Diplomarbeit aus Pädagogik zur schriftlichen Reife- und Diplomprüfung an der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik Die großen Sorgen der kleinen Seelen Kinderängste zwischen dem dritten und sechsten Lebensjahr - die verschiedenen Formen, die Ursachen und der richtige Umgang erstellt von Melanie Wegmayr begutachtet von: Mag. Peter Mooslechner Datum: 08.05.2006 1. Vorwort Angst – ein Thema, das viele Fragen und Rätsel aufwirft. Selbst Erwachsene haben oft Schwierigkeiten ihre Ängste zum Ausdruck zu bringen und sie bestimmten Dingen oder Situationen zuzuordnen. Margot und Michael Schmitz bearbeiten diese Problematik in ihrem renommierten Bestsellerbuch „Seelenfraß“1. Darin erteilen sie Anleitungen, wie man seinen inneren Terror besiegen kann. Auch ich habe mich von diesem Buch mitreißen lassen und fand mich auch in manchen Angst einflößenden Situationen wieder. Selbst Zeitschriften erfassen das aktuelle Thema und nützen das rege Interesse der Leser. Die Zeitschrift NEWS gestaltete beispielsweise zu diesem Thema eine Serie mit dem Titel „Leben ohne Angst“2. In dieser Serie werden auch verschiedene Ängste von Kindern geschildert, wodurch mein besonderes Interesse geweckt wurde. Den Entschluss eine Diplomarbeit über Kinderängste zu schreiben, fasste ich im Rahmen meiner Ausbildung zur Kindergartenpädagogin, in der Kinderängste immer wieder bearbeitet wurden. Ich möchte mich gleich am Beginn recht herzlich bei meinem Betreuer Herrn Mag. Peter Mooslechner, meinen HelferInnen und KorrekturleserInnen für ihre Mithilfe bedanken. Ich finde, dass eine Auseinandersetzung mit Kinderängsten sehr wichtig ist, denn Ängste, die im Kindergartenalter entstehen, können unverarbeitet das gesamte Leben eines Menschen wesentlich prägen. Durch richtiges Verhalten der Erzieher und Eltern kann den Kindern viel geholfen werden und die Ängste der Kinder können genauso schnell wieder verschwinden, wie sie gekommen sind. 1 2 Schmitz, Margot und Michael: Seelenfraß. Wie Sie den inneren Terror der Angst besiegen. Wien, 2005 News: Serie „Leben ohne Angst“. 8/05, 9/05 -2- Inhaltsverzeichnis 1. Vorwort ......................................................................................................... S. 2 2. Einleitung .................................................................................................... S. 4 3. Begriffsklärung: Angst, Furcht und Phobie ................................................... S. 5 4. Die verschiedenen Angstformen bei Kindern ............................................... S. 7 4.1. Realangst .......................................................................................... S. 8 4.2. Magische Angst ................................................................................. S. 9 4.3. Konditionierte Angst ........................................................................ S. 11 4.4. „Frei flottierende“ Angst .................................................................... S. 12 5. Empirische Untersuchung .......................................................................... S. 13 5.1. Bearbeitungsmethode ..................................................................... S. 14 5.2. Interviewleitfaden............................................................................. S. 15 5.3. Ergebnisse, Statistiken und Interpretationen ................................... S. 16 6. Mögliche Ursachen für das Auftreten von Kinderängsten .......................... S. 19 6.1. Lerntheoretische Erklärungsversuche ............................................. S. 19 6.2. Tiefenpsychologische Erklärungsversuche ..................................... S. 21 6.3. Kognitive Theorien............................................................................ S. 22 7. Der richtige Umgang mit Kinderängsten .................................................... S. 22 7.1. Bearbeitung von Kinderängsten im Kindergarten ............................ S. 23 7.2. Praktische Tipps für den Umgang mit Ängsten ............................... S. 24 8. Nachwort ................................................................................................... S. 25 9. Anhang ....................................................................................................... S. 26 9.1. Interviewleitfaden (Prätest) ............................................................... S. 26 9.2. Brief an die Kindergartenpädagoginnen ........................................... S. 28 9.3. Elternbrief ......................................................................................... S. 29 9.4. Interviewleitfaden.............................................................................. S. 30 9.5. Tabellen zu den Statistiken .............................................................. S. 31 10. Quellenverzeichnis .................................................................................... S. 32 -3- 2. Einleitung Die Angst des Menschen ist ein sehr umfangreiches Thema in der Emotionsforschung. Besonders hervorzuheben ist hierbei die zweiseitige Wirkung der Angst. Einerseits hat sie eine schützende und lebenserhaltende Funktion und ermöglicht dem Menschen eine hohe Reaktionsbereitschaft, andererseits kann sie auch hemmend und blockierend wirken. Auf diese hemmende und blockierende Wirkung - Angstneurosen und Phobien - werde ich in meiner Arbeit nicht eingehen, denn diese krankhafte Art der Angst sollte von Fachkräften diagnostiziert und behandelt werden. Durch meine Ausbildung zur Kindergartenpädagogin ist es mir jedoch möglich, einen kleinen Einblick in die entwicklungsbedingten Ängste der Kinder zwischen drei und sechs Jahren zu geben. Durch mein persönliches Interesse für dieses Thema entstanden drei wesentliche Fragen, auf die ich in meiner Arbeit eine Antwort suchen werde: o Welche Ängste treten bei Kindergartenkindern am häufigsten auf und welche Angstformen werden in der Fachliteratur unterschieden? o Welche Ursachen kann es dafür geben? o Wie sollen KindergartenpädagogInnen und Eltern mit dieser Problematik umgehen? Die Informationen zur Beantwortung dieser Fragen habe ich sowohl im Unterricht als auch durch Fachbücher, Internetseiten und Fachzeitschriften erhalten. Zusätzlich habe ich mit Hilfe meiner MitschülerInnen und eines von mir erstellten Interviewleitfragebogens die Kinder über ihre Ängste befragt. Die Ergebnisse wurden von mir ausgearbeitet und bewertet. Einen besonderen Dank möchte ich hierbei an meine MitschülerInnen richten, denn erst durch ihre Mithilfe konnten 76 Kinder befragt und die Aussagekraft der Ergebnisse damit entsprechend erhöht werden. -4- 3. Begriffsklärung: Angst, Furcht und Phobie Was ist Angst? Ausdrucksvoller als Worte es beschreiben vermögen, wird die Angst eines Menschen durch das Gemälde „Der Schrei“ des norwegischen Malers Edvard Munch dargestellt. Obwohl Angst ein Gefühl ist, das jedem Menschen bekannt ist, ist es schwer, den Begriff der „Angst“ allgemeingültig zu definieren. Neben Freude, Trauer, Wut und Scham zählt Angst zu den primären Emotionen. Sie wird als ein unangenehmes, negatives Gefühl von Bedrohung erlebt. (Abb.1) Die Begriffe „Angst“ und „Furcht“ werden umgangssprachlich zwar synonym verwendet, wissenschaftlich werden sie jedoch unterschieden. „Furcht stellt eine Reaktion auf eine wirkliche, manchmal vermeintliche Gefahr dar. Das Kind sieht sich einer bestimmten Gefahr ausgeliefert, es fühlt sich ihr ausgesetzt und durch das furchterregende Objekt gefährdet.“ 3 Wurde ein Kind beispielsweise von einem Hund gebissen, so wird es bei einer weiteren Begegnung mit einem Hund Furcht empfinden und sich einem bellenden Hund nicht nähern. Die Furcht selbst wird zwar von dem Kind negativ erlebt, durch sein ängstliches Verhalten wird das Kind jedoch möglicherweise vor einem weiterem Biss bewahrt. Somit kann die Furcht nicht nur als negatives Gefühl, sondern als lebenserhaltende Schutzfunktion gesehen werden. „Während sich Furcht häufig nur an ein Objekt bindet, ist die Angst nicht selten durch eine diffuse Mehrdeutigkeit gekennzeichnet, die unsicher macht, einen Gefahrenreiz ausübt.“ 4 3 4 Rogge, Jan-Uwe: Kinder haben Ängste. Reinbeck bei Hamburg, 1997, S. 21 ebd. -5- So gesehen ist die Angst ein Gefühlszustand, der sich im Gegensatz zur Furcht nicht auf einen bestimmten Auslöser richtet, sondern eher auf eine komplexe Gefahrensituation. Das Wort „Angst“, lateinisch angustia, bedeutet Beengtheit. Der Mensch fühlt sich in einer Angst auslösenden Situation in die Enge getrieben und dem Betroffenen scheint eine adäquate Reaktion unmöglich. „In der psychologischen Literatur taucht der Begriff der Angst erst Anfang des 20. Jahrhunderts auf und bezeichnet zunächst, nach S. Freud, eine neurotisch übersteigerte Furcht (Angstneurose). Später wurde der Begriff allgemeiner verwendet. Manche Autoren trennen das subjektive Gefühl der Angst, bei der man u. U. nicht genau benennen kann, wovor man sich fürchtet, von der objektiv auf einen Gegenstand oder ein Ereignis bezogenen Furcht.“ 5 Eine besondere Form der Angst ist die Phobie. Eine Phobie ist eine Angst, die den Menschen so weit einschränkt, dass ein normales Leben nicht mehr möglich ist. „Bei der Phobie handelt es sich um eine Art verschobene Angst, die sich an eine bestimmte Vorstellung bindet und zwanghaft ist, d.h. zu Aktivitäten (z.B. dem Waschzwang), aber auch zu ihrer Unterlassung (z.B. keinen Fahrstuhl zu benutzen) zwingt.“ 6 Die Begriffe werden in den folgenden Ausführungen immer im Sinne dieser Begriffsdefinitionen verwendet. Angst Unangenehm erlebter, diffuser Gefühlszustand, nicht auf einen bestimmten Auslöser gerichtet, sondern eher auf eine komplexe Gefahrensituation, in der eine adäquate Reaktion unmöglich erscheint. Furcht Reaktion auf ein bestimmtes Objekt; einen Reiz oder eine konkrete Situation Phobie (Angst vor etwas Konkretem, wie z.B. Höhenangst), hervorgerufen durch heftige Bedrohungserlebnisse oder chronische Angst vor bestimmten Situationen 5 6 http://de.wikipedia.org/wiki/Angst, 14.01.2006 Hammerschmied, Peter: Das Monster unterm Bett (1). In: Kindergarten heute, 5/2001, S. 8 -6- 4. Die verschiedenen Angstformen bei Kindern Das Heranwachsen eines Kindes ist mit sehr vielen Erlebnissen und Erfahrungen verbunden, die Verunsicherungen, Zweifel und Ängste auslösen. Vor allem die größer werdende Denkfähigkeit und die wachsende Vorstellungskraft zeigen dem Kind die verschiedensten Möglichkeiten der Bedrohung an. Die sorglose Unbekümmertheit des Kleinstkindes wird mit wachsender Denkfähigkeit zu einer hohen Angstbereitschaft. Die Kinder verfügen noch nicht über ausreichende Angstkontrollstrategien und können die Angstauslöser oft noch nicht richtig einschätzen, da die Fähigkeiten zum Erkennen und Lösen von inneren Konflikten von den Vorerfahrungen des Menschen abhängig ist. Eltern und Erzieher sollen nicht versuchen das Kind vor allen Ängsten zu bewahren, sondern ihm bei der Bewältigung seiner Ängste helfen. Dem Kind soll seine Angst bewusst werden und sie sollen diese mit selbst ausgedachten Methoden bewältigen können. So besteht die Möglichkeit, dass sehr viele Kinderängste wieder von selbst verschwinden. Überwunden geglaubte Ängste können jedoch auch wieder auftreten. Ängste zeigen sich über Gefühle, aber nicht jede Angst eines Kindes wird für Erwachsene sicht- und deutbar. Damit diese schwierige Aufgabe nun von den Eltern und Erziehern gemeistert werden kann, ist es vorteilhaft, wenn sie ausreichendes Wissen über die verschiedenen Formen der Kinderängste haben. Es gibt sehr viele unterschiedliche Einteilungen der kindlichen Ängste in der Fachliteratur. Jan-Uwe Rogge schreibt beispielsweise in seinem Buch „Kinder haben Ängste“ 7 von fünf entwicklungsbedingten Angstformen, die in den ersten fünf Lebensjahren auftreten. Er schreibt von der Körperkontaktverlust-Angst, der Achtmonatsangst, der Vernichtungs- und der Todesangst. Der Diplompädagoge und Familientherapeut Dr. Peter Hammerschmied teilt in dem Beitrag „Das Monster unterm Bett“ 8 die kindlichen Ängste in entwicklungsbedingte und erziehungsbedingte Ängste ein. 7 8 Rogge, Jan-Uwe: Kinder haben Ängste. Hamburg, 1997 Hammerschmied, Peter: Das Monster unterm Bett (1). In: Kindergarten heute, 5/2001, S. 9-13 -7- Ich werde mich bei der anschließenden Einteilung der Ängste grundlegend an der Meinung von Lotte Schenk-Danzinger9 orientieren. Sie teilt die kindlichen Ängste in Realängste, magische Ängste, konditionierte Ängste und „frei flottierende“ Ängste ein. Diese Gliederung ermöglicht eine sehr differenzierte und eine meiner Meinung nach leicht verständliche Einteilung. 4.1. Realangst Die Realangst ist eine „Angst vor echten Gefahren. (…) Sie entwickelt sich allmählich, teils an Hand konkreter Erlebnisse, etwa durch die Berührung eines heißen Ofens oder einer Herdplatte, teils auf Grund der Warnung Erwachsener vor Gefahren, etwa des Straßenverkehrs, des offenen Fensters, der möglichen Verkühlungen.“ 10 Hier ein Beispiel: „Wenn der sechsjährige Franz sich davor fürchtet, allein über die stark von Wagen befahrene Straße vor dem Hause zu gehen, wo er zu etlichen Malen Zusammenstöße mitangesehen hat – Mutter und Vater haben ihn auch entsprechend gewarnt – dann ist er von Realangst erfaßt.“ 11 Diese reale Angst kann das Kind vor Gefahren und unüberlegten Handlungen schützen und ein sicherheitsorientiertes Verhalten, z.B. die Straße nicht zu überqueren oder besonders auf den Verkehr zu achten, auslösen. „Auch die Strafangst (…) gehört zu den Realängsten, soweit sie sich auf erlebte oder zu erwartende Strafen oder auch auf die Strafe des Gewissens, die Schuldgefühle, bezieht. In normalen Grenzen ist die Strafangst, respektive Angst vor irgendeiner Form des Liebesentzuges ein Mittel der Sozialisation.“ 12 Es hat sich bei der Auswertung der Interviewleitfäden gezeigt, dass gerade diese schützende und nützliche Angst nur bei 27% aller befragten Kinder auftritt. Eine Erklärung für dieses Phänomen kann die erst bevorstehende Entwicklung des 9 Schenk-Danzinger, Lotte: Entwicklung, Sozialisation, Erziehung. Wien 1999, S.96 ff ebd. 11 Zulliger, Hans: Die Angst unserer Kinder. Ullstein, 1981, S.69 12 Schenk-Danzinger, Lotte: Entwicklung, Sozialisation, Erziehung, Wien 1999, S. 96 f 10 -8- Gefahrenbewusstseins sein. Das Kind muss erst lernen zwischen den Situationen „Jetzt bin ich in Gefahr“ bzw. „Jetzt bin ich in Sicherheit“ zu unterscheiden. Vor allem durch diese erst bevorstehende Entwicklung des Gefahrenbewusstseins lassen sich auch die dramatischen Kinderunfallstatistiken erklären. in Österreich zum Beispiel ereignen sich „jährlich insgesamt über 800.000 Unfälle (2002: 831.000), die einer ärztlichen, ambulanten oder stationären Behandlung bedürfen; mehr als ein Viertel davon betrifft Kinder unter 14 Jahren (2002: 173.000 Kinderunfälle). Dazu kommen rund 2.600 tödlich Verletzte, wovon etwa 50 Kinder betroffen sind (2002: 50 tödlich verunglückte Kinder).“ 13 Die Realangst ist eine wichtige Warnfunktion, für die jedoch die kognitive Entwicklung so weit fortgeschritten sein muss, dass sich das Kind mit den Tatsachen und Folgen auseinandersetzen kann. 4.2. Magische Ängste Bei magischen Ängsten handelt es sich um „Ängste vor der beeinträchtigenden Einwirkung magischer Kräfte wie Hexen, Geistern, Feen, Zauberern u.Ä.: Sie entstehen meist durch ungeschicktes Verhalten von Erwachsenen, die sich solcher magischer Gestalten als Erziehungshelfer bedienen und dem Kind damit drohen, dass der Krampus, der Teufel, die Hexe, der schwarze Mann es holen werde, wenn es nicht brav sei.“ 14 Auf der einen Seite ist das Realitätswissen bei Kindergartenkindern schon teilweise vorhanden, auf der anderen Seite werden die großen Wissenslücken mit eigener Phantasie und selbstgestalteten Überlegungen gefüllt. Kaum wird es dunkel, verstecken sich plötzlich Monster unter dem Bett, stecken Mumien im Schrank oder huschen Gespenster durch das Zimmer. Da kann es selbst einem Erwachsenen gruseln. 13 http://www.docs4you.at/Content.Node/Vorsorgemedizin/Unfallverhuetung/kinderunfaelle_in_oesterreich.php, 18.02.2006 14 Schenk-Danzinger, Lotte: Entwicklung, Sozialisation, Erziehung. Wien 1999, S.98 -9- Das magische Denken stellt nichts Anormales dar, es ist vielmehr eine altersentsprechende Form von Intelligenz, mit der Kinder schöpferisch tätig sind, um ihre Umgebung und Umwelt zu verstehen. Beispiel: Die Angst vor dem Krokodil Es ist elf Uhr in der Nacht. Aus dem Kinderzimmer tönt ein Schrei. „Da ist ein Krokodil!“, ruft der fünfjährige Patrick in höchster Not. „Hilfe! Hilfe!“ Patricks Vater begibt sich schnellen Schrittes zum Zimmer seines Sohnes. Er reißt die Tür auf, sieht seinen Sohn im schwachen Licht an der Nachttischlampe aufrecht im Bett sitzen. „Ein Krokodil!“, wiederholt Patrick mit sich überschlagener Stimme. „Wo?“, will der Vater wissen. „Unterm Bett! Ganz in der Ecke!“, schluchzt sein Sohn. Der Vater sieht unter das Bett: „Ich sehe da aber nichts!“ „Es war aber da! Ehrlich!“ „Es gibt bei uns keine Krokodile! Die gibt’s nicht!“ „Aber da war eines!“, beharrt Patrick weinerlich. „Hier gibt es keine. Die leben in Afrika oder im Zoo.“ Er schaut seinen Sohn an: „Und du bist hier nicht in Afrika! Basta!“ Patrick zuckt mit den Schultern. „Siehst du! Nun leg dich mal hin, träum was Schönes. Du brauchst keine Angst vor Krokodilen zu haben!“ Eine dreiviertel Stunde später. Wieder Patricks Schrei: „Hilfe, ein Krokodil!“ Patricks Vater springt auf. Rennt wutentbrannt in das Kinderzimmer, das völlig im Dunkeln liegt. Mit einemmal schreit der Vater vor Schmerzen auf. Er war barfuss in unendlich viele Legosteine getreten. „Was soll das?“ seine Stimme klingt scharf. „Du hast mir nicht geglaubt, dass es bei uns Krokodile gibt. Aber es gibt sie doch!“, sagt Patrick selbstbewusst. „Ich weiß es! Die sind gefährlich und kommen überall hin und fressen Kinder!“ „Aber was soll das mit den Legosteinen?“, fragt der Vater. Patrick lacht: „Wenn die zu mir ins Zimmer kommen, hätten die so geschrieen wie du. Dann wäre ich aufgewacht und die hätten mich nicht gekriegt!“ „Wieso nicht?“ die Stimme des Vaters klingt skeptisch. „Krokodile sind feige, die fressen nur schlafende Kinder!“ 15 vgl. Rogge, Jan-Uwe, Bartram, Angelika: Spiele gegen Ängste. Reinbek bei Hamburg, 2004 - 10 - 15 4.3. Konditionierte Ängste „Einer der Gründe, warum Kinder sehr unterschiedliche überdauernde Gefühlslagen zeigen, ist auch in der Tatsache zu finden, dass im Vorschulalter, viel stärker als später, wo dies auch noch vorkommen kann, emotionale Konditionierungen nach dem Prinzip der bedingten Reaktionen stattfinden. Bei dieser Art der Konditionierung können zufällige Begleitumstände erfreulicher Erlebnisse mit positiven Emotionen besetzt werden, die sich als nachhaltiger erweisen als die Erinnerung an das eigentliche Erlebnis. (…) Desgleichen werden zufällige Begleitumstände unlustbetonter, vor allem Angst erregender Ereignisse mit negativen Emotionen besetzt, die ebenfalls nachwirken, nachdem das eigentliche Erlebnis schon vergessen worden ist.“ 16 Beispiel: Konditionierte Angst vor der Spritze „Bekommt ein Kind mehrmals pro Woche von einem Arzt eine schmerzhafte Spritze, so wird der Anblick der Spritze zu einem bedingten Reiz (=CS), der Furcht vor Schmerzen auslöst.“ 17 Anblick der Spritze Stechen durch Spritzennadel Anblick der Spritze + Stechen durch Spritzennadel Anblick der Spritze 16 17 → → keine spezifische Reaktion Angst → Angst → Angst Schenk-Danzinger, Lotte: Entwicklung, Sozialisation, Erziehung. Wien, 1999, S.98 f Hobmair, Hermann: Psychologie. Troisdorf, 1997, S. 147 - 11 - 4.4. „Frei flottierende“ Angst „Haben wir bisher versucht, verschiedene Kinderängste auf ihre erkennbaren Ursachen zurückzuführen, so müssen wir feststellen, dass sehr viele Kinder, bei denen vorher keinerlei Zeichen von Beunruhigung aufgetreten waren, im dritten oder vierten Lebensjahr plötzlich anfangen, sich ohne erkennbaren Grund zu fürchten – vor der Dunkelheit, vor auch vorher schon vorhandenen Lichteffekten oder Geräuschen, vor einem völlig harmlosen Tier, vor einem neuen Gegenstand, vor der Klospülung, vor dem Ausflussloch der Badewanne, weil sie fürchten, mit dem Wasser mitgerissen zu werden.“ 18 „Als frei flottierende Angst wird eine Angst ohne realen Auslöser bezeichnet“ 19 Hier ein Beispiel: „Alexander, 4, 2; schläft, wie schon oft, bei den Großeltern. Er bewohnt das Zimmer eines abwesenden Onkels. Dort entdeckt er in beträchtlicher Höhe einen kleinen grotesken Esel, ein Spielzeug, wie es sich junge Erwachsene gerne schenken. In der ersten Nacht schläft er nicht ein, ruft wiederholt die Großeltern und verlangt schließlich, dass man das böse Tier wegnimmt. Am nächsten Morgen erkundigt er sich gleich, ob das Tier eingesperrt sei. Abends vergewissert er sich, dass es nicht wiedergekommen ist. Auf die Frage, warum er Angst habe, es tue doch nichts, sagt er nur: „Es ist ein böses Tier.“ „Warum?“ „Es beißt.“ Jeden Tag fragt er nach dem Tier, doch ein Angebot, es in seinem Versteck zu besichtigen, wird abgelehnt. Am letzten Tag seines Aufenthaltes wird der Esel gebracht und auf den Tisch gestellt, damit er sich von seiner Harmlosigkeit überzeugen kann. Nach einigem Zureden, zögernd und errötend, berührt er das Tier, dann packt er es und wirft es in eine Ecke.“ 20 Aber auch diese Ängste sollen Erwachsene nicht stark beunruhigen, da diese aus den dynamischen Prozessen, die in diesem Alter im Gange sind, entstehen und der Verarbeitung unerlaubter Triebwünsche, der Gewissensbildung und der Entstehung der Abwehrmechanismen dienen. 21 18 Schenk-Danzinger, Lotte: Entwicklung, Sozialisation, Erziehung. Wien, 1999, S.100 http://www.psychiatrie-aktuell.de/disease/detail.jhtml?itemname=anxiety, 02.04.2006 20 Schenk-Danzinger, Lotte: Entwicklung, Sozialisation, Erziehung, Wien, 1999, S.100 21 vgl. ebd. S. 100 19 - 12 - 5. Empirische Untersuchung Welche Ängste haben Kinder und wie häufig treten diese kindlichen Ängste auf? Diese Frage habe nicht nur ich mir gestellt, auch der Schweizer Psychoanalytiker Hans Zulliger hat sich mit dieser Frage auseinandergesetzt. Seine Statistik erfasst 800 Kinder (400 Jungen und 400 Mädchen) im Alter von 2 bis 18 Jahren. Die meisten Kinder wiesen zugleich mehr als nur eine Angstform auf. Ausgehend von den Daten Hans Zulligers 22 habe ich ein Blockdiagramm erstellt. Häufigkeit von Kinderängsten Angst vor: Abort Straßen, Brücken, Plätzen Räumen Gewitter Wasser Dunkelheit Schule, Prüfungen Verlassenwerden Blut Fremden Angstträumen Autoritäten Gespenstern, Geistern, Einbrechern Körperbeschädigung Tieren 0 100 200 300 Mädchen 22 vgl. Zulliger, Hans: Die Angst unserer Kinder. Ullstein 1981, S.81 - 13 - Jungen 400 500 Auffallend bei dieser Erhebung ist, dass trotzdem auch ältere Kinder und Jugendliche befragt wurden die magischen Ängste (Gespenster, Einbrecher, Geister) sehr häufig auftreten. Im Gegensatz dazu treten Realängste (Straßen, Brücken, Plätze) nur bei wenigen Befragten auf. Weiters sind auch starke Unterschiede bezüglich der Ängstlichkeit von Mädchen und Jungen (Schule, Prüfungen; Verlassenwerden und Autoritäten) zu erkennen. Ziel meiner Untersuchung ist es die Anwendbarkeit der Einteilung der Ängste in die vier Angstformen und deren Häufigkeit im Kindergartenalter zu erheben. 5.1. Bearbeitungsmethode Zu Beginn erstellte ich einen Interviewleitfaden23, den ich als Prätest in meinem Praxiskindergarten mit einigen Kindern durchführte. Dazu wurden die Kinder bezüglich ihrer Ängste befragt und ich füllte dementsprechend den Interviewleitfaden aus. Nach der Auswertung und Besprechung mit meinem Betreuer zeigte sich, dass es notwendig war, die Angstauslöser grundsätzlich den verschiedenen Angstformen zuzuordnen und diese gleichmäßig aufzuteilen. So konnte verhindert werden, dass die Aussagekraft des Ergebnisses von vornherein beeinflusst wird. Weiters erwies sich die Einteilung in die vier Kategorien („trifft zu“, „trifft eher zu“, „trifft weniger zu“ und „trifft nicht zu“) als ungünstig, da „trifft eher zu“ und „trifft weniger zu“ zu keiner eindeutigen Aussage führten. Deshalb wurden diese Kategorien in „ja“, „nein“ und „ein bisschen“ geändert. Mehr Aussagekraft wurde dem Fragebogen auch noch durch die Zusatzfrage „Warum?“ nach jedem Angstauslöser verliehen. Durch diese Zusatzangaben konnten die Ängste den Angstformen besser zugeteilt werden. Nun war der Interviewleitfaden so weit ausgereift, dass mit der Befragung begonnen werden konnte. Ein Großteil der SchülerInnen meines Jahrgangs erklärte sich bereit die Befragung in ihren Praxiskindergärten durchzuführen. Sie erhielten von mir Informationen und ein Schreiben an die KindergartenpädagogInnen24. Wurde die Durchführung von der Kindergartenleitung erlaubt, so erhielten die Eltern einen Elternbrief25. Die Eltern teilten den Kindergartenpädagoginnen mit, ob sie mit dieser Befragung einverstanden seien oder nicht. Anschließend bekam jede SchülerIn fünf 23 siehe Anhang S. 26 f siehe Anhang S. 28 25 siehe Anhang S. 29 24 - 14 - Interviewleitfäden26, die im Zuge der Praxis mit den Kindern ausgefüllt wurden. Die Ergebnisse wurden von mir ausgewertet. Dazu habe ich vorerst die Einteilung der vorgegebenen Ängste in die vier Bereiche verwendet. Als nächsten Schritt habe ich die Begründungen der Kinder aufgelistet und sie nach den Kriterien der vier Bereiche analysiert. Erst zu diesem Zeitpunkt konnten auch die Tierängste den Bereichen zugeordnet werden. Auch bei den von mir durchgeführten Einteilungen entstanden Veränderungen durch die Begründungen. Deshalb kam ich zu dem Entschluss, alle Ängste nochmals nur aufgrund der Begründungen auszuwerten ohne dabei die von mir angefertigte Einteilung zu verwenden. Ich finde, dass diese Auswertungstechnik besser geeignet ist, denn so konnte verhindert werden, dass persönliche Interpretationen in das Ergebnis gelangen. 5.2. Interviewleitfaden Der Interviewleitfaden besteht aus verschiedenen Teilen, um das Ergebnis nach verschiedenen Bereichen auswerten und interpretieren zu können. Im ersten Teil des Interviewleitfadens erhält man grundsätzliche Informationen: o den Ort der Befragung, o das Datum, o den Namen des Befragungsdurchführenden o Hinweise zur Durchführung Weiters erhält man hier auch Informationen über das Kind: o Alter, o Geschlecht, o Ängste, die das Kind von sich aus nennen kann Im zweiten Teil wurden 30 verschiedene Angstauslöser angeführt: o Schlangen, o Hexen, o Verkehr, o Spritzen usw. 26 siehe Anhang S. 30 f - 15 - Diese Angstauslöser wurden von mir so gewählt, dass je sechs Begriffe zu einer der vier Angstformen passen (z.B.: Verkehr – Realangst; Hexen – magische Angst). Die Kinder beantworteten nun, ob sie sich davor fürchten („ja“), sich nur „ein bisschen“ fürchten oder ob sie sich nicht davor fürchten („nein“). Diesen Antworten entsprechend wurden die Kategorien von den SchülerInnen angekreuzt und die Zusatzfrage „Warum?“ wurde entsprechend der Aussagen der Kinder von den SchülerInnen ausgefüllt. 5.3. Ergebnisse, Statistiken und Interpretationen Die Befragung konnte in 12 verschiedenen Kindergärten durchgeführt werden. o St.Veit o St. Johann Reinbach o St. Johann Ing. L. Pechstr. o Schwarzach Siedlung o Bruck Sportplatzstraße o Flachau o Hüttschlag o Lenzing o Bischofshofen Pfarrkindergarten o Hallein o Saalfelden Markt o Annaberg Weinau 215 Fragebögen wurden ausgegeben und 76 (35%) Fragebögen habe ich wieder erhalten. Von diesen 76 Kindern wurden 37 (49%) Mädchen und 39 (51%) Buben befragt. o 10 3-jährige Kinder o 17 4-jährige Kinder o 33 5-jährige Kinder o 16 6-jährige Kinder Die Interviewleitfäden wurden nach drei Kriterien ausgewertet: Häufigkeit der Kinderängste gesamt (Diagramm 1) Kinderängste nach Alter (Diagramm 2) Unterschiede bei Jungen und Mädchen (Diagramm 3) Altersverteilung Mädchen und Jungen (Diagramm 3.1.) - 16 - Die These meiner Erhebung war, dass magische Ängste im Kindergartenalter am häufigsten auftreten. Doch wie die Diagramm 1 zeigt, liegt die magische Angst mit 22% an zweiter Stelle. Laut meinen Auswertungen treten Realängste im Kindergarten mit 27% am häufigsten auf. Sehr schön zu sehen ist im Diagramm 2, dass die reale Angst mit der fortschreitenden kognitiven Entwicklung zunimmt. Konditionierte Ängste treten am dritthäufigsten auf und sind auch im Diagramm 2 relativ unauffällig. Betrachtet man hingegen die frei flottierenden Ängste, so ist zu erkennen, dass sie zwar im Diagramm 1 mit nur 14% an letzter Stelle liegen, im Diagramm 2 hingegen sind sie auffallend. Fast 50% der 3-jährigen Kinder sind von „frei flottierenden“ Ängsten betroffen. Meiner Meinung nach entsteht dieses Ergebnis jedoch auch durch die noch Häufigkeit der Kinderängste gesamt n=76 nicht so gut entwickelte Ausdrucksfähigkeit der Kinder. 11% So ist möglicherweise dem Kind 22% magische Angst 20% Realangst zwar bewusst warum es sich Konditionierte Angst fürchtet, jedoch hat es noch frei flottierende Angst Schwierigkeiten, die passenden 27% Worte für seine Emotionen zu finden. (Diagramm 1) Häufigkeit der Kinderängste (n=76) Prozent 60 50 magische Angst 40 Reale Angst 30 Konditionierte Angst 20 frei flottierende Angst 10 0 3-jährige Kinder 4-jährige Kinder 5-jährige Kinder 6-jährige Kinder (Diagramm 2)27 27 Tabellen im Anhang S. 32 - 17 - Erstaunlicherweise zeigt sich bei der differenzierten Auswertung (Jungen und Mädchen) im Diagramm 3, dass die Häufigkeit der verschiedenen Angstformen variiert. Am häufigsten treten bei den Mädchen, so wie auch gesamt, Realängste auf. Bei Jungen hingegen sind magische Ängste an erster Stelle. Erklärt man sich die Häufigkeit des Auftretens der Realängste aufgrund der fortschreitenden kognitiven Entwicklung und vergleicht man dieses Phänomen mit der Altersverteilung, so müssten eigentlich auch bei den Jungen die Realängste am häufigsten auftreten. Doch das Ergebnis widerlegt diese Erkenntnis. Dieser Vergleich zeigt sehr gut, wie stark die Ängste von den individuellen Erfahrungen und Erlebnissen der Kinder abhängen. Bei den konditionierten und „frei flottierenden“ Ängsten sind geschlechtsspezifisch keine starken Unterschiede festzustellen. Die konditionierte Angst liegt sowohl bei den Mädchen als auch bei den Jungen an dritter Stelle. Ebenso sind die frei flottierenden Ängste an letzter Stelle. Häufigkeit der Kinderängste Abschließend kann gesagt Jungen und Mädchen (n=76) werden, dass die Häufigkeit der Angstformen im frei flottierende Angst Kindergartenalter sehr stark Konditionierte Angst Jungen Mädchen Reale Angst variiert. Die Kinder lernen in dieser Zeit in sehr unter- magische Angst schiedlichem 0 5 10 15 20 25 30 Tempo mit ihren Ängsten umzugehen. (Diagramm 3) Die Einteilung der AngstAltersverteilung n=76 formen in die vier Bereiche 20 lässt sich auch in der 15 Praxis umsetzen, obwohl männlich 10 für eine weiblich teilung 5 präzisere der tierenden“ Ein- „frei flot- Ängste mehr 0 3-jährig 4-jährig 5-jährig Informationen 6-jährig wären. (Diagramm 3.1.) - 18 - notwenig 6. Mögliche Ursachen für das Auftreten von Ängsten Ängstliche Kinder bringen oft ihre Eltern zum Grübeln: Was haben wir falsch gemacht? Woher kommt diese Angst? Wie konnte diese Angst entstehen? Grundsätzlich kann gesagt werden, dass es sehr viele unterschiedliche Angsttypen gibt, da Kinder völlig verschieden mit angstbesetzten Situationen umgehen und dementsprechend differenzierende Strategien entwickeln, um ihre Ängste zu verarbeiten. Zweifelsohne sind Ängstlichkeit und Schreckhaftigkeit auch anlagebedingt und nicht unwesentlich vom Temperament des Kindes geprägt. Weiters wirken sich auch Einflüsse, wie das Erziehungsverhalten und die Vorbildfunktion der Erwachsenen im Hinblick auf den Umgang mit Ängsten auf die Persönlichkeit des Kindes, und somit auch auf seinen Umgang mit den Ängsten aus. In der Fachliteratur gibt es verschiedene Erklärungsversuche für das Entstehen von Ängsten. Im Folgenden werden drei Erklärungsversuche bearbeitet: o die lerntheoretische Erklärungsversuche, o die tiefenpsychologische Erklärungsversuche o und die kognitive Theorie 6.1. Lerntheoretische Erklärungsversuche Die Verhaltenstheorie geht davon aus, dass auch das Zeigen von Ängsten ein erlerntes Verhalten ist. Dabei gibt es nach Ansicht der Verhaltenstheorie mehrere verschiedene Arten des Erlernens: o Die so genannte „klassische Konditionierung“ erklärt die Entstehung von Ängsten aufgrund der Verknüpfung von ursprünglich neutralen Reizen mit einem angeborenen Angstreiz. Dadurch werden die neutralen Reize zu einem Angstauslöser28. 28 vgl. http://www.franz-ruppert.de/skriptum-Angst.doc, 13.06.2006 - 19 - Verdeutlicht wird diese Theorie durch das Experiment von Watson & Rayner: „Der kleine Albert spielte gerne mit einem weißen Kaninchen. Einmal, als er dies wieder tat, ertönte ein heftiges Angst erregendes Geräusch. Von da ab löste jedes weiße Kaninchen bei dem Kind heftige Angst aus, die auch auf andere wollige und haarige Tiere und Spielsachen generalisiert wurde. Die an sich neutrale Begleiterscheinung des Angst erregenden Erlebnisses – das Kaninchen – wurde mit Angst besetzt. Im weiteren Verlauf war sein Anblick das Angst erregende Vorsignal für einen Angst erregenden Reiz, dem das Kind nun einmal ausgesetzt gewesen war und der sich nicht wiederholen sollte. Um seine Angst zu verlieren, hätte das Kind sich davon überzeugen müssen, dass auf das Kaninchen kein Geräusch folgt. Aber dazu konnte es nicht kommen, denn das Kaninchen löste bereits Angst- und Fluchtreaktionen aus.“ 29 o Eine Erklärung für den Zusammenhang zwischen den Ängsten der Mutter und die Ängste der Kinder kann das „Modelllernen“ geben. Diese Theorie besagt, dass Auslöser für Ängste nicht nur selbst erlebte Situationen sind, somit also die Konsequenz von eigenen und unmittelbaren Erfahrungen, sondern auch Erlebnisse anderer, die wahrgenommen werden oder über die Berichte verfügbar sind, können Ängste hervorrufen.30 Auch die heftigen emotionalen Reaktionen der Kinder auf Filmfiguren oder Figuren im Bilderbuch können auf diese Entstehungstheorie zurückgeführt werden, da die Modellpersonen sowohl reale als auch symbolische Personen sein können. „Wenn die Mutter überall Gefahren für ihr Kind sieht, es könnte sich verletzen oder sich anderswie gesundheitlich gefährden, wird es ihre Haltung ‚erben’ und ein allgemein ängstlicher Mensch werden. Denn Angst wirkt ansteckend wie Schnupfen.“ 31 o Die „instrumentelle Konditionierung“ besagt, dass die Angst durch das „Vermeidungsverhalten“ erlernt wird. Das Vermeidungsverhalten reduziert das Angstgefühl und „verstärkt“ damit das gezeigte Vermeidungsverhalten.32 29 Schenk-Danzinger, Lotte: Entwicklung, Sozialisation, Erziehung. Wien, 1999, S.99 vgl. http://www.franz-ruppert.de/skriptum-Angst.doc, 13.01.2006 31 Zulliger, Hans: Die Angst unserer Kinder. Ullstein 1981, S.71 32 vgl. http://www.franz-ruppert.de/skriptum-Angst.doc, 13.01.2006 30 - 20 - Ebenso kann die Angst nicht nur durch das Vermeidungsverhalten gelernt werden, sondern auch durch positive Verstärkung, wie z. B. vermehrte Zuwendung: Erlebt das Kind z.B. dass es, wenn es bei Gewitter Angst zeigt, bei den Eltern schlafen darf, so genießt es den Trost und die Zuwendung so sehr, dass es seine Angst immer wieder äußern wird, um bei den Eltern schlafen zu dürfen. 6.2. Tiefenpsychologische Erklärungsversuche Sigmund Freud unterscheidet in seinem Persönlichkeitsmodell drei verschiedene Persönlichkeitsinstanzen, das ES, das ICH und das ÜBER-ICH. „Das ES ist die Instanz der Triebe, der Wünsche und der Bedürfnisse. (…) Das ICH ist die Instanz, die die bewusste Auseinandersetzung mit der Realität leistet. (…)Das ÜBER-ICH ist diejenige Instanz, welche die Wert- und Normvorstellungen umfasst und das Verhalten und Handeln des ICH im Sinne der geltenden Moral führt.“ 33 In einer gut funktionierenden Persönlichkeit wirken die drei Instanzen zusammen. Stehen jedoch einzelne Persönlichkeitsinstanzen zueinander in einem psychischen Ungleichgewicht, so können Ängste entstehen. Es werden drei Arten der Angst von Sigmund Freud unterschieden: o „Die Realitätsangst – sie tritt auf, wenn sich die Person durch Gefahren aus der realen Umwelt bedroht fühlt. o Die neurotische Angst – sie tritt auf, wenn die Person die Triebwünsche des ES als übermächtig und bedrohlich erlebt. Das ICH fühlt sich nicht mehr in der Lage, die Triebwünsche unter Kontrolle zu halten. Die Person hat Angst davor, von ihren Trieben überwältigt zu werden. 33 Hobmair, Hermann: Pädagogik. Troisdorf, 2002, S. 110 f - 21 - o Die moralische Angst – sie tritt auf, wenn die Triebwünsche des ES gegen übermächtige Gebote und Verbote des ÜBER-ICH verstoßen. Die Angst entsteht aus dem Konflikt zwischen dem Druck der Triebe aus dem ES und der Strafandrohung durch das ÜBER-ICH.“ 6.3. Kognitive 34 Kognitive Theorien Theorien besagen, dass für den Prozess der Angstentstehung Wahrnehmung, Bewertung und Erwartungen eine große Rolle spielen. Durch Verzerrung, Fehlbewertung und Fehlerwartungen können massive Ängste entstehen. „Angst entsteht folglich nicht dadurch, dass ein Gegenstand, eine Situation oder eine Person bedrohlich oder gefährlich sind, sondern erst durch die kognitive Bewertung dieses Gegenstandes, dieser Situation oder dieser Person durch den Menschen.“ 35 Dazu ein Beispiel: „Der Fünfjährige hat Angst vor einem Hund, nicht, weil der Hund an sich bedrohlich ist, sondern weil er ihn als bedrohlich bewertet.“ 36 7. Der richtige Umgang mit Kinderängsten Angst vor Schlangen, Monstern, Hunden oder Gespenstern: Die Liste von Ängsten, die das Kind bereits im Kindergartenalter prägen, ist vielfältig und ließe sich endlos fortsetzen. Dennoch wäre Panik fehl am Platz. Angst gehört zum Leben und der Umgang damit muss erst gelernt werden. Die Erwachsenen können durch ihr Erziehungsverhalten einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass Kindern die Alltagsängste nicht zur unerträglichen Belastung werden. Positive Erfahrungen, Trost und Zuwendung können die Kinder ermutigen, gegen diese Ängste anzukämpfen. Setzen sich Ängste allerdings fest, so können sie die Entwicklung des Kindes nachhaltig verzögern oder sogar behindern und fachliche Hilfe muss in Anspruch genommen werden. 34 Hobmair, Hermann: Psychologie. Troisdorf, 1997, S. 427 Hobmair, Hermann: Psychologie. Troisdorf, 1997, S. 169 36 ebd. 35 - 22 - 7.1. Bearbeitung von Kinderängsten im Kindergarten Im Kindergarten bieten sich verschiedenste Möglichkeiten zur Bearbeitung von Kinderängsten an. Sehr wichtig für eine gelungene Aufarbeitung ist eine gute Gesprächsbasis. Denn alles Wissen über Angst bleibt Theorie, wenn es im Alltag des Kindergartens nicht gelingt, Gesprächssituationen zu schaffen, die es Kindern und auch Erwachsenen ermöglichen, über ihre Ängste zu sprechen. Für die ErzieherIn ist es wichtig, ein Gespür für den richtigen Zeitpunkt eines Gesprächs zu entwickeln. Manchen Kindern gelingt es jedoch nicht, über ihre Ängste zu sprechen. Es wäre falsch, diese Kinder zu einem Gespräch zu drängen. Besser ist es, auf unbewusste Signale der Angst zu achten.37 Kindern wird die Verarbeitung ihrer Ängste auch durch das Malen und Gestalten erleichtert. Sie können durch diese kreativen Tätigkeiten ihren Emotionen Ausdruck geben und so ihre Probleme ganz bewusst verarbeiten. Auf Papier oder mit Hilfe von Knete oder Ton lassen sich Ängste symbolisch besiegen. Tonmonster oder Tonmenschen kann man auch wieder zerquetschen. Gezeichnete böse Tiere lassen sich ganz einfach wieder zerreißen, ohne dass es jemandem tatsächlich weh tut.38 Kinder spielen beängstigende Situationen im Kindergarten nach, schlüpfen in unterschiedliche Rollen, verändern während des Spiels spontan den Handlungsverlauf und damit auch die Lösungsmuster. So be- und verarbeiten sie in kindspezifischer Form, nämlich im Spiel, die Angst auslösenden Momente.39 Alltagsrituale gibt es sowohl in Familien als auch in pädagogischen Einrichtungen. Sie erleichtern das Zusammenleben und schaffen zugleich Sicherheit. So kann beispielsweise das Aufsagen eines (Zauber-)Spruches in Angst auslösenden Momenten Entlastung bringen. 40 37 vgl. Ennulat, Gertrud: Ängste im Kindergarten. Ein Praxisbuch für Erzieherinnen und Eltern. München, 2001, S. 58 38 vgl. Hammerschmied, Peter: Das Monster unterm Bett (2). In: Kindergarten heute, 6/2001, S. 23 39 vgl. Ennulat, Gertrud: Ängste im Kindergarten. Ein Praxisbuch für Erzieherinnen und Eltern. München, 2001, S. 71 40 vgl. Hammerschmied, Peter: Das Monster unterm Bett (2). In: Kindergarten heute, 6/2001, S. 26 - 23 - In sehr vielen Liedern, Gedichten und Gesellschaftsspielen ist Angst ein zentrales Thema. Sie erlauben dem Kind böse zu sein und seine Aggressionen zu äußern, wobei Spielregeln dafür sorgen, dass diese Aggressionen im angemessenen Rahmen bleiben. Hat es die gegensätzliche Rolle gewählt, darf es sich ängstlich verhalten, ohne dass es von den anderen ausgelacht wird. Bei diesen Spielen ist zu beachten, dass jedes Kind beide Positionen spielen darf.41 Einen besonderen Platz zur Bearbeitung von Kinderängsten im Kindergarten sollen Märchen einnehmen. Die Probleme des Kindseins werden direkt angesprochen (z.B.: Die Angst vor dem Verlassenwerden im Märchen „Hänsel und Kretel“). Märchen lassen Kinder nicht allein, denn es gehört zu den Merkmalen eines Märchens, die Gefahren nicht nur zu kennzeichnen, sondern stets auch den Weg aus der Gefahr aufzuzeigen. Durch das Vermitteln von Märchen werden den Kindern Projektionsfiguren angeboten. Auf diesem Weg der Identifikation entfaltet das Märchen seine therapeutische Kraft. Vor allem das gute Ende ermutigt und gibt den Kindern Kraft gegen ihre Ängste anzukämpfen.42 7.2. Praktische Tipps für den richtigen Umgang mit Ängsten o Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit Je mehr Sicherheit und Geborgenheit ein Kind erfahren kann, desto leichter wird ihm die Angstbewältigung fallen. o Körperkontakt Der Körperkontakt ist für Kinder das „universelle Beruhigungsmittel“. Körperkontakt und Zuwendung helfen den Kindern mehr, als Aussagen wie „du brauchst keine Angst haben!“. o Magische Kräfte Kann die Fantasie der Kinder die magischen Gestalten heraufbeschwören, so kann sie sie auch wieder verschwinden lassen. So können beispielsweise Kuscheltiere mit magischen Kräften ausgestattet werden und dadurch die bösen Geister verjagen. 41 vgl. Ennulat, Gertrud: Ängste im Kindergarten. Ein Praxisbuch für Erzieherinnen und Eltern. München, 2001, S. 71 42 ebd. S. 98 - 24 - o Die Ängste der Kinder ernst nehmen Für Kinder sind ihre Ängste real. Es ist sehr wichtig, dass Eltern und Erzieher die Ängste der Kinder ernst nehmen und sie nicht ins Lächerliche ziehen. 8. Nachwort Die Auseinandersetzung mit dem Thema war sehr interessant und führte zu aufschlussreichen Erkenntnissen. Wichtig für meine Arbeit war, dass ich das Thema von Anfang an klar eingrenzte, denn es gibt sehr viel Literatur und Untersuchungen zu den krankhaften Ängsten, zu den Kinderängsten jedoch waren Unterlagen nur sehr schwer zu finden. Ebenso wichtig war es, jeden Vorgang genau zu planen und die auftretenden Fragen zu beantworten und einen richtigen Lösungsweg zu finden. Vor allem die Erhebung der Kinderängste in den Kindergärten warf viele Fragen auf. So stellte sich beispielsweise die Frage, wie es überhaupt – auch organisatorisch – möglich sein sollte zu auswertbaren Ergebnissen zu gelangen. Im Verlaufe dieser Untersuchung stellte sich heraus, dass dies nur durch sehr viele kleine Schritte und häufiges Überarbeiten möglich ist. Doch genau diese Herausforderungen erzeugten Spannung und brachten mich immer wieder auf neue Ideen. Hiermit erkläre ich, dass diese Arbeit selbstständig unter der Verwendung der angeführten Quellen erstellt worden ist. ……………………… - 25 - 9. Anhang 9.1. Interviewleitfaden (Prätest) Interviewleitfaden: Ängste der Kinder zwischen dem dritten und sechsten Lebensjahr Informationen zum Kindergarten Name des Kindergartens und der Gruppe: ________________________________________ ________________________________________ Anzahl der Kinder: in der Gruppe: im Kindergarten: ______________________ _____________________ Informationen zum befragten Kind Alter: 3 3,5 4 4,5 Geschlecht: 5 5,5 6 Männlich/ weiblich (Bitte nicht zutreffendes durchsteichen) Informationen zum Befragungsdurchführenden Name: Klasse: ______________________________ ______________________________ Befragung Hast du Angst vor: Schlangen Hunden Katzen Spinnen Raubkatzen Vögeln Pferden Bären Bienen, Wespen, Käfern Krokodilen trifft zu / trifft eher zu / trifft weniger zu / trifft nicht zu - 26 - Gespenstern Drachen Monstern Zauberern Außerirdischen Hexen Dunklen Gestalten Figuren aus dem Fernsehen/Büchern Gegenständen (Kasten, Bilder, …) trifft zu / trifft eher zu / trifft weniger zu / trifft nicht zu Verkehr (Autos, Zug, Busse, LKW) der Höhe engen Räumen weiten Räumen fremden Personen vielen Menschen dem Alleine sein Dunkelheit Geräuschen Angst vor dem verlassen werden Wasser (Klospülung, Schwimmbad) dem Doktor dem Zahnarzt Männern mit weißem Kittel dunklen Männern Sonstiges: __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ - 27 - 9.2. Brief an die KindergartenpädagogInnen Melanie Wegmayr Eschenau 40 5660 Taxenbach Kindergarten Schwarzach Siedlungsgasse 4 5620 Schwarzach Eschenau, am 04.12.05 Befragung der Kinder Liebe Kindergartenpädagoginnen! Ich, Melanie Wegmayr, bin Schülerin der 5. Klasse der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik in Bischofshofen. Im Zuge der schriftlichen Reifeprüfung schreibe ich in Pädagogik eine Diplomarbeit über Kinderängste. Damit die Häufigkeit von verschiedenen Kinderangstarten erfasst werden kann, habe ich einen Fragebogen erstellt, der in möglichst vielen Kindergärten durchgeführt werden soll. Dieser Fragebogen soll von meinen Mitschülern, sprich Ihren PraxisschülerInnen, ausgefüllt werden. Hierfür benötige ich Ihr Einverständnis und das der Eltern. Die SchülerInnen wurden bereits von mir in der Schule über die Befragung informiert und erhielten die Fragebögen und Elternbriefe. Falls Sie noch Fragen haben können Sie mich auch gerne unter der Nummer 0664/9973081 anrufen. Ich freue mich über Ihre Mithilfe und bedanke mich im Voraus. Mit freundlichen Grüßen Fragebogen Elternbrief - 28 - 9.3. Elternbrief Liebe Eltern! 24.10.2005 Ich bin Schülerin der 5. Klasse der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik und schreibe eine Diplomarbeit über Kinderängste. Für diese Diplomarbeit beabsichtige ich eine Befragung der Kinder über ihre Ängste durchzuführen. Falls Sie nicht wollen, dass diese Befragung von meinen Mitschülern durchgeführt wird, so teilen sie dies bitte der gruppenführenden Kindergartenpädagogin mit. Mit freundlichen Grüßen - 29 - 9.4. Der Interviewleitfaden Interviewleitfaden: Ängste der Kinder zwischen dem dritten und sechsten Lebensjahr Informationen zum Kindergarten Name des Kindergartens und der Gruppe: ________________________________________ ________________________________________ Anzahl der Kinder: in der Gruppe: im Kindergarten: ___________ ___________ Informationen zum befragten Kind Datum der Befragung : ___________ Alter: 3 4 5 Geschlecht: 6 männlich/ weiblich (Bitte nicht Zutreffendes durchstreichen) Informationen zum Befragungsdurchführenden Name des Befragungsdurchführenden: ______________________________ Klasse: __________ Hinweise zur Durchführung Zuerst die Kinder fragen wovor sie sich fürchten und auf ihre eigenständigen Antworten warten. Anschließend die Kinder direkt die aufgeschriebenen Möglichkeiten fragen. Diese mit einem Kreuz kennzeichnen. Bei Antworten, die mit der Kategorie „ja“ oder „ein bisschen“ beantwortet wurden, die Zusatzfrage „Warum?“ ausfüllen. Das Kind behutsam fragen, ob es sagen kann oder möchte, warum es vor… Angst hat. Ängste, die das Kind von sich aus nennen kann: Wovor fürchtest du dich / hast du Angst? ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ - 30 - Ja ein bisschen ja nein ein bisschen nein Schlangen Warum?_____________________________ Hexen Warum?___________________________ Hunden Warum?_____________________________ Dunkelheit (Nacht) Warum?___________________________ Katzen Warum?_____________________________ Geräuschen Warum?___________________________ Spinnen Warum?_____________________________ Wasser Warum?___________________________ Krampus Warum?_____________________________ Doktor (Zahnarzt) Warum?___________________________ Verletzungen Warum?_____________________________ Alten Menschen Warum?___________________________ Einbrechern Warum?_____________________________ Spritzen Warum?___________________________ Insekten Träumen Warum?___________________________ (Bienen, Wespen) Warum?_____________________________ Fremden Warum?___________________________ Krokodilen Warum?_____________________________ Gewitter Warum?___________________________ Gespenstern Warum?_____________________________ dem Alleine sein Drachen Warum?_____________________________ (Verlassen werden) Warum?___________________________ Monstern Warum?_____________________________ der Höhe Warum?___________________________ Zauberern Warum?_____________________________ Räumen (Keller, Dachboden) Warum?___________________________ Schwarzen Mann Warum?_____________________________ Verkehr Warum?___________________________ Strafe Warum?_____________________________ Gegenständen (Kasten, Vorhang) Warum?___________________________ - 31 - 9.5. Tabellen zu den Statistiken Zu Statistik 1: Häufigkeit der Kinderängste gesamt Ergebnis magische Angst Reale Angst Konditionierte Angst frei flottierende Angst keine Angabe Prozent 167 199 152 81 145 22 27 20 11 19 Zu Statistik 2: Häufigkeit der Kinderängste nach Alter 3-jährige Kinder magische Angst Reale Angst Konditionierte Angst frei flottierende Angst keine Angabe 4-jährige Kinder 14 8 11 49 17 28 32 21 4 14 Zu Statistik 3: Jungen und Mädchen Mädchen Jungen magische Angst 24 25 Reale Angst 28 23 Konditionierte Angst 18 21 frei flottierende Angst 10 11 keine Angabe 20 20 Zu Statistik 4: Altersverteilung 3-jährig 4-jährig 5-jährig 6-jährig 5-jährige Kinder männlich weiblich 7 3 8 9 18 14 6 10 - 32 - 6-jährige Kinder 21 25 22 8 23 20 32 19 7 20 10. Quellenverzeichnis Bücherliste: Nachnahme, Vorname Titel. Untertitel. Erscheinungsort und -jahr Verlag Auflage Du Bois, Reinmar Ennulat, Gertrud Kinderängste. Ängste im Kindergarten. Ein Praxisbuch für Erzieherinnen und Eltern. München, 1995 München, 2001 C.H. Beck Kösel 2. Aufl. Heiliger, Anita Angst. Ursachen und Folgen kindlicher Ängste. Stuttgart 1972 Klett-Cotta Hemsig, Walter Müssen Kinder Angst haben? Eine Elternberatung mit vielen praktischen Beispielen Wien, 1975 Herder Originalausgabe Hobmair, Hermann Psychologie. Troisdorf, 1997 Verlag H. Stam 2. Aufl. Hobmair, Hermann Pädagogik. Troisdorf, 2002 3. Aufl. Niederle, Monika Kinderängste verstehen. 2000 Freiburg Bildungsverlag EINS - Stam Herder Rogge, Jan-Uwe Spiele gegen Ängste Hamburg, 2004 Rowohlt Taschenbuch Originalausgabe Rogge, Jan-Uwe Kinder haben Ängste Hamburg, 1997 Rowohlt Schenk-Danzinger, Lotte Entwicklung, Sozialisation, Erziehung Wien, 1999 Öbv & hpt, Klett-Cotta Schmitz, Margot und Michael Seelenfraß. Wie Sie den inneren Terror der Angst besiegen. Wien, 2005 Ueberreuter Spangenberg, Brigitte Märchen gegen Kinderängste. Freiburg, 2001 Herder Zulliger, Hans Die Angst unserer Kinder. Ullstein, 1981 Kett-Cotta im Ullstein Taschenbuch - 33 - 3. Aufl. Gekürzte Ausgabe Verwendete Internetadressen: http://www.docs4you.at/Content.Node/Vorsorgemedizin/Unfallverhuetung/kinderunfaelle_in_oesterreich. php, 18.02.2006 http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Aktuelles/a_Haefige_Probleme/s_266.html, 19.11.2005 http://www.franz-ruppert.de/skriptum-Angst.doc, 13.01.2006 http://www.onmeda.de/krankheiten/angst_und_panikstoerungen.html?p=2, 09.12.2006 http://www.psychiatrie-aktuell.de/disease/detail.jhtml?itemname=anxiety, 02.04.2006 http://www.psychologie-heute.de, 02.04.2006 http://www.stangl-taller.at/ARBEITSBLAETTER/EMOTION/Angst.shtml, 13.01.2006 http://de.wikipedia.org/wiki/Angst, 14.01.2006 Fachzeitschriften: Name der Fachzeitschrift Titel des Textauszuges Auflage Kindergarten heute Das Monster unterm Bett (1) Kinderängste verstehen lernen 5/2001 S.7-13 Kindergarten heute Das Monster unterm Bett (2) Mit Kinderängsten umgehen 6/2001 S.21-28 News Serie „Leben ohne Angst“ 8/05, 9/05 Psychologie heute Vor der Geburt ist nach der Geburt 1/2003 Psychologie heute Was Bindung mit Bindung zu tun hat 1/2005 Bildverzeichnis: Abb. 1: http://www.uni-leipzig.de/ru/bilder/angst/munch01.jpg, 19.11.2005 - 34 -