Mitdenken – Weiterdenken – Mehr Erfahren! 22.02.2015 – 12.07.2015 SWR Fernsehen, sonntags, 7.30 Uhr (Erstausstrahlung) 3sat, sonntags, 6.45 Uhr (eine Woche später) ARD-alpha, sonntags, 14.00 Uhr und montags 13.00 Uhr (eine Woche später) www.tele-akademie.de 22.02.15 Prof. Dr. Hans-Henning Schröder »Ein Platz an der Sonne« Russland als Großmacht in einer multipolaren Welt? 1.03.15 Prof. Dr. Andreas Kappeler Die Geschichte der Ukraine Konkurrierende Narrative der ukrainischen Geschichte 8.03.15 Jörg Armbruster Brennpunkt Nahost Die Zerstörung Syriens und das Versagen des Westens 15.03.15 Dr. Thorsten Gerald Schneiders Salafismus – Ursprünge und Gefahren 22.03.15 Dr. Wilfried Buchta Iraks Zerfall und der Aufstieg des Islamischen Staates Zwei Seiten einer Medaille 29.03.15 Prof. Dr. Ina Wunn Die unheilige Allianz – Frauen, Islam und Gewalt 12.04.15 Dr. Michael Lüders Wer den Wind sät ... Was westliche Politik im Orient anrichtet 19.04.15 Prof. Dr. Karlfriedrich Herb Was ist Macht? Prof. Dr. Herfried Münkler Warlords, Söldnerfirmen, Terrornetzwerke und die Asymmetrie kriegerischer Gewalt 3.05.15 Prof. Dr. Michael Stolleis Rechtsstaat und Unrechtsstaat im 20. Jahrhundert 10.05.15 Prof. Dr. Horst Dreier Recht und Willkür 17.05.15 Prof. Dr. Hans Joas Gesellschaft, Staat und Religion Ihr Verhältnis in der Sicht der Weltreligionen 31.05.15 Karen Armstrong Im Namen Gottes – Religion und Gewalt 7.06.15 Prof. Dr. Ernest Callenbach The Hollowing Out of the American Empire Die Aushöhlung des amerikanischen Imperiums 14.06.15 Prof. Dr. Eric John Hobsbawm Das Jahrhundert der Extreme 21.06.15 Prof. Dr. Meinhard Miegel Epochenwende – Gewinnt der Westen die Zukunft? 28.06.15 Pater Alexander Lefrank Orientierung für die Lebensgestaltung in einer Welt im Umbruch 5.07.15 Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin Im Namen einer besseren Zukunft Die Ethik der Verantwortung 12.07.15 Prof. Dr. Hans-Ludwig Kröber Empathie-Mangel Die endlich gefundene Ursache, warum der Mensch dem Menschen ein Wolf ist? Fortsetzung des Programms voraussichtlich am 20.09.2015. Änderungen vorbehalten. Bitte beachten Sie mögliche Änderungen der Sendezeit an Feiertagen. Fotos: picture alliance / dpa (2), picture alliance / dieKLEINERT.de, picture alliance / abaca, picture alliance / akg-images, picture alliance / AP Photo 26.04.15 22.02.15 Prof. Dr. Hans-Henning Schröder »Ein Platz an der Sonne« Russland als Großmacht in einer multipolaren Welt? Das außenpolitische Denken der russischen Führung war im vergangenen Jahr vor allem auf zwei Ideen fixiert: auf Russlands Rolle als Großmacht und Vormacht im eurasischen Raum und auf die USA als notorischen Feind, der versucht, Russland zu schwächen und zurückzudrängen. Andere Faktoren spielten in diesem bipolaren Denken nur eine untergeordnete Rolle. Allerdings verfügt Russland mit seiner rohstoffabhängigen Wirtschaft, seinem geringen Innovationspotential und einem kapitalschwachen Bankensektor nicht über die Ressourcen, um glaubhaft die Rolle einer Großmacht zu spielen. Das Integrationsprojekt der »Eurasischen Union« dient deshalb auch dazu, sich des eigenen Großmachtstatus zu versichern. Durch diesen Anspruch gerät Russland nicht nur mit der Europäischen Union in Konflikt, die mit der östlichen Partnerschaft ihrerseits Integrationsangebote macht, es stößt auch auf Widerstand in den Nachbarstaaten Georgien, Ukraine und Moldau, deren Eliten nicht bereit sind, sich Russland unterzuordnen. Aus dieser Konstellation ist der Russland-Ukraine-Konflikt entstanden. Professor Dr. Hans-Henning Schröder war bis 2014 Direktor am Deutschen Institut für Internationale Politik und Sicherheit in Berlin und lehrte außerdem Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Er ist Herausgeber der »Russland-Analysen« und des »Russian Analytical Digest«. 1.03.15 Prof. Dr. Andreas Kappeler Die Geschichte der Ukraine – Konkurrierende Narrative der ukrainischen Geschichte Zur Geschichte jedes Landes gibt es unterschiedliche Erzählungen. Das gilt besonders für die Geschichte der Ukraine, die erst seit 23 Jahren ein unabhängiger Nationalstaat ist. Andreas Kappeler stellt in diesem Vortrag ukrainische, russisch/sowjetische, polnische und jüdische Narrative zu Schlüsselfragen der ukrainischen Geschichte vor und stellt sie in den aktuellen politischen Kontext. Diese Perspektiven tragen nicht nur zum Verständnis der ukrainischen Geschichte, sondern auch der ukrainischen Gegenwart bei. Heute stehen sich vornehmlich ukrainische und russisch/sowjetische Interpretationen gegenüber. Beide Seiten bedienen sich historischer Argumente, um ihre Politik zu rechtfertigen. Professor Dr. Andreas Kappeler lehrte bis zu seiner Emeritierung 2011 Osteuropäische Geschichte an der Universität Wien. Er gilt als einer der besten Kenner Russlands und der Ukraine. 15.03.15 Dr. Thorsten Gerald Schneiders Salafismus – Ursprünge und Gefahren Das Vorgehen der Terror-Organisation »Islamischer Staat« ist die bisher wohl brutalste Form der Umsetzung von salafistischem Gedankengut. Aber die Ideologie dahinter findet auch in Deutschland Zuspruch. Und die Szene wächst stetig. Mit Aktionen wie der »Scharia-Polizei« oder den Koran-Verteilungen verschaffen sich die Anhänger hierzulande Aufmerksamkeit. Nach Aussage deutscher Sicherheitsbehörden sind die meisten Salafisten nicht gewaltbereit. Doch wie nah sind ihre Ideen an der Ideologie der IS-Kämpfer? Wird der Islam hier bloß missbraucht oder ist Salafismus die radikale Ausprägung seiner Kerngedanken? Staat und Gesellschaft sind aufgerufen, sich zu den aktuellen Entwicklungen zu positionieren. Aber wie? Erst, wenn wir die Formen der salafistischen Radikalisierung und die Mechanismen innerhalb der Szene richtig verstehen, kann es uns gelingen, ihr gesellschaftlich etwas entgegenzusetzen. Dr. Thorsten Gerald Schneiders ist Politik- und Islamwissenschaftler, Buchautor und Redakteur beim Deutschlandfunk in Köln. Er hat mehrere Bücher über islamischen Fundamentalismus, Islamkritik und Islamverherrlichung veröffentlicht. 22.03.15 Dr. Wilfried Buchta Iraks Zerfall und der Aufstieg des Islamischen Staates – Zwei Seiten einer Medaille Der Machtzuwachs des »Islamischen Staates« konfrontiert nicht nur die regionalen Nachbarn sondern auch Europa und die Welt seit 2014 mit einer neuen Qualität des Terrors. Um seine Entstehung verstehen zu können, muss man den Blick über die oftmals verstörenden Berichte über Gräueltaten hinaus lenken. Denn die dschihadistische Terrormiliz »Islamischer Staat« ist keineswegs aus dem Nichts entstanden. Vorläuferorganisationen waren bereits kurz nach der US-Invasion zum Sturz Saddam Husseins 2003 im Irak aktiv geworden. Sie nutzten das damals entstandene Machtvakuum für ihren Aufstieg. Welche politischen und religiösen Ursachen lagen dem Staatszerfall im Irak zugrunde? Welche Rolle spielten die Militärintervention der USA und Washingtons fehlgeschlagenes Demokratieaufbau-Projekt beim Zerfall des Irak? Und welche Lehren ergeben sich daraus heute für Europa? Dr. Wilfried Buchta lehrte Orientalistik an der Humboldt- Universität zu Berlin. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter des Deutschen Orient-Instituts in Hamburg und von 2005 bis 2011 für die »United Nations Assistance Mission in Iraq« in Bagdad tätig. 29.03.15 Prof. Dr. Ina Wunn Die unheilige Allianz – Frauen, Islam und Gewalt Frauen gelten bisher generell als religiöser und als weniger gewaltaffin als Männer. Für Musliminnen gilt darüber hinaus ein traditionelles Rollenverständnis, das ihnen in erster Linie einen Platz im Haus oder einen Beruf, der mit dem traditionellen Frauenbild am ehesten in Deckung zu bringen ist, zuweist. Umso schockierender war es daher, dass seit den 1980er Jahren muslimische Frauen nicht nur zunehmend politisch aktiv wurden und in der Öffentlichkeit agierten, sondern dass sie ihre Ziele vehement verfolgten und mitunter auch vor Gewalt nicht zurückschreckten. Wohlgemerkt einer religiös legitimierten Gewalt, die bis zu Kriegseinsätzen und Selbstmordattentaten reicht. Der Schritt in Richtung Gewaltanwendung, so Ina Wunn, hat auch etwas mit Emanzipation, mit einem spezifisch islamischen Feminismus zu tun. Professor Dr. Ina Wunn lehrt Religionswissenschaft an der Universität Hannover. Sie ist Initiatorin der »United Nations of Religion«, eines Zusammenschlusses hoher geistlicher Würdenträger. 31.05.15 Karen Armstrong Im Namen Gottes – Religion und Gewalt »Es kommt nicht darauf an, ein gläubiger Mensch zu sein. Sondern es kommt darauf an, ein guter Mensch zu sein.« Quer durch die Geschichte der Menschheit waren religiöse Überzeugungen für zahlreiche Kriege und Grausamkeiten aller Art verantwortlich. Karen Armstrongs Blick reicht von den frühen Hochkulturen in Indien, China und Israel über den Einfluss der Religion auf die mittelalterlichen Großreiche des christlichen und islamischen Kulturkreises bis zu den Konflikten der neuzeitlichen Nationalstaaten und den religiösen Verwerfungen der Gegenwart. Religionen stehen trennend zwischen Menschen, Völkern und Kulturen. Sie sind Quelle von Konflikten, nicht das Mittel zu ihrer Überwindung. Dabei, so Karen Armstrong, teilen alle Weltreligionen den universellen ethischen Anspruch auf Mitgefühl, Achtsamkeit und Nächstenliebe. Alle verbindet eine einfache und wirkungsvolle Botschaft: Be- handle deinen Nächsten so, wie du selbst behandelt werden möchtest! Karen Armstrong wurde von Kofi Annan als Botschafterin der UN-Initiative »The Alliance of Civilizations« berufen. Sie berät Regierungen und Parlamente in religiösen Fragen und wurde vielfach für ihre Arbeit ausgezeichnet. Mitdenken – Weiterdenken – Mehr Erfahren! Die Tele-Akademie ist ein Angebot für alle interessierten Menschen, sich mit aktuellen Fragen unserer Zeit auseinanderzusetzen. Sie vermittelt Denkanstöße und Wissen mit Tiefgang, anspruchsvoll aber verständlich. Namhafte Redner aus allen Gebieten der Wissenschaft, Gesellschaft und Kultur nehmen jede Woche Stellung zu Themen, die über den Tag hinaus von Bedeutung sind. Die Themenschwerpunkte dieses Programms sind: • Russland und die Ukraine • Brennpunkt Nahost • Macht, Recht und Willkür • Die Welt im Umbruch Informationen zum Programm und alle Sendungen zum Anschauen und Herunterladen: www.tele-akademie.de Ausgewählte Beiträge: ARD-YouTube Kontakt Südwestrundfunk HA Film und Kultur TELE-AKADEMIE Redaktion Monika Presting 76522 Baden-Baden [email protected]