EINSTELLUNGEN UND HALTUNGEN DER TIROLER

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EINSTELLUNGEN UND HALTUNGEN DER
TIROLER ARBEITNEHMERINNEN UND
ARBEITGEBERINNEN
ZUR INTEGRATION
VON ASYLWERBERINNEN
AM HEIMISCHEN ARBEITSMARKT
Eine Studie
im Rahmen des
EQUAL Projektes JobShop
Modul 3
Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
TEIL 1
1.
Kurze begriffliche Einordnung der Gruppe der AsylwerberInnen als
Minderheit.
1.1.
Majorität – Minorität
Majorität: zahlen-, macht- oder zahlen- und machtmäßig überlegene Gruppe innerhalb einer
Gesellschaft; eine Majorität ist auch dann gegeben, wenn die Gruppe zahlenmäßig unterlegen,
machtmäßig aber dominierend ist.
Minorität: zahlen- und machtmäßig unterlegene Gruppe innerhalb einer Gesellschaft.
1.2.
Begriffsverbindungen zwischen Majorität und Minorität
Gruppenrelation
Mengenbeziehung
Mengenmachtbeziehung
Machtbeziehung
Mengenmachtbeziehung
1.3.
Ausdruck
Majorität
Menge
+
Macht
0
Minorität
-
0
Majorität
+
+
Minorität
-
-
Majorität
+
+
Minorität
Majorität
+
+
Minorität
-
-
Wortbedeutung
Statistische (zahlenmäßige)
Mehrheit
Statistische (zahlenmäßige)
Minderheit
Machtüberlegene Mehrzahl
Synonyme
Mehrzahl
Minderzahl
Herrschende
Gruppe
Machtunterlegende
Unterlegene
Minderzahl
Gruppe
Machtüberlegene
Machtelite/
Minderzahl
Elite
Machtunterlegene Mehrzahl Masse
Machtüberlegene Mehrzahl Gesamt
gesellschaft,
-bevölkerung,
Nation
Machtunterlegende
Teilgruppe in
Minderzahl
einer Gesamt
gesellschaft,
-bevölkerung,
Nation
Minderheiten: Gruppen in einer (Gesamt-)Gesellschaft
Minderheiten
Klima (zit. nach Markefka, 1990, 15f) definiert Minderheit wie folgt:
„Minorität, auch
Minoritätsgruppe, Minderheit, Minderheitengruppe“ ist insbesondere „die Bezeichnung für
Teilgruppen innerhalb einer umfassenden Gruppe oder Gesellschaft, die sich von der
Majorität – im Sinne der „herrschenden Gruppe“ – durch bestimmte (z.B. rassische,
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sprachliche, konfessionelle) Merkmale unterscheiden, die von der herrschenden Gruppe als
weniger wertvoll im Vergleich zu den eigenen Merkmalen angesehen werden“.
Ähnlich formuliert Rose (1969, 701), dass
Minderheiten „besondere Rassen, Kultur-,
Religions- oder Nationalitätengruppen .... inmitten anderer Gruppen lebend“ sind.
In der nachfolgenden Tabelle werden Minderheiten in einer exemplarischen Übersicht
dargestellt. (Markefka, 1990, 34)
Forschungsgegenstand
Farbige Kinder, farbige Studenten,...
Ausländische Arbeiter, Fremdarbeiter, Gastarbeiter,
Asylanten,...
Religion
Juden, jüdische Gemeinden, Zeugen Jehovas,
Muslime,...
Kultur
Flüchtlinge, Vertriebene, Aussiedler, Studenten aus
Entwicklungsländern,...
Körperliche
Alte Menschen, Blinde, Körperbehinderte,...
Geistige
Geistig Behinderte,...
Psychische
Psychisch Kranke, psychisch Abhängige (Drogen,
Alkohol...),...
Rechtliche
Gefängnisinsassen, Strafgefangene, Strafentlassene,
Vorbestrafte,...
Sexuelle
Homophile, Homosexuelle, Prostituierte,...
Ökonomisch/soziale Arme, Landstreicher, Obdachlose,...
Soziale Minderheiten Ethnische
Auffälligkeit
Minderheiten
Merkmal
Rasse
Nationalität
Als entscheidendes Kriterium um Minderheiten von Mehrheiten zu unterscheiden gilt letztlich
der Ausschluss von Macht und Herrschaft wegen tatsächlicher bzw. zugeschriebener
„wertmindernder“ Merkmale.
1.4.
Beziehungen zwischen Gruppen
1.4.1. Geringschätzige Gruppennahmen als Konfliktsymbole
Ausgehend von der Annahme, dass Beziehungen zwischen Gruppen und MajoritätsMinoritäts-Situationen viel miteinander gemeinsam haben und vergleichbar sind, ist die Frage
zu beantworten, ob im Konfliktfall Mehrheiten und Minderheiten sich wie unterschiedliche
Gruppen gegenseitig wahrnehmen und gering schätzen.
Dementsprechend ist zu prüfen, ob folgender Grundsatz für intragesellschaftliche
Verhältnisse zutrifft: Gruppennamen und -bilder sind Ausdruck bzw. Ergebnis von
Intergruppenprozessen. Dies bedeutet, dass das Vorhandensein von abwertenden Namen
(Spitz-,
Schimpfnamen)
und/der
diskriminierenden
Eigenschaftszuschreibungen
auf
bestehende und oder vergangene Kontakte/Konflikte sich beurteilender Gruppen in einer
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Gesellschaft
rückführbar
Gruppencharakteristika
in
sind.
Als
modernen
Quellen
für
Gesellschaften
die
sind
Existenz
folglich
sprachlicher
sozialstrukturelle
Gegebenheiten und historische Konstellationen anzusehen.
Angenommen wird also: Es gibt sprachliche Typisierung von Mehrheiten und Minderheiten;
diese sind abhängig von sozialem Wandel im Ablauf der Zeit.
1.4.2. Entstehung und Funktion von Fremdbildern
Gegenseitige Bilder, Vorstellungen bzw. Urteile von Menschen entstehen und entwickeln sich
in Abhängigkeit von der Art der Beziehungen, die zwischen ihren Mitgliedsgruppen
existieren.
Allgemein gilt: Wenn Personen unterschiedlichen Gruppen angehören, jedoch eine für beide
Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit besteht, dann nähern sich Eigen- und Fremdbilder an,
gegebenenfalls entwickelt sich ein gemeinsames Bild. Befinden sich hingegen die
verschiedenen Mitgliedschaftsgruppen miteinander in Wettbewerb oder Konflikt um
materielle oder soziale Güter, so fallen Eigen- und Fremdbild auseinander, münden letztlich
in
einen
Freund-Feind-Gegensatz.
Zu
sehen
ist
jedoch,
dass
nicht
objektive
Situationsgegebenheiten für Urteilen (Handeln) ausschlaggebend sind, sondern die subjektiv
von den menschlichen Akteuren wahrgenommene Intergruppensituation (z.B. ist nicht die
Tatsache,
dass
AusländerInnen
Arbeitsplätze
wegnehmen,
für
deren
Beurteilung
entscheidend, sondern die Überzeugung, dass sie es tun).
Voreingenommenheit, Fremdbilder, abwertende Namensgebungen (Schimpf-, Spottnamen)
usw. scheinen im einzelnen vor allem „unter Bedingungen zu entstehen und sich zu
verbreiten, die folgendes erforderlich machen“ (Tajfel 1982, 54 f.), nämlich

das eigene Handeln gegenüber Fremdgruppen zu rechtfertigen.
z.B.
AsylantInnen
als
Wirtschaftsflüchtlinge
kennzeichnen,
um
diese
abzuschieben.

Unerklärliche Ereignisse, sog. gesellschaftliche Probleme zu verstehen
z.B. Krankheiten, die kaum bekannt waren (AIDS – Homosexuelle)

Privilegien und Statusvorteile zu verteidigen und/oder zu begründen.
1.4.3. Aspekte der Eingliederung
Hier sind vor allem zwei Aspekte besonders wichtig:

Das
Entstehen
sozialer
Probleme:
bedingt
durch
Orientierungs-
und
Kontaktschwierigkeiten
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am heimischen Arbeitsmarkt

Die
Gewährleitung
von
gesellschaftlichen
Leistungen:
mögliche
Sozialversicherungsbeiträge, Verbesserung der Alterspyramide
Stellvertretend für die empirischen Erkenntnisse auf diesem Gebiet werden hier kurz die
Ergebnisse, einer in Deutschland durchgeführten Studie, dargestellt.
Nach der massiven Verbreitung von Parolen und Pauschalurteile auf verschiedenen Stufen im
gesellschaftlichen Leben der Bundesrepublik wie z. B., „Asylantenflut“, „Ausländerproblem“,
„Türkenproblem“, „Überflutung durch Ausländer“ u. ä., die in der Presse wiederholt wurden
oder in öffentlichen Stellungnahmen zur Immigrationsdebatte geäußert waren, wurde die
Bewertung von drei Fremdengruppen durchgeführt. Als Maß der Voreingenommenheit und
Fremdenfeindlichkeit
wurden
Pauschalurteile
gegenüber
AsylbewerberInnen,
GastarbeiterInnen und AussiedlerInnen) geäußert.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Verteilung der Vorurteile, getrennt nach Zielgruppen,
hinsichtlich der drei wichtigsten Problemen (Der Spiegel Nr. 6, 1989, 163):
AsylbewerberInnen GastarbeiterInnen AussiedlerInnen
Missbrauchen der Sozialleistungen 69%
54%
50%
Steigern durch ihre Anwesenheit 53%
54%
61%
die Arbeitslosigkeit
Verschärfen die Wohnungsnot
59%
63%
60%
Diese Ergebnisse signalisieren deutlich und weisen daraufhin, dass es sich offensichtlich um
eine ausgeprägte Konkurrenzangst bei einer großen Anzahl der BundesdeutschenbürgerInnen
handelt. Mit der Verschärfung der ökonomischen Problemen steigt auch die Intensität der
Befürchtungen
nicht
nur
bei
einzelnen
Personen,
sondern
auch
bei
größeren
Bevölkerungsgruppen.
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2.
Kurzer theoretischer Exkurs: Vorurteilsvolles Verhalten der
Menschen
2.1.
Vorurteilsvolles Handeln
Zu unterscheiden sind zwei Ausprägungsformen vorurteilsvollen Verhaltens: Vorurteil als
Urteilsverhalten und Diskriminierung als praktisches Tun (vgl. Markefka, 1990, 42).
Vorurteil: abwertendes Urteil/Stellungnahme einer oder mehrerer Personen über eine andere
oder mehrere andere Personen.
Diskriminierung: abwertende Behandlung (Benachteiligung, Ungleichbehandlung) einer oder
mehrerer Personen durch eine oder mehrere andere Personen.
Gründe für derartiges Handeln können sein, dass
 die handelnde Person entweder eine spezifische Persönlichkeitsstruktur (vgl.
Autoritarismus, Dogmatismus) hat,
 oder Mitglied einer entsprechenden Eigengruppe ist, die sich von einer Fremdgruppe
abgrenzt,
 oder sich als Person mit einer bestimmten Einstellungsstruktur in einer
Handlungssituation wahrnimmt, zu der die diskriminierte Person gehört.
2.1.1. Individualtheoretische Ansätze
Theorie der autoritären Persönlichkeit
Die Wurzeln dieses Ansatzes liegen in dem im Jahre 1950 veröffentlichte Forschungsbericht
„The Authoritarian Personality“. Darin beschreibt eine Forschergruppe um T. W. Adorno den
sogenannten „Autoritarismus“ bzw. die „Theorie der autoritären Persönlichkeit“. Laut der
theoretischen
Annahmen,
sehen
diese
Wissenschaftler
die
Begründung
für
das
unterschiedliche Verhalten der Menschen in den entsprechenden Persönlichkeitsstrukturen
begründet, worunter sie „eine komplizierte, nicht vererbte Organisation innerhalb der
Persönlichkeit“
(Roghmann
1966,
14)
verstehen.
Als
verantwortlich
für
die
Persönlichkeitsorganisation eines Menschen wird vor allem die Familiensozialisation in der
frühen Kindheit betrachtet.
Die Gruppe entwickelte als Messinstrument die sogenannte F(aschismus)-Skala zur Erfassung
des autoritären Charakters. Der Nachweis mehr oder weniger autoritärer Charaktere erschien
den Forschern deshalb so bedeutungsvoll, da gemäß ihres psychologischen Zugangs, der
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Persönlichkeitsstruktur der größte Einfluss auf das interpersonelle Verhalten zuzuschreiben
ist.
„Eine autoritäre Persönlichkeit kann im Umgang mit anderen Menschen Verhaltensmerkmale
zeigen, die sich wie folgt aufzählen lassen:
A. Gruppenabhängigkeit
Prestigeorientierung, vor allen Dingen an der Eigengruppe. Man spielt den Vertreter reinster
Gruppenwerte.
Konformitätszwang,
 gegen sich selbst in der eigenen Gruppe und
 zum anderen gegenüber Fremden (konventionelle Moral, bürokratische Vorschriften).
 Differenzierung der Menschen in Starke und Schwache
 Selbstorientierung an Stärke und Macht, die der Eigengruppe zur Ehre gereicht, aber
bei anderen als absolutes Übel registriert wird.
 Hierarchisches
Denken
und
Einnehmen
der
Position
„Stärke“
gegenüber
Schwächeren.
 Neben dem Wunsch, Macht auszuüben, herrscht ein großer Wunsch nach
Abhängigkeit
B. Projektivität
Die vorurteilsvolle Person neigt dazu, eigenes Versagen anderen Menschen anzulasten.
Anstatt sich selbst zu richten, richtet sie andere.
C. Dogmatische Denkformen
 Unduldsamkeit gegen Mehrdeutigkeit
 Vereinfachen der Wirklichkeit und der in Aussicht genommenen Problemlösungen,
wobei letztere immer allgemeingültig sein sollten.
 Bereitwillige Aufnahme und Verwendung von Stereotypen und Klischees.
 Denken in Personenkategorien.“ (Markefka 1990, 45)
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Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
Dogmatismustheorie
In seinem Buch „The Open and the Closed Mind“ (1960) hat Milton Rokeach eine
Erweiterung der Lehre von der autoritären Persönlichkeit vorgeschlagen. Die Menschen
werden in zwei Gruppen eingeteilt: mit offenem und mit geschlossenen Einstellungssystemen.
Menschen mit geschlossenen Einstellungssystemen sehen alles in Beziehung auf ihre eigenen
Einstellungen. Dies entspricht einer egozentrischen bzw. ethnozentrischen Weltinterpretation.
Personen mit offenen Einstellungssystemen sehen sich in einem größeren Zusammenhang. Sie
nehmen ihre Bewertungsmaßstäbe aus einer Situationsanalyse, bei der sie selbst oder ihre
Eigengruppe nur eine Randposition einnehmen. Dies entspricht einer situations- und
tatsachenorientierten Weltinterpretation. Eine solche Orientierung schließt Bewertungen von
Gedanken und Personen in Berührung zu den eigenen Einstellungen weitgehend aus.
Persönlichkeit und strukturelle Einflüsse
Klaus Roghmann kritisiert neben den unterschiedlichen Verfahrensmängel der oben
beschriebenen Forschungsansätze insbesondere ihre persönlichkeitstheoretische Basis und
fordert die gleichzeitige Erfassung des Einflusses sozialer Rollen und struktureller
Situationen. Die Persönlichkeitsdisposition eines Individuums wirkt seines Erachtens, je nach
Zugehörigkeit zu Rollenkategorien und/oder sozialen Strukturbindungen (verstanden als
Familien-, Organisationszugehörigkeit etc.) verschieden und bedingt unterschiedliches
Verhalten.
Die
Hauptforschungsergebnisse
dieser
Forschungsrichtung
können
wie
folgt
zusammengefasst werden:
 Intoleranz steigt mit dem Älterwerden, wobei bei Männer diese Beziehung stärker
ausgeprägt ist als bei Frauen.
 Frauen sind ein wenig dogmatischer als Männer
 Mit zunehmender sozialer Schichthöhe werden die Grundeinstellungen toleranter
 Konfessionslose sind toleranter als Konfessionsangehörige
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass den Persönlichkeitsforschungen folgende
Grundannahme zugrunde liegt:
 Je
niedriger
die
Autoritarismus-/Dogmatismuswerte
einer
Person,
desto
toleranter/offener ist ihre Persönlichkeitsstruktur und um so weniger vorurteilsvoll ihr
Verhalten bzw. umgekehrt: je höher die Autoritarismus-/Dogmatismuswerte einer
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Person, desto autoritärer/geschlossener ihre Persönlichkeitsstruktur und um so
vorurteilsvoller ihr Tun.
2.1.2. Strukturtheoretische Betrachtung
Diese
Perspektive
sieht
menschliches
Verhalten
beinahe
ausschließlich
von
Kollektivzugehörigkeiten bestimmt. Personen handeln demnach nicht nur kollektiv, sondern
auch individuell als Gruppenmitglieder, Organisationsangehörige und Gesellschaftsmitglieder
gegenüber fremden Menschen als einem Kollektiv oder als einzelnen Gruppenmitgliedern,
Organisationsangehörigen
und
Gesellschaftsmitgliedern.
Das
heißt,
nicht
die
Persönlichkeitsdispositionen der Menschen, sondern ihre Gruppenmitgliedschaften und das
damit verbundene Verhältnis von Eigen- und Fremdgruppe gelten als ausschlaggebend für
vorurteilsvolles Handeln. Ein derart grundlegendes Intergruppenverhältnis kann auf eine
Wettbewerbsbeziehung, einen politischen Machtunterschied, eine soziale Ungleichheit (wie
Berufsgruppenverschiedenheit,
Schichtdifferenzierung)
u.a.
letztlich
eine
Majoritäts-
Minoritäts Relation zurückgeführt werden. Solche Intergruppenbeziehungen gelten als
Entstehungsbedingungen
vorurteilsvollen
Handelns,
dessen
Ausprägungsformen
als
Vorurteile (wie Gruppenbilder, Stereotype u.a.) und/oder als Diskriminierungspraktiken (z.B.
Distanzierung, Gettobildung, Berufseinschränkung u.a.) sichtbar werden.
Externe, stabile Strukturen in Gesellschaften bilden die Erklärungsgrundlage, dass, warum
und wie sich einzelne Akteure (vorurteilsvoll) verhalten. Sie werden als Elemente in
Interaktionssystemen – gewissermaßen als Automaten – angesehen, deren individuelles
Verhalten unabdingbare Folge ihrer sozialen Zugehörigkeiten (als den Handlungsursachen) ist
(Boudon 1980, 20f.) in denen sie kulturelle Selbstverständlichkeiten als Orientierungs- und
Handlungswissen gelernt haben, um gleichsam „instinktiv“ miteinander umzugehen.
Als derartige „Selbstverständlichkeiten“ können folgende Aspekte benannt werden:
 Unterschiede zwischen Gruppen/Kategorien
 Typische Intergruppensituationen (wie sog. traditionelle Freundschaften oder
Feindschaften u.a.)
 Vorurteile/Stereotype/Gruppennamen
 Distanzvorschriften zu Personen/Gruppen
 Diskriminierungsmuster/-praktiken.
Für den alltäglichen Umgang mit Menschen zieht Tajfel (1982, 85) den entscheidenden
Schluss: „Wir können ... annehmen, dass ein Kontinuum besteht, das von dem wahrscheinlich
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fiktiven Extrem „rein“ interpersonalen Verhaltens zu dem selten auftretenden Extrem
„reinen“ Intergruppenverhaltens reicht ... Das Verhalten gegenüber Personen, die als
Mitglieder der eigenen oder der fremden Gruppe kategorisiert worden sind, wird entscheidend
davon abhängen, ob das handelnde Individuum die jeweilige Situation als mehr dem einen
oder der anderen Extrem angenähert wahrnimmt oder interpretiert“. Dies aber heißt,
Verhalten ist wahrnehmungsabhängig und erst empirische Forschung kann Auskunft darüber
geben, wo es auf dem angenommenen Kontinuum anzusiedeln ist.
2.1.3. Handlungstheoretische Betrachtung
Vertreter der Handlungstheorie bezweifeln die Gültigkeit der strukturtheoretischen Annahmen
zunehmend. Angenommen wird einmal, dass Individuen nicht allein als Gruppenmitglieder,
sondern auch als Einzelpersonen mit unterschiedlichen Persönlichkeitsstrukturen handeln
bzw. objektive Gegebenheiten subjektiv wahrnehmen und interpretieren. Zum andern wird die
Wirkung handlungsprägender Strukturbedingungen und –zugehörigkeiten infolge des raschen
sozialen Wandels zunehmend in Frage gestellt (Beck, 1986).
Die menschliche Existenz hat sich gewissermaßen entstrukturiert bzw. individualisiert, d.h. es
wird angenommen, „dass sich die Zugehörigkeiten von gewissen Kategorisierungen (z.B.
nach Stand oder Klasse) im Verlauf der Modernisierung immer stärker überkreuzen,
entstabilisieren und damit ihrer systematischen Wirkung für das Handeln mehr und mehr
verdünnen und verflüchtigen. Anders gesagt: dass es eindeutig soziologische Tatbestände für
die Akteure als unmittelbar handlungsbestimmenden externen Zwang immer weniger gebe.“
(Esser 1989, 60).
Dadurch gewinnt die sog. „Individualisierungsthese“ an Bedeutung. Das Grundprogramm
dieser Position wird von Boudon (1980, 30) anschaulich wie folgt beschrieben: „Das logische
Atom der soziologischen Analyse ist der einzelne Akteur... Die Tatsache, dass seine
Handlung in einem Kontext von Zwängen abläuft ..., die er als Gegebenheiten akzeptieren
muss, die sich ihm aufzwingen, bedeutet jedoch nicht, dass man sein Verhalten als
ausschließliche Konsequenz aus diesen Zwängen qualifizieren kann.“
Wenn Vorurteile/Diskriminierungen in strukturellen Ansatz lediglich als individuelle
Reaktionen angesehen werden, die strukturelle Gegensätze (Gruppenantagonismen)
widerspiegeln, dann werden sie nunmehr als „rationale“ Handlungen einzelner Personen
betrachtet, die sich als Träger subjektiver Dispositionen und Angehörige struktureller
Gegebenheiten dafür „entscheiden“.
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Zu den Strukturgegebenheiten (im Rahmen der Intergruppenbeziehungen) zählen:
 Interpersonelle Beziehungen von mindestens einem individuellen Akteur (ego) und
einem anderen Akteur (alter)
 Handlungsbedingungen
(ökonomische,
rechtliche,
soziale
u.a.
Möglichkeiten/Grenzen).
Als subjektive Dispositionen eines Akteurs fungieren:
 Handlungsziele (wie persönliches Prestige, erwünschte Sozialkontakte)
 Alltägliche Wissensstrukturen (wie Kategorien/Schemata von „typischen“ Personen
und Situationen oder Person-Situations-Relationen).
Zusammenfassend kann man feststellen, dass die handlungstheoretische Perspektive eine Art
offene Verknüpfung von individualtheoretischer und strukturtheoretischer Betrachtung, ohne
deren deterministische Grundhaltungen zu übernehmen. „Im Mittelpunkt steht die
Auffassung, dass jeder Mensch ein kalkulierender Akteur ist, der ein Leben lang alltäglich
unterschiedlichen (sich wandelnden) strukturellen Kontexten angehört, die er entsprechend
seinen (sich auch ändernden) Dispositionen aktuell (zu einem Zeitpunkt 1) individuell
wahrnimmt und bewertet und dabei aus mehreren wahrgenommenen Handlungsalternativen
eine auswählt, um dann (zu diesem Zeitpunkt 1) konkret nutzenorientiert zu handeln“
(Markefka 1990, 54).
3.
Vorurteilsvolles Verhalten
3.1.
Grundprozesse der sozialen Kategorisierung
„Der Gesamtprozess einer situationsspezifischen „Kategorisierung“ (unter Wettbewerbs- bzw.
Konfliktbedingungen) lässt sich wie folgt veranschaulichen (Lilli 1982, Tafjel 1982,
Upermeyer 1985):
Angehörige einer Eigengruppe (Urteilssubjekte) wählen aus der Informationsfülle über
fremde Personen (Urteilsobjekte) selektiv Teilinformationen aus – wie körperliche Merkmale
(Rasse).
Diese fremden „Objekte“ werden – einer solchen Eigenschaft entsprechend (wie der
Hautfarbe) – entweder der eigenen (wie den Weißen) oder einer fremden Gruppe/Kategorie
(wie den Schwarzen) zugeordnet.
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
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am heimischen Arbeitsmarkt
Bei der Fremdgruppe wird sein solches Unterscheidungsmerkmal – wie die Hautfarbe –
bewertet (z.B. Schwarz als minderwertig und beängstigend), akzentuiert (z.B. werden
Unterschiede zwischen Schwarzen und Weißen betont) und seine Bedeutung verallgemeinert
(z.B. werden Schwarzen typische Eigenschaften – wie Trägheit und mangelnde Intelligenz – )
zugeschrieben: Ein negatives Bild von der Fremdgruppe wird sichtbar.
Mit einer derartigen Abwertung der Fremdgruppe gehen eine Aufwertung der Eigengruppe
(z.B. Einschätzung der Hautfarbe Weiß als Symbol der Überlegenheit und des Vertrauens),
eine Betonung kollektiver Gleichheit (z.B. Negierung unterschiedlicher Hautnuancierungen
innerhalb
der
Weißen)
und
eine
Generalisierung
der
Bedeutung
des
eigenen
Erscheinungsbildes (z.B. Zuschreibung typischer Eigenschaften – wie Fleiß und
Intelligenzüberlegenheit) einher: Ein positives Bild der eigenen Gruppe „erscheint“
gleichsam als „Kehrseite“ der Fremdbeurteilung.
Neben der Rasse (Hautfarbe) gelten auch Sprache, Nationalität (Ethnizität), Bräuche (Sitten)
und Religion als Kategorisierungsmerkmale zwischen Menschen. Diese führen zu
„Überlegenheitsäußerungen“ von Majoritätsangehörigen. rassistische, nationale, kulturelle
und verhaltensspezifische Vorurteile.
3.2.
Gruppenspezifische Bilder und Meinungen
Über Eigenschaftszuschreibung lassen sich einzelne Gruppen voneinander unterscheiden und
vergleichen. Man nutzt zu diesem Zwecke entweder Eigenschaftslisten oder Aufstellungen
von gegensätzlicher Adjektive anhand dessen die eigen und die fremde Gruppe beschrieben
wird.
Eine andere Herangehensweise läuft über Repräsentativumfragen (Standpunkt der Mehrheit).
Dabei bedient man sich meist einer kategorialen Zuordnung.
Für unser Anliegen ist die problemorientierte Ausländerfeindlichkeit von besonderer
Bedeutung, da für ein nicht kleiner Teil der Bevölkerung, besonders durch die allgemeine
Stagnation und Entwicklung der Wirtschaft, in der AusländerInnen eine potentielle Gefahr
gesehen wird. Schon in den 80ger Jahren fand man in Deutschland die „Gäste“ zu 54% für
„zu laut“, zu 41% für „nicht sauber, eher schlampig“, zu 38% für „hinter Mädchen her“, zu
37% für „jähzornig, oft gewalttätig“. In den 90ger sieht man in den AusländerInnen zu 67%
Rauschgifthändler, zu 42% Kriminelle. Bei der Bewertung der AusländerInnen gibt es
weiterhin eine Aufspaltung nach Nationalitäten, Rasse uns Konfessionszugehörigkeit.
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
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Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
3.3.
Diskriminierung
Wie bereits weiter oben angeführt, „wird Diskriminierung als ein Handeln verstanden, in den
Eigengruppenmitglieder Fremdgruppenmitglieder aufgrund wahrgenommener sozialer oder
ethnischer Merkmale als ungleiche bzw. minderwertige Partner ansehen und – im Vergleich
zu den Angehörigen des eigenen Kollektivs – entsprechend abwertend behandeln (=
Ungleichbehandlung, Benachteiligung)“ (Markefka 1990, 81).
Zusammenhang Vorurteil (als Einstellung) und Diskriminierung
Vorurteile können bisher lediglich als sichtbar gewordene Einstellungen, Vorurteilshaltungen
betrachtet werden, die sich bei bietender Gelegenheit eventuell in Diskriminierung (d.h.
gesetzter Handlung) äußern können. Es stellt sich allerdings die Frage, ob soziale Vorurteile
im Sinne tendenzieller Diskriminierungsneigung und Diskriminierung in einem einfachen
Ursache-Wirkungs-Verhältnis stehen.
Theoretisch können folgende Zusammenhänge gedacht werden (vgl. Simson & Yinger 1985):
 Soziale Vorurteile können Ursache sozialer Diskriminierung sein; Bsp.: Man kauft
nicht bei Zigeunern, weil Zigeuner betrügen.
 Soziale Diskriminierung kann soziale Vorurteile bedingen; Bsp.: Frauen gelangen
selten in höhere Führungspositionen, also sind sie weniger geschäftstüchtig oder
leistungsfähig.
 Soziale Vorurteile ohne soziale Diskriminierung; Bsp.: latenter Antisemitismus
 Soziale Diskriminierung ohne soziale Vorurteile
Als Regelfall gilt die erste Kombination. Man hat versucht diese auch wiederholt in
zahlreichen Untersuchungen zu überprüfen, man konnte aber – vielleicht auch aufgrund
bisheriger Unzulänglichkeiten der verfügbaren Methoden – sie nicht überzeugend
nachgewiesen. Obwohl Zusammenhänge zweifellos existieren, kann von keinem besonders
engen Zusammenhang gesprochen werden.
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Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
TEIL 2
1.
Aufgabenstellung und Erstellung der Untersuchungsinstrumente
Ziel der empirischen Untersuchung im Rahmen von Job-Shop ist es Einstellungen und
Haltungen der Tiroler ArbeitnehmerInnen wie auch der ArbeitgeberInnen zur Integration von
Asylwerbern und Asylwerberinnen am heimischen Arbeitsmarkt zu erheben.
Dafür war es in einem ersten Schritt nötig, anhand vorliegender wissenschaftlicher Literatur
einen Fragebogen zur Einstellungserfassung für diese spezifische Fragestellung zu
konstruieren. Der Fragebogen wurde in einem mehrstufigen Entwicklungsprozess von Dr.
Anna Iwanowa nach allen testtheoretischen Regeln entwickelt. Nach der Konstruktion des
Fragebogens erfolgte eine Expertenbewertung hinsichtlich Verständlichkeit, Schwierigkeit,
Adäquatheit und Vollständigkeit der Fragen. Als Experten fungierten wissenschaftlich
Ausgebildete PsychologInnen. Der Fragebogen wurde entsprechend der Ergebnisse der
vorläufigen Testung für den Einsatz in verschiedenen repräsentativen Tiroler Unternehmen
bei den Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen zum Einsatz freigegeben.
Um die Sichtweise der ArbeitgeberInnen mitzuerfassen, wurde ein Leitfaden für
teilstrukturierte Interviews erstellt. Neben allgemeinen Fragen zum Unternehmen geht es
dabei vorrangig um die organisationsspezifische Struktur und bisherigen Erfahrungen des
Unternehmens in der Beschäftigung von MigrantInnen.
Die beiden „Instrumente“ zur Datenerhebung lagen mit Juni/Juli 2003 vor. Gleichzeitig
erfolgten erste telefonische Kontaktaufnahmen mit Tiroler Unternehmen. Aufgrund der
bevorstehenden Sommer- und Urlaubszeit mussten weiterführende Gespräche und
Verhandlungen auf Wunsch der Unternehmen jedoch auf den frühen Herbst verschoben
werden.
2.
Gewinnung von UntersuchungspartnerInnen
Anfang September 2003 wurden die Geschäftsleitungen folgender Unternehmen schriftlich
bezüglich möglicher Untersuchungspartnerschaften kontaktiert:
Innsbrucker Kommunalbetriebe AG, Innsbruck
IVB - Innsbrucker Verkehrsbetriebe, Innsbruck
TIWAG – Tiroler Wasserkraft AG, Innsbruck
Johann Huter & Söhne KG, Innsbruck
Tirol Milch reg.Gen.mbH, Innsbruck
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Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
Daniel Swarovski & Co, Wattens
Handl Tyrol GmbH, Pians
Geiger GmbH, Schwaz
Adolf Darbo AG, Stans
M-Preis, Völs
Es folgten Telefonate und wechselnder Schriftverkehr via E-Mail. Ein Großteil der
Unternehmen wollte zur Entscheidungsgrundlage den Fragebogen übermittelt bekommen. Mit
Ausnahme der Firma D. Swarovski & Co in Wattens führte dies jedoch in allen Fällen zu
einer Absage. Einige der Unternehmen nannten interne Entwicklungsprozesse, in diesem Jahr
bereits durchgeführte MitarbeiterInnenbefragungen oder fehlende Ressourcen als Gründe für
ihre Absage. Lediglich ein Unternehmen bekannte offen mangelndes Interesse und ein
weiteres nannte wiederholte negative Erfahrungen mit EU-Programmen als Begründung.
Trotz vieler Bemühungen, zahlreichen Gesprächen mit Mitgliedern der Geschäftsleitungen,
ihren AssistentInnen und Personalverantwortlichen über mehrere Wochen hinweg und
erheblichen Zeit- und Telefonaufwandes konnte von den 10 angefragten Unternehmen somit
nur ein einziges für die Mitarbeit gewonnen werden, die Firma D. Swarovski & Co, Wattens.
3.
Durchführung der Datenerhebung
Durch die langandauernden Verhandlungen mit den Unternehmen konnten erst Mitte Oktober
die Fragebogen (250 Stück) dem Ansprechpartner bei Swarovski, Wattens übergeben werden.
Die interne Organisation der Verteilung und Rückholung der Fragebogen wurde mit
Unterstützung unsererseits von der Bereichsleitung Personalwesen in Wattens übernommen.
Der Rücklauf der ausgefüllten Fragebogen gestaltete sich aber etwas zäh. Dennoch konnten
wir die Datensammlung bis Mitte Dezember abschließen. Das leitfadengestützte Interview mit
einem/r der Verantwortlichen des Unternehmens wurde durch diesen erst auf 2004 nach
Abschluss der Fragebogenauswertung verschoben und nach vielen sich hinausziehenden
Terminen letztendlich abgesagt.
4.
Aufbereitung und Auswertung der Daten
Die Aufbereitung und Auswertung der Daten erfolgt mittels des Statistikprogramms SPSS
10.x bzw. 11.x. In der zweiten Dezemberhälfte wurden die Daten eingegeben. Die
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Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
vollständige Auswertung und Interpretation der Ergebnisse erfolgte im Frühjahr und Sommer
2004.
5.
Evaluation der Möglichkeit empirischer Erhebungen in Tiroler
Unternehmen bezüglich der Einstellungen zu MigrantInnen und
AsylwerberInnen und deren Zugang zum Arbeitsmarkt
Die bisherigen Erfahrungen mit der Organisation und Durchführung einer empirischen
Erhebung der Einstellungen zu MigrantInnen und AsylwerberInnen sind sehr ernüchternd.
Trotz enorm großer Bemühungen, persönlicher Engagement und erheblichem Zeitaufwand
war es nicht möglich einen Zugang zu den meisten Tiroler Unternehmen zu bekommen. Die
mangelnde Bereitschaft vieler Unternehmen, sich an derartigen Untersuchungen auch im
Rahmen von EU-Programmen zu beteiligen, erschreckt etwas. Es wäre ratsam darüber
nachzudenken, wie die Kooperationsbereitschaft der Unternehmer bzw. UnternehmerInnen
verbessert werden könnte, um spätere Projekte effizienter gestalten zu können.
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
16
Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
TEIL 3
Ergebnisse der ArbeitnehmerInnen- Befragung mit dem Fragebogen
FAF (Iwanowa, 2003)
Bei der empirischen Untersuchung wurden 250 Fragebögen ausgeteilt. Die Rücklaufquote
liegt knapp über 50%. Diese Teilnahmeaktivität ist bei dieser Art von Untersuchungen nicht
ungewöhnlich, sondern durchaus erwartet.
In der Datenauswertung werden nur die vollständig ausgefüllten Fragebögen von 95 Frauen
(77,9%) und 27 Männer (22,1%) einbezogen. Die Altersgrenzen der Befragungsteilnehmer
liegen bei 18 und 60 Jahren. Das Durchschnittsalter beträgt 35 Jahre.
In den hier dargestellten Ergebnissen geht es nur um einige Hauptfragen zu der Einstellungen
von ArbeitnehmehrInnen bezüglich MigrantInnen und AsylwerberInnen.
1.
Ermittlung der Faktoren, die der Einstellungen gegenüber
AsylwerberInnen (MigrantInnen, AusländerInnen) zugrunde liegen
In einem ersten Schritt wird die innere Struktur des Verfahrens analysiert.
Die Ermittlung der Faktoren, die der Einstellungen gegenüber
AsylwerberInnen
(MigrantInnen, AusländerInnen) zugrunde liegen, wurde anhand von Faktorenanalysen und
Clusteranslysen durchgeführt.
Die
faktorenanalytische
Auswertung
der
empirischen
Ergebnisse
aus
der
Fragebogenuntersuchung ergab eine inhaltlich gut nachvollziehbare und schlüssige vier
Faktorenlösung.
In der weiteren Darstellung der Ergebnisse werden die Faktoren wie folgt genannt:
Faktor 1
Ökonomie Begründung
erklärt 43,41 % der Gesamtvarianz
Faktor 2
Kultur Begründung
erklärt 8,50 % der Gesamtvarianz
Faktor 3
Human Begründung
erklärt 6,56 % der Gesamtvarianz
Faktor 4
Politik Begründung
erklärt 4,80 % der Gesamtvarianz
Insgesamt erklären die 4 Faktoren über 63% der Gesamtvarianz.
In der Abbildung 1 ist das entsprechende Screeplot der Faktorenlösung dargestellt.
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
17
Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
Screeplot
10
8
6
Eigenwert
4
2
0
1
3
5
7
9
11
13
15
17
19
21
Faktor
Abb. 1 Screeplot der vier-Faktorenlösung
Diese Lösung weist gleichzeitig eine hochgradige Übereinstimmung mit dem Ergebnis der
hierarchischen Clusterlösung der empirischen Daten auf. In der Abbildung 2 ist die
hierarchische Clusterlösung
mittels Dendrogram (Average Linkage Between Groups)
dargestellt.
C A S E
Label
0
Num
ITEM08
ITEM16
ITEM17
ITEM13
ITEM10
ITEM21
ITEM19
ITEM20
ITEM18
ITEM15
ITEM04
ITEM05
ITEM12
8
16
17
13
10
21
19
20
18
15
4
5
12
ITEM02
2
ITEM06
6
ITEM14
14
ITEM09
9
ITEM11
11
ITEM07
7
ITEM03
3
5
10
15
20
25
+---------+---------+---------+---------+---------+
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
18
Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
ITEM01
1
Abb. 2 Dendrogram der hierarchischen Clusteranalyse des Fragebogens
Die ermittelte und durch zwei unabhängige Analyseverfahren bestätigte innere Struktur des
Fragenbogens erlaubt eine schlüssige Auswertung und Interpretation der gewonnenen
empirischen Ergebnisse.
In einem nachfolgenden Schritt wurde zusätzlich die Reliabilität des angewendeten
Fragebogens überprüft. Als statistisches Maß der Zuverlässigkeit wurde das Chronbach Alpha
für die Skalen, welche den vier Faktoren entsprechen, ermittelt.
Die weitere Darstellung erfolgt nach den so ermittelten vier Faktoren. In den nachfolgenden
Datenübersicht sind die statistischen Kennwerte der einzelnen Items (Mittelwert,
Standardabweichung und Anzahl der Fälle) sowie die Kennwerte der Skala (Mittelwert,
Standardabweichung und Alpha-Wert, wenn das Item von der Skala entfernt wird sowie den
Differenzierungsfähigkeitsgrad und die multiple Korrelation), aufgelistet.
Faktor 1
Negative Einstellungen gegenüber AsylwerberInnen (MygrantInnen, AusländerInnen) anhand
von ökonomischen Begründungen.
R E L I A B I L I T Ä T S A N A L Y S E - S K A L A 1 (A L P H A)
1.
2.
3.
4.
5.
6.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
ITEM02
ITEM08
ITEM10
ITEM13
ITEM16
ITEM20
nicht mehr leisten mehr Ausländer aufzunehmen
AusländerInnen sind Belastung für das soziale Netz
AusländerInnen führen zu Problemen auf dem Wohnungsmarkt
Wenn Arbeitsplätze knapp werden, nach Hause schicken
Wegen AusländerInnen steigt die Arbeitslosigkeit
Belastung in der Arbeit wegen Verständnisschwierigkeiten
ITEM02
ITEM08
ITEM10
ITEM13
ITEM16
ITEM20
Statistics for
Scale
Mean
Std Dev
Cases
3,7750
3,6333
3,6250
3,5667
3,6583
3,1583
1,2864
1,1445
1,1600
1,3331
1,1775
1,1449
120,0
120,0
120,0
120,0
120,0
120,0
Mean
21,4167
Variance
30,2451
Std Dev
5,4996
Variables
6
Item-total Statistics
ITEM02
Scale
Mean
if Item
Deleted
Scale
Variance
if Item
Deleted
17,6417
23,6100
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
Corrected
ItemTotal
Correlation
,3984
Squared
Multiple
Correlation
,2195
Alpha
if Item
Deleted
,8725
19
Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
ITEM08
ITEM10
ITEM13
ITEM16
ITEM20
17,7833
17,7917
17,8500
17,7583
18,2583
20,5577
21,8470
19,9101
21,0756
22,7646
,8072
,6504
,7194
,7199
,5647
,6573
,4809
,5514
,5567
,3608
,7955
,8244
,8100
,8112
,8396
Die Reliabilität der Skala aus den 6 Items gemessen mit Chronbachs Alpha ist .8543, was eine
sehr gute Zuverlässigkeit bedeutet.
Faktor 2
Negative Einstellungen gegenüber AsylwerberInnen (MygrantInnen, AusländerInnen)
aufgrund von ethnischen, kulturellen und religiösen Unterschieden.
R E L I A B I L I T Ä T S A N A L Y S E - S K A L A 2 (A L P H A)
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
ITEM04
ITEM06
ITEM12
ITEM14
ITEM15
ITEM17
ITEM18
ITEM19
AusländerInnen bleiben letzlich Fremde
AusländerInnen bei Verbrechen härtere Strafe
AusländerInnen sollen Lebensstil anpassen
sollen Ehepartner unter der eigenen Landsleuten suchen
wegen ausländische Kinder sinkt das Unterrichtsniveau
ein Grund für Verbrechen und Gewalt
Sitten schwer begreifbar
Ausländer schaffen Probleme als Nachbar
ITEM04
ITEM06
ITEM12
ITEM14
ITEM15
ITEM17
ITEM18
ITEM19
Statistics for
Scale
Mean
27,1930
Mean
Std Dev
Cases
3,6228
2,8421
4,2544
2,7807
3,4386
3,5965
3,5175
3,1404
1,0840
1,4303
,8906
1,1656
1,1054
1,1267
1,0579
1,1589
114,0
114,0
114,0
114,0
114,0
114,0
114,0
114,0
N of
Variables
8
Variance
43,1660
Std Dev
6,5701
Scale
Mean
if Item
Deleted
Scale
Variance
if Item
Deleted
Corrected
ItemTotal
Correlation
23,5702
24,3509
22,9386
24,4123
23,7544
23,5965
23,6754
24,0526
35,7163
30,5661
36,5714
33,2179
34,7887
32,7915
33,5132
32,1565
Item-total Statistics
ITEM04
ITEM06
ITEM12
ITEM14
ITEM15
ITEM17
ITEM18
ITEM19
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
,4843
,6674
,5386
,6393
,5488
,7056
,6967
,7355
Squared
Alpha
Multiple
if Item
Correlation Deleted
,2485
,4764
,3517
,4350
,3861
,5160
,5053
,5925
8678
,8506
,8626
,8517
,8614
,8445
,8462
,8408
20
Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
Die Reliabilität der Skala aus den 8 Items gemessen mit Chronbachs Alpha ist .8704, was eine
sehr gute Zuverlässigkeit bedeutet.
Faktor 3
Positive Einstellungen gegenüber AsylwerberInnen (MygrantInnen, AusländerInnen)
aufgrund von humanitären und ökonomischen Ansichten.
R E L I A B I L I T Ä T S A N A L Y S E - S K A L A 3 (A L P H A)
1.
2.
3.
4.
5.
ITEM01
ITEM03
ITEM07
ITEM09
ITEM11
alle Menschen sind grundsätzlich gleich
AsylwerberInnen haben größere Probleme zu Hause
AusländerInnen machen die Arbeit, die keiner will
AusländerInnen sind Bereicherung für die Kultur
AusländerInnen tragen zur Sicherung der Renten bei
Mean
1.
2.
3.
4.
5.
ITEM01
ITEM03
ITEM07
ITEM09
ITEM11
4,0965
3,3421
2,9123
2,4912
2,8070
Statistics for
Scale
ITEM01
ITEM03
ITEM07
ITEM09
ITEM11
Std. Dev.
1,1286
1,0117
1,1641
1,2708
1,2038
Cases
114,0
114,0
114,0
114,0
114,0
Number of
Variables
5
Mean
Variance
Std Dev
15,6491
16,8315
4,1026
Scale
Mean
If Item
Deleted
11,5526
12,3070
12,7368
13,1579
12,8421
Scale
Variance
if Item
Deleted
12,6034
12,6571
11,1868
10,3642
10,3996
Corrected
Item-Total
Correlation
,3687
,4377
,5509
,5930
,6418
Squared
Multiple
Correlation
,1459
,1960
,3070
,4498
,4718
Alpha
if Item
Deleted
,7575
,7336
,6943
,6770
,6580
Die Reliabilität der Skala aus den 5 Items gemessen mit Chronbachs Alpha ist .7512, was eine
gute Zuverlässigkeit garantiert.
Merkmalsgruppe 4
Allgemeinpolitische Begründungen.
R E L I A B I L I T Ä T S A N A L Y S E - S K A L A 4 (A L P H A)
1.
2.
1.
2.
ITEM05
ITEM21
ITEM05
ITEM21
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
Gesetze sollen den Zuzug beschränken
jede politische Betätigung untersagen
Mean
Std Dev
Cases
4,3782
3,6723
,8733
1,2562
119,0
119,0
21
Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
Die Reliabilität der Skala aus den 2 Items gemessen mit Chronbachs Alpha ist .7683, was eine
gute Zuverlässigkeit garantiert.
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
22
Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
2.
Auswertung der empirischen Daten auf Itemniveau - Verteilung der
Antworten in den verschiedenen Faktoren (Merkmalsgruppen).
Faktor 1 (Merkmalsgruppe 1)
In der ersten Merkmalsgruppe geht es um negative Einstellungen gegenüber AsylwerberInnen
(MygrantInnen, AusländerInnen) aufgrund ökonomischer Probleme und Belastungen.
Die Aufnahme von weiteren Flüchtlingen wird von 68% abgelehnt und nur von 18%
zugestimmt.
Keine weitere Flüchtlinge aufnehmen
Fehlend
Ablehnung
2%
18%
weder noch
13%
Zustimmung
68%
Eins der wichtigsten Begründungen dabei ist die schwere Belastung für das soziale Netz im
Land, die von 2/3 der ArbeitnehmerInnen gesehen wird.
Belastung für das soziale Netz
Fehlend
3%
Ablehnung
20%
weder noch
17%
Zustimmung
61%
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
23
Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
Dazu zählt man zusätzlich die Probleme, die auf dem Arbeitsmarkt und den Wohnungsmarkt,
die aufgrund der Zuwanderung von AsylwerberInnen (MygrantInnen, AusländerInnen)
entstehen.
Führen zu Problemen auf dem Arbeitsmarkt
Fehlend
2%
Ablehnung
20%
weder noch
14%
Zustimmung
64%
.
Mehr als die Hälfte der Befragten würden es zustimmen, wenn die im Land lebenden
AsylwerberInnen (MygrantInnen, AusländerInnen) in ihren Heimatländern zurückgeschickt
werden, wenn Arbeitsplätze knapp werden. 61% sind auch der Meinung, dass diese auch zu
einer Steigerung der Arbeitslosigkeit in Österreich führen.
Arbeitsplätze knapp - AusländerInnen zurückschicken
Fehlend
2%
Ablehnung
27%
Zustimmung
56%
weder noch
16%
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
24
Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
Steigern die Arbeitslosigkeit
Fehlend
Ablehnung
2%
18%
weder noch
19%
Zustimmung
61%
Ein beträchtlicher Teil der befragten Arbeitnehmerinnen sehen sogar in den AsylwerberInnen
(MygrantInnen, AusländerInnen) einer der Gründe von Verbrechen und Gewalt.
Einer der Gründe von Gewalt und Verbrechen
Fehlend
4%
Ablehnung
17%
weder noch
19%
Zustimmung
61%
Faktor 2 (Merkmalsgruppe 2)
In der zweiten Merkmalsgruppe geht es um
negative Einstellungen gegenüber
AsylwerberInnen (MygrantInnen, AusländerInnen) aufgrund von ethnischen, kulturellen und
religiösen Unterschieden.
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
25
Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
Als allgemeine Aussage wird von fast 2/3 der Befragten (64%) behauptet, dass
AsylwerberInnen (MygrantInnen, AusländerInnen) letztlich Fremde bleiben und nur 17% sind
der entgegensetzten Meinung.
AusländerInnen bleiben Fremde
Fehlend
Ablehnung
2%
17%
weder noch
17%
Zustimmung
64%
Dabei werden die größten Problemen in der Lebensart der AsylwerberInnen (MygrantInnen,
AusländerInnen) gesehen. 81% wünschen sich eine bessere Anpassung ihren Lebensstils an
diesen der ÖsterreicherInnen.
Sollen Lebensstil besser anpassen
Ablehnung
Fehlend
2%
4%
weder noch
13%
Zustimmung
81%
Über die Hälfte der Befragten (53%) glauben, dass wenn Kinder von AsylwerberInnen
(MygrantInnen, AusländerInnen) in den normalen Schulklassen aufgenommen werden
dadurch das Unterrichtsniveau gesenkt wird.
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
26
Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
Senken Unterrichtsniveau
Fehlend
2%
Ablehnung
20%
Zustimmung
53%
weder noch
24%
Hingegen wird z.B. die Forderung sich einen Ehepartner unter den eigenen Landsleuten zu
suchen nur von ¼ der Befragten zugestimmt, 40% lehnen dies ab.
Ehepartner unter eigenen Landsleuten
Fehlend
4%
Zustimmung
25%
Ablehnung
40%
weder noch
31%
Ein weiteres Problem wird in der Unterschiedlichkeit der Religion und/oder der Sitten
gesehen. Mehr als die Hälfte der ArbeitnehmerInnen vertritt diese Meinung. Lediglich aber
1/3 der Befragten meint, dass die Fremden problematische Nachbarn sind.
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
27
Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
Religion/Sitten schwer zu begreifen
Fehlend
Ablehnung
3%
17%
Zustimmung
weder noch
52%
28%
Problematische Nachbarn
Fehlend
3%
Ablehnung
24%
Zustimmung
31%
weder noch
42%
Verständnisschwierigkeiten , die in der Arbeitstätigkeit entstehen, werden von 40% der
Personen bezeugt, je 28% können dies verneinen oder können sich nicht entscheiden ob dies
so ist.
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
28
Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
Verständnisschwierigkeiten belastend
Fehlend
4%
Ablehnung
28%
Zustimmung
40%
weder noch
28%
Obwohl fast 2/3 der Befragten in den AsylwerberInnen (MygrantInnen, AusländerInnen)
einer der Gründe von wachsenden Gewalt und Verbrechen sehen, lehnen fast die Hälfte
(49%) eine härtere Strafe bei Verbrechen, das von Vertretern dieser Gruppe begangen wurde.
Über 1/3 ist aber der entgegengesetzten Meinung. Dies kann eine Reaktion auf die
beschränkten Möglichkeiten der strafrechtlichen Verfolgung von AsylwerberInnen sein.
Härter bestrafen bei Verbrechen
Fehlend
3%
Zustimmung
35%
Ablehnung
49%
weder noch
13%
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
29
Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
Faktor 3 (Merkmalsgruppe 3)
In der dritten Merkmalsgruppe sind die positiven Einstellungen und Begründungen gegenüber
AsylwerberInnen (MygrantInnen, AusländerInnen) zusammengefasst.
Die Verteilung der Antworten in der Eingangsfrage über die grundsätzliche Gleichstellung
aller Menschen fällt wie erwartet aus. 80% aller Befragten bejahen im vollen oder im
überwiegenden Maße diesen Sachverhalt. Lediglich 11% lehnen diese Aussage ab (6,3%
starke Ablehnung und 4,6 % Ablehnung).
alle Menschen sind gleichwertig
Fehlend
4%
Ablehnung
11%
weder noch
6%
Zustimmung
80%
Diese Verteilung der Antworten beweist die grundsätzlichen humanistischen und
demokratischen Ansichten, die in der österreichischen Gesellschaft vermittelt, sozialisiert und
vertreten sind.
Die Probleme der AsylwerberInnen in ihren Herkunftsländern werden von 50% der Befragten
als schwerwiegender im Vergleich zu den Problemen, welche die ÖsterreicherInnen haben,
angesehen. Immerhin sind aber 23% der Meinung, dass das nicht der Fall ist. Weitere 24%
sehen keinen wesentlichen Unterschied in den Problemen.
Diese Frage ist deshalb sehr wichtig, da sie die moralische Legitimation der Asylsuchenden
betrifft und das Streben nach Asyl legitimiert. Anscheinend ist aber nur für die Hälfte der
Befragten eine eindeutige Entscheidung zu Gunsten der AsylwerberInnen von vornherein
gegeben.
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
30
Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
Schwerwiegendere Probleme der AsylantInnen
Fehlend
4%
Ablehnung
23%
Zustimmung
50%
weder noch
24%
Als eine andere Begründung, die für den freien Zugang zu dem Arbeitsmarkt seitens der
AsylwerberInnen spricht, wird angegeben, dass diese auch die Arbeit annehmen, die
ÖsterreicherInnen nicht annehmen. Auch hier sind aber die Ergebnisse nicht so eindeutig. Die
Verteilung der Antworten in den drei Kategorien Ablehnung, Unentschlossen und
Zustimmung ist nahezu gleich. Dies bedeutet implizit, dass ein Teil der Menschen
Arbeitsplätze von ÖsterreicherInnen durch einen Zugang von Asylwerberinnen als bedroht
ansehen.
machen Arbeit, die keiner machen will
Fehlend
3%
Ablehnung
34%
Zustimmung
35%
weder noch
28%
Ein weiteres Argument ist mit der ökonomischen Kategorie der Rentensicherung verbunden.
Diese Ansicht wird aber von nur 28% der Befragten geteilt. Gleich viele können diese These
weder bejahen noch verneinen und ganze 38% lehnen die Aussage ab.
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
31
Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
Beitrag zur Sicherung der Renten
Fehlend
6%
Ablehnung
Zustimmung
38%
28%
weder noch
28%
Noch ungünstiger sieht die Antwortverteilung bei der Aussage, dass die AsylwerberInnen
(MygrantInnen, AusländerInnen) zu einer Bereicherung für die Kultur in Österreich werden
können. Diese Begründung wir von fast der Hälfte der Befragten (49%) abgelehnt und
lediglich von 24% bejaht.
Bereicherung für die Kultur
Fehlend
4%
Zustimmung
24%
Ablehnung
49%
weder noch
24%
Faktor 4 (Merkmalsgruppe 4)
In der vierten Gruppe werden die allgemeinpolitischen Begründungen zusammengefasst.
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
32
Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
Dabei sieht man einen Ausweg aus der gespannten Lage mit den AsylwerberInnen in einer
gesetzlichen Einschränkung des Zuzugs nach Österreich. 86% der Befragten sehen darin eine
bessere Lösung der Problemen in diesem Bereich.
Gesetze sollen den Zuzug einschränken
Ablehnung
5%
Fehlend
weder noch
4%
6%
Zustimmung
86%
Gleichzeitig wird auch eine Einschränkung der politischen Betätigung der AsylwerberInnen
(MygrantInnen, AusländerInnen) von 58% gefordert.
Politische Betätigung untersagen
Fehlend
4%
Ablehnung
20%
weder noch
Zustimmung
18%
58%
Zusammenfassend kann man sagen, dass den Erwartungen der ArbeitnehmeInnen mit
gesetzlichen Verankerung des Umgangs mit AsylwerberInnen (MygrantInnen und
AusländerInnen) entsprochen werden kann.
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
33
Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
3.
Unterschiede in den Einstellungen der verschiedenen
Altersgruppen und der Männer und Frauen
Wenn man die Unterschiede zwischen den Altersgruppen genau unter die Lupe nimmt, stellt
man fest, dass signifikanten Unterschiede nur hinsichtlich der Einstellungen zu den
gemischten Ehen bestehen.
Die liberalsten Ansichten dazu haben die jüngsten
ArbeitnehmerInnen (bis 25 Jahre) und die strengsten die älteren ArbeitnehmerInnen (über 45
Jahre). Bei den restlichen Einstellungen zu AsylwerberInnen ((MygrantInnen und
AusländerInnen) gibt es keine Unterschiede zwischen den vier Altersgruppen.
Die Untersuchung der Rolle des Geschlechts bei dieser empirischen Erhebung zeigt, dass
Frauen vermehrt negative Einstellungen gegenüber AsylwerberInnen (MygrantInnen und
AusländerInnen) haben. Dieses Ergebnis deckt sich mit den Folgerungen aus vielen anderen
Studien (siehe den Überblick z.B. bei Ganter 1998), wo Frauen als tendenziell
fremdenfeindlicher ermittelt wurden. Diese Ergebnisse sind durch die eher benachteiligte
Rolle, die Frauen auf dem Arbeitsmarkt haben, gut verständlich. Durch ihre geringeren
Chancen auf dem Arbeitsmarkt sehen sich Frauen eher als Männer als potentielle
Arbeitskräfte bedroht, was sich in eine größere Wahrscheinlichkeit fremdenfeindlicher
Einstellungen äußert.
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
34
Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
4.
Unterschiede in den Einstellungen zu den AsylwerberInnen
(MigrantInnen, AusländerInnen) in Abhängigkeit von der
Einschätzung der allgemeinen wirtschaftlichen Situation in
Österreich.
Einen ersten Überblick über unterschiedliche Einstellungen gegenüber AsylwerberInnen
(MigrantInnen, AusländerInnen) gewinnt man durch die Gegenüberstellung der Gruppen mit
unterschiedlicher Bewertung der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation in Österreich. In
der nächsten Abbildung sind die signifikanten Unterschiede in den Begründungen für
positiven oder negativen Einstellungen dargestellt. Führend bei der negativen Einstellungen
sind die ökonomischen Begründungen, die am stärksten in der Gruppe, welche die allgemeine
wirtschaftliche Lage im Land als schlecht beurteilt, ausfallen. Von dieser Gruppe kommen
auch die stärksten negativen Einstellungen gegenüber AsylwerberInnen (MigrantInnen,
AusländerInnen) aufgrund von ethnischen, kulturellen und religiösen Unterschiede. Positive
Einstellungen und Begründungen aus humanitären Gründen, sowie das Anerkennen eines
positiven Betrags zur Wirtschaft und Kultur sind eher in der Gruppe zu finden, welche die
allgemeine wirtschaftliche Lage als positiv bewertet.
Kultur Begründung
Ökonomie Begründung
Humane Begründung
0
0,5
1
1,5
schlechte wirt. Lage
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
2
2,5
mittler wirt. Lage
3
3,5
4
4,5
gute wirt. Lage
35
Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
5.
Unterschiede in den Einstellungen zu den AsylwerberInnen
(MigrantInnen, AusländerInnen) in Abhängigkeit von der Einschätzung
der eigenen ökonomischen Situation.
Die Einstellungen zu den AsylwerberInnen (MigrantInnen, AusländerInnen) unterscheiden
sich eindeutig bei Personen, die in unterschiedlich guter ökonomischer Situation leben.
Materiell besser gestellte ArbeitnehmehrInnen
geben signifikant weniger ökonomische,
kulturelle und ethnische Begründungen für die Ablehnung von AsylwerberInnen
(MigrantInnen, AusländerInnen). Bei dieser Gruppe findet man auch vermehrt positive
Einstellungen, die auf allgemein humanitäre Werte gründen.
In den nächsten Abbildungen sind die signifikanten Unterschiede bei den Bewertungen
einzelner Aussagen dargestellt. Die größten Vorurteile und die stärkste Ablehnung gegenüber
AsylwerberInnen (MigrantInnen, AusländerInnen) findet man in der Gruppe der
ArbeitnehmerInnen mit der schlechtesten eigenen ökonomischen Lage. Bei dieser Gruppe
findet man auch die größten Befürchtungen, dass durch die Anwesenheit von
AsylwerberInnen (MigrantInnen, AusländerInnen) sich die Lage auf dem Arbeits- und
Wohnmarkt verschlechtert und eine zu hohe Belastung des sozialen Netzes folgen kann.
0
0,5
1
1,5
2
2,5
3
3,5
4
4,5
eine der Gründe von
Verbrechen und Gew alt
bei Verbrechen härter
bestrafen
Religion und Sitten schw er
zu begreifen
schaffen Probleme als
Nachbarn
gute eigene ökonomische Lage
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
mittlere eigene ökonomische Lage
schlechte eigene ökonomische Lage
36
Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
Belastung für das soziale Netz
Führt zu Problemen auf dem
Arbeitsmarkt
Abschieben bei
Arbeitsplatzmangel
Steigern die Arbeitslosigkeit
Verständnisschwierigkeit bei der
Arbeit
politische Betätigung untersagen
0
0,5
1
schlechte eigene ökonomische Lage
1,5
2
2,5
3
mittlere eigene ökonomische Lage
3,5
4
4,5
gute eigene ökonomische Lage
Diese Ergebnisse bestätigen die Annahmen, dass ethnische Grenzziehungen in erster Linie als
Resultat
strukturell
bestimmter
Bestimmungsfaktoren
Interessenlagen
distanzierender
zu
Einstellungen
verstehen
und
sind.
Zentrale
Verhaltensweisen
sind
wahrgenommene Interessenkonflikte unter anderem über die Verteilung begehrter knapper
Güter, etwa von Arbeitsplätzen, Wohnungen oder Heiratspartner. Eine wichtige Rolle wird
ferner dem Interesse an der Bewahrung bestimmter, an die Abstammung geknüpfter
Privilegien beim Zugang zu staatsbürgerlichen Rechten oder wohlfahrtsstaatlichen Leistungen
zugemessen, die über ethnische Typisierungen und Kategorisierungen legitimiert werden (vgl.
Bovenkerk, Miles
&
Verbunt 1991;
Miles
1993). Ob
die
Wahrnehmung
der
Interessenkonflikte zutreffend ist oder nicht, ist im Hinblick auf ihre Folgen zweitrangig.
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
37
Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
6. Unterschiede in den Einstellungen zu den AsylwerberInnen (MigrantInnen,
AusländerInnen) in Abhängigkeit von der Enge und der Häufigkeit von
persönlichen Kontakten mit ihnen (hier am Beispiel persönliche Kontakte am
Arbeitsplatz).
Sind Bereicherung für die Kultur in
Österreich
Tragen zur Sicherung der Renten
bei
Steigern die Arbeitslosigkeit der
Österreicher
Arbeitsplätze knapp in ihre Heimat
zurück
Führen zu Problemen auf dem
Wohnungsmarkt
Sind Belastung für das soziale
Netz
Gesetze und Verordnungen sollen
den Zuzug einschränken
Österreich kann keine weitere
Flüchtlinge aufnehmen
0
0,5
1
viele Kontakte
1,5
2
2,5
wenige Kontakte
3
3,5
4
4,5
keine Kontakte
Grundsätzlich kann man aus den Daten entnehmen, dass die wenigsten Vorurteile und
Ablehnungen gegenüber AsylwerberInnen (MigrantInnen, AusländerInnen) in der Gruppe der
ArbeitnehmerInnen zu finden ist, die einige wenige Kontakte am Arbeitsplatz, in der
Nachbarschaft und im Familien und Bekanntenkreis haben. Personen, die entweder keine oder
sehr viele (zu viele) Kontakte mit AsylwerberInnen (MigrantInnen, AusländerInnen) haben,
zeigen signifikant mehr Skepsis gegenüber den Fremden und sind eher geneigt diese
abzulehnen.
Im nächsten Punkt der Ausführung geht es um die gemeinsame Wirkung von mehreren
Faktoren.
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
38
5
Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
7. Regressionsanalytische Auswertung der empirischen Daten
Die Überprüfung der Wirkung verschiedener Merkmale, Lebens- und Gruppenbesonderheiten
auf
die
Ansichten
und
Einstellungen
gegenüber
AsylwerberInnen
(MigrantInnen,
AusländerInnen) wurde mittels einer Reihen von hierarchischen Regressionsanalysen
überprüft.
Anhand einiger Bespiele werden wir an dieser Stelle das gemeinsame Wirken von
unterschiedlichen Faktoren in dem Umfeld der ArbeitnehmerInnen, die den Einstellungen
unterstützen oder entgegenwirken, illustrieren. Bei der Darstellung der Daten werden in der
ersten
Spalte
die
Einflussfaktoren,
in
der
zweiten
-
die
standardisierten
Regressionskoeffizienten Beta mit deren Wirkungsrichtung, in der dritten – die Höhe des
kritischen T-Wertes und in der letzten – die Höhe der Signifikanz ( Werte < ,05 bedeuten eine
Irrtumswahrscheinlichkeit von 5%).
Bei den drei angeführten Beispielen nutzen wir die drei bereits ermittelten und diskutierten
Faktoren Human, Ökonomie und Kultur Begründung als Zielvariable und als Einflussgrößen
die eigene wirtschaftliche Lage, die Anzahl der AusländerInnen in der Nachbarschaft und im
Unternehmen, sowie die persönlichen Kontakte mit AusländerInnen am Arbeitsplatz und in
der Familie und am Arbeitsplatz.
Beispiel 1
Die allgemeine humane Begründung wird durch die gute eigene ökonomische Lage und durch
die persönliche Freundschaften zu AusländerInnen positiv beeinflusst.
Abhängige Variable: Human Begründung (18% der Varianzaufklärung)
Standardisierte
Koeffizienten
Beta
(Konstante)
eigene wirtschaftliche Lage heute
Wie viele Ausländer wohnen in Ihrer Nachbarschaft?
Wie viele Ausländer gehören zu Ihrem Freundeskreis?
Wie viele Ausländer arbeiten mit Ihnen im
Unternehmen zusammen?
persönliche Kontakte in der eigenen Familie oder in
der näheren Verwandtschaft?
persönliche Kontakte an Ihrem Arbeitsplatz?
T
Signifikanz
,243
,055
,225
-,142
3,652
2,599
,610
2,134
-1,307
,000
,011
,543
,035
,194
,083
,800
,425
,005
,041
,967
Die ökonomischen Begründungen werden durch eine schlechte eigene ökonomische Lage
verstärkt und durch die persönliche Freundschaften zu AusländerInnen abgeschwächt.
Genau diese Umstände können und sollten die Grundlage für Interventionen bieten.
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
39
Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
Beispiel 2
Abhängige Variable: Ökonomie Begründung (30% der Varianzaufklärung)
Koeffizienten
Standardisierte
Koeffizienten
Beta
1(Konstante)
eigene wirtschaftliche Lage heute
Wie viele Ausländer wohnen in Ihrer
Nachbarschaft?
Wie viele Ausländer gehören zu Ihrem
Freundeskreis?
Wie viele Ausländer arbeiten mit Ihnen im
Unternehmen zusammen?
persönliche Kontakte in der eigenen Familie oder in
der näheren Verwandtschaft?
persönliche Kontakte an Ihrem Arbeitsplatz?
T
Signifikanz
-,286
,106
9,461
-3,408
1,334
,000
,001
,185
-,308
-3,265
,001
,145
1,524
,130
-,136
-1,471
,144
,097
1,007
,316
Die negativen Einstellungen aufgrund von ethnischen, kulturellen und religiösen
Unterschieden wird durch eine schlechte eigene ökonomische Lage und einer großen Anzahl
von AusländerInnen in der unmittelbaren Nachbarschaft verstärkt und durch persönliche
Freundschaften abgeschwächt.
Beispiel 3
Abhängige Variable: Kultur Begründung (35% der Varianzaufklärung)
Standardisierte
Koeffizienten
Beta
(Konstante)
eigene wirtschaftliche Lage heute
Wie viele Ausländer wohnen in Ihrer
Nachbarschaft?
Wie viele Ausländer gehören zu Ihrem
Freundeskreis?
Wie viele Ausländer arbeiten mit Ihnen im
Unternehmen zusammen?
persönliche Kontakte in der eigenen Familie oder in
der näheren Verwandtschaft?
persönliche Kontakte an Ihrem Arbeitsplatz?
T
Signifikanz
-,307
,162
10,574
-3,718
2,027
,000
,000
,045
-,457
-4,808
,000
,056
,600
,549
,012
,134
,894
-,018
-,184
,855
Es wurden auch eine weitere Reihe von hierarchischen Regressionsanalysen durchgeführt, wo
zusätzlich z.B. die Einschatzung der allgemeinen wirtschaftlichen Lage im
Österreich
herangezogen wurde.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass eine Kombination von Faktoren einen großen Teil
von der Varianz der unterschiedlichen Einstellungsformen aufklären kann.
So z.B. werden über 42% der Varianz der Ablehnung aufgrund von ethnischen, kulturellen
und religiösen Unterschieden durch die Bewertung der gegenwärtigen ökonomischen
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
40
Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
Situation in Österreich, der Anzahl der in der Nachbarschaft lebenden AsylwerberInnen
(MigrantInnen, AusländerInnen) und der Menge der persönlichen Kontakte mit solchen
Menschen im Freundes und Bekanntenkreis aufgeklärt. Dabei wirken eine positive Bewertung
der wirtschaftlichen Lage im Land und eine größere Anzahl persönlicher Kontakte entgegen
den Vorurteilen, eine größere Anzahl von Fremden in der Nachbarschaft verstärkt diese
massiv.
Das gleiche gilt auch für die Ablehnung und der Vorurteile aufgrund von ökonomischen
Begründungen. Hier werden durch die oben genannte Kombination von Faktoren 43% der
Varianz aufgeklärt.
Man kann sagen, dass ökonomische Befürchtungen, um die Zukunft des Landes und eine
übermäßige Konzentration von Fremden in der Nachbarschaft als Bedrohung aufgefasst
werden und auf diesem Wege zur Ablehnung und negativen Einstellungen führen. Der
persönliche Kontakt im Freundes- und Bekanntenkreis wirkt dieser Tendenz entgegen.
In einer neulich publizierte Studie (IMAS – September 2004) wird festgestellt, dass 65% der
Befragten die in letzter Zeit nach Österreich aus Osteuropa, Asien oder Afrika gekommenen
Personen als eine „Belastung“ ansehen. Nur 9% sehen in diesen Menschen einen „Nutzen“.
Vor rund dreieinhalb Jahren war das Unbehagen laut IMAS zwar auch bereits massiv
gewesen, aber doch um 15 Prozentpunkte geringer als im September 2004.
In einem nächsten Schritt sollte überprüft werden, ob eine Anhäufung von AsylwerberInnen
(MigrantInnen, AusländerInnen) sowohl bei der Arbeit als auch im der unmittelbaren
Nachbarschaft sich auf die Einstellungen auswirkt.
Die Gesamtstichprobe wurde in zwei Gruppen unterteilt und zwar solche die gleichzeitig zwei
Bedingungen berücksichtigen: Anzahl der AusländerInnen im eigenen Unternehmen und in
der Nachbarschaft. Die erste Gruppe umfasst Personen, die inmitten von sehr vielen
AusländerInnen sowohl arbeiten als auch leben und bei der zweiten sind sehr wenige
ausländische ArbeitskollegInninen und NachbarInnen. Wenn man die Ergebnissen
hinsichtlich der Einstellungen vergleicht findet man nur bei sechs der 21 untersuchten Gründe
keinen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen.
In der nachfolgenden Abbildung werden die hoch signifikanten Unterschiede in den
Einstellungen gegenüber AsylwerberInnen (MygrantInnen und AusländerInnen) in Gruppen
dargestellt, die sich hinsichtlich der Anzahl der Fremden in deren Umgebung (Unternehmen
und Nachbarschaft) unterscheiden.
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
41
Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
eigene wirtschaftliche Lage
allgemeine wirtschaftliche Lage in Österreich
Politische Betätigung im Land untersagen.
Machen Arbeit, die ÖsterreicherInnen nicht erledigen wollen
Als Nachbarn zu haben, schafft nur Probleme.
Religion und Ihre Sitten sind schwer begreifbar.
Einer der Gründe von Verbrechen und Gewalt.
AusländerInnen bleiben Fremde
Als ArbeitskollegInnen wegen der Verständnisschwierigkeiten
belastend
Steigern die Arbeitslosigkeit der Österreicher.
Wenn Arbeitsplätze knapp werden sollten wieder in ihre Heimat
zurück
Sind Belastung für das soziale Netz.
Gesetze und Verordnungen sollen den Zuzug einschränken.
Österreich kann keine weitere Flüchtlinge aufzunehmen.
0
0,5
1
1,5
2
2,5
3
3,5
4
4,5
viele AusländerInnen im Unternehmen und in der Nachbarschaft
wenig AusländerInnen im Unternehmen und in der Nachbarschaft
Eine große Menge von AsylwerberInnen (MygrantInnen und AusländerInnen) sowohl bei der
Arbeit als auch in der Wohngegend kann und wird von einer überwiegenden Anzahl von
Menschen
als
Bedrohung aufgefasst,
was
die
empirischen
Ergebnisse
eindeutig
widerspiegeln.
Genau entgegengesetzt wirken sich freundschaftliche Beziehungen oder persönliche
Kontakten in der Familie, im Bekanntenkreis, in der Nachbarschaft oder in der Arbeit aus.
Durch den Umgang mit den VertreterInnen anderer Länder, Kulturen und Sitten werden
Ängste und Vorurteile geschwächt oder beseitigt. Darin liegt auch eine Möglichkeit der
Milderung von Gegensätzen und Räumung von Vorurteilen und abweisendes Verhalten.
Man sollte unbedingt diese Ängste der Menschen ernst nehmen und übermäßige
Konzentration von der im Unternehmen arbeitenden und in der Nachbarschaft lebenden
AsylwerberInnen (MigrantInnen, AusländerInnen) vermeiden sowie gleichzeitig die
persönlichen Kontakte untereinander durch gezielte Maßnahmen fördern.
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
42
5
Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
8. Vorschläge für Maßnahmen
Aus den Ergebnissen die wir bei der Studie ermittelt haben lassen sich einige grundsätzliche
Vorschläge
zur
Verbesserung
der
Integrationsmöglichkeiten
von
AsylwerberInnen
(MygrantInnen und AusländerInnen) ableiten.
1. Sicherung und Ausbau von dauernde Beschäftigungsmöglichkeiten für alle potentielle
Arbeitskräfte.
Das ist das wichtigste Instrument für eine erfolgreiche Integration und Gleichstellung
auch von AsylwerberInnen (MygrantInnen und AusländerInnen). Sobald die
Arbeitsmarktlage unsicher wird entstehen Interessenkonflikte und Nährbedingungen
für Fremdenfeindlichkeit.
AsylwerberInnen (MygrantInnen und AusländerInnen) werden als Konkurrenten
angesehen und dementsprechend angefeindet.
Diese Aufgabe kann nur gesamtgesellschaftlich im ganzen Land und in den einzelnen
Regionen gelöst werden. Besonderes Augenmerk soll man auf ökonomisch
schwächeren Gebieten wenden, da dort die Probleme vorprogrammiert sind.
2. Fair bezahlte und sichere Arbeitsplätze im Unternehmen (keine betriebsbedingte
Kündigungen).
Das Beibehalten von gut bezahlten Arbeitsplätze und die Möglichkeiten der Nutzung
von betrieblichen Bonussysteme darf nicht als gefährdet angesehen werden im Falle
der Beschäftigung von AsylwerberInnen (MygrantInnen und AusländerInnen). Jeder
Arbeitnehmer und jede Arbeitnehmerin sollen tatsächlich die gleichen Chancen zur
Weiterbildung, Aufstieg und guten Arbeitsbedingungen haben.
Diese Aufgabe ist im Rahmen der arbeits- und organisationspsychologischen
Gestaltung von humanen und gesundheitsförderlichen Arbeitstätigkeiten und
Organisationsformen erreichbar. Durch die Optimierung der Arbeitsbedingungen und
Anforderungen werde Voraussetzungen für die tatsächliche Gleichstellung aller
Gruppen geschaffen.
3. Sprachausbildung
Sehr wichtig ist die Schaffung einer Grundlage zur Entwicklung von persönlichen
Kontakten mit AsylwerberInnen (MygrantInnen und AusländerInnen).
Die wichtigste Bedingung zur Entwicklung und Pflege von persönlichen menschlichen
Kontakte ist die Sprache. Deshalb ist das Vermitteln und Entwickeln der sprachlichen
Kompetenz unerlässliche Voraussetzung auf diesem Wege.
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
43
Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
Integrationskurse in deutscher Sprache sollten unbedingt von weiteren Lehrangebote
gefolgt werden, damit auch eine adäquate Verständigung erreicht werden kann.
Besonders wichtig ist die Einbeziehung der Frauen und der Kinder in dieser
Ausbildung, da sie die Sozialisation der Kinder besser fördert und auch den Frauen
einen leichteren Zugang zu der für die Familien neue Kultur verschafft.
4. Patenschaften
An den Arbeitsstellen sollten für die neuangestellten personelle Paten bekommen, die
die Einarbeitung und die Integration unterstützen sollten.
5. Vermeiden von Anhäufen von AsylwerberInnen (MygrantInnen und AusländerInnen)
in einzelnen Unternehmen oder Gemeinden.
Eine
erhöhte
Konzentration
von
AsylwerberInnen
(MygrantInnen
und
AusländerInnen) wird von sehr vielen Menschen als eine Bedrohung wahrgenommen
und führt zu vermehrten negativen Einstellungen.
Andererseits bleiben die AsylwerberInnen (MygrantInnen und AusländerInnen) unter
sich, was einer aktiven Integration in die Gesellschaft entgegenwirkt.
6. Erweiterung der Kulturhorizonte
Das gemeinsame Kennenlernen von Sitten, Bräuchen und Religion kann Mistrauen
und Fremdenfeindlichkeit reduzieren. Gegenseitiges Verständnis und Achtung können
auf dieser Grundlage aufgebaut werden.
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
44
Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
ANHANG
LEITFADEN FÜR EIN INTERVIEW MIT ARBEITGEBERINNEN
Begrüßung
Dank für die Bereitschaft am Gespräch teilzunehmen.
Kurze persönliche Vorstellung
Kurze einführende Information über EQUAL Programme und speziell Job_Shop.
Inhaltlicher Teil
Teil A. Allgemeine Fragen zum Unternehmen:
Branche:
Größe:
Allgemeine ökonomische Kennzahlen
Entwicklungsgeschichte
Erwartung für die Zukunft
Beschäftigtenanzahl:
Vollbeschäftigte
Teilzeitbeschäftigte
Unbesetzte Stellen
Anzahl der Lehrlinge
Qualifikationsstruktur:
Berufsgruppen
Spezielle Berufe und Qualifikationsanforderungen
Internes und externes Qualifikationsprogramm
Regelmäßigkeit der Notwendigkeit der Aktualisierung und Erweiterung von Qualifikationen,
Zertifikate, IT-Füherschein etc.
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
45
Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
Teil B. Organisationsspezifische Situation und Erfahrungen in der Beschäftigung von
AusländerInnen
Derzeitige Situation:
Gibt es beschäftigte AusländerInnen?
Anzahl und Einsatz in der Organisation
Qualifikationsprofil der beschäftigten AusländerInnen
Allgemeine Bewertung der gewonnen Erfahrungen
(besonders wichtig sind die verbalen Verallgemeinerungen)
Besonders positive Beispiele
Besonders negative Beispiele
Welche Probleme befürchtet man bei der Beschäftigung von AusländerInnen:
Aufzählung und Gewichtung der genannten
Sprachschwierigkeiten, die zu
Nicht korrektes Erfüllen von Arbeitsaufgaben führen
Koordinations- und Organisationsschwierigkeiten
Missverständnisse und Probleme in den zwischenmenschlichen Beziehungen
Begrenzte Möglichkeit zur Weiterqualifizierung
Begrenzte Möglichkeit zum Einsatz im Kundenbereich
Nicht den österreichischen Gesetzgebung entsprechende Ausbildung und Qualifikation
Unterschiede in der verlangten Wissensbreite und –tiefe
Unterschiedliche Qualitätsstandards
Fehlende Fachkenntnisse zum Umgang mit spezieller Technik
Vertreter fremder Religion
Vertreter fremder Kultur
Probleme in den Arbeitsgruppen wo die AusländerInnen eingesetzt werden
Kennt man im Unternehmen die gesetzlichen Möglichkeit der Beschäftigung von
AsylwerberInnen:
Hat man bis jetzt welche beschäftigt?
Unter welchen Bedingungen würde man welche beschäftigen?
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
46
Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
JOB_SHOP/FAFAI
In vielen Ländern dieser Welt gibt es Kriege, Diktaturen und ökonomische Probleme. Viele
Menschen versuchen aus diesen Krisengebieten zu flüchten und eine bessere Zukunft für sich
und Ihre Familien zu finden. Auch in Österreich steigt die Anzahl der Asylanträge jedes Jahr.
Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Reihe von Aussagen, die man öfters in
Diskussionen über die Probleme der Zuwanderung und der AusländerInnenpolitik hört.
Wir möchten Sie bitten jede dieser Aussagen genau zu lesen und eine der daneben stehenden
Antworten, die Ihrer Meinung entspricht, anzukreuzen.
Ihre Antworten werden selbstverständlich vertraulich behandelt und wir sichern Ihnen
vollkommene Anonymität.
Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu?
Stimme Stimme Weder
stark zu zu
noch
++
+
=
Für mich sind alle Menschen grundsätzlich
o
o
o
gleichwertig und haben gleiche Rechte, egal ob sie
ÖsterreicherInnen, AfrikanerInnen oder AsiatInnen
sind.
Österreich kann sich nicht mehr leisten, weitere
o
o
o
Flüchtlinge aufzunehmen.
Die Probleme, welche die AsylantInnen in ihren
o
o
o
Herkunftsländern haben, sind so schwerwiegend, dass
unsere Probleme mit ihren im Vergleich unbedeutend
sind.
Auch wenn sie schon lange in Österreich leben,
o
o
o
bleiben AusländerInnen letztlich Fremde.
Obwohl es verständlich ist, dass BewohnerInnen
o
o
o
ärmerer Länder in reiche Länder auswandern wollen,
ist es nicht möglich alle aufzunehmen, deswegen
sollten Gesetze und Verordnungen den Zuzug
einschränken.
Wenn AusländerInnen in Österreich ein Verbrechen
o
o
o
begehen, dann sollten sie härter bestraft werden, als
ÖsterreicherInnen.
Die in Österreich lebenden AusländerInnen machen
o
o
o
die Arbeit, welche die ÖsterreicherInnen nicht
erledigen wollen.
Die in Österreich lebenden AusländerInnen sind eine
o
o
o
Belastung für das soziale Netz.
Die in Österreich lebenden AusländerInnen sind eine
o
o
o
Bereicherung für die Kultur in Österreich.
Die Anwesenheit der in Österreich lebenden
o
o
o
AusländerInnen führt zu Problemen auf dem
Wohnungsmarkt.
Die in Österreich lebenden AusländerInnen tragen zur
o
o
o
Sicherung der Renten bei.
Die in Österreich lebenden AusländerInnen sollten
o
o
o
ihren Lebensstil besser an den der ÖsterreicherInnen
anpassen.
Wenn Arbeitsplätze knapp werden, sollte man die in
o
o
o
Österreich lebenden AusländerInnen wieder in ihre
Heimat zurückschicken.
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
Lehne
ab
o
Lehne
stark ab
-o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
47
Einstellungen und Haltungen Tiroler ArbeitnehmerInnen zur Integration von AsylwerberInnen
am heimischen Arbeitsmarkt
Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu?
Stimme Stimme Weder
stark zu zu
noch
++
+
=
Die in Österreich lebenden AusländerInnen sollten
o
o
o
sich ihre Ehepartner unter ihren eigenen Landsleuten
auswählen.
Wenn viele ausländische Kinder auf einer Schule
o
o
o
sind, sinkt das Unterrichtsniveau.
Durch die Anwesenheit der in Österreich lebenden
o
o
o
AusländerInnen steigt die Arbeitslosigkeit der
Österreicher.
Die Anwesenheit der in Österreich lebenden
o
o
o
AusländerInnen ist einer der Gründe von Verbrechen
und Gewalt.
Die Religion und die Sitten der in Österreich
o
o
o
lebenden AusländerInnen sind schwer begreifbar.
Die in Österreich lebenden AusländerInnen als
o
o
o
Nachbarn zu haben, schafft nur Probleme.
Die in Österreich lebenden AusländerInnen als
o
o
o
Arbeitskollegen zu haben ist wegen der
Verständnisschwierigkeiten belastend.
Man
sollte
den
in
Österreich
lebenden
o
o
o
AusländerInnen jede politische Betätigung im Land
untersagen.
Sehr gut
Wie beurteilen Sie ganz allgemein die heutige
wirtschaftliche Lage in Österreich?
Wie beurteilen Sie ganz allgemein Ihre eigene
wirtschaftliche Lage heute?
Wie viele Menschen anderer Kultur oder Nationalität ...
... wohnen in Ihrer Nachbarschaft?
... gehören zu Ihrem Freundeskreis?
... arbeiten mit Ihnen im Unternehmen zusammen?
Gut
o
o
TeilsTeils
o
o
o
o
Lehne
ab
o
Lehne
stark ab
-o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
Schlecht Sehr
schlecht
o
o
o
o
keine
o
o
o
wenige
o
o
o
viele
o
o
o
Haben sie persönliche Kontakte zu in Österreich lebenden keine
AusländerInnen und zwar ...
... in der eigenen Familie oder in der näheren Verwandtschaft?
o
... an Ihrem Arbeitsplatz?
o
... in Ihrer Nachbarschaft?
o
... in Ihrem sonstigen Freundes- und Bekanntenkreis?
o
wenige
viele
Wie alt sind Sie? ____ Jahre
Modul 3/JobShop/ ÖGNP
weiblich
o
o
o
o
o
o
o
o
männlich
48
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