Lessingstraße 6 D-90443 Nürnberg Telefon +49 (0)911 230 88 0 Telefax +49 (0)911 230 88 96 E-Mail [email protected] www.museumsstiftung.de 42/ 08.11.2011 Die Themen der neuen Dauerausstellung Einführende Texte in die Ausstellung und in die Themenräume Töne, Bilder, Schrift und Internet (Einführung) Ob wir zu zweit, in einer kleinen oder großen Gruppe etwas miteinander, für- oder gegeneinander tun, ob wir uns die Wahrheit sagen oder Lügen auftischen, ob wir Liebe oder Hass zeigen: All dies geschieht durch Kommunikation. Dafür sind wir bestens ausgestattet: Wir können sprechen und hören, sehen, schreiben und lesen. Denn mit der Stimme können wir Töne bilden und uns über die Sprache ausdrücken. Durch die Ohren gelangen Töne ins Gehirn, das sie verarbeitet – so wie die Bilder und die Schrift, die über die Augen dorthin geleitet werden. Doch auch das Gesicht, die Hände und unsere Körperhaltung teilen Botschaften mit, ja selbst die Kleidung und die Gegenstände, mit denen wir uns umgeben. Um all dieses geht es im Museum für Kommunikation, in den drei Räumen für Töne, für Bilder und für Schrift. Dort ist immer die Rede von Kommunikation, die in direkten Begegnungen stattfindet und von solcher, die – über Entfernungen hinweg – mit Hilfe von Medien zustande kommt. Der vierte Raum zeigt, wie im Internet mit Tönen, Bildern und Schrift zugleich und obendrein interaktiv kommuniziert wird. Das Internet ist das erste technische Medium, mit dessen Hilfe wir so kommunizieren können, wie es unseren eigenen Fähigkeiten entspricht. Raum 1: Töne Töne bilden das Zentrum der menschlichen Kommunikation. Wir nehmen sie von allen Richtungen her wahr und können sie nie ganz ausblenden. Töne sind die Bausteine unserer Sprache, mit der wir fast alles ausdrücken können. Diese Fähigkeit teilen wir mit keinem anderen Lebewesen. Weil die Reichweite unserer Stimme begrenzt ist, fertigten die Menschen früh Instrumente an, die Signale in die Ferne trugen: Hörner, Trommeln und später auch Glocken. Mit der Erfindung des Telefons in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts konnte die menschliche Stimme erstmals über große Entfernungen geschickt werden. Gleichzeitig wurden Techniken entwickelt, um Töne festzuhalten. Seither wurden die Übertragung und die Aufzeichnung von Tönen ständig verbessert. Datum 42/ 08.11.2010 Auch viele Tiere kommunizieren mit Tönen, manche sogar über Hunderte von Kilometern. Raum 2: Bilder Bilder spielen in der Kommunikation zwischen Menschen eine große Rolle. Die ersten Eindrücke, die ein Mensch von sich selbst vermittelt oder von einem anderen aufnimmt, entstehen durch Bilder: durch den Gesichtsausdruck und Gesten, durch Körperhaltung und Kleidung. Meist verläuft diese sprachlose Kommunikation unbewusst, doch ihre Wirkung kann tief gehen. Die ersten Sekunden entscheiden oft über lebenslange Zu- oder Abneigung. Auch die mit technischen Mitteln erzeugten Bilder – wie die Fotografie und das Fernsehen – sind Kommunikation. Die neuen Techniken schaffen immer mehr Bilder. Einfache, schnelle und billige Herstellung sowie verbesserte Speicherung und Übertragung erzeugen eine regelrechte Bilderflut. Wir nehmen Bilder schnell und unbewusst wahr. Umso wichtiger ist es, ihre Wirkung zu verstehen. Raum 3: Schrift Die Schrift ist eine der bedeutendsten Erfindungen der Menschheit. Sie übersetzt Gesprochenes in sichtbare Zeichen und ermöglicht es, Gedachtes festzuhalten und zu verbreiten. Fast alle frühen Hochkulturen haben eigene Schriften hervorgebracht: das Zweistromland, Ägypten, China, das Indusgebiet, Mittelamerika und Kreta. Die Phönizier haben die Alphabet-Schrift erfunden, die auf einzelnen Lauten aufbaut. Die meisten der heutigen Schriften gehen darauf zurück. Die Schrift ist eine wichtige Voraussetzung für die Entstehung von komplexer Wirtschaft und Staat, von Wissenschaft, Geschichtsschreibung und geschriebener Literatur. Schreiben schafft Verbindlichkeit: Was schwarz auf weiß geschrieben steht, hat Geltung. Beim Schreiben können wir komplizierte Überlegungen entwickeln – es erweitert die Möglichkeiten unseres Denkens. Datum 42/ 08.11.2010 Raum 4: Internet Im Internet tauschen sich Menschen weltweit aus. Durch Töne, Bilder und Schrift pflegen sie die unterschiedlichsten Formen der Kommunikation. Dies wurde durch die „Digitalisierung“ möglich, die Zerlegung von Daten in bestimmte Reihenfolgen von Einsen und Nullen – die Voraussetzung für die Entwicklung des Computers. Die ersten Computer waren noch Einzelgeräte. Heute bilden sie durch ihre Vernetzung ein weltweites multimediales Kommunikationsnetz. Das Internet durchdringt unser gesamtes Leben. In der Logistik werden mit seiner Hilfe Güter- und Personenströme gesteuert. Pressekontakt Dr. Vera Losse Telefon (0911) 230 88 62 E-Mail [email protected]