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2.1 Anforderungen der
Mediengesellschaft
In diesem Kapitel werden die Anforderungen der Mediengesellschaft beschrieben,
denen Erwachsene, Jugendliche und Kinder zu genügen haben.
Mustertext:
Um in der Mediengesellschaft leben, arbeiten und lernen zu können,
benötigen Kinder, Jugendliche und Erwachsene Kompetenzen, die weit
über die Fähigkeit der Bedienung von ICT-Geräten hinausgehen.
Medien prägen und beeinflussen nicht nur die schulische und die ausserschulische
Lebenswelt der Heranwachsenden, sondern auch deren späteres berufliches und
privates Leben. Um in der Mediengesellschaft leben, arbeiten und lernen zu können,
benötigen Kinder, Jugendliche und Erwachsene Kompetenzen, die weit über die
Fähigkeit der Bedienung von ICT-Geräten hinausgehen. Die Schule hat die Aufgabe,
Kinder und Jugendliche bei der Entwicklung von Urteilsfähigkeit und
Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit Medien zu unterstützen. Web 2.0 und
soziale Medien ermöglichen eine Partizipation an sozialen, kulturellen und politischen
Themen. Die Fähigkeit, ein Medienprodukt oder eine Informationsquelle kritisch zu
beurteilen und einzuordnen, muss eingeübt werden. Dies ist Aufgabe der schulischen
Medienbildung.
Vorg ehen
Vorgehen:
Die im «Mustertext» beschriebene Ausgangslage muss nicht an die lokale Situation
angepasst werden.
In den Kommentaren der beiden Lehrmittel Medienkompass 1 (2011, S. 4) und
Medienkompass 2 (2012, S. 4) findet sich eine knapp gehaltene Einführung ins Thema.
Die JAMES-Studie (2010) belegt eindrücklich das Mediennutzungsverhalten der
heutigen Jugendlichen. Die Unterlagen können als Diskussionsgrundlage in Schulteams
und Arbeitsgruppen dienen.
Erläuter ungen & Hinterg rundinfor mationen
Erläuterungen & Hintergrundinformationen:
Die Fähigkeit, sich in der von Medien geprägten Gesellschaft
zurechtzufinden, ist entscheidend, um sich an gesellschaftlichen,
politischen und sozialen Prozessen beteiligen zu können.
Unser Leben in der Medien- oder Informationsgesellschaft ist durchsetzt von medialen
Angeboten, seien dies traditionelle Massenmedien wie Zeitung, Fernsehen und Radio
oder das Internet mit einer unüberschaubaren Zahl von Informations- und
Kommunikationsangeboten. Bislang getrennte Bereiche wie Telekommunikation,
Unterhaltungselektronik, Massenmedien, Computer und Handy verschmelzen
zusehends und durchdringen unseren Alltag. Mit dem Internet ist unser Zugang zu
Informationen fast unbeschränkt, wir sind in der Lage, uns orts- und zeitunabhängig
Informationen zu beschaffen. Die Herausforderung besteht nicht mehr darin,
Informationen zu finden; viel wichtiger ist die Fähigkeit geworden, relevante und
vertrauenswürdige Informationen identifizieren zu können. Darüber hinaus verfügen wir
über einfache Mittel wie Blogs, Kurznachrichtendienste (Twitter) etc., um Medieninhalte
selbst zu produzieren und zu publizieren. Die Fähigkeit, sich in der von Medien
geprägten Gesellschaft zurechtzufinden, ist entscheidend, um sich an
gesellschaftlichen, politischen und sozialen Prozessen beteiligen zu können.
Die Verfügbarkeit von Geräten oder der Internetzugang im Klassenzimmer bedeuten
demnach nicht, dass neue Medien automatisch sinnvoll genutzt und zum eigenen
Vorteil eingesetzt werden oder dass Angebote besser verstanden werden. Zudem
hinterfragen ICT-Mittel im Unterricht teils die traditionellen Rollen von Lehrpersonen und
Lernenden, indem beispielsweise individualisierende Lernformen unter Einbezug von
Notebooks und Tablets realisiert werden können. Ein gemeinsames Medien- und ICTKonzept gibt dabei einen Rahmen, um die anspruchsvollen Ziele der Medienintegration
in den Unterricht konkret umsetzen zu können (siehe Kap. 1.1).
Die in der Musterlösung verwendeten Begriffe «Medienbildung» und
«Medienkompetenz» sind zentral, wenn es um die Integration von Medien und ICT in
den Unterricht geht. Nachfolgend die entsprechenden Definitionen:
Medienbildung
Der Begriff der Medienpädagogik umfasst den Bezug der Medien zu allgemeinen –
auch ausserschulischen – Fragen des Umgangs von Kindern und Jugendlichen mit
Medien. Währenddessen steht Medienbildung spezifisch für das schulische Handeln.
Dazu gehören sämtliche medienbezogenen Erziehungs- und Bildungsaufgaben. Im
Gegensatz zum früher gebräuchlichen Begriff der Medienerziehung wird mit dem Begriff
Medienbildung besonders der Mündigkeitsprozess angesprochen. Schülerinnen und
Schüler lernen, sich in einer Medienwelt zu orientieren, die Medien zur Gestaltung des
eigenen Alltags sinnvoll zu nutzen, das eigene Medienverhalten kritisch zu reflektieren
und Medienprodukte eigenständig und kompetent zu erstellen. (Quelle: Expertise
«Medien und ICT» 2009; Thomas Merz-Abt, Heinz Moser)
Medienkompetenz
Der Begriff der Medienkompetenz bezeichnet das Bündel jener Fähigkeiten, die
Menschen zu einem kompetenten Umgang mit Medien in der heutigen Gesellschaft
benötigen. Vereinzelt ist mit Medienkompetenz lediglich die technische Fähigkeit in der
Nutzung von Medien gemeint. Unter pädagogischer Perspektive muss
Medienkompetenz aber wesentlich tiefgreifender sein und beispielsweise gemäss
Schorb (2005) die Fähigkeit einschliessen, auf der Basis strukturierten
zusammenschauenden Wissens und einer ethisch fundierten Bewertung der medialen
Erscheinungsformen und Inhalte, sich Medien anzueignen, mit ihnen kritisch,
genussvoll und reflexiv umzugehen und sie nach eigenen inhaltlichen und ästhetischen
Vorstellungen, in sozialer Verantwortung sowie in kreativem und kollektivem Handeln zu
gestalten. (Quelle: Expertise «Medien und ICT» 2009; Thomas Merz-Abt; Heinz Moser)
W eblinks & L iter atur
Weblinks & Literatur:
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Educaguide Didaktik. Was ist Medienkompetenz? (Download PDF)
Dossier Medienkompetenz der KITS-Fachstelle der Stadt Zürich: Kapitel
«Medienkompetenz als Unterrichtsziel» (Seite 8)
JAMES-Studie 2012 (PDF)
Ammann, Daniel (2012) et al.; Medienkompass 2. Kommentar. 3. Aufl. S. 4.
Merz-Abt, Thomas; Moser, Heinz et al. (2009). Expertise «Medien und ICT»
Schorb, Bernd. (2005). Medienkompetenz. In: Jürgen Hüther & Bernd Schorb
(Hrsg.), Grundbegriffe Medienpädagogik (Bd. 4.Aufl., S. 257–262). München:
kopaed.
Tulodziecki, Gerhard; Herzig, Bardo (2002): Computer & Internet im Unterricht.
Medienpädagogische Grundlagen und Beispiele. Berlin.
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Bildungspolitische Grundlagen ›
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