Checkliste Führungs- Profil Hinweise zur Checkliste Wertvorstellungen und Erfahrungen sind Teil Ihrer Persönlichkeit und beeinflussen somit natürlich auch Ihr Führungsverhalten. Oft fehlt die Zeit, sich diese persönlichen „Einflussfaktoren“ bewusst zu machen. Nachfolgende Fragen sollen Ihnen bei dieser eigenen Reflexion behilflich sein. Es geht hierbei weniger darum, nach dem Ausfüllen die Antwort zu erhalten, was für eine Führungskraft Sie sind (übrigens, unserer Ansicht nach gibt es da auch keine eindeutige Antwort, Führung ist nämlich eine Interaktion zwischen mindestens zwei Menschen und somit auch von beiden zu beeinflussen). Vielmehr sollen die Fragen Ihnen helfen herauszufinden, welche Fähigkeiten und Verhaltensweisen Sie verändern wollen. Hierzu noch ein einfacher Tipp: „Fragen Sie Ihre Mitarbeiter!“ stimmt genau stimmt überwiegend stimmt eher nicht stimmt nicht stimmt genau : 3 Punkte 3 2 1 0 2. Meine Mitarbeiter kann ich ohne Kontrolle nicht arbeiten lassen. 3 2 1 0 3. Ich sage meinen Mitarbeitern wie ich ihre Leistungen einschätze, dabei 3 2 1 0 3 2 1 0 3 2 1 0 3 2 1 0 3 2 1 0 3 2 1 0 stimmt überwiegend: 2 Punkt stimmt eher nicht 1 Punkte stimmt nicht: O Punkte Bitte kreisen pro Zeile eine Zahl ein, deren Antwort am ehesten Ihrer Einstellung entspricht. 1. Wenn meine Mitarbeiter bei Veränderungen zögerlich sind, frage ich nach den Gründen und lasse ihnen Zeit, sich auf neue Anforderungen einzustellen. spreche ich positive wie auch kritische Punkte an. 4. Ich setze meinen Mitarbeitern klare Grenzen, sonst nutzen sie schnell Freiheiten aus. 5. Ich habe immer ein offenes Ohr für meine Mitarbeiter und kümmere mich persönlich um die Lösung ihrer Probleme 6. Wenn mir Konflikte unter den Mitarbeitern berichtet werden, bereinige ich diese durch eine klare Entscheidung. 7. Es ist mir wichtig, meine Mitarbeiter für unsere Aufgaben und Ziele zu begeistern. 8. Ich habe klare Vorstellungen über den Arbeitsablauf und bestehe darauf, das diese von den Mitarbeitern auch eingehalten werden. 9. Persönliche Nähe am Arbeitsplatz ist mir besonders wichtig. 3 2 1 0 10. Meine Mitarbeiter dürfen nur das tun, was in ihre Verantwortung fällt. 3 2 1 0 11. Bei Planungen höre ich mir die Vorschläge meiner Mitarbeiter an und 3 2 1 0 3 2 1 0 3 2 1 0 3 2 1 0 3 2 1 0 3 2 1 0 3 2 1 0 3 2 1 0 3 2 1 0 3 2 1 0 3 2 1 0 3 2 1 0 23. Ich vermeide es, in die Freiheiten anderer einzugreifen, um bestimmte Ziele 3 2 1 0 3 2 1 0 25. Ich vermeide es, meinen Mitarbeitern unangenehme Dinge zu sagen. 3 2 1 0 26. Ich lasse mich nur sehr ungern von meinen Mitarbeitern kritisieren. 3 2 1 0 27. Meine Widerstände und mein Urteilungsvermögen sind immer begründet 3 2 1 0 3 2 1 0 3 2 1 0 beziehe sie in Entscheidungen mit ein. 12. Ich unterhalte auch private Kontakte zu meinen Mitarbeitern, dies fördert den Zusammenhalt. 13. Mein Arbeitsalltag ist oft derart ausgefüllt, dass mir für die Belange der Mitarbeiter kaum Zeit bleibt. 14. Auch außerhalb meines Berufes bin häufig ich es, der bei Konflikten vermittelnd eingreift. 15. Ich mache mir genauso viel Mühe und Zeit, meine revidierten Entscheidungen zu erklären, wie ich es auch für meine getroffenen „richtigen“ Entscheidungen tue. 16. Meine Mitarbeiter wissen, welche Kompetenzen und Entscheidungsspielräume sie haben und für welche Bereiche sie verantwortlich sind. 17. Manchmal erledige ich zu viel selbst. Ich habe häufig die Erfahrung gemacht, dass hinterher die doppelte Arbeit anfällt, da mache ich es dann lieber gleich richtig. 18. Wenn ich eine Aufgabe delegiert habe, ist sie für mich bis zur vereinbarten Rückmeldung in der Verantwortung des Mitarbeiters. 19. Ich übernehme meist die Ideen und Vorschläge meiner Mitarbeiter und versuche nicht meine Meinung durchzusetzen. 20. In meinem Bereich habe nur ich die volle Übersicht, und sorge daher dafür dass alles richtig läuft. 21. Auch wenn jemand Fehler macht, so führe ich ermunternde und konstruktive Gespräche, damit er daraus lernen kann. 22. Mir ist es sehr wichtig, dass Mitarbeiter gesetzte Termine auch einhalten. zu erreichen. 24. Ich erwarte, dass meine Mitarbeiter Informationen selbstständig bei mir abfragen. und berechtigt. 28. Ich halte es für überflüssig, mit meinen Mitarbeitern über Ziele und Erwartungen zu sprechen. Es ist meine Aufgabe, diese zu setzen. 29. Von mir aufgestellte Regeln und Strukturen sind von meinen Mitarbeitern unbedingt einzuhalten. Bitte zählen Sie pro Farbe die jeweils eingekreisten Zahlen zusammen: Summe A Summe B Summe C Summe D Bitte zählen Sie jetzt zusammen, wie oft Sie „O“ angekreuzt haben. Hier ist die Farbe egal, nur die Gesamtsumme soll ermittelt werden. Summe O Folgende Beschreibung gibt Ihnen Aufschluss über Tendenzen Ihres Führungsprofils. Je stärker der Punktwert, desto wahrscheinlicher werden Sie sich in Ihrem Verhalten den Mitarbeitern gegenüber wiedererkennen. Verstehen Sie diese Hinweise jedoch nicht als Beschreibung Ihrer Persönlichkeit, sondern als Möglichkeit zu einem ausbalancierten Führungsstil zu kommen. A = Stark Aufgabenbezogen mit autoritärer Ausprägung Für Sie als Vorgesetzter steht die Aufgabe im Vordergrund. Sie versuchen rein sachbezogen zu handeln, den Menschen verlieren Sie leicht aus dem Auge. Ihnen fällt es äußerst schwer, Kritik Ihrer Mitarbeiter anzunehmen oder sie gar in Ihre Entscheidungsprozesse einzubeziehen – ob dies nun sachlich gefordert ist oder nicht. Tipp: Gewähren Sie Ihren Mitarbeitern mehr Mitwirkungsmöglichkeiten. Sie laufen Gefahr sich selbst zu sehr um einzelne Arbeitsschritte zu kümmern. Dies zeigt sich auch durch Ihr hohes Kontrollbedürfnis. Sie sollten Ihren Mitarbeitern mehr Eigenständigkeit und Eigenverantwortung zugestehen. Versuchen Sie, mehr Rücksicht auf persönliche Sorgen, Wünsche oder Bedürfnisse der Mitarbeiter zu nehmen. Forderungen sollten Sie begründen und die Mitarbeitersicht anerkennen, sonst wird Ihr Handeln als Willkür und Egozentrik erlebt. Sie sollten daran denken: Autorität gründet sich nur auf in Freiheit dargebotenes Vertrauen. Joseph Anton Schneiderfranken (1876 - 1943), deutscher Schriftsteller und Maler B = hohe Aufgabenorientierung mit patriarchalischer Ausprägung Viele der obigen Aussagen unter A treffen auch auf Ihr Verhalten zu. Auch Ihnen geht es stark um die Sache. Ihre Aufgabenorientierung ist hoch. Sie nehmen jedoch auch Rücksicht auf die Besonderheiten, Wünsche, Ängste und Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiter. Sie kennen die Mitarbeiter und gehen auf ihre Eigenarten ein. Der hohe Grad an Mitarbeiterorientierung beweist dies. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Sie Ihre Mitarbeiter in betriebliche Entscheidungen einbeziehen. Alles unternehmerische Wissen liegt bei Ihnen und Sie teilen dieses Wissen auch nicht gern mit. Sie informieren nicht von sich aus, sondern wollen in allen Dingen um Rat gebeten werden. Die alleinige Entscheidungskompetenz liegt bei Ihnen. Tipp: Entwickeln Sie mehr Vertrauen Ihren Mitarbeitern gegenüber und geben Sie Ihnen mehr Mitwirkungsmöglichkeiten. Die Einhaltung von Pünktlichkeit, Ordnung und Disziplin ersetzt nicht mitdenkende Mitarbeiter. Entlasten Sie sich, indem Sie schrittweise mehr Handlungskompetenz an Ihre Mitarbeiter delegieren. Die Fähigkeit eines Chefs erkennt man an seiner Fähigkeit, die Fähigkeiten seiner Mitarbeiter zu erkennen. Robert Lembke (1913 - 1989), deutscher Journalist, Fernsehmoderator, Quizmaster und 1972 Geschäftsführer des Deutschen Olympia-Zentrums C = starke Mitarbeiterorientierung – Ausprägung bis ins Kumpelhafte Für Sie steht die Mitarbeiterorientierung an erster Stelle. Sie interessieren sich stark für jeden Mitarbeiter und begegnen ihm in freundschaftlich wohlwollender Haltung. Sie erkundigen sich nach Frau und Kindern, zeigen Interesse an Hobbys und Urlaubsaktivitäten des Mitarbeiters. Sie können sich mit der Führungsposition wenig anfreunden, wenn dies bedeutet, dem Mitarbeiter zu widersprechen, Ziele aufzuzeigen oder Fehlleistungen zu kritisieren. Ihnen geht ein gutes Betriebsklima über alles. In Ihrer Art zu führen fehlt die Ausgewogenheit von Aufgaben- und Mitarbeiterorientierung. Leistungsforderungen an die Mitarbeiter sehen Sie eher als Verletzung des Mitarbeiterterritoriums. Sie sehen sich lieber als Kumpel der Mitarbeiter. Dazu pflegen Sie auch über die Arbeit hinaus persönliche Kontakte. Beim gemeinsamen Bier wird nicht über die Arbeit gesprochen. Könnte folgender Sinnspruch bei Ihnen Unbehagen auslösen? Nicht die sind die guten Chefs bei denen es die Mitarbeiter bequem haben, sondern die, bei denen sie es unbequem haben. frei nach Albert Krecke Tipp: Stellen Sie klare Leistungsanforderungen und achten Sie darauf, unangenehme Forderungen an die Mitarbeiter nicht auszuweichen, sondern diese begründet vorzubringen. D= Kooperativ Bei Ihnen sind Mitarbeiter-, Aufgaben- und Mitwirkungsorientierung gleichermaßen stark ausgeprägt. Sie gehen auf den Einzelnen in seiner Personalität zu, akzeptieren ihn und achten ihn als Menschen. Auch ihre Aufgabenorientierung ist hoch. Sie vereinbaren mit dem Mitarbeiter Ziele, planen die Arbeitsdurchführung mit ihm und strukturieren auf diese Weise die Aufgaben. Sie tun dies aber nicht autoritär, sondern lassen den Mitarbeiter in starkem Maße bei der Gestaltung seiner Arbeit mitwirken. Dementsprechend ist also Ihre Mitwirkungsorientierung hoch. Nicht Zielvorgabe, sondern Zielvereinbarung, keine allein erarbeiteten Durchführungsvorschriften, sondern ein gemeinsames Planen des zu gehenden Weges ist ihr Motto! Ein Chef ist ein Mensch, der anderer bedarf. Paul Ambroise Valéry (1871 - 1945), französischer Jurist, Lyriker, Essayist, Aphoristiker und Mathematiker E = Laisser faire Mitarbeiter-, Aufgaben- und Mitwirkungsorientierung sind bei Ihnen gleichermaßen gering ausgeprägt. Sie kümmern sich um nichts – weder um die Menschen noch um die Aufgaben noch um gemeinsame Entscheidungen. Sie laufen Gefahr, in den Bereich „Null-Führung“ zu geraten. Tipps für Führungskräfte Sicherlich sind Mitarbeiterorientierung, Aufgabenorientierung und Mitwirkungsorientierung Dimensionen des Handelns, die eigentlich jeder Vorgesetzte beherrschen sollte. Achten Sie aber darauf, sensibel Ihre eigene Führungssituation, die Besonderheiten der geführten Gruppe und die Eigenarten der zu führenden Menschen zu bedenken und zu berücksichtigen, um sich flexibel darauf einstellen zu können. Am Beispiel der Mitwirkungsorientierung heißt das: Sie sind in der Lage, gemeinsam mit den von Ihnen Geführten eine Entscheidung gut vorzubereiten und sodann kooperativ zu treffen. Wenn die Situation es erfordert, ist es aber auch wichtig, dass Sie in der Lage sind, eine Entscheidung allein zu fällen und diese den Mitarbeitern gegenüber glaubwürdig zu vertreten. Es gibt nicht den einen besten Führungsstil schlechthin. Das optimale Führungsverhalten ist das, das sich empfindsam und flexibel auf die Erfordernisse der Situation einstellt. Tipp: Erstellen sie sich eine Liste der Führungsaufgaben, die Sie in Ihrer Verantwortung sehen. Reflektieren Sie mit Hilfe dieser Liste Ihre Verhaltensweisen um herauszufinden, welche Bereiche zu verbessern sind.