zf-gruppen

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Gruppenprozesse + Vorurteile/Beziehungen zwischen Gruppen
Wie erklärt Zajonc die Auswirkungen der Anwesenheit anderer auf Leistung?
-bloße Anwesenheit anderer erhöht physiologische Erregung (angeborener Mechanismus)
-nach Triebtheorie: durch physiologische Erregung höhere WS für dominante Reaktion
-dominante Reaktion: kann die korrekte sein (wenn es gut gelernte/geübte Aufgabe ist), sie kann aber ebensogut
auch die falsche sein (bei schlecht gelernten/geübten Aufgaben, wenn keine Routine).
bei gut gelernten Aufgaben deshalb: Leistungsverbesserung, wenn andere da sind
bei schlecht gelernten Aufgaben deshalb: Leistungsverschlechterung, weil dominante Reakt. meist falsch ist
Studie dazu: Küchenschaben durch einfaches/schweres Labyrinth laufen lassen. Küchenschaben bewältigen
schwere Aufgabe schlechter, wenn andere Schaben „zuschauen“. (Dominante Reaktion: Vor Licht flüchten).
Wie erklärt Baron das?
Aufmerksamkeitskonflikt. Ablenkung durch Anwesenheit anderer (andere Akteure, Publikum) wie auch durch
nichtsoziale Quellen (z.B. blinkendes Licht). Andere Menschen sind also schlichtweg eine Ablenkung.
Nun will man die Aufmerksamkeit zwischen Aufgabe und Publikum aufteilen,
dadurch gibt es einen
-Aufmerksamkeitskonflikt,
daraus resultiert eine
-kognitive Überlastung (durch Überforderung)
Einschränkung der Aufmerksamkeit,
-Fokussierung auf essentielle Aspekte+Ausblenden nicht essentieller
Bei einfachen Aufgaben: Fokussierung reicht auf essentielle Aspekte. Verbesserung
Bei komplexen Aufgaben: nicht klar, was essentiell. Bleiben unbeachtet. Verschlechterung.
(Bei einfachen nämlich wenig relevante Stimuli, bei komplexen Aufgaben viel relevante Stimuli!)
Welche Arten von Aufgaben unterscheidet Steiner bzgl. des Zusammenhangs zwischen der Leistung
einzelner Mitglieder und der Gruppenleistung? Nennen Sie je ein Beispiel.
a)additive Aufgaben: Summe der Leistungen der einzelnen Gruppenmitglieder
b)disjunktive Aufgaben: Leistung des besten Gruppenmitglieds
c)konjunktive Aufgaben: Leistung des schlechtesten Gruppenmitglieds
zu a): hier ist das Gruppenpotential größer als das Potential des besten Gruppenmitglieds. Lineare Zunahme des
Gruppenpotentials bei gleichen individuellen Leistungen. Bsp.: Tauziehen, Schneeschippen, Brainstorming
zu b):hier zählt Einzelleistung des Besten. Je größer Gruppe, desto wahrscheinlicher ist Lösung. Beispiele:
Problemlösen, Entscheidungsfällung, mathematische Berechnung.
-disjunkte Aufgaben mit Heureka-Effekt: wenn Bester Lösung findet folgt sofortige Anerkennung der Lösung
-disjunkte Aufgaben ohne Heureka-Effekt: Lösung wird von Gruppe nicht anerkannt, evlt. nicht-optimale Lsg
Zu c): Gruppenpotentiale nimmt mit steigender Gruppengröße ab. ABER!: nicht, wenn Aufgabe unterteilbar.
Beispiele für nicht unterteilbare: Bergsteigen, Präszisionsarbeit, etwas vertraulich halten.
Wie können experimentell Koordinations- von Motivationsverlusten differenziert werden?
Grundfrage: Warum erreichen Gruppen unter Umständen nicht ihr volles Potential?
-Koordinationsverlust = Abnahme der Gruppenproduktivität im Vergleich zur individuellen Produktivität
aufgrund dessen, dass es den Gruppenmitgliedern nicht gelingt, alles optimal zusammenzuführen.
-Motivationsverlust = Mehr oder weniger bewusste Reduzierung der Motivation, sein Bestes für Gruppe zu
geben, d.h. sich maximal für das Gruppenergebnis einzusetzen. (Soziales Faulenzen: Mangelnde Identifizierbarkeit des individuellen Beitrags zur Gruppenleistung, wegen Anonymität).
Experimentelle Differenzierung: 6VP in einer Sitzung, Aufgabe: so laut schreien wie möglich. VP tragen
Kopfhörer (konstantes Geräuscht) und Augenbinde.
Vergleich der Leistung allein (nicht in Gruppe) mit der von echten Gruppen und Pseudogruppen (VP wird
gesagt, sie sei jetzt in Gruppe).
UV: Personenanzahl in der Gruppe: alleine vs. 2 vs. 6. Pseudogruppe: Info, wie groß jetzt die Gruppe sei.
AV:Erzeugter Schalldruck pro Person.
Ergebnis: Schalldruck pro Person sinkt mit steigender Gruppengröße. Verlust in der echten Gruppe doppelt so
groß wie in Pseudogruppe. Wegen: zu Motivations- kommt noch Koordinationsverlust.
Bei Pseudogruppe keine Koordinationsverlust möglich, also ist Verringerung der Lautstärke pro Person
dadurch eindeutig auf Motivationsverlust zurückzuführen. Echte Gruppe: Beides möglich.
Wann kann es zu einer sogenannten sozialen Kompensation in einer Gruppe kommen?
Soziale Kompensation = Bereitschaft stärkerer Gruppenmitglieder, sich in einer Gruppe besonders
anzustrengen, um die Leistungsdefizite eines schwächeren Mitglieds auszugleichen.
Wenn: -die von der Gruppe zu bearbeitende Aufgabe von hoher Wichtigkeit ist
-das Leistungsdefizit fähigkeitsbedingt und nicht motivationsbedingt ist.
Wie erklären Burnstein&Vinokur das Phänomen Gruppenpolarisation?
Wurde anfänglich „Risikoschub“ genannt. Tendenz ist Gruppen, Entscheidungen zu fällen /Einstellungen zu
bilden, die extremer sind als der Durchschnitt der anfänglichen Positionen der einzelnen Mitglieder.
Diskussionsentwicklung. Mitglieder lernen voneinander, Austausch von Wissen & Arg
Erklärung durch „Persuasive Argumente“: Informationaler Einfluss: neue und überzeugende Argumente
führen zu extremeren Positionen (wegen informationalem Einfluss – also Meinung anderer als Hinweis auf
Realität). Polarisation umso intensiver, je krassere neue (überz.) Argumente von jemandem gebracht werden!
Unterstützende Befunde:
-Ausmaß der Polarisierung korreliert mit dem Verhältnis von pro- und contra-Argumenten, die den
Gruppenmitgliedern zur Verfügung stehen
-Polarisierung hängt ab von dem experimentell manipulierten Verhältnis von pro-/contra-Argumenten
-Polarisierung nimmt zu mit der Neuartigkeit und Stichhaltigkeit der Argumente, die die Mitgl. hören.
Begriffe Stereotype, Vorurteile und Diskriminierung abgrenzen
Stereotype: (Konsensuelle) Meinungen bezüglich den Eigenschaften und Merkmalen einer soz.Gruppe/Mitgl.
Vorurteil: Einstellung (üblicherweise negativ) oder Antipathie gegenüber einer soz. Gruppe /ihren Mitgliedern
Diskriminierung: negatives, abwertendes, benachteiligendes Verhalten gegenüber soz. Gruppe/ihren Mitgl.
Was ist mit illusorischer Korrelation gemeint und wie kann sie erklärt werden?
=Fälschlichen Zusammenhang sehen, Wahrnehmung einer stärkeren Korrelation zwischen zwei Variablen (z.B.
Gruppe und bestimmte Verhaltensweise) als tatsächlich existiert. Negative Verhaltensweisen fallen in einer
Minderheitengruppe viel mehr auf. Auch wenn prozentualer Anteil Krimineller in einer Minderheitengruppe
faktisch gleich des Prozentsatzes in der Mehrheit ist, sticht hier das kriminelle Verhalten ins Auge. Auch
deshalb, weil man weniger oft den Mitgliedern der Minderheit begegnet.
Welche Modelle bzgl. der Änderung von Stereotypen gibt es?
1) Buchhaltermodell: Änderung als inkrementeller Prozess. Annahme, dass jede stereotyp inkonsistente
Information das existierende Stereotyp etwas modifiziert. Änderung mit der Zeit.
2) Konversionsmodell: keine graduelle, sondern abrupte Änderung aufgrund einzelner, dramatischer,
salienter Instanzen. Sofortige Änderung des Stereotyps aufgrund eines einzige inkonsistenten Exemplars
3) Subtypisierungsmodell: Stereotype als hierarchische Strukturen auf der Basis von Erfahrungen, wobei
diskrepante Infos zu einer Differenzierung innerhalb der Gruppe führen (Ausnahmen bestätigen die
Regel). Modell der Aufrechterhaltung von Stereotypen. Immunisiert gegen Veränderung.
Was zeigt die Robber`s Cave – Studie von Sherif et al.
…dass heftiger Intergruppenwettkampf, wenn zwei Gruppen gegeneinander Ziel erreichen sollen.
Intergruppenkoordination erst wieder durch Einführung übergeordneter Ziele, nur gemeinsam erreichbare.
Theorie des realistischen Gruppenkonflikts:
- Gleiches Ziel zweier unabhängiger Gruppen (hängen negativ voneinander ab): negative Einstellung
gegenüber der anderen Gruppe. Negative Interdependenz führt zur Abwertung der anderen Gruppe.
Verhalten in der eigenen Gruppe: Solidarität, positive Bewertung, Identifikation = Ethnozentrismus.
- Gemeinsames Ziel (=positive Interdependenz) führt zu positiver Einstellung gegenüber den anderen.
Ablauf der Studie:
1.Phase: Gruppenbildung. Getrennt voneinander. Entwicklung eigener Normen und Symbole.
2.Phase: Intergruppenwettkampf. Direkte Begegnung in Wettkämpfen, attraktive Belohnungen für Sieger,
dadurch: heftige Konkurrenz, ansteigende Aggression+Feindseligkeit. In Gruppe: Kohäsion, Solidarität.
Eskalation führte zu Abbruch.
3.Phase: Intergruppenkooperation. Einführung übergeordneter Ziele, die durch beide Gruppen angestrebt
wurden, aber nur gemeinsam erreicht werden konnte. Abbau der Konflikte, Aufbau von Akzeptanz.
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