Erste Hilfe Herz-Lungen-Wiederbelebung ! "An einer ausbleibenden Wiederbelebung sterben weitaus mehr Menschen als durch eine falsche Wiederbelebung" ! Nicht nur Angehörige von Herzpatienten können in die Situation kommen, einen Menschen nach Herz-Kreislauf-Stillstand wiederbeleben zu müssen. Jederzeit und überall im Leben kann es zu dieser Notfallsituation kommen, so daß zufällig Anwesende erste Maßnahmen ergreifen müssen. Sie sind die ersten Helfer und der entscheidende Teil einer Rettungskette, die nach Herz-Kreislauf-Stillstand geschlossen werden muß, um Leben zu retten. Nach der übereinstimmenden Beurteilung medizinischer Experten könnten durch rechtzeitige, sachgemäße und gezielte sofortige Einleitung von Wiederbelebungsmaßnahmen und der notwendigen Folgebehandlung 10 bis 20 Prozent der akut Erkrankten des Herz- und Kreislaufsystems vor dem Tode gerettet werden. In den USA wissen 40 Prozent der Menschen, was bei akutem Herzstillstand zu tun ist, in Deutschland und Österreich nur 5 Prozent. Um in Notfallsituationen angemessen und richtig reagieren zu können, sollten Sie auf den Fall des Falles gut vorbereitet sein. Besonders wichtig ist, die Maßnahmen der Ersten-Hilfe-Leistung praktisch zu üben. Machen Sie deshalb einen Erste-Hilfe-Kurs beim Roten Kreuz oder einer anderen Hilfsorganisation, und wiederholen und überprüfen Sie Ihre theoretischen sowie praktischen Kenntnisse regelmäßig. Die folgenden Ratschläge sind die wesentlichen Erste-Hilfe-Maßnahmen. Diese sollen Ihr Wissen auffrischen. Diese Ratschläge sind aber nicht als Nachschlagehilfe im Notfall gedacht. Wenn Sie im Notfall erst nachlesen müssen, was zu tun ist, kann es für den Verunglückten schon zu spät sein. Wann ist Eile geboten? Die wichtigen ersten vier bis fünf Minuten Alle Erkrankungen des Herzens können plötzlich und unvorhergesehen zu einem Versagen der Herz- und Kreislauffunktion führen. Ein solches Versagen stellt für den Patienten eine akute Lebensgefahr dar, weil alle Organe und Gewebe des Körpers nicht mehr ausreichend mit sauerstoffreichem Blut durchströmt werden. Der gesamte Organismus erleidet akut einen hochgradigen Sauerstoffmangel Die Zeitspanne, vom Beginn eines Kreislaufstillstandes an gerechnet, während der das Gehirn durch den damit verbundenen Sauerstoffmangel bleibend und unheilbar geschädigt wird, beträgt bei normaler Körpertemperatur maximal vier Minuten. Diese Zeitspanne von vier Minuten entscheidet über den Sinn, das Ziel und die Erfolgschancen jeder Wiederbelebung. Das Gehirn reagiert wie die anderen Organe auf den Sauerstoffmangel mit einem Ausfall seiner Funktion. Der Patient wird bewußtlos, die Steuerung der Atmung durch das Atemzentrum im Gehirn fällt aus. Zu dem Stillstand der Kreislauffunktion kommt ein Stillstand der Atemfunktion. Der Patient ist klinisch tot. Jede Minute nach dem Eintreten des "klinischen Todes" nimmt die Wiederbelebungschance bis zur vierten Minute um ca. 15 bis 20 % pro Minute ab. Nach fünf Minuten ist die Wiederbelebung wegen der Hirnschädigung in der Regel nicht mehr erfolgreich möglich. Wer kann Erste Hilfe leisten? Jeder kann Erste Hilfe leisten. Der Ersthelfer ist der wichtigste Vorarbeiter des Notarztes und des Krankenhausarztes zur Rettung des Patienten. Der Ersthelfer und nicht der Arzt entscheidet in vielen Fällen über das Überleben des Patienten. Wichtig ist: Der Ersthelfer muß sofort die akute Lebensgefahr erkennen. Seine Hilfe steht immer an erster Stelle. Erst später wird der Arzt die Diagnose der Herzkrankheit stellen und die Ursache des Kreislaufstillstandes klären und behandeln. Herz-Lungen-Wiederbelebung kann man lernen. Wenige Stunden Einweisung und praktischer Übungen unter Anleitung anerkannter Ausbilder reichen aus, sich Wissen und praktisches Können für eine fachgerechte Einweisung in der Herz-Lungen- Wiederbelebung anzueignen. Und wenn Sie an einem Kurs teilgenommen haben, melden Sie sich am besten alle drei Jahre zu einer kurzen "Auffrischung" Ihrer Kenntnisse an. Rettungskette Überlebenskette Die optimale Versorgung eines Notfallpatienten erfordert ein koordiniertes Handeln der verschiedenen an der Rettung beteiligten Personen bzw. Institutionen. Hierfür wird der Begriff Rettungskette verwendet. Am Anfang der Rettungskette steht eine korrekte Notfallmeldung und die Erste-HilfeLeistung, am Ende die medizinische Versorgung und Behandlung in einer Klinik. Im Notfall kommt es also darauf an, dass alle Beteiligten die ihnen zugedachte Aufgabe erfüllen, denn eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Erstes Glied: rasches Einsetzen von Behandlung und Hilfe. Das bedeutet Erkennen der Symptome und Benachrichtigen von Rettungsunternehmen Zweites Glied: fachgemäße und rasche Anwendung von Wiederbelebungsmaßnahmen, bis ein Notarzt eingetroffen ist. Drittes Glied: frühe Defibrillation, das heißt das frühe Einsetzen von Elektroschocks bei Herzflimmern. Viertes Glied: frühe Verabreichung von Medikamenten und Sauerstoff durch Rettung und Notarzt. Für fast alle Situationen sind die ersten Minuten der Hilfeleistung entscheidend! Gerade hier kommen aber häufig medizinische Laien zum Einsatz. Deren richtige Handlung bis zum Eintreffen der professionellen Hilfe kann Leben retten oder bleibende Schäden verhindern! Was gilt es bei der Wiederbelebung zu beachten? Der Herztod ist in den Zivilisationsländern die häufigste Todesursache. Bis zu 40 Prozent könnten den Herztod überleben Allein in Österreich sterben jährlich mehr als 40.000 Menschen an Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems. Statistiken weisen aus, daß 67 Prozent der Anfälle zu Hause und 14 Prozent in der Öffentlichkeit eintreten. In mehr als zwei Drittel der Fälle ist mindestens eine zweite Person anwesend. Studien in Deutschland und den USA haben gezeigt, daß bis zu 40 Prozent der Herztoten durch eine rasche Akuthilfe eines geschulten Mitmenschen eine reale Überlebenschance gehabt hätten. Neue Untersuchungen haben ergeben, dass 90 Prozent aller Kreislaufstillstände (nicht tastbarer Puls) mit Kammerflimmern (unkontrolliertes Zusammenziehen des Herzmuskels) einhergehen. Elektroschocks (Defibrillation) heben diesen Zustand unter Umständen auf. In den ersten zehn Minuten sind die Erfolgschancen am größten. Aus diesem Grund muss bei Bewusstlosigkeit umgehend ärztliche - mit einem Elektroschock-Gerät ausgestattete - Versorgung angefordert werden. Bild 1 Elektroschock Schemata der Ersten Hilfe Da es in den vielfältigen Situationen der Ersten Hilfe und des Rettungsdienstes, neben den allgemeinen, erlernbaren Fertigkeiten, keine Möglichkeit gibt Patentrezepte für die eine oder andere Situation zu schaffen, wurden Hilfsmittel erdacht. Die Schemata der Ersten Hilfe sollen helfen, nach der Beurteilung der Lage die in dieser Situation wichtigsten Schritte einzuleiten. Schema Zuerst-Danach-Zuletzt Zuerst Bewußtsein Atmung Herztätigkeit Ausnahmen Lebensbedrohliche Blutungen Verbrennungen Verätzungen Danach Ganzkörper-Check Kreislaufüberwachung Schockbekämpfung Zuletzt Wundversorgung Knochenbrüche behandeln Andere Verletzungen versorgen ABC – Regel A = Airway (Luftwege freimachen) 1. Stellen Sie Bewußtlosigkeit fest (der Patient reagiert nicht oder ist nicht ansprechbar). Wenn das der Fall ist, versuchen Sie 144 anzurufen. Drehen Sie den Patienten auf den Rücken und öffnen Sie die Luftwege, indem Sie den Kopf neigen – Kinn Heben – Griff anwenden 2. Kontrollieren Sie die Atmung (Schauen, Hören, Fühlen) 3. Wenn das Opfer nicht reagiert, aber atmet und keine Anzeichen einer Verletzung zeigt, lagern Sie es in einer angenehmen Lage bild2 atemwegefrei B = Breathing (Atmung wiederherstellen) 1. Wenn der Patient nicht atmet, beginnen Sie mit der Wiederbelebungsbeatmung 2. Geben Sie 2 langsame Atemzüge in den Mund, halten Sie die Nase zu. 3. Wenn die Atemwege verlegt sind, positionieren Sie den Kopf neu und versuchen Sie erneut zu beatmen. 4. Wenn die Atemwege noch immer geblockt sind, machen Sie das HeimlichManöver das Opfer wird von hinten mit beiden Händen unter dem Brustbein im Oberbauch gefaßt. Hierauf wird ruckartig mit den Händen der Bauch nach innen gedrückt. Bild3 beatmen C = Circulation (Kreislauf wiederherstellen) 1. 1.Prüfen Sie den Puls an der Halsschlagader 2. Wenn das Opfer keinen Puls hat, beginnen Sie mit Herzmassage 3. Pressen Sie das Brustbein im unteren Bereich fest nach innen. Führen Sie 15 Massagen durch (ca. 80 –100 pro Minute Frequenz), lassen Sie dann wieder zwei Atemzüge folgen. 4. Nach 4 Zyklen prüfen Sie wieder den Puls. Wenn nach wie vor kein Puls vorhanden ist, fahren Sie mit den Massagen fort. 5. Fahren Sie so lange fort, bis der Patient wieder atmet und er einen Puls hat oder bis die Rettung oder der Notarztwagen eintreffen, und das Rettungsteam die weitere Wiederbelebung übernimmt. bild4 kreislauf BAP – Regel Überprüfen von Bewußtsein Atmung Puls Ablauf der Wiederbelebung Vor Beginn der Wiederbelebung müssen folgende Punkte vorliegen: Bewusstlosigkeit: Ist der Patient ansprechbar? Notruf abgesetzt? Atemstillstand: Atmet der Patient nicht mehr? Kreislaufstillstand: Ist der Patient pulslos? Sprechen Sie den Patienten an und testen Sie seine Reaktion auf sanftes Rütteln. Wenn er nicht reagiert, wählen Sie sofort den Notruf (bundeseinheitliche Rufnummer 144). Beim Rettungsruf bereiten Sie sich geistig auf folgenden Fragen vor und haben Sie die Antworten bereit: „Was ist passiert, welcher Notfall liegt vor?“ „Was passiert im Moment?“ „Welche Symptome/Verletzungen weist der Patient auf?“ „Wo befindet sich der Patient? Wo befindet sich der Notfallort?“ „Wer meldet den Notfall?“ „Wieviel Patienten/Verletzte gibt es?“ „Von welchem Apparat mit welcher Nummer rufen Sie an?" Wie sind Sie erreichbar?“ Ihre exakte Notfallmeldung ist besonders wichtig, da die Rettungsleitstelle nach deren Inhalt das geeignete Rettungsmittel (Rettungswagen, Notarzt, Hubschrauber, Feuerwehr) auswählt und einsetzt. Je genauer die Angaben zum Unfallort sind, desto schneller kann reagiert werden. Überprüfen Sie, ob Fremdkörper oder massiv Erbrochenes die oberen Atemwege verlegt und überstrecken Sie bei freiem Atemweg den Hals. Überprüfen Sie, ob der Brustkorb sich bewegt, und fühlen Sie die Atembewegung mit Ihrer Wange über seinen Atemwegen. Tasten Sie mit zwei Fingern an einer Seite des Kehlkopfes den Puls der Halsschlagader. In einer Notfallsituation sollten Sie sich rasch einen Überblick über das Ausmaß der Gefährdungen und Verletzungen des Betroffenen verschaffen. Beim Basischeck müssen die sogenannten Vitalfunktionen Bewusstsein, Atmung und Kreislauf überprüft werden. Richten Sie sich dabei nach dem folgenden Schema: Bewusstsein Atmung Kreislauf Kontrolle des Bewusstsein Sprechen Sie die Person laut an! Reagiert die Person nicht auf direktes Ansprechen, so rütteln oder kneifen Sie den Patienten. Bleiben jegliche Reaktionen aus, ist der Betroffene bewusstlos! Fahren Sie mit der Kontrolle der Atmung fort! Kontrolle der Atmung Knien Sie sich neben den Kopf des Patienten, fassen Sie mit einer Hand sein Kinn und heben es nach oben. Die andere Hand liegt auf der Stirn. Überstrecken Sie nun den Kopf des Patienten. Ihren eigenen Kopf halten Sie mit Ohr und Wange nahe über den Mund des Patienten und blicken auf seinen Brustkorb! Sehen Sie, ob sich der Brustkorb hebt und senkt? Hören Sie ein Atemgeräusch? Spüren Sie mit Ihrer Wange einen Lufthauch aus dem Mund bzw. der Nase des Patienten? Stellen Sie keine Anzeichen einer Atemtätigkeit fest, inspizieren Sie die Mundhöhle, und entfernen Sie eventuell Erbrochenes, Zahnprothesen oder andere Fremdkörper. Geben Sie dann zwei Atemspenden! Bleibt die Atmung weiterhin aus, dann muss der Patient weiterhin regelmäßig beatmet werden. Kontrollieren Sie zudem sofort den Puls an der Halsschlagader, denn häufig liegt bei einem Atemstillstand auch ein Herz-Kreislauf-Stillstand vor. bild5 atmung Kontrolle des Kreislaufs Sie können den Puls prinzipiell am Handgelenk oder an der Halsschlagader prüfen. Nachdem das Gehirn aufgrund seiner wichtigen Funktionen vorrangig durchblutet wird, ist an der Halsschlagader auch dann noch ein Puls zu spüren, wenn am Handgelenk schon keine Kreislauftätigkeit mehr nachweisbar ist. Auffinden der Halsschlagader Tasten Sie seitlich mit zwei Fingern am Kehlkopf. Lassen Sie die Finger leicht nach außen und oben rutschen, bis diese sich in der seitlichen Halsgrube befinden. Ist dort kein Puls zu spüren, kontrollieren Sie auf der Gegenseite! Bitte drücken Sie nicht gleichzeitig auf beide Halsschlagadern, da es dabei zu Kreislaufstörungen kommen kann. Stellen Sie keinen Puls fest, beginnen Sie sofort mit der Herz-LungenWiederbelebung! bild6 kreislauf Haben Sie sich anhand des Basischecks einen ersten Überblick verschafft, müssen weitere Maßnahmen ergriffen werden. Richten Sie sich nach folgendem Schema: Liegt Bewusstlosigkeit vor? Wenn Ja : Überprüfen Sie die Atmung! Wenn Nein: Untersuchen Sie den Patienten auf Verletzungen, versorgen Sie gegebenenfalls Wunden, Blutungen und Knochenbrüche. Veranlassen Sie einen Notruf. Wiederholen Sie den Basischeck regelmäßig, wenn der Patient bewusstlos wird! Sorgen Sie für die richtige Lagerung des Patienten z. B. Schocklage: Hierzu legen Sie den Oberkörper flach auf den Boden. Die Beine werden schräg nach oben gelagert, indem ein Gegenstand (Stuhl, viele Kissen o. Ä.) unter die Beine geschoben wird. Vermeiden Sie das Auskühlen des Betroffenen, indem Sie ihn zudecken. Beachten Sie grundsätzlich! Die Schocklage darf bei Bewusstlosen und Wirbelsäulenverletzten nicht angewandt werden. Bewusstlose mit ausreichender Eigenatmung in die stabile Seitenlage versetzen und die Beine hoch lagern. Bei fehlender Atmung beatmen in Rückenlage. Liegt ein Atemstillstand vor? Wenn Ja : Geben Sie zu Beginn zwei Atemspenden, und überprüfen Sie den Puls! Fahren Sie mit der Beatmung fort, bis professionelle Hilfe Sie ablöst oder der Patient wieder von selbst zu atmen beginnt. Wenn Nein: Untersuchen Sie den Patienten auf Verletzungen, versorgen Sie gegebenenfalls Wunden, Blutungen und Knochenbrüche. Bringen Sie den Patienten in die stabile Seitenlage! Veranlassen Sie einen Notruf. Wiederholen Sie den Basischeck regelmäßig! Belassen Sie den Patienten dabei in der stabilen Seitenlage. Schützen Sie den Patienten vor Auskühlung. Liegt ein Kreislaufstillstand vor? Wenn Ja : Beginnen Sie mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung! Wenn Nein: Untersuchen Sie den Patienten auf Verletzungen, versorgen Sie gegebenenfalls Wunden, Blutungen und Knochenbrüche. Bringen Sie den Patienten in die stabile Seitenlage! Veranlassen Sie einen Notruf. Wiederholen Sie den Basischeck regelmäßig! Belassen Sie den Patienten dabei in der stabilen Seitenlage. Schützen Sie den Patienten vor Auskühlung. Wenn Puls und Atmung vorhanden sind Bringen Sie den Patienten in die stabile Seitenlage. Holen Sie bzw. lassen Sie jetzt spätestens Hilfe holen. Überprüfen Sie jedoch weitere Atmung und Puls, bis die Person wieder erwacht oder der Notarzt den Patienten übernimmt. Wenn der Puls vorhanden ist, aber der Atem fehlt Bei Erstickungsverdacht Ersticken im weitesten Sinne ist der Tod durch Sauerstoffmangel. Hier soll es um das Ersticken durch Einatmung von Fremdkörpern oder körpereigenem Material (Blut, Erbrochenes) gehen. Besonders gefährdet für das Einatmen (Aspiration) von Fremdkörpern sind Kleinkinder zwischen dem ersten und dritten Lebensjahr, die beim Spielen kleinere Spielzeuggegenstände oder Nahrungsmittel, wie z. B. Erdnüsse, in die Luftröhre einsaugen können. Das Einatmen von Erbrochenem oder Blut kommt bei Bewußtseinsgetrübten vor. Woran können Sie die Erstickungsgefahr durch eingeatmete Gegenstände erkennen? Plötzlich einsetzende Luftnot in entsprechender Situation (z. B. spielende Kinder); blauviolette Gesichtsfarbe; eventuell pfeifendes Atemgeräusch; Husten. Welche Erste-Hilfe-Maßnahmen müssen Sie bei Erstickungsanfällen ergreifen? In den oberen Atemwegen kann sich ein Fremdkörper festgesetzt haben. Untersuchen Sie deshalb die Mundhöhle und den Rachen auf lose Fremdkörper oder Erbrochenes. Entleeren sie gegebenenfalls die oberen Atemwege durch Wenden des Oberkörpers auf die Seite und Ausräumen der Mundhöhle mit dem Finger. Bei Kindern können Sie zwischen die Schulterblätter schlagen. Durch den auf diese Weise ausgelösten Hustenreiz sollte es zum Aushusten des Fremdkörpers kommen! Bei Erfolglosigkeit der Maßnahmen wenden Sie den Heimlich-Handgriff an! Der Heimlich-Handgriff 1. Beim stehenden Patienten: Umfassen Sie den Patienten von hinten in Höhe des Oberbauches, und drücken Sie mit beiden zur Faust geballten Händen ruckartig kräftig zu! Die Unterarme schließen sich unterhalb des Rippenbogens, die Hände drücken in die Magengrube. bild7 heimlich brust 2. Beim liegenden Patienten: Drücken Sie mit einem Handballen ruckartig auf den Oberbauch des Patienten! Durch die bei diesem Manöver beabsichtigte plötzliche Druckerhöhung im Brustkorb soll der Fremdkörper heraus gedrückt werden. bild8 heimlich bauch Beatmen Sie den Patienten mit der Mund-zu-Nase-Beatmung. Holen Sie bzw. lassen Sie jetzt spätestens Hilfe holen. Sorgen Sie jedoch für die weitere Beatmung, bis die Person wieder selbstständig atmet oder der Notarzt den Patienten übernimmt. Hilfe holen: 144 wählen!!! Bild9 hilfeholen Wenn weder Atem noch Puls vorhanden sind Beatmen Sie sofort zweimalig mit dem Mund zur Nase. Suchen Sie den Druckpunkt zwischen den Brustwarzen zentral auf dem Brustbein und drücken sie dieses etwa drei bis fünf Zentimeter nach unten. Setzen Sie die Maßnahmen solange fort, bis der Notarzt übernimmt oder bis der Patient wieder einen Puls und eine selbstständige Atmung hat. Wenn die bewusstlose Person wieder einen Puls und Atem zeigt, legt man sie vorsichtig in die stabile Seitenlage, so dass sie nicht an eigenem Schleim oder Erbrochenem ersticken kann bzw. die Atmung durch den nach hinten fallenden Zungengrund behindert werden kann. Überwachen Sie nach der erfolgreichen Wiederbelebung des Patienten den Puls und den Atem, bis der Notarzt übernimmt. Wichtig: Wenn der Patient wiederbelebt worden ist und sein Bewusstsein wiedererlangt hat, kann er unter einem Schock stehen. Beruhigen Sie ihn durch Zureden, und erzählen Sie ihm, was geschehen ist, bis der Notarzt übernimmt. Atemspende Sorgen Sie dafür, dass die Luftpassage zur Lunge frei von möglichen Hindernissen ist, indem Sie eventuelle lose Zahnprothesen, Schleim, Erbrochenes und andere Gegenstände vorher entfernen, indem sie den Oberkörper auf die Seite drehen und evtl. die Mundhöhle mit den Fingern ausräumen. Legen Sie den Patienten auf den Rücken. Beugen Sie den Kopf des Patienten vorsichtig in den Nacken und verschließen Sie dessen Mund, so dass keine Luft entweichen kann. Umfassen Sie nun mit Ihren Lippen dessen Nase und beatmen ihn. Erwachsene werden ca. zwölfmal in der Minute beatmet, Kinder je nach Körpergewicht bis zu 40mal. Bild10 atemspende Herzdruckmassage Legen Sie den Patienten auf eine harte Unterlage! Platzieren Sie Ihre Hand etwa zwei Finger breit oberhalb des unteren Endes des Brustbeines (Schwertfortsatz). Legen Sie Ihre andere Hand zentral Richtung Kopf auf das Brustbein und drücken Sie dies in rhythmischen Bewegungen gleichmäßig drei bis fünf Zentimeter Richtung Wirbelsäule. bild11 handposition Bei Erwachsenen massiert man ca. 80- bis 100mal in der Minute. Bei Kindern ist dieser Rhythmus schneller (ca. 140mal/min). Herz-Lungen-Wiederbelebung Zweihelfer-Methode Sorgen Sie, wenn möglich, dafür, dass Ihnen jemand hilft. Starten Sie mit fünfmal Drücken auf das Brustbein, danach lassen Sie von Ihrem Helfer eine Atemspende geben, danach drücken Sie wieder fünfmal usw. Daraus ergibt sich ein Rhythmus von fünf Thoraxkompressionen und einer Atemspende Einhelfer-Methode Wenn Sie alleine sind, soll dieser Rhythmus 15 Thoraxkompressionen und zwei Atemspenden betragen. Dabei übernehmen sie die Herzdruckmassage und die Atemspende hintereinander. bild12 druckmassage Transport Die Rettung eines Verletzten ist manchmal äußerst schwierig und gefährlich. Achten Sie darauf, sich nicht selbst zu gefährden. Unter Umständen muss die Rettung den professionellen Helfern überlassen werden. Ist das Risiko zur Rettung des Verunglückten vertretbar, kann der Rautek-Griff angewendet werden, um den Verletzten aus dem Gefahrenbereich zu bringen. Rautek-Griff Bringen Sie den Patienten in Rückenlage. Treten Sie hinter den Kopf des Patienten, und umgreifen Sie seinen Nacken. Stützen Sie mit Ihren Unterarmen den Kopf ab. Gehen Sie dabei so schonend wie möglich vor, und vermeiden Sie unnötige Bewegungen der Halswirbelsäule. Richten Sie den Oberkörper des Verunglückten auf, und stützen Sie ihn mit Ihren Knien ab. Legen Sie einen Unterarm des Verletzten vor seinen Bauch, gehen Sie dann in die Knie und fassen Sie von hinten den angewinkelten Arm. Verlagern Sie nun Ihr Gewicht nach hinten und richten sich auf. Ziehen Sie dabei den Verletzten auf Ihre Oberschenkel. Jetzt können Sie ihn vorsichtig aus dem Gefahrenbereich bringen. Achtung! Bei Verdacht auf eine Wirbelsäulenverletzung sollte der Verletzte nur bewegt werden, wenn er sich in unmittelbarer Lebensgefahr befindet und keine weiteren Helfer zur Verfügung stehen. Ist der Verletzte bei Bewusstsein, warten Sie das Eintreffen des Rettungsdienstes ab. Lagerung Bei Bewusstlosigkeit besteht aufgrund der erschlafften Muskulatur und fehlenden Schutzreflexe (Husten- und Würgereflex) die Gefahr einer Verlegung der Atemwege. Verursacht werden kann dies durch eingeatmete Fremdkörper (Essensreste, Erbrochenes, Zahnprothese, o. Ä.) bzw. durch die zurückfallende Zunge. Um ein mögliches Verlegen der Atemwege zu verhindern, muss der Bewusstlose deshalb in die stabile Seitenlage gebracht werden. Wie wird eine bewusstlose Person in die stabile Seitenlage gebracht? Sie knien oder stehen neben dem liegenden Patienten und heben dessen eine Hüfte etwas an. Dann schieben Sie den Arm des Patienten soweit wie möglich unter die angehobene Hüfte, das Bein der gleichen Seite winkeln Sie an. Fassen Sie den Bewusstlosen an Schulter und Hüfte der Gegenseite, und ziehen Sie ihn zu sich herum, indem Sie das angewinkelte Bein gegen sich kippen. Legen Sie den unteren Arm etwas zurück, so dass er den Patienten zusätzlich stabilisiert. Den Kopf des Patienten beugen Sie nackenwärts, die Hand des oben liegenden Armes schieben Sie unter das Gesicht. Beachten Sie grundsätzlich! Bewusstlose ohne ausreichende eigene Atmung oder Wirbelsäulenverletzte dürfen nicht in stabiler Seitenlage gelagert werden! Beim Bewusstlosen in stabiler Seitenlage müssen Sie ständig Atmung und Puls kontrollieren (Basischeck). Kommt es zu Atem- und Herzstillstand, müssen Sie ihn auf den Rücken lagern und die Herz-Lungen-Wiederbelebung beginnen! Wichtig: All diese Maßnahmen können nur dann sicher erfolgreich angewandt werden, wenn sie vorher regelmäßig geübt worden sind. Zur Erinnerung empfehle ich diese Zusammenfassung, die Sie in die Tasche stecken oder im Auto aufbewahren können. bild 13 TaschenCPR Hilfreiche Videos: Wiederbelebung in englischer Sprache (großes Format) video1 cpr groß Wiederbelebung in englischer Sprache (komprimiertes Format, schneller zu laden) video2 cpr2 klein http://www.gscout.ch/erste_hilfe_leitfaden/herzlu.htm http://www.gscout.ch/erste_hilfe_leitfaden/ http://depts.washington.edu/learncpr/