Aufgaben zur Veranstaltung Tutorium Stochastik, SS 2014 Yvonne Nix, M.Sc., Rebecca Sarholz, B.Sc. FH Aachen, Campus Jülich; IT Center, RWTH Aachen Übungsblatt 07 03.06.2014 III.12 Grundbegriffe, III.13 Punktschätzungen 1.) Die von einer Maschine für einen bestimmten Arbeitsvorgang benötigte Zeit sei eine Zufallsvariable X, für deren Dichtefunktion in Abhängigkeit von einem ϑ ∈ [0; 2] die Gestalt ( ϑ + 2 · (1 − ϑ) · x für x ∈ [0, 1] f (x; ϑ) = 0 sonst unterstellt wird. Zu X liege eine einfache Stichprobe X1 , ... , Xn (die Xi sind unabhängig) vor. (a) Zeigen Sie, dass die Schätzfunktionen n P Xi und i. Θ̂1 = 4 − n6 ii. Θ̂2 = 3 − 6 n i=1 n P Xi2 i=1 erwartungstreu für ϑ sind. (b) Überprüfen Sie zusätzlich, ob Θ̂1 konsistent für ϑ ist. 2.) Zu gegebenem n ∈ N seien X1 , · · · , Xn stochastisch unabhängige Zufallsvariablen, die jweils auf dem Intervall [0; b] gleichverteilt seien. Hierbei sei die obere Intervallgrenze b > 0 unbekannt. zur Schätzung von b betrachtet man folgende Schätzfunktion n X bbn = 2X n = 2 Xi . n i=1 (a) Ist bbn ein erwartungstreuer Schätzer für den Parameter b? (b) Berechnen Sie die Varianz von bbn in Abhängigkeit von n, und entscheiden Sie (mit Begründung), ob die Schätzer-Folge ((bbn )n∈N ) konsistent ist. 3.) An einem Bankschalter werden an n verschiedenen Freitagen die Wartezeiten Xi in Minuten beobachtet. Unter der Annahme, dass die Xi exponential-verteilt sind mit der Dichtefunktion ( x 1 · e− m x ≥ 0 m fm (x) = , 0 x<0 schätzen Sie den Wert m mit der Maximum-Likelihood-Schätzmethode. 1 4.) Die Zufallsvariable X = Lebensdauer eines bestimmten Maschinentyps sei durch folgende Dichtefunktion beschreibbar: ( λ2 · x · e−λx falls x ≥ 0 f (x) = 0 sonst Bestimmen Sie die Maximum-Likelihood-Schätzung für λ. 5.) Die diskrete Zufallsgröße X kann die Werte 1, 2, 3 und 4 annehmen, und zwar mit den Wahrscheinlichkeiten P (X = 1) = p2 ; P (X = 2) = p; P (X = 3) = 1 − 2p; P (X = 4) = p(1 − p) In einer Serie von 10 unabhängigen Versuchen mit dem zufälligen Ausgang X ergaben sich die folgenden Beobachtungen: 1 2 2 2 1 2 3 2 1 2 Berechnen Sie für diese Beobachtungen den Maximum-Likelihood-Schätzwert für p. 6.) Peter nimmt an zehn aufeinanderfolgenden Tagen an einem Glückspiel mit einer Gewinnwahrscheinlichkeit p ∈ (0; 1) teil. Dabei spielt er das Spiel jeden Tag so oft, bis er einmal gewinnt. Danach hört er für diesen Tag auf. Nach dieser Strategie verfährt er an jedem der zehn Tage. Nachfolgend sind die Anzahlen der Spiele angegeben, die Peter an den einzelnen Tagen spielt: 13, 7, 10, 2, 11, 17, 15, 9, 19, 11. (a) Bestimmen Sie aufgrund einer Stichprobe vom Umfang n eine Maximum-LikelihoodSchätzung für die (unbekannte) Wahrscheinlichkeit p. (b) Berechnen Sie den zugehörigen Maximum-Likelihood-Schätzwert, der sich für die oben angegebenen Anzahlen ergibt. 2