Ausbildung Theaterpädagogik am Pädagogischen Institut der Landeshauptstadt München www.ausbildung-theaterpaedagogik.de [email protected] 5/2/7 5. Ausbildungsklasse/ 2. Ausbildungsmodul/ Kurseinheit 7 Rolle und Szene 2 09.10.-11.10.2015 Kursleitung: Allan Mathiasch und Fu Li Hofmann Protokoll: Teja Flanhardt und Tanja Holzberger Ausbildung Theaterpädagogik (5/2/7: Clownerie) 2 Freitag, 09.10., 19.00 bis 21.00 Uhr Übung 1: Kaugummi kauen ➢ Kreis ➢ Alle kauen einen Kaugummi, der immer größer wird. ➢ Schließlich ist dieser zu groß, um im Mund zu bleiben. ➢ Kaugummi wird in die rechte Hand gespuckt. ➢ Es wird versucht, den Kaugummi aus der Hand zu schütteln (auf den Boden, nach oben, nach hinten). ➢ Anschließend landet der Kaugummi auf dem rechten Fuß (gleiche Abfolge wie rechte Hand, nur am Ende wird der Kaugummi auf den linken Fuß abgestreift). ➢ Linker Fuß: gleiche Abfolge wie rechte Hand und rechter Fuß, da der Kaugummi aber nicht vom Fuß geschüttelt werden kann, wird dieser mit der linken Hand vom Fuß genommen (gleiche Abfolge wie zuvor). ➢ Die Übung endet damit, dass der Kaugummi mit der linken Hand an die Decke geworfen wird, damit keiner reintritt. Übung 2: Facelift durch unsichtbare Person ➢ Kreis ➢ Eine unsichtbare Person steht hinter jedem Teilnehmer und beeinflusst dessen Mimik. ➢ Zunächst wird das Gesicht in folgender Reihenfolge gezogen: nach oben, nach unten, nach rechts, nach links und schlussendlich an allen Stellen auseinandergezogen. ➢ Danach wird das Gesicht in der gleichen Reihenfolge wie zuvor geschoben und am Ende an allen Stellen geknautscht. ➢ Durch diese Übung können die Teilnehmer über das Gesicht in eine Figur finden und der Körper stellt sich so automatisch auf die Mimik ein. Übung 3: Rubberchicken ➢ Kreis ➢ In den Schritten 8- 6- 4- 2- 1 wird der rechte Arm, dann der linke Arm, der rechte Fuß, der linke Fuß, die Hüfte und der Kopf 8x, 6x, 4x, 2x, 1x geschüttelt. Es wird laut mitgezählt. Nach 1 folgt das Kommando „rubberchicken“ und die Teilnehmer rennen wie verrückt durch den Raum, schütteln dabei alles zugleich und machen ein dazu passendes Geräusch! Ausbildung Theaterpädagogik (5/2/7: Clownerie) 3 Übung 4: Hinführung Zwerge ➢ Gehen im Raum ➢ Spielregeln vom Spielleiter: Die Spieler befinden sich auf einem Spaziergang durch eine Fußgängerzone. Die Welt um die Spieler herum beginnt zu wachsen. Somit werden die Spieler zu Zwergen. Anschließend gibt der Spielleiter verschiedene Spielimpulse, z.B. „Achtung ein Fahrrad/Dackel kommt auf euch zu!“, „Plötzlich ist die Straße ganz vereist.“, „Ganz viele Japaner kommen euch entgegen!“ sowie „Oh nein! Hier kommt ein ganz großer LKW!“ Die Übung endet mit einer Kugel Eis (dargestellt durch einen Hut), die auf der andren Straßenseite liegt und die die die Zwerge haben möchten. Es fahren mehrere Autos und sie müssen die Straße überqueren. Während dieser Übung ist es den Zwergen gestattet, mit einander zu reden und zu spielen. Zuletzt wachsen die Spieler wieder auf ihre normale Größe an, die Welt ist wieder normal und alle tun so, als ob nichts gewesen sei. ➢ Diese Übung dient als Brücke zum „rote Nase“ aufsetzten, da es dem Spieler nun leichter fällt, expressiver zu sein. Übung 5: Erste Erfahrungen mit der roten Nase & Hinführung zum 51% Clown ➢ Zunächst werden die Spieler in zwei Gruppen aufgeteilt. ➢ Spielregeln: Die Clowns stehen hinter einer verschlossenen Tür und wollen herausfinden, was sich dahinter versteckt. Das Objekt, welches sie hinter der Tür vorfinden, macht sie gleichzeitig ängstlich und neugierig. Somit sind die Clowns hin- und hergerissen, ob sie sich dem spannenden und zugleich möglicherweise auch äußerst gefährlichen Objekt (in diesem Fall einem Stuhl) nähern wollen. Am Ende kann selbstverständlich beim 51%-Clown die Neugierde über die Angst siegen und jeder tut so, als sei nichts gewesen. Schlussendlich wird das Objekt von den Clowns als solches behandelt. Sie setzen sich auf den Stuhl. Übung 6: Hinführung zum Double/Triple Take ➢ Gehen im Raum ➢ Zunächst werden die Spieler auf das konkrete „Anschauen“ vorbereitet. Während sie im Raum gehen, werden verschiedene Spielimpulse vom Spielleiter gemacht. Zunächst sollen die Spieler jemanden, den sie mögen, über die Ferne grüßen. Anschließend sollen sie jemanden, den sie nicht mögen, über die Ferne grüßen. Als Nächstes wird ein Freund oder eine Freundin kurz begrüßt. Anschließend machen die Spieler blau und begegnen dabei ihrem Chef, welcher sehr nett ist. Am Ende begegnen die Spieler beim Blaumachen ihrem „bösen“ Chef. Ausbildung Theaterpädagogik (5/2/7: Clownerie) 4 ➢ Bei den nächsten Übungen stehen die Teilnehmer im Raum verteilt. Ein Spieler fragt die anderen „Wer war´s?“ und ein anderer Spieler antwortet „XY war´s!“. Die beschuldigte Person XY sagt, „Was ich?“ und alle anderen Spieler antworten, „Ja DU!“. Daraufhin erwidert XY, „Nein! XX war´s!“ und die gleiche Abfolge wie zuvor wird durchgeführt. Dieses Spiel dient dazu, die Spieler darauf vorzubereiten, erstaunt und überrascht zu schauen. Übung 7: Double/Triple Take ➢ Anschließend wird dies im double und triple take gefestigt. Immer paarweise wird der dreiteilige Aufbau von den Teilnehmern geübt. Person A setzt rund um Person B herum Schnipsimpule, denen gegenüber sich Person B folgendermaßen verhält: 1. „Single Take“: Person B dreht Kopf und Blick zum Geräusch und der Schnipshand von A; Position beibehalten wie beim Freeze bis zum nächsten Schnips usw. 2. „Double Take“: A schnipst und B dreht Blick und Kopf in Richtung des Schnipsimpulses, dreht Blick und Kopf anschließend zurück zum Ausgangspunkt (dem letzten Ort des letzten Schnipsimpulses), um dann wieder zum aktuellen Schnipsimpuls mit Blick, Kopf und Oberkörper zurückzukehren; Position beibehalten wie beim Freeze bis zum nächsten Schnips usw. 3. „Triple Take“: wie der „Double Take“, jedoch ergänzt um eine weitere Rückkehr zum Ausgangspunkt, nach welcher der gesamte Körper zum aktuellen Schnipsimpuls ausgerichtet wird. Schritt 1: Schnipsen und dann mit den Augen folgen; Position beibehalten wie beim Freeze bis zum nächsten Schnips usw. (Schritt 2 und 3) Übung 8: Anwendung Double/Triple Take im Raum ➢ Anschließend wenden die Spieler double oder triple take, während sie durch den Raum gehen, an. Wichtig dabei ist, stets auf etwas zu zeigen, was den double/triple take auslöst. Übung 9: Anwendung Double/Triple Take auf der Bühne ➢ Schlussendlich folgt die szenische Umsetzung des triple take in einer Bibliothek. Die Clowns befinden sich in einer Bibliothek und wollen dort nicht besonders auffallen, denn ein Clown ist kein Depp und weiß, wie man sich an einem solchen Ort benimmt. Folglich ist es wichtig, auf jedes Geräusch zu reagieren und danach so zu tun, als sei nichts gewesen. Sobald einer der Clowns aus Versehen ein Geräusch verursacht, tripletaken alle anderen Spieler zu ihm hin. Er selbst erstarrt. ➢ Schwierig bei dieser Übung war, dass nicht alle Geräusche eindeutig waren und somit wurde mancher Clown unsicher, ob er nun auf das jeweilige (für ihn unklare) Geräusch reagieren sollte oder nicht. Ausbildung Theaterpädagogik (5/2/7: Clownerie) 5 Übung 10: Entspannungsübung - Hamburger-Massage Immer paarweise wird die Hamburger-Massage durchgeführt. Die Person, die mit dem Bauch auf dem Boden liegt, wird zunächst als Hamburger von der anderen Person, die neben dem Rücken kniet, massiert. Der Hamburger wird nun mit den Händen getoastet, anschließend wird scharfer Senf mit dem Hackfleisch vermischt und darauf folgend mit einem Salatblatt belegt. Danach werden Zwiebelringe auf dem Rücken verteilt, Mayonnaise und Ketchup verstrichen, der Burger mit Käse belegt und am Ende noch einmal mit Pfeffer und Salz gewürzt. Um den jetzt vollständig belegten Hamburger essen zu können, legt sich die zweite Brötchenhälfte (Masseur) auf den Hamburger. Ausbildung Theaterpädagogik (5/2/7: Clownerie) 6 Samstag, 10.10., 09.00 bis 12.00 Uhr Übung 1: Guten-Morgen-Kreis bereits bekannt Übung 2: Ausklopfen bereits bekannt Übung 3: Kaugummi kauen siehe oben Übung 4: Facelift durch unsichtbare Person Diesmal wird der Kreis zum Schluss aufgelöst und der Facelift wiederfährt einem beim Gehen im Raum und verändert auch den Körper noch mit, so dass eine Seite groß oder klein, der ganze Mensch größer oder kleiner etc. wird. Zusätzlich machen die Spieler ein Geräusch. Übung 5: Rubberchicken siehe oben Übung 6: Stimmübung Die Spieler stehen im Kreis. Die Bauchstimme wird aufgewärmt mit dem Riesen, der sagt: „Mach schnell, ich habe Hunger.“ Die Bruststimme wird aufgewärmt mit Tarzan, der jodelnd durch den Urwald schwingt. Die Kopfstimme wird aufgewärmt mit dem kleinen Mädchen, das quer durch das Freibad zu seiner Mutter ruft: „Mama, kann ich noch ein Icecream haben?!“ Übung 7: 1-2-3 oder Paff-Zack-Boing Die Spieler stehen im Kreis und zählen in der Runde 1-2-3-1-2-3-1-2-3-… Nach und nach werden die gesprochenen Zahlen ersetzt: Die „1“ wird zu „Paff“, bei dem man einen imaginären Luftballon auf dem Boden zertritt. Die „2“ wird zu „Zack“, bei dem man in die Hände klatscht. Die „3“ wird zu „Boing“, bei dem man in die Höhe hüpft. Übung 8: Double/ Triple Take Wie am Tag zuvor. Beim Triple Take begleiten nun die Worte „Nanu“ „Wirklich“ - „Unfassbar“ die drei Hinwendungen zum Schnipsimpuls. Ausbildung Theaterpädagogik (5/2/7: Clownerie) 7 Die Spieler experimentieren eigenständig mit unterschiedlichen Tempi und Betonungen während sie im Raum gehen. Als Impuls dient das Klatschen des Spielleiters. Gruppenarbeit Allan Über den Körper zur Clownsfigur finden Übung 1: Gehen nach Vorlage Die Spieler gehen frei im Raum. Der SL sucht einen Spieler X aus, dem dann die anderen Spieler nachlaufen. Wichtig dabei ist, den Gang des Spielers, der vor einem läuft, zu kopieren und eine Bewegung übertrieben darzustellen. Dadurch bildet sich eine Art Polonaise, die der SL mit dem Spieler X betrachtet. Spieler X kann, muss aber nicht Elemente, die übertrieben von den anderen dargestellt werden, für seinen Clownfigur übernehmen. Übung 2: Änderung der Gangart Die Spieler gehen im Raum, während der SL verschiedene Anweisungen gibt, welche die Gangart der Spieler stetig verändert. Zunächst sollen die Spieler nur auf den Außenkanten (anschließend auf den Innenkanten) ihrer Füße gehen. Anschließend machen die Spieler dazu passende Gesichtsausdrücke. Weitere Möglichkeiten die Gangart zu verändern sind, beim Gehen die ganze Sohle auf einmal aufzusetzen, oder übertrieben von der Ferse zu den Zehenspitzen abzurollen. Zu den jeweiligen Gangarten haben die Spieler die Mimik verändert sowie ein passendes Geräusch gemacht. Übung 3: Spaziergang mit einem Hund an der Leine Die Spieler gehen im Raum und führen dabei einen Hund an der Leine aus. Der SL teilt den Spieler mit, an welchen Körperstellen sie die Leine befestigen. Zunächst wird die Leine in der Hand gehalten, dann an der Hüfte, den Knien, den Füßen und schlussendlich auch am Kopf befestigt. Während dieser Übung verändert sich die Größe des Hundes. Einmal ist der Hund sehr kräftig und zieht den Spieler an der jeweiligen Körperstelle ruckartig mit. Ein anderes Mal ist der Hund klein und der Spieler führt ihn mit Hilfe der imaginären Leine durch den Raum. Im Anschluss an die 3. Übung gehen die Spieler durch den Raum und suchen für ihre Clownsfigur etwas Passendes aus den vorherigen Übungen. Dabei werden vom Spielleiter verschieden Situationen/ Stimmungen (bspw. Emotionen wie Freude, Trauer, Angst oder Situationen wie Treffen einer Freundin/des Chefs) vorgegeben, um die verschiedenen Körperlichkeiten des eigenen Clowns ausprobieren zu können. Ausbildung Theaterpädagogik (5/2/7: Clownerie) 8 Spiegel: Gegensätze Siegertyp – andere schüchtern/peinlich, Stark – andere schwach/müde gegenüber stehen Die Gruppe stellt sich in zwei Reihen gegenüber auf und bildet so eine Gasse. Jeder hat ein Gegenüber zum Spiegeln. Allerdings haben die Partner bei dieser Übung verschiedene Emotionszustände (z.B. A ist stark, B spiegelt A und ist sehr müde) Übung 4: Unterstützung der körperlichen Darstellung durch ein Kostümteil Die Spieler suchen sich anschließend ein Kostümteil, welches zu ihrer Clownsfigur passt. Danach stellen sich alle im Kreis (Gesicht nach außen) auf. Der SL macht Musik an und die Clowns werden lebendig. Immer zwei Clowns gehen um den Kreis herum und bekommen von den Außenstehenden hilfreiche Tipps (bspw. Arme/Beine mehr bewegen, schneller/langsamer gehen, mache ein Geräusch, usw.), um ihre Clownsfigur noch deutlicher werden zu lassen. Jeder Clown geht zweimal um den Kreis. Am Ende der Übung gehen die Clowns durch den Raum und versuchen, die für sie stimmig empfundene Körperlichkeit weiter zu verinnerlichen. Übung 5: Grenzsituationen im Wohnzimmer Bei dieser Übung können die Spieler die erarbeiteten Figuren in Extremsituationen ausprobieren. Die Spieler (Publikum) sitzen mit Clownsnasen auf Stühlen im Wohnzimmer eines anderen Clowns. Sie warten darauf, dass der andere Clown nach Hause kommt, denn sie haben verschiedene Bedürfnisse, die der andere Clown erfüllen soll. Dieser weiß jedoch nicht, was die anderen Besucher in seinem Wohnzimmer von ihm wollen. Zusätzlich redet dieses Publikum auch noch Gromolo mit dem Clown. Hinweis: Die Clownsnasen können eine Hilfe sein, um expressiver zu spielen. Sie können jedoch auch dazu führen, dass die Clowns (Publikum im Wohnzimmer) zu stark werden. Hier die Anweisungen vom SL bevor der Clown sein eigenes Wohnzimmer betritt. Bei dem Clown handelt es sich gleich um … 1. einen Arzt, der dir helfen kann, eine peinliche Krankheit zu heilen 2. einen Kettensägenmörder 3. den Retter in der Not, denn er kann dir etwas zu essen geben und du bist schon sehr ausgehungert 4. einen Starfriseur, der dir die Haare frisieren soll 5. einen Schurke, den du beim Fremdgehen erwischt hast 6. die Unzuverlässigkeit in Person und jetzt gibt es einen Anpfiff 7. einen Millionär, der seinen Lottogewinn mit dir teilen soll 8. den Besitzer des toten Hundes und du musst ihm jetzt beichten, dass du seinen Hund überfahren hast 9. einen Spaßvogel und du findest wirklich alles an dieser Person lustig Ausbildung Theaterpädagogik (5/2/7: Clownerie) 9 Übung 6: Bushaltestelle In der folgenden Szene befindet sich jeder Clown in derselben Situation. Alle warten auf den Bus an einer Bushaltestelle. Jeder darf seine Clownsfigur noch einmal aufleben lassen. Ausbildung Theaterpädagogik (5/2/7: Clownerie) 10 Samstag, 10.10., 14.30 bis 18.00 Uhr Übung 1: 1-2-3 oder Paff-Zack-Poing siehe oben Gruppenarbeit Fu Li: Der 51%-Clown Vorbereitung des Raums Es wird eine Bühne abgeklebt und eine Metaplanwand hinten mittig platziert und schwarzem Molton verhüllt, so dass von hier die Spieler aufund abgehen können. Eine Vorbühne ist in der Clownerie nicht günstig, da gerade der Auftritt der Clowns einen besonderen Reiz bietet. Ein Lichtbrett wird nicht benötigt. Kerngedanke des 51%-Clowns: Diese Clownsfigur ist jemand aus dem Leben. Er möchte anerkannt und beliebt sein, kennt aber die Konventionen nicht und die Figur macht diesen Konflikt größer. Das Publikum lacht, weil es solche Momente kennt. Übung 1: Versetzte Bewegung der Arme Die Spieler stehen im Kreis und die Übung wird folgendermaßen aufgebaut und vom SL gezeigt: Man beginnt mit dem rechten Arm. Dessen Hand berührt die rechte Schulter, die der Fixpunkt der Übung ist. 1. 2. 3. 4. 5. 6. rechten Arm nach oben strecken zurück zur Schulter rechten Arm zur Seite strecken zurück zur Schulter rechten Arm nach unten strecken zurück zur Schulter —> Dasselbe mit dem linken Arm. —> Dann beide Arme zugleich. —> Dann das Ganze um je eine Bewegung versetzt: Der rechte Arm beginnt mit 1. und kehrt 2. zurück zur Schulter. Während der rechte Arm nun bei 3. zur Seite strecken ist, beginnt der linke Arm mit 1. Arm nach oben strecken usw. Übung 2: Armexperten auf der Bühne Jeder zeigt nun den zuvor geübten Bewegungsablauf auf der Bühne den anderen. Diese sind ein Fachpublikum und der Vorführende ein Experte seines Gebietes. Der Spieler hat über ein Jahr für diesen Auftritt geprobt und möchte jetzt sein BESTES geben. Es gilt unbedingt Haltung zu bewahren, auch wenn man in diesem Moment mit den sich versetzt bewegenden Armen gar nicht mehr zurechtkommt, denn ein Clown ist kein Depp. Ausbildung Theaterpädagogik (5/2/7: Clownerie) 11 Wichtig ist es, dass die Spieler tatsächlich an ihre eigenen Grenzen gehen. D.h. wenn sie nicht schon das Ausführen der versetzten Bewegung selbst überfordert, das Tempo zu steigern, bis es tatsächlich schwierig für sie wird. Das Publikum fühlt nur mit jenen mit, die ernsthaft verzweifeln ;-) Übung 3: Hinführung zu den inneren 51% Die Spieler verteilen sich im Raum und der Spielleiter gibt folgende Anleitung: Alle Spieler legen sich hin, so wie sie morgens im Bett liegen würden. Dann wachen sie auf, stehen auf, ziehen sich an, putzen Zähne, trinken Kaffee, frühstücken etc. - dies alles insgesamt recht zügig. Die Spieler nehmen ihre Tasche und gehen zum Bus. Auf dem Weg zum Bus fällt ihnen ein, dass sie wichtige Unterlagen vergessen haben und schnell noch mal zurück nach Hause müssen. Ach nein, sie erinnern sich auf dem Weg nach Hause, dass sie die Unterlagen doch eingesteckt haben und drehen wieder um in Richtung Bushaltestelle. Doch plötzlich zweifeln sie erneut und hasten doch wieder zurück nach Hause. Aber nein, die Unterlagen sind doch in der Tasche und sie dürfen den Bus nicht verpassen… usw. So kommen die Wechsel zwischen den Richtungen immer rascher bis das Hin und Her nur noch im Kopf passiert, während der Körper zum Stillstand gekommen ist. Übung 4: Clowns im Kino Auf der Bühne stehen 5 Stühle in einer Reihe nebeneinander. Die Szene spielt in einem Programmkino. 5 Spieler treten ohne Nase einzeln nacheinander auf, setzen sich, warten, dass der Film beginnt, der aber aus unbekanntem Grund nicht beginnt, so dass die Clowns letztlich wieder abgehen. Reflexion: Spieler 1 hatte keinen Konflikt und setzt sich in die Mitte (hätte ggf. einen inneren Konflikt gehabt, wenn außer ihm niemand gekommen wäre). Spieler 2 hat sich mit einem Platz Abstand gesetzt. Spieler 3 hatte einen deutlichen Konflikt, da der bessere Platz in einem Kino eigentlich der mittigere ist, aber Spieler 1 ein Fremder ist, so dass man eigentlich Abstand wahrt. Spieler 4 geht es wie Spieler 3. Spieler 5 hat keinen Konflikt, da keine Wahlmöglichkeit mehr übrig ist. Ebenso verhalten sich Menschen in Wartezimmern oder in Zugabteilen. Wiederholung der Szene mit neuen Spielern und diesmal mit Nasen. Anleitung des SL: Wir wollen nicht auffallen, nicht als Depp dastehen, sondern genießen und normal sein. Deshalb gucken wir, was die anderen machen, und verhalten uns genauso. Ausbildung Theaterpädagogik (5/2/7: Clownerie) 12 Irgendwann wird auch dieser Gruppe klar, dass heute kein Film gezeigt wird und man hier falsch ist und einer nach dem anderen verlässt das Kino, ohne den anderen zu zeigen, dass man einen Fehler gemacht hat. Intermezzo: Kostümteil suchen Das Kostümteil soll leicht daneben sein (zu klein, eng, groß, verschossen), aber wir meinen es zu 100% ernst und wollen seriös sein. Anmerkungen zum 51%-Clown: Die Neugier überwiegt bei dem 51%-Clown letztlich immer die Angst. Der 51%-Clown möchte stets gut dastehen, sich auskennen, sich sogar wie ein Weltmeister auskennen, weiß aber eigentlich gar nicht, wie man sich verhält. Übung 5: Clowns als Praktikanten und Statisten im Theater und in der Sauna a) Praktikanten im Theater Es ist kurz vor der Aufführung. Alle Plätze sind ausverkauft. Leider fällt plötzlich der Hauptdarsteller aus, so dass der Inspizient die drei Praktikanten (=Clowns mit Nase und Kostümteil) auf die Bühne schickt, um die Vorstellung abzusagen. Innerlich sind diese von den 51% bestimmt: Es ist wahnsinnig cool auf der Bühne zu sein. Angst etwas falsch zu machen. Die Anspannung ist riesig. Gleichzeitig möchten sie total locker wirken usw. Die drei greifen Konventionen auf, die aus Unsicherheit passieren, wie z.B. sich selbst abzustauben, dann werden auch alle anderen abgestaubt oder man hält sich aus Unsicherheit an einer Wand fest, dann wird die Wand auf Standfestigkeit überprüft. Variante: Ein Hut wurde auf der Bühne vergessen und die Praktikanten müssen unauffällig den Hut aufräumen. b) Statisten im Theater Heute Abend wird das Stück „Die Räuber“ gespielt. 4 Statisten (= Clowns mit Nase und Kostümteil) spielen den Wald der ersten Szene und bauen sich entsprechen auf der Bühne auf. Der Vorhang ist geöffnet, das Publikum erwartungsvoll. Eigentlich sollte nun der Hauptdarsteller kommen und seinen Eröffnungsmonolog halten, doch er erscheint nicht. Die „Bäume“ müssen nun also einen Weg finden, die Bühne ehrenvoll und normal, als ob nichts gewesen wäre, zu verlassen. Auch hier gilt es, Konventionen aufzugreifen, alles was hilft, hilft, aber man will nicht albern wirken. Ausbildung Theaterpädagogik (5/2/7: Clownerie) 13 c) In der Sauna 6 Stühle sind auf der Bühne in Reihen à drei sich gegenüberstehenden Stühlen aufgebaut. Damit das Publikum besser sehen kann, sind die beiden Reihen leicht trichterförmig angeordnet, aber die Spieler haben nicht den Auftrag, für ein Publikum zu spielen. Der Clown (samt Nase und Kostüm) war noch nie in der Sauna, will aber wie ein Saunaprofi wirken. Jeder ist ein Profi, aber keiner hat Ahnung. So greifen die Clowns immer neue Konventionen auf, vergrößern sie, bis es droht albern zu werden. Dann sitzen sie alle wie die coolsten Saunaprofis der Welt da, bis eine neue Konvention übernommen und damit etabliert wird. Anmerkung: Bei all diesen Übungen hat der SL entgegen der sonstigen Prämisse nicht über die Bühnenkante während des Spiels einzugreifen, Hilfestellung gegeben, damit es den Spielern leichter fällt, clowntypische Verhaltensweisen zu zeigen. Solche Hilfestellungen waren: • Profi sein • Konventionen aufgreifen und verstärken • So macht man das. • Genau zugucken, was die anderen machen. Jede Kleinigkeit kann wichtig sein! • Eskalieren. Aber eine Eskalation darf nicht albern werden. Dann werden alle wieder cool und gucken, was die anderen machen. Etwas Neues wird etabliert. • Wie kann man die Situation würdevoll verlassen? Ausbildung Theaterpädagogik (5/2/7: Clownerie) 14 Gegen 17 Uhr treffen sich alle Spieler der beiden Gruppenarbeiten wieder und arbeiten gemeinsam weiter. Übung 2: Clowns bei einer Party Die Gruppe wird halbiert, ein Teil schaut zu, der andere Teil besucht als Clown eine Party. Den Spielern ist es dabei freigestellt, erarbeitete Elemente ihrer Clownfiguren aus den beiden Gruppenphasen nach Gusto zu verwenden. Anschließend Wechsel zwischen Spielern und Zuschauern. Übung 3: Chef und Angestellte Je ca. 6-7 Clowns werden mit einem Hut und einer Zigarre (Löffelbiskuit) ausgestattet. Zudem hat jeder Clown einen Stuhl. Die Stühle der Angestelltenclowns stehen alle nebeneinander in einer Reihe, während der Stuhl des Chefclowns ein wenig versetzt am Kopf der Reihe im rechten Winkel zu allen anderen steht, so dass er seine Angestellten gut im Blick haben kann. Der Chefclown hält nun seinen Angestellten eine Rede/Standpauke/o.ä. (in Gromolo). Er darf sich währenddessen frei bewegen, rumlaufen, stehen oder sitzen, die Zigarre in den Mund nehmen oder in der Hand halten, den Hut auf oder absetzen. Die Angestelltenclowns haben den Auftrag mit dem Hut und der Zigarre stets das Gegenteil vom Chef zu tun und zu stehen, wenn er sitzt bzw. zu sitzen, wenn er steht oder läuft. Übung 4: Starfotograph macht ein Gruppenfoto Von den Clowns wird ein Gruppenfoto zur Erinnerung an den Tag gemacht. Ausbildung Theaterpädagogik (5/2/7: Clownerie) 15 Samstag, 10.10., 19.00 bis 21.00 Uhr Übung 1: Gemeinsames Klatschen Alle Spieler stehen im Kreis und klatschen gemeinsam mit dem Spielleiter, der den Impuls gibt, einmal in die Hände, so dass es sich so anhört, als klatsche nur eine Person. Übung 2: 1-2-3-4 Wie zuvor, nur dass zum Schluss noch statt der gesprochenen Zahl „4“ ein „Aaahhh“ hinzugefügt wird, bei dem man den rechten Arm in die Höhe streckt. Übung 3: Vorbereitung Slapstick durch verschiedene Schmerzstufen Die Gruppe steht im Kreis. Wir lassen uns nach und nach immer schwerer Dinge (Kaffeetasse Hammer - Ziegelstein - Amboss o.ä.) auf den rechten und/oder linken Fuß fallen und wir spielen den simulierten Schmerz. Übung 4: Der Bühnenkampf – Slapstick Teil 1 Alle Spieler stehen sich in zwei Reihen gegenüber, so dass jeder einen festen Übungspartner hat. Versuch Spieler A (Fensterreihe) und Spieler B (Wandreihe) kämpfen abwechselnd gegeneinander. Der Schlagabtausch wird nur vorgetäuscht und wirkt nur glaubhaft, wenn der Betroffene den Schmerz überzeugend spielt. Nach einer Begrüßung aus der Ferne geht es los mit Schritt 1: Nasenschieber Spieler A geht zu Spieler B und zeigt auf einen nicht vorhandenen Fleck auf Brusthöhe des Spielers B. Wenn Spieler B zum Fleck schaut, verpasst Spieler A ihm einen Nasenschieber und geht zurück zur Wand. Dies kann Spieler B nicht auf sich sitzen lassen. Schritt 2: Ohrfeige Spieler B geht zu Spieler A und packt diesen am Kragen, um ihm eine Ohrfeige zu verpassen. Dies wiederum kann Spieler A nicht auf sich sitzen lassen. Schritt 3: Fußtritt Spieler A geht zu Spieler B und zeigt diesem etwas irgendwo an der Decke. Als Spieler B zur Decke blickt, tritt Spieler A auf seinen Fuß. Spieler A geht zufrieden zurück zum Fenster. Dies kann und will sich Spieler B nicht bieten lassen. Schritt 4: Bauchschlag Spieler B geht zu Spieler A und packt ihn am Nacken und zieht ihn nach vorne, um Spieler A einen oder mehrere Bauchschläge mit der Faust zu verpassen. Zufrieden geht Spieler B zurück zur Wand. Spieler A lässt sich dies selbstverständlich nicht bieten. Schritt 5: Ins Auge stechen Ausbildung Theaterpädagogik (5/2/7: Clownerie) 16 Spieler A fasst sich ein Herz und geht zu Spieler B, um ihm mit dem Finger ins Auge zu stechen (Hinweis: Imaginärer Papagei auf der Schulter des Spielers wird gestochen! Achtung: Man darf nicht durch den Papagei durchstechen, sonst wirkt dieser Schlagabtausch äußerst unglaubwürdig). Glücklich das letzte Wort gehabt zu haben, geht Spieler A zurück zum Fenster. Spieler B reicht es nun endgültig. Schritt 6: An den Haaren oder am Ohr ziehen Spieler B geht entschlossen zu Spieler A und täuscht vor dessen Haare (Alternative Ohr) in einer Faust in der Mitte des Kopfes zu packen. Spieler A legt seine Hände über die Faust von Spieler B, ggf. kann auch das Handgelenk festgehalten werden. Anschließend wird Spieler A von Spieler B an den Haaren quer durch den Raum gezogen. Mit der Auffassung den Kampf nun endlich beendet zu haben, geht Spieler B zurück zur Wand. Spieler A ist fassungslos und entschließt sich zum finalen Rückschlag. Schritt 7: Radschlag-Ohrfeige Spieler A geht auf Spieler B zu und verpasst diesem in kreisförmigen Armbewegungen mehrere Ohrfeigen. Spieler A denkt nun, er sei endlich mit Spieler B gleichauf und kehrt zufrieden zum Fenster zurück. Spieler B will die Sache jedoch noch nicht ruhen lassen. Schritt 8: Friedensangebot Spieler B geht auf Spieler A zu und streckt ihm mit einer versöhnlichen Geste die rechte Hand entgegen. Spieler A ist nun auch bereit für dieses Friedensangebot. Kurz bevor sich die Hände der Spieler berühren, macht Spieler B einen Rückzieher. Spieler B zeigt mit dem Zeigefinger auf Spieler A und sagt laut „Bäh“. An dieser Stelle endet der Kampf. Fachkino Mr. Bean Laurel & Hardy Karl Valentin Die Ausschnitte aus den Filmen werden unter dem Fokus betrachtet, welche bisher kennengelernte Elemente der Clownerie wir bei diesen großen Künstlern wiederfinden (Konventionen übernehmen, Slow Burn, Konventionen übertreiben, Haltung bewahren, selbst nicht lachen, etc.) Ausbildung Theaterpädagogik (5/2/7: Clownerie) 17 Sonntag, 11.10., 09.00 bis 15.00 Uhr Aufwärmen Übung 1: Guten Morgen bekannte Begrüßungsrunde, nur diesmal geflüstert Übung 2: Klatschkreis mit den Nachbarn Die Gruppe steht im Kreis und jeder Spieler paart seine Hände mit seinem rechten und linken Nachbarn, um mit ihren Händen gemeinsam zu klatschen, folgendermaßen: Die rechte Hand ist mit dem Handrücken nach oben ausgerichtet und somit über der linken Hand des rechten Nachbarn. Die linke Hand ist mit dem Handrücken nach unten ausgerichtet und somit unter der linken Hand des rechten Nachbarn. Dann klatschen alle gemeinsam in folgendem Muster: • 1x klatschen in der Ausgangsposition • 1x klatschen mit den eigenen beiden Händen vor der eigenen Körpermitte • 1x klatschen in der Ausgangsposition • 1x klatschen mit den eigenen beiden Händen vor der eigenen Körpermitte • Wechsel der oben liegenden Handrücken, so dass nun die Ausgangsposition umgekehrt ist und der rechte Handrücken nach unten und der linke nach oben zeigt. • 1x klatschen in dieser umgekehrten Ausgangsposition • Wechsel zurück in die Ausgangsposition • und wieder von vorne beginnen… Oder anders ausgedrückt geht das Klatschmuster so: rechts-Mitte-rechts-Mitte-links-rechts-Mitte-rechts-Mitte-links-rechtsMitte-rechts-Mitte-links-… Übung 3: Rubberchicken siehe oben Übung 4: Double/triple Take Noch einmal kurz als Raumlauf zum Wiederreinfinden. Übung 5: Slapstick Teil II a) Übungen mit Hut Ein Teil der Gruppe bleibt als Zuschauer am Rand sitzen und jeweils ca. 67 Spieler spielen mit den auf dem Boden im Raum verteilten Hüten. Beim Versuch aus dem Gehen heraus einen Hut aufzuheben, kickt im letzten Moment der dem Publikum abgewandte Fuß den Hut weg. Beim Versuch den Hut aufzusetzen hüpft der Hut sofort wieder hoch, da der Spieler beim Aufsetzten die Hutkrempe mit beiden Händen greift und Ausbildung Theaterpädagogik (5/2/7: Clownerie) 18 seine Zeigefinger dabei so unter der Krämpfe positioniert, dass er den Hut damit im richtigen Moment wegschnappen kann. Sitzt der Hut schließlich auf dem Kopf, so kann der Spieler z.B. „in seinen Daumen“ pusten, wobei ihm förmlich der Hut ein wenig hochgeht. Dies geschieht durch die zweite Hand, die an der Hutkrempe im Nacken den Hut diagonal kippt. b) Übungen mit Tisch und Stuhl Die Spieler sitzen erneut am Rand. Im Raum steht ein Tisch. Ein Spieler nach dem anderen schlägt sich nun den Kopf am Tisch an, während er etwas daneben Liegendes aufheben möchte. Den Knall löst dabei die dem Publikum abgewandte Hand aus, indem sie hinter dem Kopf verborgen auf den Tisch haut, während der Kopf selbst unverletzt bleibt, da er seine Bewegung knapp vor dem Tisch ausführt. Wichtig für die Täuschung ist es, präzise zu sein. Denn geht der Kopf zu tief oder knallt es zu früh oder zu spät, wirkt die Täuschung nicht mehr. Die Spieler sitzen am Rand. Im Raum steht ein Stuhl. Ein Spieler nach dem anderen tut nun so, als ob er sich das Knie beim Vorbeigehen an dem Stuhl anschlüge. Der Knall wir durch einen Schlag auf die Stuhllehne mit der dem Publikum abgewandten Hand ausgelöst. Die Spieler sitzen am Rand. Im Raum steht ein Stuhl. Je nach Bodenbeschaffenheit ist es ratsam, die Stuhlbeine durch eine Isomatte abzupolstern, da ansonsten beim Wegrutschen der Boden beschädigt werden könnten. Zudem ist es unabdingbar einen Stuhl mit der entsprechenden Stabilität zu benutzen. Ein Spieler nach dem anderen „läuft“ nun derart über den Stuhl, dass die Mitte der hintere Fußes auf der Vorderkante der Sitzfläche platziert ist und die Mitte des vorderen Fußes auf der Mitte der Stuhllehne. Nun wird durch Gewichtsverlagerung der Stuhl zum Kippen in die Laufrichtung gebracht. Beim Aufprall auf den Boden sollen die Spieler den Schwung abfedern, indem sie weich in die Knie gehen. Je nach Bedarf geben die Spielleiter Hilfestellung. Übung 6: Gruppenarbeit Die Großgruppe wird in Gruppen zu je 6-7 Spielern aufgeteilt. Die Kleingruppen erarbeiten zu drei vorgegebenen Titeln jeweils eine Clownszene und entscheidet selbst, welche der am Wochenende kennengelernten Elemente sie ausprobieren möchte. Die Titel waren: „Schöner Müll“, „Der seltsame Doktor“, „Unter Strom“ Präsentation und Reflexion Zusammenfassend lässt sich sagen, dass bei den Präsentationen der verschiedenen Gruppenarbeiten eine einzelne Stehwand sehr wichtig ist, damit das Publikum den Auftritt der Clowns erleben kann. Wie bereits erwähnt ist eine Vorbühne für Clowns weniger geeignet. Ausbildung Theaterpädagogik (5/2/7: Clownerie) 19 Hervorgehoben wurde noch, dass die Zusammensetzung verschiedener Ideen teilweise durch theoretische Überlegungen in Bezug auf den Titel gehemmt wurde. Hierbei ist es hilfreich, unterschiedliche Ideen einfach umzusetzen und zu erproben. Fu Li hat noch einmal drauf hingewiesen, dass die schauspielerische Impro platt wird, wenn Zuschauer, Dramaturgie und Regie vermischt werden. Im Idealfall sollte man die verschiedenen Teilbereiche sogar räumlich trennen und die Textanalyse an einem anderen Ort als der Bühne durchführen. Schauspiel muss sich entfalten können und wenn der Regisseur selbst mitspielt, kann dies häufig einschränken. Allan hat abschließend noch betont, dass die Darstellung eines Clowns ohne Text leichter ist. Der Schauspieler muss sich sonst noch den Text auswendig merken und sinnvoll wiedergeben können, damit der Zuschauer dies lustig findet. Aufgrund dessen wurde dieses Fortbildungswochenende unter den Clowns hauptsächlich Gromolo gesprochen.