Sinnvolle Nutzung moderner Medieninhalte

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IP/06/1326
Brüssel, den 6. Oktober 2006
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Durchblick
im
„Medien-Dschungel“:
Kommission startet öffentliche Konsultation zur
Förderung der Medienkompetenz
Die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien bieten jedermann
immer einfacherere Möglichkeiten der Veröffentlichung, Verbreitung und
Kommunikation. Die Fähigkeit, den tatsächlichen Wert der so verbreiteten
Medieninhalte richtig einzuschätzen und eine bewusste Auswahl zu treffen,
wird daher immer wichtiger. Diese „Medienkompetenz“ ist für den mündigen
Bürger und die Demokratie geradezu unverzichtbar. Im Hinblick auf den
Aufbau und die Verbesserung der Medienkompetenz im digitalen Zeitalter hat
die Europäische Kommission daher heute eine EU-weite Untersuchung der
bewährten Praxis in diesem Bereich eingeleitet. Die Ergebnisse dieser
Untersuchung sowie neue Vorschläge dazu sollen dann in einer für 2007
geplanten Mitteilung vorgestellt werden. Der Fragebogen der Studie erfasst
die Ansichten der Öffentlichkeit über die Medienkompetenz im
Zusammenhang mit den digitalen Technologien sowie Angaben über
Initiativen auf dem Gebiet der Werbung, des Films und der Online-Welt.
Einsendeschluss für die Antworten ist der 15. Dezember 2006.
„Für den aktiven, mündigen Staatsbürger ist Medienkompetenz heute genauso
wichtig wie die Fähigkeit des Lesens und Schreibens zu Beginn des
19. Jahrhunderts“, erklärt die für die Informationsgesellschaft und Medien zuständige
EU-Kommissarin Viviane Reding. „Medienkompetenz ist auch die Voraussetzung für
den Zugang zur neuen Breitbandwelt mit ihren vielfältigen Inhalten, die überall und
jederzeit zur Verfügung stehen. Ich erwarte daher von der heute beginnenden
Konsultation mehr Klarheit über die beste Praxis in Europa in Sachen
Medienkompetenz sowie neue Ideen für künftige Förderinitiativen.“
Medienkompetenz bezieht sich auf alle Medien, darunter Film und Fernsehen,
Hörfunk und Musikaufnahmen, Printmedien, Videospiele, aber auch das Internet und
andere neue digitale Kommunikationsmittel. Mit den neuen Technologien kann
jedermann ohne weiteres eigene Medieninhalte veröffentlichen. Angesichts der
riesigen Mengen von Inhalten und Informationen, die über Breitbandnetze
zugänglich sind, ist es sehr wichtig geworden, sich im „Medien-Dschungel“ zurecht
zu finden und die wirklich bedeutungsvollen Inhalte auszuwählen. Medienkompetenz
umfasst Fähigkeiten wie den Zugang zu den Inhalten, die Analyse und Bewertung
der auf uns eindringenden Bilder, Töne und Botschaften, aber auch deren
Bewusstmachung, wenn wir unsere Entscheidungen treffen. Medienkompetenz hilft
daher den Bürgern zu erkennen, wie die Medien unsere Wahrnehmungen und
Überzeugungen filtern, die populäre Gegenwartskultur steuern und unsere
persönlichen Entscheidungen beeinflussen. Sie versetzt den Bürger in die Lage, sich
dank kritischen Denkens und kreativer Problemlösungsansätze als urteilsfähiger
Verbraucher und als Produzent von Inhalten zu behaupten.
Medienkompetenz fördert auβerdem die Meinungsfreiheit und die Wahrnehmung der
Informationsfreiheit und dient dabei dem Aufbau und der Bewahrung der
Demokratie. Es gibt auch einen Zusammenhang zwischen Medienkompetenz und
besserer Rechtsetzung: Eine Gesellschaft, die souverän mit den Medien umzugehen
versteht, ist auch in der Lage, sich selbst ihr Urteil zu bilden und sachkundige
Entscheidungen zu treffen; auf diese Weise kann auf ausführliche Schutzvorschriften
verzichtet werden.
Aber solche Fähigkeiten müssen aufgebaut und gepflegt werden. Deshalb soll
anhand des heute veröffentlichten Fragebogen herausgefunden werden, wie dies
am besten geschehen kann. Der Fragebogen besteht aus vier Teilen: Teil 1 enthält
allgemeine Fragen über Medienkompetenz, während mit den anderen drei Teilen
Angaben über Initiativen und Projekte im Bereich Werbung und Marketing, in Bezug
auf audiovisuelle Werke und in der Online-Welt erfasst werden.
Die Konsultation soll die derzeit unter Leitung der Europäischen Kommission
laufenden Arbeiten der Sachverständigengruppe „Medienkompetenz“ ergänzen und
beginnt am 15. Dezember 2006. Ihre Ergebnisse werden dann Gegenstand von
Diskussionen sein, die vor allem in der Sachverständigengruppe „Medienkompetenz“
stattfinden werden. Auf dieser Grundlage soll schließlich in der zweiten Jahreshälfte
2007 eine Mitteilung der Kommission veröffentlicht werden. Die Konsultation ist für
alle Interessenten offen, angesprochen sind vor allem formelle und informelle
Bildungseinrichtungen, Inhaltsanbieter und Inhaltsproduzenten, Forschungs- und
Kultureinrichtungen, Regulierungsbehörden, Medienunternehmen und die Industrie
sowie Bürger- und Verbraucherverbände.
Die Medienkompetenz-Initiative der Kommission ist ein wichtiger Bestandteil ihrer
Gesamtpolitik für die Verbesserung des Vertrauens in elektronische Inhalte und
deren Verbreitung (siehe IP/06/1071, IP/06/1124, IP/06/672, IP/05/1261 und
IP/05/98).
Weitere Informationen über die öffentliche Konsultation und das Konsultationspapier
finden Sie unter:
http://ec.europa.eu/comm/avpolicy/media_literacy/index_en.htm
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