VWA Vorlesung Preispolitik Bedeutung des Preises als absatzpoltisches Instrument Preis: Entgelt für Erwerb der Leistung (Produkt) Mehr oder weniger subjektive Wertbestimmung der Leistung Abnehmer will grundsätzlich höchste Leistung zum günstigsten Preis Anforderung an den Preis: - attraktiv – nicht zwangsläufig - auskömmlich – billig - Umsatz -> Gewinn erzielen - Angebotsfunktion Value-Map Qualität hoch mittel niedrig gut sehr gut schlecht akzeptabel ganz schlecht schlecht hoch mittel ausgezeichnet sehr gut unter Umständen akzeptabel niedrig Preis Preiskomponenten: Nachlässe Konditionen Zielsetzung: höchste akquisitorische Wirkung höchste subjektive Wertempfindung U = Preis (p) * Menge (x) G = Umsatz (Erlös) – Kosten (K) Einen Preis zu setzen, der über den Umsatz den günstigsten Gewinn realisierbar macht. Preisgestaltung: Grund- und Listenpreis: bes. Nachlässe, Konditionen für bes. Anlässe/Wünsche des Kunden => individuelle Preispolitik => psychologischer Nutzen: höherwertiges Produkt für günstigeren Preis Aufpreis: Grundleistung zu Grundpreis anbieten (z.B. Automobil-Industrie); alles andere gibt es zum Aufpreis Erstellt von Romy Eiselt und Gerhard Dietrich aus Mitschrift der Vorlesung von Dr. Rainer Hauzeneder Januar 2005 VWA Vorlesung => Produkt an sich kann man sich leisten, da man weniger zahlen muss; jeder Zusatznutzen kann bepreist werden => sehr individualistisch (keine 2 gleichen Produkte) => andere Strategie: Komplettmodelle Brutto-, Nettopreis: B 2 B - Business: Nettopreise im Sinne der Mehrwert-Steuer (auf den angegebenen Preis kommen noch 7% oder 16%) Mondpreise: Bruttopreise, die nicht real bezahlt werden w/diversen Nachlässen Preisbindung/-empfehlung: Hersteller Handel Konsument vorschieben, zu welchem Preis Produkt zu verkaufen sei => Hersteller musste dies überwachen => Tante-Emma-Läden haben damals davon profitiert Rabattsysteme: altes Skript S. 46 Angebot Menge Nachfrage Nachlass Kosteneinsparung Kostenerhöhung Kostenausgleich = Mengenrabatt Rabatt => Leistung Skonto => Zeit Bonus => Leistung und Zeit psycholog. Mehrwertsteuerausweis Incoterms (z.B. FOB) Finanzierungen Sonderverkäufe Erstellt von Romy Eiselt und Gerhard Dietrich aus Mitschrift der Vorlesung von Dr. Rainer Hauzeneder Januar 2005 VWA Vorlesung Preisstellung im Absatzkanal Preispolitik indirekter Weg Hersteller Handel direkter Weg indirekter Weg Hersteller Handel direkter Weg Konsument Konsumgüter (mehrstufig) Konsument Konsumgüter (einstufig) Hersteller InvestitionsGüter (mehrstufig) Hersteller InvestitionsGüter (einstufig) Preisstrategien, Preisgestaltung bei Konsumgütern und Preiswahrnehmung durch die Konsumenten (Beispiele) o Preisschwellenstrategie (1,99 €; 3,99 €; etc.) absteigender Preis psychisch besser; z.B. aufsteigende Zahlen: 321,00 besser als 468,00 o Nachlässe (50% Ersparnis; statt 79,00 nur noch 39,90) Ausgaben A = Konsument K + Sparen S Preistaktik je mehr man kauft, desto größer die Ersparnis –jedoch mehr ausgegeben o Aggressivität (großgeschriebener PREIS; größer als Produkt) o "Preisalleinstellung" ("Media Markt Preis") o Postenware ( "Nur solange der Vorrat reicht") o Herstellermarken ( Rotessa Blaukraut von Hengstenberg bei Rewe) oder auch Zweitmarken o "Information" ("Aldi informiert") o Handelsmarken da Hersteller unter Druck ist, seine Produkte z.B. auch bei Aldi verkaufen zu können, bekommt der Handel nur eine unverbindliche Preisempfehlung; es entstehen Preisvergleiche zw. 10% und 30% o Aktionspreis Nachteil: keine Kundenbetreuung; Hornbach bietet durchgehend günstig an, wenn auch nicht so niedrig wie bei Aktion; Marken-Discounter = SoftDiscounter; Hard - Discounter = billiger, keine Marken (Aldi, Norma, Lidl) o Preisfiguren (0,07 für Kiwi, 1,29€) o Konditionen (Finanzierung) o Einheitsstrategie (McDonalds, Läden mit 1 Teil = 1€) o Preisdurchsetzung (McDonalds) o Einstiegspreise (Boss-Anzug für 320,00 bei Hirmer) o Dauer-Niedrigpreiskonzept o Sonderveranstaltungen ( im WSV) o Preisimage o Treuebonus Konditionen (Versuch der Kundenbindung) Erstellt von Romy Eiselt und Gerhard Dietrich aus Mitschrift der Vorlesung von Dr. Rainer Hauzeneder Januar 2005 VWA Vorlesung Preis und Leistung (Beispiele für die Einbeziehung des Preises bei einer Käuferentscheidung) SOR (Stimulus-Organismus-Response) O S => Preis wahrnehmung Preis -erlebnis Preiskenntnis Preiskognitive beurteilung Faktoren Preismotivation Preiseinstellung Preisverhalten akquistitorische Ebene Preiseinstellung: Kunde betritt einen Laden, in dem er häufiger kauft, weil er ihn als günstig einschätzt, um ein Markenkleid zu kaufen Preiswahrnehmung: Beim Betreten sieht er ein Kleid wie es ihm vorschwebt mit einem auffälligen, roten Preisschild 390,00€. Preiskenntnis: Aus der Erfahrung früherer Käufe in diesem Laden hatte er mit einem Preis von 450500,00€ gerechnet. Preiserlebnis: Die Aussicht auf den an seinen Erwartungen gemessenen günstigeren Preis erfreut ihn. Preismotivation: Dennoch will er sicher gehen und in diesem Geschäft und bei Wettbewerbern weitere Preisvergleiche anstellen. Preisbeurteilung: Er kommt zu dem Entschluss, dass das Kleid zwar günstig, aber ein etwas teureres, dafür rein seidenes Kleid beim Wettbewerber vielleicht noch günstiger ist. Angesichts der Tatsache, dass in Kürze SSV ist (Preiskenntnis), entschließt er sich zum Warten, um noch günstigere Angebote zu bekommen. = Preisverhalten Erstellt von Romy Eiselt und Gerhard Dietrich aus Mitschrift der Vorlesung von Dr. Rainer Hauzeneder Januar 2005 VWA Vorlesung Preiswahrnehmung: subjektive und objektive Aufnahme von Preisinformationen führt zu selektiver und subjektiver Verarbeitung und zu Vereinfachungen in Kategorien, z.B. billig, teuer, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis führt als Ergebnis zu einem Preisempfinden mehrere Theorieansätze: z.B. Adaptions-Level-Theorie (Helson): individuelles Preis - Niveau Referenzpunkt als Ergebnis der Wahrnehmung des gesamten Preisumfeldes Umfeld bezogene Preise und Preisbeurteilung Dynamisierung Preiskenntnis (Preis lernen und wissen): Erfahrungen und Beobachtungen führen zu o Informationsfunktion o Verhaltensfunktion Preiswissen (Inhalt, Umfang, Genauigkeit) o Allg. Wissen (Preisanker, -bereitschaftsschwellen) o Marke bezogenes Preiswissen o Preiswissen über Einkaufsstätten o Preiswissen über Aktionen Umfang und Genauigkeit werden durch Preismotivation bestimmt: o Rang skalierte Preiskenntnis o Preisimage bezogene Preiskenntnis Theorieansätze für das Preislernen o Mere–Exposure-Effekt: Penetration von günstigeren Preisinformationen o Reizgeneralisierungseffekte: Pars pro toto – Urteile o Reizdiskriminierungseffekte: Normalsortiment und Sonderangebote o Emotionale Preiskonditionierung: Lockangebote z.B. bei Markteintritt prägen das Image kognitive Lernprozesse o Verarbeitungstiefe (Preismotivation) o Lernen am Modell (Karstadt, Aldi) o Preis orientierte Habitualisierung, Dominanz des Preises bei Festlegung auf bestimmte Produkte, Marken usw. unter Akzeptanz der Leistung Preisbeurteilung: Verwendung der Preiskenntnis zu Preisurteilen unter Berücksichtigung von Nebenbedingungen z.B. Budget. Preisurteile: Indikator geleitete Urteile (z.B. Marken, Handelsunternehmen) Preis-Leistungs-Urteile bei "gleicher" Leistung Preis-Leistungs-Urteile bei nicht "gleicher" Leistung Erstellt von Romy Eiselt und Gerhard Dietrich aus Mitschrift der Vorlesung von Dr. Rainer Hauzeneder Januar 2005 VWA Vorlesung Rangindex-Matrix (nach Diller) teuer normal billig Preisklassen 0 1 2 sehr gut gut 4 3 4 3 5 4 6 5 Qualität normal 2 2 3 4 ausreichend ungenügend 1 0 1 0 2 1 3 2 Dilemma Preis-Leistungs-Verhältnis Zahlen sind sehr subjektiv billig = gut (6) und teuer = schlecht (4) Preiserlebnisse: Preise sind mit Emotionen verbunden, "Es war schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben", Schnäppchen Intensität der Preiserlebnisse o "heiße Preiserlebnisse" z.B. beim Schlussverkauf oder in der Tourismuswerbung o kalte Preiserlebnisse, stille Freude bei einer Versteigerung Richtung der Preiserlebnisse o Emotionen über niedrige oder hohe Preise Preismotivation: "Bedürfnis des Kunden, nach Preisinformationen zu suchen" und sie zu verwenden Preisachtsamkeit o die insgesamt schwach ausgeprägte Auftriebskomponente für den Preis Preiselementebewußtsein o Einbeziehung von "Nebenkosten": Wegekosten beim Kauf im Factory Outlet oder auf dem Bauernhof, Zusammenbau, häufig auch positive Erfolgserlebnisse Alternativbewußtsein o Produktaustausch o Bezugsquellenaustausch o Kaufzeitpunkt Preiseinstellung: Komplexes Konstrukt aus die Preisbeurteilung bestimmenden Komponenten Preiszufriedenheit o nicht die kontaktbezogene, sondern langfristige Einschätzung der Preiswürdigkeit Preisvertrauen o Erwartung der fairen Preise, "wir haben den fairen Preis", Geldzurück-Garantie, wenn der Artikel bei einem anderen Anbieter billiger ist Erstellt von Romy Eiselt und Gerhard Dietrich aus Mitschrift der Vorlesung von Dr. Rainer Hauzeneder Januar 2005 VWA Vorlesung Preis-Qualitäts-Strategien => siehe neues Skript S. 46 Abb. und altes Skript S. 44 untere Abb. zu Preistrends Beispiel: TZ - Test über Discounter-Champagner vom 23.12.2004 7 Champagner für € 11,99 und 1 Markenchampagner, der sich deutlich abhob Gewinner Charles Bach mit roten Etikett von Minimal Fazit: Qualitätsbeurteilung ist sehr schwierig Preistheorie Preispolitik auf vollkommenen und unvollkommenen Märkten => siehe auch neues Skript S. 48 Abb. oben Homogene Güter haben identischen Nutzen. Bei inhomogenen Gütern gibt es unterschiedlichen Nutzen. Differenzierte Preise für gleiche Produkte, weil unterschiedlicher Nutzen angeboten wird. homogenes Gut: Kaffee, Kakao, Erze, Benzin, etc. Kriterien für Kaufentscheidung klassische Preistheorie Nutzenmaximierung der Marktpartner Zeitpunktmarkt Vollkommene Information Keine räumlichen, sachlichen, zeitlichen und persönlichen Präferenzen Preis ist einziges Kaufkriterium Erstellt von Romy Eiselt und Gerhard Dietrich aus Mitschrift der Vorlesung von Dr. Rainer Hauzeneder Januar 2005 VWA Vorlesung Preispolitik auf vollkommenen und unvollkommenen Märkten Merkmal Marktverfassung Güter/Produkte Differenzierte Preise Klassische Preistheorie Vollkommener Markt Homogen Unmöglich Preispolitik in der Praxis Unvollkommener Markt Inhomogen Möglich Preistheorie Kriterien für die Kaufentscheidung Klassische Preistheorie o Nutzenmaximierung der Marktpartner o Zeitpunktmarkt o Vollkommene Information o Keine sachlichen, zeitlichen, räumlichen und persönlichen Präferenzen PREIS IST EINZIGES KRITERIUM Praktische Preispolitik `Marketing ist die Strategie, Produkte inhomogen zu machen und so durch den Verkauf von Zusatznutzen eine präferenzbestimmte Preispolitik zu ermöglichen` o Subjektiver Vorteil o Getrennte Märkte o Keine vollkommene Information o Präferenzen PREIS DURCH PRÄFERENZ MITBESTIMMT Durch die Schaffung von Präferenzen versuchen die Unternehmen den Konsumenten von dem Produkt zu überzeugen mit dem Ziel eines Kaufes. Marketing ist das Bemühen die Güter inhomogen zu machen! Morphologisches Marktformenschema Systematisierung nach der Zahl der Marktteilnehmer auf der Angebots und Nachfrageseite unter der Prämisse des vollkommenen Marktes. Nachfrager Anbieter Viele Anbieter Viele Nachfrager (relevante, klassische Formen) Vollständige Konkurrenz – ´Polypol` (z.B. Milch, Mode) Wenige Nachfrager 1 Nachfrager Nachfrage – Oligopol (z.B. Autozulieferer) Nachfrage – Monopol (z.B. Bundeswehr) Wenige Anbieter Angebots – Oligopol 8z.B. Tankstellen) Bilaterales – Oligopol (z.B. Schiffsbau) Beschränktes Nachfrage – Oligopol (z.B. Polizei, Bundeswehr) 1 Anbieter Angebots – Monopol (z.B. ehem. Post) Beschränktes Angebots – Monopol (z.B. Toll Collect) Bilaterales Monopol Preistheorie – Polypol (atomistische Konkurrenz) Erstellt von Romy Eiselt und Gerhard Dietrich aus Mitschrift der Vorlesung von Dr. Rainer Hauzeneder Januar 2005 VWA Vorlesung Markträumungspreis unter der Prämisse des vollkommenen Marktes o Es gibt nur eine funktionierende Beziehung – die zwischen Preis und Menge o Nachfrager haben Vorstellung über die nachfrageorientierte Menge in Abhängigkeit vom Preis (Nachfragekurve) Preis Menge o Anbieter haben Vorstellung über die angebotene Menge in Abhängigkeit vom Preis (Angebotskurve) Preis Menge o Verkäufe und Käufe sind nur bei einem Übereinstimmungsbereich von Angebot und Nachfrage möglich. Preis funktioniert nicht Menge Erstellt von Romy Eiselt und Gerhard Dietrich aus Mitschrift der Vorlesung von Dr. Rainer Hauzeneder Januar 2005 VWA Vorlesung Preis Unverkaufte Menge (Angebotsdruck => sinkende Preise) A P1 Markträumung (Gleichgewichtspreis) Konsumentenrente P3 Produzentenrente P2 Fehlmenge (Nachfragedruck => steigende Preise) X1 Nachfrager X2 Anbieter X3 A=N (ideal) N Menge X1 Anbieter X2 Nachfrager Konsumentenrente Ersparnis der Konsumenten, die bereit gewesen wären einen Preis > P3 zu bezahlen, es aber nun für P3 erhalten haben. Produzentenrente Gewinn der Produzenten, die bereit gewesen wären einen Preis < P3 zu akzeptieren, es aber für P3 verkaufen konnten. Der Marktführer hat folge dessen die größte Konsumentenrente! Oligopol Der Oligopolist strebt ebenfalls nach dem maximalen Preis. Er benötigt dazu mehr Informationen als der Monopolist. o o o o Nachfragekurve Kostenkurve Nachfragekurve der Wettbewerber Reaktion der Wettbewerber auf seine Preisänderungen Im Oligopol sind also die Vollkommenheitsmerkmale des Marktes Voraussetzung und der Preis das einzige Entscheidungskriterium. Im Ergebnis liegt eine vollständige Ausschöpfung der Preisbereitschaft der Nachfrager vor und somit tendiert der Preis ebenfalls zum Markträumungspreis. Erstellt von Romy Eiselt und Gerhard Dietrich aus Mitschrift der Vorlesung von Dr. Rainer Hauzeneder Januar 2005 VWA Vorlesung Monopol Preis Größter Abstand Variable Kosten P Optimal Umsatzkurve Fiskosten N X Optimal Menge In diesem Punkt (Tangentialpunkt) ist G maximal! Wie ist der Preis? Der Monopolist muss seine Angebotskurve und seine Kostenfunktion kennen. Ebenfalls muss er nach Gewinnmaximierung streben. Besser ist jedoch der Aufgeklärte Monopolist. Dieser schöpft seine Monopolstellung nicht vollständig aus, sondern verhält sich unauffällig und „günstig“, damit kein Wettbewerb angelockt wird. Der Monopolist realisiert bei P Optimal und X Optimal den höchsten Gewinn (Cournot´ scher Punkt). Preispolitik in der Praxis Monopolistischer Bereich Preis P1 Monopolistischer Bereich P2 Menge X1/2 Die Bedingungen des vollkommenen Marktes gelten nicht! Durch die Präferenzbildung wird ein Einfluss auf den Verlauf der Nachfolgekurve genommen. Im monopolistischen Bereich reagieren die Konsumenten auf Preisänderungen nicht mit Mengenänderungen. Erstellt von Romy Eiselt und Gerhard Dietrich aus Mitschrift der Vorlesung von Dr. Rainer Hauzeneder Januar 2005 VWA Vorlesung Hohes Präferenzniveau Preis P1 P2 Menge X1/2 Nachfragekurve fällt im monopolistischen Bereich senkrecht ab => hohes Präferenzniveau, da Preis wegen hoher Präferenz keine Rolle spielt. Niedriges Präferenzniveau Preis P1 P2 Menge X1 X2 Monopolistischer Bereich fällt flacher aus => niedriges Präferenzniveau, da Preis noch eine kleine Rolle spielt. Preispolitik in der Praxis ist Abhängig vom Absatzweg, direkt oder indirekt (ein- oder mehrstufig) und dem Zusatznutzen! Diese beiden Komponenten bestimmen den Preis! Autonome Preispolitik (Direkter Absatzweg oder Vertriebsbindung) Hersteller Konsument Nichtautonome Preispolitik (Indirekter Absatzweg) Erstellt von Romy Eiselt und Gerhard Dietrich aus Mitschrift der Vorlesung von Dr. Rainer Hauzeneder Januar 2005 VWA Vorlesung Autonome Preispolitik o o o o o Direkter Kundenkontakt und direkte Preisfestsetzung Mögliche Individualisierung Möglichkeit zu Preisveränderung Preispolitische Nebenleistungen Kein unmittelbarer Preisvergleich Nichtautonome Preispolitik o o o o o o Konditionen – Verhandlung mit dem Handel Konfrontation mit den Marketingzielen des Handels Regalwettbewerb Listungsabhängigkeit Handelsmarken – Wettbewerb Vertriebslinienbezug Im Prinzip ist die Entscheidung, ob indirekter oder direkter Absatzwege unabhängig vom zu erzielenden Preis, da die Kosten für den Vertrieb (Quantität, räumliche Überbrückung,…) gleich hoch sind. Erstellt von Romy Eiselt und Gerhard Dietrich aus Mitschrift der Vorlesung von Dr. Rainer Hauzeneder Januar 2005 VWA Vorlesung Preispolitik in der Praxis Nicht autonome Preispolitik : Grundkonstellation Nettopreissystem : Listenpreis – Konditionen Bruttopreihintergrund : Hersteller hat Vorstellung über den „ besten“ empfohlenen Verkaufspreis Nationale Zentrale FilialSystem H E R S T E L L E R Genossenschafften, Ketten, Kontore Selbständige Zentrale Listung, Zentrale Konditionen, Zentrale Zielvereinbarung Regionale Zentrale Handelsfirmen (Einzelhandel) Ohne Bedeutung Konsument Hohe Durchsetzung Wenig SpielRaum bei reg. Sortimenten u. Preisen Zentrale Listung, Zentrale Konditionen, Zentrale Zielvereinbarung Listungsentscheidung, regionale Zielvereinbarung regionale Konditionen Listungsentscheidung, regionale Zielvereinbarung Hauskonditionen eigene Konzepte Geringe nationale Bessere regionale Firmenbezogene Durchsetzung von Konzepten, geringe Mengenvereinbarungen Regiebetriebe (Filiale des GH) Regiebetriebe Regiebetriebe Durchsetzung wie Filialbetriebe Konditionen Mengenkonditionen Einlistung Auslistungsvermeidung Delkredere - Provisionen Steigerungskonditionen Regionale Konditionen Platzierung Werbekostenzuschüsse Strafkonditionen Erstellt von Romy Eiselt und Gerhard Dietrich aus Mitschrift der Vorlesung von Dr. Rainer Hauzeneder Januar 2005 VWA Vorlesung Hersteller-Handel-Konflikt bei der Preis und Konditionspolitik Hersteller will: hohe Herstellerverkaufspreise geringe Konditionen Artikel bezogene Kalkulation hohen Wertschöpfungsanteil stimmiges Produkt-/ Preisimage überregional einheitliche Preise Einfluss auf den Einzelhandelsverkaufspreis Individuelle Konditionen Preispflege (lange gleiche Preise) Handel will: niedrige Einstandspreise hohe, individuelle Konditionen Sortimentskalkulation hohen Wertschöpfungsanteil Betriebstypen/Preisimage Lokale Wettbewerbspreise Preisautonomie Einführungs-/Untereinstandspreise Meistbegünstigungen (gleiche Konditionen wie andere) Sonderangebote, Aktionen Zu Jahresgespräch (S. 60) Lfd. Listungsgespräche Ein- oder Erstlistung: o Listenpreis o Mengenkonditionen o Regalpflege (Merchandising) o Logistik (Strecken oder Zentralbelieferung z.B. Kleidung) o Delcredere-Provision o Wettbewebsausschluss ( z.B. Coca Cola oder Pepsi) o Aktionen (z. B. Aldi) o Behandlung der Altbestände o Werbung und Werbekostenzuschüsse ….plus o Drohend Auslistung Erstellt von Romy Eiselt und Gerhard Dietrich aus Mitschrift der Vorlesung von Dr. Rainer Hauzeneder o o o o Ergebnis der Zusammenarbeit Steigerungsrabatte Reg. Schwerpunkte Neue Produkte/Austausch alter Produkte o Auslistungs- VermeidungsRabatte o Wertanalytische Produktgestaltung o Preis- u. Konditionsangebote o Neue Produkte u. Produktauslistung Januar 2005 VWA Vorlesung Fazit: Jahresgespräche sind eine Machtfrage zwischen Handel u. Hersteller (Marktzugangsfunktion des Handels u. Attraktivität des Herstellerprogramms) Jahresgespräche sind Kampf um die Anteile an der Wertschöpfung zum Konsumenten Schwächung der Hersteller- und Stärkung der Handelsposition Konzentration und Nachfragemacht im Handel Handelsmarken Gruppen u. Flächenwettbewerb im Handel Trend, den Preis über die Qualität zu stellen Unternehmenskultur des Handels Stärkung der Hersteller- und Schwächung der Handelsposition Marken mit hoher Akzeptanz beim Konsumenten Attraktive Angebotsprogramme Sprungwerbung (z.B. Marlboro) Konzentration auf der Herstellerseite Auswirkung der mehrstufigen Preisbildung auf die Konsumentenpreise Der Handel ist weit weniger als vermutet an den Listenpreisen sondern an den Handelsindividuellen Konditionen interessiert, die ihm Preisspielräume im Wettbewerb geben Der Handel ist in Ausübung seiner Nachfragemacht sehr erfinderisch in Bezug auf neue Konditionen Im Rahmen dieses Preisspielraumes bestimmt er seinen kalkulatorischen Ausgleich und seine Preisfiguren Der Konsument bekommt immer ein Gesamt- Preis- Angebot aus wechselnder hochpreisig , aktionsbezogenen oder normal kalkulierten Preisen Der Kunde profitiert im Augenblick von der Überbesetzung bei den Verkaufsflächen und von der Konjunktur Gemeinsames Ziel beider ist die Ausschöpfung der Preisbereitschaft der Konsumenten Zur Preisbereitschaft der Kunden (S.66) Ermittlung der Preisbereitschaft (durch Mafo) Labortest : Repräsentative Bestimmung des subjektiven Preis- LeistungsVerhältnisses Storetest : Preistest in der Situation des Angebotes im Regal ohne begleitende Präferenzmaßnahmen, z.B. Werbung Markttest : Flächendeckender Test in repräsentativen Testmärkten mit Medienabgrenzung, z.B. Berlin Erstellt von Romy Eiselt und Gerhard Dietrich aus Mitschrift der Vorlesung von Dr. Rainer Hauzeneder Januar 2005 VWA Vorlesung Zielbezogenheit der Preisfestsetzung (nicht nach Kosten, sondern hach Zielen) 1. Preisniveau 2. Preisbindung und Preisempfehlung 3. Brutto- und Netto- Preissysteme 4. Preisdifferenzierung (nach Kunden) 5. Preisvariationen (im Angebot) 6. Sonderverkäufe 7. Preisfiguren (z.B. 1,99) 8. Preispolitische Überlegungen Preis Preisbereitschaft Preisobergrenze Ziel abhängiger Preisspielraum z.B. Einführung Abschöpfung Wettbewerb Ausverkauf Preisuntergrenze Stückkosten + Gewinn (einzige Funktion der Kosten = Preisuntergrenze) Beispiele / Erläuterungen zu Zielbezogenheit der Preisfestsetzung zu 1: Festlegung der Preisklasse unter Beachtung des Grund- und des Zusatznutzens, z.B. Persil und Spee zu 2: Bindung: Nutzung der gesetzlichen Möglichkeiten, z.B. Pharmazie Empfehlung: für nicht kalkulierende oder auszeichnende Kunden zu 3: Brutto bei Preisbindung oder bei Qualitäts- oder Sozialfunktion des Preises, z.B. Mondpreise in Hotels zu 4: - horizontal (unterschiedliche Preise im Handel) - vertikal ( Scholle in Hamburg= 30DM, in München kostet diese nur die Hälfte/ trotz Transport (zu vernachlässigen) >> Preisbereitschaft) - räumlich (national / international) - zeitlich (Happy Hour) - nach Abnehmern (Mitglieder / Nichtmitglieder) - nach Kaufkraft (Kindertarife) soweit die Märkte zu trennen sind zu 5: unterschiedliche Produktvarietäten, z.B. Automobil zu 8: aggressive Preispolitik: z.B. Media Markt Erstellt von Romy Eiselt und Gerhard Dietrich aus Mitschrift der Vorlesung von Dr. Rainer Hauzeneder Januar 2005 VWA Vorlesung traditionelle Preispolitik: z.B. Warenhäuser Premium – Strategie: z.B. Käfer, Ferrari Fazit: Preispolitik ist ein äußerst komplexes Gebiet, der Preis ergibt sich: Preisstrategie - Grundnutzen - Zusatznutzen - Präferenzen - Wettbewerbssituation - Zielsetzung - Konjunktur - Lebenszyklus - Verkaufsort - Zeit Preistaktik in unterschiedlichsten Formen: - Referenzartikel - Preisänderungen - Angebotsdefinition PREIS Erstellt von Romy Eiselt und Gerhard Dietrich aus Mitschrift der Vorlesung von Dr. Rainer Hauzeneder Januar 2005