Aktiengesellschaft für Dienstleistungen in der Schweineproduktion Geschäftsbereich SGD-SSP Literaturrecherche Esophagogastric ulcer in finishing pigs from twelve large multi-site herds in southeastern Spain, 1995-2000: Descriptive epidemiology G. Ramis et al. Journal of Swine Health and Production, 14 (1), 2005, 18-24 Ösophagogastrische Ulzera können Schweine aller Alterskategorien betreffen, am häufigsten sind dies jedoch Mastschweine. Obwohl die Ulzera ösophagogastrisch bezeichnet werden, ist der Ösophagus in den wenigsten Fällen beeinträchtigt, sondern die nicht-glanduläre Region der Magenschleimhaut. Die Ätiologie ist sehr komplex und umfasst genetische, infektiöse, fütterungsbedingte und Umweltfaktoren. Magenulzera wurden assoziiert mit verschiedenen Infektionskrankheiten wie KSP, ASP, PRRS, PMWS und PDNS. Auch das Klima scheint einen Einfluss auf die Entstehung zu haben und in mehreren Ländern konnten saisonale Unterschiede verzeichnet werden. Jeder Umstand der zu einer längeren Periode von Anorexie führt, kann eine intragastrale Blutung provozieren und verschlimmert die Läsionen im Bereich der nicht-glandulären Magenschleimhaut. Über die Anzahl von Ulzera und den daraus resultierenden Abgängen sind unterschiedliche Zahlen bekannt, welche zwischen 1-87 % bzw. 1-10 % variieren. Ziel dieser Studie war die Ermittlung der totalen Mortalität und derjenigen aufgrund von Magenulzera, chronischem Kümmern und Pneumonie. Obwohl die Mortalität bedingt durch Magenulzera im Vordergrund stand waren die Todesfälle aufgrund von Kümmern und Lungenentzündungen von Interessen, wegen ihrer möglichen Beziehung zu Ulzera. Die Studie wurde in Süd-Ost Spanien mit 11 kommerziellen Herden und einem Vermehrerbetrieb durchgeführt, die alle dem gleichen Eigentümer gehören. Demzufolge waren Fütterung, Genetik und Gesundheit relativ uniform. Alle Herden waren endemisch infiziert mit PRRSV, M. hyopneumoniae, B. bronchiseptica und P. multocida Typ D. Die Herden umfassten 1000 Sauen (2 Betriebe), 2000 Sauen 6 Betriebe) oder 2500 Sauen (3 Betriebe). Im Alter von 21 Tagen wurden die Ferkel abgesetzt und anschliessen bis zum Tag 65 aufgezogen. Die folgende Mast dauerte im Durchschnitt 119 Tage. Den Mastschweinen stand eine Fläche von 0.7 m 2 pro Tier zur Verfügung. Alle Tiere erhielten ein pelletiertes Futter von der gleichen Mühle. Die Fütterung erfolgte ad libitum, die Wasserversorgung über Nippeltränken. Die Haltung entsprach den europäischen Tierschutzvorschriften. Zwischen Juni 95 und Dezember 00 wurden alle toten Tiere seziert. Für die makroskopische Diagnose wurde ein Code-System eingeführt, wobei die meisten Krankheitsbilder in folgende Komplexe eingeteilt werden konnten: Pneumonie, Ulzera und chronisches Kümmern. Der Gesundheitsstatus der untersuchten Betriebe war akzeptabel entsprechend der Tatsache, dass die Herden PRRS-positiv waren. Nebst den Magenulzera traten respiratorische Erkrankungen auf. Während dem Jahr 99 wurde anhand der klinischen Symptome und makroskopischen Veränderung PMWS vermutet. Schliesslich wurde die Verdachtsdiagnose mittels Histologie und PCV2 Antigen Nachweis bestätigt. Seit dem Ausbruch von PCV2 Mitte des Jahres 99 bis Dezember 00 stieg die Anzahl der Kümmerer um das Sechsfache an. Im Verlauf der Studie wurden 100 783 Sektionen durchgeführt. Ein Teil der Resultate sind in der Tabelle aufgeführt. Die bemerkenswerteste Veränderung im laufe der Zeit war der Anstieg der Mortalität nach dem Ausbruch von PMWS. Die jährliche Mortalität, welche 1995 noch 3.3% betrug, stieg 1999 um 73% und 2000 um 67% an. Die Mortalität bedingt durch Ulzera in Prozent des Gesamtbestandes stieg zwischen 1995 und 1998 an und erreichte im Jahr 2000 mit 0.07% den Tiefststand pro Woche. Ausgedrückt in Prozent der umgestandenen Tiere, machte die Anzahl welche aufgrund von Magenulzera verstarb in der Zeitspanne von 1995-1999 29% bis 38% aus und sank anschliessend im Jahr 2000 auf 20% ab. Vor dem Ausbruch von PMWS waren Magenulzera das wichtigste pathologische Problem in der untersuchten Population. Saisonal gesehen zeigte sich, dass das Maximum und Minimum der totalen Mortalität und der Mortalität bedingt durch Pneumonie und gastrische Ulzera jedes Jahr auf die gleichen Monate fielen. Maximale Werte wurden verzeichnet in den Monaten Dezember, Januar und Februar, während der Minimalwert in den Monaten Juni und Juli beobachtet wurde. Ersteller : Riccarda Ursprung Datum : 28.02.2006 Seite 1 von 2 Jahr Durchschnittliche Anzahl gestorbene Tiere pro Woche 1995 1996 1997 1998 1999 2000 163.8 205.1 249.1 377.8 516.8 605.5 Durchschnittliche Anzahl gestorbene Tiere pro Woche bedingt durch Ulzera 62 77.6 83 137.2 146.3 101.2 Prozentualer Anteil der Ulzera an den Todesursachen 37.62 37.25 29.43 36.67 28.19 19.92 Anstieg der jährlichen Gesamtsterblichkeit in % entfällt 16.33 32.17 48.51 73.26 67.82 Tabelle: Wöchentliche Sterblichkeit bedingt durch gastrische Ulzera und durch alle diagnostizierten Erkrankungen bei 11 konventionellen Schweinemastbetrieben und einem Vermehrerbetrieb in Spanien während den Jahren 1995-2000. In dieser Studie konnten die häufigsten Todesfälle wegen Ulzera in der kalten Jahreszeit verzeichnet werden. Andere Untersuchungen haben gezeigt, dass die geringste Mortalität bedingt durch Ulzera ebenfalls im Juni und Juli beobachtet wurde, das Maximum im September erreicht wurde und anschliessend wieder massiv abnahm. Die Beziehung zwischen der kalten Jahreszeit und der höheren Prävalenz der Ulzera-bedingten Mortalität könnte mit dem grösseren Vorkommen von Pneumonien in Zusammenhang stehen. Es ist bisher nicht klar, ob die Entstehung von Ulzera mit dem Vorhandensein von Pneumonien im Zusammenhang steht oder umgekehrt. Nachdem PMWS auf den Betrieben ausgebrochen ist, stieg die totale Mortalität an, während die Todesfälle mit Ulzera abnahmen. Das durchschnittliche Todesalter war in den Jahren 98 und 99 konstant und sank 2000 ab, ohne dass eine Veränderung des durchschnittlichen Todesalters bei den Ulzera-Tieren auftrat. Es wird vermutet, dass ein Teil der Tiere, die früher mit einem Alter von 120 Tagen an Ulzera starben bereits zu einem früheren Zeitpunkt wegen PMWS umstanden. Dies wäre eine Erklärung für die Abnahme der tödlichen Ulzera. - - Im Südosten von Spanien ist die Prävalenz von Abgängen bedingt durch Magenulzera maximal im Winter und minimal im Frühsommer. Dies weist auf einen grossen Einfluss der kalten Jahreszeit hin. Der Winter ist verbunden mit einem Anstieg der respiratorischen Erkrankungen, was einen indirekten Effekt auf die Gesundheit der Magenschleimhaut haben kann. In Schweinepopulationen mit einer hohen Prävalenz von PMWS ist es möglich, dass die Häufigkeit der Abgänge aufgrund von Magenulzera abnimmt, bedingt durch die erhöhte PMWS Sterblichkeitsrate. Diese Tiere sterben nämlich zu einem früheren Zeitpunkt. Ersteller : Riccarda Ursprung Datum : 28.02.2006 Seite 2 von 2