Die Welt der Pharmaverpackungen wird abwechslungsreicher Die Pharmaindustrie abseits der setzt traditionellen zunehmend Standards. auf Verpackungen Während sachliche Schlichtheit Seriosität vermittelt, wird im Wellness-Zeitalter die Visualisierung des Wohlfühlfaktors zum wichtigen Kriterium. Dies gilt vor allem für Verpackungen rezeptfreier Arzneimittel, die im Regal um die Gunst des Patienten werben. Bei ihnen ist eine zunehmende Tendenz sowohl zu mehr Farbe als auch zu ausgefallenen Formen zu erkennen. Aber nicht nur OTCProdukte, sondern auch rezeptpflichtige Arzneimittel fallen durch aufwendig gestaltete Faltschachteln auf. „Die klassische Zweifarben-Druckmaschine wird bei der Faltschachtelproduktion für Pharmaprodukte immer mehr von der Vierfarb-Druckmaschine abgelöst“, erklärt Spartenleiter bei Edelmann Pharma der Jürgen Munzel, Gruppe. Der Faltschachtelhersteller aus Heidenheim hat zuletzt einige hoch veredelte Pharmaverpackungen realisiert. Bei der Entwicklung spielt auch der jeweilige regionale Markt des Medikaments eine wichtige Rolle. „In den USA oder Asien werden Pharmaverpackungen seit langem vielfarbig und hoch veredelt auf den Markt gebracht, in Deutschland überwiegt dagegen noch die klassische, eher sachliche Variante. Doch auch hierzulande ändert sich das“, so Munzel. Viele Veredelungsvarianten im Einsatz Sowohl die Verpackung für das Medikament „Acétylcystéine“ von Hexal als auch die Faltschachtel der „Vectavir“-Creme von Novartis zur lokalen Therapie von Herpes hat Edelmann mit Silberfolienkaschierung und sechsfarbigen UV-Druck veredelt. „Bei diesen neueren Pharmalösungen profitieren wir von unseren umfangreichen Erfahrungen bei hoch veredelten Faltschachteln für die Kosmetikindustrie“, betont Munzel. Für die Verpackung des Schmerzgels von Voltaren wurde ein GC2 Karton eingesetzt, der fünffarbig im Offset bedruckt und mit einer Schutzlackierung versehen ist. Veredelt wurde die Faltschachtel mit Prägefoliendruck in Silber und UV-Hochglanzlack. Die Verpackungen für die Hustensaft-Palette Tussamag von CT Arzneimittel wurden im Vierfarbdruck umgesetzt. Zusätzlich kamen zwei Sonderfarben zum Einsatz, die die Farbechtheit der auf den Faltschachteln abgebildeten Blüten garantieren. Ansprüche an die Ästhetik wachsen Mit dem Füllungsmaterial CeramX hat Dentsply DeTrey ein Produkt auf den Markt gebracht, das die wachsenden Anforderungen an die Ästhetik in der Zahnmedizin erfüllt. Für die gesamte Serie hat Edelmann die passenden Verpackungen aus hochwertigem GC1 Material realisiert. Die Faltschachteln für CeramX mono wurden fünffarbig, die für CeramX duo sechsfarbig im Offset gedruckt. Die auf allen Verpackungen sichtbaren Muscheln und Perlen wurden sowohl mit Dispersions- und Iriodinlack als auch per Blindprägung hervorgehoben. Damit passen sich die Verpackungen perfekt der Ästhetik der Produkte an. Das Präparat zur Hormonbehandlung „Lafamme“ der Jenapharm GmbH & Co. KG fällt ebenfalls aufgrund der ästhetisch gestalteten Faltschachtel auf. Die Verpackungslösung von Edelmann besteht aus einem mit Linienstruktur geprägtem Karton von Fedrigoni. Bedruckt ist dieser sechsfarbig im Offsetdruck. Bei der Herstellung wurden die Farben aller Bestandteile aneinander angepasst. Dazu zählen eine Aluminiumfolie des Tablettenblisters sowie ein Booklet und ein Etui für den Blister. Auf allen Seiten der Faltschachtel ist der Produktname per blauem Prägefoliendruck sichtbar. Gemäß der neuen Arzneimittelnovelle ist die Verpackung zusätzlich mit der Blindenschrift versehen. Kriterium Kindersicherheit Die zunehmende Farbenvielfalt wird begleitet von den besonderen Ansprüchen der Branche. Dazu gehört unter anderen die Kindersicherheit von Pharmaverpackungen. Für Levitra von Bayer, einem Medikament zur Behandlung der erektilen Dysfunktion, hat Edelmann jetzt eine zweiteilige kindersichere Verpackung realisiert. Aufgrund der Hohlwände und dem folienkaschierten Zuschnitt lässt sich die Verpackung nicht zerreißen. Die Kerben am Wallet setzen zudem einen gewissen Kraftaufwand zum Ausdrücken des Medikaments voraus. Den Kindersicherheitstest bei Bayer hat die Verpackungslösung bereits bestanden: Die Anzahl der Tabletten, die Kinder maximal entnehmen dürfen, wird dabei anhand der Toxizität im Verhältnis zu einem 25 Pfund schweren Kind berechnet. Der Wallet-Zuschnitt verfügt über eine vorgeklebte Hohlwand. Dadurch kann der Wallet auf der Abpacklinie aufgerichtet, bestückt und verschlossen werden. Das separate, folienkaschierte Kärtchen wird dabei auf den Blister und anschließend passgenau in den WalletZuschnitt geklebt. Ihre Stabilität erhält die Verpackung durch das Kleben der Decklasche auf die Seitenwände. Gebrauchsinformationen, Booklets oder eine CD können problemlos integriert werden. Verschlossen wird der Wallet mit einem Originalitäts-Etikett. Die Beispiele verdeutlichen die Tendenz in der Pharmabranche zu immer abwechslungsreicheren Verpackungslösungen. „Gerade besondere Farben und Funktionen heben das Produkt von der Masse der Medikamente ab und unterstreichen die Wertigkeit des Produkts“, fasst Munzel den Trend zusammen. Pharmaverpackungen fallen zunehmend durch hochwertige Veredelungen und Farbvielfalt auf Die Faltschachtel für Vectavir von Novartis und die Verpackung für Acétylstéine von Hexal hat Edelmann mit Silberfolienkaschierung und sechsfarbigem UV-Druck veredelt. Ästhetische Einheit: Die Muscheln und Perlen der Verpackung von Ceram X hat Edelmann mit Dispersions- und Iriodinlack sowie per Blindprägung eindrucksvoll hervorgehoben und der Ästhetik des Produkts angepasst.