ompetenzorientierte Curriculum für Geschichte, Westfalen

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Kompetenzorientiertes Curriculum für Geschichte /
Sozialwissenschaften, Westfalen-Kolleg Bielefeld
1.
Semester
Inhaltsfeld 1: Kulturkontakte und Kulturkonflikte
 Religion, Staat und Kultur im Mittelalter im christlichen Europa und in der islamischen Welt
 Die Kreuzzüge
 Fremdsein, Vielfalt und Integration – Migration im 19. und 20. Jahrhundert
 Migration im Zeitalter der Globalisierung
Unterrichtsvorhaben I: Islamischer Orient vs. christlicher Okzident: Ein Kampf der Kulturen?
Sachkompetenz (fett gedruckt)

Woran glauben Christen, woran die Muslime? – Religiöse Grundlagen des Christentums
und des Islams (z.B. Koran-Bibel, Glaubensbekenntnisse, Frauenbilder).

Jesus als Prophet vs. Mohammed als Prophet, Feldherr, Stratege und Politiker – Das
Verhältnis von Religion und Politik im Islam und Christentum als Ursache für die
unterschiedliche Entwicklung von „Staat“ und Gesellschaft im Mittelalter.

Wer hat hier das Sagen? – Die Ausübung von Macht im mittelalterlichen Islam und
Christentum erarbeitet anhand des Verhältnisses von geistlicher und weltlicher Macht
(z.B. Papst vs. König im Investiturstreit, Kalif vs. Sultan).

Miteinander – nebeneinander – gegeneinander – Möglichkeiten und Grenzen eines
friedlichen Zusammenlebens zwischen Religionen am Beispiel der Formen der
rechtlichen Stellung von religiösen Minderheiten und der Praxis ihres
Zusammenlebens (z.B. Al-Andalus, dhimmis, Juden im christlichen Mittelalter, auch nach
den Kreuzzügen behandelbar: Zusammenleben in den Kreuzfahrerstaaten, 1453, 1683).
(Urteilskompetenz: Erörterung an einem Fallbeispiel, welche Bedeutung eine
Kulturbegegnung bzw. Kulturkonflikt für die beteiligten Seiten haben kann).

Vom Konzept der Nächstenliebe zum Kreuzzug !? – Religiöse, gesellschaftliche,
politische und individuelle Voraussetzungen und Folgen der Kreuzzugsbewegung (z.B.
Rede Papst Urbans II., Ursachen, Verlauf, Teilnehmer (und ihre Motive), Ergebnis und
Folgen der Kreuzzugsbewegung, dschiad vs. bellum iustum, G. W. Bush‘ Aufruf zum
Kreuzzug, Entstehungsbedingungen des islamischen Fundamentalismus als angebliche
Folge der Kreuzzüge).
(Urteilskompetenz: Heiligt der Zweck die Mittel? Erörterung der religiösen Legitimation von
Krieg und Gewalt aus zeitgenössischer und moderner Perspektive)

Einseitiger Kulturtransfer von Ost nach West? Die Rolle des Islams als Kulturvermittler
für den christlich-europäischen Westen (z.B. im Bereich der Medizin)
(Urteilskompetenz: Beurteilung des Entwicklungsstandes der mittelalterlichen islamischen
Wissenschaft und Kultur im Vergleich zu dem des Westens).
Zeitbedarf: ca. 20 Wochenstunden
Unterrichtsvorhaben II: Aufbrechen und Ankommen, Fremd sein und integriert sein – Migration seit
dem 19. Jahrhundert
 Migration – Ein Normalfall der Menschheitsgeschichte? Erklärung des Begriffes
Migration an Hand von Beispielen für die Ursachen der Migration aus verschiedenen
Epochen (z.B. homo sapiens, griechische Kolonisation, Völkerwanderungen in der
Antike, Diaspora, Sinti und Roma, Deutsche Ostsiedlung im Mittelalter und in der
Frühen Neuzeit).
 „Warum zogt ihr von dannen?“ – Die Loslösung der Migrantinnen und Migranten
von ihren traditionellen Beziehungen im 19. und 20. Jahrhundert (z.B.
Auswanderung in die USA, Ruhrpolen, Schwabenkinder, multiethnische Städte wie
Venedig und New York, Gastarbeiter, Flucht, Umsiedlung und Vertreibung im
Zeitalter der Weltkriege, Rückwanderungen nach dem 2. Weltkrieg, Flucht aus der
DDR).
(Urteilskompetenz: Erörterung politischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Motive
für Migration)
 Selbstbild und Fremdbild – Die Formen der Segregation und Integration der
Migrantinnen und Migranten in ihrer neuen Arbeitswelt (z.B. s.o.).
(Urteilskompetenz: Erörterung der in Urteilen über Migrantinnen und Migranten
enthaltenen Prämissen und Selbstbilder)
 Politische Flüchtlinge, Asylbewerber und ausländische Arbeiter – Politische,
gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen von Migration im Zeitalter der
Globalisierung an Hand eines aktuellen Beispiels.
(Urteilskompetenz: Erörterung der Chancen und Herausforderungen des
Zusammenlebens von Menschen und Kulturen)
Methoden- und Handlungskompetenz richten sich nach den übergeordneten Vorgaben aus dem KLP
Geschichte/Sozialwissenschaften (2015) und können je nach didaktischer Ausarbeitung der inhaltlichen
Erarbeitung variieren. Sie sind daher nicht einem einzelnen Inhaltsbaustein zugeordnet. Die
Progressionstabelle des KLPs ab S. 65 soll beachtet werden.
Zeitbedarf: ca. 16 Wochenstunden
2. Semester
Inhaltsfeld 2: Legitimitätsbedingungen moderner Staatlichkeit
Unterrichtsvorhaben: Untertan oder Staatsbürger? Grundrechte und Mitwirkungsmöglichkeiten in
einem demokratischen Rechtsstaat und ihre historische Wurzeln
Sachkompetenz





Einigkeit und Recht und Freiheit: Das Grundgesetz als Basis für eine gleichberechtigte
Gesellschaft?
Die Studierenden erarbeiten die Grundlagen des deutschen politischen Systems
(Wahlverfahren, Gesetzgebungsverfahren, etc.) und erläutern exemplarische Kontroversen
von Grundrechten und Gesetzgebung (z. B. §1GG vs. §218StGB, §2GG vs. §14.3 LuftSIG, §3GG
vs. §12a GG).
Viele Köche verderben den Brei oder: Vom (Un)Sinn der repräsentativen Demokratie
Die Studierenden erläutern die Grundlagen von repräsentativer bzw. direkter Demokratie am
Beispiel kommunaler bzw. aktueller Politik (z. B. Bürgerentscheid zur Sarnierung des
Gadderbaumer Freibads vs. parteipolitische Stellungnahme Sarnierung des Gadderbaumer
Freibads) und erarbeiten die Grundrichtungen des gegenwärtigen Parteispektrums an
aktuelle tagespolitischen Anlässen.
Homo hominis lupus est: Mittelalterliche Konflikte als Ursprung der modernen
Menschenrechte?
Die Studierenden erläutern die historischen Entwicklung der Menschenrechte an
exemplarischen Ereignissen (z. B. Die 12 Artikel 1525, Bill of Rights 1689, Declaration of
Independence 1776, Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte 1789, Code Civil 1804) und
unter Berücksichtigung prägender (Staats)Philosophen sowie deren theoretischem Konstrukt
eines Staates (z. B. Machiavelli, Hobbes, Bodin, Locke, Kant, Montesquieu, Rousseau).
Liberté, Égalité, Fraternité:
Die Studierenden erläutern den Verlauf der Französischen Revolution am Beispiel
elementarer Ereignisse bzw. Phasen und beschreiben den Grad der praktischen Umsetzung
der Menschen- und Bürgerrechte in den verschiedenen Phasen (z. B. La Grande Peur, La
Terreur, etc.)
Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich: Frauen auch?
Die Studierenden erarbeiten unter Zuhilfename aktueller Themen (z. B. Frauen in der
Scharia, Genitalverstümmelungen junger Mädchen, Frauenquote, „Herdprämie“, sexuelle
Gewalt, etc.) die Reichweite der Menschenrechte unter Berücksichtigung der tatsächlichen
Gleichberechtigung der Geschlechter.
Urteilskompetenz

Die Studierenden bewerten exemplarisch die Möglichkeiten und Grenzen politischen
Handelns sowie die Bedeutung von Verfassungsinstanzen vor dem Hintergrund der
Partizipationsmöglichkeiten und der Grundwerte des Grundgesetzes, aber auch von Normenund Wertkonflikten (z. B. in einer Diskussion über die politische Einflussnahme des BGH).

Die Studierenden erörtern die Wirksamkeit, die Vorteile und die Probleme der
parlamentarischen Demokratie in Auseinandersetzung mit Formen direkter demokratischer
Partizipation

Die Studierenden erörtern die Bedeutung des Menschenbildes und der Staatstheorien der
Aufklärung und damaliger Menschenrechtserklärungen im Spannungsfeld von partikularen
Interessen und universeller Bedeutung.

Die Studierenden beurteilen Positionen und Motive der jeweiligen historischen Akteure in
der Französischen Revolution aus zeitgenössischer und heutiger Sicht.

Die Studierenden erörtern die Bedeutung der Französischen Revolution für die Entwicklung
der Menschenrechte und der Demokratie in Europa.

Die Studierenden beurteilen den in den wichtigsten Etappen der Entwicklung der
Menschenrechte bis zur UN-Menschenrechtserklärung von 1948 erreichten
Entwicklungsstand.

Die Studierenden bewerten den Anspruch und die Wirklichkeit der Menschenrechte aus
gegenwärtiger und historischer Perspektive.
Methoden- und Handlungskompetenz richten sich nach den übergeordneten Vorgaben aus dem KLP
Geschichte/Sozialwissenschaften (2015) und können je nach didaktischer Ausarbeitung der
inhaltlichen Erarbeitung variieren. Sie sind daher nicht einem einzelnen Inhaltsbaustein zugeordnet.
Zeitbedarf: ca. 35 Wochenstunden
Summe Einführungsphase: 71 Stunden
3. Semester
Inhaltsfeld 3: Die moderne Industriegesellschaft
 Die „Zweite industrielle Revolution“ und die Entstehung der modernen Massengesellschaft
Inhaltsfeld 5: Nationalismus, Nationalstaat und europäische Integration
 Einheit und Freiheit – nationale Bewegungen in Deutschland und Europa im 19. Jahrhundert
Unterrichtsvorhaben I: Einheit, Freiheit, Gleichheit oder: Wie wird man eine Nation? Das Ringen um
einen deutschen Nationalstaat und deutsche Identität im 19. Jahrhundert.
Sachkompetenz (fett gedruckt)

Napoleon, Nation, Nationalismus – Erläuterung der Entstehung und der Funktion des
Nationalismus als neue politische Idee und Bewegung in Europa im Kontext der Auflösung
der Ständegesellschaft und der Herausbildung der bürgerlichen Gesellschaft seit Ende des
18. Jahrhunderts.

Zwischen Restauration, Revolution und der Schaffung eines freiheitlichen Nationalstaates –
Erklärung der politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen sowie
des Verlaufs der Revolution von 1848/9.

Das Doppelgesicht des Nationalismus – Exemplarische Erläuterung des frühen Nationalismus
im Spannungsfeld von freiheitlich-demokratischen und fremdenfeindlichen Tendenzen (z.B.
Posenfrage, Schriften von Arndt, Nationalhymnen, Gedichte, Lieder).
(Urteilskompetenz: Erörterung der Bedeutung nationaler Zugehörigkeit für individuelle und
kollektive Identitätsbildung)

Ist die Revolution gescheitert? Erklärung der multikausalen Bedingungsfaktoren des
Scheiterns der Deutschen Revolution mit anschließender Beurteilung der kurz- und
langfristigen Folgen derselben.

Die Schaffung eines Deutschen Nationalstaates aus „Blut und Eisen“ – Erläuterung und
Beurteilung der Reichseinigung als eine „Revolution von oben“ unter besonderer
Betrachtung der Entwicklung des deutschen Nationalismus von der gescheiterten liberaldemokratischen Nationalstaatsgründung 1848 bis zur kleindeutsch-preußischen
„Reichsgründung von oben“ 1871.
(Urteilskompetenz: Vergleichende Beurteilung der Bedeutung der Revolution von 1848 und der
Reichsgründung von 1871 im Kontext von deutscher Nationalstaatsbildung und
Demokratiegeschichte aus zeitgenössischer und aus heutiger Perspektive.)

Wirklich eine Einheit und eine Nation? Politik, Gesellschaft und Wirtschaft im Deutschen
Kaiserreich im Spannungsfeld von Misstrauen, des machtstaatlich-völkischen Nationalismus
und der neuen Herausforderungen (Z.B. Bismarcksche Außen- und Bündnispolitik,
Klassengesellschaft, Sozialistengesetze und Sozialreformen, Kulturkampf, Kolonialpolitik, die
Entstehung und Rolle von Parteien, Frauenbewegung, Antisemitismus, Militarismus).
(Urteilskompetenz: Bewertung der innen- und außenpolitischen Folgen vom exklusiven
Nationalismus und Chauvinismus [...].)
Zeitbedarf: ca. 30 Wochenstunden/Gk bzw. ca. 55 Wochenstunden/LK
Unterrichtsvorhaben II: Zwischen Fortschritt und Krise: Die Industrialisierung und Industrielle
Revolution als komplexer, allumfassender und immer noch andauernder Prozess der Wandlung von
Gesellschaft, Werten, Wirtschaft, Familie, Technik, Arbeit und Umwelt.

Erarbeitung der gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen Bedingungsfaktoren für die
Entstehung der Industrialisierung in England an Hand eines Beispiels (z.B. England,
Deutsches Kaiserreich, Bielefeld als Leinenweberstadt).

Vom Gründerboom zum Gründerkrach: Erarbeitung und Beurteilung der Grundlangen,
Ausformungen und Folgen der (Hoch-) Industrialisierung im Kaiserreich als umfassenden
Veränderungsprozess in den Bereichen wie Gesellschaft (insb. die Rolle von Mann und Frau),
Wirtschaft, Umwelt, Stadt, Verkehr, Familie, Technik und Politik (z.B. die Soziale Frage und
deren Lösungsansätze in der Politik, bei den Unternehmen, der SPD und im Sozialismus).

Von einer „neuen Kulturgesellschaft“, von „Sklaven“ und „Smogalarm“ oder: Eine Bilanz des
Preises des Fortschrittes – Erarbeitung und Bewertung der langfristigen Folgen der
Industrialisierung unter besonderer Berücksichtigung des damaligen und heutigen Begriffes
des Fortschrittes (z. B. soziale, ökologische und ökonomische Bedingungen).
(Urteilskompetenz: Bewertung vor dem Hintergrund heutiger Auffassungen von Nachhaltigkeit
den Fortschrittsbegriff der damaligen Zeit.)
Methoden- und Handlungskompetenz richten sich nach den übergeordneten Vorgaben aus dem KLP
Geschichte/Sozialwissenschaften (2015) und können je nach didaktischer Ausarbeitung der inhaltlichen
Erarbeitung variieren. Sie sind daher nicht einem einzelnen Inhaltsbaustein zugeordnet. Die
Progressionstabelle des KLPs ab S. 65 soll beachtet werden.
Zeitbedarf: ca. 20 Wochenstunden/Gk bzw. ca. 35 Wochenstunden/LK
4. Semester
Inhaltsfeld 3: Die moderne Industriegesellschaft
Inhaltsfeld 4: Die Zeit des NS – Voraussetzungen, Herrschaftsstruktur, Nachwirkungen und Deutungen
Inhaltsfeld 5: Nationalismus, Nationalstaat und europäische Integration
Inhaltsfeld 6: Frieden im 20. und 21. Jahrhundert
Sachkompetenz:
Unterrichtsvorhaben I: Exklusiver und aggressiver Nationalismus in Europa ab 1870 und seine
Radikalisierung im Nationalsozialismus (IF 4,5)
-
Zwischen „Saturiertheit“ und Expansion – Selbstverständnis , Außenpolitik und
geschichtswissenschaftliche Deutungen des Deutschen Reiches als „verspätete Nation“ ab
1871 (IF 3, IF 5)
-
Exklusion und Integration: Diskriminierung von Minderheiten, schrittweise Integration der
Arbeitnehmerschaft und traditionelle Eliten in der Klassengesellschaft des deutschen
Kaiserreiches (IF 5)
-
Nationalismus und Rassismus: Sozial- und geschichtswissenschaftliche Deutungen des
Nationalismus bis hin zur Diskussion um einen spezifisch deutschen Nationalismus;
Verbindungslinien zwischen völkischem Denken des 19. Jahrhunderts und nationalistischer
NS-Ideologie (Sozialdarwinismus, Biologismus, Antisemitismus, „Rassenpolitik“, „Blut und
Boden“ etc.); ggf. Vergleich mit britischem Imperialismus (IF 5)
Zeitbedarf: ca. 10 Wochenstunden/Gk bzw. ca. 15 Wochenstunden/LK
Unterrichtsvorhaben II: Vom Hochimperialismus zum ersten „modernen“ Krieg in der
Industriegesellschaft – Erster Weltkrieg (IF 5)
-
„Am deutschen Wesen soll die Welt genesen“ - Kolonialpolitik und imperialistische
Ideologie im deutschen Kaiserreich am Beispiel der deutschen Kolonie Tsingtao (Quingdao,
China) (IF 5)
-
Grundlagen der außereuropäischen Geschichte am Beispiel Chinas seit der Mandschu-Zeit,
über die Zeit der Kolonialkriege bis zur Revolution 1912: Gesellschaft, Wirtschaft, Politik im
Überblick IF 3, IF 5)
-
„Wie sollen wir uns da die Hand geben?“ - Deutschland im Spannungsfeld der europäischen
Mächte: Spannungen, Bündnisse, Konflikte und Ausgleichsversuche von der Gründerzeit bis
zur Krieg-in- Sicht-Krise 1914(IF 5, IF 6)
-
Der Erste Weltkrieg als erster industrieller Massenvernichtungskrieg der Geschichte: Das
Scheitern der Diplomatie in der Julikrise, imperialistische Kriegszielpolitik und der Aufstieg
der OHL (IF 3, IF 6); Heimatfront und Kriegsalltag; geschichtswissenschaftliche
Deutungsversuche zur Kriegsschuldfrage
Zeitbedarf: ca. 15 Wochenstunden/Gk bzw. ca. 30 Wochenstunden/LK
Unterrichtsvorhaben III: Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg (IF 6)
-
Epochenjahr 1917: Aufstieg der Weltmächte Sowjetunion und USA - Divergierende Entwürfe
einer Nachkriegsweltordnung (IF 6, implizit auch IF 2)
-
Neubeginn oder Fortexistenz der alten Strukturen? – Das politische Deutschland 1918/19
zwischen Parlamentarisierung, Militärdiktatur und proletarischer Novemberrevolution (IF 6,
IF 2)
-
Der Versailler Vertrag: Chance, Belastung oder „nationale Schande“ für die Entwicklung
Deutschlands? (IF 6)
-
Möglichkeiten und Grenzen der Systeme für internationale Kooperation und Sicherheit
(Beispiel: Völkerbund; ggf. Vgl. mit UN seit 1948)
Zeitbedarf: ca. 15 Wochenstunden/Gk bzw. ca. 30 Wochenstunden/LK
Unterrichtsvorhaben IV: Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929 (IF 3)
-
Rahmenbedingungen und Ursachen der kapitalistischen Weltwirtschaft: System der
Kriegskredite, wirtschaftliche Wiederaufbaupläne, Inflation, Wachstumsphase Mitte der
20er-Jahre, Finanzmarktkrise 1929 (ggf. Vergleich mit Krise seit 2008) (IF 3)
-
Politische Steuerungsversuche der Krise im Vergleich: Heinrich Brünings Sozial- und
Wirtschaftspolitik versus US-amerikanischer „New Deal“ (IF 3)
-
Folgen der Krise: Arbeitslosigkeit, wachsende gesellschaftliche Ungleichheit, politische
Spannungen, Entdemokratisierung, Aufstieg des NS (IF 3, IF 4)
Zeitbedarf: ca. 10 Wochenstunden/Gk bzw. ca. 15 Wochenstunden/LK
Urteilskompetenz:
-
Querschnittsartige Beurteilung der außenpolitischen Situation des Deutschen Reiches 1871,
1890 und 1914
Erörterung und Bewertung der kolonialen und imperialen Selbstdeutungen der bürgerlichen
Moderne
-
-
Bewertung völkisch-nationalsozialistischer Denkmuster seit dem 19. Jhdt.
Erörterung und Bewertung der Kriegsschuldfrage im Zusammenhang mit dem Ersten
Weltkrieg an Hand von Quellen und Sekundärtexten; Auseinandersetzung mit
unterschiedlichen Geschichtsbildern (gestaltbare, determinierte oder zufällige
Geschichtsprozesse?)
Erörterung und Bewertung verschiedener Modelle der Krisenbewältigung 1918/19 und 1929
Erörterung und Bewertung der politischen Risiken gesellschaftlich-wirtschaftlicher Krisen
(Parallelen und Unterschiede zwischen historischen Krisen und aktuellen Krisenphänomenen)
Methoden- und Handlungskompetenz richten sich nach den übergeordneten Vorgaben aus dem KLP
Geschichte/Sozialwissenschaften (2015) und können je nach didaktischer Ausarbeitung der inhaltlichen
Erarbeitung variieren. Sie sind daher nicht einem einzelnen Inhaltsbaustein zugeordnet. Die
Progressionstabelle des KLPs ab S. 65 soll beachtet werden.
Summe Qualifikationsphase (Q1) – GRUNDKURS: ca. 100 Stunden
Summe Qualifikationsphase (Q1) – LEISTUNGSKURS: ca. 180 Stunden
5. Semester
Inhaltsfeld 4: Die Zeit des NS – Voraussetzungen, Herrschaftsstruktur, Nachwirkungen und
Deutungen
Inhaltsfeld 5: Nationalismus, Nationalstaat und europäische Integration
Unterrichtsvorhaben I: Mit dem Zivilisationsbruch umgehen?! - Deutschland (und Europa) zwischen
1933 und 1945 und die Auseinandersetzung der Nachfahren mit dem Nationalsozialismus
Sachkompetenz (fett gedruckt)

Warum wird Hitler von 6,5 Millionen Menschen gewählt? Aufstieg der NS-Bewegung vor
dem Hintergrund des Untergangs der WR
(Urteilskompetenz: gab es Alternativen zu Hitler? / verschiedene Erklärungsansätze in
historischen Darstellungen zum Scheitern von Weimar)

Alles nur geklaut? – Ideologische Grundlagen des NS

Gewalt oder Verführung? – Die Zementierung der NS-Diktatur 1933/34

Die „Volksgemeinschaft“ – Integration und Ausgrenzung
(Urteilskompetenz: Ist heute eine „Volksgemeinschaft“ möglich?)

Warum tragen so viele Deutsche zu Völkermord und Vernichtungskrieg bei? – Thesen von
Götz Aly, Daniel Goldhagen, Christopher Browning

Anpassung und Widerstand im NS am Beispiel von … (2017 Weiße Rose)
(Urteilskompetenz: Welche Handlungsspielräume gab es für den Einzelnen?)

Eine Vergangenheit, die nicht vergeht? Zum Umgang mit der NS-Vergangenheit seit 1945 bis
heute
Zeitbedarf: ca. 25 Wochenstunden/Gk bzw. ca. 40 Wochenstunden/LK
Methoden- und Handlungskompetenz richten sich nach den übergeordneten Vorgaben aus dem KLP
Geschichte/Sozialwissenschaften (2015) und können je nach didaktischer Ausarbeitung der inhaltlichen
Erarbeitung variieren. Sie sind daher nicht einem einzelnen Inhaltsbaustein zugeordnet. Die
Progressionstabelle des KLPs ab S. 65 soll beachtet werden.
Unterrichtsvorhaben II: Löst die europäische Integration die nationalstaatliche Machtpolitik ab? Deutschland und Europa nach 1945: Von der Spaltung im Ost-West-Konflikt zu deutscher
Wiedervereinigung und europäischer Integration
Sachkompetenz (fett gedruckt)

Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus: Neubeginn, aber wie? - Deutschland und
Europa 1945 -1949

Die gesellschaftspolitische Entwicklung im geteilten Deutschland im Zeichen des Kalten
Krieges von den 50er zu den 80er Jahren: Zwei Systeme und was bleibt von der deutschen
Nation?
Wie gestaltet sich das Leben der DDR-Bürger in der Diktatur?



Inwieweit entwickeln sich DDR und BRD höchst unterschiedlich?
Wiedervereinigung, Westintegration, Wiederbewaffnung – Begrifflichkeiten und ihr
Zusammenhang

„Europa muss geschaffen werden“?! Ursachen, Entwicklung, Ergebnisse und Probleme der
europäischen Integration seit 1945
(Urteilskompetenz: Wie wichtig ist Europa überhaupt noch? - Handlungsspielräume
deutscher sowie europäischer Politik angesichts aktueller Krisen / Bin ich Deutscher oder
Europäer, auch vor dem Hintergrund historischer Erfahrungen? / Sollte es eine gemeinsame
europäische Erinnerungskultur geben??

Das Ende des Kalten Krieges und die deutsche Wiedervereinigung 1989/90 als
Epocheneinschnitt
Zeitbedarf: ca. 25 Wochenstunden/Gk bzw. ca. 40 Wochenstunden/LK
Methoden- und Handlungskompetenz richten sich nach den übergeordneten Vorgaben aus dem KLP
Geschichte/Sozialwissenschaften (2015) und können je nach didaktischer Ausarbeitung der inhaltlichen
Erarbeitung variieren. Sie sind daher nicht einem einzelnen Inhaltsbaustein zugeordnet. Die
Progressionstabelle des KLPs ab S. 65 soll beachtet werden.
6. Semester
Inhaltsfeld 6: Frieden im 20. und 21. Jahrhundert
Unterrichtsvorhaben: Ist Frieden machbar? – Bedingungen gelingenden Friedens in einer
multipolaren Welt
Sachkompetenz (fett gedruckt)
Unter welchen Bedingungen kann Frieden gelingen? – Vergleich der internationalen
Friedensordnungen nach dem Ersten und nach dem Zweiten Weltkrieg.
(Urteilskompetenz: Vergleich von 1918 und 1945 – Lernen aus Geschichte? / Wie sind die
Bestimmungen von 1945 vor dem Hintergrund des Kalten Krieges zu beurteilen? / Gibt es einen
gerechten Frieden?)
2+4-Vertrag als friedliches Instrument zur Überwindung des Kalten Krieges?
China: Partner oder Herrscher in einer globalisierten Welt? Historische und aktuelle Beziehungen
zu den westlichen Mächten
(Urteilskompetenz: Ist die USA noch immer die unangefochtene Supermacht oder entsteht eine
multipolare Welt? / Wie ist das Verhalten von China heute vor dem Hintergrund historischer
Erfahrungen zu beurteilen? / Sind Kriege heutzutage unter bestimmten Umständen zu rechtfertigen,
um zu einem dauerhaften Frieden zu gelangen?)
Zeitbedarf: ca. 15 Wochenstunden/Gk bzw. ca. 24 Wochenstunden/LK
Methoden- und Handlungskompetenz richten sich nach den übergeordneten Vorgaben aus dem KLP
Geschichte/Sozialwissenschaften (2015) und können je nach didaktischer Ausarbeitung der inhaltlichen
Erarbeitung variieren. Sie sind daher nicht einem einzelnen Inhaltsbaustein zugeordnet. Die
Progressionstabelle des KLPs ab S. 65 soll beachtet werden.
Summe Qualifikationsphase (Q2) – GRUNDKURS: ca. 65 Stunden
Summe Qualifikationsphase (Q2) – LEISTUNGSKURS: ca. 104 Stunden
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