Prof. C. Hesse Dr. B. Götz Dr. A. Meister Universität Stuttgart Fachbereich Mathematik Blatt 4 Höhere Mathematik I 13.11.06 el, geod, kyb, phys Aufgabe 18. a) Zeigen Sie: Für x1 , x2 ∈ R, x1 , x2 > 0 und x1 x2 = 1 gilt x1 + x2 ≥ 2. b) Es sei 0 < a < 1 < b ⇒ ab ≤ a + b − 1. Hinweis: Betrachten Sie den Term (1 − a)(b − 1). c) Zeigen Sie mit vollständiger Induktion: Für x1 , x2 , . . . xn mit x1 x2 · · · xn = 1 gilt n X xk ≥ n. k=1 Hinweis: Setzen Sie bei der Induktion xn xn+1 = yn und überlegen Sie, dass o.B.d.A (ohne Beschränkung der Allgemeinheit) 0 < xn < 1 < xn+1 gilt. d) Folgern Sie daraus, dass für n Zahlen ak ≥ 0 (k = 1, 2, . . . , n) v u n n uY √ 1X n n t ak ≤ ak a1 · a2 · · · an = n k=1 k=1 gilt, d.h. das geometrische Mittel von n positiven Zahlen ist immer kleiner oder gleich als das arithmetische Mittel dieser Zahlen. ai Hinweis: Setze xi = √ . a1 a2 · · · an Aufgabe 19. Reelle Zahlen r ∈ R können als nicht abbrechende Dezimalzahlen dargestellt werden. Für 0 < r < 1 schreiben wir r = 0.a1 a2 a3 . . . mit 0 ≤ ai ≤ 9. Wir wollen zeigen: Wenn diese Darstellung periodisch ist (r = 0.a1 a2 . . . an ), so ist die zugehörige p Zahl rational, kann also als Bruch dargestellt werden. q a) Wie lauten die Dezimalzahlen von 1 , 3 1 , 11 1 ? 7 Stellen Sie die zugehörigen Dezimalzahlen als (unendliche) Summen in der Form b b b + 2n + 3n + . . . mit geeignetem n ∈ N∗ dar. n 10 10 10 N X 1 1 b) Begründen Sie: Für n ∈ N gilt → n für N → ∞. kn 10 10 − 1 k=1 ∗ Hinweis: Die Argumentation ist analog zu Aufgabe 9. c) Welche rationale Zahl wird demnach durch 0.a1 a2 . . . an dargestellt? Verifizieren Sie damit die Ergebnisse von a). 1 Aufgabe 20 (schriftlich) Gegeben sei das normierte Polynom p(z) = z n + an−1 z n−1 + · · · + a1 z + a0 , z∈C Bei vielen Anwendungen ist es wichtig, eine obere Schranke R für die Lage der Nullstellen in C angeben zu können, d.h. wir suchen eine Konstante R mit der Eigenschaft | z| > R =⇒ p(z) 6= 0 . Zunächst schreiben wir p(z) in der Form p(z) = z n (1 + a) Bergünden Sie: | an−1 + ··· + z a0 | zn an−1 z + ··· + a0 ), zn (z 6= 0). < 1 =⇒ p(z) 6= 0. b) Es sei A = max |ak | (die größte der Zahlen |a0 |, . . . , |an−1 |). 0≤k≤n−1 ¯ ¯ ¯ ¯ ¯ + · · · + ¯ an0 ¯, dass R = 1 + A eine mögliche obere Zeigen Sie durch Abschätzung von ¯ an−1 z z Schranke ist (Aufgabe 9 kann hilfreich sein). c) Nun sei p(z) ein nicht unbedingt normiertes Polynom. Geben Sie mit Hilfe von b) eine obere Schranke R für die Nullstellen dieses Polynoms an. Aufgabe 21. Bestimmen Sie Supremum und Infimum der Mengen {an : n ∈ N∗ } mit ( n für n ≤ 1000 1 für n > 1000 n a) 1 an = (−1)n (2 + ), n b) c) (−1)n 2+ für n = 2, 4, 6, . . . n an = n −1 + (−1) für n = 1, 3, 5, . . . n d) an = sin( an = , 1 πn )+ . 4 n Aufgabe 22. Bestimmen Sie jeweils Real– und Imaginärteil sowie Betrag und Argument der folgenden komplexen Zahlen: µ ¶7 1 − i 1 − 3i 1+i 8i + 9 2i 3 + 4i a) − b) − − c) 1+i 1+i 1 + 2i 1 + i i 1−i · ¸4 1 (2 + i)(1 + i)(1 + 2i) d) √ (1 + i) e) (1 + i)2 2 Aufgabe 23. a) Bestimmen Sie für c = cr +ici ∈ C alle Lösungen der Gleichung z 2 = c in der Form z = x+iy. b) Bestimmen Sie die Lösungen der quadratischen Gleichung z 2 − (1 + 2i)z + i − 1 = 0 . 2