Seminar Pforzheim – Beobachtungsbogen für Lehrerverhalten und Unterricht – Version 12-2005 – Seite 1 Beobachtungsbogen für Lehrerverhalten und Unterricht Name der Lehreranwärterin _________________________________ 1 Name, Funktion d. Ausbilders _____________________________________________________ Datum, Unterschr. _______________________ Wie kümmert sich die Lehrperson um Einzelne? Beurteilungsaspekte bzw. Kriterien Fähigkeiten bzw. Kompetenzen Idealtypische Verhaltensbeispiele bzw. Indikatoren 1.1. Sensibilität in der Wahrnehmung von Bedürfnissen Einzelner Wahrnehmungsfähigkeit, Empathiefähigkeit Nimmt Bedürfnisse Einzelner wahr, greift sie auf, bezieht sie sinnvoll auf die Situation - verlagert sie ggf. auch aus der Situation heraus - und führt sie einer ausgewogenen Lösung zu; nimmt sich Zeit zum Zuhören; ... 1.2. Stärkung des Selbst- und Leistungsvertrauens Einzelner 1.3 Einordnen des Einzelnen in die Gruppe 1.4. Förderung der Selbständigkeit einzelner Schüler 1.5. Einzelberatung (Lernen, Verhalten, persönliche Probleme) 1.6. Wärme, Akzeptanz, Wertschätzung 1.7. Flexibilität in der Reaktion auf Einzeläußerungen 1.8. Selbständigkeit im unterrichtlichen und erzieherischen Handeln Bringt dem Einzelnen positive Leistungserwartungen entgegen; schießt Vertrauen vor; verstärkt konsequent positiv ohne schematisches Dauerlob für Beziehungsfähigkeit, Nichtigkeiten; fördert Selbstbewusstsein durch Übertragen von Aufgaben, Erziehungsfähigkeiten insbesondere von sozialen, interaktiven Aufgaben; ermutigt sich zu äußern, etwas zu leisten, sich zur Wehr zu setzen gegen ungerechtfertigte Angriffe; nimmt soziale und außerunterrichtliche Leistungen wahr; ... Weist undramatisch in die Schranken, ermahnt zur Zurückhaltung, erinnert an Beziehungsfähigkeit, die Bedürfnisse und Ansprüche anderer, verpflichtet auf Regeln, sanktioniert Erziehungsfähigkeiten, konsequent, angemessen und unaufgeregt; ... Selbstkompetenz Nimmt individuelle Lerninteressen wahr und fördert sie; fordert zu selbständiger Empathiefähigkeit, Leistung heraus; fördert Eigeninitiative, bezieht Schüler in die eigene Planung Erziehungsfähigkeiten ein; akzeptiert Scheitern ermutigend, humorvoll und trifft neue Zielvereinbarungen; ermutigt zu eigenen Entscheidungen; ... Erstellt individuelle Lernstandsdiagnosen; macht individuelle Übungsangebote; Empathiefähigkeit, führt Einzelgespräche über Ursachen von Leistungsdefiziten und Fehlverhalten; Beratungskompetenz zeigt Interesse am Fortschritt der Schüler; nimmt mit Kollegen und Eltern Kontakt auf; nimmt sich Zeit zum Zuhören; ... Geht freundlich, herzlich, respektvoll mit jedem Schüler um; zeigt reversibles Empathiefähigkeit, Verhalten; nimmt die Schüler ernst; vermeidet Sarkasmus und Ironie; zeigt Beziehungsfähigkeit Interesse an Privatem; geht auf zurückhaltende Schüler zu; ... Greift geschickt Einwürfe von Schülern auf, verarbeitet Schülerbeiträge konWahrnehmungsfähigkeit, struktiv; findet Lösungen für individuelle Bedürfnisse; begegnet Provokationen Kommunikationsfähigkeit schlagfertig, standfest, gewitzt; ... Entscheidet im Rahmen ihrer Kompetenzen selbständig, fragt nicht ständig, Selbstkompetenz, organisawas sie auf welche Weise erledigen soll, wie sie wann reagieren soll; braucht torische Kompetenz, menicht ständig Hilfe; ... thodische Fähigkeiten Beobachtungsnotizen 2. Runde: Fortschritt? Seminar Pforzheim – Beobachtungsbogen für Lehrerverhalten und Unterricht – Version 12-2005 – Seite 2 1.9. Wertorientierung, Normbezug 2 Fähigkeit, Werten bzw. Normen Aufmerksamkeit und Geltung zu verschaffen, Selbstkompetenz Orientiert ihr Handeln an Werten und Normen; macht eigenen Standpunkt deutlich, auch wenn sie sich damit möglicherweise in Widerspruch zu bestimmten Meinungen ihrer Ausbilder/Kollegen/Vorgesetzten begibt; .... Wie kümmert sich die Lehrperson um die Gemeinschaft? 2.1. Soziale Wahrnehmung Wahrnehmungsfähigkeit, Beziehungsfähigkeit, Erziehungsfähigkeiten Macht sich eigene Beziehungen gegenüber Interaktionspartnern bewusst; nimmt die Beziehungen zwischen Schülern, anderen Lehreranwärtern, Kollegen untereinander wahr und kann konstruktiv und ggf. hilfreich damit umgehen; ... Geht freundlich, herzlich, respektvoll mit Schülern um; zeigt reversibles Lehrerverhalten; nimmt die Schüler ernst; vermeidet Sarkasmus und Ironie; zeigt Interesse an Privatem; geht auf zurückhaltende Schüler zu, kann Beziehungsaspekte ansprechen, bei Beziehungsproblemen helfen und schlichten, Beziehungen zwischen Schülern, auch zu anderen Personen anregen; ... Stellt sich ein auf die Führungsbedürftigkeit der jeweiligen Lerngruppe - hier fester, dort freier -; kann auf ein Ziel hin motivieren, aber auch sich durchsetzen; beherrscht „überlappende Aufmerksamkeit“; sorgt im Unterricht für Reibungslosigkeit und Schwung; zeigt Konsequenz und Durchhaltevermögen; ... Betrachtet Störungen als Hinweise; bearbeitet Ursachen; vereinbart einsichtige Regeln und Rituale; nimmt Störfaktoren frühzeitig wahr; greift rechtzeitig ein; fordert konsequent Beachtung von Regeln ein; sanktioniert Verstöße undramatisch und abgestuft; bewahrt bei Widerspruch einen festen Standpunkt; setzt prophylaktische Maßnahmen zur Verringerung von Störungen ein; setzt verhaltensmodifizierende Maßnahmen ein; löst oder hilft Konflikte lösen; erkennt Provokationen, durchschaut Schülerabsichten; reagiert schlagfertig; ... Gibt geschickte Impulse bzw. stellt offene, motivierende, weiterführende Fragen; gibt Gesprächs- bzw. Formulierungshilfen; verbindet Schülerbeiträge; interpretiert undeutliche Beiträge konstruktiv, fasst zusammen, strukturiert, gibt Ausblicke, Überblicke, Rückblicke, zeigt unterstützende, lebendige parasprachliche und nonverbale Kommunikation; ... 2.2.Gestalten von Beziehungen Wahrnehmungsfähigkeit Beziehungsfähigkeit 2.2. Klassenführung Erziehungsfähigkeiten, spez. Klassenführungskompetenz, Durchsetzungsfähigkeit 2.3. Wahrnehmung von Störungen und konstruktiver Umgang mit Störungen Wahrnehmungsfähigkeit, Erziehungsfähigkeiten, spez. Klassenführungskompetenzen 2.4. Gesprächsführung im Unterricht Kommunikationsfähigkeit 2.5. Interaktionshilfen, Interaktionsförderung, Interaktionsklima, Beziehungsfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Erziehungsfähigkeiten Bespricht die Art und Weise von Kommunikationen [Metakommunikation] und lässt Kommunikationsalternativen üben; setzt Impulse zum konstruktiven Umgang miteinander; gibt kommunikative Hilfen für Partner- und Gruppenarbeit; ... 2.6. Kooperations- und Kompromissförderung bei den Schülern Erziehungsfähigkeiten, Kooperationsfähigkeit Regt zielorientierte Arbeit in Gruppen an und unterstützt dabei; verlagert Entscheidungsprozesse in die Gruppe/in Gruppen; stellt Aufgaben, die nur im Team gelöst werden können; gibt kooperative/interaktive Hausaufgaben; führt an die Bearbeitung von Konflikten zwischen Schülern durch Schüler heran; ... Seminar Pforzheim – Beobachtungsbogen für Lehrerverhalten und Unterricht – Version 12-2005 – Seite 3 2.7. Verantwortlichkeit gegenüber der Schulbzw. Seminargemeinschaft 3 Kooperationsfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Empathiefähigkeit Selbstkompetenz ist höflich, pünktlich, freundlich; bietet Zusammenarbeit und Hilfe an; ist zu Kompromissen bereit; stellt eigene Probleme dar; kommuniziert offen und rücksichtsvoll; fühlt sich mitverantwortlich für das Kollegium bzw. die Seminargruppe, versucht, Beziehungen positiv zu gestalten; geht auf Gesprächspartner und ihre Probleme hilfreich ein; ... Wie kümmert sich die Lehrperson um die Sache und die Auseinandersetzung mit den Sachen/Lerninhalten? 3.1. Problem- / Stoff- / Sachanalyse Analysefähigkeit 3.2. ganzheitliches Sach- bzw. Problemverständnis Analysefähigkeit, Strukturierungsfähigkeit, Vernetzungsfähigkeit 3.3. Didaktische Analyse Empathiefähigkeit, didaktische Kompetenzen 3.4. Prägnanz der Sachpräsentation Darstellungs- bzw. Präsentationsfähigkeit 3.5. Kommunikative Klarheit, Verständlichkeit und Prägnanz Kommunikationsfähigkeit 3.6. Organisatiorische Umsicht Organisatorische Kompetenz, Verantwortlichkeit 3.7. MethodenRepertoire / Methodeneinsatz Methodische Fähigkeiten Durchdringt gedanklich Sachstruktur und Sachprobleme, denkt auf den Grund, vermeidet sachliche/inhaltliche Fehler; urteilt sicher und argumentiert kritisch; ... Berücksichtigt die quantitativen, qualitativ-emotionalen und die ethischen Aspekte einer Sache; denkt in Zusammenhängen, erkennt, wofür eine Sache / ein Sachzusammenhang exemplarisch ist, kann Beziehungen herstellen und Transfer fördern; beachtet fächerübergreifende und lebensweltliche Zusammenhänge; ... Erfasst die Bedeutung des Unterrichtsgegenstandes für den/die Lernenden und bereitet den Stoff für das Verständnis der Zielgruppe angemessen, differenzierend, individualisierend auf; kennt Lehrplanbezüge und theoretische Hintergründe; ... Gestaltet den Zugriff auf die Sache, macht sie leicht wahrnehmbar, erlebbar, erfahrbar mit verbalen und nonverbalen persönlichen Mitteln, mit ansprechenden und technisch einwandfreien Medien, ohne den Unterricht damit zu überfrachten; kann mit neuen Medien umgehen;... Die Lehrersprache zeigt klare Artikulation, anpassungsfähige Lautstärke, die Stimmführung ist variabel und treffsicher in der Betonung; das Sprechtempo ist lebendig, der Redefluss sinnverstärkend gegliedert; Mimik und Gestik sind ausdrucksvoll, Aussagen und Botschaften begrifflich genau und inhaltlich prägnant; die Position bzw. Bewegung im Raum ist überlegt; ... Gestaltet Sitzordnungen, Gruppeneinteilungen, Materialzuteilungsformen, Medien- und Material- bzw. Geräteanordnungen, Raumnutzung, überlegt im Blick auf Arbeits- und Ablaufoptimierung; beachtet Sicherheitsaspekte; leitet die Schüler zu sorgsamem Umgang mit Geräten und Materialien an, verhält sich selbst diesbezüglich als Vorbild; ... Besitzt ein umfangreiches Methoden-Repertoire; benutzt und wechselt die Methoden lernziel- und zielgruppenorientiert und nicht als Selbstzweck (vermeidet z.B. Stationsarbeit mit viel Aktionismus und wenig Problemlösungsbzw. Lernanspruch); ... Seminar Pforzheim – Beobachtungsbogen für Lehrerverhalten und Unterricht – Version 12-2005 – Seite 4 Analysefähigkeit, 3.8. Unterrichtsreflexion Selbstreflexionsfähigkeit, Erziehungsfähigkeiten 4 Analysiert den eigenen Unterricht im Rückblick zutreffend und leitet konstruktive Konsequenzen ab – sowohl in didaktisch-methodischer Hinsicht als auch im Blick auf Beziehungs- und Interaktionsgestaltung sowie Fragen der Erziehung und Konfliktbearbeitung; ... Sonstiges Verhalten in der Schule und am Seminar 4.1 SelbstverantwortSelbstkompetenz, lichkeit im Aufgabenfeld Verantwortlichkeit 4.2 Verantwortlichkeit gegenüber der eigenen Person 4.3. persönliches Auftreten 4.5. Umgang mit Sachthemen 4.6 Umgang mit Sachen 4.7. Selbstreflexion Sonstige Bemerkungen Selbstkompetenz Ist pünktlich und zuverlässig bei der Erledigung ihrer Aufgaben, beteiligt sich aktiv an außerunterrichtlichen Veranstaltungen, Konferenzen, Festen, Feiern, Elternabenden; führt Elterngespräche; arbeitet aufgeschlossen bei anstehenden Themen mit, erkennt eigene Probleme und Ausbildungsbedürfnisse, bemühts sich um deren Lösung, holt sich Hilfe und bietet auch Hilfe an; ... Vertritt deutlich die eigene Meinung; geht Interessenkonflikten nicht aus dem Weg, sondern sucht konstruktive Lösungen; schützt sich vor Überforderung durch ökonomisches Arbeiten; grenzt sich ab gegen überfordernde Ansprüche von Schülern, Eltern, Kollegen, Mentoren, Schulleitern, Lehrbeauftragten; ... Selbstkompetenz Zeigt Sicherheit, Selbstbewusstsein, Höflichkeit, Freundlichkeit, Entgegenkommen, Offenheit, Gesprächsbereitschaft gegenüber Ausbildern und MitLehreranwärtern, in Konferenzen, gegenüber Eltern, in Sach- und Beziehungsdiskussionen; ... Kooperationsfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Empathiefähigkeit, Selbstkompetenz Erscheint vielseitig interessiert, erfasst relevante Sachverhalte, kann Wesentliches von Unwesentlichem unterscheiden, auch komplexere Probleme analysieren und strukturieren, denkt in Zusammenh., stellt Inhalte sachgerecht dar; ... Verantwortlichkeit Selbstreflexionsfähigkeit Behandelt Geräte, Unterrichtsmedien, Bücher etc. mit Sorgfalt; fühlt sich verantwortlich für verursachte und beobachtete Schäden, weist auf Defekte bzw. Gefahrenstellen hin, geht sorgsam mit geliehenen Materialien um; ... Kann Beziehungen zwischen der eigenen Lernbiografie bzw. dem eigenen Werthintergrund und eigenen pädagogischen Standpunkten herstellen; nimmt eigene Stärken und Schwächen nachvollziehbar wahr und leitet daraus sinnvolle Konsequenzen für das eigene berufliche Handeln ab; nutzt die Portfolioarbeit zur Entwicklung eigener didaktisch-method. sowie erzieherischer Konzepte; ...