Frau Prof. Dr. med. Elisabeth Steinhagen Thiessen, Chefärztin in der Charité und Projektleiterin der RANSTUDIE meint: Gesundheit ist ein hohes Gut,… „Gesundheit ist ein hohes Gut“ – eine Aussage, die wohl jeder bestätigen kann. Vielen Menschen ist Gesundheit sogar „das Wichtigste im Leben“. Entsprechend groß ist die Sorge, zu erkranken. Krankheit gilt als nicht vorhersehbar, als schicksalshaft, wir können sie nicht kontrollieren. Dies macht uns verständlicherweise Angst, und was uns Angst macht, wird verdrängt. Der Angst vor schweren Krankheiten haben wir aber dank des medizinischen Fortschritts Einiges entgegenzusetzen. Wir wissen inzwischen, dass sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten durch eine gesunde Lebensweise deutlich reduzieren lässt. Es wurden Konzepte zur Vorbeugung entwickelt, zur „Prävention“ von Erkrankungen. Dieser und ein weiterer Artikel sollen über Möglichkeiten der Krankheitsvermeidung aufklären und auch Mut zur Initiative machen. Nach Ansicht von Medizinern ist Gesundheit nicht schicksalshaft, sondern unterliegt einem Wechselspiel unserer genetischen Veranlagung mit der Umwelt. Die Erbanlagen sind verantwortlich dafür, dass nicht jeder Raucher an Lungenkrebs stirbt, dass nicht jeder Übergewichtige zuckerkrank wird. Diese genetische Ausstattung können wir nicht beeinflussen. Es gibt aber eine Reihe von Umwelteinflüssen und Lebensbedingungen wie Ernährung, Alkohol- und Nikotinkonsum, Belastungen am Arbeitsplatz oder körperliche Betätigung, die wir aktiv steuern und damit unser Krankheitsrisiko senken können. Prävention verhindert Herzinfarkt und Schlaganfall Knapp die Hälfte aller Menschen in den Industrienationen stirbt an den Folgen von Herz-KreislaufErkrankungen, allein in Deutschland waren das im Jahr 2004 etwa 200.000 Personen. Zu den HerzKreislauf-Erkrankungen zählen der Herzinfarkt und der Schlaganfall, aber auch andere Durchblutungsstörungen etwa in den Beinen. Meistens sind diese Krankheiten die Folge von Arteriosklerose – diese „Gefäßverkalkung“ entwickelt sich im Laufe vieler Jahre meist völlig unbemerkt. Somit kommt gerade hier der Prävention und Vermeidung von Risikofaktoren eine wichtige Rolle zu. Inzwischen wissen wir, dass sich ein Großteil der Herzinfarkte und Schlaganfälle durch rechtzeitige und gezielte Beeinflussung der Risikofaktoren vermeiden lässt. Zu den Risikofaktoren zählen das Rauchen, ungesunde Ernährung, Übergewicht, Bewegungsmangel und übermäßiger Alkoholkonsum. Gefährlich für das Herz und die Blutgefäße sind außerdem Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen wie Hypercholesterinämie und Diabetes mellitus. In den USA wurde im Jahr 2000 etwa die Hälfte aller Todesfälle durch vermeidbare Risikofaktoren verursacht. Hierbei belegten Nikotinkonsum, falsche Ernährung mit Bewegungsmangel und übermäßiger Alkoholkonsum die Spitzenplätze (s. Abbildung 1). Abbildung 1: Todesfälle in den USA im Jahr 2000 nach ursächlichen Risikofaktoren Prävention verbessert die Lebensqualität Nicht jeder, der einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall erleidet, wird sofort daran sterben. Medikamente, Bypass-Operation, moderne Gefäßstützen und Hilfsmittel lassen selbst Betroffene manchmal vergessen, wie schwer krank sie eigentlich sind. Aber der Medizin sind noch immer Grenzen gesetzt. Etwa die Hälfte aller Lebensjahre, die in Deutschland mit Behinderungen oder krank gelebt werden, ist vermeidbar. Ein Herzinfarkt hat häufig eine eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit zur Folge, ein Schlaganfall kann Sie lebenslang an den Rollstuhl fesseln. Dabei muss es nicht so weit kommen: es ist nie zu spät, mit der Vorbeugung zu beginnen! Jedes Jahr ohne Zigaretten, jedes Kilo weniger, jede Joggingrunde sind gut für Ihren Körper und verringern Ihr persönliches Risiko für eine schwere Herz-Kreislauf-Erkrankung. Und Sie werden es schnell merken: Sie fühlen sich wohler, haben mehr Energie für den Tag, sind ausgeglichener und zufriedener. Prävention nützt damit allen: Sie gewinnen an Lebensqualität und auch für die Krankenkasse lohnt es sich, in Ihre Gesundheit zu investieren RAN-Kurse für die Gesundheit Ihre Siemens Betriebskrankenkasse bietet in Zusammenarbeit mit der Berliner Charité wieder Gesundheitskurse an. Hier können Sie etwas für Ihre Gesundheit tun: Rauchentwöhnung, Ernährungsberatung, Kochkurs und Sport gehören zu unserem Programm. Angesprochen sind alle Teilnehmer der RANStudie, junge und ältere, Frauen und Männer. Ganz besonders einladen möchten wir junge Menschen: Je früher Sie mit der Vorbeugung beginnen, desto wirksamer wird sie sein, auch wenn Alter und Krankheit für Sie scheinbar in weiter Ferne liegen. Die Kurse starten letztmalig im Mai, eine Anmeldung ist jetzt noch möglich bei Fr. Wilbrandt (Tel. 66764618). Für Fragen und weitere Informationen steht Ihnen Hr. Barth (Tel.: 386-52418) gerne zur Verfügung. Um zum Anfang des Texts zurückzukommen: Verdrängung, Passivität und Fatalismus sollten durch Aufklärung, Aktivität und Initiative ersetzt werden. Wir helfen Ihnen gerne, es geht schließlich um „ein hohes Gut“. In Kürze: Was: RAN-Kurse Wann: Ab Mai Wo: In Ihrem Betrieb Wann: Täglich nach der Arbeit Rückfragen/Anmeldung: Fr. Wilbrandt (Tel.: 66764618) und Hr. Barth (Tel.: 386-52418)