin mit ,“erfolgreich sein"? Wie reflektiert sie den eigenen Erfolg und was weiß sie über den Weg anderer Karrierefrauen? Es hörte sich so an, als habe sie das ,,bittere Tal der Tränen“ kennen gelernt und sei bisher nie mit einem Lächeln im Gesicht auf dem Gipfel des Erfolgs angekommen schade! In meiner Praxis als ~Managementtrainerin und Coach erlebe ich häufig, dass gerade erfolgreiche Führungskräfte, Selbstständige und Unternehmer fast immer unglücklich dreinschauen. Sie vermitteln ihrer Umgebung permanent den Eindruck, von Sorgen gequält zu werden, ausschließlich das Negative zu sehen und ihren nach außen hin sichtbaren Erfolg kaum genießen zu können. Dieses Phänomen ist übrigens geschlechtsunabhängig und begegnet mir bei Frauen genauso wie bei Männern. Es gibt auch Ausnahmen. Menschen, die eine charismatische Ausstrahlung haben, in sich ruhen und ihren Weg mit viel Freude, Spaß und Erfolg gehen! Was unterscheidet diese ,,Durchstarter und Lebenskünstler" von weniger erfolgreichen Menschen? Dieser "kleine Unterschied" im Verhalten, in der Denkweise und in der Lebensplanung beschäftigt mich seit längerem. Ich möchte Ihnen einige interessante Thesen und praktische Tipps anbieten, die Ihnen zeigen, wie Sie erfolgreich sein können, ohne dass Ihnen der Spaß dabei abhanden kommt. Lust und Leistung In einer Langzeitstudie der Harvard University, USA, wurden besonders erfolgreiche Führungskräfte unter die Lupe genommen. Die Probanden wurden zu ihren Fähigkeiten, ihrem Verhalten und ihrer persönlichen Einstellung zu sich selbst und zu ihrer Umwelt befragt. Ein wichtiges Ergebnis dieser Untersuchung von Erfolgsstrategien war die konkrete Zielvorstellung, diese innere Vision, die bei glücklichen und erfolgreichen Menschen häufig zu einer persönlichen Mission wird unabhängig vom Bildungsgrad oder der beruflichen Tätigkeit. Diese besonderen Verhaltens- und Einstellungsmerkmale führen im Wesentlichen über drei Brücken zum Erfolg: 1. Freude und Begeisterung für die Aufgaben, für Personen oder den Menschen. 2. Sinnhaftigkeit der Aufgabe und Glaube an die Zielerreichung. 3. Klar umrissene und schriftliche Zieldefinition. Bringen Sie Ihre Flamme zum Lodern Ohne eine gewisse Leidenschaft, ohne das ,,innere Glühen" werden Sie auf Dauer nicht wirklich erfolgreich sein. Sie kennen bestimmt alle den Unterschied: Ein Mensch, der absolut begeistert von seiner Aufgabe ist, strahlt eine ganz andere Energie aus als ein Mensch, der täglich im Job seine acht Stunden lustlos runterreißt. Alle Aufgaben oder Arbeiten, die Sie ,,halt machen müssen“ - weil die Wohnung noch abzubezahlen ist oder bessere Jobs aus welchen Gründen auch immer nicht zu haben sind -, die Sie nicht mit dem Funken der Begeisterung angehen und durchführen, werden auf Dauer nur mäßigen bis mittelmäßigen Erfolg bringen. Nur wer selbst vor Begeisterung brennt, kann in anderen ein Feuer entfachen Freude und Begeisterung erleben Sie interessanterweise allerdings nicht, indem Sie Ihr Leben oder Ihre Arbeit mit immer neuen, besseren und intensiveren Erlebnissen spicken. Erst wenn Sie die Situation, in der Sie sich befinden, anerkennen und die Dinge, die positiv sind, wertschätzen, können Sie Freude für sich und Ihre Aufgaben empfinden. Vollziehen Sie einen Perspektivenwechsel. Schauen Sie auf die Realität, sei es im privaten oder beruflichen Kontext. Blicken Sie auf das ,,halb volle Glas“ und konzentrieren Sie sich darauf, was Sie bereits erreicht haben - darin liegt die Quelle der Kraft, mit der Sie Begeisterung freisetzen für mögliche Veränderungen. Abschied vom ,,second hand life! Die Frage nach dem Sinn beschäftigt uns Menschen schon Jahrtausende und hat selbst Artistoteles dazu bewogen, von der Sinnhaftigkeit unseres Tuns das individuelle Glück abhängig zu machen. Wann macht eine Aufgabe, wann macht der Job wirklich Sinn? Sinn macht, was mir selbst und anderen nützt! Diesen Gedanken können wir sicherlich als einen von mehreren Wertmaßstäben benutzen, der besonders das ,,weibliche“ Verständnis von Erfolgreichsein ausdrückt. Wichtig ist auch die Frage nach dem Ergebnis des eigenen Handelns: Nimmt es oder gibt es mir persönlich und anderen Kraft? Wenn Sie sich die Sinnfragen stellen, dann achten Sie darauf, dass der Nutzen Ihre persönlichen Werte widerspiegelt. Nichts ist ein größeres Erfolgshindernis als das ,,second hand life" - nach Werten zu leben, die nicht die eigenen sind, sich nach Normen zu richten, die nichts mit der eigenen Person zu tun haben. Beispiel: Je stärker Sie an die Sinnhaftigkeit Ihres Tuns glauben, desto mehr stärkt es Ihren Glauben an die Zielerreichung. Glaube versetzt nicht nur Berge - sondern programmiert auch Ihr Unterbewusstes auf Erfolgskurs. Es ist wissenschaftlich belegt, dass nur fünf Prozent fachliches Know-how, aber zu 95 Prozent Ihre Persönlichkeit und damit Ihre inneren Überzeugungen zum Erfolg beitragen. Das verdeutlicht, wie wichtig innere positive Überzeugungen sind. Wenn Sie nicht an sich selbst glauben, wer glaubt dann an Sie?" Das war der prägende Satz, den Barbara Streisand - trotz oder gerade wegen ihrer ausgeprägten Nase - am Anfang ihrer Karriere von ihrem Mentor gehört hat. Dieser Satz half ihr, auch in schwierigen Zeiten stark zu sein. Heute ist Barbara Streisand eine der erfolgreichsten Schauspielerinnen, Produzentinnen und Entertainerinnen. In einem Interview sagte sie einmal, dass sie immer wusste, wofür sie kämpft. Sie hatte stets eine genaue Vorstellung davon, wie es sein würde, wenn sie ihr Ziel erreicht, und eine innere Stimme, die ihr zuflüsterte: ,,Du schaffst es!“ Ziele ziehen zum Erfolg ,,Ich weiß genau, was ich will, und kann jederzeit für mich überprüfen, wo ich stehe. Selbstverständlich habe ich die Soll- und Ist-Ergebnisse beziehungsweise -Zahlen schriftlich fixiert." Diese Antwort gab eine Controllerin eines großen deutschen Unternehmens. Auf die Frage, ob sie diese klare Zielsetzung auch in privaten Dingen habe, reagierte sie etwas verärgert mit den Worten: ,,Nein selbstverständlich nicht - ich lasse lieber alles auf mich zukommen." Möglicherweise kennen Sie diesen unterschiedlichen Umgang mit Zielen in den verschiedenen Bereichen - da gibt es das ,,klar definierte Ziel" und das ,,Sichtreibenlassen auf ein Ziel". Beide Wege führen zum Ziel, wobei der ,,Königinnenweg" das Verbinden von beiden ist; das ,,zielgerichtete Loslassen", wie es einmal ein japanischer Bogenschütze und Manager nannte. Wir werden von unserem Bewusstsein und unserem Unterbewusstsein gesteuert. Um über die gesamte Kraft der menschlichen Psyche zu verfügen, bedarf es der bewussten Auseinandersetzung mit den eigenen Zielen und einer ,,Erfolgsprogrammierung" des Unterbewussten (siehe Tipp 2). Eine Untersuchung von Absolventen der Yale University, USA, kam zu folgendem Ergebnis: Diejenigen, die ihre Ziele schriftlich und im Detail ausformuliert hatten, verfügten fünf Jahre nach ihrem Abschluss im Durchschnitt über ein doppelt so hohes Einkommen wie diejenigen, die ihre Ziele nicht schriftlich formuliert hatten. Darüber hinaus waren die, die sich über ihre Ziele im Klaren gewesen waren, überdurchschnittlich zufrieden, waren insgesamt glücklich mit ihrer Situation und empfanden Spaß bei dem, was sie taten. Nur, wer macht sich schon die Mühe, die eigenen Ziele schriftlich zu fixieren? Sobald etwas jedoch schriftlich dokumentiert ist, wird es überprüfbar; konkret und verbindlich. Jetzt hilft keine Ausrede mehr Ziele werden konkret, der Erfolg kommt greifbar nahe! Martina Weidlich, Inhaberin der Weidlich Unternehmensberatung für Training & coaching, Offenbach Tipp 1: Checken Sie Ihren Arbeitstag. Beantworten Sie sich nach jedem Arbeitstag kurz schriftlich folgende Fragen: Was habe Ich heute für mich konkret getan, was mir Freude gebracht hat? Was habe Ich für meine Kollegen konkret getan, was Ihnen und mir Freude gebracht hat? Was habe Ich für meinen Chef konkret getan, was Ihm und mir Freude gebracht hat? Was war für die Erweiterung meiner Fähigkeiten heute dabei? Was habe Ich heute für mich persönlich gelernt? Was fand Ich heute an mir gut? Tipp 2: Stimmen Sie sich auf Ihren Erfolg ein. Nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit Setzen Sie sich dorthin, wo Sie sich am wohlsten fühlen. Lassen Sie sich mit allen Sinnen in die Vorstellung fallen, dass Sie Ihr Ziel bereits erreicht haben. Nutzen Sie die Kraft der Tagträume. Achten Sie auf die Helligkeit und die Farben Ihres inneren Films und verstärken Sie diese visuellen Eindrücke. Welche innere Stimme hören Sie? Was sagen Sie zu sich selbst? Welcher Satz könnte Ihnen Kraft oder Mut verleihen? Probieren Sie diesen inneren Satz, Ihr persönliches ,,Erfolgsmantra“, in verschiedenen Stimmlagen aus. Welche Ist für Sie am angenehmsten? Wie fühlen Sie sich bei der Vorstellung, Ihr Ziel bereits erreicht zu haben? Wo können Sie körperlich Ihr Wohlgefühl spüren? Lassen Sie diesen ,,Real-Future-Film“ innerlich immer wieder ablaufen und stimmen Sie sich damit auf ihren Erfolg ein. Tipp 3: Die Tools der Erfolgreichen Investieren Sie In Ihren persönlichen Erfolg und formulieren Sie Ihre persönlichen und geschäftlichen Ziele nach folgenden Kriterien schriftlich aus: Objektive Überprüfbarkeit: Woran werde ich erkennen, dass ich das Ziel erreicht habe? Ergebnisorientierung: Was möchte Ich ,,positiv formuliert“ konkret erreichen? Unabhängigkeit sicherstellen: Was kann ich ganz alleine dafür tun, um das Ziel zu erreichen? Zeitschiene definieren: Bis wann möchte ich das gesteckte Ziel erreichen? Etappensiege festlegen: Was sind die ersten konkreten Schritte zum Ziel? Konsequenzen berücksichtigen: Was wird sich In meinem Leben durch die Zielerreichung ändern? Gretchenfrage: Bin ich bereit, den Preis der Veränderung zu bezahlen?