Übungen zum Hörverständnis

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Übungen zum Hörverständnis
Thema 1
Freizeit
Übung A: Was sagen Sie?
1.
2.
3.
4.
5.
Ihr Professor hat Ende September Geburtstag. Einige Studenten in Ihrem
Deutschkurs wollen eine Party für ihn organisieren. Was halten Sie davon?
Ihre Freunde möchten nächsten Sommer nach Österreich reisen und fragen
Sie, ob Sie mitkommen möchten. Was sagen Sie Ihren Freunden?
Viele Leute gehen in ein Fitness-Studio, wenn sie Stress haben. Was machen
Sie, wenn Sie gestresst sind?
Ihre Großmutter möchte gern Bungeejumping machen. Was sagen Sie zu ihr?
Sie haben morgen ein schwieriges Deutschexamen. Für heute Abend gibt Ihr
Onkel Ihnen Karten zu einem Hockeyspiel. Was werden Sie machen?
Übung B: Ferien. In dem Interview hören Sie ein neues Wort: das Reiseziel.
Reisen die Deutschen gern in den Ferien?
VORSITZENDE: Ja! Über 50 Prozent der Deutschen machen jedes Jahr wenigstens
eine große Ferienreise von sechs oder mehr Tagen.
REPORTER:
Wohin reist man?
VORSITZENDE: Spanien ist das beliebteste Reiseziel im Ausland. Etwa 4 Millionen
Deutsche fahren jedes Jahr dorthin. Andere populäre Ziele sind
Italien, Österreich, Portugal und Frankreich. 11 Prozent der
Deutschen verbringen ihre Ferien zu Hause in Deutschland, vor
allem in Bayern.
REPORTER:
Was machen die Deutschen in den Ferien am liebsten?
VORSITZENDE: 52 Prozent der Deutschen interessieren sich für Sport.
Lieblingsbeschäftigungen sind Wandern, Schwimmen, Campen,
Bergsteigen und Skilaufen. 39 Prozent der Deutschen wollen in der
Freizeit lieber faulenzen. Sie möchten lesen oder einfach nur in der
Sonne liegen.
REPORTER:
Übung C: Telefongespräch. Sie hören jetzt fünf neue Wörter: dauernd, der Vorwurf,
nebenan, Silvester, beim Abwaschen.
KARIN:
SARAH:
KARIN:
SARAH:
KARIN:
Karin Lenz.
Hallo, Karin. Hier ist Sarah.
Ach, Sarah! Wie geht’s dir?
Gut, danke. Du, Karin, es tut mir Leid, dass ich gestern Nachmittag
nicht zum Volleyballtraining gekommen bin, aber ich musste
Gymnastik im Fitness-Studio machen.
Ja, Sarah, ich verstehe schon. Mach dir darüber keine Sorgen! Und
am Wochenende musst du doch wieder Tennis spielen, oder?
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Audio Script: Übungen zum Hörverständnis Thema 1
SARAH:
KARIN:
SARAH:
KARIN:
SARAH:
KARIN:
SARAH:
KARIN:
SARAH:
KARIN:
SARAH:
KARIN:
SARAH:
KARIN:
SARAH:
KARIN:
SARAH:
KARIN:
Ja, ja! Das auch noch! Mein Freund Stefan macht mir schon
dauernd Vorwürfe. Er sagt, ich leide unter Freizeitstress, weil ich
so viel Sport treibe ... Du, Karin, ich wollte eigentlich etwas
anderes mit dir besprechen. Du weißt ja, dass wir schon öfters über
eine Skifahrt nach Österreich gesprochen haben.
Ja, ich träume immer noch davon.
Statt einer Reise nach Österreich, wie wäre es mit einer kurzen
Skifahrt hier in Deutschland?
Wohin denn? In die Alpen? Nach Garmisch oder Oberammergau?
Äh ... nein, eigentlich nicht. Ich dachte an eine Reise nach
Freudenstadt.
Freudenstadt? Im Schwarzwald?
Genau! Meine Tante besitzt dort ein schönes Waldhotel und gleich
nebenan ist ein Skilift.
Aber Sarah, ein Hotel im Schwarzwald – wer soll denn das
bezahlen?
Für uns wäre es kostenlos! Ich habe gerade einen Brief von meiner
Tante bekommen. Zum Silvester wird im Hotel ein großes Fest
gegeben und meine Tante braucht unsere Hilfe. Wir müssten nur
ein paar Stunden für sie arbeiten und könnten dafür Zimmer,
Essen, Skier und Liftkarten kostenlos haben. Gar nicht schlecht,
was?
Was für Arbeit müssten wir bei deiner Tante machen?
„Arbeit“ ist wirklich nicht das richtige Wort, Karin. Wir würden
das machen, was wir sowieso in der Freizeit machen. Während der
Party soll ich die Gäste fotografieren und du sollst ... (Gemurmel)
Wie bitte?
Ach, Karin, das wäre doch toll! Den ganzen Tag Ski laufen gehen
und am Abend zu einer Party!
Ja, das ist eine prima Idee. Aber sag mal, Sarah, was wäre denn
mein Job? Du hast von unserer Freizeit gesprochen.
Tja, Karin, du sagst ja selbst immer, du interessierst dich fürs
Essen. Ich dachte, du könntest in der Küche helfen.
Beim Abwaschen, nicht? So was Langweiliges! ... Na ja, so
schlimm wäre es auch nicht. Du kannst deiner Tante sagen, ich
komme gern.
Toll, Karin! Ich freue mich jetzt schon darauf. Das macht sicher
Spaß! Also, tschüss.
Tschüss, Sarah.
Mittagspause, von Wolf Wondratschek
Sie sitzt im Straßencafé. Sie schlägt sofort die Beine übereinander. Sie hat wenig Zeit.
Sie blättert in einem Modejournal. Die Eltern wissen, daß sie schön ist. Sie sehen es nicht
gern.
Zum Beispiel. Sie hat Freunde. Trotzdem sagt sie nicht, das ist mein bester Freund,
wenn sie zu Hause einen Freund vorstellt.
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Audio Script: Übungen zum Hörverständnis Thema 1
Zum Beispiel. Die Männer lachen und schauen herüber und stellen sich ihr Gesicht
ohne Sonnenbrille vor.
Das Straßencafé ist überfüllt. Sie weiß genau, was sie will. Auch am Nebentisch sitzt
ein Mädchen mit Beinen.
Sie haßt Lippenstift. Sie bestellt einen Kaffee. Manchmal denkt sie an Filme und
denkt an Liebesfilme. Alles muß schnell gehen.
Freitags reicht die Zeit, um einen Cognac zum Kaffee zu bestellen. Aber freitags
regnet es oft.
Mit einer Sonnenbrille ist es einfacher, nicht rot zu werden. Mit Zigaretten wäre es
noch einfacher. Sie bedauert, daß sie keine Lungenzüge kann.
Die Mittagspause ist ein Spielzeug. Wenn sie nicht angesprochen wird, stellt sie sich
vor, wie es wäre, wenn sie ein Mann ansprechen würde. Sie würde lachen. Sie würde eine
ausweichende Antwort geben. Vielleicht würde sie sagen, daß der Stuhl neben ihr besetzt
sei. Gestern wurde sie angesprochen. Gestern war der Stuhl frei. Gestern war sie froh,
daß in der Mittagspause alles sehr schnell geht.
Beim Abendessen sprechen die Eltern davon, daß sie auch einmal jung waren. Vater
sagt, er meine es nur gut. Mutter sagt sogar, sie habe eigentlich Angst. Sie antwortet, die
Mittagspause ist ungefährlich.
Sie hat mittlerweile gelernt, sich nicht zu entscheiden. Sie ist ein Mädchen wie andere
Mädchen. Sie beantwortet eine Frage mit einer Frage.
Obwohl sie regelmäßig im Straßencafé sitzt, ist die Mittagspause anstrengender als
Briefeschreiben. Sie wird von allen Seiten beobachtet.
Sie spürt sofort, daß sie Hände hat.
Der Rock ist nicht zu übersehen. Sie spielt mit der Handtasche. Sie kauft jetzt keine
Zeitung.
Es ist schön, daß in jeder Mittagspause eine Katastrophe passieren könnte. Sie könnte
sich sehr verspäten. Sie könnte sich sehr verlieben. Wenn keine Bedienung kommt, geht
sie hinein und bezahlt den Kaffee an der Theke.
An der Schreibmaschine hat sie viel Zeit, an Katastrophen zu denken. Katastrophe ist
ihr Lieblingswort. Ohne das Lieblingswort wäre die Mittagspause langweilig.
Übung D: Fragen zur Geschichte.
1.
2.
3.
4.
Warum trägt die junge Frau eine Sonnenbrille?
Was machen die Herren im Straßencafé?
Was hasst die junge Frau?
Woran denkt die junge Frau gern?
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Audio Script: Übungen zum Hörverständnis Thema 1
Thema 2
Kommunikation
Übung A: Was sagen Sie?
1.
Ich habe Englisch und Französisch in der Schule gelernt. Welche
Fremdsprachen sprichst du?
Wir wohnen in Norddeutschland, in Bremen. Und du? Wo bist du zu Hause?
Im Internet interessieren mich Artikel aus Computerzeitschriften. Was
interessiert dich am meisten im Internet?
Hast du meine E-Mail nicht gelesen? Ich wollte wissen, ob du Lust hast am
Wochenende an einen See zu fahren.
2.
3.
4.
Übung B: Typisch deutsch? In Übung B hören Sie drei neue Wörter: die Stirn, der
Daumen, der Zeigefinger.
1.
2.
3.
4.
a. Deutsche sehen täglich etwa drei Stunden fern.
b. Deutsche lesen täglich etwa drei Stunden Zeitung.
a. Wenn Deutsche „Guten Tag“ sagen, geben sie einander die Hand.
b. Wenn Deutsche „Guten Tag“ sagen, heben sie die Hand.
a. Wenn man den Zeigefinger an die Lippen legt, bedeutet das „Du Idiot!“
b. Wenn man mit dem Zeigefinger an die Stirn tippt, bedeutet das „Du
Idiot!“
a. Wenn man in einem Café noch zwei Colas bestellen will, hebt man den
Zeigefinger und den Mittelfinger.
b. Wenn man in einem Café noch zwei Colas bestellen will, hebt man den
Daumen und den Zeigefinger.
Übung C: Sprachliche Kommunikation – die Du-Sie-Frage.
In dem Interview hören Sie sieben neue Wörter: duzen, die Erwachsenen, anreden,
empfehlen, siezen, der Vorname, der Nachname.
MEYER:
SCHULZ:
WOLF:
MEYER:
SCHULZ:
MEYER:
SCHULZ:
MEYER:
WOLF:
Guten Tag. Ich heiße Meyer, Dieter Meyer. Und Sie sind Frau
Schulz, nicht wahr?
Ja, ich bin Doris Schulz.
Und ich heiße Wolf, Christian Wolf.
Nun, wie Sie wissen, wollen wir heute über die Du-Sie-Frage
sprechen. Was meinen Sie, Frau Schulz? Ist es überhaupt möglich,
jede Person zu duzen?
Ich glaube, die Kommunikation wäre viel einfacher mit „du“, aber
ich glaube nicht, dass es möglich ist, jede Person zu duzen.
Warum nicht, Frau Schulz?
Also – Verwandte und Kinder duzen sich und Teenager und
Studenten auch, und alle finden das gut. Aber für die meisten
Erwachsenen ist es anders. Sie wollen oft Distanz halten. Wenn
man eine Person mit „Sie“ anredet, zeigt man Respekt.
Was meinen Sie, Herr Wolf?
Doris hat schon ganz Recht, aber ich glaube, es geht noch weiter.
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Audio Script: Übungen zum Hörverständnis Thema 1
SCHULZ:
WOLF:
SCHULZ:
WOLF:
SCHULZ:
WOLF:
MEYER:
Wie meinst du das, Christian?
Na, Doris, du hast gesagt, dass die Sie-Form Respekt bedeutet. Das
stimmt schon. Die Sie-Form spielt aber auch eine große Rolle in
der Tradition. Man kann diese Tradition nicht vergessen. Also, für
dich, Doris, und auch für andere Leute empfehle ich etwas Neues –
eine neue Form, eine Zwischenform.
Und was wäre diese „Zwischenform“, Christian?
Nun, die Leute würden einander noch siezen, aber sie würden sich
mit dem Vornamen anreden und nicht mit dem Nachnamen.
Ach, ja! Sich mit Vornamen anreden und sich doch immer noch
siezen. – Keine schlechte Idee, Christian! Das wäre nicht so
unpersönlich und doch könnte man Distanz halten.
Nun, Dieter, was meinen Sie dazu?
Ach, Herr Wolf, wissen Sie ... Ich meine ... Ach, Christian, weißt
du ... Ich meine ... Ach, Christian, wissen Sie ... Ich glaube, ich
sollte jetzt nach Hause, wo ich meine Familie noch ruhig mit den
guten alten Vornamen und „du“ anreden kann.
Eine Postkarte für Herrn Altenkirch, von Barbara Honigmann
Als ich nach Brandenburg kam als Dramaturg ans Theater, fragte man mich am ersten
Tag, ob ich ein Leerzimmer oder ein möbliertes Zimmer haben wollte … Ein Zimmer,
das zu einer Wohnung gehört, die Wohnung gehört einer Familie, und wer immer diese
Menschen sein werden, ich werde ihnen dankbar sein, wenn ich die Wärme ihrer
Wohnung mit ihnen teilen kann.
Ich zog zu Herrn Altenkirch in die Hauptstraße 7. Er wohnte im Hinterhof, das Haus
war nur klein, und die Wohnung war warm. Herr Altenkirch heizte jeden Morgen die
Öfen der drei Zimmer: seine „Stube“, sein Schlafzimmer und das Zimmer, das er
vermietete.
Herr Altenkirch war alt und sehr dünn, und wenn er ausging, setzte er den Hut auf,
wie die Männer seiner Generation es zu tun pflegen. Ich glaube, er lebte schon sehr lange
allein dort, ich habe nie erlebt, daß er Besuch bekam, und ein Telefon hatte er auch nicht.
Er sagte bei unserem ersten Gespräch zu mir: „Morgens, nach dem Aufstehen, wollen wir
immer zusammen frühstücken und uns unterhalten. Da habe ich ein bißchen
Gesellschaft.“
So taten wir es auch. Beim Frühstück, das er immer schon vorbereitet hatte, wenn ich
aus meinem Zimmer kam, unterhielten wir uns, und da zeigte er mir auch sein
Fotoalbum, in das er neben Familienbildern auch Bilder von Künstlern des Theaters
eingeklebt hatte. Zwei von ihnen hatten vor mir bei ihm zur Untermiete gewohnt, eine
Schauspielerin und ein Musiker. Der Musiker war lange sein Untermieter gewesen,
und später, als er schon nicht mehr in Brandenburg war, hat er von Reisen Ansichtskarten
geschickt, die Herr Altenkirch alle aufgehoben und auch in das Album eingeklebt
hatte. Und als wir sie uns ansahen, dachte ich: Später werde ich auch solche
Ansichtskarten
an Herrn Altenkirch schreiben, ich werde ihm damit eine Freude machen, denn er ist
doch einsam.
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Audio Script: Übungen zum Hörverständnis Thema 1
Einmal, als ich vom Theater nach Hause kam, merkte ich, daß Herr Altenkirch in der
Zwischenzeit meine Schuhe geputzt hatte. Ich sagte ihm, daß er das um Gottes willen
nicht tun soll, ich könne doch meine Schuhe sehr gut selber putzen. Aber er bat mich, ihn
zu lassen, es macht ihm Spaß, er hat doch nichts zu tun den ganzen Tag, und er kann auch
nicht so lange schlafen und ist jeden Morgen schon ganz früh wach, schließlich komme
ich doch immer erst spät in der Nacht von den Proben nach Hause. Da soll ich ihm ruhig
meine Schuhe einfach draußen stehenlassen, er putzt sie dann gleich morgens vor dem
Frühstück und ich kann sie schon anziehen, wenn ich wieder ins Theater gehe. Es war
mir so unangenehm, mir von ihm, einem alten Mann, die Schuhe putzen zu lassen, er
wollte es aber unbedingt, und so ließ ich es geschehen, da es ihm Freude machte und er
so stolz war auf die glänzenden Schuhe. Nie wieder in meinem Leben habe ich glänzende
Schuhe gehabt.
Manchmal, wenn ich nachmittags zwischen den Proben nach Hause kam, saß Herr
Altenkirch in seiner „Stube“ im Sessel und guckte aus dem Fenster, die Tür zum Flur ließ
er immer auf, so daß er mich gleich sah, wenn ich die Wohnungstür aufschloß, und er bat
mich dann hereinzukommen, und ich erzählte vom Theater, und wir blätterten
zusammen in alten Illustrierten, die da wohl schon sehr lange rumlagen. Manchmal
hatte er auch ein Paket aus dem Westen gekriegt, und das packte er dann mit mir
zusammen aus und gab mir von den Schokoladenriegeln ab und kochte noch extra einen
Nachmittagskaffee.
Aber ich war nur ein kurzes Jahr in Brandenburg, schon vor dem Ende der Spielzeit
ging ich vom Theater dort wieder weg. Es hatte viel Krach gegeben, einen Prozeß sogar.
Wir waren eine Gruppe, Schauspieler, Regisseur und Dramaturg, die alles anders wollte,
und der Anführer der Gruppe war nun verurteilt worden zu gehen. Da gingen wir alle mit,
aus Solidarität. Nachher allerdings stand jeder für sich allein
da, hatte nichts, fand nichts und mußte schließlich irgendein Engagement annehmen,
das sich bot, wo es auch sei und was es auch sei. Der Anführer der Gruppe zog sich ganz
zurück und lebt, soviel ich weiß, heute als Holzfäller im Walde.
Ich zog also wieder weg von Herrn Altenkirch. Ich packte meine Sachen, die ich in
seiner Wohnung ausgebreitet hatte, wieder ein, nahm meine Kunstpostkarten von der
Wand und verabschiedete mich von ihm. Er nahm seinen Hut und brachte mich noch bis
zur Ecke, hinter der die Straße zum Bahnhof führt. An der Ecke blieb er stehen, und
ich ging weiter. Ich drehte mich oft um, der kleine Herr Altenkirch winkte mit dem
Hut, bis ich endgültig in den Bahnhof hineinging. Und da dachte ich wieder: Ich werde
ihm ab und zu eine Postkarte schicken, wenn ich irgendwo unterwegs bin, eine
Ansichtskarte, einfach einen Gruß:
An
Herrn Altenkirch
18 Brandenburg/Havel
Hauptstr. 7
Lieber Herr Altenkirch!
Ganz herzliche Grüße aus …
sendet Ihnen
Ihre
Inzwischen sind so viele Jahre vergangen. Herr Altenkirch wird jetzt bestimmt schon
tot sein, und ich habe diese Postkarte nie geschrieben, ich weiß nicht warum. Einfach
weil … weil … und weil …
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Audio Script: Übungen zum Hörverständnis Thema 1
Aber ich muß mir jetzt immer vorstellen, wie Herr Altenkirch zu der Stunde, wenn
der Briefträger kam, hinunterging und in seinen Kasten schaute, in dem so selten etwas
lag, und wie er hoffte, einmal vielleicht von mir eine Ansichtskarte darin zu finden, aber
sie nie fand, und wie dann sicher mit der Zeit die Hoffnung langsam schwand, aber die
Enttäuschung sicher blieb.
Und jetzt tut es mir weh.
Bitte verzeihen Sie mir, Herr Altenkirch.
Übung D: Richtig oder falsch?
1.
2.
3.
4.
5.
Herr Altenkirch wohnt in einer kleinen, warmen Wohnung in Brandenburg.
Er trägt immer einen grauen Hut und einen langen Mantel, wenn er
ausgeht.
Herr Altenkirch vermietet ein Zimmer in seiner Wohnung, weil er nicht
gern allein ist.
Herr Altenkirch putzte Schuhe, weil er Geld brauchte.
Die Person, die die Geschichte erzählt, hat Herrn Altenkirch oft Postkarten
geschrieben.
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Audio Script: Übungen zum Hörverständnis Thema 1
Thema 3
Deutschland im 21. Jahrhundert
Übung A: Wo findet das Gespräch statt? In dem Gespräch hören Sie zwei neue
Wörter: der Studentenausweis, es eilig haben.
1.
2.
3.
4.
–Es wäre doch besser gewesen, den Zug zu nehmen!
–Finde ich auch. Seit zehn Minuten sind wir keinen Meter weiter gefahren.
–Hören Sie mal zu. Ich habe schon zwei Wochen gewartet. Und jetzt sagen
Sie mir, dass ich noch eine Woche warten muss?
–Tut mir Leid, aber Ihr Computer ist nicht leicht zu reparieren.
–Gibt es auch billigere Karten für dieses Konzert?
–Ja, mit einem Studentenausweis können Sie Karten für 10 Euro bekommen.
–Warum hast du es so eilig?
–In zehn Minuten macht alles zu und ich muss noch ein Buch für meinen
Bruder zum Geburtstag finden.
Übung B: Demonstration. In der Erzählung hören Sie neun neue Wörter: das Schild,
der Imbiss-Stand, in Ordnung, verteilen, Plakate, allmählich, der Kofferraum, der
Schraubenzieher, kehrte ... zurück.
Ich kam gegen halb sieben in der Stadt an. Ich stieg aus meinem Auto und hängte mir
ein Schild um den Hals. Darauf stand: „Arbeit für alle Deutschen.“ Ich war noch nicht
ganz wach und wollte eine Tasse Kaffee trinken. Endlich sah ich einen Imbiss-Stand. Als
ich aber bezahlen wollte, konnte ich mein Geld und meinen Führerschein nicht finden.
Ich konnte es einfach nicht glauben. Hatte ich sie zu Hause auf dem Schreibtisch liegen
lassen? Ich suchte noch einige Minuten. Endlich musste ich mich bei der Frau im ImbissStand entschuldigen. Sie war aber freundlich und lachte. „Das ist schon in Ordnung“,
sagte sie. „Das kann ja jedem mal passieren.“
Ich verteilte eine Zeit lang Plakate und Schilder. Allmählich kriegte ich Hunger.
Gegen zwölf ging ich zu meinem Auto. Im Kofferraum suchte ich in meiner
Einkaufstasche nach Brot und Wurst. Aber ich konnte nur Saft und Schokolade finden.
Plötzlich stand eine Polizistin neben mir. Ich war erschrocken. Woher wusste sie, dass ich
meinen Führerschein nicht bei mir hatte? „Ach, jetzt geht’s los!“ dachte ich. Dann fragte
die Polizistin mich: „Hätten Sie einen Schraubenzieher?“ Geld, Wurst und Dokumente
hatte ich nicht, aber einen Schraubenzieher! Sie machte eine kleine Reparatur an ihrem
Auto und dankte mir. Ich sagte: „Bitte sehr. Wiedersehen“ und kehrte schnell zur
Demonstration zurück.
Übung C: Wortschatzübung (Synonyme).
1.
2.
3.
Nach der Vereinigung zog Frau Bröhl von Ostdeutschland nach Köln.
Insgesamt gefällt es ihr gut in Westdeutschland.
Doch manchmal fällt Frau Bröhl ein, wie freundlich ihre Nachbarn in
Ostdeutschland waren.
4. Und oft vermisst sie auch ihre Familie in Leipszig.
5. Manche Westdeutsche hält Frau Bröhl für arrogant.
6. Aber Frau Bröhl hat in Köln einen guten Job und sie kann sich vieles leisten.
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Audio Script: Übungen zum Hörverständnis Thema 1
Kontinent im Kleinformat: Die Europäische Schule in München
An dieser Schule ist alles europäisch. Sogar der Lärm, der pünktlich um Viertel vor
elf über den Schulhof hereinbricht. „Let’s go“, rufen zwei Jungen und stürmen aufs
Fußballfeld. Ein kleines Mädchen mit Schokoriegel wünscht seinen Freundinnen einen
guten Appetit: „Eet smakelijk.“ Und ein Teenager fragt seinen Klassenkameraden: „Hast
Du die Hausaufgaben auch nicht gekonnt?“ Spiele, Schokoriegel und Sorgen wie auf
allen Schulhöfen Europas.
Das Sprachenwirrwarr aber zeigt, dass diese Schule etwas Besonderes ist. Wie es
Pressesprecherin Catherine van Even mitten im Pausenlärm ausdrückt: „Unsere Schule ist
nicht mehr und nicht weniger als ein kleines Europa.“ Ein Kontinent im Kleinformat also,
mitten in München, bestehend aus einem Kindergarten, einer Grundschule und einer
Höheren Schule. Zusammen bilden sie die Europäische Schule, eine von insgesamt zehn
solcher Schulen, von der EU-Kommission für die Kinder ihrer Angestellten geschaffen.
…
Die Europäische Schule ist vielsprachig wie kaum eine andere, alle Fächer werden in
fünf Sprachen angeboten. Die Lehrer sind handverlesen und werden von den
Mitgliedstaaten für neun Jahre entsandt. Die Schüler schließlich schaffen in zwölf Jahren
einen Abschluss, der sie zum Studium in allen EU-Staaten sowie der Schweiz und den
USA berechtigt. …
Vom runden Raum in der Mitte des Gebäudes gehen fünf Türen ab – jede Sektion für
sich. Auch wenn die Sektionen getrennt sind: Die Kinder spielen und lernen zusammen.
Zumindest im Kindergarten. Später mischen sich die Nationalitäten nicht mehr so
einfach. „Das werden Sie gar nicht glauben“, sagt Catherine van Even und erzählt
entrüstet, dass manche Schüler gar kein Deutsch sprächen. Die Pressesprecherin hält das
für „eine große Lücke im System“.
Da hilft es nicht viel, wenn in den Grundsteinen aller Europäischen Schulen
wohlklingende Worte auf Pergament zu finden sind. Den Kindern werde, heißt es dort,
„während sie heranwachsen, in die Seele geschrieben, dass sie zusammengehören“. Ein
hehres Ziel und manchmal nicht mehr als ein frommer Wunsch. Die Schule ist eben nicht
weniger als ein kleines Europa, aber auch nicht mehr. Kommen niemals alle Kinder
zusammen? Catherine van Even überlegt kurz. „Doch“, sagt sie, „bei Feueralarm.“
Übung D: Richtig oder falsch?
1.
2.
3.
4.
5.
In Deutschland gibt es insgesamt zehn Europäische Schulen.
In Karlsruhe und in München gibt es eine Europäische Schule.
Nach 12 Jahren machen die Schülerinnen und Schüler in den Europäischen
Schulen ihren Abschluss.
Man kann mit dem Abschluss nur in EU-Ländern studieren.
Alle Schülerinnen und Schüler müssen Deutsch sprechen können.
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Audio Script: Übungen zum Hörverständnis Thema 1
Thema 4
Familie
Übung A: Was sagen Sie?
1.
2.
3.
4.
Ich habe gehört, dass deine Tante und dein Großvater jetzt auch mit dir und
deinen Eltern zusammenwohnen. Wie findest du denn das?
Meine Schwester hat bald Geburtstag. Was soll ich ihr denn schenken?
In Deutschland leben 11 Prozent aller Männer allein. Glaubst du, dass es hier
mehr oder weniger Männer gibt, die allein leben?
Wenn sich die Eltern scheiden lassen, sollen die Kinder bei der Mutter oder
bei dem Vater wohnen? Was ist Ihre Meinung?
Übung B: Wo findet das Gespräch statt? In dem Gespräch hören Sie ein neues Wort:
der Aufsatz.
1.
2.
3.
4.
5.
–Hast du Barbara Honigmanns „Eine Liebe aus Nichts“ gelesen?
–Ja, letztes Semester. Ihre Werke gefallen mir sehr gut.
–Martin fehlt heute. Weiß jemand, was los ist?
–Ja, er liegt seit Samstag mit einer Erkältung im Bett.
–Guten Tag, Herr Huber. Gut, dass Sie gekommen sind. Ich möchte heute mit
Ihnen über Ihre Tochter Susanne sprechen.
–Warum denn? Hat sie Probleme in Ihrem Deutschkurs? Ihr letzter Aufsatz
war doch sehr gut, oder nicht?
–Du, wir haben kein Brot mehr.
–Ach, daran bin ich schuld. Ich bin gestern einfach nicht dazu gekommen
einkaufen zu gehen.
Übung C: Ein Jobinterview. In dem Interview hören Sie zwei neue Ausdrücke: Geduld
haben, Kenntnisse.
ECKHARDT:
HUBER:
ECKHARDT:
HUBER:
ECKHARDT:
Guten Tag, Frau Huber. Ich habe Sie zu diesem Interview
eingeladen, weil Ihr Brief sehr interessant war. Sie schreiben darin,
dass sie viel Geduld mit Kindern haben. Das ist sehr wichtig hier
bei uns.
Guten Tag, Herr Eckhardt. Erst einmal, vielen Dank, dass Sie mich
interviewen wollten. Ja, das stimmt. Ich bin gern mit Kindern
zusammen.
Nun, das einzige ist, dass Sie seit zwölf Jahren nicht gearbeitet
haben. Das ist eine ziemlich lange Zeit, um aus dem Beruf zu sein.
Sie schreiben in Ihrem Brief nichts von Computerkenntnissen. Hier
in unserer Schule müssen Sie aber mit einem Computer arbeiten
können.
Das ist überhaupt kein Problem! Mein ältester Sohn hat mir vor
einem Jahr gezeigt, wie man mit einem Computer arbeiten kann,
und seitdem sitze ich jeden Abend davor und schreibe meine EMail.
Darf ich fragen, wie alt Ihr Sohn ist?
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Audio Script: Übungen zum Hörverständnis Thema 1
HUBER:
ECKHARDT:
HUBER:
ECKHARDT:
HUBER:
ECKHARDT:
HUBER:
ECKHARDT:
Mein Ältester ist elf, meine jüngste Tochter ist zwei.
Ältester ... Jüngste ..., haben Sie noch mehr Kinder?
Ja, zwei. Noch ein Mädchen und noch einen Jungen.
Nun, dann kann ich ja verstehen, dass Sie viel Geduld mit Kindern
haben. Aber wissen Sie, manchmal haben wir hier in der Schule
viel Arbeit. Da müssten Sie vielleicht mal ein bisschen länger
bleiben ...
Das ist kein Problem, Herr Eckhardt. Meine Mutter und ihre
Schwester wohnen seit einem halben Jahr bei uns. Sie passen auf
die Kinder auf, während mein Mann und ich arbeiten.
Na, wunderbar. Wann könnten Sie denn hier anfangen?
Morgen, wenn Sie wollen.
Sehr gut! Dann werde ich Ihnen jetzt die Schule zeigen und genau
erklären, wo alles ist.
Die sieben Raben, von Jakob und Wilhelm Grimm
Ein Mann hatte sieben Söhne und immer noch kein Töchterchen. Als seine Frau
wieder ein Kind erwartete, wünschte er sehr, dass es eine Tochter wäre. Und als es zur
Welt kam, war’s wirklich ein Mädchen. Die Freude war groß, aber das Kind war schwach
und klein und sollte wegen seiner Schwachheit die Nottaufe haben. Der Vater schickte
schnell einen der Söhne zur Quelle, um Taufwasser zu holen. Die anderen sechs liefen
mit und weil jeder der erste sein wollte, fiel ihnen der Krug in den Brunnen. Da standen
sie und wussten nicht, was sie tun sollten. Keiner hatte den Mut nach Hause zu gehen.
Als sie aber nicht zurückkamen, wurde der Vater ärgerlich und rief: „Gewiss haben sie
beim Spiel das Wasser vergessen, die gottlosen Jungen!“ Er hatte Angst, das Mädchen
müsste ungetauft sterben und rief: „Ich wollte, dass die Jungen alle zu Raben würden.“
Kaum hatte er das gesagt, so hörte er ein Geschwirr über sich. Er blickte in die Höhe und
sah sieben kohlschwarze Raben vorbeifliegen.
Die Eltern konnten die Verwünschung nicht zurücknehmen. Sie waren sehr traurig
über den Verlust ihrer sieben Söhne, aber ihre Tochter war ein Trost für sie, denn sie
wurde bald kräftig und mit jedem Tag schöner. Sie wusste lange Zeit nicht einmal, dass
sie Brüder gehabt hatte, denn die Eltern sprachen nicht von ihnen. Da hörte sie eines
Tages die Leute von sich sprechen, das Mädchen wäre wohl schön; aber das Unglück
seiner Brüder wäre doch seine Schuld. Das Mädchen wurde traurig, ging zu Vater und
Mutter und fragte, ob es Brüder gehabt hätte und was mit ihnen geschehen wäre. Nun
konnten die Eltern nicht länger schweigen. Sie sagten aber, dass der Himmel es so
gewollt hätte, dass seine Geburt nur der unschuldige Anlass gewesen wäre. Das Mädchen
aber glaubte, es wäre an dem Unglück der Brüder schuld und müsste seine Geschwister
erlösen. Es ging heimlich von zu Hause weg und in die Welt, um seine Brüder zu suchen
und zu befreien. Es nahm nur einen Ring von den Eltern mit zum Andenken, ein Stück
Brot für den Hunger, einen Krug Wasser für den Durst und ein Stühlchen für die
Müdigkeit.
Nun ging das Mädchen weit, weit, bis ans Ende der Welt. Da kam es zur Sonne, aber
die war zu heiß und fürchterlich und fraß die kleinen Kinder. Schnell lief es weg und lief
hin zu dem Mond. Aber der war kalt und auch böse. Als er das Kind bemerkte, sprach er:
„Ich rieche Menschenfleisch.“ Da lief das Kind eilig fort und kam zu den Sternen. Die
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Audio Script: Übungen zum Hörverständnis Thema 1
waren freundlich und gut, und jeder saß auf seinem besonderen Stühlchen. Der
Morgenstern aber stand auf, gab ihm ein Knöchelchen und sprach: „Wenn du das
Knöchelchen nicht hast, kannst du den Glasberg nicht aufschließen. Und in dem Glasberg
sind deine Brüder.“
Das Mädchen nahm das Knöchelchen, wickelte es in ein Tüchlein und ging fort, so
lange, bis es an den Glasberg kam. Das Tor war verschlossen. Als es aber das Tüchlein
aufmachte, war es leer. Es hatte das Geschenk der guten Sterne verloren.Was sollte es
nun anfangen? Seine Brüder wollte es retten und hatte keinen Schlüssel zum Glasberg.
Das gute Schwesterchen nahm ein Messer und schnitt sich ein kleines Fingerchen ab,
steckte es in das Tor und schloss glücklich auf. Als es hineingegangen war, kam ihm ein
Zwerg entgegen, der sprach: „Mein Kind, was suchst du?“ – „Ich suche meine Brüder,
die sieben Raben“, antwortete es. Der Zwerg sprach: „Die Herren Raben sind nicht zu
Haus. Aber wenn du so lange warten willst, bis sie kommen, so tritt ein.“ Darauf trug der
Zwerg das Essen der Raben herein auf sieben Tellerchen und in sieben Becherchen. Und
von jedem Tellerchen aß das Schwesterchen ein bisschen, und aus jedem Becherchen
trank es ein Schlückchen. In das letzte Becherchen aber ließ es das Ringlein fallen, das es
mitgenommen hatte.
Auf einmal hörte es in der Luft ein Geschwirr. Da sprach das Zwerglein: „Jetzt
kommen die Herren Raben heim.“ Da kamen sie, wollten essen und trinken und suchten
ihre Tellerchen und Becherchen. Da sprach einer nach dem andern: „Wer hat von
meinem Tellerchen gegessen? Wer hat aus meinem Becherchen getrunken? Das ist eines
Menschen Mund gewesen.“ Und als der siebente auf den Grund des Bechers kam, rollte
ihm das Ringlein entgegen. Er sah es an und erkannte, dass es ein Ring von Vater und
Mutter war, und sprach: „Gott gebe, unser Schwesterlein wäre da, so wären wir erlöst.“
Als das Mädchen, das hinter der Tür stand, den Wunsch hörte, trat es vor; und da
bekamen alle Raben ihre menschliche Gestalt wieder. Und sie umarmten und küssten
einander und zogen fröhlich heim.
Übung D: Richtig oder falsch?
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Das jüngste von acht Kindern war ein Mädchen.
Die Jungen wurden Raben, nachdem ihre Schwester tot war.
Das Mädchen ging ans Ende der Welt, weil es seine Brüder suchen wollte.
Der Mond sagte dem Mädchen, wo seine Brüder waren.
Das Mädchen musste sich einen Finger abschneiden, um den Glasberg zu
öffnen.
Als der jüngste Bruder den Ring sah, wusste er, dass seine Eltern gekommen
waren.
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Audio Script: Übungen zum Hörverständnis Thema 1
Thema 5
Musik
Übung A: Was sagen Sie?
1.
2.
3.
4.
Auf der langen Reise können wir uns im Auto einige CDs anhören. Was für
Musik hörst du denn am liebsten?
Ich habe Karten für das Schubert-Konzert am Mittwoch und für das Alanis
Morisette-Konzert am nächsten Wochenende. In welches Konzert würdest du
lieber mitkommen?
Du, ich habe Hunger. Dort ist die Pizzeria Roma. Weißt du, ob das Essen dort
gut ist?
Ich habe versucht, dich am Wochenende öfters anzurufen. Wo warst du denn?
Übung B. Heidenröslein (1771)
Sah ein Knab ein Röslein stehn,
Röslein auf der Heiden,
War so jung und morgenschön,
Lief er schnell, es nah zu sehn,
Sah's mit vielen Freuden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.
Knabe sprach: „Ich breche dich,
Röslein auf der Heiden!“
Röslein sprach: „Ich steche dich!,
Dass du ewig denkst an mich,
Und ich will's nicht leiden.“
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.
Und der wilde Knabe brach
`s Röslein auf der Heiden;
Röslein wehrte sich und stach,
Half ihm doch kein Weh und Ach,
Musst es eben leiden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.
Besprechung In der Besprechung hören Sie elf neue Wörter: Volkslieder, Geliebte,
verglichen, begeistert, verliert, schuldig, Pfarrerstochter, beendete, Gewissen,
ausdrückte, vertont.
Johann Wolfgang von Goethe schrieb sein bekanntes Gedicht „Heidenröslein“ 1771
während seiner Studienzeit in Straßburg. Damals interessierte er sich für Volkslieder und
so bekam er auch seine Idee zu dem Gedicht „Heidenröslein“ durch ein altes Volkslied,
in dem die Geliebte mit einer Blume verglichen wird.
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Audio Script: Übungen zum Hörverständnis Thema 1
Im Gedicht „Heidenröslein“ vergleicht Goethe die Geliebte nicht mit einer Blume, sie
selbst ist das „Röslein“. Der Junge, der von der Schönheit des „Rösleins“ begeistert ist,
will es haben und sagt: „Ich breche dich“. Das „Röslein“ will nicht leiden, aber es verliert
am Schluss. Der Junge hat es gebrochen und ist damit gegenüber dem „Röslein“ schuldig
geworden.
Goethe hatte in den Jahren 1770 bis 1771 eine große Liebe, nämlich die
Pfarrerstochter Friederike Brion. Die Liebe dauerte aber nicht einmal ein Jahr, als Goethe
sie in einem Brief beendete. Friederike war sehr traurig darüber und Goethe hatte ihr
gegenüber ein schlechtes Gewissen, was er in dem Gedicht „Heideröslein“ ausdrückte.
Das Gedicht wurde oft vertont, unter anderem von dem bekannten Komponisten
Franz Schubert im Jahr 1815. Schubert schrieb in seinem Leben neben vielen anderen
Kompositionen etwa 600 Lieder. „Heidenröslein“ ist eines seiner bekanntesten Lieder.
Richtig oder falsch?
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Der Junge findet das Heidenröslein sehr schön.
Das Heidenröslein möchte, dass der Junge es bricht.
Zum Schluss lässt der Junge das Heidenröslein stehen.
Goethe schrieb das Gedicht 1815.
Es gibt eine Parallele zwischen dem Jungen und dem Heidenröslein im
Gedicht und Goethes Liebe zu Friederike Brion.
Der Komponist Franz Schubert schrieb etwa 600 Klavierlieder,
darunter das „Heidenröslein“.
Der Erlkönig, von Johann Wolfgang von Goethe
Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er faßt ihn sicher, er hält ihn warm.
Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? –
Siehst,Vater, du den Erlkönig nicht?
Den Erlenkönig mit Kron und Schweif? –
Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. –
„Du liebes Kind, komm geh mit mir!
Gar schöne Spiele spiel ich mit dir;
Manch bunte Blumen sind an dem Strand,
Meine Mutter hat manch gülden Gewand.“
Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
Was Erlenkönig mir leise verspricht? –
Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;
In dürren Blättern säuselt der Wind. –
„Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?
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Audio Script: Übungen zum Hörverständnis Thema 1
Meine Töchter sollen dich warten schön;
Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn,
Und wiegen und tanzen und singen dich ein.“
Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
Erlkönigs Töchter am düstern Ort? –
Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau:
Es scheinen die alten Weiden so grau. –
„Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.“
Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!
Erlkönig hat mir ein Leids getan! –
Dem Vater grausets, er reitet geschwind,
Er hält in Armen das ächzende Kind,
Erreicht den Hof mit Mühe und Not;
In seinen Armen das Kind war tot.
Übung C: Richtig oder falsch?
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
Die Nacht ist klar und still.
Das Kind sitzt hinter seinem Vater auf dem Pferd.
Der Sohn wird furchtbar ängstlich.
Zuerst spricht der Erlkönig mit freundlicher Stimme.
Nur das Kind kann die Stimme des Erlkönigs hören.
Der Vater versucht, seinen Sohn durch logische Erklärungen zu beruhigen.
Der Vater reitet so schnell wie möglich nach Hause.
Der Vater kann seinen Sohn nicht retten.
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Audio Script: Übungen zum Hörverständnis Thema 1
Thema 6
Die Welt der Arbeit
Übung A: Was sagen Sie?
1.
2.
3.
4.
Ich habe gehört, du möchtest nicht im Reisebüro arbeiten. Warum nicht?
Sag mal, wo möchtest du in den Sommerferien arbeiten?
Hast du schon gehört, eine Stellung bei der Universitätszeitung ist frei.
Warum bewirbst du dich nicht?
Warum arbeitest du während der Sommerferien nicht mit mir im Eiscafé? Der
Chef hat gesagt, dass er unbedingt noch jemanden braucht.
Übung B: Logisch oder unlogisch?
1.
2.
3.
5.
–Meinst du, wir haben genug Obst für unser Picknick?
–Ja, ich glaube, es reicht.
–Du hast den ganzen Nachmittag im Garten gearbeitet. War das nicht sehr
anstrengend?
–Nein, gar nicht. Ich bin total kaputt.
–Gehst du regelmäßig schwimmen?
–Ja, mindestens zweimal jede Woche.
–Es tut mir Leid, dass ich mich verspätet habe.
–Das macht nichts. Ich weiß, wie schwer es ist, einen Parkplatz zu finden.
Übung C: Bewerbungsbrief. In dem Brief hören Sie drei neue Wörter: die Anzeige,
einstellen, die Ausbildung.
Sehr geehrte Frau Schäfer,
ich habe Ihre Anzeige im Wochenblatt gelesen und möchte mich bei Ihnen
als Angestellter bewerben. Sie schreiben, dass Sie jemanden einstellen möchten,
der mindestens eine andere Sprache außer Deutsch und Englisch spricht, weil
viele ausländische Touristen in Ihrem Geschäft einkaufen. Ich spreche außer
Deutsch und Englisch auch noch Türkisch und ein bisschen Spanisch. Ich habe
eine Ausbildung in einem Kaufhaus gemacht. Ich arbeite gern mit Menschen
zusammen und interessiere mich für eine Karriere im Tourismus. Könnten Sie
mir bitte alle Papiere schicken, die ich ausfüllen muss?
Mit freundlichen Grüßen
Kemal Bauer
Dienstag, der 27. September 1960, von Christa Wolf.
Als erstes beim Erwachen der Gedanke: Der Tag wird wieder anders verlaufen als
geplant. Ich werde mit Tinka wegen ihres schlimmen Fußes zum Arzt müssen. Draußen
klappen Türen. Die Kinder sind schon im Gange.
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Audio Script: Übungen zum Hörverständnis Thema 1
G. schläft noch. Seine Stirn ist feucht, aber er hat kein Fieber mehr. Er scheint die
Grippe überwunden zu haben. Im Kinderzimmer ist Leben. Tinka liest einer kleinen,
dreckigen Puppe aus einem Bilderbuch vor …
Sie wird morgen vier Jahre alt. Annette macht sich Sorgen, ob wir genug Kuchen
backen werden. Sie rechnet mir vor, daß Tinka acht Kinder zum Kaffee eingeladen hat.
Ich überwinde einen kleinen Schreck und schreibe einen Zettel für Annettes Lehrerin: Ich
bitte, meine Tochter Annette morgen schon mittags nach Hause zu schicken. Sie soll mit
ihrer kleinen Schwester Geburtstag feiern.
Während ich Brote fertigmache, versuche ich mich zu erinnern, wie ich den Tag, ehe
Tinka geboren wurde, vor vier Jahren verbracht habe … Vor vier Jahren war es wohl
wärmer, und ich war allein. Abends kam eine Freundin, um über Nacht bei mir zu
bleiben. Wir saßen lange zusammen, es war das letzte vertraute Gespräch zwischen uns.
Sie erzählte mir zum erstenmal von ihrem zukünftigen Mann …
Nachts telefonierte ich nach dem Krankenwagen.
Annette ist endlich fertig. Sie ist ein bißchen bummelig und unordentlich, wie ich als
Kind gewesen sein muß. Damals hätte ich nie geglaubt, daß ich meine Kinder
zurechtweisen würde, wie meine Eltern mich zurechtwiesen. Annette hat ihr
Portemonnaie verlegt. Ich schimpfe mit den gleichen Worten, die meine Mutter
gebraucht hätte: So können wir mit dem Geld auch nicht rumschmeißen, was denkst du
eigentlich?
Als sie geht, nehme ich sie beim Kopf und gebe ihr einen Kuß. Mach’s gut! Wir
blinzeln uns zu. Dann schmeißt sie die Haustür unten mit einem großen Krach ins Schloß.
Tinka ruft nach mir. Ich antworte ungeduldig, setze mich versuchsweise an den
Schreibtisch. Vielleicht läßt sich wenigstens eine Stunde Arbeit herausholen …
Sie beginnt wieder nach mir zu schreien, so laut, daß ich im Trab zu ihr stürze. Sie
liegt im Bett und hat den Kopf in die Arme vergraben.
Was schreist du so?
Du kommst ja nicht, da muß ich rufen.
Ich habe gesagt: Ich komme gleich …
Ich wickle die Binde von ihrem zerschnittenen Fuß. Sie schreit wie am Spieß. Dann
spritzt sie die Tränen mit dem Finger weg: Beim Doktor wird’s mir auch weh tun. –
Willst du beim Doktor auch so schrein? Da rennt ja die ganze Stadt zusammen – Dann
mußt du mir die Binde abwickeln. – Ja, ja. – Darf ich heute früh Puddingsuppe? – Ja, ja.
– Koch mir welche! – Ja, ja …
Als ich sie aus dem Bad trage, stößt ihr gesunder Fuß an den Holzkasten neben der
Tür. Bomm! ruft sie. Das schlägt wie eine Bombe! – Woher weiß sie, wie eine Bombe
schlägt? Vor mehr als sechzehn Jahren habe ich zum letztenmal eine Bombe detonieren
hören.Woher kennt sie das Wort?
G. liest in Lenins Briefen an Gorki, wir kommen auf unser altes Thema: Kunst und
Revolution, Politik und Kunst, Ideologie und Literatur. ... Es gibt einen Disput über den
Plan zu meiner neuen Erzählung.
G. dringt auf die weitere Verwandlung des bisher zu äußerlichen Plans in einen, der
mir gemäß wäre. Oder ob ich eine Reportage machen wolle? Dann bitte sehr, da könnte
ich sofort loslegen. Leichte Verstimmung meinerseits, wie immer geleugnet, wenn ich in
Wirklichkeit spüre, daß „was Wahres dran ist“ …
Ich gehe mit Tinka zum Arzt ...
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Audio Script: Übungen zum Hörverständnis Thema 1
Tinka ist ganz still, als der Arzt an der Wunde herumdrückt. Sie ist blaß, ihre Hand in
der meinen wird feucht. Hat’s weh getan? fragt der Arzt. Sie macht ihr
undurchdringliches Gesicht und schüttelt den Kopf. Sie weint nie vor Fremden. Draußen,
als wir auf den Verband warten, sagt sie plötzlich: Ich freu mich, daß ich morgen
Geburtstag hab! …
Die Post, die ich zu Hause vorfinde, ist enttäuschend, eine nichtssagende Karte von
einem nichtssagenden Mädchen. Dafür halten ein paarmal Motorräder vor dem Haus, Eilund Telegrammboten, Ersatz fürs Telefon. Einer bringt die Korrekturfahnen von G.s
Buch über Fürnberg. Während das Essen kocht, lese ich Kinderaufsätze zu dem Thema
„Mein schönster Ferientag“, die in der Bibliothek des Waggonwerks abgegeben wurden
…
Nach dem Essen fahre ich ins Waggonwerk, zur Parteigruppensitzung der Brigade…
Im Betrieb war ich ein paar Wochen nicht. Die Halle steht voller halbfertiger
Waggons. Anscheinend ist die Produktionsstockung überwunden. Ich freue mich zu früh
…
Ich setze mich in den Brigadeverschlag, den sie selbst „Rinderoffenstall“ nennen.
Noch fünfundvierzig Minuten bis Arbeitsschluß, aber drei sitzen schon hier und warten,
daß die Zeit vergeht. Immer noch nicht genug Arbeit? Kopfschütteln. Das Bild in der
Halle trog … Sie sind mißgelaunt, resigniert, wütend – je nach Temperament. Und was
das schlimmste ist: Sie hoffen nicht mehr auf die entscheidende Wende zum Besseren …
Ich gehe schnell nach Hause …
Um diese Jahreszeit ist es gegen Abend schon kalt. Ich kaufe noch ein, was ich zum
Kuchenbacken brauche, und nehme ein paar Geburtstagsblumen mit. In den Gärten
welken schon die Dahlien und Astern. Mir fällt der riesige Rosenstrauß ein, der damals,
vor vier Jahren, im Krankenhaus auf meinem Nachttisch stand. Mir fällt der Arzt ein, den
ich sagen hörte: Ein Mädchen. Aber sie hat ja schon eins. Na, es wird ihr wohl nichts
ausmachen … Seine Erleichterung, als ich schon den Namen hatte. Die Schwester, die
mich belehrte, wie unerwünscht manchmal Mädchen noch seien und was man da alles
erleben könne, besonders mit den Vätern. Die kommen einfach nicht, wenn es wieder ein
Mädchen ist, ob Sie’s glauben oder nicht. Darum dürfen wir am Telefon nicht sagen, was
es ist, Junge oder Mädchen.
Alle wollen mithelfen beim Kuchenbacken. Die Kinder stehen überall im Wege.
Schließlich lege ich ihnen im Zimmer eine Märchenplatte auf, „Peter und der Wolf“…
Der Kuchen geht im Ofen über alle Maßen. Jetzt, wo es still wird, ist mir, als könnte ich
hören, wie er geht. Die Formen waren zu voll, der Teig geht und geht und tropft in die
Röhre und verbreitet einen Geruch nach Angebranntem in der ganzen Wohnung.
Als ich den Kuchen herausziehe, ist eine Seite schwarz, ich ärgere mich und finde
keinen, dem ich die Schuld geben könnte außer mir selbst, und dann kommt noch G. und
nennt den Kuchen „etwas schwarz“, da sage ich ihm ungehalten, daß es an den zu vollen
Formen und am schlechten Ofen und am zu starken Gasdruck liegt. Na ja, sagt er und
zieht sich zurück …
Ich muß noch etwas schreiben, aber alles stört mich: das Radio, der Fernseher
nebenan, der Gedanke an den Geburtstagstrubel morgen und an diesen zerrissenen Tag,
an dem ich nichts geschafft habe. Unlustig decke ich den Geburtstagstisch, mache den
Lichterkranz zurecht. G. blättert in irgendeinem Büchlein, findet es „gut geschrieben“.
Aus irgendeinem Grund stört mich auch das.
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Audio Script: Übungen zum Hörverständnis Thema 1
Ich sehe die Manuskriptanfänge durch, die auf meinem Schreibtisch
übereinanderliegen …
Ich weiß, daß weder die Seiten, die schon daliegen, noch die Sätze, die ich heute
schreibe, bleiben werden – nicht ein Buchstabe von ihnen. Ich schreibe, und dann streiche
ich es wieder aus …
Vor dem Einschlafen denke ich, daß aus Tagen wie diesem das Leben besteht.
Punkte, die am Ende, wenn man Glück gehabt hat, eine Linie verbindet …
Die ersten Übergänge in die Bilder vor dem Einschlafen kann ich noch beobachten,
eine Straße taucht auf, die zu jener Landschaft führt, die ich so gut kenne, ohne sie je
gesehen zu haben: der Hügel mit dem alten Baum, der sanft abfallende Hang zu einem
Wasserlauf, Wiesengelände, und am Horizont der Wald. Daß man die Sekunden vor dem
Einschlafen nicht wirklich erleben kann – sonst schliefe man nicht ein –, werde ich
immer bedauern.
Übung D: Fragen zum Text. Sie hören ein neues Wort: die Stimmung.
1.
2.
3.
4.
Für wen backt die Erzählerin einen Kuchen?
Was ist der Mann der Erzählerin von Beruf?
In welcher Stimmung ist die Erzählerin am Ende des Tages?
Ist die Erzählerin zufrieden mit den Seiten, die sie an diesem Tag geschrieben
hat?
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Audio Script: Übungen zum Hörverständnis Thema 1
Thema 7
Multikulturelle Gesellschaft
Übung A: Was sagen Sie? In der ersten Frage hören Sie ein neues Wort:
Volkshochschule.
1.
2.
3.
4.
Auf der Volkshochschule kann man Spanisch, Dänisch, Türkisch und
Russisch lernen. Für welche Sprache würdest du dich am meisten
interessieren?
Ich bin in Freiburg geboren. Und du? Wo bist du geboren?
Auf meiner Uni sind Studenten aus der Türkei, Ghana und aus dem Iran.
Woher kommen die ausländischen Studenten auf deiner Uni?
Heute Abend wollen wir doch essen gehen, oder? Ich esse sehr gern
Chinesisch. Wir können aber natürlich auch Italienisch oder Griechisch essen.
Was wäre dir denn am liebsten?
Übung B. Zwei Heimatländer. Sie hören ein neues Wort: unterschiedlich.
YASEMIN:
AYSE:
YASEMIN:
AYSE:
YASEMIN:
AYSE:
Ich fand den Urlaub schön. Aber ich kann mir nicht vorstellen, wieder in
der Türkei zu leben.
Wirklich? Was hat dir denn nicht gefallen?
Gefallen hat es mir schon. Aber ich habe gemerkt, wie wohl ich mich
inzwischen in Deutschland fühle. Deutschland ist einfach meine Heimat.
Wenn ich nicht mehr hier leben würde, würde ich so viele Dinge
vermissen.
Was denn genau?
Mir würde alles fehlen, sogar das Essen. Meine Freunde würden mir
fehlen, mein Zimmer. Die Art, hier rumzulaufen würde ich vermissen, die
Spaziergänge und die Freiheit, die ich hier habe.
Hmmm. Mir geht es so gar nicht. Als wir in Istanbul waren, habe ich mir
sogar überlegt, dass ich da gern studieren möchte. Na ja, wir waren schon
immer sehr unterschiedlich!
Übung C. Kontakte zwischen Türken und Deutschen. Sie hören zwei neue Wörter:
knapp, ansonsten.
Heute leben etwa 2,6 Millionen Menschen aus der Türkei in Deutschland. Seit dem
Jahr 1996 kamen etwa 200 000 Kinder und Ehepartner zu ihren Verwandten, die schon
in Deutschland lebten. Dennoch bleiben, vor allem unter den älteren Menschen, manche
unter sich. Knapp 37 Prozent der Migranten sprechen im Alltag fast nur Türkisch. Jeder
Zweite von ihnen, so eine Studie, hat Angst, dass er sonst seine türkisch-islamische
Identität verliert. Ansonsten gibt es aber auch gute Kontakte zwischen den deutschen
und türkischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Auf die Frage, wie oft sie Kontakt zu
deutschen Freunden und Bekannten haben, antworten 55 Prozent der Türken, dass sie
täglich oder mehrere Male wöchentlich Kontakt zu deutschen Freunden oder Bekannten
haben. 10 Prozent der Türken haben mehrmals im Monat Kontakt zu deutschen
Freunden oder Bekannten. 20 Prozent der türkischen Mitbürger haben einmal im Monat
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Audio Script: Übungen zum Hörverständnis Thema 1
oder seltener Kontakt zu deutschen Freunden und nur sieben Prozent der Türken haben
keinen Kontakt zu deutschen Freunden.
Geschäftstarnungen, von Wladimir Kaminer.
Einmal verschlug mich das Schicksal nach Wilmersdorf. Ich wollte meinem Freund
Ilia Kitup, dem Dichter aus Moskau, die typischen Ecken Berlins zeigen.
Es war schon Mitternacht, wir hatten Hunger und landeten in einem türkischen
Imbiss. Die beiden Verkäufer hatten augenscheinlich nichts zu tun und tranken in Ruhe
ihren Tee. Die Musik aus dem Lautsprecher kam meinem Freund bekannt vor. Er
erkannte die Stimme einer berühmten bulgarischen Sängerin und sang ein paar Strophen
mit.
„Hören die Türken immer nachts bulgarische Musik?“ Ich wandte mich mit dieser
Frage an Kitup, der in Moskau Anthropologie studierte und sich in Fragen volkstümlicher
Sitten gut auskennt. Er kam mit den beiden Imbissverkäufern ins Gespräch.
„Das sind keine Türken, das sind Bulgaren, die nur so tun, als wären sie Türken“,
erklärte mir Kitup, der auch ein wenig bulgarisches Blut in seinen Adern hat. „Das ist
wahrscheinlich ihre Geschäftstarnung.“ „Aber wieso tun sie das?“, fragte ich. „Berlin ist
zu vielfältig. Man muss die Lage nicht unnötig verkomplizieren. Der Konsument ist
daran gewöhnt, dass er in einem türkischen Imbiss von Türken bedient wird, auch wenn
sie in Wirklichkeit Bulgaren sind“, erklärten uns die Verkäufer.
Gleich am nächsten Tag ging ich in ein bulgarisches Restaurant, das ich vor kurzem
entdeckt hatte. Ich bildete mir ein, die Bulgaren dort wären in Wirklichkeit Türken. Doch
dieses Mal waren die Bulgaren echt. Dafür entpuppten sich die Italiener aus dem
italienischen Restaurant nebenan als Griechen. Nachdem sie den Laden übernommen
hatten, waren sie zur Volkshochschule gegangen, um dort Italienisch zu lernen, erzählten
sie mir. Der Gast erwartet in einem italienischen Restaurant, dass mit ihm wenigstens ein
bisschen Italienisch gesprochen wird.Wenig später ging ich zu einem „Griechen“, mein
Gefühl hatte mich nicht betrogen. Die Angestellten erwiesen sich als Araber.
Berlin ist eine geheimnisvolle Stadt. Nichts ist hier so, wie es zunächst scheint. In der
Sushi-Bar auf der Oranienburger Straße stand ein Mädchen aus Burjatien hinter dem
Tresen. Von ihr erfuhr ich, dass die meisten Sushi-Bars in Berlin in jüdischen Händen
sind und nicht aus Japan, sondern aus Amerika kommen. Was nicht ungewöhnlich für die
Gastronomie-Branche wäre. So wie man ja auch die billigsten Karottenkonserven von
Aldi als handgeschnitzte Gascogne-Möhrchen anbietet: Nichts ist hier echt, jeder ist er
selbst und gleichzeitg ein anderer.
Ich ließ aber nicht locker und untersuchte die Lage weiter.Von Tag zu Tag erfuhr ich
mehr. Die Chinesen aus dem Imbiss gegenüber von meinem Haus sind Vietnamesen. Der
Inder aus der Rykestraße ist in Wirklichkeit ein überzeugter Tunesier aus Karthago. Und
der Chef der afroamerikanischen Kneipe mit lauter Voodoo-Zeug an den Wänden – ein
Belgier. Selbst das letzte Bollwerk der Authentizität, die Zigarettenverkäufer aus
Vietnam, sind nicht viel mehr als ein durch Fernsehserien und Polizeieinsätze
entstandenes Klischee. Trotzdem wird es von den Beteiligten bedient, obwohl jeder
Polizist weiß, dass die so genannten Vietnamesen mehrheitlich aus der Inneren Mongolei
kommen.
Ich war von den Ergebnissen meiner Untersuchungen sehr überrascht und lief eifrig
weiter durch die Stadt, auf der Suche nach der letzten unverfälschten Wahrheit.Vor allem
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Audio Script: Übungen zum Hörverständnis Thema 1
beschäftigte mich die Frage, wer die so genannten Deutschen sind, die diese typisch
einheimischen Läden mit Eisbein und Sauerkraut betreiben. Die kleinen gemütlichen
Kneipen, die oft „Bei Olly“ oder „Bei Scholly“ oder ähnlich heißen, und wo das Bier
immer nur die Hälfte kostet. Doch dort stieß ich auf eine Mauer des Schweigens. Mein
Gefühl sagt mir, dass ich etwas Großem auf der Spur bin. Allein komme ich jedoch nicht
weiter.Wenn jemand wirklich weiß, was sich hinter den schönen Fassaden einer
„Deutschen“ Kneipe verbirgt, der melde sich. Ich bin für jeden Tipp dankbar.
Übung D: Richtig oder falsch?
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Wladimir Kaminer wollte seinem Freund aus Moskau die typischen Ecken
Berlins zeigen.
Weil sie hungrig waren, gingen sie in ein bulgarisches Restaurant.
Kaminers Freund erkannte, dass die Musik im türkischen Imbiss bulgarisch war.
Kaminer erfuhr, dass die Angestellten in dem italienischen Restaurant eigentlich
Griechen sind.
Die Sushi-Bars in Berlin kommen alle aus Japan.
Kaminer fragt sich, wer wohl in den typisch deutschen Kneipen bedient.
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Audio Script: Übungen zum Hörverständnis Thema 1
Thema 8
Jung und Alt
Übung A: Was sagen Sie?
1.
2.
3.
4.
Meine Großeltern geben mir zum Geburtstag immer Geld. Was geben Ihre
Großeltern Ihnen zum Geburtstag?
Mein Vater war sechs Jahre lang Hausmann, weil meine Mutter einen besser
bezahlten Job hatte. Wer war oder ist in Ihrer Familie Hausmann?
Meiner Meinung nach sollten Leute früher aufhören zu arbeiten, damit es
mehr Arbeitsplätze für jüngere Leute gibt. Was meinen Sie?
Mein Onkel wird nächstes Jahr 58 und möchte dann nicht mehr arbeiten. Er
plant, mit meiner Tante eine Reise um die Welt zu machen. Was halten Sie
davon?
Übung B: Hörer suchen Rat. In der Sendung hören Sie vier neue Wörter: der
Ruhestand, die Arzthelferin, die Empfangsdame, die Kunstausstellungen.
Meine Tochter geht jetzt in den Kindergarten, mein Sohn in die zweite Klasse, und
ich möchte wieder arbeiten gehen. Das war immer schon so geplant. Damals, als die
Kinder kamen, hat meine Mutter mir versprochen, dass sie bald in den Ruhestand gehen
würde und dann nachmittags auf die Kinder aufpassen würde. Jetzt ist Mutter seit zwei
Monaten im Ruhestand und ich fange nächste Woche als Arzthelferin bei einem
Augenarzt an. Gestern sagte sie mir, dass sie es sich anders überlegt hat. Sie hat dreißig
Jahre lang bei Siemens als Empfangsdame gearbeitet und genug Geld gespart. Sie sagt,
dass sie zwar gern manchmal auf die Kinder aufpassen würde, dass sie aber nicht ihren
ganzen Tag als Babysitterin verbringen möchte. Sie möchte lieber reisen und hier in
München in Museen und Kunstausstellungen gehen. Nächste Woche macht sie eine
Busreise nach Wien und Budapest. Was soll ich jetzt machen? Gibt es jemanden, der Zeit
hat, fünfmal in der Woche auf meine beiden Kinder aufzupassen?
Übung C: Wortschatzübung (Synonyme).
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Wenn ich bei der Arbeit bin, sorgt meine Mutter für meine Kinder.
Ein Angestellter meines Vaters kann seit vielen Wochen nicht zur Arbeit
kommen, weil er krank ist.
Michael hat ziemlich unfreundliche Dinge gesagt.
Ich fahre oft zu meinen Großeltern.
Ich finde, es wäre klüger nicht jeden Abend auszugehen.
Für das Fest fehlen mir noch die richtigen Dinge zum Anziehen.
Brief aus Amerika, von Johannes Bobrowski
Brenn mich, brenn mich, brenn mich, singt die alte Frau und dreht sich dabei, hübsch
langsam und bedächtig, und jetzt schleudert sie die Holzpantinen von den Füßen, da
fliegen sie im Bogen bis an den Zaun, und sie dreht sich nun noch schneller unter dem
Apfelbäumchen. Brenn mich, liebe Sonne, singt sie dazu. Sie hat die Ärmel ihrer Bluse
hinaufgeschoben und schwenkt die bloßen Arme, und von den Ästen des Bäumchens
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Audio Script: Übungen zum Hörverständnis Thema 1
fallen kleine, dünne Schatten herab, es ist heller Mittag, und die alte Frau dreht sich mit
kleinen Schritten. Brenn mich, brenn mich, brenn mich.
Im Haus auf dem Tisch liegt ein Brief. Aus Amerika. Da steht zu lesen:
Meine liebe Mutter. Teile Dir mit, daß wir nicht zu Dir reisen werden. Es sind nur ein
paar Tage, sag ich zu meiner Frau, dann sind wir dort, und es sind ein paar Tage, sage
ich, Alice, dann sind wir wieder zurück. Und es heißt: ehre Vater und Mutter, und wenn
der Vater auch gestorben ist, das Grab ist da, und die Mutter ist alt, sage ich, und wenn
wir jetzt nicht fahren, fahren wir niemals. Und meine Frau sagt: hör mir zu, John, sie sagt
John zu mir, dort ist es schön, das hast du mir erzählt, aber das war früher. Der Mensch
ist jung oder alt, sagt sie, und der junge Mensch weiß nicht, wie es sein wird, wenn er alt
ist, und der alte Mensch weiß nicht, wie es in der Jugend war. Du bist hier etwas
geworden, und du bist nicht mehr dort. Das sagt meine Frau. Sie hat recht. Du weißt, ihr
Vater hat uns das Geschäft überschrieben, es geht gut. Du kannst deine Mutter
herkommen lassen, sagt sie. Aber Du hast ja geschrieben, Mutter, daß Du nicht kommen
kannst, weil einer schon dort bleiben muß, weil alle von uns weg sind.
Der Brief ist noch länger. Er kommt aus Amerika. Und wo er zu Ende ist, steht: Dein
Sohn Jons.
Es ist heller Mittag, und es ist schön. Das Haus ist weiß. An der Seite steht ein Stall.
Auch der Stall ist weiß. Und hier ist der Garten. Ein Stückchen den Berg hinunter steht
schon das nächste Gehöft; und dann kommt das Dorf, am Fluß entlang, und die Chaussee
biegt heran und geht vorbei und noch einmal auf den Fluß zu und wieder zurück und in
den Wald. Es ist schön. Und es ist heller Mittag. Unter dem Apfelbäumchen dreht sich
die alte Frau. Sie schwenkt die bloßen Arme. Liebe Sonne, brenn mich, brenn mich.
In der Stube ist es kühl.Von der Decke baumelt ein Beifußbusch und summt von
Fliegen. Die alte Frau nimmt den Brief vom Tisch, faltet ihn zusammen und trägt ihn in
die Küche auf den Herd. Sie geht wieder zurück in die Stube. Zwischen den beiden
Fenstern hängt der Spiegel, da steckt in der unteren Ecke links, zwischen Rahmen und
Glas, ein Bild. Eine Photographie aus Amerika. Die alte Frau nimmt das Bild heraus, sie
setzt sich an den Tisch und schreibt auf die Rückseite: Das ist mein Sohn Jons. Und das
ist meine Tochter Alice. Und darunter schreibt sie: Erdmuthe Gauptate geborene Attalle.
Sie zupft sich die Blusenärmel herunter und streicht sie glatt. Ein schöner weißer Stoff
mit kleinen blauen Punkten. Aus Amerika. Sie steht auf, und während sie zum Herd geht,
schwenkt sie das Bild ein bißchen durch die Luft. Als der Annus von Tauroggen
gekommen ist, damals, und hiergeblieben ist, damals: es ist wegen der Arme, hat er
gesagt, solche weißen Arme gab es nicht, da oben, wo er herkam, und hier nicht, wo er
dann blieb. Und dreißig Jahre hat er davon geredet. Der Annus.
Der Mensch ist jung oder alt.Was braucht der alte Mensch denn schon? Das
Tageslicht wird dunkler, die Schatten werden heller, die Nacht ist nicht mehr zum
Schlafen, die Wege verkürzen sich. Nur noch zwei, drei Wege, zuletzt einer.
Sie legt das Bild auf den Herd, neben den zusammengefalteten Brief. Dann holt sie
die Streichhölzer aus dem Schaff und legt sie dazu. Werden wir die Milch aufkochen,
sagt sie und geht hinaus, Holz holen.
Übung D: Richtig oder falsch?
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1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
Die alte Frau lebt alleine.
Ihr Sohn Jons hat ihr geschrieben, dass er sie nicht besuchen kann.
Seine Frau aber findet es wichtig, dass Jons und seine Mutter sich wieder
sehen.
Jons möchte, dass seine Mutter ihn in Amerika besucht.
Sie kann aber nicht kommen, weil sie sich um ihre Enkelkinder kümmern
muss.
Sie schaut sich ein Foto ihres Mannes Annus an.
Ihr Mann fand ihre weißen Arme schön.
Die alte Frau hat wohl vor den Brief und das Foto zu verbrennen.
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Thema 9
Stereotypen
Übung A: Was sagen Sie?
1.
Viele Leute denken, dass Ausländer nicht nur sich sondern auch ihr Land
repräsentieren. Finden Sie das gerecht? Warum (nicht)?
In Deutschland ist Pünktlichkeit eine ziemlich wichtige Eigenschaft. Welche
Rolle spielt Pünktlichkeit in Ihrem Land?
Nennen Sie ein Stereotyp über Ihr Land. Was halten Sie von diesem
Stereotyp?
In Deutschland würden sicher manche Deutsche Ihnen auf Englisch
antworten, auch wenn Sie sie auf Deutsch etwas gefragt hätten. Fänden Sie
das nett oder würden Sie sich ärgern?
2.
3.
4.
Übung B: Logisch oder unlogisch?
1.
2.
3.
4.
5.
6.
–Wie fühlen Sie sich?
–Danke gut, es geht mir schon viel besser.
–Wieso lachen denn die deutschen Gäste so laut?
–Die Deutschen haben eben keinen Humor.
–Du bist schon wieder eine halbe Stunde zu spät gekommen.
–Es tut mir Leid, aber mein Bus kam nicht.
–Ich kann nicht gut arbeiten, wenn mein Zimmer unordentlich ist.
–Ich finde Ordnung auch nicht so wichtig.
–Das einzig Gute an diesem Job ist, dass ich sechs Wochen Urlaub habe.
–Das freut mich, dass Ihnen die Arbeit Spaß macht.
–Ich verstehe nicht, warum meine Mitbewohner im Wohnheim immer ihre
Türen zumachen.
–Vielleicht wollen sie in Ruhe arbeiten.
Übung C: Deutsche Fahrer. In dem Text hören Sie fünf neue Wörter: das Bundesamt,
bestätigt, die Probezeit, veröffentlichte, Verkehrsregeln.
Die Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes in Flensburg bestätigt es – Frauen sind
bessere Autofahrer als Männer, jedenfalls unter den Leuten, die ihren Führerschein in den
letzten zwei Jahren gemacht haben.
Woher kommen die Informationen für diese Statistik? Seit 1986 müssen alle
Fahranfänger in Deutschland eine Probezeit von zwei Jahren machen. Wenn
Fahranfänger während dieser Probezeit einen Unfall haben, wird das dem KraftfahrtBundesamt gemeldet. Das Bundesamt sammelt und analysiert die Informationen über die
Unfälle. Vor kurzem veröffentlichte das Amt die folgenden Zahlen für die vergangenen
zwei Jahre:
Von den Frauen, die den Führerschein in den letzten zwei Jahren machten, hatten nur
vier Prozent einen Unfall. Dagegen hatten elf Prozent der männlichen Fahranfänger einen
Unfall. Einige von diesen Fahranfängern müssen sogar wieder in die Fahrschule zurück
und Fahrstunden nehmen, oder sie müssen die Fahrprüfung noch einmal machen. Sie
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müssen es dann, wenn sie bestimmte Unfälle gehabt haben oder wenn sie bestimmte
Verkehrsregeln verletzt haben.
Auch bei der Art der Unfälle kann man zwischen Frauen und Männern unterscheiden.
Diese Unterschiede sprechen nicht für die Männer: fast 95 Prozent der männlichen
Fahranfänger, die in den letzten zwei Jahren einen Unfall hatten, hatten einen „schweren“
Unfall. Bei den Frauen jedoch fallen nur etwa zwei Drittel in diese Kategorie.
Die grüne Krawatte, von Arthur Schnitzler
Ein junger Herr namens Cleophas wohnte zurückgezogen in seinem Hause nah der
Stadt. Eines Morgens wandelte ihn die Lust an, unter Menschen zu gehen. Da kleidete er
sich wohlanständig an wie immer, tat eine neue grüne Krawatte um und begab sich in den
Park. Die Leute grüßten ihn höflich, fanden, daß ihm die grüne Krawatte vorzüglich zu
Gesicht stehe, und sprachen durch einige Tage mit viel Anerkennung von der grünen
Krawatte des Herren Cleophas. Einige versuchten, es ihm gleichzutun, und legten grüne
Krawatten an wie er – freilich waren sie aus gemeinerem Stoff und ohne Anmut
geknüpft.
Bald darauf machte Herr Cleophas wieder einen Spaziergang durch den Park, in
einem neuen Gewand, aber mit der gleichen grünen Krawatte. Da schüttelten einige
bedenklich den Kopf und sagten: „Schon wieder trägt er die grüne Krawatte ... Er hat
wohl keine andere ...“ Die etwas nervöser waren, riefen aus: „Er wird uns noch zur
Verzweiflung bringen mit seiner grünen Krawatte!“
Als Herr Cleophas das nächste Mal unter die Leute ging, trug er eine blaue Krawatte.
Da riefen einige: „Was für eine Idee, plötzlich mit einer blauen Krawatte daher zu
kommen?“ Die Nervöseren aber riefen laut: „Wir sind gewohnt, ihn mit einer grünen zu
sehen! Wir brauchen es uns nicht gefallen zu lassen, daß er heute mit einer blauen
erscheint!“ Aber manche waren sehr schlau und sagten: „Ah, uns wird er nicht einreden,
daß diese Krawatte blau ist. Herr Cleophas trägt sie, und daher ist sie grün.“
Das nächste Mal erschien Herr Cleophas, wohlanständig gekleidet wie immer, und
trug eine Krawatte vom schönsten Violett. Als man ihn von weitem kommen sah, riefen
die Leute höhnisch aus: „Da kommt der Herr mit der grünen Krawatte!“
Besonders gab es eine Gesellschaft von Leuten, der ihre Mittel nichts anderes
erlaubten, als Zwirnsfäden um den Hals zu schlingen. Diese erklärten, daß Zwirnsfäden
das Eleganteste und Vornehmste seien, und haßten überhaupt alle, die Krawatten trugen
und besonders Herrn Cleophas, der immer wohlanständig gekleidet war und schönere und
besser geknüpfte Krawatten trug als irgendeiner. Da schrie einmal der Lauteste unter
diesen Menschen, als er Herrn Cleophas des Weges kommen sah: „Die Herren mit der
grünen Krawatte sind Wüstlinge!“ Herr Cleophas kümmerte sich nicht um ihn und ging
seines Weges.
Als Herr Cleophas das nächste Mal im Park spazierenging, schrie der laute Herr mit
dem Zwirnsfaden um den Hals: „Die Herren mit der grünen Krawatte sind Diebe!“ Und
manche schrien mit. Cleophas zuckte die Achseln und dachte, daß es mit den Herren, die
jetzt grüne Krawatten trugen, doch weit gekommen sein müßte. Als er das dritte Mal
wieder kam, schrie die ganze Menge, allen voran der laute Herr mit dem Zwirnsfaden um
den Hals: „Die Herren mit der grünen Krawatte sind Meuchelmörder!“ Da bemerkte
Cleophas, daß viele Augen auf ihn gerichtet waren. Er erinnerte sich, daß er auch öfters
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grüne Krawatten getragen hatte, trat auf den Gesellen mit dem Zwirnsfaden zu und
fragte: „Wen meinen Sie denn eigentlich? Am Ende mich auch?“
Da erwiderte jener: „Aber, Herr Cleophas, wie können Sie glauben –? Sie tragen doch
gar keine grüne Krawatte!“ Und er schüttelte ihm die Hand und versicherte ihn seiner
Hochachtung.
Cleophas grüßte und ging. Aber als er sich in gemessener Entfernung befand, klatschte
der Mann mit dem Zwirnsfaden in die Hände und rief: „Seht ihr, wie er sich getroffen
fühlt? Wer darf jetzt noch daran zweifeln, daß Cleophas ein Wüstling, Dieb und
Meuchelmörder ist?!“
Übung D: Richtig oder falsch?
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
Am Anfang hatte Herr Cleophas viele Freunde.
Herr Cleophas ging auf dem Marktplatz spazieren.
Als die Leute zum ersten Mal seine grüne Krawatte sahen, fanden sie sie sehr
schön.
Als Herr Cleophas zum zweiten Mal die grüne Krawatte trug, reagierten die
Leute irritiert.
Als Herr Cleophas eine blaue Krawatte trug, dachten manche, dass die
Krawatte eigentlich grün war.
Daraufhin trug Herr Cleophas auch Zwirnsfäden um den Hals.
Herr Cleophas reagierte aggressiv auf das Verhalten der Leute.
Zum Schluss behauptete ein Herr, dass Herr Cleophas ein Dieb und Mörder
sei.
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Thema 10 Umwelt
Übung A: Was sagen Sie? Sie hören zwei neue Wörter: umweltbewusster, die
Innenstädte.
1.
2.
3.
4.
In meiner Stadt ist die Verschmutzung unseres Flusses ein großes
Umweltproblem. Was für Probleme gibt es in Ihrer Stadt?
Meine Universität versucht, umweltbewusster zu sein. Jetzt haben wir
Recyclingcontainer für Papier, Zeitungen und Glas. Wie ist es an Ihrer Uni?
Bei uns müssen Geschäfte, die Batterien verkaufen, die verbrauchten
Batterien auch zurücknehmen. Was macht man bei Ihnen mit verbrauchten
Batterien für Auto und Haushalt?
In vielen deutschen Städten sind Autos in den Innenstädten schon lange
verboten. Wie ist das in Ihrem Land?
Übung B: Wohnstraßen – eine Lösung zum Umweltproblem Innenstadt.
In der Erklärung hören Sie vier neue Wörter: die Niederlande, aushalten, der Versuch,
die Sicherheit.
Vor einigen Jahren kam aus den Niederlanden die Idee der Wohnstraße. Was ist eine
Wohnstraße? In einer Wohnstraße gibt es weniger Parkplätze als in einer normalen
Straße. Statt der vielen Autos findet man mehr Bäume, Blumen, Bänke und Spielplätze.
Weil es mehr Bänke und Spielplätze gibt, müssen die Autos langsamer fahren. In der
Schweiz z.B. dürfen Autos nicht schneller als 20 km pro Stunde fahren. Die Wohnstraßen
sind ein Versuch, die Wohnqualität in der Innenstadt zu verbessern. Durch Wohnstraßen
macht man die Innenstadt sicherer, ruhiger und attraktiver. Die Wohnstraße ist eine neue
Partnerschaft zwischen dem Verkehr und den Menschen, die in einer Straße wohnen.
Jetzt hören Sie die fünf Bemerkungen
BEMERKUNG 1:
BEMERKUNG 2:
BEMERKUNG 3:
BEMERKUNG 4:
BEMERKUNG 5:
Die Wohnstraße bringt bessere Luft und mehr Ruhe.
Es gibt einfach nicht genug Parkplätze.
Dieser Kinderlärm ist ja nicht auszuhalten! Die Kinder meinen,
unsere Wohnstraße gehört nur ihnen, während der große Spielplatz
nebenan leer bleibt.
Die Wohnstraße bringt mir mehr Sicherheit.
Erst jetzt, seitdem wir die Wohnstraße haben, treffen sich die
Menschen und unterhalten sich. Früher wäre das schon wegen des
Verkehrs nicht möglich gewesen.
Übung C: Ein Interview. Im Interview hören Sie die folgenden neuen Wörter und
Ausdrücke: die Neugestaltung, die Einweihung, im Notfall, die Karre, viel
Vergnügen.
KATHRIN:
Herr Meyer, es tut mir Leid, aber ich weiß wirklich nicht, warum
mein Mann noch nicht zurück ist. Er musste zwar einige Sachen
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Audio Script: Übungen zum Hörverständnis Thema 1
MEYER:
KATHRIN:
MEYER:
KATHRIN:
MEYER:
KATHRIN:
MEYER:
KATHRIN:
MEYER:
KATHRIN:
MEYER:
KATHRIN:
MARKUS:
MEYER:
MARKUS:
KATHRIN:
für unsere Party heute Abend abholen, aber er hätte vor fünfzehn
Minuten hier sein sollen.
Wahrscheinlich ist etwas dazwischengekommen. Ich würde
vorschlagen, dass wir mit dem Interview anfangen. Er kommt
bestimmt bald. Nun, Sie hatten mir gesagt, dass Sie schon seit drei
Jahren in dieser Straße wohnen.
Ja, das stimmt. Als mein Mann und ich heirateten, hatten wir
wenig Geld und haben deshalb eine billige Wohnung in der
Innenstadt gesucht. In den ersten zwei Jahren habe ich manchmal
gedacht, dass ich es hier einfach nicht aushalten könnte.
Wegen des Lärms und der Luftverschmutzung, nicht wahr? Ich
habe nämlich auch mal in der Innenstadt gewohnt.
Genau! Aber dann, vor einem Jahr, wurde diese Straße zur
Wohnstraße. Die Wohnqualität hat sich seitdem hundertprozentig
verbessert.
Was sind Ihrer Meinung nach die größten Vorteile Ihrer
Wohnstraße?
Erstens ist die Straße viel ruhiger und sauberer. Zweitens ist sie
auch viel sicherer. Früher gab es einfach nicht genug Platz für
Autos und Fußgänger. Jetzt kann man zu Fuß gehen, ohne Angst
vor Autos zu haben.
Wie hat die Wohnstraße die Lebensqualität sonst verbessert?
Ach, unsere Party heute Abend ist ein schönes Beispiel!
Das müssen Sie mir erklären, Frau Busch!
In den ersten zwei Jahren, als wir hier wohnten, haben wir unsere
Nachbarn überhaupt nicht gekannt. Dann, bei der Neugestaltung
der Straße, mussten wir zusammenkommen, um eine
Arbeitsgruppe zu bilden. Diese Gruppe hat dann mit den Planern
gearbeitet, um diese neue Straße, unsere neue Straße, zu planen.
Wir sind nicht mehr nur Anwohner einer Straße, Herr Meyer, wir
sind wirklich Nachbarn. Mit unserer Party heute Abend feiern wir
die Einweihung unserer Wohnstraße vor genau einem Jahr.
Sehr schön! Nun, Frau Busch, ich sollte Sie auch ...
Ach, entschuldigen Sie, Herr Meyer, aber da kommt mein Mann.
Endlich!
Tag, Kathrin! Guten Tag, Herr Meyer! Entschuldigen Sie bitte,
dass ich erst jetzt komme. Jeden Tag wird es schwieriger, einen
Parkplatz zu finden.
Das ist ja interessant. Ich wollte Ihre Frau gerade nach Nachteilen
der Wohnstraße fragen.
Das größte Problem für uns ist, dass es nicht genug Parkplätze
gibt. Wir müssen durch die Nebenstraßen fahren und Parkplätze
suchen. Ich kenne einen Platz um die Ecke, wo ich im Notfall
immer parken kann, aber heute hat sogar dort eine hässliche alte
Karre gestanden.
Die Stadt rät uns immer wieder, mit dem Bus oder der Bahn zu
fahren.
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Audio Script: Übungen zum Hörverständnis Thema 1
MEYER:
MARKUS:
MEYER:
KATHRIN:
MEYER:
Ich glaube, ich hätte nur noch eine Frage. Herr Busch, war das
Auto, das an „Ihrem“ Platz stand, gelb?
Ja, eine schreiende Farbe. Aber woher wissen Sie denn ...
Also, auf Wiedersehen, Frau Busch, Herr Busch. Vielen Dank und
viel Vergnügen auf der Party heute Abend!
Auf Wiedersehen, Herr Meyer. Kommen Sie mal wieder vorbei!
Ja, danke – vielleicht mit dem Bus.
Der Bergarbeiter, von Heinrich Böll
Es ist Sommer, in den Gärten wird gearbeitet; die Sonne würde scheinen, wenn man
sie ließe, aber heute, wie immer an sonnigen Tagen, schwebt sie nur wie mattes Gold
hinter der Dunstglocke, seltene Farbtöne werden herausgefiltert: silbriges Schwarz –
dunkles Braun – mattes Gold; Ersatz für die weißen Wolken bilden die weißen
Rauchfahnen einer Kokerei; der Mann sitzt in der Küchentür, raucht, hört Radio, trinkt
Bier, liest lustlos in der Zeitung, beobachtet seine Frau, die hinten im Garten arbeitet,
hebt plötzlich den Kopf und blickt aufmerksam seiner kleinen Tochter zu, der
Dreijährigen, die schon zweimal mit ihrem kleinen Eimer voll Wasser und einem Lappen
in der Hand an ihm vorbei in die Küche gegangen ist, nun zum drittenmal mit ihrem
Eimer und ihrem Lappen sich an ihm vorbeidrückt.
„Was machst du denn da?“
„Ich hole Wasser, frisches Wasser.“
„Wozu?“
„Ich wasche die Blätter.“
„Welche Blätter?“
„Von den Kartoffeln.“
„Warum?“
„Weil sie schmutzig sind – sie sollen grün sein, grün.“
„Blätter braucht man nicht zu waschen.“
„Doch – sie müssen grün sein, grün.“
Kopfschüttelnd blickt der Mann seiner kleinen Tochter nach und beobachtet, wie sie
mit ihrem Lappen die einzelnen Blätter der Kartoffelpflanzen abwischt: das Wasser in
dem kleinen Eimer färbt sich dunkel; es ist warm, fünf Uhr nachmittags, der junge Mann
gähnt.
Übung D: Richtig oder falsch? Sie hören ein neues Wort: verschwenden.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Es ist ein heller, sonniger Sommertag.
Der junge Mann liest Zeitung, während seine Frau im Garten arbeitet.
Der Vater fragt seine Tochter, warum sie Eimer voll Wasser holt.
Die kleine Tochter wäscht sich mit dem frischen Wasser, weil sie schmutzig
ist.
Der Vater wird böse, weil seine Tochter das Wasser verschwendet.
Die Tochter ist hungrig und fragt, ob sie Kartoffeln holen darf.
Während der Mann seine Tochter beobachtet, schüttelt er den Kopf.
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