VORTRAG HOMÖOPATHIE für junge Familien Referent: Dr. med. Kurt Usar Arzt für Allgemeinmedizin www.doktor-usar.at Keesgasse 11 – 8010 Graz Kinder – Konzept des Vortrags Grundsätzlich gilt: der Ganzheitsmediziner im allgemeinen, der homöopathische Arzt/Ärztin im besonderen, beobachtet mit allen seinen/ihren Sinnen, besonders bei Kindern, das ganze Kind, den ganzen Menschen. Dies ist während der (nicht zufällig längeren) Anamnese nötig, wo die Angaben der Eltern oft weniger zählen als die möglichst ungezwungene (Auftauphase) Art des Kindes, sich zu geben und zu bewegen. Der folgende Vortrag soll: 1. typische Problemstellungen/Erkrankungen in der homöopathischen Praxis vorstellen 2. ein paar Hinweise liefern, worauf Eltern auch schon zu Hause ihr Augenmerk legen könnten, um mit Informationen in dieser Richtung dem Therapeuten bei der Mittelfindung zu helfen 3. es werden homöopathische Arzneimittelbilder vorgestellt und anhand ausgewählter AMB soll eine Art Abfolge von Calcium carbonicum über Calcium phosphoricum bis zu Phosphor gezeigt werden, diese wird keineswegs von jedem Kind durchlaufen 4. das konkrete Vorgehen in meiner Praxis wird gezeigt 5. abgeschlossen werden soll der Vortrag durch einen Fragen-Antwortteil, dort ist auch Platz für Themen wie Schwangerschaft, Bewegung, ADHS usw. Auf den Handouts sind diese und weitere Themen berücksichtigt. Homöopathie in der Kinderheilkunde „Nicht jeder wird krank“ / die homöopathische Anamnese Übermäßiges Fixieren auf die „Erreger“ typisches Beispiel: der kleine Markus ist im Kindergarten krank geworden und hustet. Einen Tag später bekommt auch Sabine Fieber. Naheliegende Erklärung Markus hat ausgehustet, die Tröpfchen sind über die Luft in Nase und Mund von Sabine gelangt, in der Luft waren Bakterien oder Viren, diese haben sie angesteckt, ihre Bronchien geschädigt. Jedoch: nicht jeder wird krank, neben den beiden spielen in der Kindergartengruppe noch Nicole, Denise und Johannes, die anderen husten nicht, diese Kinder haben (zum fraglichen Zeitpunkt) ein stärkeres Immunsystem, das mit den Mikroben besser fertig wird. Darüber hinaus hat der erst erkrankte Markus seit 2 Tagen keine Beschwerden mehr, die von ihm „Angesteckte“ ist aber eine Woche krank. Was ist dafür die Ursache? Warum hat sie ein schwächeres Immunsystem? Es ist also nicht sinnvoll allzu stark das Augenmerk auf die übertragenen „Erreger“ zu richten, sondern auch die Umgebung, das Umfeld, die Lebensbedingungen jener Kinder zu untersuchen, die nicht krank wurden als auch jener, die kürzere oder längere Zeit krank sind. Lufttröpfchen mit Bakterien waren alle Kinder ausgesetzt, gibt es vielleicht andere Faktoren die das Immunsystem der beiden Erkrankten darüber hinaus schädigten? Jedenfalls sind Kinder wie Eltern eindringlich zu befragen nach Ernährung, Bekleidung, Wohnverhältnissen, Badegewohnheiten, Aufenthalt in frischer Luft, ausreichend Schlaf und vor allem nach dem seelischen Umfeld der Familie. dese Aspekte dürfen in der homöopathischen Anamnese nicht fehlen, größtenteils sind sie auch für die Auffindung des korrekten Mittels notwendig (dies schließt nicht aus, dass auch ein gewissenhafter schulmedizinischer Ansatz solche Faktoren berücksichtigen kann). Anmerkung: auch ein allzu „ausgefeilter“ homöopathischer Anamneseansatz mit Psychoschwerpunkt der die Begleitfaktoren (Stichwort: Heilungshindernisse) außer Acht lässt, greift zu kurz. Sir William Osler: „es ist weniger wichtig zu wissen, welcher Erkrankung der Patient hat, als viel mehr, welcher Patient die Erkrankung hat“. Konkretes Vorgehen in meiner Praxis Erstanamnese: ausführliche Erhebung der Krankheitsvorgeschichte zurückreichend bis zur Geburt, auch die Schwangerschaft wird einbezogen, Erfragen von Vorerkrankungen in der Familie, je nach Alter des Kindes ist die Anamnese verschieden zu führen, das Kind möglichst einzubeziehen. Ich bevorzuge es, die Kinder bei der gesamten Befragung dabeizuhaben, wenn möglich, aus Respekt vor dem Kind und zur Beobachtung, es möge sich möglichst „unbefangen“ verhalten ( Anmerkung : oft bei der Zweitanamnese das Bild - Arzt und Umgebung bereits vertraut – deutlich anders). Erfragen der Impfanamnese, werden andere Medikamente eingenommen? Mitbehandelnde Ärzte, Vorbefunde, allfällige Begleittherapien Geist-Gemütsbild (Charakteristika des Kindes, z.B. im Vergleich zu Geschwistern oder anderen Kindern ähnlichen Alters) Sozialverhalten, eher introvertiert, extrovertiert, fröhlich, mehr zum Zorn geneigt, wie zu Hause, wie unter Fremden, genaues Beobachten des Kindes (geht es zur Türe oder bleibt es in der Nähe der Mutter) Versuchen dem Kind auch einen gewissen Körperkontakt aufzubauen, wie reagiert es darauf Erfragen „eigenheitlicher“ körperlicher Symptome, selbstverständlich mit besonderer Berücksichtigung der Symptome deretwegen das Kind primär vorgestellt wurde, darunter „Allgemeinsymptome“, Schweiß!, Verdauung, Schlaflage, Träume, Essensvorlieben Mittelwahl – Potenzwahl und Bestimmung der Häufigkeit der Gabenwiederholungen Was ist bei der Einnahme zu beachten. Bevorzugt abends wegen der Erstreaktion, Abstand vom Essen und Trinken Was ist zu beobachten, Veränderungen auf den verschiedensten Ebenen, auch dort, wo das Augenmerk nicht lag, Hinweis auf den zu hoffenden Heilungsverlauf – Stichwort Heringregel Einbau eines Kontrolltermines (abhängig vom Krankheitsverlauf, jedenfalls spätestens in 3 Monaten), über geraume Zeit sollte das Kind (die Folgeordination naturgemäß kürzer), wiederholt gesehen werden, im Kindesalter häufiger Wechsel des Konstitutionsmittels Wichtig die ständige telefonische Erreichbarkeit für Rückfragen und (sofern zu verantworten angesichts des Krankheitsbildes und bei gut kooperierenden Eltern) zur homöopathischen Selbstbehandlung einfacher Zustände Fragestellung in der hom. Kinderpraxis Homöopathie in der Schwangerschaft, Problem von sehr tiefen bzw. sehr hohen Potenzen, altes Schlagwort „Eugenische Kur“ bewährte Indikation bei Schwangerschaftserbrechen Sepia, bewährte Indikation China, Achtung: auch hom. „Kinderwunschpraxis“, „hom. Prophylaxe bei rezidivierendem Abort“ Hom. Geburtsbegleitung der Mutter- KEINE bewährte Indikationen! im Wochenbett, Mastitis – Phytolacca, Lachesis milde Formen der Wochenbettdepression. Partnerschaftsprobleme in neuer Familienkonstellation Unruhige Neugeborene, Schlafstörungen, Zahnungsprobleme, Blähungen Häufige Problemstellungen bei Kindern: Infektanfälligkeit (teilweise nach übermäßigen Gebrauch von Antibiotika), Mittelohrentzündung, Angina tonsillaris Wiederholte Blasenentzündungen, Hautprobleme (Neurodermitis), großer Problemkreis der allergischen Erkrankungen (einschließlich Asthma bronchiale) Entwicklungsverzögerungen (sehr bewährt in der Homöopathie) Teilleistungsschwächen, Schulschwierigkeiten, Ängste Probleme von Jugendlichen (diese Altersgruppe in der hom. Praxis leider recht selten anzutreffen) Indikationen: Ernährungsstörungen (Übergewicht, Neigung zu Untergewicht), Hautprobleme (Akne), Infekte (Pfeiffersches Drüsenfieber), Pneumonien, Regelschmerzen, (Schul)kopfschmerz, unspezifische Bauchschmerzen Wachstumsstörungen Probleme mit der Ernährung (Unverträglichkeiten, schlechte „Assimilation“ – Hypothese: je nach hom. Konstitutionsmittel werden verschiedene Nahrungsmittel besonders gerne oder ungern gegessen , auch schlechter verstoffwechselt und führen leichter zu Beschwerden; individualisierte Ernährungsberatung) Alle Altersklassen : Für allerlei Akutstörungen ( Bienenstich, Urtikaria, Krupp .......) Anschaffung einer „hom. Hausapotheke“ empfohlen, vgl. Empfehlung auf einem anderen Blatt Beispiele für verschiedene Konstitutionsmittel bzw. Entwicklungsstufen Calcium carbonicum „klassische Säuglinge“ meist eher gut genährte „Kinder mit großem Kopf“, eher erfroren, schwach Energiemangel, erschwerte Nährstoffaufnahme und - Umsetzung, schlaffer Muskeltonus, aufgetriebenes geblähtes Abdomen, rasche geistige und körperliche Erschöpfung saure Schweiße (Vorder-Kopf, Füße), Entwicklung verlangsamt : verspätetes Sitzen, Krabbeln, Sprechen, Müdigkeit schon durch kleinere Anstrengungen, schlaffer Muskeltonus, aufgetriebenes geblähtes Abdomen, schlechte Kopfkontrolle, sitzt mit krummem Rücken, manchmal Knochenentwicklung mangelhaft – großer Kopf bis hin zu Rachitis, verspätete Zahnung, Mundsoor im Kindesalter schüchtern oft auch eigensinnig, viele Ängste ;in der eigenen Praxis beobachtet, auffällig schon bei kleinen Kindern Fragen nach Gott und Engeln, Leben nach dem Tod usw. – „Schutzmächte?“ Sehr ängstliches Mittel, aus alter Arzneimittellehre „spielt mit den Dienstboten“. Sitzt am Spielplatz mit der Mutter auf der Bank, den Eimer und die Spielschaufel in der Hand, muss von Kameraden geholt werden, wird sich selbst nicht erheben, braucht besondere Ermutigung zur Bewegung. Ein Übermaß an Bewegung ist sinnlos, führt zu starkem Schwitzen und Verkühlungsneigung. Körperliche Erschöpfbarkeit. Wagemutige Spiele sind nicht empfehlenswert, Grundangst des Calc. carb., die Angst vor Veränderung, die Calc. carb. Ängste sind tiefer verhaftet als jene von Phosphor (auch ein Mittel voller Ängste). Phosphor überwindet seine Ängste rasch. Calc. carb. Kinder oft „pflegeleicht“, solange sie in Ruhe gelassen werden, können sich gut mit sich selbst beschäftigen. Auch die Entwicklungsmeilensteine wie Gehen, Sprechen, Fontanellenschluss oft verspätet erreicht. Stabil, unflexibel, berechenbar, nicht exzentrisch, dem Risiko abhold. das Kind gern zu Hause, spielt lange mit denselben Sachen, kann sich gut mit sich selbst beschäftigen, Finger im Mund „lymphatische Diathese“, Halslymphknoten vergrößert, vergrößerte Rachen- und Gaumenmandeln, wiederholte Paukenergüsse, Neigung zu Mittelohrentzündungen Schulkinder arbeiten eher langsam aber zielstrebig, systematisch. Wenn die gewohnte Ordnung gestört wird, oft große Verwirrung („Angst, andere könnten seine Verwirrung merken“); körperlich oft wenig sportlich, viel Schweiss Sinnbild Quadrat, welches fest am Boden aufruht, Kopfform und Sinnbild für das Festhaftende dagegen Phosphor kontaktfreudig , schon als Säugling, fremdelt kaum, allerdings auch viele Ängste, gegen Abend in der Dunkelheit, wenn allein gelassen, vor Tieren,...die Ängste sind mannigfaltiger, „bunter“, phantasievoller und flüchtiger als bei C.C. (Hund,..) “, Angst abends im Bett, bei Gewittern, auch vor Insekten oder Spinnen, Angst vor dem Arzt, Zahnarzt scheinbar paradox- sehr lebhafte Phantasie, rasch wechselnde Stimmungen, Launen, verströmt sich wie ein Teebeutel die Entwicklung eher verfrüht, schnelles Längenwachstum, beweglich, frühes Krabbeln, Laufen, Sprechen, frühe Zahnung, lange Wimpern trotz guten Appetit Babies eher grazil und mager, Kinder extrovertiert, sensibel, phantasievoll, „verschmust“ geistig sehr rege, bleibt aber nicht allzu lange bei einer Sache, die Energie zerstreut sich, Leitspruch „das Herz an nichts hängen, aber alles so lieben als hinge man daran“. Kreative Kinder kreative Spiele! Ideengebärend, Phosphor ist gleich Lichtträger, leicht zu Begeistern, leicht entflammt, leicht entzündbar (Sinnbild Streichholz), die Begeisterung geht aber auch relativ rasch verloren, Kinder, die nach einer Vielzahl verschiedener Spiele und Bewegungsformen verlangen, körperlich groß gebaut, „erethisch“, Rubriken wie „rasche Gedanken“, „klarer Verstand“, massiver Phantasiezudrang, der aber auch zu „närrischem Benehmen“ führen kann, sehr liebevolle Kinder, zärtlichkeitsbedürftig, in ihrem Bewegungs- und Freiheitsdrang leicht verschreckbar, nehmen aber immer wieder einen neuen Anfang, Verlangen, „magnetisiert zu werden“. In dieser Rubrik Sulfur schlecht vertreten. Eifersucht typisch „nächtliche“ Hungerattacken, Neigung zu Blutungen, Nasenbluten, der Jugendliche hochgewachsen, schlank, eher gebeugte Körperhaltung, Sommersprossen, oft künstlerisch talentiert, bisweilen hier auch Mangel an Verlässlichkeit, Fehlen des Durchhaltevermögens, Orthostasesydrom, Schwindel. Bei der Mittelbestimmung darf auch der „Eindruck“ eine Rolle spielen (auffällig wenig ermüdende Anamnese) Silicea In sehr vielen Belangen dem C.C. ähnlich, schmächtigere Säuglinge und Kinder, blass, oft der Kopfschweiß mehr im Hinterkopfbereich, kalter Fußschweiß, allgemein kälteempfindlich, Bindegewebsschwäche (vgl. Silicea) aus einer Ängstlichkeit oft sehr halsstarrig, genau, trotzig, geben scheinbar nach, bleiben aber bei ihrer Meinung, oft sehr warm gekleidet, „welche Meinung haben die anderen über mich?“ Sulfur Klassischer Hautbezug, psychisch Sinnbild Odysseus, neugierig, unternehmungslustig, schon beim Neugeborenen oft Hautprobleme, trockene schuppige Haut, Neigung zu Entzündungen im Bereich Haut – Schleimhäute (Übergangsbereiche), z. B. Konjunktivitis, saurer Körper- und Stuhlgeruch, ausgeprägter Appetit, sucht oft die Brust, Neigung zu Hypoglykämie, allgemein Sulfur bei Folgen antibiotischer Behandlung angezeigt Der Säugling unbekümmert, fremdelt wenig, sehr neugierig, sobald er krabbeln kann, fasst er alles an, macht Türen und Schubladen auf, räumt alles aus, oft starker Milchschorf, geröteter After, Windeldermatitis, reichliches Schwitzen das Kind hat enorm viel Energie und Temperament, immer aktiv mit Hang zum Chaotischen, macht gerne alles selbst, in Gruppen oft Neigung diese anzuführen, stark ausgeprägter Freiheitsdrang, reagiert auf Vorschriften oft gereizt, manchmal in Richtung Hyperaktivität, rasches Wachstum mit gebeugter Körperhaltung, Beschwerden durch unterdrückte Hautausschläge, Impfungen, Operationen, erholt sich nur langsam nach Erkrankungen, (allgemein gerne als Zwischenmittel gegeben), überragendes Mittel bei Hauterkrankungen, bei Jugendlichen kann die Aktivität oft in Tagträumerei und mangelnde Zielstrebigkeit umschlagen Zincum Unruhige Kinder, Zahnungskinder, besonders die Beine sind unruhig – Bewegung bessert! Überempfindlich gegen Sinneseindrücke, Lärm unerträglich (Sportart anpassen), Berührung, enges Umklammern ist unerträglich. Kitzlig, viele Ängste, sehr gewissenhafte Kinder, andererseits launisch, kapriziös, ableitbar aus einem überempfindlichen Nervensystem (Neuropathie), immer wieder auch zu sehen im Gefolge schlecht vertragener Impfungen. Differentialdiagnostisch Kalium bromatum (Unruhe der oberen Extremitäten, wiederum bessert Bewegung), auch diese Kinder oft sehr gewissenhaft. Magnesium Auf die Magnesiumsalze wird von vielen Homöopathen vergessen, sie sind eher moderne Mittel und schlecht geprüft. Immer daran zu denken bei Kindern, die in der Konstitution Calciumkindern ähneln, aber sehr leicht erregbar sind. Wenn Calcium einem Quadrat entspricht, das auf einem der vier Seiten ruht, so entspricht Magnesium einem Quadrat auf der Kante, jederzeit bereit zu kippen. Typisch Leberbezug, Saures, saurer Geruch aller Ausscheidungen (Schweiß, Stuhl usw.). Oft in der Vorgeschichte der Kinder Erlebnisse vom Verlust einer frühen Bezugsperson usw. Calcium phosphoricum Lebhaft, an allem interessiert, zu schnell gewachsen, hochaufgeschossen, blass, klassische Figuren „Hans Guck in die Luft“, „Zappelphilipp“, „Suppenkaspar“, ungeschickt, stolpert über seine eigenen Beine, will nicht essen, ebenfalls „neuropathische Kinder“ mit „vegetativen Symptomen“, funktionelle Bauchschmerzen, Kopfschmerzen usw. Große Diskrepanz: körperliche Schwäche, geistig sehr aufnahmefähig. Sinnbild: Calcium carb. Quadrat 4 x 4 cm, Calc. phos 16 x 1, bei gleicher Fläche enorm erhöhter Umfang. Das Calc. carb. richtet sich auf, geht in die Bewegung hinein, Aufweichen der Starre, Entwicklungsmittel (Nervosität, Konzentrationsstörungen usw. sind oft die Folge), sehr empfindlich für Reizüberflutung, in der körperlichen Bewegung rasch erschöpfbar, jedoch auch recht schnell wieder erholt, Bewegung sehr wichtig zum Stressabbau, schon kurze Bewegung bessert die „ reizbare Schwäche“. Typische Schlafposition: wie ein Läufer beim Start, seitlich oder aber in der Knieellenbogenlage. Calc. phos Kinder sozusagen noch nicht für eine Richtung entschieden (hin und her), gehen zur Türe und kehren wieder zurück, wissen nicht was sie Schinkenrinde“. Suppe wird abgelehnt. tun sollen. Verlangen nach „Scharfem, Pikantem, Tuberkulinum Die dem Calc. phos zugeordnete Nosode, hier der Bewegungsdrang noch viel stärker, die Kinder verlassen typischerweise den Ordinationsraum, gehen bis auf die Straße. Enorme Bewegungsfreude, dieser muss allenfalls Einhalt geboten werden, Tuberkulinum wie eine Kerze, die an beiden Seiten angezündet wird Einige Symptome, die allen Nosoden gemeinsam sind : Homöopathische Akutmittel in der Kinderheilkunde Aconit Aconitum ist in erster Linie ein Fiebermittel, das zu Beginn einer Erkrankung seine Hauptindikation hat. Nach spätestens zwei Stunden sollte eine Besserung eingetreten sein, sonst ist das Mittel meist nicht mehr angezeigt. Die Symptome sind plötzlich auftretend und heftig als Folge von kaltem Wind, trocken-kaltem Wetter oder Schock, wenn man „den Tod vor Augen“ hatte. Die Haut ist trocken, rot, brennend. Starke Unruhe und Ängstlichkeit. Der Rachen ist rot, Mundtrockenheit und Durst auf kaltes Wasser; schlechter nachts, im warmen Zimmer, kalter, trockener Wind; besser im Freien Belladonna Heftige plötzliche Zustände mit großer Unruhe Entzündung mit Hitze, Rötung, brennenden klopfenden Schmerzen Heißer Kopf, kalte Extremitäten (Zentralisierung), Schweißausbruch, Hitzestau Allgemeine Überempfindlichkeit (auf Bewegung, Licht, Geräusche) Heftige krampfartige kolikartige Schmerzen, auch klopfende Schmerzen besonders im Kopf bereich sehr typisch Glänzende Augen, weite Pupillen Heftige Gemütssymptome, Schlagen, Beißen, Treten, Zähneknirschen (Aufschreien), Fieberdelirien Das Mittel kann auf Aconit folgen. Bei vitalen Kindern nicht unbedingt alarmierend, der Zustand gebietet jedoch Vorsicht Chamomilla Außerordentlich reizbar Sehr schmerzempfindlich (wütend durch Schmerz) Unhöflich, ärgerlich, streitsüchtig Beschwerden während der Zahnung Kind wirft Dinge weg, schreit wie am Spieß Durchfall beim Zahnen Säuglingskrämpfe Extreme Schmerzempfindlichkeit Wissen nicht, was sie wollen, verlangen nach einem Spielzeug, kaum haben sie es erhalten werfen sie es wieder weg Ferrum phosphoricum Anfangsstadium von Entzündungen Müdigkeit, Gliederschmerzen, Frieren und Hitze im Wechsel Rote Wangen oder rote Flecken auf dem Hals Wellenförmige Beschwerden, wobei auch das Gesicht die Farbe wechselt im Gegensatz zu Aconit und Belladonna Der Patient müde, ruhig, spielen und lesen ist sehr wohl möglich (vgl. Achtung Abgrenzung zu schwereren Zuständen) Zerschlagen, matt, Kind liegt umher (wie eine tote Fliege) Alle möglichen Entzündungen im Anfangstadium (Otitis, Mandeln, Lungen, auch Sommerdurchfall) Lebenslauf des Vortragenden : Dr.med. Kurt Usar Geb. 1963 in Graz Ausbildung an der Karl-Franzens-Universität in Graz Seit über 15 Jahren in eigener Praxis; zuerst Privatpraxis für Homöopathie Nunmehr privat und alle Kassen Präsident der Österreichischen Homöopathischen Akademie ÖÄK-Diplome für Homöopathie, Arbeitsmedizin, Ernährung, Akupunktur Ab 26.4.2012 Referent der steirischen Ärztekammer für Komplementärmedizin Interessensschwerpunkte und Buchveröffentlichungen zum Thema „ganzheitliche Medizin, Ethik in der Medizin, Medizin und Spiritualität/Religion, Impfwesen“ Verfasser mehrer Buchbeiträge und Rezensionen Bis 2007 Chefredakteur der Zeitung „Homöopathie in Österreich“ Langjährige Vortrags.- und Lehrtätigkeit