anderson-kap3-aufmerksamkeit-und

Werbung
3.Aufmerksamkeit und Leistung
Serieller Flaschenhals
Punkt, an dem es nicht mehr möglich ist, alles parallel zu verarbeiten
(serial bottleneck)
Theorie der frühen
Auswahl bevor wir den Stimulus wahrnehmen
Auswahl (early
selection)
Theorie der späten
Auswahl nachdem wir den Stimulus wahrgenommen haben
Auswahl (late selection)
3.1. Auditive Aufmerksamkeit
Dichotisches Hören
Gleichzeitiges Hören von 2 Informationen (Stereokanäle)
beschatten
Verfolgen von nur einer Information, die andere ausblenden;
Beispiel: Party, nur ein Gespräch wird verfolgt
Die Filtertheorie
Broadbent (1958):
- Theorie der frühen Auswahl
- Auswahl am Flaschenhals auf Grund physikalischer Merkmale
- Gehirn wählt Nervenbahnen, die Aufmerksamkeit garantieren,
bevor Stimme oder Inhalt identifiziert werden können
Cocktailpartyphänomen
- eigener Name wird aus anderen Gesprächen herausgehört
- Information wird auf Grund des semantischen Inhalts ausgewählt
 Auswahl der Information entweder auf Grundlage eines
körperlichen Organs , oder des semantischen Inhalts
Dämpfungstheorie
Treisman (1965)
- Informationen werden wegen Physikalischer Merkmale zwar
abgedämpft, aber nicht völlig herausgefiltert (viele Befunde
stimmen damit überein)
Theorie der späten
Deutsch &Deutsch (1963)
Auswahl
- gesamte Information wird ungedämpft verarbeitet
- Begrenzung der Kapazität des Reaktionssystems
- (Beispiel: Probanden wechseln Aufmerksamkeit von Ohr zu Ohr
um der semantischen Information zu folgen)
Echoisches Gedächtnis
Neisser (1967)
- System das unverarbeitete auditorische Information behält
- Infos gehen innerhalb von 5 Sek verloren
3.2. Visuelle Aufmerksamkeit
Aufmerksamkeit und
- meistens richten wir Aufmerksamkeit auf dem Punkt, den wir
Fovea
fokussieren und Augen bewegen sich so, dass die Fovea den
Punkt verarbeitet, dem wir Aufmerksamkeit zukommen lassen
- Man kann aber auch die Aufm. Vom Fixationspunkt
wegverlagern
- Der nichtfovealen Region muss man Aufm. schenken um sie
überhaupt als interessant zu identifizieren
Erikson & St. James
Spotlight-Metapher
- Aufmerksamkeit kann wie ein Spotlight im visuellen Feld bewegt
werden
- Je größer das Spotlight, desto schlechter die Verarbeitung
- Spotlight kann sogar innerhalb des fovealen Sehens variieren
(LACIE – Experiment; LaBerge)
Informationsauswahl
- Kombination des Gebrauchs körperlicher und inhaltlicher Hinweisreize
- visuelle Aufmerksamkeitsausrichtung auf Raumregion 
Neuronale Grundlage
Verstärkung des zugehörigen kortikalen Signals
- Reaktion nach 70-90 ms statt 200ms
-
Visuell sensorisches
Gedächtnis
Ganzberichtsverfahren
Teilberichtsverfahren
Ikonische Gedächtnis
Bewegung der
Aufmerksamkeit
Merkmals-IntegrationsTheorie
Mustererkennung
Neglect des visuellen
Feldes
Objektzentrierte
Aufmerksamkeit
Hemmung der Rückkehr
MODELL DER FRÜHEN AUSWAHL (auf Basis von
physikalischen Eigenschaften, Orten im Raum)
- kurze Reizdarbietung im Feld des Aufmerksamkeitsfokus
(50ms); maximal 6 Buchstaben können frei wiedergegeben
werden  Ganzberichtsverfahen
- Teilberichtsverfahren: unmittelbar nach Darbietung wird Hinweis
gegeben, welche Zeile beachtet werden soll  fast alle Items
einer Viererzeile können wiedergegeben werden
-  Alle Items müssen in visuellem Kurzzeitgedächtnis gewesen
sein, verblassen aber bevor ihnen Aufmerksamkeit zuteil werden
konnte
Sperling (1960): visueller sensorischer Speicher
Sperling (1967)
- kann visuelle Information bis zu 5 sek speichern
- wird sofort überschrieben bei neuer Reizvorlage im
Nachexpositionsfeld
- entspricht echoischem Gedächtnis
- evt. den Photorezeptoren zuzuordnen (Sakitt, 1976)
- Aufmerksamkeit muss sich durch das ikonische Gedächtnis
bewegen und enkodieren
- 0,25 sek um die Aufmerksamkeit zwischen Items zu bewegen
Treisman
- zuerst muss die Aufmerksamkeit auf den Stimulus gelenkt
werden, bevor die Merkmale zu Mustern zusammengesetzt
werden können
- zur Erkennung der Verknüpfung von Merkmalen werden 400ms
mehr benötigt, als für ein einzelnes Merkmal („T“ aus „l“ „Y“ vs.
Aus „l“ „Z“)
- stärkerer Einfluss de Größe der Anordnung bei Kombinationen
- Stelle muss fixiert werden um Entscheidung zu Treffen; 40 ms
pro Item; weniger als bei Sperling (250ms), da nur
zurückgewiesen werden muss, nicht identifiziert;
- Schädigung des rechten Parietallappens: Probleme die
Aufmerksamkeit von der rechten Seite des visuellen Feldes zu
lösen
- Schädigung des linken Parietallappens: genau umgekehrt
 Parietallappen als eine neuronale Struktur zur Steuerung visueller
Aufmerksamkeit
unilateraler visueller Neglect: bei Schädigung der rechten Hirnhälfte wir
die linke Seite des visuellen Feldes ignoriert
- Aufmerksamkeit ist auf ein Objekt und nicht auf einen Ort gelenkt
Posner et al.
- wenn wir auf eine bestimmte Raumregion geblickt haben, dann fällt es
uns schwerer, mit unserer Aufmerksamkeit erneut zu dieser Region
zurückzukehren (Objektzentrierte Aufmerksamkeit)
3.3. Ein zentraler Flaschenhals
Dual Task
Zweitaufgaben, Mittel zur Untersuchung der Interferenz
unterschiedlicher perzeptueller Modalitäten
SOA
Stimulus onset asynchrony
Verzögerung zwischen beiden Stimuli
Inteferenz bei Dualtasks
- für lange SOA keine Interferenz, da die 1.Aufgabe schon
Automatisiertheit
Stroop-Effekt
abgeschlossen ist
- sonst Interferenz
- Überlappung der Verarbeitungsprozesse, Enkodierung A2
gleichzeitig zu Ausführung A1;
 wir können mehrere perzeptuelle Modalitäten gleichzeitig verarbeiten
oder ausführen, aber nicht über 2 Dinge gleichzeitig nachdenken!
- verschiedene perzeptuelle und motorische Systeme sind
unabhängig
- Zentrale Kognition (Flaschenhals): Koordination der Aufgaben
- Mit steigender Übung wird eine Aufgabe automatisiert und
erfordert dadurch geringere zentrale Kognition
- Ausführung automatisierter Prozesse kann nur schwer
unterbrochen werden
- Automatisierte Prozesse interferieren mit anderen Informationen
Def: Aufmerksamkeit:
Aufmerksamkeit begreift man am besten als einen Prozess, durch den jedes der parallel
arbeitenden Systeme des Gehirns den möglicherweise konkurrierenden Anforderungen der
Informationsverarbeitung zugeordnet wird.
Herunterladen