Dr.Kalinowski - IZZ-ON

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Die Bedeutung der Zahnmedizin, Oralchirurgie und MundKiefer-Gesichtschirurgie am Bundeswehrkrankenhaus Ulm
Generalarzt Dr. med. Armin Kalinowski
Chefarzt des Bundeswehrkrankenhauses Ulm
Medizinische Versorgungsqualität bei neuen Einsatzspektren
der Bundeswehr
Das Einsatzspektrum der Bundeswehr hat sich in den letzten
Jahrzehnten deutlich erweitert und qualitativ verändert.
Zunehmende Beteiligungen auch an Kampfhandlungen
machten
eine
Anpassung
der
sanitätsdienstlichen
Unterstützung
notwendig,
um
die
notwendige
Versorgungsqualität aufrecht zu erhalten. Auch unter den
neuen Bedrohungsszenarien gilt die seit 1995 als Fachliche
Leitlinie formulierte Forderung, dass „Soldatinnen und Soldaten
der Bundeswehr im Falle einer Erkrankung, eines Unfalls oder
einer Verwundung im Einsatzland eine medizinische Versorgung
erhalten, die im Ergebnis dem fachlichen Standard in
Deutschland entspricht.“
Diesem Qualitätsanspruch folgend wurden die Strukturen und
die Ausrüstung des Sanitätsdienstes kontinuierlich auf das neue
Spektrum hin angepasst.
Das Profil der bestehenden fünf Bundeswehrkrankenhäuser
wurde geschärft und ihr Versorgungsniveau enorm angehoben.
Sie stellen heute als leistungsstarke „role 4-Einrichtungen“ das
finale Glied der weltweiten Rettungskette dar. Darüber hinaus
haben sie den Auftrag einer hochwertigen Aus- Fort- und
Weiterbildung sowie Inübunghaltung des Personals für die
Einsätze. Dieser Auftrag bedingt eine Grundstruktur der
Bundeswehrkrankenhäuser,
die
sie
befähigt,
Maximalversorgung
in
dem
jeweiligen
regionalen
Gesundheitsmarkt leisten zu können
Rolle des Bundeswehrkrankenhauses Ulm
Das Bundeswehrkrankenhaus Ulm ist ein Krankenhaus der
Maximalversorgung, mit Ausnahme von Gynäkologie, Pädiatrie
und Herzchirurgie sind die wesentlichen Fachgebiete präsent.
Es ist Akademisches Krankenhaus der Universität Ulm und mit
der Universität in Wissenschaft und Lehre, aber auch in der
klinischen Leistungserbringung sehr gut vernetzt.
Das Bundeswehrkrankenhaus betreibt ein Rettungszentrum mit
Flugrettung und hat einen Schwerpunkt mit seinem von den
Berufsgenossenschaften
zugelassenen
überregionalen
Traumazentrum, in dem Schwerstverletzte behandelt werden.
Die Behandlung von komplexen Schwerstverletzungen wird
hervorragend
unterstützt
durch
interdisziplinäre
Zusammenarbeit in einem Kopfzentrum (Neurochirurgie,
Augenheilkunde,
HNO,
Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie,
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Zahnmedizin), einem Gefäßzentrum und einem Darmzentrum.
Der neue Operationstrakt bietet operative Versorgung auf
aktuellem internationalen Top-Niveau.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit im Sinne der Patienten ist ein
Grundprinzip des Sanitätsdienstes der Bundeswehr. Die Situation
in den Einsätzen fordert Teamarbeit ohne Vorbehalte. Dies ist
ein besonderes charakteristisches und leistungsförderndes
Merkmal der Bundeswehrkrankenhäuser.
Einbindung
der
Zahnmedizin
und
der
Mund-KieferGesichtschirurgie in das interdisziplinäre Kopfzentrum des
Bundeswehrkrankenhauses Ulm
Insbesondere das etablierte interdisziplinäre Kopfzentrum am
Bundeswehrkrankenhaus Ulm ist eine weit überregional
bekannte und geschätzte Institution. In dem Leistungsverbund
dieses Zentrums besitzen das Fachgebiet der Mund-KieferGesichtschirurgie sowie das Fachzahnärztliche Zentrum mit den
Subspezialitäten der Oralchirurgie und der Parodontologie
einen elementaren Stellenwert.
Komplexe Verletzungen des Kopfes mit Beteiligung des MundKiefer-Apparates sind im Einsatz nicht selten und können im
Bundeswehrkrankenhaus Ulm vollständig und hoch kompetent
behandelt werden.
Das Bundeswehrkrankenhaus Ulm verfügt über umfangreiche
Berechtigungen für die Aus- Fort- und Weiterbildung in den
Disziplinen des Kopfzentrums.
Die komplexen Einsätze der Bundeswehr unter teilweise
extremen
klimatischen
Bedingungen
erfordern
erfahrungsgemäß neben der allgemeinen körperlichen
Leistungsfähigkeit auch eine dentale Fitness. Diese soweit wie
möglich sicherzustellen, ist Aufgabe des zahnärztlichen Dienstes
der Bundeswehr. Alle diagnostischen, therapeutischen und
gutachterlichen Optionen werden angeboten. Schon frühzeitig
wurden die relevanten Spezialgebiete der Oralchirurgie und
der
Parodontologie
aufgebaut
und
in
den
Weiterbildungskatalogen verankert. Eine „evidence based
dentistry“
soll
im
Rahmen
einer
permanenten
Einsatzvorbereitung optimale Prophylaxe und bestmögliche
Behandlungsergebnisse standardisiert gewährleisten. Die
fachzahnärztliche Synergie von allgemeiner Zahnmedizin,
Oralchirurgie und Parodontologie hat sich eindeutig bewährt
und zu hoher Effizienz und Ergebnisqualität geführt.
Zahnärztinnen
und
-ärzte
sind
bei
Kopfund
Gesichtsverletzungen im Einsatz in der Lage, die zur Herstellung
der Transportfähigkeit notwendigen Maßnahmen (z. B. Fixation /
Schienung bei Kieferfrakturen) durchzuführen und die
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Grundlage für eine definitive Behandlung in den Abteilungen
für
Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie
der
Bundeswehrkrankenhäuser zu legen.
Das Bundeswehrkrankenhaus Ulm verfügt über eine
Hauptabteilung für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, die das
gesamte Spektrum des Fachgebietes kompetent abdeckt und
zur vollen Weiterbildung ermächtigt ist. Es ist darüber hinaus
zeitnah vorgesehen, dem ärztlichen Leiter der Mund-KieferGesichtschirurgie des Bundeswehrkrankenhauses, Prof. Dr. Dr.
Schramm, auch die Leitung der Klinik für Mund-KieferGesichtschirurgie der Universitätszahnklinik anzuvertrauen.
Somit ist das Bundeswehrkrankenhaus Ulm durch die Qualität
seiner Abteilungen, durch Einbindung auch der Zahnmedizin in
eine interdisziplinäre Versorgungsstruktur in der Lage, die
definitive Therapie aller denkbaren Verletzungen des Kopfes
und Gesichtes auf höchstem Qualitätsniveau zu leisten und die
Erfahrungen und Ergebnisse wissenschaftlich aufgearbeitet zur
Verfügung zu stellen. Das Bundeswehrkrankenhaus Ulm beteiligt
sich engagiert in Lehre und Wissenschaft und ist ein
wesentlicher Motor zur Weiterentwicklung von Prozeduren für
die Therapie komplexer Kopf- und Gesichtsverletzungen
international.
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