Konzeption der Städtischen Kindertageseinrichtung Duissernstraße 100 1.0 Rahmenbedingungen 1.1. Art der Einrichtung In der städtischen Kindertageseinrichtung Duissernstraße 100 werden 45 Kinder im Alter von 2 Jahren bis zum Beginn der Schulpflicht in zwei Gruppen betreut. Wir bieten folgende Gruppenformen an: Gruppenform III b: 25-27 Kinder im Alter von 3 Jahren bis zum Beginn der Schulpflicht Gruppenform I b: 20-22 Kinder im Alter von 2 Jahren bis zum Beginn der Schulpflicht, davon 6 Kinder unter 3 Jahren Träger der Einrichtung ist die Stadt Duisburg. 1.2 Öffnungs- und Betreuungszeiten Unsere Einrichtung bietet eine Betreuungszeit von 35 Stunden pro Woche an. Die Einrichtung hat von Montag bis Freitag geöffnet von 7:30 bis 15:45 Uhr. Die Betreuungszeit der Kinder ist Montag bis Freitag von 7:30 bis 15:30 Uhr. Die Eltern können die Betreuungszeiten frei wählen zwischen 7:30 bis 15:30 Uhr, jedoch nicht mehr als 35 Stunden in der Woche. Für bis zu 5 Kinder kann die Betreuungszeit auf 40 Stunden erweitert werden. Diese zusätzlichen Stunden werden vertraglich festgelegt und kosten je Stunde 1 € extra. Unsere Abholzeit beginnt um 13:30 Uhr. Die Betreuungszeit wird vertraglich festgelegt. Die Voranmeldezeit ist Dienstags in der Zeit von 14:00 bis 15:30 Uhr. 1.3 Jährliche Schließungszeiten Die Kindertageseinrichtung bleibt 3 Wochen in den Sommerferien geschlossen, abwechselnd in der ersten oder der zweiten Hälfte der Sommerferien und zwischen Weihnachten und Neujahr. 1.4 Anzahl und Qualifikation der Mitarbeiterinnen Das Team besteht aus folgenden Mitarbeiterinnen: eine Leiterin/Gruppenleiterin (Erzieherin/ Heilpädagogin), 39 Stunden pro Woche eine stellvertretende Leiterin/ Gruppenleiterin (Erzieherin) 39 Stunden pro Woche eine Erzieherin, 39 Stunden pro Woche D:\68631055.doc/IF-G 1 (12) - eine Erzieherin, 14 Stunden pro Woche, zur Freistellung der Leitung eine Kinderpflegerin, 39 Stunden pro Woche eine Hauswirtschaftskraft, 10 Stunden pro Woche BLAUE GRUPPE (III b) Frau I. Frank-Graefen (Leiterin und Gruppenleiterin), Frau B. Hoffeins (Kinderpflegerin) und Frau P. Rasche- Lucke (Erzieherin) 1.5 GELBE GRUPPE (I b) Frau S. Verwey (kommissarisch stellv. Leiterin und Gruppenleiterin) und Frau C. (Erzieherin) Einzugsgebiet und Umgebung Unsere Einrichtung liegt mitten im Wohngebiet des Stadtteils Duisburg- Duissern. Das Haus liegt etwas zurückversetzt auf einer kleinen Anhöhe. Angrenzend an unser Gelände befindet sich eine kleine Grünanlage mit Spielgeräten. Im näheren Umfeld befinden sich die Grünanlage am Kaiserberg und die Hauptfeuerwache, welche wir oft besuchen. Weitere Ausflugsmöglichkeiten bietet der Duisburger Stadtwald, der Innenhafen, der Zoo, verschiedene große Kinderspielplätze und die nahe gelegene Innenstadt, welche vom Kindergarten aus mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen sind. 1.6 Räume, Außengelände und Ausstattung Erbaut wurde die Einrichtung in den Jahren 1997/98. Im März 1998 wurde sie eröffnet. Dem Kindergarten stehen folgende Räumlichkeiten zur Verfügung: zwei Gruppenräume mit je zwei Nebenräumen, eine Turnhalle mit angrenzender Abstellkammer, zwei Wasch- und WC-Räume für Kinder, ein Personalraum, auch genutzt als Vorleseraum und Spracherwerbsraum ein Personal WC, ein Gäste-WC mit Dusche, ein Verwaltungsbüro, eine Wirtschaftsküche mit Abstellkammer, sowie weitere Wirtschaftsräume. Zum Haus gehört ein Außengelände mit: einem Sandkasten mit Beschattungsanlage für den Sommer einem Kletter- und Rutschgerät Holzstämme zum Balancieren eine Spielwiese Obstbäume und Obststräucher eine gepflasterte Fläche zum Rädchen und Roller fahren zwei Weidenhütten in einem separaten Gärtchen ein Holzspielhaus Neben diversem Sandspielzeug gibt es eine Außenkammer für Rädchen, Roller, Planschbecken, Matschtisch etc. Das Außengelände ist von einem hohen Zaun umgeben. D:\68631055.doc/IF-G 2 (12) 2.0 Auftrag des Kindergartens 2.1 Aus dem Gesetz zur frühkindlichen Bildung und Förderung von Kindern (Kinderbildungsgesetz – KiBiz) „§ 2 Allgemeiner Grundsatz Jedes Kind hat einen Anspruch auf Bildung und auf Förderung seiner Persönlichkeit. Seine Erziehung liegt in der vorrangigen Verantwortung seiner Eltern. Kindertageseinrichtung und Kindertagespflege ergänzen die Förderung des Kindes in der Familie und unterstützen die Eltern in der Wahrnehmung ihres Erziehungsauftrages.“ „§3 Aufgaben und Ziele (1) Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege haben einen eigenständigen Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrag. (2) Die Förderung des Kindes in der Entwicklung seiner Persönlichkeit und die Beratung und Information der Eltern insbesondere in Fragen der Bildung und Erziehung sind Kernaufgaben der Kindertageseinrichtungen und der Tagespflege. Das pädagogische Personal in den Kindertageseinrichtungen und die Tagespflegepersonen (Tagesmutter oder –vater) haben den Bildungs- und Erziehungsauftrag im regelmäßigen Dialog mit den Eltern durchzuführen und deren erzieherische Entscheidungen zu achten.“ 2.2 Bildungsbereiche 2.2.1. Lernfeld Sprachentwicklung Die Sprachentwicklung von Kindern zu unterstützen ist ein wesentlicher Bestandteil unserer täglichen Arbeit, denn Sprachkompetenz ist eine Schlüsselkompetenz. Von ihr hängen die Persönlichkeitsentwicklung, sowie die Bildungsprozesse junger Kinder entscheidend ab. Neben den sich im Alltag anbietenden Sprechanlässen, zum Beispiel beim Frühstück, bei Gesellschaftsspielen, in Sing- und Spielrunden und im Rollenspiel, bieten wir gezielte Sprachentwicklungsangebote in Kleingruppen, zum Beispiel Bilderbuchbetrachtungen, mundmotorische Übungen, Theaterspiele, Geschichten frei erfinden usw. an. Im Frühjahr wird die Sprachkompetenz der vierjährigen Kinder mit dem Delfin4 Test getestet. Mit Hilfe dieses Testes wird ermittelt, welche Kinder zusätzlichen Sprachförderbedarf haben und bei Bedarf entsprechend gefördert. Die Maxikinder werden im Herbst mit dem BISK Test (Bielefelder Screening) auf eine eventuelle Leserechtschreibschwäche getestet. Die Testaufgaben beziehen sich auf die phonologische Bewusstheit, Aufmerksamkeit und das Gedächtnis. Kinder mit mehr als 3 Risikopunkten nehmen ab Januar an dem Förderprogramm HLL (Hören, Lauschen, Lernen) teil. HLL findet 20 Wochen lang täglich in einer Kleingruppe statt. Anschließend wird der Test mit den Kindern wiederholt. 2.2.2. Lernfeld Bewegungserziehung Durch Bewegung können Defizite wie zum Beispiel Haltungsschwächen, psychosoziales Fehlverhalten, Übergewicht und Koordinationsschwächen gut ausgeglichen werden. Beim Schaukeln, Klettern und Balancieren werden die Sinne gefördert, ebenso die Begriffsbildung, das Sozialverhalten und die Konzentrationsfähigkeit. Deshalb ist Bewegungserziehung eine ganzheitliche Erziehung und Förderung. Aber nicht Sport im Sinne des Trainierens von Einzelfunktionen ist hier damit gemeint, sondern das Sich- Erschließen der Welt über vielfältige Bewegungsmuster. D:\68631055.doc/IF-G 3 (12) Bewegungserziehung findet täglich im gesamten Kindergartenalltag, in den Gruppenräumen und Fluren statt und besonders dem Spiel im Freien kommt eine große Bedeutung zu. In unserer Kindertageseinrichtung können die Kinder bei jedem Wetter nach draußen; getreu dem Motto: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur ungeeignete Kleidung!“ Daher bitten wir die Eltern, den Kindern lieber Kleidung anzuziehen, die auch mal dreckig werden darf und Regenjacke, Matschhose und Gummistiefel mitzubringen. 2.2.3. Lernfeld Kreativität 2.2.3.1 Musik Musisch-kreative Angebote bieten den Kindern vielfältige Ausdrucksmöglichkeiten. So fördert Musik z.B. die emotionale Entwicklung. Die Kinder lernen ihre Gefühle über Musik kennen und sich auszudrücken. Spontanes Singen und Tanzen (Bewegung) ist ein Ausdruck für Wohlbefinden und Freude bei Kindern. Gemeinsames Singen, Musizieren und Tanzen fördert die soziale Kompetenz, den Gruppenzusammenhalt sowie das Sprech- und Rhythmusgefühl und gehört deshalb bei uns zum täglichen Leben dazu. 2.2.3. Künstlerische Gestaltung Genauso wie die Musik fördert die künstlerische Gestaltung die emotionale Entwicklung des Kindes. Durch das freie Gestalten wird die Spontaneität, die Fantasie, die Eigenorganisation und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten angeregt und in eigene Ideen umgesetzt. In angeleiteten Angeboten lernen die Kinder die ihnen gestellten Aufgaben zu bewältigen, lernen verschiedene Materialien kennen, erwerben neue Techniken und erleben die Erweiterung ihrer gestalterischen Fähigkeiten. 2.2 Bildungsdokumentation Zur individuellen Förderung eines Kindes ist seine Entwicklung kontinuierlich, zielgerichtet und ganzheitlich zu beobachten. Über die Bildungsentwicklung eines jeden Kindes ist eine Bildungsdokumentation zu erstellen. Um allgemeingültige Aussagen über die Entwicklung eines Kindes zu haben, wird in allen städtischen Kindertageseinrichtungen ein Entwicklungsbogen angewandt. Der Entwicklungsbogen dient ausschließlich als Gesprächsgrundlage für die Mitarbeiterinnen der Kita und den Eltern und wird den Eltern, gemeinsam mit der gesamten Bildungsdokumentation, am Ende der Kindergartenzeit übergeben. 3.0 Pädagogischer Ansatz Der pädagogische Ansatz ist der rote Faden, der sich durch die Kindergartenarbeit zieht, und Ausgangspunkt aller Entscheidungen, die getroffen werden. 3.1 Situationsorientiertes Arbeiten Lernen im Kindergarten ist deutlich von dem der Schule zu unterscheiden. So bedeutet Lernen im Kindergarten, dass jedes Kind seine eigene Entwicklungszeit hat und haben darf, um bestimmte Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entwickeln, wobei individuelle Interessen Berücksichtigung finden. Der Kindergarten bietet den Kindern Möglichkeiten zu experimentieren und zu spielen, um so Anstöße zur eigenen Entwicklung zu bekommen. In unserer Einrichtung arbeiten wir deshalb nach dem situationsorientierten Ansatz, da dieser Ansatz unserer Meinung nach eine Fülle von Möglichkeiten D:\68631055.doc/IF-G 4 (12) bietet, Kinder beim Hineinwachsen und Verstehen der Erwachsenenwelt zu begleiten. Der situationsorientierte Ansatz entspricht den Bedürfnissen der Kinder, z.B. - nach Spontaneität (ihre Ideen gleich umsetzen) nach Freiheit (eigene Grenzen zu finden usw.), nach Bewegung und der unmittelbaren Möglichkeit, ihre Gegenwart zu erleben und besser zu verstehen. Das Kind steht im Mittelpunkt dieser Pädagogik. Ausgangspunkt dieses Ansatzes sind die Bedürfnisse der Kinder von 2 Jahren bis zum Beginn der Schulpflicht. Für uns Erzieherinnen heißt das, Impulse der Kinder aufzugreifen. Den Schwerpunkt im situationsorientierten Arbeiten sehen wir im Freispiel. Dem Spiel kommt die Schlüsselrolle zu. Spiel ist für das Kind die grundlegende Form der Auseinandersetzung mit der Umwelt und dient zur Bewältigung der Realität. Das Spiel bietet den Kindern Raum, in vorbereiteter Umgebung selbst zu bestimmen, was und mit wem sie spielen möchten. Die vorbereitete Umgebung ist die Voraussetzung für das selbstständige Arbeiten, Experimentieren, Ausprobieren und Beobachten der Kinder. Alle Materialien sind für die Kinder zugänglich und weisen einen Aufforderungscharakter auf. Den Kindern werden auch kleinere Aufgaben übertragen. Die Unterstützung zum selbstständigen Handeln muss nicht immer ein Erwachsener leisten, es ist schöner, wenn Kinder selbst ausprobieren und/ oder sich gegenseitig helfen. Wir, die Erzieherinnen, sehen uns nicht als Animateure oder Unterhalterin, sondern als Entwicklungsbegleiterin und Anwältin des Kindes. Das entwicklungsbegleitende Handeln der Erzieherin vollzieht sich nicht in einem „luftleeren Raum“ oder geschieht zufällig, sondern ist das Ergebnis eines Zusammenspiels von unterschiedlichen Einflüssen und Faktoren. Impulse der Kinder werden aufgegriffen, um auf diese Weise die Entwicklung der Kinder zu fördern. Dabei stehen die Bedürfnisse der Kinder und nicht nur ihre Wünsche im Vordergrund. Die Erzieherinnen leiten aus Beobachtungen Situationen ab, die für die meisten Kinder von Bedeutung sind und entwickeln daraus Projekte für die Kindergartengruppe. Die Kinder werden bei den Vorbereitungen verschiedener Projekte mit einbezogen (z.B. Herstellen von Tischdekoration, Einkaufen usw.) Den Kindern wird somit das Verständnis vermittelt, dass Materialien nicht einfach vorhanden sind, sondern auch beschafft werden müssen. Erzieherinnen und Kinder besprechen auch belastende und störende Einflüsse und überlegen gemeinsam, diese dauerhaft zu verändern (z.B. Gruppenregeln, Regeln fürs Haus). Der situationsorientierte Ansatz orientiert sich an den Lebenssituationen der Kinder und bietet ihnen eine Erweiterung von Erfahrungsbereichen: Erfahrungen zu sammeln, um sich aktiv mit ihrer Umwelt auseinander zu setzen. 3.2 Gruppenübergreifendes Arbeiten Um den Kindern einen möglichst großen Erfahrungsbereich zu schaffen, werden sämtliche Räume, ebenso das Außengelände zu Spielbereichen erklärt und viele Aktivitäten gruppenübergreifend durchgeführt. Da die Kinder den ganzen Kindergarten und das Außengelände ständig zur Verfügung haben, halten sie sich an vielen Orten ohne direkte Beaufsichtigung auf, z.B. in der Turnhalle oder auf dem Außengelände. Wir Erzieherinnen vergewissern uns in regelmäßigen Abständen über das Spielgeschehen dort. Für alle Bereiche gibt es verbindliche Regeln, die gemeinsam von Kindern und Erzieherinnen aufgestellt werden und deren Einhaltung alle Kinder beachten müssen. Bei der Frage nach der Aufsichtspflicht kommt es unserer Meinung nach sehr darauf an, das Verhalten der Kinder einschätzen zu können und zu wissen, was man ihnen zutrauen kann und was nicht. Als vorteilhaft für unsere Arbeit sehen wir die vielen Beobachtungsmöglichkeiten, die sich durch gruppenübergreifendes Arbeiten ergeben. Die Mitarbeiterinnen können sich untereinander austau- D:\68631055.doc/IF-G 5 (12) schen und sich gegenseitig Rat und Hilfestellung geben und die Kinder können die Kompetenzen des gesamten Personals nutzen. 3.3 Raumkonzept Unsere Räume haben wir so eingerichtet, dass die Bedürfnisse der Kinder, zum Beispiel nach Bewegung oder Ruhe/Rückzug, bis hin zum Mittagsschlaf gewährleistet sind. 3.4 „Was Kinder im Kindergarten lernen Vieles von dem, was Kinder im Kindergarten lernen, tragen sie nicht vorzeigbar wie eine Bastelarbeit in der Hand mit nach Hause. Trotzdem haben sie dort eine Menge erfahren und gelernt - Qualitäten, die stark machen für das Leben. Zwölf Beispiele für Lernerfolge im Kindergarten, die vielleicht nicht gleich ins Auge springen, dafür Kinder aber umso wirkungsvoller in ihrer Entwicklung unterstützen. 1 Du bist mir wichtig In der altersgemischten Gruppe erleben sich Kinder mal groß, mal klein, mal stark, mal helfend und mal Hilfe suchend. Solche Erfahrungen sind die Grundlage für gegenseitiges Verständnis und verantwortliches Handeln. 2 Ich habe Interesse(n) Kinderfragen werden aufgegriffen. Zusammen macht man sich auf die Suche nach Antworten. Wo Kinder in ihrem Interesse ernst genommen werden, entwickeln sie Freude am Lernen und Entdecken. 3 Ich „be-“greife Kinder lernen ganzheitlich. Sie wollen Dinge nicht nur anschauen oder darüber reden. Sie wollen sie anfassen, daran riechen, schmecken, befühlen, damit experimentieren, matschen. Das ist im Kindergarten erlaubt und wird gefördert. Sinneswahrnehmungen sind die Grundlage für ein differenziertes Vorstellungs- und Denkvermögen. Deshalb haben zwar Kinder häufig schmutzige Hosen und klebrige Hände, aber nur so machen sie all die Erfahrungen, die sie später einmal in die Lage versetzen, in der Schule mitzudenken und Zusammenhänge gedanklich nachvollziehen zu können. 4 Ich kann etwas Sich selbst an- und ausziehen; die Schuhe allein anziehen; darauf achten, dass der verlorene Hausschuh wieder gefunden wird; das verschüttete Getränk selbst aufwischen. Das sind die kleinen Schritte zur großen Selbstständigkeit. 5 Das will ich wissen Die Triebfeder zum Lernen ist die Neugier. Und neugierig sind Kinder ganz gewaltig. Dies ist im Kindergarten erwünscht und wird unterstützt. 6 Ich traue mich Mit dem Messer schneiden, sägen, klettern - Kinder wollen Dinge „echt“ tun und nicht nur im Spiel. Im Kindergarten dürfen Kinder kochen, backen, werken, pflanzen – eben eigene Ideen verwirklichen. Zutrauen macht stark und motiviert. D:\68631055.doc/IF-G 6 (12) 7 Ich habe eine Idee Bilder malen, werken, gestalten, musizieren, im Sand spielen, Geschichten spielen und erfinden.... Der Kindergarten bietet Zeit, Möglichkeiten und Freiheit für eigene Ausdrucksformen. Dabei entwickeln Kinder Eigeninitiative und Phantasie, verfolgen ihre Ideen, finden eigene Wege und Lösungen; sie werden erfinderisch und kreativ. 8 Das mache ich gern Kindergartenalltag orientiert sich am Bedürfnis der Kinder. Besondere Bedeutung kommt dabei dem Spiel zu. Spielen macht Spaß und was Spaß macht, das machen Kinder mit ganzem Herzen. Zeit zu Spielen ist Zeit, in der Kinder einer Sache mit Konzentration nachgehen und dabei Ausdauer und Durchhaltevermögen entwickeln. 9 Ich gehöre dazu Mit anderen zusammen sein heißt für Kinder, vor allem mit anderen zu spielen. Gemeinsames Spielinteresse verbindet. Im Spiel planen Kinder miteinander, setzen sich auseinander, lernen sich zu behaupten, finden Kompromisse und schließen Freundschaften. 10 Ich habe etwas zu sagen Einen Streit miteinander zu klären; erzählen, was man erlebt hat; zusammen einen Ausflug planen; nach der eigenen Meinung gefragt werden; sagen können, was man will und was man nicht möchte. Das macht stark. Wer sich sprachlich ausdrücken lernt, kann sich mit anderen verständigen, wird nicht überhört und übergangen. 11 Ich habe eine Aufgabe Im Kindergarten übernehmen Kinder Aufgaben in der Gemeinschaft. Den Tisch decken, nach dem Spiel gemeinsam aufräumen, dem anderen beim Anziehen zu helfen, sich um ein neues Kind kümmern. In vielen kleinen Handlungen lernen Kinder, Verantwortung für einander und für eine gemeinsame Sache zu übernehmen. 12 Du wirst mir vertraut Im Kindergarten treffen Kinder aus Elternhäusern mit unterschiedlichen familiären, kulturellen und nationalen Hintergründen zusammen. Was sich gesellschaftlich „im Großen“ manchmal schwierig gestaltet, wird hier „im Kleinen“ oft schon selbstverständlich voneinander erfahren und miteinander gelebt.“ „Zwölf Beispiele“ aus: Theorie und Praxis der Sozialpädagogik Evangelische Fachzeitschrift für die Arbeit mit Kindern Ausgabe 6/98 13 Im Kiga dürfen Kinder Kinder sein. D:\68631055.doc/IF-G 7 (12) 4.0 Gezielte Angebote im situationsorientierten Ansatz in Ergänzung zum Freispiel 4.1 angeleitetes Freispiel Dazu gehören: Mal – und Bastelangebote Gesellschaftsspiele Puzzle und Kartenspiele Konstruktionsimpulse, z.B. für Lego, Holzbausteine Anleitung zum Rollenspiel ( z.B. in der Puppenecke) Musik und Tanz Theaterspielen Zur Entspannungs- und Wahrnehmungsförderung bieten wir den Kindern unterschiedliche Materialien, zum Beispiel Massagebälle, eine gemütliche Kuschelecke und Musik an. Im Bereich der Medienerziehung stehen den Kindern unter anderem Bilderbücher, Sachbücher, Hörspiele, einige Angebote am PC und Musik zur Verfügung. 4.2 Frühstücksangebot und Imbiss Die Kinder bringen ihr Frühstück und ihren Imbiss jeden Tag von zu Hause mit. Der Imbiss wird in der Zeit von 12:00 bis 12:30 Uhr gemeinsam eingenommen. Einmal in der Woche findet in der blauen Gruppe ein gemeinsam zubereitetes Frühstück statt und in der gelben Gruppe wird einmal in der Woche ein Mittagessen zubereitet. Die Eltern bringen dafür die Zutaten von zu Hause mit. Gemeinsam mit den Kindern bereiten wir Obst, Gemüse, Pizza, Nudeln, Brötchen, Pfannkuchen etc. zu. 4.3 Sing- und Spielkreise Regelmäßig bieten wir den Kindern am Vormittag Sing- und Spielkreise an. In diesen Runden spielen wir Sing- Tanz- und Fingerspiele, lernen neue Lieder kennen, lesen Geschichten vor oder lassen die Kinder erzählen, betrachten Bilderbücher, lernen Orffinstrumente kennen und vieles andere mehr. Zusätzlich zu diesem Angebot gibt es Kreise nur für die Maxikinder bzw. für die jüngeren Kinder, um differenzierte Angebote für die Altersgruppen zu machen. Einmal in der Woche findet ein großer gemeinsamer Singkreis mit beiden Gruppen statt. Dieser findet je nach Witterung auf dem Außengelände oder in der Turnhalle statt. 4.4 Vorlesepaten Vorlesepaten arbeiten ehrenamtlich in Kindertageseinrichtungen. Unsere Vorlesepaten kommen an zwei Tagen in der Woche zu uns ins Haus, um den Kindern Geschichten, Bilderbücher und Sachbücher vorzulesen. Sie ziehen sich dafür mit jeweils vier bis sechs Kindern in den gemütlichen Vorleseraum zurück. 4.5 Selbstbehauptungstraining Von Januar bis April bieten wir ein Selbstbehauptungstraining für die 4 bis 6 jährigen Kinder an. Der Kurs wird angeleitet von einem freien Mitarbeiter. Die Kursgebühren bezahlen die Eltern der Kinder. D:\68631055.doc/IF-G 8 (12) 4.6 Sport Die Kinder haben jeden Tag die Möglichkeit, ihren Bewegungsdrang in der Turnhalle oder auf dem Außengelände auszuleben. Alle Kinder sollen ausreichende Bewegungserfahrungen machen können. Außerdem ist es notwendig, sie in ihrer motorischen Entwicklung zu unterstützen. Dafür gibt es angeleitete Angebote in altershomogenen Gruppen: - Minis 2-4 Jahre - Midis 4-5 Jahre - Maxis, Kinder im letzten Kindergartenjahr 4.7 Projekte Ausgangspunkt für ein Projekt ist immer das Interesse von Kindern, Erziehern oder Eltern an einer bestimmten Sache. Kinder bemerken beispielsweise eine Veränderung der Natur, im Garten oder erzählen von Erlebnissen. Aus diesem anfänglichen Interesse entstehen weitere Nachfragen. Wir greifen diese Fragen auf und wir leiten zu weiteren Nachforschungen und Experimenten an. So entwickelt sich daraus ein Projekt. Projekte aus vergangenen Kindergartenjahren sind z.B. Projekte zum Thema Farben, Aufzucht von Pflanzen oder Schmetterlingen, Wir sind Kinder einer Welt, Groß und Klein, etc. 4.8 Geburtstage Wenn ein Kind Geburtstag hat, feiern wir diesen auch im Kindergarten. Zur Feier gehören Lieder, Kerzen und ein kleines Geschenk vom Kindergarten. Die Kinder und Eltern können sich mit Hilfe unseres Geburtstagsbuches aussuchen, ob sie lieber Eis, Pizza, Kuchen oder etwas anderes mitbringen möchten. 4.9 Arbeiten mit Vorschulkindern Im letzten Jahr vor der Schule nehmen die Kinder eine besondere Rolle ein: „Wir sind jetzt die Großen!“. Dieses Selbstwertgefühl wollen wir unterstützen. Von September bis Juni findet deshalb einmal in der Woche vormittags ein Maxitreff statt. In dieser Gruppe werden gezielte Angebote gemacht, z.B. Mathe und Zahlen, Englisch, Besuch der Feuerwehr, Museumsbesuch, Theater, Kreativangebote. Diese Ausflüge und Angebote werden in Form von Projekten vor- und nachbereitet. Es ist jedes Jahr geplant, zum Abschluss und Höhepunkt der Kindergartenzeit mit den Vorschulkindern im Kindergarten zu übernachten. 4.9 Ausflüge Ausflüge finden in erster Linie mit den Maxikindern statt (siehe Punkt 4.8.). Mit der Gesamtgruppe führen wir ebenfalls Ausflüge durch, zum Beispiel zum Indianerspielplatz oder zum Zoo. 4.10 Feste im Jahresverlauf Innerhalb eines Jahres feiern wir folgende Feste: - Karneval Ostern Familientag oder Sommerfest D:\68631055.doc/IF-G - St. Martin Nikolaus Advent und Weihnachten 9 (12) 5.0 Zusammenarbeit mit Eltern Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit mit interessierten Eltern. Unsere Formen der Elternarbeit sehen wie folgt aus: 5.1 Elterninformation Mindestens zweimal im Jahr finden Elternabende statt. Die Elternabende dienen der Informationsweitergabe und der Verdeutlichung und Transparenz unserer Arbeit. Zusätzlich bieten wir themenbezogene Elternabende, in der Regel mit Referenten, an (z.B. Verkehrserziehung, Zahnpflege). Aktuelle Informationen und Termine werden an den Gruppen-Pinwänden ausgehängt. In der Bring- und Abholzeit besteht die Möglichkeit, kurze Informationen zwischen Eltern und Erzieherinnen auszutauschen in Form von „Tür- und Angelgesprächen“. 5.2 Elternberatung Die Eltern haben die Möglichkeit, Termine für den Nachmittag ( 14:30-15:30 Uhr) oder für den Vormittag (08:00-09:00 Uhr) zu vereinbaren, um sich über den Entwicklungsstand ihres Kindes zu informieren. Zu diesen Gesprächen legen wir den Eltern die kontinuierlich geführte Bildungsdokumentation vor. Im Rahmen unserer Möglichkeiten beraten wir Eltern bei Erziehungsfragen. Bei weiter gehendem Bedarf bieten wir den Eltern an, andere Institutionen in Anspruch zu nehmen, z.B. das Institut für Jugendhilfe, Frühförderstellen, Logopäden, Ergotherapeuten etc. 5.3 Hospitation Um den Eltern einen Einblick in unseren pädagogischen Alltag zu ermöglichen, bieten wir nach vorheriger Absprache Hospitationen an. 5.4 Elternmitarbeit Eine Form der Elternmitarbeit ist die Arbeit als Elternvertreter im Elternrat. Einmal im Jahr wählen alle Eltern der Einrichtung pro Gruppe ein Mitglied des Elternrates und ein Ersatzmitglied. Der Elternrat tagt mindestens dreimal jährlich. Aus dem Gesetz zur frühen Bildung und Förderung von Kindern (Kinderbildungsgesetz – KiBitz) „§9 (2) In jeder Kindertageseinrichtung werden zur Förderung der Zusammenarbeit von Eltern, Personal und Träger die Elternversammlung, der Elternbeirat und der Rat der Kindertageseinrichtung gebildet. Das Verfahren über die Zusammensetzung der Gremien und die Geschäftsordnung werden vom Träger im Einvernehmen mit den Eltern festgelegt. Die Mitwirkungsgremien sollen die Zusammenarbeit zwischen den Eltern, dem Träger und dem pädagogischen Personal sowie das Interesse der Eltern für die Arbeit der Einrichtung fördern. (3) Die Eltern der die Einrichtung besuchenden Kinder bilden die Elternversammlung. In der Elternversammlung informiert der Träger über personelle Veränderungen sowie pädagogische und konzeptionelle Angelegenheiten. Zu den Aufgaben der Elternversammlung gehört die Wahl der Mitglieder des Elternbeirates. (4) Der Elternbeirat vertritt die Interessen der Elternschaft gegenüber dem Träger und der Leitung der Einrichtung. Er ist über wesentliche personelle Veränderungen bei pädagogisch tätigen Kräften zu informieren. Gestaltungshinweise des Elternbeirates hat der Träger angemessen zu berücksichtigen.“ D:\68631055.doc/IF-G 10 (12) Eine weitere Form der Elternmitarbeit ist die Vorbereitung und Durchführung von Festen mit Kindern und Eltern oder nur für Kinder und die Unterstützung bei anfallenden Arbeiten im Haus wie z.B. bei unseren Pflanznachmittagen. 5.5 Förderverein Eine andere Form der Elternmitarbeit ist die Mitgliedschaft und Mitarbeit im Förderverein. Zweck des Vereins ist die Förderung von Bildung und Erziehung in unserem Kindergarten. Der Satzungszweck wird verwirklicht durch die finanzielle Unterstützung von Aktivitäten und Veranstaltungen des Kindergartens, die Beteiligung bei der Anschaffung zusätzlicher Spiel- und Arbeitsmittel und die Beteiligung an Veranstaltungen des Kindergartens. So bietet der Förderverein in der Adventszeit den „Waffelverkauf“ an. Der Erlös aus dieser Veranstaltung fließt auf das Konto des Fördervereins. Von diesen Geldern wurden u. a. folgende Sachen für die Kinder angeschafft: neue Rädchen und Roller neues Sandspielzeug ein Spielhaus für den Flur Weidenhütten Holzhütte für das Aussengelände Farbe und Material für Verschönerungsarbeiten in der Turnhalle und in den Gruppen 6.0 Zusammenarbeit mit dem Träger Der Träger unserer Einrichtung ist die Stadt Duisburg. Uns ist eine gute Zusammenarbeit mit dem Träger sehr wichtig, sie basiert auf beidseitigem Vertrauen und Loyalität. Die Zusammenarbeit erfolgt unter Anderem in verschiedenen Arbeitskreisen mit den Bereichsleiterinnen des Jugendamtes. 7.0 Anleitung und Beratung von Praktikanten und Praktikantinnen Wir geben jungen Menschen die Möglichkeit, Praktika in unserer Einrichtung zu machen. Angefangen bei Schülerinnen und Schülern, die ein „Schnupperpraktikum“ machen, bis hin zur Ausbildung zukünftiger Kollegen und Kolleginnen. 8.0 Fortbildungen Der Besuch von Fortbildungen ist für jede pädagogische Mitarbeiterin ein fester Bestandteil ihrer Arbeit. Sie dienen der fachlichen als auch der persönlichen Weiterqualifizierung. Im Zeitraum eines Jahres hat jede Mitarbeiterin die Möglichkeit, zwei Fortbildungen während ihrer Dienstzeit zu besuchen. Informationen aus den FB werden dann an die Kolleginnen in der Einrichtung weitergegeben. Jedes Jahr findet für unseren Kindergarten eine zweitägige Teamfortbildung statt oder, damit abwechselnd, ein Klausurtag. Der Kindergarten bleibt an diesen Tagen geschlossen. D:\68631055.doc/IF-G 11 (12) 9.0 Zusammenarbeit mit anderen Institutionen Für unsere pädagogische Arbeit ist eine gute Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Institutionen wichtig. 9.1 Grundschulen und andere Kindertageseinrichtungen In Duissern gibt es einen Arbeitskreis aus Kindertageseinrichtungen und Grundschulen, der sich regelmäßig trifft und austauscht. Einmal im Jahr findet ein gemeinsamer Elternabend für die Eltern der vierjährigen Kinder statt. 9.2 Fachschulen und Berufskollegs für Sozialpädagogik Wir arbeiten mit vier Fachschulen und Berufskollegs für Sozialpädagogik zusammen, deren Schüler und Schülerinnen wir ausbilden. Zu diesem Zweck besuchen wir z.B. Informationsveranstaltungen der Schulen und arbeiten eng mit den Lehrern der zu betreuenden Praktikanten zusammen. 9.3 Institut für Jugendhilfe Im Rahmen der Elternberatung, z.B. bei Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern, arbeiten wir mit dem Institut für Jugendhilfe zusammen. 9.4 Verkehrspolizei Die Verkehrspolizei bietet zweimal im Jahr in unserem Haus Informationsveranstaltungen für Eltern und Kinder zum Thema „Sicherheit im Straßenverkehr“ an. Dazu wird für die Kinder einmal ein Fußgängertraining angeboten und ein Fahrradtraining. Begleitend dazu findet auch einmal jährlich ein Gruppengesprächskreis statt und ca. alle drei Jahre besucht uns der Verkehrskasperle. 9.5 Gesundheitsamt Wir bekommen zweimal im Jahr Besuch von der „Zahnfee“ Susi und ihrem Freund „Oli“ vom Gesundheitsamt. Sie informieren die Kinder über gesunde Ernährung, die richtige Zahnpflege und wie beides zusammen hängt. Anschließend üben sie im Waschraum mit den Kindern den richtigen Umgang mit der Zahnbürste. 9.5 Zahnarztbesuch Ein/e Zahnarzt/Zahnärztin besucht uns ehrenamtlich zweimal im Jahr, um die Zähne der Kinder zu kontrollieren. 9.6 Ortsteilkonferenz Drei bis vier Mal im Jahr gibt es im Bezirk Duissern eine Ortsteilkonferenz. Daran beteiligt sind alle Institutionen des Bezirkes. Es werden Informationen ausgetauscht und gemeinsame Aktionen geplant. D:\68631055.doc/IF-G 12 (12)