Datenmodellierung - Beuth Hochschule für Technik Berlin

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Datenmodellierung
Datenmodellierung
F. Steyer
1 Datenbanklebenszyklus
2 Datenmodellierung (Datenbankentwurf)
einfaches und ausführliches Vorgehen
Anforderungsanalyse
Konzeptioneller Entwurf
Logischer Entwurf
Logischer Entwurf mit Oracle
Logischer Entwurf mit Access
Externer Entwurf
Physischer (interner) Entwurf
Fallstudie
3 Normalisierung
Erste Normalform
Zweite Normalform
Dritte Normalform
4 Dokumentation
Anwenderdokumentation
Systemdokumentation
5 UML
Klasse, Assoziation, Aggregation, Generalisierung
6 Performance-Massnahmen
Hardware, Software, Indizes, Orgware
19.11.2015
Fehler und Wünsche bitte an den Autor.
TFH Berlin
Datenmodellierung
DATENBANKLEBENSZYKLUS
Änderung und
Anpassung
Datenbankentwurf
Betrieb und
Überwachung
Installation
Anwendungsprogramme
Daten
definieren
und laden
DATENBANKENTWURF
- Benutzeranforderungen
- konzeptionelles Modell
- logisches, externes, internes DB-Schema
INSTALLATION
- Einlesen des Installationsbandes
- Setzen der Umgebung, Initialisierung der Datenbereiche
- Hochfahren des Datenbanksystems, Laden der Systemtabellen
- Probebetrieb, Sicherung
DATEN DEFINIEREN UND LADEN
- Laden des Datenbankschemas, Probebetrieb
- Laden der Daten mit Sicherungen
ANWENDUNGSPROGRAMME
- Subsysteme, Pflichtenheft, Tools, Testfälle, Dokumentation
- Aus Sicht der Datenbank achten auf Mehrbenutzerproblematik, Datenabsicherung, Datenintegrität,
Laufzeit, Blockaden, Sicherung
BETRIEB UND ÜBERWACHUNG
- Sicherungskonzept, Wiederherstellverfahren
- Tagesaktivitäten (interaktiver Betrieb), Nachtaktivitäten ( Stapelläufe, Druck, Sicherungen)
- Bedienerausbildung
- Monitoring für die Leistungsbewertung (für kritische Bereiche, Lastspitzen)
- Notfallplanung (Bereitschaft, Notbetrieb)
ÄNDERUNG UND ANPASSUNG
- Anpassung an neue Anforderungen (logische Änderungen)
- Optimierung (physische Änderungen auf Hardware-, Betriebssystem-, Datenbank- und
Programmebene)
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Datenmodellierung
2 DATENMODELLIERUNG
einfaches Vorgehen
Ziel:
Bearbeitung mit einer Datenbank
Vorgehen:
in drei Schritten
WeltAussschnitt
Graph
Beschreibung
umgangssprachlich, halbformal
z.B. Leser leihen Bücher
ER-Diagramm dazu
mit Entities/Objekten/Substantiven
mit Relationships/Beziehungen/Verben
mit Attributes/Eigenschaften/Adjektiven
Leser
Tabellen
Grundformen: Tripel
Kette/Verlängerung
Stern/Verzweigungg
Spindel/Parallelisierung
Beispiele:
Tripel:
leihen, buchen, kaufen, lehren
Kette/Verlängerung:
leihen + Autor, lehren + Zeit/Ort
Stern/Verzweigungg:
beliefern, lehren + Studiengang
Spindel/Parallelisierung:
bestellen + beliefern + bezahlen
verwalten + bauen + verkaufen
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leihen
Bücher
Datenmodellierung
DATENMODELLIERUNG
ausführliches Vorgehen
Reale
Welt
Datenmodellierung
Implementierung
mit einem
Datenbanksystem
BenutzerAnforderungen
Externes
Konzeptionelles
Schema
Logisches
1. Schema
Schema
2. Schema
Schema
Internes
3. Schema
Schema
Fachliches
Konzept
Vorteile:
Datenunabhängigkeit
Zerlegung in Teilaufgaben
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EDV
Konzept
Datenmodellierung
ANFORDERUNGSANALYSE
Anforderungen aller potentiellen Benutzer an die Datenbank sammeln
(1) Informationsanforderungen
(2) Bearbeitungsanforderungen
(3) Technische und organisatorische Randbedingungen
Ergebnis: (viele) Benutzeranforderungen (Spezifikation)
Anmerkungen:
Hilfsmittel sind Formblätter, Interviews, Fragebögen, umgangssprachlicher Text. Formale Hilfsmittel gibt es
kaum. Diese Phase ist sehr zeitaufwendig, aber auch ausserordentlich notwendig. Eine vollständige
konsistente Anforderungsspezifikation ist Voraussetzung für einen sinnvollen Entwurf. Wichtig ist die
Identifikation von Organisationseinheiten und Aufgaben.
KONZEPTIONELLER ENTWURF
Ziel: Formales, integriertes Modell der Informationsstrukturen
unabhängig vom Datenbanksystem oder der Hardware
(1)
Informationsstrukturen aus den Sichten der einzelnen Benutzer herausarbeiten
(2)
Redundanzen, Inkonsistemzen, Konflikte aufdecken und beseitigen
(3)
Zusammenfügen der Einzelsichten zu einer globalen Informationsstruktur
Ergebnis: Konzeptionelles Schema
Anmerkungen:
Formale Hilfsmittel: Festlegen der Objekte, Attribute, Beziehungen (Entity Relationship Modell)
Objekt: Ein Objekt (Ganzheit, engl. entity) ist etwas, das für ein Unternehmen von Interesse ist. Es muss
jeweils einmalige Ausprägungen enthalten. In der Umgangssprache ist es normalerweise ein Substantiv.
Beispiele: Maschinen, Konten, Kollegen, Angestellte, Verträge, Kurse.
Attribut: Ein Attribut ist eine Eigenschaft eines Objektes. Umgangssprachlich erscheinen die Attribute meist
nach 'hat'... Attribute von Kurs sind z.B. Kursnummer, Abteilungsnummer, Name, Semester,
Einschreibtermin.
Beziehung: Eine Beziehung (engl. relationsship) ist eine Verbindung zwischen zwei oder mehr Objekten. In
der Umgangssprache ist es normalerweise ein Verb. Beispiele für Beziehungen zwischen zwei Objekten
sind Angestellte ARBEITEN_FÜR Abteilung, Studenten STUDIEREN Fächer, Arbeiter WARTEN
Maschinen.
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Datenmodellierung
LOGISCHER ENTWURF
Ziel: Schema für das verwendete Datenbanksystem
Übersetzung des konzeptionellen Schemas in die Datenstrukturen des Datenbanksystems
Ist abhängig von den Modellierungsmöglichkeiten des Datenbanksystems
Für das relationale Datenmodell gibt eine Theorie des Entwurfs (Normalformen).
Ziele sind Redundanzfreiheit, Anforderungserfüllung, Einfachheit
Ergebnis: Logisches Schema mit Zugriffsrechten, Randbedingungen (Constraints)
EXTERNER ENTWURF
Ziel: Vom gesamten logischen Schema werden entsprechend den Benutzeranforderungen mit der
Datenbanksprache formale Benutzersichten für spezielle Benutzer abgeleitet.
PHYSISCHER (INTERNER) ENTWURF
Ziel: Optimale Weiterentwicklung und Verfeinerung des logischen Entwurfs entsprechend den
Gegebenheiten der realen Umwelt
Entwicklung des internen Schemas und Festlegen der Systemparameter abhängig von den Anforderungen
an die Verarbeitung der Daten
Es werden festgelegt:
Speicherstrukturen
Zugriffsmechanismen
Grösse der Datenbank
Verteilung auf Platten
Grösse des Datenpuffers im Hauptspeicher
Datenschutzkonzepte sensibler Daten
Datensicherungsverfahren
...
Ergebnis: Ladbares Datenbankschema
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Datenmodellierung
SYMBOLE
Der Weg zur Datenspeicherung in Tabellen erfolgt über einen graphischen Zwischenschritt.
1) Die verbalen Anwenderanforderungen werden mit drei Konzepten (Objekte, Attribute, Beziehungen)
strukturiert und graphisch dargestellt.
Objekt/Entity
Kunde
Objekt/Entity mit Attributen
Name
Wohnort
Kunde
Beziehung/Relationship zwischen Objekten/Entities
Name
Wohnort
Kunde
Menge
bestellt
Name
Preis
Artikel
2) Objekte werden zu Tabellen.
Attribute werden zu Tabellenspalten.
Beziehungen werden zu
wenn 1:1-Beziehung: gleiche Schlüssel in den Objekttabellen
wenn n:1-Beziehung: Spalte
wenn 1:n-Beziehung: Zwischentabelle
wenn n:m-Beziehung: Zwischentabelle
Schlüsseleigenschaften:
- eindeutig und obligatorisch
- einfach oder mehrfach
- Attributfeld(er) oder Kunstschlüssel
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Datenmodellierung
ER-TYPEN
Tripel
Leser
leiht
Buch
Kette
Leser
leiht
Buch
Leser
leiht
Buch
Stern
Filiale
Spindel
bestellt
Leser
leiht
gemahnt
Buch
verfasst von
Autor
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Datenmodellierung
ER-MODELL einer FIRMA
als Basis für ein System
(1) Oberfläche (Formulare)
1 Verkauf
2 Buchhaltung
3 Einkauf
Kunde
Krechnung
Kliefert
Kbestellt
Artikel
Kasse
Kunde
Krechnung
Lieferant
Lrechnung
Lieferant
Lrechnung
Lliefert
Lbestellt
Artikel
(2) Prozeduralität (Programme)
p1,p2,p3 . . .
p4 . . .
p5,p6,p7 . . .
(3) Daten (Tabellen)
Buchhaltung
Kasse
Kunde
Lieferant
KRechnung
LRechnung
Verkauf
Einkauf
Kliefert
Kbestellt
Lliefert
Artikel
Fertigung
fertigen
Rohstoffe
Lbestellt
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Datenmodellierung
ERWEITERUNGEN EINES ERA-ENTWURFES
Spaltung der Attribute
Adresse
PLZ
Ort
Strasse
wird zu
Kunde
Kunde
Verfeinerung der Attribute
Wohnort
Name
Grösse
wird zu
Kunde
Kunde
wohnt in
Vervielfachen der Beziehungen
bestellt
Leser
Buch
leiht
Mehrfache Beziehungen
Dozent
Einsatzplan
LV
LV
Dozent
Stundenplan
Raum
Zeit
Ort
Land
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Datenmodellierung
3 NORMALISIERUNG
Das Ziel der Normalisierung ist, ein sowohl realitätsnahes als auch ein verarbeitungsgerechtes Datenmodell
zu entwickeln.
Definition:
Normalisierung ist die Verflachung und Teilung einer Datenstruktur in Tabellen, so dass keine Probleme
beim Speichern oder Ändern auftreten.
Beispiel: Naive Vorform einer Tabelle „Hochschule“ (Studenten machen Kurse und Prüfungen)
Snum Sname
Znum
Telnum Knum Kname Sem
3215
G. Jonas
120DH 2136
3462
A. Schmid
238VH 2344
3567
J. Neider
120DH 2136
4756
K. Alex
345VH 3321
122
120
330
122
122
130
220
230
330
141
389
MAT
PHY
GRA
MAT
MAT
MAT
PSY
PHY
GRA
PHY
MUS
WS07
SS07
WS07
SS06
WS06
SS06
WS07
SS06
SS07
WS07
WS07
Note
1.3
2.7
3.0
1.3
2.7
1.3
3.7
3.0
2.3
1.3
4.0
Snum
Nummer des Studenten. Eine ganze Zahl, die für jeden Studenten einen anderen Wert hat.
Sname
Name des Studenten. Jeder Student hat nur einen, jedoch können mehrere Studenten mit
gleichem Namen existieren.
Znum
Zimmernummer des Studenten. Jeder hat ein Zimmer, jedoch können mehrere Studenten
im selben Zimmer wohnen.
Telnum
Telefonnummer des Studenten. Jedes Zimmer hat ein Telefon, das sich alle Bewohner des
Zimmers teilen.
Knum
Identifikationsnummer des Kurses, den der Student belegt und abgeschlossen hat.
Kname
Bezeichnung des Kurses, den der Student belegt und abgeschlossen hat.
Sem
Semester, in dem ein Student einen Kurs abgeschlossen hat. Der Student kann den Kurs
später nochmals belegen.
Note
Die Note, die ein bestimmter Student in einem bestimmten Semester in einem bestimmten
Kurs erreicht hat.
Probleme: Leerstellenverarbeitung, Ordnung korrespondierender Werte, komplexe Werte
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Normalisierung
1. NORMALFORM UND PROBLEME
Definition:
Jede Relation, die so strukturiert ist, dass jedes Feld nur einen Wert enthält und auch
weiterhin enthalten wird, befindet sich in der ersten Normalform (1NF). Eine Relation muss
in der ersten Normalform sein, bevor sie geteilt werden kann.
Beispiel: Hochschule
Snum Sname
Znum
Telnum Knum Kname Sem
Note
3215
3215
3215
3215
3462
3462
3462
3567
3567
3567
4756
120DH
120DH
120DH
120DH
238VH
238VH
238VH
120DH
120DH
120DH
345VH
2136
2136
2136
2136
2344
2344
2344
2136
2136
2136
3321
1.3
2.7
3.0
1.3
2.7
1.3
3.7
3.0
2.3
1.3
4.0
G. Jonas
G. Jonas
G. Jonas
G. Jonas
A. Schmid
A. Schmid
A. Schmid
J. Neider
J. Neider
J. Neider
K. Alex
122
120
330
122
122
130
220
230
330
141
389
MAT
PHY
GRA
MAT
MAT
MAT
PSY
PHY
GRA
PHY
MUS
WS07
SS07
WS07
SS06
WS06
SS06
WS07
SS06
SS07
WS07
WS07
Das ergäbe etwa folgendes Diagramm:
Student
Snum
Sname
Znum
Telnum
Knum
Kname
Sem
Note
Eine Tabelle in erster Normalform ist erstmalig mit SQL-Kommandos bearbeitbar, hat jedoch immer noch
Probleme:
Problem beim Einfügen: Wird ein neuer Student ohne Kurs eingetragen, muss seine Zeile viele Leerfelder
bekommen, oder er muss warten, bis er den ersten Kurs beendet hat.
Problem beim Ändern: Es existiert eine grosse Zahl offener und versteckter überflüssiger Daten.
Offensichtlich kommen Nummer, Name und Telefonnummer mehrfach vor. Versteckt ist, dass für alle
Studenten eines Zimmers die Telefonnummer ebenfalls gleich ist. Redundanz hat in jedem Fall die Gefahr
von unvollständigen Änderungen. Sie kostet Speicherplatz und Änderungszeit.
Problem beim Löschen: Das Verschwinden einer Teilinformation, z.B. Kurs aus einer Zeile müsste zum
Löschen der ganzen Zeile führen oder es entsteht das Problem wie beim Einfügen.
Die Frage also ist: Welche Einzelinformationen gehören enger zusammen als andere und bilden so eine
Einheit ? Das herauszufinden ist Ziel der Normalisierung.
Probleme also: Redundanz und Anomalien bei der Verarbeitung
TFH Berlin/Steyer
Normalisierung
FUNKTIONALE ABHÄNGIGKEIT
Definition:
Schreibweise:
Bei zwei gegebenen Attributen A und B ist B funktional abhängig von A, wenn für jeden
Wert von A jederzeit genau ein Wert von B existiert, der mit dem Wert von A verbunden
ist. A und B können zusammengesetzt sein, d.h. sie können auch Gruppen von mehreren
Attributen sein.
A -> B
A
Beispiel:
Mathematische Form
B
Graphische Form/Diagramm
Die Nummer der Studenten ist einmalig. Jeder Student hat eine. Mit ihr ist also auch ein
Name verbunden: Snum -> Sname. Diese FA kann nicht umgekehrt werden, da ein Name
zu mehreren Studenten gehören kann.
Jeder Student wohnt in einem Zimmer, aber ein Zimmer kann mehrere Studenten
aufnehmen. Es gilt Snum -> Znum, aber nicht Znum -> Snum.
Da jedes Zimmer nur ein Telefon hat und jedes Telefon nur eine Nummer, gilt Znum ->
Tnum und Tnum -> Znum. Das wird gegenseitige Abhängigkeit genannt und so dargestellt:
Znum <-> Tnum.
Da es in jedem Zimmer nur ein Telefon gibt, dieses eine einzige Nummer hat und jeder
Student nur in einem Zimmer wohnt, gelten: Snum -> Znum und Snum -> Tnum.
Die letzte FA besteht darin, dass eine bestimmte Note nur dann festgestellt werden kann,
wenn man die Nummer eines Studenten kennt, der in einem bestimmten Semester einen
bestimmten Kurs belegt hat, also (Kurs, Seme, Snum) -> Note.
Snum
Sname
Znum
Telnum
Knum
Kname
Sem
Note
SCHLÜSSEL
Definition:
Wert einer Spalte, der jede Zeile in einer gesamten Tabelle eindeutig identifiziert,
Pflichtfeld, Kombination aus mehreren Spaltenwerten ist möglich
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Normalisierung
2. NORMALFORM
Definition:
Eine Relation liegt in der zweiten Normalform (2NF) vor, wenn sie in der 1NF ist und jedes
Nichtschlüsselattribut voll (nicht teilweise) funktional abhängig vom Primärschlüssel ist.
Die zweite Normalform erzwingt damit eine Gruppierung der Attribute in einer Relation nach Sachgebieten
und eliminiert dadurch Redundanzen. Die Relation wird deshalb in die folgenden Relationen aufgeteilt:
Snum
Sname
Znum
Telnum
Knum
Kname
Seme
- Der Informationsgehalt bleibt erhalten.
- Die Verbindung dieser Relationen erfolgt durch korrespondierende Attribute.
Studentenliste
Kursliste
Snum Sname
Znum
Telnum
3215
3462
3567
4756
120DH
238VH
120DH
345VH
2136
2344
2136
3321
Knum Kname
120
122
130
141
220
230
330
389
Prüfungsliste
G. Jonas
A. Schmid
J. Neider
K. Alex
PHY
MAT
MAT
PHY
PSY
PHY
GRA
MUS
Snum Knum Sem
Note
3215
3215
3215
3215
3462
3462
3462
3567
3567
3567
4756
1.3
2.7
3.0
1.3
2.7
1.3
3.7
3.0
2.3
1.3
4.0
122
120
330
122
122
130
220
230
220
141
389
WS07
SS07
WS07
SS06
WS06
SS06
WS07
SS06
SS07
WS07
WS07
Problem noch: versteckte Abhängigkeiten
Note
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Normalisierung
3. NORMALFORM
Definition:
Eine Relation ist in 3. Normalform (3NF), wenn sie in der 2NF ist und kein Attribut, das nicht
zum Identifikationsschlüssel gehört, transitiv von diesem abhängt.
Die dritte Normalform bringt ein weiteres Kriterium zum Auftrennen von Relationen und eliminiert
wesentliche beim 2. Normalisierungsschritt verbliebene Redundanzen von Attributen.
Unterabhängigkeiten werden herausgenommen. Eine Aufspaltung liefert eine weitere Relation.
Snum
Sname
Znum
Telnum
Relationen in 3. Normalform (3NF, englisch TNF, third normal form) heissen oft auch nur kurz "normalisiert".
In der neuen Relation ist für jeden Studenten die Telefonnummer gespeichert, obwohl sich diese bereits aus
der Zimmernummer ergibt. Ändert ein Student seine Zimmernummer, so ändert sich auch die
Telefonnummer.
Studentenliste
Telefonliste
Snum Sname
Znum
3215
3462
3567
4756
G. Jonas
A. Schmid
J. Neider
K. Alex
120DH
238VH
120DH
345VH
Znum
Telnum
120DH 2136
238VH 2344
345VH 3321
Kursliste und Prüfungsliste wie oben.
TFH Berlin/Steyer
Normalisierung
Rückblick auf die ursprünglichen Probleme:
Problem beim Einfügen: Ein neuer Student kann ohne Kurs eingetragen werden, sobald er ein Zimmer hat
(Studentenliste).
Problem beim Ändern: Es können nicht mehr die Telefonnummern für eine Person geändert werden, was
dann verschiedene Telefonnummern für ein Zimmer zur Folge hätte. Die Telefonnummer ist nun an das
Zimmer gekoppelt (Telefonliste).
Problem beim Löschen: Wenn eine Kursinformation gelöscht wird, bedeutet das noch nicht das
Verschwinden des entsprechenden Studenten (Kursliste).
TFH Berlin/Steyer
Normalisierung
GRENZEN DER NORMALISIERUNG / DENORMALISIERUNG
aus Platzgründen
Das Spalten von Tabellen bedeutet aber Anhängen der Schlüsselspalte um den Zusammenhang zu
rekonstruieren d.h. Speicherbedarf wird langfristig nicht kleiner
aus Zeitgründen
Joinzugriffe brauchen mehr Zeit und Platz als Einzeltabellenzugriffe, d.h. wenn oft gejoint werden muss, wird
das Spalten teuer, denn es muss eine m*n-Doppelschleife durchlaufen werden
Numerische Überlegungen
1.NF hat 1 Tabelle mit 11 Zeilen und 8*11 = 88 Werten.
------------------------------------------11 Vergleiche und 88 Werte.
2.NF hat 3 Tabellen mit 4 Zeilen und 4*4 = 16 Werten.
8 Zeilen und 8*2 = 16 Werten.
11 Zeilen und 11*4 = 44 Werten.
------------------------------------------352 Vergleiche und 76 Werte.
3.NF hat 4 Tabellen mit 4 Zeilen und 4*3 = 12 Werten.
3 Zeilen und 3*2 = 6 Werten.
8 Zeilen und 8*2 = 16 Werten.
11 Zeilen und 11*4 = 44 Werten.
------------------------------------------1056 Vergleiche und 78 Werte.
Anzahl derZeilenvergleiche
(Mass für Zeitdauer)
Anzahl der Werte
(Mass für Speicherbedarf)
1056
88
78
76
352
11
1.NF
2.NF
3.NF
Entscheidung also oft: Logik <-> Performance
dabei aufs Anwenderprofil achten
1.NF
2.NF
3.NF
TFH Berlin/Steyer
Normalisierung
METHODE DER NORMALISIERUNG
NAME
PROBLEME
ABHILFE
ERGEBNIS
VORFORM
Lücken
Zuordnung
ausfüllen
1. Normalform
1. NORMALFORM
Redundanz
Verarbeitungsanomalien
spalten
2. Normalform
2. NORMALFORM
versteckte Abhängigkeiten
abspalten
3. Normalform
3. NORMALFORM
Speicher-/Zeitbedarf
denormalisieren
2. Normalform
Allgemeine Regeln:
Eindeutigkeit herstellen
Zusammengehörigkeiten ermitteln
Redundanzen beseitigen
Unterabhängigkeiten entdecken
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Dokumentation
4 DOKUMENTATION
ANWENDEROKUMENTATION
1.
Faltblatt oder Prospekt
mit den wichtigen neuen Punkten (möglichst farbig)
2.
Übersichtliche Kurzbeschreibung der Funktionsbereiche
als detailliertere Einführung, z.B. für Manager
3.
zu jeder SW-Komponente:
- Benutzerhandbuch
Darstellung des Stoffes in sinnvollen Zusammenhängen
- Nachschlagehandbuch
Lexikon der Kommandos mit Syntaxbeschreibung, Erklärung,
Beispiel in alphabetischer Reihenfolge
Fehlerliste mit Erläuterung und Benutzerreaktion
Beispiele: Handbücher für den interaktiven Benutzer
Handbücher für den Programmierer
Handbücher für den Administrator
4.
Tutorials
für wichtige und/oder schwierige Teile, z.B. für SQL
oder für die Leistungssteigerung des Systems
5.
Faltkarten
für Kommandos zum schnellen Nachschlagen der Syntax
Bemerkungen: Der Umfang dieser Dokumente ist von der Grösse des
Systems abhängig. Sie können auch in einem Buch
zusammengefasst werden.
Ideal sind die Sprachen deutsch und englisch.
Es sollte natürlich ein Textsystem verwendet werden.
TFH Berlin/Steyer
Dokumentation
SYSTEMDOKUMENTATION
1.
Verbale übersichtliche Kurzbeschreibung der Funktionsbereiche oder Modulgraph
2.
Bedienerführung (Menüstruktur, Zustandsdiagramm mit Übergängen)
3.
Maskenbeschreibung
(falls Masken vorhanden, mit Verweisen zu 2.)
4.
Reportbeschreibung
(falls Reports vorhanden, mit Verweisen zu 2.)
5.
Daten-(Tabellen-)Beschreibung
(mit Verweisen zu 2.)
6.
Beschreibung weiterer externer Schnittstellen, z.B. Kommunikation
(falls welche vorhanden, mit Verweisen zu 2.)
7.
Katalog der Programmmodule
(mit Verweisen zu 2.)
Aufbau: - Modulbezeichnung
- Zweck
- Eingabe
- Ausgabe/Wirkung
- Ablauf in Pseudocode o.ä.
- verwendete Untermodule
8.
Zahlen, Daten, Fakten, Restriktionen, Hard- und Softwarevoraussetzungen
9.
Erweiterungsmöglichkeiten, offene Punkte
10.
Programmcode
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UML
5 UML
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Performance-Massnahmen
6 Performance-Massnahmen
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