einladung - Universität Salzburg

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EINLADUNG
zur 5. Staffel der Vortragsreihe des FB Organismische Biologie, Universität Salzburg
„Blickpunkt: Zeit. Die (un)ermessliche Dimension?”
„Die Innere Uhr von Mensch und Tier”
Univ.-Prof. Dr. Charlotte Förster (Biologin / Universität Würzburg)
Mittwoch, 27. November 2013, Grüner Hörsaal, NAWI, 18.00 - 19.15 Uhr, EINTRITT FREI!
Zur Anpassung an den 24-Stunden Rhythmus der Erde besitzen alle Lebewesen Innere Uhren. Beim
Menschen steuert die Innere Uhr den Schlaf-Wachrhythmus, Rhythmen in Körpertemperatur, Blutdruck/ Herzfrequenz, Hormonsekretion, Verdauung, Urinausscheidung und viele mehr. Auch unsere
Konzentrationsfähigkeit, unsere Schnelligkeit, unsere Schmerzempfindlichkeit, unsere körperliche
Leistungsfähigkeit, sowie die Abwehr von Infektionen werden von der Inneren Uhr moduliert. Damit
hat die Innere Uhr mannigfaltige Auswirkungen auf unser tägliches Leben: Wir sind nicht zu jeder Tageszeit gleich fit, Krankheiten brechen gehäuft zu bestimmten Tageszeiten aus, und die meisten Unfälle passieren in den frühen Morgenstunden zwischen 2:00 und 4:00 oder während unseres Mittagstiefs. Gerät unsere Innere Uhr außer Takt hat dies Auswirkungen auf unsere Gesundheit: Schlafstörungen und Depressionen können auftreten, das Risiko Übergewicht zu bekommen ist erhöht,
ebenso wie das Risiko langfristig an Herz-Kreislauf-Krankheiten oder an Krebs zu erkranken.
Die Geschwindigkeit, mit der unsere Innere Uhr läuft, ist genetisch bestimmt und nicht bei allen
Menschen gleich. Manche Menschen, auch „Lerchen“ genannt, haben schnell laufende Uhren und
werden morgens früh wach und abends früh müde, während andere, „die Eulen“, langsam gehende
Uhren besitzen, deswegen erst im Laufe des Tages zu Hochform auflaufen und abends nicht ins Bett
finden. Aber auch im Laufe des Lebens verändert sich unsere Innere Uhr, weshalb die Zeitstruktur
unseres Tages während Jugend, Erwachsensein und Alter anders aussieht. Der Vortrag gibt generelle
Einblicke in die Biologie (Genetik und Neurobiologie) unserer Inneren Uhr sowie praktische Hinweise
zum Leben im Einklang mit ihr. Auch ein kurzer Ausblick in die Grundlagenforschung wird vermittelt.
Zur Person:
Charlotte Förster studierte Biologie an den Universitäten Stuttgart und Tübingen und promovierte 1985 über
die Inneren Uhren von Tau- und Stubenfliegen. Sie forschte für über 15 Jahre an der Universität Tübingen, wechselte dann an die Universität Regensburg und nach weiteren 9 Jahren an die Universität Würzburg. Seit 2009
leitet sie den Lehrstuhl für Neurobiologie und Genetik an der Universität Würzburg und seit Januar 2013 ist sie
Sprecherin des Sonderforschungsbereiches 1047 „Insect Timing“.
Charlotte Förster beschäftigt sich mit den genetischen und neuronalen Grundlagen Innerer Uhren und untersucht die Auswirkungen von Veränderungen im Nervensystem (z.B. durch Gen-Mutationen) auf den täglichen
Aktivitätsrhythmus. Ein besonderer Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt hierbei auf der Synchronisation des Aktivitätsrhythmus auf unterschiedliche Licht-Dunkel-Zyklen, z.B. auf kurze Winter- und lange Sommertage. Bei ihren Arbeiten dient die Taufliege Drosophila melanogaster als Modellsystem - die meisten an der Taufliege gewonnen
Erkenntnisse lassen sich allerdings hervorragend auf den Menschen übertragen.
Kontakt:
Univ.-Prof. Dr. Charlotte Förster, Universität Würzburg, Biozentrum, Lehrstuhl für Neurobiologie und Genetik,
Am Hubland, D-97074 Würzburg; Telefon: +49-(0)931-3188823; E-Mail: charlotte.fö[email protected]; URL: http://www.neurogenetics.biozentrum.uni-wuerzburg.de/
Gäste herzlich willkommen!
Der Fachbereich Organismische Biologie
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